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Reviewed by Christoph Kohl. Published on H-Soz-u-Kult (July, 2015)

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Lokale Geschichte(n), (Macht-)Politik und die Suche nach historischer Authentizität. Zentrum Moderner Orient (ZMO), Berlin; Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI), Braunschweig; Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Frankfurt am Main, 27.02.2015–28.02.2015.

Reviewed by Christoph Kohl

Published on H-Soz-u-Kult (July, 2015)

„Lokale Geschichte(n), (Macht-)Politik und die Suche nach historischer Authentizität“ lautete der Titel einer Tagung am 27. und 28. Februar 2015 am Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin. Sie fand unter dem Dach des Leibniz-Forschungsver‐

bundes „Historische Authentizität“ statt und wur‐

de von den an dem Verbund beteiligten For‐

schungseinrichtungen ZMO, Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchfor‐

schung (GEI), Braunschweig, und dem Leibniz-In‐

stitut Hessische Stiftung Friedens- und Konflikt‐

forschung (HSFK), Frankfurt am Main, ausgerich‐

tet.

Ziel der Tagung war es, die Nutzung von Ge‐

schichte durch lokale politische Akteure in ver‐

schiedenen regionalen Kontexten Europas, Afri‐

kas und Asiens zu beleuchten. In der Tat kann die Behauptung historischer Authentizität zu einem wichtigen Argument in Konflikten um Machtzu‐

gänge und ökonomische Ressourcen werden.

Ein erster thematischer Zugang war dement‐

sprechend die Frage, inwiefern Rezipienten und Produzenten von Authentizitätsbehauptungen und -ansprüchen auf Erfahrung zurückgreifen (müssen), um ein Mindestmaß an Wirksamkeit zu erzeugen. In einem weiteren Strang widmeten sich Vorträge der Untersuchung des Verhältnisses von Authentizität und Macht und den aus diesem Spannungsfeld resultierenden Deutungskonflik‐

ten. In einem dritten Themenfeld stand die Frage im Vordergrund, ob bzw. inwieweit Anschlussfä‐

higkeit von Authentizitäts-Ansprüchen auf lokaler Ebener durch Anknüpfen an nationale oder glo‐

bale Geschichten erzeugt wird oder umgekehrt globale Narrative an lokale Bedürfnisse angepasst werden. Quer hierzu bewegte sich die Erkundung, wie kulturelle Muster und Deutungseliten versu‐

chen, die soziale Wirksamkeit behaupteter Au‐

thentizität sicherzustellen. Der Mehrwert der Ver‐

anstaltung ergab sich sowohl aus ihrer interdiszi‐

plinären und multi-methodologischen Herange‐

hensweise als auch aus der regional vergleichen‐

den Perspektive. Wie die im Folgenden vorgestell‐

ten Beiträge verdeutlichen, kann „historische Au‐

thentizität“ sowohl ein analytisches („etisches“) Konzept sein, als auch ein von Geschichtsakteu‐

ren betriebenes, normativ besetztes, subjektives („emisches“) Projekt bezeichnen.

Der Zusammenhang zwischen der Formulie‐

rung von Authentizitätsansprüchen und Erfah‐

rung bildete die Klammer für die Vorträge im Rahmen des ersten Schwerpunktes. Diskutiert wurden Fragen wie: Ist Erfahrung ein Kriterium, auf das Produzenten und Rezipienten bei der Be‐

urteilung von lokal zirkulierenden Geschichten zurückgreifen? Müssen Anbieter von Geschich‐

te(n) die Behauptung aufstellen, ihre Erzählung repräsentiere die Erfahrung bislang unterreprä‐

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sentierter Bevölkerungsgruppen angemessener als frühere bzw. konkurrierende Versionen? Stei‐

gert ein solches Argument den Anspruch auf Wahrhaftigkeit und Authentizität?

In seinem Eröffnungsreferat setzte sich der Sozial- und Kulturpsychologe JÜRGEN STRAUB (Bochum) mit dem Konflikt von Subjektivität und Objektivität im Zusammenhang mit umstrittener historischer Authentizität auseinander. Zentral sei das der Psychoanalyse entlehnte Konzept der

„Besaetzungen“ (sic), und damit die Fragen, auf welche Weise Akteure ihrer Authentizitätsreprä‐

sentation Bedeutung zuschreiben und inwiefern dies eine eher politisch-hegemoniale oder eine eher kognitiv-hermeneutische Praxis ist. Straub wies auf die Kontingenz von Repräsentation hin:

Man könne nicht alles mit Blick auf das Authenti‐

sche repräsentieren. Die historische Repräsentati‐

on unter dem Anspruch der Erfahrung und Au‐

thentizität sei nicht automatisiert und hänge we‐

sentlich von der empathischen Aufnahme durch die Rezipienten ab, also von deren „Nostrifizie‐

rung“. Mithin unterliege Geschichte einer perso‐

nalisierten Wahrnehmung. Dies impliziere, dass die Wahl von Repräsentationsmöglichkeiten histo‐

rischer Authentizität nicht willkürlich erfolgen könne, um Anknüpfungspunkte zu erzeugen.

Die Ethnologin KATHARINA LANGE (Berlin) thematisierte in ihrem Beitrag jüngere „tribale“

Geschichtsschreibungen in Syrien und zeigte, dass die Vergangenheit nicht mehr nur in den unter der Herrschaft des Baath-Regimes lange vorherr‐

schenden vereinheitlichenden Narrativen darge‐

stellt, sondern mehr und mehr auch aus der Per‐

spektive von „tribalen“ Gruppen erzählt wird. Sie unterstrich, dass bei näherem Hinsehen eine Viel‐

zahl von historischen Erzählungen sichtbar wird, in denen soziale Akteure ihre eigenen histori‐

schen Erfahrungen verarbeiten und dokumentie‐

ren.

Der Sozialwissenschaftler DAVID LEUPOLD (Berlin) erörterte am Beispiel mehrsprachiger, sich ethnisch als armenisch definierender Famili‐

en in der Levante, der Türkei und Armenien, wel‐

che Sprachen in privaten und öffentlichen Räu‐

men (nicht) genutzt werden. Die präsentierten Fallstudien zeigten, dass objektive und subjektive linguistische Authentizität nicht zusammen kom‐

men, da sich öffentliche Sprachgewohnheiten von der privat gehegten Identität und Sprachnutzung abheben. Gruppen-Fremd- und Eigenbild bewe‐

gen sich somit in einem permanenten Spannungs‐

feld.

Die Politikwissenschaftlerin und Historikerin CLAUDIA LICHNOFSKY (Braunschweig) illustrier‐

te am Beispiel der Gruppe der Ashkali im Kosovo, wie sich Repräsentanten einer sozial stigmatisier‐

ten und marginalisierten Ethnie auf vermeintli‐

che persische Ursprünge berufen, um den sozia‐

len Status der Gruppe zu erhöhen. Zum einen werde die Authentizität dieser Konstruktion von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus kontes‐

tiert. Zum anderen stelle sich die Frage, in wel‐

chem Maß die kosovarische Mehrheitsbevölke‐

rung solche ethnohistorischen Narrative als „au‐

thentisch“ bewertet und rezipiert.

Dem Verhältnis von Authentizität und Macht gingen vier Beiträge aus unterschiedlichen regio‐

nalen und disziplinären Perspektiven nach. Die Vortragenden diskutierten die Frage, inwiefern Geschichte und der aus Geschichte abgeleitete An‐

spruch auf historische Authentizität ein wichtiges Argument in der Auseinandersetzung um politi‐

sche Macht ist. Ist Geschichte Gegenstand von Deutungskonflikten? Wenn ja, verlaufen Konflikt‐

linien vor allem zwischen oder auch innerhalb von Wir-Gruppen?

Die Zentralasien- und Islamwissenschaftlerin JEANINE DAĞYELI (Berlin) analysierte die unter‐

schiedliche Darstellung von Aufständen in Usbe‐

kistan um 1900 in Abhängigkeit von der verwen‐

deten Quellengattung und von dem jeweiligen Sprachmedium. Je nachdem, ob die Quellen in persischer, usbekischer oder russischer Sprache verfasst seien, geben sie verschiedene Sichtwei‐

sen und somit „authentische Wahrheiten“ wieder.

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Dağyeli unterstrich, dass historische Authentizität und Erinnerung entlang sprachlicher Bruchlinien fraktionalisiert und die (Re-)Interpretation von Quellen sowie die Erinnerung an die Ereignisse abhängig von den historisch-politischen Kontex‐

ten (UdSSR, unabhängiges Usbekistan) ist.

Aktuelle Fragen der Geschichtsschreibung in Marokko standen im Mittelpunkt des Beitrages der Islamwissenschaftlerin SONJA HEGASY (Ber‐

lin). Sie verdeutlichte, wie in Marokko Journalis‐

ten die Geschichtsschreibung übernommen ha‐

ben, da Archive für WissenschaftlerInnen nicht zugänglich sind. Es bestehe zwar einerseits ein enormer Bedarf an „historischer Wahrheit“; auf‐

grund der unwissenschaftlichen, ungenügend ab‐

gesicherten journalistischen Geschichtsschrei‐

bung bestehe jedoch andererseits die Gefahr, dass diese Praxis zu Mythenbildungen und geschichtli‐

chen Mystifizierungen führe, so dass schlussend‐

lich kein öffentlicher Bedarf mehr an einer „Ent‐

zauberung“ bzw. einer seriösen historischen Auf‐

arbeitung bestehe. Eine akademisch fundierte

„historische Authentizität“ werde somit verhin‐

dert.

Der Politikwissenschaftler BERNHARD MOLT‐

MANN (Frankfurt am Main) analysierte am Bei‐

spiel des Nordirland-Konfliktes die Unverhandel‐

barkeit identitär begründeter Konflikte. Damit stünden diese im Gegensatz zu Interessenkonflik‐

ten, in denen Kompromisse möglich seien. Molt‐

mann hob das „Framing“ des Konfliktes hervor, das mit einer ethnischen, jeweils als „authentisch“

beanspruchten „binären Codierung“ durch die Konfliktakteure einhergehe. Diese Codierung kol‐

lidiere mit nach „historischer Authentizität“ stre‐

benden wissenschaftlichen Analysen des Nordir‐

land-Konfliktes.

Im letzten Beitrag innerhalb dieses Schwer‐

punktes befasste sich der Ethnologe CHRISTOPH KOHL (Frankfurt am Main) mit den Machtansprü‐

chen sogenannter „traditioneller Autoritäten“ in Guinea-Bissau und Angola. Er zeigte auf, wie und in welchem Ausmaß historische Authentizität als

Legitimation für diese Autoritäten angeführt wird und welche unterschiedlichen Rollen der Staat hierbei einnimmt. Während in Angola ein instru‐

mentalistisch-autoritäres staatliches Verständnis von Authentizität vorherrsche, sei das Verständ‐

nis in Guinea-Bissau eher von Pragmatismus ge‐

prägt: Die Authentizität der „traditionellen Autori‐

täten“ solle, so zumindest der normative An‐

spruch, „nachprüfbar“ sein. Lokal spiele eher eine Rolle, ob eine „traditionelle Autorität“ die Bevöl‐

kerung adäquat repräsentiere, sich für sie einset‐

ze und jemand „von ihnen“ (in einem weiteren Sinne) sei.

Mit dem Verhältnis von Authentizität und An‐

schlussfähigkeit setzten sich die Vorträge im Rah‐

men des dritten Schwerpunktfeldes auseinander.

Es ging um die Frage, ob die Behauptung von An‐

schlussfähigkeit an nationale oder globale Ge‐

schichten den Authentizitätsanspruch der von lo‐

kalen Eliten produzierten Geschichten steigert, oder ob globale Geschichten an lokale Bedürfnisse angepasst werden.

Die Politikwissenschaftlerin ANANDITA BA‐

JPAI (Berlin) untersuchte, inwiefern in Reden in‐

discher Premierminister historische Authentizität in Abhängigkeit vom jeweiligen zeitlichen und da‐

mit auch politischen Zusammenhang (Indian Na‐

tional Congress versus Bharatiya Janata Party) konstruiert wird. Sie verdeutlichte, wie selektiv die Reden Geschichte darstellen und auf Persön‐

lichkeiten mit Vorbildfunktion rekurrieren. Bei‐

spielsweise nehmen indische Premierminister bei ihren Reden in Europa eher Bezug auf anerkann‐

te europäische Persönlichkeiten, während im In‐

land indische Gelehrte und „Helden“ Erwähnung finden. „Authentizität“ werde somit strategisch abgestimmt auf das Publikum, um eine adäquate Anpassungsfähigkeit an hegemoniale Tropen zu gewährleisten.

Aus einer anderen Perspektive, aber auch mit einem Beispiel aus dem indischen Kontext ging die Südasienwissenschaftlerin HEIKE LIEBAU (Berlin) der Frage nach, welche Rolle Lebensge‐

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schichten von Vertretern der indischen National‐

bewegung in den heutigen lokalen Geschichtsdar‐

stellungen spielen. Im Zentrum stand die aktuelle Auseinandersetzung in Südindien mit der Biogra‐

phie Chempakaraman Pillais, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen großen Teil sei‐

nes politisch aktiven Lebens in Europa verbrach‐

te. In der Geschichtsschreibung konkurrieren his‐

torisch verbürgte, nachprüfbare Fakten mit medi‐

al transportierten, nicht verifizierbaren Mythen (Fiktion). Liebau hob die Multimedialität und ins‐

besondere den Einsatz moderner Medien in den Authentifizierungsstrategien, und Authentizitäts‐

behauptungen in populären Geschichtsdarstellun‐

gen hervor.

Der Osteuropa-Historiker JAN LIPINSKY (Mar‐

burg) widmete sich den „gespaltenen Authentizi‐

täten“ zwischen Balten (Esten, Letten, Litauer) und Russen vor dem Hintergrund des geheimen Hitler-Stalin-Paktes. Je nach Erinnerungsgemein‐

schaften kursieren divergierende Rechtferti‐

gungsnarrative, die entweder die sowjetische Be‐

setzung (1940, erneut 1944) oder die deutsche Ok‐

kupation (1941-44) gutheißen sollen. Lipinksy ar‐

gumentierte, dass aufgrund der widerstreitenden baltischen und russischen Historiographien letzt‐

endlich nur die westliche Geschichtswissenschaft

„zweckfrei“ und damit unabhängig bzw. „authen‐

tisch“ argumentieren könne.

Am Beispiel des postsowjetischen Litauen dis‐

kutierte die Slawistin, Historikerin und Sozialwis‐

senschaftlerin BARBARA CHRISTOPHE (Braun‐

schweig) die Rolle „diskursiver Regime“ für die

„authentische“ Erinnerung. Forschungsergebnisse legten nahe, dass man sich nur an das erinnere, was zum aktuellen Selbstbild passe. Gleichzeitig sei die individuelle Erinnerung jedoch auch „ver‐

flochten“ mit jener der Erzählgemeinschaften. An‐

dererseits könnten Menschen nicht nur das er‐

zählen, was in offiziellen Narrativen Erwähnung findet. Als Vorbilder für „authentische“ Erzählun‐

gen dienten Leute, die sich ihr Handeln nicht von ideologischen Zwängen diktieren ließen. Aus‐

druck kontrahegemonialer Erzählungen sei Schmerz, so Christophe. Dieser könne somit als Indikator für Authentizität begriffen werden.

Die Tagung ermöglichte einen fruchtbringen‐

den Dialog über Anwendbarkeit und Nutzen des Konzeptes „Historische Authentizität“ aus unter‐

schiedlichen disziplinären und theoretischen Per‐

spektiven, wobei gleichzeitig empirische Beispiele aus einer Vielzahl lokaler Kontexte in den verglei‐

chenden Blick genommen wurden. Die Beiträge und Diskussionen der Tagung zeigten, dass das Thema Authentizität in lokalen Geschichtsschrei‐

bungen aus verschiedenen theoretischen Perspek‐

tiven analysiert werden kann. Im Rekurs auf ak‐

teurstheoretische Ansätze nahmen einige Redner die konfliktiven Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Anbietern von mitunter konkur‐

rierenden Versionen der Vergangenheit unter die Lupe. Der Fokus lag dann unter anderem auf der Frage, wer aus welchen Motiven im Rückgriff auf welche Vergangenheit(en) und mit Blick auf wel‐

che Adressaten zum Anbieter von Geschichte(n) wird. Andere Teilnehmer bedienten sich diskurs‐

theoretischer Ansätze, richteten den Blick hinge‐

gen eher auf die Geschichten selber und unter‐

suchten lokal zirkulierende Narrative und Deu‐

tungsmuster. Gefragt wurde auch, in welchem Verhältnis die neuen Geschichten zu älteren Er‐

zähltraditionen stehen oder welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten es zwischen den in ver‐

schiedenen Medien angebotenen historischen Deutungen gibt. Eine wesentliche Rolle spielten auch Aneignungspraktiken derjenigen, an die lo‐

kale Geschichten adressiert sind und die Frage der sozialen Wirksamkeit der jeweils angebote‐

nen Deutungen.

Konferenzübersicht:

Authentizität und Erfahrung

Jürgen Straub (Bochum), Authentizität und Erfahrung

(5)

Katharina Lange (Berlin), Die Produktion von Lokal- und Stammesgeschichte im syrischen Eu‐

phrat-Tal, 2001-2011

David Leupold (Berlin), Mehrsprachigkeit, Er‐

innerung und 1915: Der generationsübergreifen‐

den Narrativ einer turkophon-armenischen Fami‐

lie aus Kilikien (Türkei)

Claudia Lichnofsky (Braunschweig), Persische Bezüge zur Legitimität von lokalen Communities am Beispiel der Ashkali im Kosovo

Authentizität und Macht

Jeanine Dağyeli (Berlin), Der erinnerte Auf‐

stand: Der mehrfach gebrochene Blick auf Wider‐

stand im ländlichen Zentralasien

Sonja Hegasy (Berlin), Die Marokkanische Zeitschrift Zamane – Streben nach Authorisierung von Vergangenheit

Bernhard Moltmann (Frankfurt am Main), Nordirland: Konstruierte Identitäten, reale Kon‐

flikte

Christoph Kohl (Frankfurt am Main), „Au‐

thentische“ Ansprüche? Machtlegitimierung „tra‐

ditioneller“ Autoritäten im lusofonen Afrika an‐

hand zweier Fallstudien

Authentizität und Anschlussfähigkeit

Anandita Bajpai (Berlin), Neoliberal Econo‐

mic reforms and the politics of time in the rheto‐

ric of Indian Prime ministers since 1991

Heike Liebau (Berlin), Globale Lebenswege – nationale Geschichten: Biographien historischer Persönlichkeiten als politisches Argument in Indi‐

en

Jan Lipinsky (Marburg), Baltische Historiogra‐

phien diskutieren ein sowjetisches Tabu: Die Aus‐

einandersetzung mit dem Hitler-Stalin-Pakt als Emanzipation von der Moskauer Hegemonie

Barbara Christophe (Braunschweig), Was war der sowjetische Sozialismus? Konflikte um au‐

thentische Erinnerung in Litauen

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If there is additional discussion of this review, you may access it through the network, at http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/

Citation: Christoph Kohl. Review of Lokale Geschichte(n), (Macht-)Politik und die Suche nach historischer Authentizität. H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews. July, 2015.

URL: https://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=44840

This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 3.0 United States License.

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