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Die weibliche Rolle in den Medien. Das Mädchen- und Frauenbild in deutschen Mädchen- und Frauenzeitschriften

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Academic year: 2022

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Doreen Wiegmann

Die weibliche Rolle in den Medien. Das Mädchen- und Frauenbild in deutschen Mädchen- und Frauenzeitschriften

Bachelorarbeit

Medien

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Doreen Wiegmann

Die weibliche Rolle in den Medien. Das Mädchen- und Frauenbild in deutschen Mädchen- und Frauenzeitschrif- ten

GRIN Verlag

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Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/ Wolfenbüttel Karl-Scharfenberg-Fakultät, Salzgitter Medienkommunikation

7. Semester Bachelorarbeit

Die weibliche Rolle in den Medien

Das Mädchen- und Frauenbild

in deutschen Mädchen- und Frauenzeitschriften 28.12.2018

Doreen Wiegmann (7. Semester)

(7)

Abstract

Im deutschsprachigen öffentlichen medialen Diskurs haben in den letzten Jahren immer wie- der Themen Beachtung gefunden, die in Verbindung mit dem (weiblichen) Geschlecht ste- hen: feministische Bewegungen in der breiten Öffentlichkeit, die #Metoo-Debatte sowie die Einführung eines dritten Geschlechts. Die weibliche Rolle in unserer Gesellschaft durchlebt darüber hinaus seit Jahrzehnten einen Wandel hin zur geschlechtlichen Gleichberechtigung, der auch im Jahr 2018 noch nicht abgeschlossen ist.

Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist es daher, das Mädchen- und Frauenbild in aktuellen deut- schen Mädchen- und Frauenzeitschriften zu bestimmen. Dazu wird folgende übergeordnete Forschungsfrage gestellt: Wie werden Mädchen und Frauen in Mädchen- und Frauenzeit- schriften dargestellt und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich in den Mäd- chen- und Frauenbildern in Mädchenzeitschriften und Zeitschriften für Frauen mittleren so- wie fortgeschrittenen Alters feststellen? Um die Forschungsfrage zu beantworten, ist eine quantitative Inhaltsanalyse der Beiträge der zwei auflagenstärksten Mädchenzeitschriften und der vier auflagenstärksten Frauenzeitschriften Deutschlands mit einem Untersuchungszeit- raum von einem Jahr und in Verbindung mit einer offenen Erhebung mit anschließender Quantifizierung durchgeführt worden.

Die Analyse zeigt, dass das Themenspektrum in Mädchen- und Frauenzeitschriften homogen mit einer Tendenz zu traditionellen Frauenthemen (besonders in den Zeitschriften für die äl- tere Zielgruppe) ist und in allen Zeitschriften ähnliche Themenschwerpunkte gesetzt werden.

Politische Themen sind in allen Zeitschriftengruppen kaum enthalten. Während Mädchen in Mädchenzeitschriften am häufigsten in ihrer Rolle als Partnerin zu einem Jungen dargestellt werden, werden Frauen in Frauenzeitschriften hauptsächlich in ihrer beruflichen Rolle be- schrieben. An Mädchen werden zudem häufiger Rollenanforderungen in den Beiträgen ge- stellt als an Frauen. Mädchen wie auch Frauen werden in den Zeitschriften als eher aktive Handlungs- und Entscheidungsträgerinnen charakterisiert, die vorrangig einen hohen Grad an Wärme besitzen. In allen Zeitschriften wird ferner ein eindeutiges Schönheitsideal kom- muniziert, das aus Makellosigkeit, Jugendlichkeit und Schlanksein besteht.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich das Mädchen- und Frauenbild in allen Zeitschriften als einseitig definieren lässt. Während das Thema Schule bzw. Beruf in Mädchenzeitschriften kaum enthalten ist, wird der (jungen) Frau in Frauenzeitschriften vorrangig die Rolle der Kar- rierefrau zugesprochen. Mädchen und Frauen werden als Personen beschrieben, die fast aus- schließlich an Mode, Kosmetik, Lifestyle und Jungs bzw. Männer interessiert sind.

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Genderhinweis

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dieser Bachelorarbeit die gewohnte Sprach- form des generischen Maskulinums bei personenbezogenen Pronomen und Substantiven ver- wendet. Diese Sprachform soll zum Zweck der sprachlichen Vereinfachung als geschlechts- neutral zu verstehen sein und impliziert demnach keine Benachteiligung des weiblichen Ge- schlechts.

(9)

„Während draußen die Welt

Einmischung und politisches Engagement bräuchte, wird das Zuhause zum Flausch-Bunker hergerichtet.“

(Silke Burmeister)

(10)

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

1.2 Problemstellung und Ziel der Arbeit ... 1

1.3 Vorgehensweise ... 2

1.4 Aufbau der Arbeit ... 3

2 Forschungsstand ... 4

2.1 Mädchenzeitschriften ... 4

2.1.1 Die BRAVO GIRL! ... 5

2.1.2 Die MÄDCHEN ... 7

2.2 Frauenzeitschriften ... 8

2.2.1 Die InStyle ... 10

2.2.2 Die COSMOPOLITAN ... 11

2.2.3 Die Laviva ... 13

2.2.4 Die Brigitte WOMAN... 15

2.3 Das weibliche Geschlecht im Rahmen des binären Geschlechtersystems ... 17

2.3.1 Gender und Geschlechterrollen ... 18

2.4 Geschlechterstereotype ... 19

2.4.1 Inhalte von Geschlechterstereotypen ... 20

2.4.1.1 Fremdzuschreibungen von Geschlechterstereotypen ... 20

2.4.1.2 Selbstzuschreibung von Geschlechterstereotypen ... 22

2.4.1.3 Entstehung und Merkmale von Geschlechterstereotypen ... 22

2.5 Medien als Sozialisationsinstanzen ... 25

2.6 Wie Medien „Frauen“ konstruieren ... 27

2.6.1 Die Darstellung der Frau in den Medien. Oder: Das Bild des Mannes von der Frau ... 28

2.7 Die weibliche Darstellung in Mädchen- und Frauenzeitschriften ... 31

2.7.1 Das Mädchenbild in Mädchenzeitschriften ... 31

2.7.1.1 Die enthaltenen Themen ... 32

2.7.1.2 Die dargestellten Rollen ... 32

2.7.1.3 Die Art der Darstellung ... 33

2.7.1.4 Die fotografische Darstellung ... 34

2.7.1.5 Sonstige Merkmale ... 34

2.7.1.6 Zusammenfassung ... 35

2.7.2 Das Frauenbild in Frauenzeitschriften ... 36

2.7.2.1 Die enthaltenen Themen ... 37

2.7.2.2 Die dargestellten Rollen ... 40

2.7.2.3 Die Art der Darstellung ... 43

2.7.2.4 Die fotografische Darstellung ... 45

(11)

2.7.2.5 Sonstige Merkmale ... 46

2.7.2.6 Zusammenfassung... 48

3 Methodisches Vorgehen ... 49

3.1 Untersuchungsgegenstand und -methode ... 49

3.2 Definition der Analyseeinheit ... 51

3.3 Forschungsleitende Fragen ... 51

3.4 Hypothesen ... 53

3.4.1 Hypothesen zu den enthaltenen Themen ... 53

3.4.2 Hypothesen zu den dargestellten Rollen ... 53

3.4.3 Hypothesen zu der Art der Darstellung ... 54

3.4.4 Hypothesen zum Aussehen und zur fotografischen Darstellung ... 55

3.4.5 Hypothesen zu sonstigen Merkmalen ... 55

3.5 Kategorienbildung ... 56

3.6 Reliabilität ... 58

4 Ergebnisdarstellung ... 58

4.1 Auswertung ... 59

4.1.1 Die Auswertung der Mädchenzeitschriften ... 59

4.1.1.1 Die enthaltenen Themen ... 59

4.1.1.2 Die Art der Darstellung ... 64

4.1.1.3 Die fotografische Darstellung ... 66

4.1.1.4 Sonstige Merkmale ... 69

4.1.2 Die Auswertung der Zeitschriften für Frauen mittleren Alters ... 71

4.1.2.1 Die enthaltenen Themen ... 71

4.1.2.2 Die Art der Darstellung ... 76

4.1.2.3 Die fotografische Darstellung ... 77

4.1.2.4 Sonstige Merkmale ... 81

4.1.3 Die Auswertung der Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters ... 83

4.1.3.1 Die enthaltenen Themen ... 83

4.1.3.2 Die Art der Darstellung ... 87

4.1.3.3 Die fotografische Darstellung ... 89

4.1.3.4 Sonstige Merkmale ... 93

4.2 Interpretation ... 95

4.2.1 Die enthaltenen Themen ... 95

4.2.2 Die dargestellten Rollen ... 101

4.2.3 Die Art der Darstellung ... 104

4.2.4 Die fotografische Darstellung ... 106

4.2.5 Sonstige Merkmale ... 108

4.2.6 Zusammenfassung ... 112

(12)

5 Fazit und Ausblick ... 115

6 Literatur ... 119

7 Anhang ... 125

Anhang I: Codebuch ... 125

Anhang II: Codieranweisungen ... 132

Anhang III: Tabellen – Mädchenzeitschriften ... 148

Anhang IV: Tabellen – Zeitschriften für Frauen mittleren Alters ... 155

Anhang V: Tabellen – Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters ... 163

Anhang VI: Tabellen – zeitschriftengruppenübergreifend ... 171

(13)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Auflagenstärkste Jugendzeitschrift Deutschlands, 1. Quartal 2018 (ebd.) ... 5

Abbildung 2: Titelseite der BRAVO GIRL!, Ausgabe 06/2018 ... 6

Abbildung 3: Titelseite der MÄDCHEN, Ausgabe 06/2018... 8

Abbildung 4: Auflagenstärkste Frauenzeitschriften Deutschlands, 4. Quartal 2017 (Statistik- Portal Statista 2018) ... 9

Abbildung 5: Titelseite der InStyle, Ausgabe 06/2018 ... 11

Abbildung 6: Titelseite der COSMOPOLITAN, Ausgabe 06/2018 ... 13

Abbildung 7: Titelseite der Laviva, Ausgabe 06/2018 ... 15

Abbildung 8: Titelseite der Brigitte WOMAN, Ausgabe 06/2018 ... 16

Abbildung 9: Taxonomie von Geschlechterstereotypen (vgl. Eckes 2008: 182) ... 25

Abbildung 10: Die Themen in Mädchenzeitschriften (Titelseite, Verzeichnis, Editorial) (eigene Darstellung) ... 62

Abbildung 11: Die Beitragsthemen in Mädchenzeitschriften (eigene Darstellung) ... 63

Abbildung 12: Gewicht der gezeigten Mädchen (eigene Darstellung) ... 67

Abbildung 13: Alter der gezeigten Mädchen (eigene Darstellung)... 68

Abbildung 14: Sonstige Auffälligkeiten bei den gezeigten Mädchen (eigene Darstellung) . 69 Abbildung 15: Die Themen in Zeitschriften für Frauen mittleren Alters (Titelseite, Verzeichnis, Editorial) (eigene Darstellung) ... 73

Abbildung 16: Die Beitragsthemen in Zeitschriften für Frauen mittleren Alters (eigene Darstellung) ... 75

Abbildung 17: Gewicht der gezeigten Frauen (eigene Darstellung) ... 79

Abbildung 18: Alter der gezeigten Frauen (eigene Darstellung) ... 80

Abbildung 19: Sonstige Auffälligkeiten bei den gezeigten Frauen (eigene Darstellung) ... 80

Abbildung 20: Die Themen in Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters (Titelseite, Verzeichnis, Editorial) (eigene Darstellung) ... 84

Abbildung 21: Die Beitragsthemen in Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters (eigene Darstellung) ... 86

Abbildung 22: Gewicht der gezeigten Frauen (eigene Darstellung) ... 91

Abbildung 23: Alter der gezeigten Frauen (eigene Darstellung) ... 92

Abbildung 24: Themen in „Aussehen“ in Mädchenzeitschriften (eigene Darstellung) ... 98

Abbildung 25: Kategorisierung der Beitragsthemen in Zeitschriften für Frauen mittleren Alters (eigene Darstellung) ... 99

Abbildung 26: Kategorisierung der Beitragsthemen in Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters (eigene Darstellung) ... 100

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Abbildung 27: Zusammenhang zwischen der Beschreibung der Frau als aktive oder passive Handlungs- und Entscheidungsträgerin und ihrer Darstellung in einer romantischen

Beziehung (eigene Darstellung) ... 103 Abbildung 28: Zusammenhang zwischen der Beschreibung der Frau als aktive oder passive Handlungs- und Entscheidungsträgerin und ihrer Darstellung in einer sexuellen Beziehung (eigene Darstellung) ... 104 Abbildung 29: Zusammenhang zwischen der Beschreibung der Frau als aktive oder passive Handlungs- und Entscheidungsträgerin und der Darstellung von Dimensionen der

Geschlechterstereotype (eigene Darstellung) ... 106 Abbildung 30: Mittelwerte der Variable „Wir-Gefühl im Beitrag“ (eigene Darstellung) .. 112

(15)

1

1 Einleitung

Die Journalistin Silke Burmeister schrieb im Dezember 2017 in der Süddeutschen Zeitung:

„Es ist ein Frauenbild, als säße Adolf Hitler unterm Tisch und mache Frauenpolitik. Während draußen die Welt Einmischung und politisches Engagement bräuchte, wird das Zuhause zum Flausch-Bunker hergerichtet.“ (Burmeister 2017) Mit dieser provokanten Aussage bezieht sie sich auf die Darstellung der Frau in deutschen Frauenzeitschriften – jedoch nicht etwa auf jene in Zeitschriften des vergangenen Jahrhunderts, sondern auf das Frauenbild in Frauen- zeitschriften, die im Jahr 2017 im deutschen Handel erworben werden können. Und Burme- ister ist mit ihrer Kritik nicht allein: Im Zuge feministischer Bewegungen, der Veränderung der gesellschaftlichen Rolle der Frau und anderer öffentlich diskutierten Debatten in den ver- gangenen Jahren lassen sich im Printsektor immer wieder Artikel in Tageszeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder in Magazinen wie dem SPIEGEL finden, die das Frau- enbild in Frauenzeitschriften thematisieren und kritisieren.

1.2 Problemstellung und Ziel der Arbeit

Seit den 1970er Jahren bis heute beschäftigen sich zudem zahlreiche Studien immer wieder mit den Inhalten dieser so besonderen Zeitschriftengattung: Bereits im Namen wird die aus- schließliche Konzentration auf das Geschlecht als Eigenschaft der Zielgruppendefinition deutlich. In keiner anderen journalistischen Gattung ist das Geschlecht als Abgrenzung der Zielgruppe so von Bedeutung wie in Frauenzeitschriften: Sie werden über das Geschlecht als Abweichung von der Norm definiert. (Neverla 1991: 264)

Dem Großteil der vorhandenen Studien zu dieser Thematik liegt jedoch nur eine geringe em- pirische Fallzahl zugrunde. Zu dem Mädchenbild in Mädchenzeitschriften existieren darüber hinaus nur sehr wenige Untersuchungen, da sich die meisten der vorhandenen Studien inner- halb dieses Themas mit dem Frauenbild in den auflagenstärksten Frauenzeitschriften (z.B.

Brigitte, Petra) beschäftigen. Viele dieser Studien sind außerdem bereits in den 1990er und 2000er Jahren erschienen, womit ihre Aktualität durch den Wandel des Frauenbildes in der Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten angezweifelt werden kann. Die Forschungsmo- tivation dieser Arbeit liegt also darin, einen auf einer hohen Fallzahl begründeten umfassen- den Überblick über das aktuelle Mädchen- und Frauenbild in deutschen Mädchen- und Frau- enzeitschriften zu liefern. Ferner soll die noch bestehende Forschungslücke im Vergleich des Mädchenbildes zum Frauenbild in den unterschiedlichen Zeitschriften geschlossen werden.

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2 Hierbei stellt sich die Frage, was diese Art der Zielgruppendefinition (über das Geschlecht) über die Themen und Inhalte in den in dieser Arbeit untersuchten Frauenzeitschriften aussagt.

Welche Folgen hat eine solche Definition für deren Inhalte? Und welche Aussagen können daraus in Bezug auf das Frauenbild in diesem Medium getroffen werden? Diese und weitere Fragen führen zu dem Mittelpunkt der Analyse dieser Arbeit – der Forschungsfrage: Wie werden Mädchen und Frauen in Mädchen- und Frauenzeitschriften dargestellt und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich in den Mädchen- und Frauenbildern in Mäd- chenzeitschriften und in Zeitschriften für Frauen mittleren sowie fortgeschrittenen Alters fest- stellen?

Das Ziel dieser Arbeit ist es, diese übergeordnete Forschungsfrage mithilfe von zehn for- schungsleitenden Fragen zu beantworten (s. Kapitel 3.3). Dabei werden die Themen und In- halte in ausgewählten Mädchen- und Frauenzeitschriften untersucht und miteinander vergli- chen. Außerdem wird ein Blick auf die Darstellung von Geschlechterstereotypen und Rollen- darstellungen der Mädchen und Frauen in diesen Zeitschriften geworfen. Zusätzlich wird ana- lysiert, welche Anforderungen hierbei an die beschriebenen Mädchen und Frauen gestellt werden. Diese Aspekte in Mädchen- und Frauenzeitschriften werden darüber hinaus im Laufe dieser Arbeit zeitschriftengruppenübergreifend miteinander verglichen. Dadurch soll eine Aussage über die Unterschiede in den Inhalten, Themen und dem Mädchen- bzw. Frauenbild in den drei untersuchten Zeitschriftengruppen für Frauen unterschiedlichen Alters getroffen werden.

1.3 Vorgehensweise

Diese Aspekte werden anhand einer ausführlichen quantitativen Inhaltsanalyse der BRAVO GIRL! und der MÄDCHEN im Bereich der Mädchenzeitschriften, der InStyle und der COSMOPOLITAN als Zeitschriften für Frauen mittleren Alters und der Laviva und Brigitte WOMAN im Bereich der Zeitschriften für Frauen fortgeschrittenen Alters analysiert. Als Untersuchungsgegenstand werden alle Ausgaben der sechs Zeitschriften aus dem Jahr 2017 ausgewählt. Die Methode der quantitativen Analyse wurde gewählt, um messbare Werte für einen Vergleich der Zeitschriftengruppen zu erhalten. Außerdem können die Inhalte der Bei- träge so auf der Grundlage einer hohen Fallzahl untersucht werden, was eine solide empiri- sche Grundlage für die Ergebnisse dieser Analyse schafft und die systematische Beschrei- bung der Inhalte möglich macht.

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3

Darüber hinaus wird die fotografische Darstellung der gezeigten Mädchen und Frauen in den Zeitschriften mit einer offenen Erhebung untersucht, bei der die Beobachtungen zunächst no- tiert und im Anschluss daran klassifiziert und quantifiziert werden. Da das Aussehen und die körperlichen Merkmale von Personen grundsätzlich individuell sind, können im Vorfeld der Analyse aufgrund der geringen Anzahl von Literatur zum Aussehen der Frauen in Frauen- zeitschriften keine Merkmalsausprägungen nach dem Schema der quantitativen Inhaltsana- lyse festgelegt werden. Aus diesem Grund und um alle Aspekte der fotografischen Darstel- lung erfassen zu können, wurde hierbei die offene Erhebung als zweite Methode gewählt.

Die vorliegende Arbeit untersucht dabei ausschließlich das Mädchen- und Frauenbild im re- daktionellen Teil der Zeitschriften; nicht aber im werblichen Teil (Anzeigen und bebilderte Produktplatzierungen). Es kann außerdem nicht auf alle möglichen Rollen, in denen Mädchen und Frauen dargestellt werden könnten, eingegangen werden. Deshalb wird sich hierbei auf die Rolle der Mutter, der Partnerin in einer sexuellen und romantischen Beziehung und auf die berufliche Rolle beschränkt. Diese vier Rollen wurden für diese Arbeit als relevant ein- gestuft, weil ihre Darstellung in bereits bestehenden Studien häufig als Erkenntnis festgestellt wurde. Ebenso wurde sich in der Untersuchung der enthaltenen Themen auf eine Auswahl von 16 Themen (s. Anhang I) beschränkt, die ebenfalls auf den bestehenden Forschungsstand zurückzuführen ist.

1.4 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Bereiche: Den Forschungsstand, die Methodik, die Auswertung und die Interpretation der Ergebnisse. Zu Beginn dieser Arbeit wird im For- schungsstand dabei zunächst ein kurzer Überblick über den deutschen Markt für Frauenzeit- schriften und die sechs in dieser Arbeit zu untersuchenden Zeitschriften gegeben. Anschlie- ßend wird auf Gender und Geschlechterrollen sowie auf Geschlechterstereotype im Allge- meinen eingegangen. Es folgt daraufhin ein Kapitel zu den Medien als Sozialisationsinstan- zen, um die Relevanz von Mädchen- und Frauenzeitschriften innerhalb der Erlernung und Weitergabe von Geschlechterstereotypen und (Frauen-)Bildern aufzuzeigen. In Kapitel 2.6 wird kurz auf die Darstellung der Frau in den Medien im Allgemeinen eingegangen, bevor die bestehenden Studien und Untersuchungen zum Mädchen- und Frauenbild in Mädchen- und Frauenzeitschriften in Kapitel 2.7 ausführlich dargelegt werden. Dabei liegt der Fokus auf den enthaltenen Themen, den dargestellten Rollen, der (charakterlichen) Art der Darstel- lung der Frau sowie auf ihrer fotografischen Darstellung und sonstigen Merkmalen der Zeit- schrift wie der Beitragsform und -funktion oder dem Werbeanteil.

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4 Das daran anschließende Methodenkapitel enthält die Beschreibung des Untersuchungsge- genstandes und der Methode, die Definition der Analyseeinheit sowie forschungsleitende Fragen und die zu prüfenden Hypothesen. Außerdem werden die Kategorienbildung und die Reliabilität der Untersuchung kurz dargelegt. Im Anschluss daran folgt die Ergebnisdarstel- lung, die sich in die Auswertung und die Interpretation der Ergebnisse der im Rahmen dieser Arbeit durchzuführenden Studie differenziert. Die Auswertung lässt sich hierbei in drei Un- terkapitel teilen, bei denen je eines eine der drei Zeitschriftengruppen behandelt. In den Un- terkapiteln selbst werden die Beschreibungen der jeweiligen Mädchen- und Frauenbilder ebenfalls nach den Bereichen gegliedert, die bereits in Kapitel 2.7 aufgestellt wurden. In der Interpretation, die nur nach den Bereichen (s. Kapitel 2.7) differenziert wird, werden die zu- vor aufgestellten Hypothesen überprüft und somit die forschungsleitenden Fragen beantwor- tet. Das darauffolgende Fazit beantwortet die übergeordnete Forschungsfrage, indem es die Erkenntnisse dieser Arbeit abschließend zusammenfasst. Diese Arbeit wird hier außerdem kritisch reflektiert, bevor ein Ausblick auf mögliche weitere Forschung auf diesem Gebiet gegeben wird.

2 Forschungsstand

2.1 Mädchenzeitschriften

Mädchenzeitschriften werden als Jugendzeitschriften generell den Publikumszeitschriften zu- geordnet, „deren Inhalt thematisch gar nicht oder nur so weit eingeschränkt ist, dass er auch von Nichtexperten verstanden wird. […] Sie bieten schwerpunktmäßig nicht Stoff, der der Bildung, sondern vielmehr solchen, der der Unterhaltung, der Lebenshilfe usw. dient.“ (Uenk 1977, 59)

Die Inhalte der Mädchenzeitschriften richten sich hauptsächlich an Mädchen und junge Frauen. Wenn in dieser Arbeit von Mädchenzeitschriften die Rede ist, sind Zeitschriften für Mädchen zwischen zwölf und 19 Jahren gemeint. Unter den zehn auflagenstärksten Jugend- zeitschriften in Deutschland im ersten Quartal 2018 befinden sich fünf Zeitschriften für Mäd- chen und fünf Zeitschriften für Jugendliche, bei denen nicht nach Geschlecht differenziert wird (s. Abbildung 1). Der BRAVO-Ableger BRAVO GIRL! ist hierbei laut Statista mit 83.358 verkauften Exemplaren in diesem Quartal die meist gelesene Mädchenzeitschrift in Deutschland – die BRAVO selbst, die sich an junge Leser und Leserinnen richtet, gilt mit 92.304 verkauften Exemplaren als auflagenstärkste und somit meist gelesene Jugendzeit- schrift Deutschlands (vgl. Statistik-Portal Statista 2018). Den zweiten Platz belegt die

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5

MÄDCHEN mit 76.902 verkauften Exemplaren. Jugendzeitschriften im Allgemeinen richten sich an Leser zwischen 13 und 19 Jahren. Das Zielgruppenalter der BRAVO GIRL! und MÄDCHEN jedoch variiert.

Wenngleich die Auflagenhöhe jeder der in Abbildung 1 dargestellten Jugendzeitschriften seit ihrer ersten Erscheinung stark zurückgegangen ist (so hat sich die verkaufte Auflage der MÄDCHEN von 1998 bis heute um knapp 78 Prozent, die Auflage der BRAVO GIRL! sogar um mehr als 87 Prozent verringert (vgl. IVW 2018)), zeugen die noch immer hohen Auflagen der Zeitschriften auf die hohe Relevanz, die sie bei den Rezipientinnen der Inhalte aufweisen.

Die Zeitschriften (BRAVO GIRL! und MÄDCHEN) stellen als auflagenstärkste Zeitschrif- ten die repräsentativen Vertreter aller Zeitschriften für Mädchen bzw. junge Frauen dar, wes- halb ausschließlich diese beiden im Folgenden analysiert und näher betrachtet werden.

2.1.1 Die BRAVO GIRL!

Die BRAVO GIRL!, die seit 1982 – zunächst in einem zweiwöchigen Rhythmus – vertrieben wird, erscheint vierwöchentlich bei der Bauer Media Group und ist Deutschlands auflagen- stärkste Mädchenzeitschrift. Mit ihrem Claim „Immer für Dich da!“ erreicht sie Leserinnen

Abbildung 1: Auflagenstärkste Jugendzeitschrift Deutschlands, 1. Quartal 2018 (ebd.)

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