Inhalt
Dank 13
Geleitwort 15
Einleitung 19
»Die sind schon fast alle tot oder abgeschoben«
1. »Drogenabhängigkeit« bei »Migrantjnnen«:
Problematisierungsweisen 29
1.1 Die deutschsprachige Fachdiskussion:
Von der Nichtthematisierung zur Interkulturalität 30 1.2 Empirische Untersuchungen -
internationaler Forschungsstand 37
1.3 Essenzialisierung und Kuituralisierung:
Kritik am Interkulturalitätsansatz 44
1.4 Diskurse und lokale Praktiken: Alternative Zugänge 49
2. Diskurs - (Bio-)Macht - Subjekt: Theoretische und
methodische Zugänge 59
2.1 Theoretische Zugänge:
Die diskursanalytische Forschungsperspektive 59
2.1.1 Diskurs, Macht, Subjekt(ivierung) 61
2.1.2 Reflektierte Subjektivität: Forschen als »weiße Deutsche« 68 2.1.3 Foucaults Analytik der (Bio-)Macht und das Recht 76 2.2 Methodenkombination:
Ethnografie und Diskursanaiyse 84
2.2.1 Die Institution Hayat:
Teilnehmende Beobachtung und Interviews 84
2.2.1.1 Teilnehmende Beobachtung 85
2.2.1.2 Experteninterviews 89
2.2.1.3 Selbstkonstruktionen: Narrativ-biografische Interviews 92 2.2.2 Gesetzliche Regulierungen: Diskursanalysen 104 5
http://d-nb.info/1044980265
2.2.2.1 Logik der Regulation: Gesetzestexte
und ihre Kommentare gegen den Strich lesen 104 2.2.2.2 Genealogie: Bio-Macht als Raster historischer Entzifferung 116 2.2.3 Zur Verknüpfung von Ethnografie und Diskursanalyse:
Analytische Ebenen zur Untersuchung
»diskursiver Praktiken« 119
Teil 1
»Wir sind hier nur geduldet«: Suchttherapie für »Migranten«
3. Hayat - Eine »interkulturell-sozialtherapeutische
Wohngemeinschaft« 127
3.1 Zur Konstituierung des Forschungsfeldes 128 3.2 Gründungsgeschichte: »Ein gerechtes Angebot
für drogenabhängige Immigranten« 133
3.2.1 Anfänge: Ein Selbsthilfeprojekt für
drogenabhängige Immigranten aus der Türkei 134 3.2.2 Professionalisierung: Von der Therapeutischen
Gemeinschaft zur Sozialtherapieeinrichtung 137 3.3 Alltagsreglementierungen:
Von der Aufnahme bis zur Entlassung 139
3.3.1 Die Aufnahme 140
3.3.2 Die Probezeit 143
3.3.3 Der Tag und die Woche 144
3.3.4 Die Stufen 146
3.3.5 Die Regeln 147
3.3.6 Die Sitzungen 149
3.3.7 Die Entlassung 150
3.4 Nur geduldet: Die Institution und ihre Adressaten 151 3.4.1 Die Adressaten: Statistische Daten - und ihre Hintergründe 151
3.4.2 Die Institution: Nur geduldet? 155
3.5 »Interkulturalität« - aber bitte ohne Geduldete? 162
4. Im Spannungsfeld suchttherapeutischer Ziele und
ausländerrechtlicher Regulationen 169
4.1 Strukturelemente der psychosozialen Arbeit
mit drogenabhängigen »Migranten« 169
4.2 Therapiemachen mit Ausweisung:
Eine besondere Herausforderung 175
4.2.1 Die Ausweisung als Hürde
für einen erfolgreichen Therapieverlauf 175 4.2.2 »Nicht-Wahrhaben-Wollen« der Ausweisung 178 4.2.3 »Völliges Beherrschtsein« von der Ausweisung 180 4.2.4 Die drohende Abschiebung
als zusätzlich motivierendes Druckmittel? 181
4.3 Arbeiten im Spannungsfeld 184
4.3.1 »Ich kann nicht immer Mutter Teresa sein«:
Artikulationen »objektiver Überforderung« 184 4.3.2 »Ich wünsche mir eine Suchthilfe, die zwischen Deutschen
und Migranten gar nicht unterscheidet«: Veränderung
der Rahmenbedingungen statt hilfloser Einzelfallarbeit 188 4.3.3 »Die Abschiebung [ist] ja nicht einfach
so aus dem Boden gekommen«: Verarbeitungsstrategien 191 4.4 »Diese netten, lieben Deutschen«:
Forschen im Spannungsfeld 193
4.4.1 Produktive Irritationen: Strukturreduktionismus
und das Drama der Emigration 198
4.4.2 Zur diskursiven Positioniertheit als weiße,
deutsche Psychologin und Forscherin 202
4.5 Zusammenfassung 204
5. Narrativ-biografische Selbstkonstruktionen 207 5.1 Erol: Eine Tasche, die zur Verdammnis wird 208 5.1.1 Zusammenfassung der Narration entlang
der Hauptsequenzen 208
5.1.1.1 Eröffnungssequenz: Der abgeschobene
und verstorbene Vater 208
5.1.1.2 Kindheit, Schule, familiäre Situation:
Es gab immer ordentlich Schwierigkeiten 209 5.1.1.3 Erster Cannabiskonsum, Probieren von Heroin
und der erste Gefängnisaufenthalt 209
5.1.1.4 Crack-Abhängigkeit: Eine Tasche, die zur »Verdammnis« wird 210 5.1.2 Selbstreflexion: Diskursivierungen der weißen Subjektposition 212 5.1.2.1 Eingangssequenz: Positioniertheit als weiße Deutsche 214 5.1.2.2 »Türkische Herkunft«: Fragen - und Antworten 215 5.1.3 Analyse und Interpretation der Kernnarration 220
5.1.3.1 Verlauf des Erzählflusses 220
5.1.3.2 Inhaltlicher und formaler Aufbau der Narration 222 7
5.1.3.3 »Und auf einmal war da'n deutscher Mann«: Das Hamlet-Motiv 223
5.1.4 Selbstkonstruktionen 225
5.1.4.1 Substanzabhängigkeit: Nicht Heroinjunkie,
sondern »Kokser« sein 226
5.1.4.2 Männlichkeitskonstruktionen:
Sprechen über Familie, Väter, Geld und Gewalt 228 5.1.4.3 Türkische Herkunft: Nicht so sein
wie die anderen Klienten der Einrichtung 234 5.2 Algin: »Ich hab vieles zum Leiden gehabt« 237 5.2.1 Zusammenfassung der Narration
entlang der Hauptsequenzen 237
5.2.1.1 Eröffnungssequenz: »Vom Gefühl her so fremd« 237 5.2.1.2 Kindheit, Schule, Freundschaft und die
erste Liebesbeziehung 238
5.2.1.3 Der erste, unwissentliche Heroinkonsum
aus Liebeskummer 238
5.2.1.4 Schwierige Frauenbeziehungen, die enttäuschte Suche nach Brüderlichkeit und die Unklarheit der eigenen Zugehörigkeit 239 5.2.2 Reflexion und Analyse
diskursiver Positionierungen und Positioniertheiten 242 5.2.2.1 Anfangspassage:
»Ich weiß nicht, was man daraus Folge ziehen kann« 242 5.2.2.2 Stockendes Erzählen und Versuche,
die Erzählung in Gang zu bringen 243
5.2.2.3 Diskurspositionsabhängige Selbstbezeichnung als »türkisch« bzw. »kurdisch« und die Schwierigkeit,
Rassismuserfahrungen zu artikulieren 247
5.2.3 Rekonstruktion und Interpretation der Kernnarration 251 5.2.3.1 Erzählfluss: Serielle Aufzählung lebensgeschichtlicher
Ereignisse und Elaboration bedeutsamer Themen 251 5.2.3.2 Die Kernnarration und ihr inhaltlicher und formaler Aufbau 253 5.2.3.3 Das Arabesk-Motiv: Fremdheit, Liebesschmerz, der Glaube
an die »heile Welt« und das Gefallen-Haben am Leiden 255
5.2.4 Selbstkonstruktionen 265
5.2.4.1 Substanzabhängigkeit: »Ich kannte nur Spritze, is tödlich« 265 5.2.4.2 Männlichkeitskonstruktionen: Frauen- und Vatergeschichten
und die Suche nach Brüderlichkeit 267
5.2.4.3 »Kurdisch-alevitischer Ursprung«:
Nicht-ethnisierende Konstruktionen 273
5.3 Zusammenfassung 278
6. Subjektivierende Disziplinierungen 285
6.1 Der Alltag: Disziplinar- und Selbsttechnologien 286 6.2 Die Sitzungen: Konfrontation mit sich selbst 291 6.3 Psy-Diskurse oder:
Wie die Klienten zur Selbsterkenntnis geführt werden 298 6.4 Biografische Narrationen, Selbsterkenntnis
und die Bezogenheit auf den »Anderen« 304 6.5 Therapie statt Strafe: »Härter als Knast« 310 6.6 Disziplinar- und Pastoralmacht: Technologien
zur Hervorbringung »drogen-« und »straffreier« Subjekte 319 6.7 Ausblick: Im »Außen« des Kerkernetzes 326
Teil II
Logik und Genealogie der Regulation
7. Leben, das weniger zählt: Zur diskursiven
Regulierung »ausländischer Drogenabhängiger« 331 7.1 Diskursverschiebungen
und signifikante Grenzziehungen 332
7.1.1 Diskursverschiebungen: Von der Strafe zur Therapie 332 7.1.2 Zur Konstruktion des primär betäubungsmittelabhängigen
BtM-Straftäters auf der Folie des »gewissenlosen
gewinnsüchtigen Dealers« 335
7.2 »Therapie statt Strafe« (§35 BtMG):
Ein- und Ausschlüsse 339
7.2.1 Der Diskurs der Inklusion 339
7.2.2 Der Diskurs des Ausschlusses 343
7.3 Die der Rehabilitation dienende Behandlung:
Ein- und Ausschlüsse 346
7.3.1 Der sozialrechtliche Diskurs der Inklusion 346 7.3.2 Ausschlüsse von Betäubungsmittelabhängigen
ohne deutschen Pass 348
7.4 Das Nichtgesagte des Inklusionsdiskurses 354
8. Logik der Regulation:
Ausweisung wegen Gefährdung
der »Volksgesundheit« 357
9
8.1 BtMG und AufenthG: Zur doppelten Regulation
»ausländischer Drogenabhängiger« 357
8.1.1 Betäubungsmittel-und Aufenthaltsgesetz: Synopsis 358 8.1.1.1 Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln (BtMG) 358 8.1.1.2 Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die
Integration von Ausländern im Bundesgebiet (Aufenthaltsgesetz) 361 8.1.2 Freiheitsstrafe zum Schutze der »Volksgesundheit« (BtMG) 365 8.1.3 Ausweisung wegen Beeinträchtigung
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (AufenthG) 374 8.2 Überschneidungen: Ausweisung
wegen unerlaubten BtM-Umgangs 378
8.3 Gegen den Strich gelesen: Ausländer
als Gefährdung der deutschen Volksgesundheit 387
9. Abwehr der »Degenerationsgefahren«:
Genealogie der Betäubungsmittelregulierung 393 9.1 Formierung der Regulierung des internationalen
und nationalen Betäubungsmittelverkehrs 394 9.1.1 »Schutz der unzivilisierten Rassen«: Anfänge der internationalen
Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs 394 9.1.2 Bekämpfung der »Suchten als solche«:
Von den Kaiserlichen Verordnungen zum OpiumG 1929 399 9.2 Sucht und Degeneration:
Zur Konstruktion »gefährlicher« Substanzen und Subjekte 403 9.2.1 Alkohol, Degeneration und Keimschädigung im Kaiserreich 404 9.2.2 »Trunksucht«: Vom Laster zur (Erb-)Krankheit
und von der Behandlung zur Prävention 408
9.2.3 Vom »kultivierten« Morphiumsüchtigen
zum »degenerierten« Rauschgiftsüchtigen 413 9.2.4 »Echte Süchtige« und »Rauschgiftsucht«
als ein »für die Gesellschaft gefährlicher Zustand« 417 9.3 Zusammenfassung:
Abwehr der »Degenerationsgefahren« 423
10. Abwehr »unerwünschter Elemente«: Genealogie
ausländerrechtlicher Regulationen 429
10.1 Abwehr »ethisch unterwertige[r] Volksteile«:
Die Ausweisung im Kaiserreich 430
10.1.1 Die Ausweisung - von einer Strafmaßnahme
zu einem bevölkerungspolitischen Instrument 430
10.1.2 10.1.3 10.2 10.2.1
10.2.2 10.3
10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.4
Teil III
Konstruktionen »verworfener« Subjekte
11. Gefährlichkeitskonstruktionen:
Die Thematik des Bluts 471
11.1 Gesetzesformierungen: Abwehr
innerer und äußerer Gefahren für die Bevölkerung 471 11.1.1 Disziplinierung und Regulierung der Bevölkerung 472 11.1.2 Abwehr innerer und äußerer »Gefahren«
für die Bevölkerung 474
11.1.3 Degeneration, Hygiene, Vererbung, Rasse:
Die »Thematik des Bluts« 477
11.2 (Dis-)Kontinuitäten: ius sanguinis, Volksgesundheit
und die »Thematik des Bluts« 482
11.2.1 Die »Thematik des Bluts« in den Gesetzen nach 1945 482 11.2.2 Zäsursetzungen und die »Thematik des Bluts«:
Der Diskurs um den Diskurs der »Rasse« 488
Ii Abwehr von jüdischen Pogromflüchtlingen
und »Polonisierungsgefahren« 434
Das preußische System
der »reglementierten Arbeitskraftzufuhr« 437 Verfestigung des exklusiven ius sanguinis:
Das Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913 441 Abwehr der »slavisch-semitischen Bevölkerung«:
Die Debatte um die Reform des Reichs- und
Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1870 441
Das RuStAG 1913: Verfestigung des exklusiven ius sanguinis 446 Im Dienste einer »gesunden Bevölkerungspolitik«:
Die Reglementierung von »Ausländern«
in der Weimarer Republik 449
Förderung der Volkskraft: (Zwangs-)Arbeit,
(Rassen-)Hygiene und koloniale Diskurse 450 Einwanderung und Einbürgerung: Die »Volksnation«
und das Primat der »Deutschstämmigkeit« 454 Gesundheit und Bevölkerung: Die preußische
Ausländerpolizeiverordnung von 1932 456
Zusammenfassung: Abwehr
»unerwünschter« Bevölkerungselemente 462
11.3 »Gefährliche« Subjekte:
Mediale Repräsentationen und Kollektivsymbolik 494 11.3.1 »Ausländer« als Verführer und »Dealer«:
Die Boulevardpresse 1957 bis 1987 495
11.3.2 Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (1978) - ein Bestseller 501 11.3.3 Kollektivsymbolik: Die ikonische Ebene
der diskursiven Gefährlichkeitskonstruktionen 507
12. Bio-Macht und die liberale Regierung
»ausländischer Drogenabhängiger« 515
12.1 Verschärfungen:
»Nach der Therapie wird er aber sofort abgeschoben« 515 12.2 Logik und Genealogie der Regulation 522 12.2.1 Logik der Regulation: Präventive Gefahrenabwehr 522 12.2.2 Genealogie: Zur »Kolonisierung«
des Rechts durch die (Bio-)Macht 527
12.3 Die liberale Regierung »gefährlicher«
Subjekte und das Recht 531
12.3.1 Zäsursetzungen und die liberale Gouvernementalität 532 12.3.2 Taktische Einsätze: Der Diskurs des »Rechtsstaats« 537
13. Konstruktionen »verworfener« Subjekte 545 13.1 Zur »Verworfenheit« ausgewiesener Drogenabhängiger 545 13.1.1 »Das Schlimmste, das ich je gesehen habe«:
Angst vor Abschiebung und Tod 546
13.1.2 Lebende Leichname: Heimsuchungen durch das Verworfene 551 13.2 Zur Konstruktion und Navigation
von Zonen der Verworfenheit 557
13.2.1 Horror, Hass und Ekel: Gefürchtete Identifizierungen 558 13.2.2 Ikonografien der Verworfenheit: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo 563 13.2.3 »Ungehöriges Eindringen« und die »Thematik des Bluts« 566 13.2.4 Fazit: Ein nicht-essenzialisierender Zugang zur Verworfenheit 569 13.3 Von der »Verwerfung« zum »gefährdeten Leben« 572
14. Zusammenfassung und Ausblick 581
Literatur 595