Zentralkommission für die Lehrabschlussprüfungen der kaufmännischen
und der Büroangestellten Lehrabschlussprüfungen für kaufmännische Angestellte 2003
Kandidatennummer:
Name:
Vorname:
Staatskunde
Serie 2/2
Punktzahl:
Note:
Die Experten:
Diese Prüfung ist nur für Kandidaten nach Art. 41, Repetenten
und Kandidaten mit nicht beibringbaren Berufsschulnoten bestimmt.
Diese Prüfungsaufgabe darf 2003 nicht im Unterricht verwendet werden. Die Zentralkommission hat das uneingeschränkte Recht, diese Aufgabe für Prüfungs- und für Übungszwecke zu ver- wenden. Eine kommerzielle Verwendung bedarf der Bewilligung des Autors, des Inhabers des
Urheberrechtes. © HAG 2200 - 1000
1. Medien 6 Punkte a) Was versteht man unter Massenmedien und nennen Sie die vier wichtigsten
Massenmedien!
2 x 2 Punkte b) Welche Rolle spielen die Massenmedien im Staat?
2 Punkte
2. Parteien (Aktualität) 6 Punkte
Nennen Sie vier Merkmale, welche auf die Gruppe folgender Parteien auf Bundesebene zutreffen und begründen Sie!
CVP - FDP - SP - SVP
4 x 1 Punkt
2 Punkte
3. Parteien (Ideologie) 3 Punkte
Welches ist das wichtigste Ziel der Parteien? (Zutreffende Aussage ankreuzen!) ( Die Parteien vereinigen Personen, die einen wirtschaftlichen Zweck verfogen.
( Die Parteien vereinigen Personen, die einen wohltätigen Zweck verfolgen.
( Die Parteien vereinigen Gleichgesinnte, die über politische Probleme
entscheiden. 1 x 3 Punkte
( Die Parteien vertreten Interessen von Berufsgruppen gegenüber den Behörden.
( Die Parteien wirken bei der Bildung des politischen Willens auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens mit.
( Die Parteien wollen am Arbeitsplatz die Mitbestimmung fördern und den beruflichen Aufstieg erleichtern.
Lesen Sie die Aufgaben sorgfältig durch. Bei allen Auswahlantworten können eine oder mehrere Antworten richtig sein! Bitte beachten Sie die fett gedruckten Wörter.
4. Parteien (Aktualität) 12 Punkte Vor kurzem hat das Schweizer Stimmvolk über die «Sonntags-Initiative» abstimmt.
Diese verlangt:
An einem Sonntag pro Jahreszeit sind alle öffentlichen Plätze und Strassen in- klusive Nationalstrassen von 04.00 bis 24.00 Uhr der Bevölkerung zum freien Gemeingebrauch ohne privaten Motorfahrzeugverkehr gewidmet. Der öffentliche Verkehr bleibt gewährleistet.
Diese Übergangsbestimmungen sind ab dem ersten autofreien Sonntag vier Jahre gültig. Volk und Stände stimmen im vierten Jahr nach dem ersten autofreien Sonntag darüber ab, ob diese Regelung unbefristet weiter gelten sollen.
Nennen Sie je zwei Parteien, die zu dieser Initiative die Ja- oder Nein-Parole her- ausgaben und begründen Sie mit unterschiedlichen Argumenten, warum Ihre gewählten Parteien diese Meinungen vertreten haben!
JA-PAROLE Begründung
Partei:
Partei: 4 x 3 Punkte
NEIN-PAROLE Begründung
Partei:
Partei:
5. Wählen und stimmen 15 Punkte
a) Welche eidgenössischen Abstimmungen verlangen ein doppeltes Mehr?
( eine Abstimmung über den Beitritt zur EU 4 x 1 Punkt
( eine Abstimmung über eine Volksinitiative ( eine Abstimmung über ein Bundesgesetz
( eine Abstimmung über eine Änderung der Bundesverfassung
b) Der Stadtkreis 6 kann sieben Vertreter ins Stadtparlament entsenden. Wie viele von den 24 000 abgegebenen Stimmen muss eine Partei mindestens auf sich vereinigen, um wenigstens einen Vertreter ins Stadtparlament delegieren zu können und wie nennt man diese Stimmen?
Anzahl Stimmen: Name dieser Stimmen: 2 x 2 Punkte
c) Welche Sätze treffen auf das Proporzwahlsystem zu?
( Das Ergebnis ist für den Wähler klar und durchschaubar.
( Die Parteienaufsplitterung wird begünstigt.
( Kleine Parteien gehen meistens leer aus.
( Die Meinungen und Willensrichtungen der Wähler kommen hier in verkleiner- 7 x 1 Punkt tem Massstab zur Darstellung.
( Die Kandidaten müssen sich im Wahlkampf nicht sonderlich profilieren.
( Jede Partei ist entsprechend ihrem Anteil an Wählerstimmen im Rat vertreten.
( In erster Linie entscheidet man sich für eine Partei.
6. Internationale Organisationen 8 Punkte a) Seit wann ist die Schweiz Vollmitglied der UNO und nennen Sie die zwei
Bereiche, für welche sich die Schweiz in der UNO besonders einsetzen will!
Mitglied seit: 1 Punkt
Bereiche: 1. 2 x 2 Punkte
2.
b) Was wissen Sie über den UNO-Sicherheitsrat? (3 unterschiedliche Aussagen)
3 x 1 Punkt
7. Aussenpolitik 6 Punkte
a) Nennen Sie jeweils das Hauptziel des Europarates und der OSZE!
Europarat: 2 x 2 Punkte
OSZE:
b) Ist die Schweiz Mitglied in diesen Organisationen?
OSZE: Europarat: 2 x 1 Punkt
8. Gesetzesweg 10 Punkte
a) Welche Aussage über die Entstehung eines Gesetzes ist falsch?
( Bei der Vernehmlassung kann zum Vorentwurf Stellung genommen werden.
( Die Botschaft ist der definitive Entwurf des Bundesrates samt Erklärungen 1 x 2 Punkte und Antrag ans Parlament.
( Je eine Kommission von National- und Ständerat prüfen den Entwurf.
( Kommt kein Referendum zustande, bedeutet dies Ablehnung des neuen Gesetzes.
b) Ordnen Sie der Aussage die entsprechende Phase zu:
A = Vorparlamentarische Phase B = Parlamentarische Phase C = Nachparlamentarische Phase
Innerhalb von 100 Tagen können 50 000 Stimmberechtigte mittels Referendum eine Volksabstimmung über das neue Gesetz verlangen.
Der Bundesrat beauftragt das entsprechende Departement mit der Ausarbeitung eines Vorentwurfes für ein neues Gesetz.
Der Vorentwurf wird in die Vernehmlassung geschickt, d.h. Kantone, 4 x 2 Punkte Parteien und Verbände können zum Vorentwurf Stellung beziehen.
National- und Ständerat bilden je eine vorberatende Kommission.
Diese prüfen den Entwurf der Regierung bis in alle Einzelheiten.
9. Parlamentarische Mittel 10 Punkte
Wählen Sie aus folgenden 8 parlamentarischen Werkzeuge jene aus, welche zu den Aussagen passen und ordnen Sie diese zu!
Interpellation – Postulat – Parlamentarische Initiative – Motion – Einfache Anfrage – Auftrag – Fragestunde – Empfehlung
«Werkzeug» Aussagen
Verlangt vom Bundesrat eine schriftliche Auskunft über Angelegenheiten des Bundes Auftrag an den Bundesrat zu prüfen, ob in einem bestimmten Rechtsgebiet ein Gesetz oder eine Massnahme nötig ist.
Verpflichtet den Bundesrat in beiden Räten
Auskunft zu geben über wichtige Ereignisse 5 x 2 Punkte Erlaubt den Räten eigene Gesetzes- und
Verfassungsvorschläge einzubringen Verlangt zwingend vom Bundesrat einen Gesetzesartikel auszuarbeiten
10. Gewaltentrennung 8 Punkte
Ordnen Sie die folgenden Institutionen/Tätigkeiten durch ankreuzen den drei Staatsgewalten zu!
Exekutive Legislative Judikative
– Vollzug der beschlossenen Gesetze ( ( (
– Parlament ( ( (
– Volksvertretung ( ( (
– Rechtsprechung ( ( (
– Gesetzgebende Behörde ( ( ( 8 x 1 Punkt
– Richterliche Behörde ( ( (
– Regierung ( ( (
– Ausführende Behörde ( ( (
11. Interessengruppen 6 Punkte Welcher Unterschied besteht zwischen einer Partei und einer Interessengruppe
(z.B. einer Gewerkschaft)? Beschreiben Sie einen Unterschied an einem aktuel- len Beispiel!
Unterschied:
1 x 3 Punkte Beispiel:
1 x 3 Punkte
12. Verschiedenes 10 Punkte
10 x 1 Punkt Kreuzen Sie die richtigen Sätze an!
( Politische Parteien sind Vereine mit dem Zweck, wichtige Bereiche des öffentlichen Lebens in Gemeinde, Kanton und Bund nach ihren
Vorstellungen und Interessen zu gestalten.
( Um die «Zauberformel»zu ändern, braucht es zuerst eine Gesetzesänderung.
( In der Regel werden Exekutiven mit dem Proporz- und Legislativen mit dem Majorzverfahren gewählt.
( Mit dem eidg. Referendumsrecht können 50 000 Stimmberechtigte einen neuen Artikel oder eine Änderung der Bundesverfassung anregen.
( Unter dem «doppelten Mehr» versteht man, dass sowohl das relative wie auch das absolute Mehr erreicht werden muss.
( In der Schweiz können Ausländer noch nirgends stimmen und wählen.
( In einer Konkordanzdemokratie sind alle massgeblichen Parteien in der Regierung vertreten.
( Die EU zählt gegenwärtig 15 Mitgliedsstaaten.
( In der von der NATO angebotenen «Partnerschaft für den Frieden» macht auch die neutrale Schweiz mit.
( Die Frauen sind mit 40% Wähleranteil sehr gut im National- und Ständerat vertreten.