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Macht die Diagnose einer psychischen Erkrankung krank?

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Academic year: 2022

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Macht die Diagnose einer psychischen Erkrankung krank?

Auswirkungen der Diagnose: Selbstbild, Fremdwahrnehmung sowie private und berufliche Konsequenzen

Charlotte Fritsch

Bachelorarbeit

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Fritsch, Charlotte: Macht die Diagnose einer psychischen Erkrankung krank? - Auswirkungen der Diagnose: Selbstbild, Fremdwahrnehmung sowie private und berufliche Konsequenzen. Hamburg, Bachelor + Master Publishing 2014

Originaltitel der Abschlussarbeit: Die Macht der Diagnose - Macht die Diagnose einer

"psychischen Erkrankung" den von ihr Betroffenen erst krank?

Buch-ISBN: 978-3-95820-052-4 PDF-eBook-ISBN: 978-3-95820-552-9

Druck/Herstellung: Bachelor + Master Publishing, Hamburg, 2014 Covermotiv: © Kobes - Fotolia.com

Zugl. Universität Erfurt, Erfurt, Deutschland, Bachelorarbeit, 2013

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Alle Rechte vorbehalten

© Bachelor + Master Publishing, Imprint der Diplomica Verlag GmbH Hermannstal 119k, 22119 Hamburg

http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2014 Printed in Germany

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Theoretische Grundlagen ... 3

2.1 Die Diagnose einer "psychischen Erkrankung" unter dem Gesichtspunkt des Labeling Approach ... 3

2.2 Die Diagnose einer "psychischen Erkrankung" aus sozial-konstruktivistischer Sicht... 3

2.3 Die Folgen von Stigmatisierung und Selbststigmatisierung aufgrund der Diagnose einer "psychischen Erkrankung" ... 4

2.4 Die Diagnose einer "psychischen Erkrankung" aus personenbezogener Sicht ... 5

2.5 Die Diagnose einer "psychischen Erkrankung" aus systemischer Sicht ... 6

2.6 Zusammenfassung und Ableitung der Hypothesen ... 7

3 Praxisteil: Welche Auswirkungen hat die Diagnose "bipolar" auf die von ihr Betroffenen? ... 9

3.1 Methodendarstellung und Interviewpartner ... 9

3.2 Ergebnisdarstellung ... 10

3.2.1 Umgang mit der Theorie der "genetischen Vorbelastung" ... 10

3.2.2 Persönliche Bedeutung der Diagnose und Selbstbild ... 11

3.2.3 Konsequenzen der Diagnose auf die berufliche Situation ... 12

3.2.4 Reaktionen anderer ... 13

3.2.5 Eigene Erklärungen der Probleme und ihrer Lösungsmöglichkeiten ... 14

3.3 Interpretation der Ergebnisse ... 16

3.3.1 Hypothese 1 ... 16

3.3.2 Hypothese 2 ... 20

4 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen ... 23

5 Ausblick ... 25

6 Literaturverzeichnis ... 27

7 Appendix ... 29

7.1 Interview mit B - Transkription ... 29

7.2 Interview mit M - Transkription ... 41

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1 Einleitung

"Es sind nicht die Menschen die sich ändern. Es sind die Labels. Nicht die Zahl psychischer Erkrankungen nimmt zu, sondern die Bezeichnungen für sie" - so der US-Psychiater Allen Frances in einem Focus-Interview (2013, Nr. 18).

Jenes Zitat soll den Ausgangspunkt dieses Buches bilden, das sich mit der spannenden Frage beschäftigt, welche Auswirkungen die Diagnose einer "psychischen Erkrankung" auf den Diagnostizierten hat. Welche Macht hat eine solche Diagnose - macht sie den Menschen vielleicht erst "krank", indem sie ihn für "krank" erklärt?

Im ersten Teil des Buches werden kurz relevante theoretische Ansätze angerissen, um deren Position zu psychiatrischen Diagnosen herauszuarbeiten. Zuerst wird die Diagnose einer

"psychischen Erkrankung" unter dem Gesichtspunkt des Labeling Approach untersucht - einer soziologischen Sichtweise, die die Entwicklungsmöglichkeiten eines Menschen durch die Etikettierung mit einer solchen Diagnose als stark eingeschränkt sieht. Anhand der sozial- konstruktivistischen Sicht wird die Diagnose als etwas, das Wirklichkeit erzeugt, vorgestellt.

Daraufhin wird der Aspekt der Stigmatisierung, die zu Selbststigmatisierung führen kann, erläutert. Es folgt eine Auseinandersetzung mit personenbezogenen Sichtweisen - insbesondere der medizinischen - die eine "Störung" im Menschen verankert und somit die Diagnose als gerechtfertigte Kategorisierung, die für die Auswahl der "richtigen" Behandlung notwendig ist, sieht. Kritik wird dabei am defizitorientierten Klassifikationssystem ICD-10 und einer zu starken Fixierung auf "genetisch bedingte" Ursachen einer "psychischen Erkrankung" geübt. Zuletzt wird die systemische Sichtweise auf psychiatrische Diagnosen mit einbezogen - wobei deutlich wird, dass nach diesem Ansatz nicht der Einzelne als "krank"

diagnostiziert werden kann, sondern als "krank" erlebtes Verhalten immer nur innerhalb eines bestimmten Kontextes betrachtet und erklärt werden kann.

Aufbauend auf dieser theoretischen Grundlage werden folgende Hypothesen abgeleitet:

"Die Diagnose einer 'psychischen Erkrankung' schränkt bei dem 'Etikettierten' das Gefühl der Selbstwirksamkeit ein und hat deshalb einen negativen Einfluss auf Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefühl und die eigene Entwicklung", "In Familien, in denen die gleiche Diagnose mehrfach auftritt, wird nicht die 'Erkrankung' sondern die Diagnose weitergegeben" und

"Die Diagnose 'bipolar' macht aus einem vorübergehenden Zustand eine chronische Erkrankung."

Die Grundlage für den daran anschließenden Praxisteil stellen zwei offene Interviews mit einer Mutter und ihrem Sohn, die beide im jungen Erwachsenenalter als "bipolar"

diagnostiziert worden sind, dar. Zunächst wird das methodische Vorgehen, das der Datenerhebung diente, sowie die Schwerpunktsetzung bei den Interviews beschrieben und begründet. In diesen Schwerpunkten spiegeln sich die fünf Kategorien wieder, die die darauf aufbauende Ergebnisdarstellung strukturieren: persönliche Bedeutung, die der Diagnose beigemessen wird; Umgang mit der Theorie der "genetischen Vorbelastung"; Konsequenzen für die berufliche Situation; Reaktionen anderer auf die Diagnose und eigene Erklärung der Probleme und ihrer Lösungsmöglichkeit.

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Es folgt eine Interpretation der Interviewergebnisse anhand einer praktischen Anwendung, Präzisierung und Überprüfung der oben genannten Hypothesen. Anschließend werden die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie thesenhaft zusammengefasst, wobei der Versuch unternommen wird, die Ausgangsfrage zu beantworten.

Im abschließenden Ausblick wird die Gefahr angesprochen, dass durch die Entstehung von immer mehr Diagnosen auch mehr Menschen als "psychisch krank" diagnostiziert werden, obwohl die Auswirkungen einer solchen Diagnose verheerend für den weiteren Lebensweg sein können. Es werden offene Fragen aufgeworfen, die nur schwer zu beantworten sind; es werden Grenzen theoretischer Annahmen und der Diagnostik aufgezeigt, zudem Vorschläge erarbeitet, wie sinnvoll mit der Diagnose einer "psychischen Erkrankung" umgegangen werden kann.

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