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Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrkräfte in Deutschland Meinungen, Einstellungen und Erfahrungen

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(1)

Inklusion an Schulen aus Sicht der Lehrkräfte in Deutschland – Meinungen, Einstellungen und Erfahrungen

Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Lehrerinnen und Leh- rern

Auswertung Baden-Württemberg

19. Oktober 2020 f20.0408/39411 Fe, Ma forsa

Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin

(2)

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung 2

1. Generelle Meinungen und Einstellungen zur Inklusion an Schulen 3

1.1 Meinungen zur gemeinsamen Unterrichtung 3

1.2 Argumente für und gegen eine gemeinsame Unterrichtung 6 1.3 Meinungen zur praktischen Ausgestaltung der Inklusion 10 2. Barrierefreiheit und Ausstattung an den Schulen 13 3. Konkrete Erfahrungen mit Inklusion an Schulen 15

3.1 Erfahrungen mit inklusivem Unterricht 15

3.2 Konkrete Erfahrungen an Schulen mit inklusiven Lerngruppen 18 3.3 Unterstützung und Ansprechpersonen an den Schulen 25

4. Auswirkungen der Corona-Pandemie 33

5. Beurteilung der Inklusionspolitik der Landesregierungen 39

(3)

Vorbemerkung

Das Thema der Unterrichtung von Schülerinnen und Schülern mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf an Regelschulen wird spätestens seit Verab- schiedung der UN-Behindertenrechtskonvention und der begonnenen Umsetzung der „Inklusion“ in den einzelnen Bundesländern zunehmend auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen und dort wie in den Medien kontrovers diskutiert.

Vor diesem Hintergrund hat forsa im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) nach den Befragungen im Jahr 2015 und im Frühjahr 2017 erneut eine bun- desweite Repräsentativbefragung unter Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen durchgeführt, um in dieser – von der Thematik unmittelbar betroffenen – Gruppe ein fundiertes Meinungsbild zum Thema Inklusion zu ermitteln.

Alle bisherigen drei bundesweiten Befragungen sind mit einem weitgehend gleichen Fragenprogramm durchgeführt worden, sodass die Ergebnisse bei identischer Frage- stellung im Zeitverlauf miteinander verglichen werden können und in diesem Er- gebnisbericht entsprechend dargestellt sind.

Im Rahmen der Untersuchung wurden bundesweit insgesamt 2.127 Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland (darunter 500 in Baden-Württemberg, von denen derzeit selbst 94 in inklusiven Klassen unterrichten) nach einem syste- matischen Zufallsverfahren ausgewählt und befragt.

Die Erhebung wurde vom 11. September bis 12. Oktober 2020 mithilfe computerge- stützter Telefoninterviews durchgeführt. Die Untersuchungsbefunde werden im nachfolgenden Ergebnisbericht vorgestellt und die Ergebnisse soweit möglich mit den 2015, 2016, 2017 und 2019 (in Baden-Württemberg) durchgeführten Erhebun- gen verglichen.

Die ermittelten Ergebnisse können lediglich mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 3 Prozentpunkte) auf die Ge- samtheit der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen übertragen werden.

(4)

1. Generelle Meinungen und Einstellungen zur Inklusion an Schulen 1.1 Meinungen zur gemeinsamen Unterrichtung

Laut der UN-Behindertenrechtskonvention sollen Kinder mit einer Behinderung grundsätzlich das Recht haben, gemeinsam mit anderen Kindern an einer allgemei- nen Schule unterrichtet zu werden.

Unter der Voraussetzung, dass die finanzielle und personelle Ausstattung der Schu- len in Deutschland für einen inklusiven Unterricht sichergestellt wäre, halten aktu- ell jeweils 56 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg wie im Bundesgebiet insgesamt eine gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung grundsätzlich für sinnvoll.

38 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg (42 Prozent im gesamten Bundes- gebiet) halten es hingegen auch im Falle entsprechender finanzieller und personeller Rahmenbedingungen für sinnvoller, wenn Kinder mit einer Behinderung in speziel- len Förderschulen unterrichtet werden.

Die grundsätzliche Akzeptanz von inklusivem Unterricht fällt damit unter den Leh- rerinnen und Lehrern in Baden-Württemberg ähnlich aus wie im Bundesgebiet ins- gesamt, ist allerdings gegenüber dem Vorjahr nicht weiter gestiegen.

(5)

Gemeinsame Unterrichtung aller Kinder sinnvoll?

Es halten eine gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung grundsätzlich für sinnvoll

ja nein, *) Unterrichtung von Kindern mit Behinderung in Förderschulen sinnvoller

% %

Deutschland: 2015 57 41

2017 54 42

2020 56 39

Baden-Württemberg: 2015 66 33

2016 51 40

2017 57 38

2019 56 38

2020 56 38

Inklusive Lerngruppen

an Schule: 63 32

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 69 27

- nein 53 40

Schulform:

- Grundschule 60 34

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 61 34

- Gymnasium 49 42

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(6)

Lediglich 23 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg, die eine gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung grundsätzlich sinnvoll finden, halten eine gemeinsame Unterrichtung zur Zeit unter den gegebenen Rah- menbedingungen auch praktisch für sinnvoll.

Wie auch im Bundesgebiet insgesamt halten die meisten Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg (74 %) es hingegen für sinnvoller, wenn Kinder mit Behinde- rung in speziellen Förderschulen unterrichtet werden – mehrheitlich auch diejeni- gen Befragten, die an Schulen unterrichten, an denen es inklusive Lerngruppen gibt.

Gemeinsame Unterrichtung aller Kinder auch zur Zeit praktisch sinnvoll? *)

Es halten eine gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung zur Zeit auch praktisch für sinnvoll

ja nein, **) Unterrichtung von

Kindern mit Behinderung in Förderschulen sinnvoller

% %

Deutschland 27 69

Baden-Württemberg 23 74

Inklusive Lerngruppen an

Schule 28 69

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 25 69

- nein 22 75

Schulform:

- Grundschule 21 77

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 22 76

- Gymnasium 25 70

*) Basis: Befragte, die gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern grundsätzlich für sinnvoll halten

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(7)

1.2 Argumente für und gegen eine gemeinsame Unterrichtung

Die Lehrkräfte wurden im Anschluss offen und ohne Antwortvorgaben danach ge- fragt, was aus ihrer Sicht für die gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung spricht.

Rund ein Drittel der Lehrkräfte in Baden-Württemberg (34 %) führt die (bessere) Integration von Kindern mit Behinderung als Argument für eine gemeinsame Unter- richtung an. 30 Prozent sind der Ansicht, dass dadurch Berührungsängste und Vor- urteile abgebaut werden können.

Jeweils rund ein Viertel meint, dass durch die gemeinsame Unterrichtung das sozia- le Lernen, die Toleranz sowie soziale Kompetenzen gefördert werden.

Ein Teil der Lehrerinnen und Lehrer weist aber bereits bei dieser Frage nach den Argumenten für eine gemeinsame Unterrichtung auf mögliche Probleme hin, wie z.B. die Art und der Schweregrad der Behinderung oder die Mittelausstattung der Schulen.

Als Argumente für eine gemeinsame Unterrichtung von Kindern mit und ohne Be- hinderung wird von den befragten Lehrkräften in Baden-Württemberg im Vergleich zu der letztjährigen Befragung deutlich häufiger die (bessere) Integration von Kin- dern mit Behinderung genannt.

(8)

Gründe für eine gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung (Baden-Württemberg)

2020 2019 2017 2016 2015 *) % % % % % - (bessere) Integration von Kindern mit Behinderung 34 20 23 22 27 - Abbau von Berührungsängsten und Vorurteilen 30 27 11 10 11

- Förderung sozialer Kompetenzen 24 23 29 26 34

- soziales Lernen (gemeinsam/voneinander lernen) 22 26 26 28 25

- Förderung von Toleranz 22 21 32 26 30

- Recht auf Gleichbehandlung (Menschenrecht) 10 6 6 3 6 - bessere Chancen und Förderung von Kindern

mit Behinderung 5 9 8 5 8

- Nutzen abhängig von Art der Behinderung 4 6 7 8 7

- Nutzen abhängig von der Mittelausstattung

(Räumlichkeiten, Personal, etc.) 4 3 3 5 5

- Nutzen abhängig von der Schwere der Behinderung 2 2 1 0 2 - Nutzen abhängig von der Ausbildung der Lehrkräfte 2 3 1 2 2

- allg. negative Äußerungen über Inklusion 2 2 3 4 6

- nichts, weiß nicht 8 3 4 6 6

*) offene Abfrage, Mehrfachnennungen möglich

(9)

Bei der ebenfalls offen und ohne jedwede Antwortvorgabe gestellten Frage nach den Argumenten, die gegen eine gemeinsame Unterrichtung sprechen, werden auch bei der diesjährigen Befragung von den Lehrerinnen und Lehrern in Baden-

Württemberg sowohl grundsätzliche (pädagogische) Argumente genannt als auch solche, die sich auf die Ausstattung der Schulen und die Qualifizierung des Perso- nals beziehen.

Im Hinblick auf grundsätzliche (pädagogische) Argumente gegen eine gemeinsame Unterrichtung wird am häufigsten geäußert, dass eine individuelle Förderung beider Gruppen bei einer gemeinsamen Unterrichtung nicht möglich ist (21 %).

14 Prozent sind der Ansicht, dass die Regelschule den erhöhten Förderbedarf behin- derter Kinder nicht leisten kann. Jeweils 10 Prozent nennen die Überforderung und Frustration der Kinder mit Behinderung in der Regelschule sowie die Heterogenität der Leistungsfähigkeit als Argumente gegen eine gemeinsame Unterrichtung.

Unter den Gründen gegen eine gemeinsame Unterrichtung, die sich auf die unzu- reichenden Rahmenbedingungen beziehen, wird von den Lehrkräften in Baden- Württemberg vor allem das fehlende (Fach-)Personal an Regelschulen (27 %), die mangelhafte materielle Ausstattung der Schulen (22 %) sowie die unzureichende Ausbildung bzw. Schulung der Lehrerinnen und Lehrer für Inklusion (16 %) ge- nannt.

Auch bei dieser Frage wird von einem Teil der Lehrkräfte angemerkt, dass das Für und Wider einer gemeinsamen Unterrichtung auch abhängig ist von der Art bzw.

der Schwere der Behinderung eines Kindes.

(10)

Was spricht gegen die gemeinsame Unterrichtung von allen Kindern mit und ohne Behinderung? (Baden-Württemberg)

2020 2019 2017 2016 2015 *) % % % % % - individuelle Förderung beider Gruppen nicht möglich 21 14 9 11 19 - Regelschule kann erhöhten Förderbedarf behinderter

Kinder nicht leisten 14 16 15 14 15

- Überforderung/Frustration der behinderten Kinder

in der Regelschule 10 8 9 12 10

- Heterogenität der Leistungsfähigkeit 10 7 7 5 7

- Benachteiligung nicht behinderter Schülerinnen und

Schüler durch Inklusion (Lernbehinderungen) 9 12 12 14 11

- Überforderung der Lehrkräfte 7 6 6 6 8

- Ausgrenzung/Diskriminierung behinderter Kinder 5 5 6 8 6

- zusätzlicher Zeitaufwand 5 4 3 4 3

- leistungsorientiertes (dreigliedriges) Schulsystem 2 2 0 4 - fehlender „Schutzraum“ für Behinderte in der

Regelschule 2 2 2 3 3

- fehlendes (Fach-)Personal an Regelschulen 27 27 17 16 28 - ungenügende materielle Ausstattung (Größe

der Klassenräume, Aufzüge, etc.) 22 12 15 12 16

- mangelnde Ausbildung bzw. Schulung der Lehrkräfte

für Inklusion 16 9 16 16 17

- Größe der Schulklassen 7 9 5 4 10

- mangelnde finanzielle Ausstattung für Inklusion 7 8 9 9 14 - allg. Voraussetzungen/Rahmenbedingungen für

Inklusion nicht gegeben 6 7 5 5 8

- abhängig von Art der Behinderung 15 11 12 11 12

- abhängig von der Schwere der Behinderung 6 11 4 9 6

- nichts, weiß nicht 7 7 4 5 6

*) offene Abfrage, Mehrfachnennungen möglich

(11)

1.3 Meinungen zur praktischen Ausgestaltung der Inklusion

Praktisch alle Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg wie auch im Bundes- gebiet insgesamt sind weiterhin der Auffassung, dass es in inklusiven Schulklassen eine Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagogin bzw. Sonderpädagoge geben sollte.

Fast niemand hält dies für überflüssig.

Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in in inklusiven Klassen?

Es sollte in inklusiven Klassen eine Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in geben

ja nein, *) Doppelbesetzung nicht erforderlich

% %

Deutschland: 2015 98 2

2017 97 2

2020 96 2

Baden-Württemberg: 2015 94 5

2016 94 3

2017 95 3

2019 96 3

2020 98 1

Inklusive Lerngruppen

an Schule 99 1

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 99 1

- nein 98 1

Schulform:

- Grundschule 99 0

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 98 2

- Gymnasium 97 1

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(12)

Die große Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer sowohl in Baden-Württemberg (85 %) als auch im Bundesgebiet insgesamt (86 %) ist auch der Auffassung, dass es eine solche Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagogin bzw. Sonderpäda- goge immer und nicht nur zeitweilig geben sollte.

Nur eine Minderheit (13 %) hält eine zeitweilige Doppelbesetzung für ausreichend.

Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in in inklusiven Klassen? *)

Eine Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in sollte es geben

immer nur zeitweilig **) % %

Deutschland: 2015 88 11

2017 86 13

2020 86 12

Baden-Württemberg: 2015 89 11

2016 81 16

2017 82 16

2019 83 14

2020 85 13

inklusive Lerngruppen

an Schule: 89 9

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 88 9

- nein 84 14

Schulform:

- Grundschule 83 17

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 85 14

- Gymnasium 84 11

*) Basis: Befragte, die für eine Doppelbesetzung in inklusiven Klassen sind

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(13)

Die weit überwiegende Mehrheit der Lehrkräfte in Baden-Württemberg (87 %) spricht sich dafür aus, auch bei Einrichtung eines inklusiven Schulsystems die bis- herigen Förder- und Sonderschulen mehrheitlich (51 %) oder sogar vollständig (36 %) zu erhalten.

Ähnlich wie im Bundesgebiet insgesamt meinen auch in Baden-Württemberg nur wenige Lehrerinnen und Lehrer (12 %), dass zumindest eine Mehrheit der Förder- und Sonderschulen abgeschafft werden sollte.

Auch unter den Lehrkräften an Schulen, in denen es bereits inklusive Lerngruppen gibt, spricht sich die große Mehrheit dafür aus, dass zumindest die meisten Förder- und Sonderschulen erhalten bleiben sollten.

Meinungen zur Zukunft der Förder- und Sonderschulen

Wenn ein inklusives Schulsystem errichtet wird, sollten die bisherigen Förder- und Sonderschulen

vollständig mehrheitlich mehrheitlich ganz *) erhalten erhalten abgeschafft abgeschafft

werden werden werden werden

% % % %

Deutschland 38 45 14 2

Baden-Württemberg 36 51 9 3

Inklusive Lerngruppen

an Schule 34 50 10 3

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 39 48 11 3

- nein 35 51 9 2

Schulform:

- Grundschule 30 55 11 2

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 39 50 6 5

- Gymnasium 34 52 11 2

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(14)

2. Barrierefreiheit und Ausstattung an den Schulen

Im Hinblick auf die Barrierefreiheit geben nur 15 Prozent der Lehrkräfte in Baden- Württemberg an, dass ihre Schule für Schulkinder mit einer Behinderung vollstän- dig barrierefrei ist. Der Anteil hat sich in den letzten Jahren so gut wie nicht verän- dert.

35 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg geben an, dass ihre Schule nahezu barrierefrei ist.

In fast der Hälfte aller Fälle (49 %) ist die eigene Schule hingegen überhaupt nicht barrierefrei.

Barrierefreiheit der Schule für Kinder mit Behinderung?

Ihre Schule ist für Schulkinder mit Behinderung vollständig nahezu überhaupt *) barrierefrei barrierefrei nicht barrierefrei % % %

Deutschland: 2015 15 31 52

2017 16 36 48

2020 16 38 45

Baden-Württemberg: 2015 16 23 61

2016 21 29 50

2017 18 32 50

2019 19 33 48

2020 15 35 49

Inklusive Lerngruppen

an Schule 17 42 41

Schulform:

- Grundschule 11 31 58

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 16 35 49

- Gymnasium 12 42 46

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(15)

Danach gefragt, welche Räumlichkeiten an ihrer Schule zur Verfügung stehen, ge- ben 81 Prozent der befragten Lehrkräfte in Baden-Württemberg an, dass ihnen Be- ratungszimmer zur Verfügung stehen. In mehr als der Hälfte der der Fälle (64 %) stehen (auch) barrierefreie Sanitäranlagen (55 %) und Lehrkräftearbeitszimmer (51 %) zur Verfügung.

An 38 Prozent der Schulen stehen Räume für Kleingruppen, an 35 Prozent Differen- zierungsräume und an 26 Prozent der allgemeinen Schulen in Baden-Württemberg Arbeitsplätze für eine Sonderpädagogin bzw. einen Sonderpädagogen zur Verfü- gung.

Schallgeschützte Räumlichkeiten sind nur an 15 Prozent, Lernbüros an 13 Prozent der Schulen vorhanden.

Zur Verfügung stehende Räumlichkeiten an den Schulen (Baden-Württemberg)

Folgende Räumlichkeiten stehen an ins- Grund- Haupt-, Real-/ Gymna- der Schule zur Verfügung: gesamt schule Gemeinschafts- sium

schule

% % % %

- Beratungszimmer 81 70 84 88

- barrierefreie Sanitäranlagen 55 45 64 52

- Lehrkräftearbeitszimmer 51 42 47 59

- Räume für Kleingruppen 38 45 40 24

- Differenzierungsräume 35 40 44 15

- Arbeitsplätze für Sonderpädagogin

bzw. Sonderpädagoge 26 17 26 22

- schallgeschütze Räumlichkeiten 15 14 12 20

- Lernbüros 13 5 25 8

(16)

3. Konkrete Erfahrungen mit Inklusion an Schulen 3.1 Erfahrungen mit inklusivem Unterricht

62 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg geben an, dass an ihrer Schule bereits Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden.

In 3 Prozent der Fälle ist dies geplant.

32 Prozent sagen, dass die Unterrichtung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an ihrer Schule nicht geplant ist. Dies trifft vergleichsweise am häu- figsten auf die Gymnasien zu.

Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt geben die Lehrkräfte in Baden-Württemberg weiterhin seltener an, dass an ihrer Schule bereits Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet werden.

Unterrichtung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf?

An der eigenen Schule werden bereits Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf unterrichtet

ja nein, nein, *) aber geplant nicht geplant

% % %

Deutschland: 2015 75 9 14

2017 81 5 12

2020 79 3 15

Baden-Württemberg: 2015 54 14 28

2016 59 6 33

2017 65 6 24

2019 65 5 27

2020 62 3 32

Schulform:

- Grundschule 65 3 27

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 71 5 24

- Gymnasium 43 2 48

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(17)

Während im Bundesdurchschnitt mit 54 Prozent mehr als die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer berichten, dass es an ihrer Schule bereits inklusive Lerngruppen gibt, beträgt dieser Anteil unter den Lehrkräften in Baden-Württemberg lediglich 37 Pro- zent.

In 55 Prozent der Fälle sind inklusive Lerngruppen derzeit nicht geplant.

Vor allem die Lehrkräfte an Gymnasien äußern, dass derzeit keine inklusiven Lern- gruppen geplant sind.

Gibt es bereits inklusive Lerngruppen an der Schule?

Es gibt an ihrer Schule bereits inklusive Lerngruppen ja nein, nein, *)

aber geplant nicht geplant

% % %

Deutschland: 2015 49 11 34

2017 54 8 32

2020 54 6 35

Baden-Württemberg: 2015 25 14 55

2016 29 14 54

2017 38 10 49

2019 40 6 50

2020 37 3 55

Schulform:

- Grundschule 36 5 55

- Haupt-/Real-/Gemeinschafts-

schule 45 4 50

- Gymnasium 26 0 65

*) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(18)

Knapp ein Fünftel der befragten Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg (19 %) unterrichten auch selbst in inklusiven Lerngruppen.

Damit hat sich der Anteil in Baden-Württemberg in den letzten fünf Jahren auch weiterhin kaum verändert und liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Eigene Erfahrungen mit inklusiven Lerngruppen

Es unterrichten auch selbst in inklusiven Lerngruppen %

Deutschland: 2015 32

2017 36

2020 38

Baden-Württemberg: 2015 13

2016 13

2017 19

2019 23

2020 19

Schulform 2020:

- Grundschule 15

- Haupt-/Real-/Gemeinschaftsschule 29

- Gymnasium 10

Schulform 2019:

- Grundschule 27

- Haupt-/Real-/Gemeinschaftsschule 31

- Gymnasium 12

Schulform 2017:

- Grundschule 20

- Haupt-/Real-/Gemeinschaftsschule 26

- Gymnasium 9

Schulform 2016:

- Grundschule 10

- Haupt-/Real-/Gemeinschaftsschule 14

- Gymnasium 5

(19)

3.2 Konkrete Erfahrungen an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

Lehrkräfte in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen un- terrichten, geben die Zahl der Kinder in diesen Gruppen im Durchschnitt mit 20 Kindern an (im Bundesgebiet insgesamt sind es demgegenüber 19 Kinder pro Klas- se).

Die Zahl der Kinder in diesen Gruppen mit sonderpädagogischem Förderbedarf wird in Baden-Württemberg wie auch bundesweit im Schnitt mit 4 Kindern angegeben.

Schülerzahl pro inklusiver Klasse/Zahl der Kinder mit Förderbedarf *)

Schülerzahl pro davon Kinder mit inklusiver Klasse sonderpädagogischem

Förderbedarf Durchschnitt Durchschnitt

Deutschland: 2015 18,0 3,9

2017 17,4 4,0

2020 18.6 3,9

Baden-Württemberg 2016 16,3 3,7

2017 17,8 3,4

2019 18,8 4.0

2020 20,4 4,0

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

(20)

17 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen unterrichten, geben an, dass die Klassengröße von inklusi- ven Klassen im Vergleich zu nicht-inklusiven Klassen verkleinert worden ist.

Über drei Viertel der Lehrerinnen und Lehrer (76 %) sagen hingegen, dass die Klas- sengröße beibehalten worden ist.

Der Anteil derjenigen, die angeben, dass sich die Klassengröße von inklusiven Klas- sen im Vergleich zu nicht-inklusiven Klassen nicht verändert hat, liegt derzeit wei- terhin über dem Bundesdurchschnitt.

Entwicklung der Klassengröße von inklusiven Klassen? *)

Die Klassengröße von inklusiven Klassen wurde im Vergleich zu nicht-inklusiven Klassen verringert beibe- ver- **)

halten größert % % %

Deutschland: 2015 29 65 4

2017 33 61 4

2020 29 65 2

Baden-Württemberg: 2016 25 65 3

2017 26 64 5

2019 23 72 1

2020 17 76 3

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(21)

79 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen unterrichten, geben an, dass die Lehrkräfte nur wenige Wo- chen (56 %) oder noch weniger (23 %) Zeit hatten, um sich auf das inklusive Unter- richten vorzubereiten.

10 Prozent geben an, dass die Lehrkräfte mehrere Monate oder länger dafür Zeit hatten.

Dass sie höchstens wenige Wochen oder wenigen Zeit hatten, um sich auf das in- klusive Unterrichten vorzubereiten, geben die Lehrkräfte in Baden-Württemberg tendenziell noch etwas häufiger als im Bundesdurchschnitt an.

Vorbereitungszeit für das inklusive Unterrichten *)

Die Lehrkräfte hatten an Zeit, um sich auf das inklusive Unterrichten vorzubereiten...

eine Woche wenige mehrere ein länger als **) oder weniger Wochen Monate Schuljahr ein Schuljahr

% % % % %

Deutschland: 2015 12 55 16 2 5

2017 15 51 14 3 4

2020 19 50 10 3 4

Baden-Württemberg: 2016 10 55 18 8 8

2017 14 52 12 5 2

2019 13 61 10 2 1

2020 23 56 5 2 3

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „unterschiedlich“; „weiß nicht“

(22)

Auch bei der Frage nach verschiedenen Vorbereitungsmaßnahmen zeigt sich der teilweise geringe Grad der Vorbereitung auf inklusiven Unterricht an den Schulen in Baden-Württemberg.

Immerhin 62 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer an Schulen mit inklusiven Lern- gruppen in Baden-Württemberg geben an, dass Lehrkräfte (teilweise) bereits Erfah- rungen im gemeinsamen Unterricht haben sammeln können.

51 Prozent haben an Fortbildungen speziell zur Inklusion teilgenommen, 46 Prozent (auch) begleitend eine Fortbildung wahrgenommen.

Nur 43 Prozent der befragten Lehrkräfte in Baden-Württemberg geben an, dass Leh- rerinnen und Lehrer an Schulen mit inklusiven Lerngruppen über sonderpädagogi- sche Kenntnisse verfügen.

Bei nur wenigen Lehrerinnen und Lehrern (18 %) war Inklusion (teilweise) inhaltli- cher Bestandteil der Ausbildung.

(23)

Einschätzungen zur Vorbereitung der inklusiv unterrichtenden Lehrkräfte an der eigenen Schule (Baden-Württemberg) *)

Folgende Aussagen treffen auf die inklusiv unterrichtenden Lehrkräfte zu:

ja ja, teilweise nein **)

% % % Die Lehrkräfte haben bereits Erfahrungen

im gemeinsamen Unterricht sammeln können

- 2016 25 40 33

- 2017 27 44 28

- 2019 29 36 32

- 2020 27 35 32

Die Lehrkräfte haben an Lehrerfortbildungen speziell zur Inklusion teilgenommen

- 2016 23 43 30

- 2017 23 44 27

- 2019 15 44 31

- 2020 13 38 44

Die Lehrkräfte nehmen begleitend eine Fortbildung wahr

- 2016 25 28 40

- 2017 20 38 35

- 2019 15 41 35

- 2020 16 30 48

Die Lehrkräfte haben

sonderpädagogische Kenntnisse

- 2016 25 23 50

- 2017 15 30 53

- 2019 9 36 52

- 2020 13 30 54

Inklusion war Teil der Lehrerausbildung

- 2016 8 13 73

- 2017 5 10 77

- 2019 3 14 77

- 2020 6 12 79

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(24)

Die Lehrkräfte in Baden-Württemberg, die selbst in inklusiven Lerngruppen unter- richten, wurden um eine Einschätzung gebeten, bei welchen Förderschwerpunkten sie bei Kindern im Schulalltag den größten Unterstützungsbedarf sehen.

Dabei zeigen sich zwischen den einzelnen Förderschwerpunkten mitunter deutliche Unterschiede.

(Sehr) großen Unterstützungsbedarf sehen die befragten Lehrkräfte auch weiterhin vor allem bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwick- lung (84 %), bei Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen (83 %) und bei Kin- dern mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (73 %).

63 Prozent sehen (auch) größeren Unterstützungsbedarf in punkto Sprache, 57 Pro- zent bei der Unterrichtung kranker Schülerinnen und Schüler.

43 Prozent sehen besonderen Unterstützungsbedarf beim Aspekt Sehen, 41 Prozent bezüglich der körperlichen und motorischen Entwicklung und 33 Prozent beim Schwerpunkt Hören.

Einschätzungen zum Unterstützungsbedarf bei einzelnen Förderschwerpunkten (Baden- Württemberg) *)

Der Unterstützungsbedarf im Schulalltag ist bei den jeweiligen Förderschwerpunkten

(sehr) groß: (sehr) gering: **) 2017 2020 2017 2020 % % % % - emotionale und soziale Entwicklung 88 84 4 7

- Lernen 85 83 7 4

- geistige Entwicklung 76 73 9 7

- Sprache 70 63 14 7

- Unterrichtung kranker Schüler 58 57 14 16

- Sehen 51 43 25 25

- körperliche und motorische

Entwicklung 70 41 14 19

- Hören 48 33 25 24

*) Basis: Befragte, die selbst in inklusiven Lerngruppen unterrichten

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weder noch“; „weiß nicht“

(25)

Lediglich 7 Prozent der baden-württembergischen Lehrkräfte, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen unterrichten, beurteilen das Fortbildungsangebot, um sich auf die Arbeit mit inklusiven Schulklassen vorzubereiten, als (sehr) gut.

21 Prozent bewerten das Fortbildungsangebot als befriedigend und 22 Prozent als ausreichend.

35 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer beurteilen das Fortbildungsangebot hinge- gen als „mangelhaft“ oder „ungenügend“, so dass sich umgerechnet in Schulnoten insgesamt eine Bewertung von 4,1 ergibt.

Damit fällt die Bewertung der Lehrkräfte in Baden-Württemberg ähnlich negativ aus wie im Bundesgebiet insgesamt.

Bewertung des Fortbildungsangebots zur Vorbereitung auf inklusiven Unterricht *)

Das Fortbildungsangebot, um sich auf die Arbeit mit inklusiven Schulklassen vorzubereiten, beurteilen als...

(sehr) befriedigend ausreichend mangel- unge-**) Mittel-

gut haft nügend wert

% % % % %

Deutschland 2017 5 17 19 32 16 4,4

2020 6 19 19 31 13 4,3

Baden-Württemberg 2016 7 24 14 23 13 4,1

2017 7 21 18 26 10 4,1

2019 5 20 17 27 9 4,2

2020 7 21 22 25 10 4,1

Unterrichten selbst in inklusiver Lerngruppe:

- ja 9 24 23 24 8 4,0

- nein 4 19 22 26 12 4,3

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(26)

3.3 Unterstützung und Ansprechpersonen an den Schulen

Während im Bundesdurchschnitt mit 46 Prozent fast die Hälfte der Lehrerinnen und Lehrer an Schulen mit inklusiven Lerngruppen angibt, dass es an ihrer Schule eine Doppelbesetzung aus Lehrkraft und einer Sonderpädagogin bzw. einem Sonderpä- dagogen gibt, wird dies mit 57 Prozent von den Lehrkräften in Baden-Württemberg sogar noch etwas häufiger angegeben.

Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in in inklusiven Klassen *)

Es gibt in inklusiven Klassen eine Doppelbesetzung aus Lehrkraft und Sonderpädagoge/-in.

ja nein

% %

Deutschland 46 51

Baden-Württemberg 57 43

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

(27)

Nach Angaben von 28 Prozent der Lehrkräfte an Schulen mit inklusiven Lerngrup- pen in Baden-Württemberg (gegenüber 36 Prozent im Bundesgebiet insgesamt) gibt es an ihrer Schule ein multiprofessionelles Team.

65 Prozent berichten, dass es an ihrer Schule kein multiprofessionelles Team gibt.

Multiprofessionelles Team an den Schulen? *)

An der Schule gibt es ein multiprofessionelles Team:

ja nein weiß nicht

% % %

Deutschland 36 57 7

Baden-Württemberg 28 65 7

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

(28)

78 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen unterrichten, geben an, dass an ihrer Schule eine sozialpä- dagogische Fachkraft zur Verfügung steht.

An mehr als einem Viertel der Schulen stehen eine Erzieherin bzw. ein Erzieher (27 %) zur Verfügung, in 18 Prozent der Fälle eine Schulpsychologin bzw. ein Schulpsychologe.

Nur in 9 Prozent der Fälle wird die Schule (auch) durch eine medizinische Assistenz unterstützt.

Vereinzelt stehen den Schulen auch weitere Personen aus anderen Fachkreisen zur Verfügung, z.B. ein Schul- oder Lernbegleiter, ein Inklusionshelfer oder eine Bera- tungslehrerin bzw. ein Beratungslehrer.

Unterstützung vor Ort durch spezielles Personal? *)

Es gibt an ihrer Schule folgende Personen zur Unterstützung vor Ort **) Sozialpädago- Schulpsycho- Erzieher/in medizinische keinen gische Fach- login bzw. Assistenz

kräfte Psychologe

% % % % %

Deutschland: 2015 68 14 - 4 9

2017 67 16 - 5 8

2020 78 18 21 6 8

Baden-Württemberg: 2016 60 18 - 5 10

2017 66 17 - 8 7

2019 82 18 - 9 5

2020 78 18 27 9 5

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) Prozentsumme größer 100, da Mehrfachnennungen möglich

(29)

26 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Klassen unterrichten, in denen Mitglieder des multiprofessionellen Teams zur Verfü- gung stehen, berichten, dass diese Form der Unterstützung durchgängig oder zeit- weilig an jedem Schultag zur Verfügung steht.

An 31 Prozent der Schulen steht die Unterstützung durchgängig oder zeitweilig an ausgewählten Schultagen zur Verfügung.

23 Prozent – und damit etwas mehr als im Bundesgebiet insgesamt - geben an, dass das Personal aus dem multiprofessionellen Team nach Bedarf zur Verfügung steht.

20 Prozent wissen nicht genau, wann die Unterstützung zur Verfügung steht.

Unterstützung durch spezielles Personal in welchem Zeitraum? *)

Die Mitglieder des multiprofessionellen Teams stehen zur Verfügung:

durchgängig zeitweilig durchgängig an zeitweilig an nach weiß an jedem an jedem ausgewählten ausgewählten Bedarf nicht Schultag Schultag Schultagen Schultagen

% % % % % %

Deutschland 14 16 5 23 16 26

Baden-Württemberg 14 12 7 24 23 20

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen, bei denen Unterstützung durch spezielles Personal vorhanden ist

(30)

26 Prozent der Lehrkräfte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen in Baden-

Württemberg geben an, dass sie sich täglich oder mehrmals wöchentlich (im profes- sionellen Umfeld) mit anderen zu den Herausforderungen inklusiven Unterrichts austauschen.

20 Prozent tauschen sich diesbezüglich einmal wöchentlich, weitere 15 Prozent einmal monatlich aus. Bei 27 Prozent findet ein solcher Austausch seltener statt, bei 7 Prozent nie.

Austausch über Herausforderung inklusiven Unterrichts (I) *)

Es tauschen sich (im professionellen Umfeld) mit anderen zu den Herausforderungen inklusiven Unterrichts aus:

täglich mehrmals wöchentlich monatlich seltener nie **) wöchentlich

% % % % % %

Deutschland 13 18 24 12 23 6

Baden-Württemberg 11 15 20 15 27 7

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(31)

An 20 Prozent der Schulen mit inklusiven Lerngruppen in Baden-Württemberg, in denen ein Austausch zu den Herausforderungen inklusiven Unterrichts stattfindet, findet dieser in institutionalisierten Koordinationsstrukturen statt.

In genauso vielen Fällen gibt es für diesen Austausch feste Zeiten innerhalb der Arbeitszeit.

Austausch über Herausforderung inklusiven Unterrichts (II)

Der Austausch zu den Herausforderungen inklusiven Unterrichts…

findet in institutionalisierten findet innerhalb fester Zeiten Koordinierungsstrukturen statt. innerhalb der Arbeitszeit statt % %

Deutschland 22 16

Baden-Württemberg 20 20

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen, die sich über Herausforderungen inklusiven Unterrichts austauschen

(32)

17 Prozent der baden-württembergischen Lehrkräfte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen (gegenüber 12 Prozent im Bundesgebiet insgesamt) geben an, dass es an ihrer Schule Maßnahmen zur Unterstützung bei der Bewältigung von möglichen physischen oder psychischen Belastungen durch die inklusive Unterrichtung gibt.

Rund drei Viertel (77 %) stehen keine Unterstützungsmaßnahmen bei Belastungen durch die inklusive Unterrichtung zur Verfügung.

Unterstützungsmaßnahmen bei Belastungen durch die inklusive Unterrichtung? *)

Es gibt an ihrer Schule Maßnahmen zur Unterstützung bei der Bewältigung von möglichen physischen und psychischen Belastungen durch die inklusive Unterrichtung

ja nein **)

% %

Deutschland: 2015 7 87

2017 14 78

2020 12 85

Baden-Württemberg: 2016 10 85

2017 17 77

2019 10 83

2020 17 77

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

**) an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“

(33)

Auf die Frage, wer die Medikation übernimmt, wenn Kinder mit einer Behinderung während des Schulalltags Medikamente benötigen, kann auch weiterhin ein größe- rer Teil der Lehrerinnen und Lehrer an Schulen mit inklusiven Lerngruppen in Ba- den-Württemberg (34 %) keine genauen Angaben machen.

32 Prozent nennen die jeweilige Lehrkraft, 17 Prozent die Eltern des Kindes, 11 Pro- zent die Schülerinnen und Schüler selbst und jeweils 7 Prozent eine medizinische Fachkraft bzw. einen Schulbegleiter oder eine Schulbegleiterin.

Wer übernimmt die Medikation für Kinder mit Behinderung? *)

Wenn die Kinder mit Behinderung 2020 2019 2017 **) während des Schultages Medikamente

benötigen, übernimmt die Medikation: % % %

- die jeweilige Lehrkraft 32 19 24

- die Eltern des Kindes 17 19 23

- die Schüler selbst 11 7 11

- eine medizinische Fachkraft 7 9 6

- Schulbegleiter 7 6 3

weiß nicht 34 29 25

*) Basis: Befragte, an deren Schulen inklusive Lerngruppen vorhanden sind

**) Mehrfachnennungen möglich

(34)

4. Auswirkungen der Corona-Pandemie

23 Prozent der Lehrkräfte in Baden-Württemberg, die an Schulen mit inklusiven Lerngruppen unterrichten, geben an, dass von ihnen oder von Lehrkräften an ihrer Schule während der Schulschließungen zu Beginn der Corona-Pandemie sonderpä- dagogische Fördermaßnahmen durchgeführt werden konnten.

An 60 Prozent der Schulen – und damit ein ähnlich hoher Anteil wie insgesamt bundesweit – konnten keine sonderpädagogische Fördermaßnahmen trotz der Schulschließungen durchgeführt werden.

17 Prozent der baden-württembergischen Lehrkräfte können dies nicht genau ein- schätzen.

Sonderpädagogische Fördermaßnahmen trotz Schulschließungen? *)

Es konnten während der Schulschließungen zu Beginn der Corona-Pandemie sonderpädagogische Fördermaßnahmen durchgeführt werden:

ja nein weiß nicht

% % %

Deutschland 22 61 17

Baden-Württemberg 23 60 17

*) Basis: Befragte an Schulen mit inklusiven Lerngruppen

Von den sehr wenigen Lehrkräften in Baden-Württemberg, an deren Schule trotz

„Corona“ sonderpädagogische Fördermaßnahmen durchgeführt werden konnten, geben die meisten an, dass sich die Lehrkräfte untereinander geholfen haben bzw.

dass es Unterstützung von der Schulleitung gab.

(35)

Die befragten Lehrkräfte wurden abschließend anhand einzelner Aussagen um ihre Einschätzungen zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogi- schem Förderbedarf während der Corona-Pandemie gebeten.

Insgesamt hält jeweils eine (große) Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer in Baden- Württemberg die jeweiligen Aussagen für zutreffend.

Mehr als vier Fünftel der Lehrkräfte in Baden-Württemberg (85 %) sind der Ansicht, dass jede Schule ad-hoc Unterstützung durch multiprofessionelle Teams benötigt, um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler sicherzustellen.

71 Prozent meinen, dass die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona- Pandemie für die Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogi- schem Förderbedarf einen Rückschritt bewirkt haben, weil der Alltag nicht mehr geteilt wurde.

Rund zwei Drittel der Lehrkräfte in Baden-Württemberg (65 %) sind der Auffassung, dass es während der Schulschließungen nicht gelungen ist, Schülerinnen und Schü- ler mit sonderpädagogischem Förderbedarf ausreichend zu fördern.

Nach Meinung von 56 Prozent wurden Schülerinnen und Schüler mit sonderpäda- gogischem Förderbedarf bei den Schulschließungen in den Vorgaben der Kultusmi- nisterien (nahezu) vergessen.

(36)

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf (Baden-Württemberg) (I)

Den folgenden Aussagen zum Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogi- schem Förderbedarf währen der Corona- Pandemie und den damit verbundenen Ein- schränkungen stimmen zu:

voll und eher eher über- weiß ganz nicht haupt nicht nicht % % % % % - Jede Schule benötigt ad-hoc Unter-

stützung durch multiprofessionelle Teams, um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler sicher-

zustellen. 61 24 8 3 5

- Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für die Inklusion von Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen Rückschritt bewirkt, weil der

Alltag nicht mehr geteilt wurde. 45 27 5 3 21

- Während der Schulschließungen ist es nicht gelungen, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem

Förderbedarf ausreichend zu fördern. 35 30 9 4 22

- Bei den Schulöffnungen wurden Schülerinnen und Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf in den Vorgaben der Kultusministerien

(nahezu) vergessen. 27 29 8 5 31

(37)

Die Lehrkräfte in Baden-Württemberg stimmen den jeweiligen Aussagen mehrheit- lich und auf ähnlichem Niveau wie der Bundesdurchschnitt insgesamt zu.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf (II)

Den Aussagen stimmen voll und insgesamt:

ganz bzw. eher zu: Deutschland Baden-Württemberg

% % - Jede Schule benötigt ad-hoc Unter-

stützung durch multiprofessionelle Teams, um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler sicher-

zustellen. 85 85

- Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für die Inklusion von Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen Rückschritt bewirkt, weil der

Alltag nicht mehr geteilt wurde. 74 71

- Während der Schulschließungen ist es nicht gelungen, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem

Förderbedarf ausreichend zu fördern. 70 65 - Bei den Schulöffnungen wurden

Schülerinnen und Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf in den Vorgaben der Kultusministerien

(nahezu) vergessen. 63 56

(38)

Dass es während der Schulschließungen nicht gelungen ist, Schülerinnen und Schü- ler mit sonderpädagogischem Förderbedarf ausreichend zu fördern, meinen Lehre- rinnen und Lehrer an Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen deutlich häufiger als ihre Kolleginnen und Kollegen an den anderen Schulformen.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf (Baden-Württemberg) (III)

Den Aussagen stimmen voll und ins- Grund- Haupt-, Real-/ Gymna- ganz bzw. eher zu: gesamt schule Gemeinschafts- sium

schule

% % % % - Jede Schule benötigt ad-hoc Unter-

stützung durch multiprofessionelle Teams, um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler sicher-

zustellen. 85 86 90 79

- Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für die Inklusion von Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen Rückschritt bewirkt, weil der

Alltag nicht mehr geteilt wurde. 71 72 72 65

- Während der Schulschließungen ist es nicht gelungen, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem

Förderbedarf ausreichend zu fördern. 65 64 73 53

- Bei den Schulöffnungen wurden Schülerinnen und Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf in den Vorgaben der Kultusministerien

(nahezu) vergessen. 56 54 64 45

(39)

Lehrerinnen und Lehrer, die selbst in inklusiven Lerngruppen unterrichten, stimmen den Aussagen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf überdurchschnittlich häufig voll und ganz bzw. eher zu.

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf (Baden-Württemberg) (IV)

Den Aussagen stimmen voll und ganz ins- inklusive Unterricht in inklusiven

bzw. eher zu: gesamt Lerngruppen Lerngruppen:

vorhanden ja nein % % % % - Jede Schule benötigt ad-hoc Unter-

stützung durch multiprofessionelle Teams, um die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler sicher-

zustellen. 85 87 88 84

- Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben für die Inklusion von Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen Rückschritt bewirkt, weil der

Alltag nicht mehr geteilt wurde. 71 79 80 69

- Während der Schulschließungen ist es nicht gelungen, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem

Förderbedarf ausreichend zu fördern. 65 76 76 62 - Bei den Schulöffnungen wurden

Schülerinnen und Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf in den Vorgaben der Kultusministerien

(nahezu) vergessen. 56 68 69 53

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