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Unterrichtsvorhaben „Kinderarbeit in aller Welt – Was gehtuns das an“? Exemplarische Analyse der Ursachen undErscheinungsformen sozialer Ungleichheit am Beispiel derKinderarbeit

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Academic year: 2023

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Unterrichtsvorhaben „Kinderarbeit in aller Welt – Was geht uns das an“? Exemplarische Analyse der Ursachen und Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit am Beispiel der

Kinderarbeit

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1. Einleitende Darstellung des Unterrichtsvorhabens

Was ist neu an der kompetenzorientierten Unterrichtsgestaltung?

1.1 Welche Ziele verfolgt das Unterrichtsvorhaben?

Das Inhaltfeld „Chancen und Probleme der Industrialisierung und Globalisierung“

(KLP G 8, 27) wird am Beispiel des Schwerpunktes „Lebensbedingungen von Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern“ aufgezeigt. Die Darstellung und Analyse der Prozesse sozialer Ungleichheit – im Rahmen des für die Lerngruppe (5.

Jahrgangsstufe) möglichen lernpsychologischen Abstraktionsgrades - steht im Mittelpunkt der Unterrichtseinheit. Die Lebenschancen (z.B. Ernährung, Gesundheit, Bildungschancen, berufliche Positionierung, Möglichkeiten der politischen und ökonomischen Teilhabe) von Menschen sind in Deutschland und weltweit ungleich verteilt. Die politischen, kulturellen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen haben erheblichen Einfluss auf die Lebenschancen. Exemplarisch werden die unterschiedlichen Lebensbedingungen und damit die Prozesse sozialer Ungleichheit anhand des Themas „Kinderarbeit“ aufgezeigt.

Kinderarbeit

Während in Deutschland die bezahlte Arbeit von Kindern sich im Wesentlichen auf leichtere Dienstleistungstätigkeiten beschränkt (Rasen mähen, Babysitten und das Austragen von Zeitungen, aber auch die Mitarbeit im Medienbereich, seien hier beispielhaft genannt) und weitestgehend freiwillig übernommen wird, darüber hinaus auch staatlichen Restriktionen unterliegt, hat dies weltweit andere Dimensionen: Laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation IAO arbeiten weltweit ca. 350 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren. Die Mehrzahl davon arbeitet in der sogenannten informellen Wirtschaft. Darunter sind wirtschaftliche Aktivitäten gemeint, die sich nicht auf offiziellen Märkten vollziehen und keinen staatlichen Regelungen unterworfen sind. Arbeitsgesetze gelten in diesem Bereich nicht.1 Vielmehr sind diese Arbeitsverhältnisse gekennzeichnet durch eine weitgehende Abhängigkeit, lange Arbeitszeiten, Überanstrengung und Ausbeutung.

1 Vgl. hierzu :

http://www.kindernothilfe.de/multimedia/KNH/Downloads/Unterrichtsmaterial/Unterrichtseinheit__Kind

(3)

Auch ist diese Arbeit häufig für das Familieneinkommen und die Überlebensfähigkeit der Familien unverzichtbar.

Ausgehend von den eigenen Erfahrungen und einer Analyse einer Collage sollen die Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtsreihe Kriterien für den Begriff

„Kinderarbeit“ entwickeln und eine Definition erstellen. Die Definition der Schülerinnen und Schüler zum Begriff „Kinderarbeit“ wird der Definition der UN- Kinderrechtskonvention gegenübergestellt.

Sie sollen darüber hinaus wichtige Artikel der UN-Kinderrechtskonvention kennen lernen. In der Konfrontation mit Beispielen von Kinderschicksalen in anderen Ländern sollen sie die eigenen Erfahrungen reflektieren und relativieren können, um so zu einer differenzierten Beurteilung des Problems Kinderarbeit zu gelangen.

Hierzu gehört auch die Frage, ob generell ein Verbot bzw. die Durchsetzung des Verbots von Kinderarbeit in Armutsregionen der Entwicklungsländer ein angemessenes Mittel der Lösung des Problems darstellt (Methode: Einübung von Perspektivwechsel) bzw. wie es sozialverträglich umgesetzt werden könnte.

Schließlich sollen sie auch die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in diesem Problemfeld kennenlernen und ihren Beitrag zur Problemlösung differenziert beurteilen können (Sachkompetenz, Urteilskompetenz).

Lebensbedingungen sind gestaltbar

Durch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lebensbedingungen in Deutschland und in den Entwicklungsländern soll bei den Schülerinnen und Schülern kein deterministisches Verständnis erzeugt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen – anknüpfend an die ersten beiden Unterrichtseinheiten - am Ende der Unterrichtseinheit wissen, dass politische und sozio-ökonomische Lebensbedingungen politisch und gesellschaftlich gestaltbar sind, aber auch Probleme (Armutsproblematik, schwacher Staat, Interessenkonflikte etc.) nennen können, die gesellschaftlichen Wandel (z.B. Umverteilung) erschweren. Sie wissen, dass politische und sozio-ökonomische Lebensbedingungen Einfluss auf die Lebenschancen haben und sollen exemplarisch Maßnahmen und ihre Umsetzung nennen können (Sach-, Urteils- und Handlungskompetenz) wie Lebensbedingungen verändert werden können - ohne einen naiven Machbarkeitsglauben zu erzeugen.

Dies soll den Schülerinnen und Schülern deutlich werden durch:

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- die Auseinandersetzung mit Auszügen aus der UN-Kinderrechtskonvention, dem Grundgesetz und mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz, das im Rahmen eines Fallbeispiels bearbeitet wird. Die politischen Kategorien „Recht“,

„Macht“ und „Staatsgewalt“ sind für die Analyse zentral,

- die Analyse zentraler politikwissenschaftlicher und soziologischer Begrifflichkeiten: Hinter Begriffen stehen politische und/oder fachliche Konzepte, deren Auslegung interessengebunden ist,

- die Reflexion ihres Verbraucherverhaltens: Ihre Kaufentscheidungen haben in der globalisierten Welt Einfluss auf die Lebenschancen von Kindern in Entwicklungsländern (ökonomische Mündigkeit).

Methodenkompetenz

Entscheidend für die Nachhaltigkeit des Lernerfolges von Schülerinnen und Schülern ist die Möglichkeit der weitgehenden eigenständigen und aktiven Erarbeitung des Problems (MK). Die Schülerinnen und Schüler sollen in die Lage versetzt werden, Sachinformationen eigenständig zu recherchieren, zu sortieren und zu bewerten. Sie sollen die Ergebnisse ihrer Arbeit in Form eines von ihnen zu erstellenden

„Nachrichtenbeitrags“ ihren Klassenkameraden, aber auch der Schulöffentlichkeit vorstellen. Sie sollen dabei auch die Fähigkeit entwickeln, ihr eigenes Handlungsprodukt wie auch das ihrer Mitschüler anhand eines Kriterienkatalogs begründet kritisch einzuschätzen (Methodenkompetenz, Handlungskompetenz).

Das Vorhaben kombiniert die Selbstkompetenz der Analyse eigener Arbeitserfahrungen mit der Fachkompetenz der Analyse politischer (Kinderarbeitsschutzgesetze) und sozioökonomischer Rahmenbedingungen mit dem Ziel, individuelle und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse zu erkennen. Es umfasst damit alle drei Ebenen der sozialwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung.

Es bietet sich an, das Fachvorhaben zu fächerverbindendem und/ oder fächerübergreifendem Lernen zu nutzen, da auch Inhalte aus den Fächern Religion, Erdkunde und Geschichte für den Prozess der Erkenntnisgewinnung von Bedeutung sein können. Bei der Erprobung des Unterrichtsvorhabens an unserer Schule zeigte sich insbesondere die Affinität zum Fach Religion, da eine Teilgruppe der Schülerinnen und Schüler auf Erfahrungen aus dem Unterricht in diesem Fach zurückgreifen konnte.

(5)

1.2 Schulische Rahmenbedingungen a) Einzugsgebiet der Schule

Das Gymnasium in Sundern ist das einzige Gymnasium vor Ort; Sundern selbst ist eine Kleinstadt mit insgesamt 30.000 Einwohnern, die aber nicht zentral in einem Ort wohnen; vielmehr besteht das Stadtgebiet aus der Stadt Sundern selbst (ca. 12.000 Einwohner) und 16 ursprünglich eigenständigen Gemeinden. Die Nord-Süd- Ausdehnung beträgt ca. 20 km; die Entfernung vom westlichsten zum östlichsten Punkt ca. 30 km. Etwa 60 % der Schülerinnen und Schüler nutzen den Schulbus zur An- und Abfahrt.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Einzugsgebiet der Schule auch Ortsteile des benachbarten Balve umfasst. Da dieser Ort in einem anderen Kreis liegt, sind die Busverbindungen nur marginal vorhanden.

Dies hat einen erhöhten Organisationsaufwand zur Folge, da eine Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler außerhalb des Unterrichts nur erschwert möglich ist.

Bei der Zusammensetzung der Arbeitsgruppen, die den Film drehen sollen, war also darauf zu achten, dass die Teilnehmer möglichst aus dem gleichen oder aus benachbarten Orten kommen, da sie ansonsten sehr stark auf die Fahrbereitschaft der Eltern angewiesen sind. Auch musste den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, einen größeren Teil der Arbeit im Rahmen des Unterrichts durchzuführen.

b) Ausstattung der Schule

Das Gymnasium Sundern ist mit drei Computerräumen, in denen jeweils zwölf internetfähige Computer zugänglich sind, und einem Selbstlernzentrum mit weiteren sechs internetfähigen Computern relativ gut ausgestattet, so dass der notwendige Zugang zum Internet (fast) problemlos möglich ist.

Für das konzipierte Unterrichtsvorhaben ist es notwendig, dass mindestens zwei, besser drei oder vier Videokameras zur Verfügung stehen. Auch in dieser Hinsicht ist die Schule relativ gut ausgestattet, da mehrere Fachschaften für ihren Unterricht oder im Rahmen von Schüleraustauschprojekten solche Kameras angeschafft haben.

Ist dies nicht der Fall, so müsste man rechtzeitig abklären, inwieweit auf private Kameraausrüstungen zurückgegriffen werden kann.

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1.3 Über welche Kompetenzen verfügen die Schülerinnen und Schüler vor Beginn des Unterrichtsvorhabens?

Das vorliegende Unterrichtsvorhaben ist konzipiert für die Jahrgangsstufe 5, und zwar als drittes Unterrichtsvorhaben. Da die Schülerinnen und Schüler aus mehreren Grundschulen kommen, ist es schwierig darzustellen, welche fachlichen und methodischen gemeinsamen Voraussetzungen sie aus dieser Zeit mitbringen.

Regelmäßig werden daher im Unterrichtsvorhaben die Vorkonzepte der Schülerinnen und Schüler (Mindmap, Cluster, Kartenabfrage) eruiert, um hieran anknüpfen zu können.

Die im Folgenden dargestellten Hinweise zum Kompetenzstand der Lerngruppe beziehen sich auf den gemeinsamen Politikunterricht am Städtischen Gymnasium Sundern.

Vorangegangen ist die Beschäftigung mit den Unterrichtsthemen „Möglichkeiten der Mitbestimmung in der Demokratie“ sowie „Familie als Basis der Gesellschaft“. In diesem Zusammenhang sind folgende für das vorliegende Unterrichtsvorhaben relevante Kompetenzen angebahnt worden:

Die Schülerinnen und Schüler haben basale Kenntnisse darüber, dass rechtliche, ökonomische und politische Rahmenbedingungen sich auf das Zusammenleben von Menschen grundlegend auswirken. Sie wissen, dass dies Ergebnisse gesellschaftlicher Setzungen und somit prinzipiell veränderbar sind. Sie haben auch erkannt, dass solche Veränderungsprozesse interessenbeladen und somit konfliktbehaftet sind (Sachkompetenzen 1,6,7).

In Bezug auf ihre methodischen Kenntnisse kennen sie wesentliche Regeln einer erfolgversprechenden Gruppenarbeit; sie haben erste Präsentationsformen eingeübt (Lernplakate) und diese zielgruppen- und kriterienorientiert analysiert. Sie haben dazu auch schon eigenständig einen Kriterienkatalog erstellt (Methodenkompetenzen 2,5,6).

Im Rahmen eines Rollenspiels haben sie sich zumindest ansatzweise in die Situation anderer Menschen hineinversetzen und deren Gefühlslagen antizipieren können, um daraus resultierende Handlungsoptionen benennen zu können. Auch sind sie in der Lage, Spontanurteile zu formulieren und diese begründen zu können (Urteilskompetenz 1,2, 3).

Bezüglich der Handlungskompetenzen haben sie gemeinsame Entscheidungskriterien entwickelt und exemplarisch ein in Inhalt und Struktur klar

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vorgegebenes Produkt, ein Lernplakat, zu einem konkreten politischen, wirtschaftlichen und sozialen Sachverhalt erstellt. Auch haben sie bereits eigene Entscheidungen in einem politischen Konflikt getroffen und diese Entscheidung in Auseinandersetzung mit anderen begründet (Handlungskompetenz 1 und 2).

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1.4 Welche Kompetenzen sollen durch das Unterrichtsvorhaben erreicht werden?

SK 1:

Die Schüler/innen

- beschreiben Maßnahmen, wie sie die Durchsetzung der Kinderrechte fördern können

SK 6:

Die Schüler/innen

- wissen, dass politische und sozio-ökonomische Lebensbedingungen in einem Staat Einfluss auf die Lebenschancen von Kindern haben,

- kennen Beispiele für die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Kindern in verschiedenen Regionen der Welt

SK 7:

Die Schüler/innen

- können die Bedeutung und den Stellenwert der Kinderrechtskonvention (Menschenrechte) am Beispiel der Kinderarbeit darstellen

MK 1:

Die Schüler/innen

- wenden erarbeitete Fachbegriffe kontextbezogen an

- benutzen einen Rechtekanon als Argumentationsgrundlage zur Einordnung der Fallbeispiele

MK 2:

Die Schüler/innen erarbeiten arbeitsteilig die Kinderrechtskonvention anhand eines Schulbuchtextes

MK 4:

Die Schüler/innen recherchieren zur Vorbereitung eines Nachrichtenbeitrags zum Thema Kinderarbeit im Internet Informationen

MK 5:

Die Schüler/innen erstellen einen Nachrichtenbeitrag zum Thema Kinderarbeit in Deutschland, Kindersklaven oder Maßnahmen gegen Kinderarbeit

UK 1:

Die Schüler/innen nehmen unterschiedliche Positionen zum Thema Kinderarbeit wahr und nehmen Stellung hierzu

UK 2:

Die Schüler/innen beschreiben die Situation von arbeitenden Kindern, deren Rechte verletzt werden, und zeigen die Gefühlslagen und Nöte der Betroffenen in einem Videobeitrag auf

HK 1:

Die Schüler/innen können differenziert Stellung nehmen zum Kauf von Produkten, die von Kindern hergestellt werden

HK 2:

Die Schüler/innen erstellen einen Nachrichtenbeitrag zum Thema „Kinderarbeit“

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2 Reihen- und Stundenplanung

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Thema der 1. Stunde: Kinder bei der Arbeit = Kinderarbeit?

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung/Kompetenzen

Einstieg Was ist Kinderarbeit?

Sammlung der spontanen Äußerungen der SuS zum Begriff

„Kinderarbeit“

Mögliche SuS-Vorstellung zum Begriff „Kinderarbeit“ (Cluster):

← - Zeitungen austragen

← - ungeliebte Gartenarbeit

← - Schule

← - Sklaverei

← - Ausbeutung

Stummer Impuls

OHP Bilderfolie M 1

Thematisierung der Vorkonzepte zum Thema „Arbeit“

sowie eine Annäherung an die soziologische Konstitution des „Arbeitsbegriffs“ (Erwerbsarbeit, private Arbeit, ehrenamtliche Arbeit, Kinderarbeit. Die persönlichen Bedeutungszuschreibung, ob eine Tätigkeit als Arbeit definiert wird)

Erarbei- tung

Arbeitsauftrag: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede seht ihr auf den Bildern?

Antizipierte SuS-Antworten:

Es werden verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, alle machen etwas anderes, manches ist schwerer, einige Kinder haben Spaß an der Tätigkeit, die Kinder sind unterschiedlich alt

→ Ist das Arbeit? Warum arbeiten diese Kinder?

Antizipiertes Tafelbild:

Gemeinsamkeiten

Kinder

alle tun etwas Unterschiede

Spaß – kein Spaß

mit Geld – ohne/wenig Geld

freiwillig – unfreiwillig

kurz - zeitaufwändig

leicht – schwer

einfach – anstrengend

UG Tafel Kompetenzerweiterung (MK)

SuS erarbeiten anhand der Bildanalyse Kriterien für den Begriff „Kinderarbeit“ heraus, die später in einer Definition einfließen sollen. Der differenzierte Umgang mit Sprache ist in den Sozialwissenschaften von zentraler Bedeutung.

Indem die SuS Indikatoren für Kinderarbeit entwickeln und eine Definition formulieren, sollen sie lernen,

- dass mit Begriffen „Konzepte“ transportiert werden, - dass hinter den Konzepte politische Deutungen und

Interessenlagen etc. stehen.

Der politische Begriff „Interessen“ ist den SuS bekannt.

Diese Kompetenzerweiterung wird in dieser Stunde angebahnt, setzt sich aber über die gesamte Unterrichteinheit fort

Diagnostisch wird in der Unterrichtsreihe auf die Differenziertheit der Verwendung des Begriffs

„Kinderarbeit“ bei den SuS geachtet

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Kinderarbeit Vertiefung

und Sicherung

Vervollständigt den Satz: Kinderarbeit ist (...). SuS formulieren in der Gruppe eine Definition des Begriffs „Kinderarbeit“

Die Karten mit den Definitionen werden an der Tafel aufgehängt

GA Plakat,

farbige Karten (DIN A-6)

Vergleich der Definitionen der SuS mit der Definition der UN- Kinderrechtskonvention

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen definiert Kinderarbeit in Artikel 32:

(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes an, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt und nicht zu einer Arbeit herangezogen zu werden, die Gefahren mit sich bringen, die die Erziehung des Kindes behindern oder die die Gesundheit des Kindes oder seine körperliche, geistige, seelische, sittliche oder soziale Entwicklung schädigen können.

UG Arbeitsma-

terial: UN- Kinderrechts- konvention (M 2)

Interpretation und Vergleich der Definitionen, Abgleich mit Vorkonzept

Hausaufgabe zur Stunde:

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: Lest im Schulbuch auf S. 34 und 35 den Text über die Kinderrechtskonvention und schlagt die euch unbekannten Begriffe in einem Lexikon nach. Wenn du möchtest, kannst du auch im Internet recherchieren (M 3)

Alternativ können auch einzelne Artikel der in kindgerechter Sprache formulierten Kinderrechtskonvention bearbeitet werden:

http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/Aktionen/Kinderrechte18/Kinderfreundliche_Version_UN_Kinderrechtskonvention_UNICEF_Schweiz.pdf

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Thema der 2-3. Stunde: Die UN- Kinderrechtskonvention – Kinder haben Rechte! Warum müssen manche trotzdem arbeiten?

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

Einstieg Besprechung der Hausarbeit (Was sind „Rechte“, „Gesetze“) Die Begriffe „Rechte“ und „Gesetz“ werden thematisiert (Kinderrechtskonvention: Empfehlungen, deutsches Gesetz:

verbindlich)

UG Karten, Tafel SuS wissen, aus der Familie, der Schule etc., dass es Normen und Werte, also Gebote und Verbote bzw. sozial erwünschtes Verhalten gibt.

Mögliche SuS-Vorstellungen zum Begriff „Recht“

(Vorkonzept):

- Das gilt für alle Menschen.

- Gesetze - Recht haben

- Regeln, wie man sich verhalten muss.

ErarbeitungDie UN-Kinderrechtskonvention

Gruppenarbeit: Zuordnung von passenden Bildern zu den einzelnen Kinderrechten. Vergleich mit der Klasse

GA AB (HA3)

M 3 (1.

Stunde)

- Im Vorfeld müssen die SuS darauf hingewiesen werden, dass sie für diese Stunde Schere und Klebestift benötigen, da sich die Phase sonst unnötig verzögert. Das Zerschneiden, Zuordnen und Aufkleben dient der Verständnissicherung der einzelnen Kinderrechte

- Bei 5 Tischgruppen kann jede Tischgruppe zwei Kinderrechte bearbeiten

Sicherung Jede Gruppe stellt ihre Ergebnisse auf den Folienschnipseln vor, Besprechung der einzelnen Kinderrechte.

Präsentation OHP/Folie

Problema- tisierung

Werden die Kinderrechte in Deutschland eingehalten?

Antizipierte SuS-Äußerungen:

- Gewalt gegen Kinder - Soziale Ungleichheit

- Kein Kontakt zu einem Elternteil (Scheidungsrecht), - Steigende Kinderarmut

- Ungleiche Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund

UG Folie/Arbeitst

ext Über die Problematisierung kann überprüft werden, ob die SuS das erworbene Wissen zur

Kinderrechtskonvention anwenden können

Hausaufgabe zu der Stunde

1. Lest im Schulbuch auf S. 34 und 35 den Text über die Kinderrechtskonvention und schlagt die euch unbekannten Begriffe in einem Lexikon nach. Wenn du möchtest, kannst du auch im Internet recherchieren. Fülle die zweite Spalte auf dem Arbeitsblatt aus (Was bedeutet dieses Kinderrecht?).

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: keine

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Thema der 4-5. Stunde: Die Umsetzung der Kinderrechtskonvention in Deutschland am Beispiel „Kinderarbeit“

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung/Kompetenzen

Einstieg Was passiert, wenn gegen Kinderrechte verstoßen wird?

In der Jahrgangsstufe 5 haben die SuS erste Vorstellungen über das Rechtssystem. Auf die Frage „Was passiert, wenn gegen Kinderrechte verstoßen wird?, könnten folgende SuS- Äußerungen kommen (Vorkonzept):

- die Gerichte, ein/eine Richter/in greifen ein - die Polizei kommt

- meine Eltern helfen mir

Fallanalyse Deutschland hat die UN-Kinderrechtskonvention

unterzeichnet. Damit sie umgesetzt werden kann, muss sie in nationales Recht integriert werden. Dies wird

exemplarisch am Beispiel des

Jugendarbeitsschutzgesetzes aufgezeigt. Es geht hier nicht darum, den SuS eine Einführung in das Völkerrecht zu geben oder das deutsche Rechtssystem aufzuzeigen.

Es soll exemplarisch dargestellt und gelernt werden, wie die Kinderrechtskonvention umgesetzt wird.

Erarbei- tung

Fallanalyse:

Fallbeispiele sollen unter Bezugnahme auf das

Jugendarbeitsschutzgesetz bearbeitet werden. SuS schreiben eine Stellungnahme zu den Fallbeispielen.

M 1 Anknüpfend an die Vorkonzepte der SuS wird das Prinzip der „Staatsgewalt“ und der „Personalhoheit“ aufgezeigt.

Lehrkraft erläutert die Prinzipien.

Problema- tisierung

Art. 6 Abs. 2 GG: Darf der Staat gegen das Elternrecht

handeln? Siehe oben

Hausaufgabe zur Stunde: keine

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: keine

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Thema der 6-7. Stunde: Filmsequenz „Mission 2015“ (ZDF) – Kinderarbeit in Ecuador als Beispiel

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

Einstieg Vorführung des Films: „Mission 2015“

Spontanphase: erste Eindrücke und Vergleich mit den Bildern aus der ersten Stunde

Filmpräsen- tation

Film Stummer Impuls: Filmpräsentation

Die Filmvorführung dauert ca. 7 Minuten. Es muss aber genügend Zeit eingeplant werden für die spontanen Äußerungen und Fragen der Kinder, da der Film eine hohe emotionale Betroffenheit auslöst

Vorkonzept: Die SuS in der Klasse 5 neigen an dieser Stelle vermutlich zu einer moralischen Verurteilung der betroffenen Eltern, die sich offenkundig zu wenig um die Kinder kümmern

Vertiefung Was erfährt man in dem Film darüber, warum gegen das Verbot der Kinderarbeit verstoßen wird?

Antizipierte Schüleräußerungen:

Armut der Familien

Vernachlässigung durch die Eltern/ Sorglosigkeit

unzureichend funktionierendes Schulsystem, da sich niemand darum kümmert, ob die Kinder zur Schule gehen

zu wenig Polizeikontrollen

die Kinder kennen nichts anderes und finden das Leben auf der Müllkippe normal

Die Ergebnisse werden auf der Tafel zusammengetragen

UG, SB TA, M 1 Konzepterweiterung:

Die auf das Individuum bezogene Erklärung von Kinderarbeit soll erweitert werden durch eine auf die Gesellschaft bezogene Ursachenanalyse (politisch- kulturelle und sozio-ökonomische Rahmenbedingungen).

Hier wird die Armutsproblematik (evtl. mit Hilfe von Zahlenmaterial) thematisiert

Notwendig ist eine differenziertere Darstellung der Lebenssituation von Kindern in Entwicklungsländern, um der Entstehung von Fehlkonzepten entgegenzuwirken.

Den SuS darf nicht fälschlicher Weise suggeriert werden, dass alle Kinder in Entwicklungsländern arm sind und arbeiten müssen

Problema- tisierung

Sind Eltern in Ecuador, die ihre Kinder zur Arbeit schicken schlechte Eltern?

UG Kompetenzerweiterung: Indem die SuS die sozio-

ökonomischen Rahmenbedingungen bei ihrer Bewertung einbeziehen, sollen sie einen Perspektivwechsel

vornehmen und zu einem differenzierteren Urteil gelangen Hausaufgabe zur Stunde: keine

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: Was kann gegen Kinderarbeit in Ecuador unternommen werden?

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Thema der 8. Stunde: Was hat Kinderarbeit in Entwicklungsländern mit unserem Verbraucherverhalten zu tun?

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

Einstieg Besprechung der Hausarbeit: Was kann gegen Kinderarbeit in Ecuador unternommen werden?

Antizpierte Lösungsansätze der SuS:

- Bezugnahme auf die in der Vorstunde im Film dargestellten Maßnahmen

- Staat kann Kinderarbeit verbieten

- Hilfe von reichen Staaten für die Kinder und Eltern - Löhne der Eltern anheben

Filmpräsen- tation

Film

Konzepterweiterung: Während bisher lokale politische Maßnahmen gegen Kinderarbeit thematisiert wurden (Vorkonzept), soll nun das Konzept zu den Ursachen von Kinderarbeit erweitert werden auf internationale

wirtschaftliche und politische Ursachen und Maßnahmen

Erarbeitung SuS lernen, dass:

- Kinderarbeit in der Produktion Kostenvorteile für die Unternehmen bringt,

- Unternehmen Waren daher preiswerter anbieten können und damit konkurrenzfähiger sind, - Verbraucher in den Industriestaaten durch ihr

Kaufverhalten Einfluss auf Kinderarbeit bzw. die Arbeitsbedingungen der

Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen in den Entwicklungsländern nehmen können

- Organisationen „Siegel“ für Waren vergeben, die „fair“

produziert und gehandelt werden

M 1 und

M 1.1 Angestrebte Kompetenzen: SuS wissen, dass in einer globalisierten Wirtschaft auch ihr Verbraucherverhalten (bzw. das Konsumverhalten in den Industriestaaten) Einfluss auf die Lebensbedingungen der

Kinderarbeiter/innen in Entwicklungsländern hat. Sie können hierzu ein erstes (der Altersgruppe

entsprechendes) politisch-ökonomisches Urteil bilden und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, wie sie als

Verbraucher/Verbraucherin Einfluss nehmen können

Problemati- sierung

Wie können wir als Verbraucher handeln?

SuS entwickeln und diskutieren Handlungsmöglichkeiten Antizipierte SuS-Äußerungen:

- Waren kaufen, die nicht von Kindern hergestellt worden sind (auf Gütesiegel achten)

- über Produktionsbedingungen informieren - Protestbriefe an Unternehmen schreiben, die mit

Kinderarbeit produzieren Aber:

Siehe oben

(16)

- Diskussion: Manche Menschen in Deutschland können sich die teureren Waren nicht leisten

Hausaufgabe zur Stunde: Was kann gegen Kinderarbeit in Ecuador unternommen werden?

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: Lies den Text über die Methode der Internetrecherche und formuliere für deinen Stichpunkt eine knappe Regel (M 1, 9-10 Stunde)

(17)

Thema der 9.-10. Stunde: Methode „Internetrecherche“

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

9. Stunde Spontan- phase

Ampelspiel zu folgenden Äußerungen:

Wir haben zu Hause einen Computer mit Internetzugang Ich habe schon öfter Informationen im Internet gesucht Ich kann alleine im Internet surfen

Ampelspiel rote, gelbe und grüne Karten/

Folie

Mit der Einführung in die Methode „Internetrecherche“ und der Projektphase soll die Medienkompetenz der SuS gefördert werden. Am Ende der Unterrichtseinheit sollen die SuS in der Lage sein, eigenständig und gezielt Informationen im Internet zu recherchieren.

Eruierung der Vorkenntnisse

Jede/r SuS erhält eine rote, gelbe und grüne Karte und hebt sie nach Verlesen der jeweiligen Äußerung durch die Lehrkraft je nach Selbsteinschätzung hoch. Die

Zahlenrelationen werden auf einer vorbereiteten Folie festgehalten

Erarbei- tung

Besprechung der Hausaufgaben: SuS erstellen arbeitsteilig Merkzettel mit den Regeln für die Internetrecherche

GA Din-A4-Papier

bunt M 1, M 4

Beim Stellen der HA zu dieser Stunde sollte genau darauf geachtet werden, dass die SuS den geforderten

Merksatzcharakter verstanden haben, damit prägnante Regeln gefunden werden. Die in GA erstellten Regeln werden an der Wand in der richtigen Reihenfolge als Lernplakat aufgehängt

10.

Stunde Ergebnis- sicherung

Vorstellen und Besprechen der Regeln zur Internetrecherche arbeitsteilige Präsentation/

UG

Lernplakat/

evtl. Foto M 4

SuS erläutern noch einmal frei die Bedeutung der einzelnen Regeln. Damit jeder SuS über eine Kopie des Lernplakats verfügt, kann die Lehrkraft evtl. eine Fotografie anfertigen, die dann zur Vervielfältigung herangezogen wird

Vertiefung Internetrallye

Bildung von Projektgruppen

In den nächsten Stunden sollen SuS ein Projekt erstellen. Die angeleitete Recherche wird genutzt, um im Internet eine erste Orientierung über das Projektthema zu erhalten.

GA AB „Internet-

suche“/

Computer M 2, M 3

Angeleitete Recherche zu Projektthemen

(18)

Hausaufgabe zur 9. Stunde: Lies den Text über die Methode der Internetrecherche und formuliere für deinen Stichpunkt eine ganz knappe Regel, z.B. zu Stichpunkt 1). Aufgabe klar machen und wichtige Stichworte notieren. Arbeitsteilig.

Hausaufgabe zur nächsten Stunde: keine

(19)

Thema der 11. - 18. Stunde: Projektorientiertes Arbeiten zum Thema „Kinderarbeit“

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

Einführung in die Projekt- arbeit

Was ist Projektarbeit?

Methode „Projektarbeit“ wird besprochen, Vorerfahrungen eruiert

Projektgruppenthemen

Projektthemen: Kinderarbeit in Deutschland, Kindersklaven, Maßnahmen gegen Kinderarbeit. Die Themen werden je nach Größe der Lerngruppe doppelt vergeben

Produkt:

SuS sollen ausgehend von ihrer Internetrecherche einen kurzen Nachrichtenbeitrag (z.B. wie bei LOGO) entwickeln

Leistungsbeurteilung:

Kriterien für die Bewertung der Projektarbeit werden entwickelt

LV Projektorientiertes Arbeiten soll die SuS schrittweise an selbstorganisiertes und methodenbewusstes Lernen heranführen (HK, UK, MK und Selbstkompetenz). In den Projekten werden Themen vertiefend aufgegriffen, die während der Unterrichtsreihe inhaltlich schon angebahnt wurden

Die Gruppengröße sollte nicht zu klein gewählt werden (4- 6 SuS), da die Aufgaben sehr vielfältig sind und in Rollenspielen evtl. einige Darsteller gebraucht werden Für die Evaluation und Reflexion des Lern- und

Arbeitsverhaltens und der Qualität der Leistung müssen die SuS Kriterien (Indikatoren) haben. Indem diese zuvor entwickelt werden, wird der Bewertungsprozess

transparenter gemacht und die SuS haben Kriterien für die eigenständige Entwicklung des Lern- und

Arbeitsverhaltens Projektplan

ung

Projektplanung in den Einzelgruppen

SuS erstellen entlang einer Vorgabe einen Projektplan:

- Produkt

- Aufgabenverteilung - Zeitplanung

- Materialliste

- Erstellung eines Ablaufplanes

Zwischenevaluation im Plenum nach der dritten Stunde durchführen (10-15 Minuten)

arbeitsteilige Projektarbeit

AB, Computer (Internet), weitere Materialien nach

Entscheidung der SuS M 1

Siehe: Beobachtungsbogen für die Lehrkraft und Evaluationsmaterial für die SuS im Materialteil

Projekt- arbeit

SuS erstellen Nachrichtenbeiträge

Recherche und Auswertung der Materialien

Die Nachrichtentexte werden von den SuS im Computer

arbeitsteilige Projektarbeit

M 1 Computer (Internet), weitere

Auf dem Arbeitsblatt werden Suchmaschinen angegeben, die auf Internetseiten führen, die für SuS der 5.

Jahrgangsstufe sprachlich und inhaltlich geeignete Materialien präsentieren.

(20)

eingegeben, von der Lehrkraft korrigiert und den SuS als Kopie

am Ende der Projektarbeit ausgeteilt (Ergebnissicherung) Materialien nach

Entscheidung

der SuS Aufgaben der Lehrkraft in der Projektarbeit:

Auf das Zeitmanagement in einzelnen Gruppen achten

Hilfestellung geben bei der

Informationsbeschaffung und Verarbeitung

Tipps geben im darstellerischen Bereich

Gruppenprozesse beobachten und ggf.

intervenieren

Bei technischen Problemen Unterstützung leisten Präsen-

tations- phase

Präsentation der Projektergebnisse

SuS erhalten einen Evaluationsbogen, der die in der ersten Stunde entwickelten Bewertungskriterien enthält.

Diese sollen als Hausarbeit bearbeitet werden

Filmpräsent ation der einzelnen Gruppen/

Beobach- tungsbögen

Computer/

Beamer oder DVD und Fernseher M 2

Evaluation Evaluation der Projektarbeit anhand der Evaluationsbögen - Evaluation und Reflexion der Projektarbeit in der

Gruppe

- Evaluation und Reflexion des eigenen Lern- und Arbeitsverhaltens

M 3 und M

3.1 SuS sollen kriteriengeleitet den Lern- und Arbeitsprozess reflektieren, Maßnahmen entwickeln, um ihr Lern- und Arbeitsverhalten zu verbessern

(21)

Thema der 19. Stunde: Kompetenzüberprüfung2

Phasen Inhaltliche Schwerpunkte Methoden Medien Didakt.-method. Erläuterung

Evaluation der Unterrichts reihe

SuS sollen eine Stellungnahme zu einer Einschätzung von Kinderarbeit durch Manfred Liebel verfassen, der die positiven Aspekte der Kinderarbeit hervorhebt. Die Stellungnahme Liebels wird aus didaktisch-methodischen Gründen etwas zugespitzt dargestellt

Stillarbeit, UG

M 1 Nachdem in der Vorstunde die Evaluation und Reflexion der Methoden- und Handlungskompetenz im Mittelpunkt stand, sollen in dieser Stunde die Sach- und

Urteilskompetenz stärker überprüft werden.

Indikatoren:

- SuS stellen heraus, dass der Begriff „Kinderarbeit“

reflektiert werden muss.

- Der Begriff von Liebel unterscheidet sich von der Definition der UN.

- Nehmen Stellung zu den Arbeitsbedingungen, die ein Kriterium für vertretbare und nicht vertretbare Kinderarbeit sind.

- Nehmen Stellung zu den unterschiedlichen sozio- ökonomischen Rahmenbedingungen, die zur Aufnahme von Arbeit durch Kinder führen (Existenzsicherung, Unterhalt der Familie, Finanzierung eines Hobbys etc.).

- Formulieren einen eigenen Standpunkt Auswer-

tung

Lehrkraft analysiert die Beiträge der SuS:

- Quantität der Argumente - Qualität der Argumente

- Angemessenheit des Sprachgebrauchs - etc.

Erörterung der Ergebnisse mit den SuS

UG Ausgehend von der Analyse der SuS-Beiträge greift die Lehrkraft die Aspekte noch einmal auf, die von den SuS unzureichend dargestellt wurden. Differenzierte

Fördermaßnahmen werden durchgeführt

(22)

3 Arbeitsblätter, Unterrichtsmaterial, Beobachtungsbögen für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und

Evaluationsmaterial

(23)

Lizenzrechte für den Film: „Eine Kindheit, die nach Müll riecht“ konnten nicht erworben werden. Der Beitrag ist unter dieser Url zu finden:

http://www.mittagsmagazin.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,7604889,00.html

M 1 (1. Stunde)

Arbeitsblatt zur 1. Stunde – Bilder von arbeitenden Kindern Linkliste zu Stunde 1 – Bilder von arbeitenden Kindern a) Ein Junge der fröhlich ein Auto putzt.

http://www.biallo.de/finanzen/images/Newsletter/ferienjob_godfer_fotolia_250.jpg b) Zwei Kinder bei der Ernte mit einer Sichel.

http://www.waldorfschule-flensburg.de/uploads/RTEmagicC_Ernte_2005_01.jpg.jpg c) Ein Junge, der eine Spülmaschine einräumt.

http://www.welt.de/multimedia/archive/00372/kindcen_DW_Wissensc_372562g.jpg d) Ein Mädchen, das den Rasen mäht.

http://www.dak-aha-live.de/uploads/pics/Ferienjob_startseite.jpg e) Ein Junge beim Zeitungsaustragen.

http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Servicethemen/Ferienjobs/Job.jpg

f) http://www.online-artikel.de/article/unicef-nennt-zahlen-132-millionen-kinder-schuften-253- 1.html, Kinderarbeiter im Entwicklungsland

(24)

M 2 (1. Stunde)

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen definiert Kinderarbeit in Artikel 32:

(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes an, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt und nicht zu einer Arbeit

herangezogen zu werden, die Gefahren mit sich bringen, die Erziehung des Kindes behindern oder die Gesundheit des Kindes oder seine

körperliche, geistige, seelische, sittliche oder soziale Entwicklung schädigen können.

M 2.1 (Alternativmaterial)

Die Kinderrechtskonvention in kindergerechter Sprache

Artikel 32:

Wenn Kinder arbeiten

Täglich gehst du zur Schule. Dafür verwendest du einen großen Teil deiner Zeit. In vielen Ländern verbringen Kinder die meiste Zeit damit Geld zu verdienen, damit die Familie überleben kann. Diese Kinder haben weder Zeit zum Spielen noch Zeit zum Lernen. Das

Übereinkommen will alle Kinder vor Kinderarbeit und Ausbeutung schützen. Schutz bedeutet hier, dass die Regierungen der

verschiedenen Länder Gesetze erlassen, die sagen von welchem Alter an Kinder arbeiten dürfen, wie viele Arbeitsstunden erlaubt sind und wie viel ein Geschäftsinhaber bezahlen muss.

Aus:

http://www.unicef.de/fileadmin/content_media/Aktionen/Kinderrechte18/Kinderfreundliche_Version_UN _Kinderrechtskonvention_UNICEF_Schweiz.pdf

(25)

M 3 (1. Stunde) Hausaufgabe

Kinderrecht Was bedeutet dieses Kinderrecht?

Kreuze an, wenn im Film dagegen verstoßen wird

Begründung, inwiefern dagegen verstoßen wird

Recht auf Leben

Recht auf einen Namen

Recht auf Gesundheit

Recht auf Betreuung durch die Eltern

(26)

Recht auf angemessene Lebensbedingungen

Recht auf eine eigene Meinung

Recht auf Bildung

Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

Recht auf Schutz vor Gewalt, Misshandlung, Verwahrlosung, usw.

(27)

Schutz vor Drogen

(28)

M 3 (1. Stunde) , Lösungsblatt

Kinderrecht Was bedeutet dieses Kinderrecht?

Kreuze an, wenn im Film dagegen verstoßen wird

Begründung, inwiefern dagegen verstoßen wird

3

Recht auf Leben Land sorgt für Überleben

und Wachstum der Kinder

x

Baby auf Müllkippe

Recht auf einen Namen Kind soll wissen, wer es ist und zu welchem Staat es gehört

Recht auf Gesundheit Kranke Kinder sollen medizinische Hilfe bekommen

x

Kinder leben auf der

Müllkippe und sind krank.

(29)

Recht auf Betreuung durch die Eltern

Kinder sollen betreut werden und nicht von ihren Eltern getrennt werden

x

Mutter weiß nicht, wo das Kind die letzten drei Tage geschlafenen hat.

Recht auf angemessene Lebensbedingungen

Jedes Kind braucht ein Zuhause, Essen und Kleidung

x

- Kinder leben auf der

Müllkippe

- Kinder müssen nachts Blumen verkaufen.

Recht auf eine eigene Meinung

Jedes Kind darf sagen, was es meint.

Recht auf Bildung Schulpflicht (mindestens

Grundschule)

x

Lehrerin interessiert sich

nicht für das Fehlen des Jungen.

Kinder auf der Müllkippe.

(30)

4

Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit

Kinder dürfen frei denken

Recht auf Schutz vor Gewalt, Misshandlung, Verwahrlosung, usw.

Leben, ohne verprügelt zu

werden

x

Kinder leben auf der

Müllkippe.

Viele Kinder haben Schreckliches erlebt.

Schutz vor Drogen Kinder sollen vor Drogen geschützt werden.

© Persepolis, Eine Kindheit im Iran, S. 9 von Marjane Satrapi, Copyright Edition Moderne 2004

(31)

M 3 (1. Stunde, Kopiervorlage Folienbilder)

5

© Persepolis, Eine Kindheit im Iran, S. 9 von Marjane Satrapi, Copyright Edition Moderne 2004

(32)
(33)
(34)

M 1 ( 4-5. Stunde)

Dürfen Kinder in Deutschland nicht arbeiten?

Fallbeispiele

Jan (14 Jahre, Schüler)

Jan möchte in den Sommerferien ein paar Euro hinzuverdienen, um sich ein Schlagzeug zu kaufen, weil er mit seinen Freunden eine Band gegründet hat. Seine Mutter ist Verkäuferin in einem Supermarkt und hat bereits ihren Chef gefragt, ob Jan in den Sommerferien, die in zwei Monaten beginnen, zwei Wochen lang jeweils bis zu 2 Stunden täglich Regale auffüllen könnte. Der Chef ist einverstanden, da es seiner Meinung nach leichte Arbeiten sind, die Jan nicht überfordern. Auch die Mutter ist der Auffassung, dass es nichts schadet, wenn Jan einen kleinen Vorgeschmack vom Arbeitsleben bekommt. Darf Jan beschäftigt werden?

(Autorentext)

Jaqueline (14 Jahre, Schülerin)

Jaqueline tanzt schon seit sie klein ist Jazzdance. Sie ist damit so erfolgreich, dass sie damit jetzt auch Geld verdienen möchte. Die bekannteste Disco in ihrer Stadt ist auf sie

aufmerksam geworden und bietet ihr einen Job als Tänzerin an. Sie würde dann jeweils 2 Stunden am Freitag- und Samstagabend arbeiten. Jaquelines Eltern möchten ihre Tochter gerne unterstützen und erlauben ihr diesen Job anzunehmen. Der Chef der Disco möchte, dass sie direkt nächste Woche anfängt. Darf Jaqueline diesen Job annehmen, wenn ihre Eltern das erlauben? (Autorentext)

Gesetz zum Schutz der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz - JArbSchG) Beschäftigung von Kindern

§ 5 Verbot der Beschäftigung von Kindern

(1) Die Beschäftigung von Kindern (§ 2 Abs. 1) ist verboten.

(2) Das Verbot des Absatzes 1 gilt nicht (…)

2. im Rahmen des Betriebspraktikums während der Vollzeitschulpflicht, 3. in Erfüllung einer richterlichen Weisung. (…)

(3) Das Verbot des Absatzes 1 gilt ferner nicht für die Beschäftigung von Kindern über 13 Jahren mit Einwilligung des Personensorgeberechtigten, soweit die Beschäftigung leicht und für Kinder geeignet ist. Die Beschäftigung ist leicht, wenn sie auf Grund ihrer Beschaffenheit und der besonderen Bedingungen, unter denen sie ausgeführt wird,

1. die Sicherheit, Gesundheit und Entwicklung der Kinder,

2. ihren Schulbesuch, ihre Beteiligung an Maßnahmen zur Berufswahlvorbereitung oder Berufsausbildung, die von der zuständigen Stelle anerkannt sind, und

3. ihre Fähigkeit, dem Unterricht mit Nutzen zu folgen, nicht nachteilig beeinflußt. Die Kinder dürfen nicht mehr als zwei Stunden täglich, in landwirtschaftlichen Familienbetrieben nicht mehr als drei Stunden täglich, nicht zwischen 18 und 8 Uhr, nicht vor dem

Schulunterricht und nicht während des Schulunterrichts beschäftigt werden. (…)

(35)

§ 6 Behördliche Ausnahmen für Veranstaltungen (1) Die Aufsichtsbehörde kann auf Antrag bewilligen, dass

1. bei Theatervorstellungen Kinder über sechs Jahren bis zu vier Stunden täglich in der Zeit von 10 bis 23 Uhr,

2. bei Musikaufführungen und anderen Aufführungen, bei Werbeveranstaltungen sowie bei Aufnahmen im Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen), auf Ton- und Bildträgern sowie bei Film- und Fotoaufnahmen

a) Kinder über drei bis sechs Jahren bis zu zwei Stunden täglich in der Zeit von 8 bis 17 Uhr, b) Kinder über sechs Jahren bis zu drei Stunden täglich in der Zeit von 8 bis 22 Uhr

gestaltend mitwirken und an den erforderlichen Proben teilnehmen.

Eine Ausnahme darf nicht bewilligt werden für die Mitwirkung in Kabaretts, Tanzlokalen und ähnlichen Betrieben sowie auf Vergnügungsparks, Kirmessen, Jahrmärkten und bei

ähnlichen Veranstaltungen, Schaustellungen oder Darbietungen.

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/jarbschg/gesamt.pdf Anmerkung:

Wenn ein Jugendlicher eine Straftat begangen hat, kann ein Gericht ihm auferlegen Sozialstunden zu leisten.

Personenberechtigte sind im Regelfall die Eltern. Das Gericht kann aber auch das Sorgerecht einem Elternteil zusprechen. Bei Kindern die keine Eltern haben oder deren Eltern sich nicht um das Kind kümmern können, kann eine andere Person das Sorgerecht bekommen.

Aufgabe:

1. Bearbeitet die Fallbeispiele mit Hilfe des Auszugs aus dem Jugendarbeitsschutzgesetz.

(36)

M 1 (6-7. Stunde)

Arbeitsauftrag zu dem Film „Mission 2015“:

1. Teilt die Beobachtungsaufträge gerecht in der Tischgruppe auf, so dass zu jedem Beobachtungsauftrag von mindestens einem Gruppenmitglied etwas mitgeschrieben wird. Macht euch während des Films schon einige Notizen und ergänzt diese in einer kurzen Einzelarbeitsphase nach dem Film.

2. Tauscht eure Ergebnisse anschließend in der Tischgruppe aus, sodass jeder am Ende alle Spalten ausgefüllt hat.

Beobachtungsaufträge:

1) Welche verschiedenen Arten von Kinderarbeit werden dargestellt?

2) Welche Gründe für die Kinderarbeit werden genannt?

3) Welche Hilfsmaßnahmen oder Hilfsprojekte werden dargestellt?

(37)

M 1 (6-7. Stunde), Lösungsblatt zum Film „Mission 2015“

Arbeitsauftrag zu dem Film „Mission 2015“:

1. Teilt die Beobachtungsaufträge gerecht in der Tischgruppe auf, sodass zu jedem Beobachtungsauftrag von mindestens einem Gruppenmitglied etwas mitgeschrieben wird. Macht euch während des Films schon einige Notizen und ergänzt diese in einer kurzen Einzelarbeitsphase nach dem Film.

2. Tauscht eure Ergebnisse anschließend in der Tischgruppe aus, sodass jeder am Ende alle Spalten ausgefüllt hat.

Beobachtungsaufträge:

1) Welche

verschiedenen Arten von Kinderarbeit werden dargestellt?

Mülltrennung,

Plastikflaschen und andere verwertbare Fundstücke aus dem Müll verkaufen,

Rosen verkaufen

2) Welche Gründe für die Kinderarbeit werden genannt?

Armut

Eltern können selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten

Vernachlässigung

Kinder sollen ruhig arbeiten, damit sie keinen anderen Blödsinn machen

3) Welche

Hilfsmaßnahmen oder Hilfsprojekte werden dargestellt?

ein Regierungsprojekt gegen Kinderarbeit, das die Arbeit auf der Müllkippe unterbinden soll

spezielle Schulklassen für Kinder von der Müllkippe, um sie wieder einzugliedern

Angebote einer christlichen Hilfsorganisation wie z.B. Übernachtungsmöglichkeiten und etwas Warmes zu essen, Gespräch mit den Eltern und den Lehrern

eine Initiative von Unicef-Ecuador, die sich für eine Schulbildung für alle einsetzt

(38)

M 1 Assan, 11 Jahre alt, wacht mit seinen Geschwistern und seinem Freund Sagir auf.

Assan hat keinen Vater mehr. Nach dem Morgengebet gibt es ein Fladenbrot. Dann beginnt der Arbeitsalltag: Assan und Sagir nähen Fussbälle zusammen. Hier, im Nordosten Pakistans, werden mit 20 Millionen Bällen pro Jahr rund drei Viertel der Weltproduktion an Fussbällen hergestellt. Kinder, die wie Assan und Sagir an der Fussballproduktion beteiligt sind, sieht man nicht in Sabrana. Sie bleiben verborgen. Dafür sorgen die Herstellerfirmen.

Darunter sind bekannte Namen wie adidas, Puma oder Nike zu finden. Sie sorgen sich um ihren guten Ruf, möchten nicht, dass ihr Name mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht wird.

Dennoch nähen diese Knaben 4 Bälle pro Tag. Um alle 32 Lederteile zusammen zu nähen, brauchen sie 750 Nadelstiche. Pro Ball verdienen sie weniger als einen Franken (ca. 70 Cent). Häufig wird ihnen aber willkürlich etwas Geld abgezogen. Mafia-Steuer nennen dies die Jungen. http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/welt/asien/pakistan

M 1.1 Jeder von uns möchte möglichst viele Waren für sein Geld bekommen. Vielfach können Fußbälle, T-Shirts, Schuhe, Teppiche, aber auch Pflastersteine nur deshalb in Deutschland billig angeboten werden, weil sie zu sehr niedrigen Löhnen in

Entwicklungsländern produziert werden. Oft von Kindern, da sie für die niedrigsten Löhne arbeiten. So liegen die Lohnkosten für ein Paar Schuhe, die in Deutschland 100 Euro kosten lediglich bei 40 Cent. Das verschafft den Unternehmen, die mit Kinderarbeit Waren

herstellen, große Wettbewerbsvorteile. Sie können die Waren preiswerter verkaufen und machen höhere Gewinne. Wie kann das geändert werden? Sollten wir solche Produkte

boykottieren, also nicht mehr kaufen? Sie zu boykottieren, so Goodweave,

„würde aber den Kindern und ihren Familien sehr schaden. Denn dann würden die Fabriken die Kinder entlassen. Die Kinder müssten dann betteln und stehlen oder als Prostituierte arbeiten. Und das wäre noch viel schlimmer als vorher.“

Verbraucher können sich aber drüber informieren, wie ein Produkt hergestellt worden ist.

Viele Produkte tragen Siegel, die von Organisationen vergeben werden, die sich für „faire Produkte“ einsetzen. Es gibt viele Organisationen, die für „faire“ Produkte kämpfen.

"Goodweave" zum Beispiel ist ein eingetragenes Warenzeichen, das Teppichhersteller und Exporteure erhalten, die auf Kinderarbeit verzichten. Die Goodweave-Stiftung betreut gleichzeitig ehemalige Teppichkinder und ermöglicht ihnen Schulbesuch und Ausbildung.

GoodWeave sorgt dafür, dass keine Kinder unter 14 Jahren in den Teppichmanufakturen arbeiten (www.goodweave.de).

Eine andere Organisation ist TransFair. Das "TransFair-Siegel" zeichnet Waren aus, die den Produzenten zu einem fairen Preis abgekauft werden. Dieser Preis liegt über dem Durchschnittspreis auf dem Weltmarkt. Das bedeutet mehr Verdienst für die Arbeit und die Familien. Mehr dazu, z.B. eine aktuelle Liste aller Produkte, findet ihr im Internet unter www.transfair.org

Für den Bereich Bekleidung gibt es die Kampagne „Saubere Kleidung“ (http://www.saubere- kleidung.de).

(Autorentext, zusammengestellt aus verschiedenen Quellen, siehe Text, Text und Logos mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung freigegeben)

(39)

1. Beschreibe, auf welches Problem uns Organisationen wie Goodweave und TransFair aufmerksam machen möchten?

2. Was kannst du als Verbraucher/Verbraucherin unternehmen, um ausbeuterische Kinderarbeit zu bekämpfen?

(40)

Wie informiere ich mich sinnvoll im Internet?

Der Computer kann ein sinnvolles Hilfsmittel auch für euch Schülerinnen und Schüler sein. Ihr dürft ihn allerdings nicht überschätzen. Der PC schreibt keine Referate und erledigt keine Hausaufgaben. Er kann euch helfen, aber das Lernen für die Schule kann er euch nicht abnehmen. Es kann sogar vorkommen, dass der Computer bei der Suche im Internet so viele Texte und Bilder anbietet, dass man Mühe hat, den Überblick zu behalten. Man weiß nicht mehr, wo ein Thema anfängt oder aufhört. Damit das nicht passiert, solltet ihr bei der Suche nach Material im Internet folgende Regeln beachten:

Bevor du den PC anschaltest, musst du dir einen Überblick über deine Aufgabe verschaffen.

Schreibe wichtige Stichworte auf, die zu dem Thema gehören.

Schlage die Begriffe auch in einem Lexikon oder Buch nach. Notiere dabei evtl. weitere Stichworte, Namen, Zahlen oder Meinungen zu dem Thema.

Um Ordnung in die Vorinformationen und eine Übersicht über den Themenkreis zu bekommen, kann es sinnvoll sein, eine Mindmap aus den gefundenen Begriffen zu bilden.

Jetzt kannst du das Internet gezielt nutzen. Wähle eine Suchmaschine oder Metasuchmaschine aus (z. B. metager) und gib ein entsprechendes Suchwort ein. Damit das gewünschte Suchergebnis eingegrenzt wird und dir nicht zu viele, nicht brauchbare Treffer angeboten werden, kannst du auch mehrere Suchwörter eingeben und jeweils mit einem Pluszeichen verbinden.

Die Suche im Internet kann einige Zeit dauern. Da die Nutzung des Internets kostenpflichtig ist, solltest du gefundene Materialien im Textverarbeitungsprogramm (Word) abspeichern. Du kannst dann offline, d. h. kostenfrei am Text weiterarbeiten.

Einige Stellen in den gefundenen Texten sind oft nicht zu gebrauchen. Um zu vermeiden, dass du sie mit ausdruckst, kannst du den gewünschten Teil des Textes markieren und nur diesen ausdrucken.

Um zu entscheiden, welche Textstellen wichtig sind, musst du den Text genau lesen und überlegen, welche Informationen für das Thema von Bedeutung sind.

Texte lassen sich gründlicher bearbeiten und besser verstehen, wenn sie ausgedruckt sind. Man kann Wichtiges unterstreichen und am Textrand Ausrufezeichen oder Fragezeichen setzen, wenn etwas sehr wichtig oder unklar ist.

Wenn du widersprüchliche Informationen findest, darfst du nicht einfach darüber hinweggehen. Du musst prüfen, welche zutreffen. Vielleicht musst du noch einmal in einem Lexikon oder Buch nachlesen.

Halte die Quelle des Materials fest, das du verwenden willst. Sichere also stets die Internetadresse und das Datum des Ausdrucks.

Stöbere nicht in zu vielen Internetseiten. Beschränke dich auf einige, z. B. vier, sonst verlierst du dich in einem Dschungel von Material. Frage auch deine Lehrerin bzw. deinen Lehrer nach sinnvollen Seiten.

Du lernst kaum etwas, wenn du die ausgedruckten Seiten einfach nur abliest oder unbearbeitet ins Heft einordnest. Wenn du ein Thema richtig verstehen willst, musst du in der Lage sein, die Informationen mit deinen eigenen Worten wiederzugeben bzw. aufzuschreiben. Was du vorträgst oder aufschreibst, muss deine eigene Arbeit sein. Du kannst dir dann auch die Zusammenhänge besser merken.

Hinweis: Die Suchmaschinen www.google.com und http://de.yahoo.com werden euch vertraut sein. Eine für Schüler geeignete Suchmaschine ist ebenfalls die Seite www.blinde-kuh.de. Auch die Seite www.milkmoon.de ist informativ. (Quelle: Franz Josef Floren (Hg.): Politik Wirtschaft 5/6, Schoeningh, Paderborn 2008, S. 127)

Aufgaben:

1. Lies die Texte aufmerksam und unterstreiche die wichtigsten Informationen.

2. Formuliere für jeden Stichpunkt eine knappe Regel. (z.B. zu Stichpunkt 1: „Aufgabe klar machen und wichtige Stichworte notieren“).

(41)

Noch im Jahre 2000 sollte das Internet eine magische Grenze überschreiten und über 1.000.000.000 (sprich 1 Milliarde) Seiten haben. Wer sich nur 10 Sekunden lang jede der Seiten anschauen wollte, bräuchte –pausenlos!- 116.000 Tage oder rund 317 Jahre.

Wer da etwas Bestimmtes sucht, ist hoffnungslos überfordert. Also brauchen wir etwas, das uns dabei hilft, ganz bestimmte Inhalte zu finden.

Diese Hilfen im Internet heißen Suchmaschinen und arbeiten im Prinzip wie ein Filter, der nur bestimmte Internet-Seiten zu uns "durchlässt".

Eine Suchmaschine heißt „Ixquick“ und ist unter der Internet-Adresse („URL“) http://www.us.ixquick.com/deu zu finden.

Mit Hilfe von Ixquick wollen wir eine erste Suche im Internet durchführen! Zunächst stellen wir uns einmal vor, wir suchen Informationen über Kinderarbeit.

Rufe die Internet-Suchmaschine http://www.us.ixquick.com/deu auf

Du siehst ein kleines weißes Kästchen, worin du dein Suchwort eingeben kannst. Gib dort das Suchwort „Kinderarbeit“ ein und drücke dann auf die Funktion „Suchen“!

Danach dauert es zumeist wenige Sekunden und anschließend zeigt die

Suchmaschine dir die Ergebnisse ihrer Suche. Wie viele Internetseiten (Treffer) zeigt Dir „Ixquick“ an?

_____________________ Internetseiten.

Auf der Seite findest du nun die Auflistung der Treffer, also der eigentlichen Internet- Adressen. Damit es schön bequem ist, sind sie bereits "verknüpft" (man spricht von einer Verlinkung, von englisch link = Verknüpfung). Klickst du nun auf den Treffer, öffnet sich die entsprechende Internetseite automatisch. Bei so vielen Treffern bräuchte man aber immer noch mehrere Wochen Zeit, um sich alle Internetseiten anzuschauen. Also müssen wir uns noch etwas Besseres überlegen, um das Gesuchte zu finden. Die meisten Suchmaschinen bieten die Möglichkeit, mehrere Suchworte miteinander zu kombinieren und somit die Suche stärker einzugrenzen.

Bei Ixquick gibt es dafür die Funktion „Power-Suche“, die rechts neben dem weißen Kästchen steht. Hier kannst du dann bestimmen, ob du eine Internetseite suchst, in der zwei oder mehr deiner Suchwörter in einem Dokument vorkommen sollen („mit allen Wörtern“) oder, ob diese sogar in einer bestimmten Reihenfolge vorkommen sollen („mit der genauen Wortgruppe“). Je zielgerichteter du die Schlagworte eingibst, desto gezielter kann die Suche erfolgen. Stell Dir vor, Du möchtest etwas über Kinderarbeit in Ecuador im Blumenhandel erfahren. Du kannst Folgende Suchvorgänge starten:

1. Blumenhandel = _____________ Treffer

2. Kinderarbeit in Ecuador = ________________ Treffer

3. Kinderarbeit, Ecuador, Blumenhandel = _______________ Treffer

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