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Myra Warhaftig. Architektin und Bauforscherin

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Academic year: 2021

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Myra Warhaftig — Architektin und Bauforscherin

Wissenschaftliches Symposium in Erinnerung an die

Architektin und Bauforscherin Myra Warhaftig (1930–2008)

17.–18. Mai 2018 in Berlin

Herausgeber*innen Günter Schlusche Ines Sonder

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Günter Schlusche | Ines Sonder | Sarah Gretsch (Hrsg.)

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Die Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten, die diese Publikation initiiert und die Tagung vom Mai 2018 veranstaltet hat, ist ein seit 1992 tätiger gemeinnütziger Verein. Ziel des Vereins ist die Erinnerung an die vergessenen Werke und Biographien von jüdischen Architektinnen und Architekten, die durch die nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen aus ihren Bahnen geworfen wurden, die zur Flucht oder ins Exil gezwungen wurden oder sogar ihr Leben verloren. Das bedeutende bauliche Erbe dieser Architekten sowie ihr vielfältiges baukulturelles, publizistisches und wissenschaftliches Wirken sollen wieder wahrgenommen und in Wert gesetzt werden. Der Verein macht regelmäßig Rundgänge und Führungen, organisiert Vorträge und Tagungen, führt Ausstellungen durch und fördert Publikationen. Näheres unter www.juedische-architekten.de

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Myra Warhaftig – Architektin und Bauforscherin

Wissenschaftliches Symposium in Erinnerung an die Architektin und Bauforscherin Myra Warhaftig (1930–2008)

17.–18. Mai 2018 in Berlin

Herausgeber*innen Günter Schlusche Ines Sonder Sarah Gretsch

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de/ abrufbar.

Universitätsverlag der TU Berlin, 2020

http://verlag.tu-berlin.de Fasanenstr. 88, 10623 Berlin

Tel.: +49 (0)30 314 76131 / Fax: -76133 E-Mail: publikationen@ub.tu-berlin.de

Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt.

Umschlagfoto: Myra Warhaftig am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2005. Foto Markus Hawlik-Abramowitz. www.juedische-architekten.de

Satz/Layout: Sarah Gretsch

Druck: Schaltungsdienst Lange oHG

ISBN 978-3-7983-3149-5 (print) ISBN 978-3-7983-3150-1 (online)

Zugleich online veröffentlicht auf dem institutionellen Repositorium der Technischen Universität Berlin:

DOI 10.14279/depositonce-9841

http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-9841

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de/ abrufbar.

Universitätsverlag der TU Berlin, 2020

http://verlag.tu-berlin.de Fasanenstr. 88, 10623 Berlin

Tel.: +49 (0)30 314 76131 / Fax: -76133 E-Mail: publikationen@ub.tu-berlin.de

Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt.

Umschlagfoto: Myra Warhaftig am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2005. Foto Markus Hawlik-Abramowitz. www.juedische-architekten.de

Satz/Layout: Sarah Gretsch

Druck: Schaltungsdienst Lange oHG

ISBN 978-3-7983-3149-5 (print) ISBN 978-3-7983-3150-1 (online)

Zugleich online veröffentlicht auf dem institutionellen Repositorium der Technischen Universität Berlin:

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Myra Warhaftig

Mit Beiträgen von: Gerald Adler Sigal Davidi Christine Edmaier Orly Fatal-Warhaftig Jörg H. Gleiter Silja Glomb Christine Jachmann Kathrin Kessler Ulrich Knufinke Romuald Loegler Martin Papenbrock Günter Schlusche Ines Sonder Ines Weizman

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Einführung

Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten

Einführung

Jörg H. Gleiter

Einführung

Christine Edmaier

Erinnerungen an unsere Mutter Myra Warhaftig (1930–2008) Orly Fatal-Warhaftig

Reconstructing the Unknown: Historiographers of Modern Architecture

Ines Weizman

Myra Warhaftig als Architektin

Myra Warhaftigs Berliner Zimmer

Gerald Adler

Die Dessauer Straße 38–40 in Berlin-Kreuzberg. Myra Warhaftigs Kampf um die Gleichberechtigung der Frau im Beruf der Architektin im Westdeutschland der 1970er und 1980er Jahre

Silja Glomb

Der IBA-Block 2 in Berlin-Kreuzberg. „Emanzipatorisches Wohnen“ im öffentlich geförderten Wohnungsbau

Christine Jachmann Einleitung 10 12 14 16 25 35 45 53

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Der Block 2 – Entwurfsprozess und Ergebnisse

Romuald Loegler

Der Block 2 und das Wohnhaus von Myra Warhaftig im Rahmen der IBA

Günter Schlusche

Myra Warhaftig als Bauforscherin

Der Nachlass von Myra Warhaftig

Martin Papenbrock

Jüdische Wege in die Architektur

Kathrin Kessler, Ulrich Knufinke

„Sie legten den Grundstein“ – Das Buch und seine Rezeption

Ines Sonder

By Women for Women.

Women Architects Design Training Kitchens in Pre-State Israel

Sigal Davidi

Dokumentation Bibliographie Pläne

Gutachten Myra Warhaftig Synagoge Steglitz Weihnachtsrätsel

Ingo Kratisch Film Stills Fotos vom Symposium

63 69 80 85 95 100 110 117 128 137 138 140

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Diese Publikation dokumentiert die Beiträge und Ergebnisse des wissenschaftlichen Symposiums in Erinnerung an die Architektin und Bauforscherin Myra Warhaftig (1930–2008), das von der Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten vom 17. bis zum 18.5.2018 an der

Architekturfakultät der Technischen Universität Berlin veranstaltet wurde. Das Symposium wurde mit finanzieller Unterstützung der DeGeWo Berlin, von Federmann Enterprises Tel Aviv/Israel sowie von zahlreichen Freunden und Förderern durchgeführt. Neben der TU Berlin war das Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung (Centre for Documentary Architecture) der Bauhaus-Universität Weimar Kooperationspartner. Die vorliegende Publikation wurde mit maßgeblicher Unterstützung des Instituts für Architektur sowie des Fachgebiets Architekturtheorie der Technischen Universität Berlin erstellt. Allen hier genannten Partnern und Unterstützern danken wir an dieser Stelle herzlich.

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I

Einleitung

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Einführung

Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten

Im Namen der Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten dürfen wir Sie hier in Berlin an der Technischen Universität Berlin im Architekturgebäude zu unserem Symposium in memoriam Myra

Warhaftig herzlich begrüßen. Dieses so schwer wiederzugebende Wortungetüm verdanken wir übrigens unserer Vereinsinitiatorin Myra Warhaftig, die bei der Gründungsversammlung am 25. Mai 1992 großen Wert auf diesen verschlungenen Namen legte. Drei der damals Anwesenden sind auch heute anwesend. Wir danken Ihnen allen, die heute gekommen sind. Wir danken vor allem den Referentinnen und Referenten, die an unserem Symposium heute und morgen mitwirken und die zum Teil von weit her gekommen sind, aus Israel, aus Großbritannien, aus Polen, aus Schweden, vielleicht auch aus anderen Ländern, aus zahlreichen deutschen Städten und natürlich aus Berlin. Wir danken ganz besonders den Angehörigen der Familie, den beiden Töchtern Orly Fatal-Warhaftig und Tomari Ruccius, die mit ihren Familien erschienen sind. Wir freuen uns sehr über den Besuch der Schwestern von Myra, die aus dem Ausland angereist ist. Wir danken aber auch den Gästen, Zuhörern, Studentinnen und Studenten, die heute vielleicht einfach aus Neugierde gekommen sind, für ihr Interesse an unserem Thema.

Das ist großartig, denn es geht heute um eine sehr bemerkenswerte Frau, die mit ihren Arbeiten, Entwürfen, ihren Forschungen und Publikationen sehr viel in Bewegung gebracht hat.

Es geht um Myra Warhaftig, an die wir heute und morgen erinnern wollen. Von ihr soll in den nächsten Stunden und Tagen die Rede sein, sie und ihre zahlreichen Aktivitäten sollen im Mittelpunkt stehen. Unsere Erinnerung geht natürlich in die

Vergangenheit, denn Myra Warhaftig ist im April 2008 im Alter von 77 Jahren verstorben. Aber unsere Erinnerung bleibt nicht in der Vergangenheit stehen, es ist eine aktive, an die Gegenwart gebundene, wenn nicht sogar in die Zukunft gerichtete Erinnerung. Denn Myra Warhaftig war eine bemerkenswerte Architektin und Bauforscherin, deren Bauten und Publikationen viel bewirkt haben und immer noch viel bewirken und deren Forschungen wohl auch in Zukunft noch einiges bewirken werden. Sie hat einen ganz eigenen und bis heute wichtigen Ansatz der Architektur aufgegriffen bzw. vorangetrieben, nämlich die Grundrissforschung, die Verbesserung und Optimierung des

Wohnungsgrundrisses für die Emanzipation der Frau, für die Reorganisation des Familienlebens. Ihr zweiter Arbeitsschwerpunkt lag in der historischen Bauforschung. Durch ihre Arbeiten und Recherchen

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sind viele jüdische Architektinnen und Architekten, die von den Nationalsozialisten verfolgt, entrechtet, diskriminiert, vertrieben, deportiert und ermordet wurden, vor dem endgültigen Vergessen bewahrt und wieder rehabilitiert worden. Viele der an diesem Symposium Mitwirkenden haben die Werkforschung und die biographischen Recherchen von Myra Warhaftig vorangetrieben, dazu publiziert und darüber Projekte entwickelt, gerade in den letzten fünf oder zehn Jahren. Und so ist es auch ein Ziel dieses Symposiums, Überblick zu gewinnen und Auskunft zu geben über diese vielen Netzwerke und Knotenpunkte, an denen zu diesen Themen gearbeitet wird Unser Wunsch ist es, mit diesem Symposium Synergien zu produzieren, Kooperationen zu stiften und zukünftige Projekte zu erzeugen.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Jörg Gleiter von der Technischen Universität Berlin, dem Direktor des Instituts für Architektur und dem Hausherren, der unsere Initiative zur Durchführung des Symposiums sehr freundlich aufgenommen hat und der die Vorbereitung und Durchführung zusammen mit Frau Sabine Konopka und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr unterstützt hat. Wir danken diesen beiden auch deswegen, weil es so möglich war, in das Architekturgebäude zurückzukehren, wo Myra Warhaftig vor über 40 Jahren gelehrt und geforscht hat.

Wir danken aber auch zu mindestens gleichen Teilen Prof. Dr. Ines Weizman von der Bauhaus-Universität

Weimar, die fast zeitgleich mit uns die Idee zu diesem Symposium hatte und die mit ihrem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung sowie mit dem von ihr geleiteten interdisziplinären Centre for Documentary Architecture Co-Veranstalter dieses Symposiums ist. Die Kooperation mit ihr und den genannten Institutionen reicht schon länger zurück und mit ihren zahlreichen Arbeiten, Untersuchungen und einem bemerkenswerten Archiv tragen diese Einrichtungen dazu bei, dass zahlreiche der Themen und Biographien, von denen auf diesem Symposium die Rede sein wird, wissenschaftlich bearbeitet und fortgeschrieben werden. Wir danken unseren Förderern, zuerst der DeGeWo, der größten landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Berlins, die die Durchführung unseres Symposiums sehr früh und großzügig unterstützt hat. Leider kann sie selbst an dem Symposium aus Termingründen nicht mitwirken. Wir danken aber auch sehr Federmann Enterprises, einem der führenden Wirtschaftsunternehmen aus Israel mit Sitz in Tel Aviv, sowie der

Architektenkammer Berlin, die beide mit ihren Zuwendungen die Durchführung des Symposiums ermöglicht haben. Und schließlich danken wir

zahlreichen Unterstützern und Einzelpersonen für ihre wertvollen Hilfen, Spenden und Anregungen, ohne die das alles, was wir heute und morgen veranstalten, gar nicht realisierbar gewesen wäre.

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Einführung

Jörg H. Gleiter

Sehr geehrte Damen und Herren,

als geschäftsführender Direktor darf ich Sie heute im Namen des Instituts für Architektur im Architekturgebäude der TU Berlin willkommen heißen. Mein besonderer Gruß gilt der Tochter von Myra Warhaftig, Orly Fatal-Warhaftig, und den hier versammelten Mitgliedern der Familie, aber auch Frau Ines Sonder und Herrn Günter Schlusche von der

Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten e.V. Auf

deren Initiative wurde dieses Symposium überhaupt möglich. Herzlichen Dank.

Als vor einem halben Jahr Frau Sonder und Herr Schlusche auf mich zukamen mit der Idee, ein Symposium zu Ehren von Myra Warhaftig zu organisieren, habe ich sehr gerne und mit Enthusiasmus zugesagt. Denn die Kollegen der Bau- und Stadtbaugeschichte, der Baudenkmalpflege und der Architekturtheorie hatten kurz zuvor die Geschichtswerkstatt des Instituts für Architektur gegründet. Mit ihr wollen wir die Geschichte des Instituts für Architektur und seiner Vorgängerinstitutionen aufarbeiten und wieder ins Bewusstsein bringen. Die Gründung der Geschichtswerkstatt geschah in der Überzeugung, dass ohne Kenntnis der Vergangenheit die

Beantwortung der Fragen nach der Zukunft nicht

möglich ist. Das Verständnis der Geschichte und die Möglichkeit zu ihrer kritischen Rekonzeptualisierung sind Voraussetzung für Souveränität und

Selbstbestimmung einer Institution, der Studierenden und ihrer Lehrenden.

Wer hätte das nicht besser gewusst als die Israelin Myra Warhaftig. Dass nach Bernhard Hermkes, dem Architekten dieses Gebäudes und ehemaligen Professors, nun Myra Warhaftig als zweite

Persönlichkeit folgen sollte, der die Aufmerksamkeit der Geschichtswerkstatt und der beteiligten

Studierenden gilt, freut uns besonders. Das Institut für Architektur fühlt sich Myra Warhaftig verpflichtet, weil sie als ehemalige Dozentin und Promovendin nicht nur zu dieser Institution gehört, sondern über viele Jahre das Institut für Architektur, aber auch die Architektur in Berlin maßgeblich geprägt hat.

Seit einigen Jahren gibt es auch eine Kooperation des Fachgebiets Architekturtheorie mit dem Technion in Haifa. Damit versuchen wir einen Brückenschlag zu der Universität zu schlagen, an der Myra Warhaftig mit dem Architekturstudium begonnen hat und wo sie, wie es in den nächsten zwei Tagen sicherlich noch Thema sein wird, von den dort unterrichtenden deutsch-jüdischen Professoren stark geprägt worden war. Seither gab es einen regen Austausch von

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Studierenden, Exkursionen, Konferenzen, Workshops, Forschungsinitiativen und Gastaufenthalte von Stipendiaten. Umso schöner ist es, dass wir mit diesem Symposium das Spektrum der gemeinsamen Aktivitäten erweitern und über Myra Warhaftig an eine gemeinsame Geschichte anknüpfen können. Nach ihrem Studium kam Myra Warhaftig über verschiedene Lebensstationen nach Berlin und hat hier in einer Zeit großer Umbrüche seit den 1960er Jahren in vier Jahrzehnten mit viel Energie und Tatkraft weit über die Architektur zum kulturellen Leben der Stadt beigetragen. Gerade ihr Einsatz für den gesellschaftlichen Status der Frau war ja nie nur auf den architektonischen Kontext allein ausgerichtet. Architektur war die Stelle, an der man ansetzen musste, wenn man Einfluss nehmen und die Verhältnisse positiv verändern wollte. Dafür hat sich Myra Warhaftig eingesetzt, auch im Bewusstsein jener wohlbekannten Sentenz von Winston Churchill: “We shape our buildings and afterwards our buildings shape us.” Das Thema ihrer Dissertation, die sie an der TU Berlin abschloss, war daher auch Die

Behinderung der Emanzipation der Frau durch die Wohnung und die Möglichkeit zur Überwindung.

Wenn Architektur politisch ist, so in diesem Sinne. Überhaupt ist Architektur jene zentrale Kulturtechnik, mit der der Mensch sich in freier Entscheidung eine von der Natur verschiedene, ihm einzig angemessene Umwelt schafft. Ohne die Kulturtechnik der

Architektur wäre der Mensch nicht überlebensfähig. Das spiegelt sich auch darin, dass die Architektur

eine besondere Rolle erst in Palästina, dann im neu gegründeten Israel spielte.

Die Kernfrage der Architektur ist und bleibt die der Angemessenheit. Gerade in diesem Punkt hat Myra Warhaftig den gesellschaftlichen Auftrag der Architektur verstanden, dass man an den Lebensumständen und besonders den Wohnverhältnissen ansetzen muss, um etwas für die Frauen zu bewirken und ihre Stellung innerhalb der Gesellschaft zu verändern. In diesem Sinne hat die Architektur über den ästhetischen Auftrag hinaus – und weit wichtiger – einen gesellschaftspolitischen Auftrag. Und den hat Myra Warhaftig mit großer Energie ernstgenommen.

Ich wünsche dem Symposium viel Erfolg, neue Einsichten in das Werk von Myra Warhaftig, aber auch darüber hinaus neue Erkenntnisse über eine Zeit des vielfältigen gesellschaftlichen Umbruchs in Berlin, was immer auch Ausstrahlung weit über Berlin hinaus hatte. In diesem Sinne war Myra Warhaftig eine europäische Persönlichkeit. Die Rekonstruktion Berlins nach 1989 gründet wesentlich auf den Vorabeitern jener Generation von Architekten, Künstlern und Intellektuellen, für die in den Jahrzehnten der „Insellage“ Berlins die Architektur eine zentrale Stellung in den Anstrengungen für eine bessere Gesellschaft einnahmen. Zu ihnen gehörte Myra Warhaftig, sie war ein Teil davon.

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Es ist mir eine große Freude, zu diesem Symposium im Namen der Architektenkammer Berlin einige Worte zur Einführung und Begrüßung beitragen zu dürfen. Mein besonderer Dank gilt dabei den Veranstaltern, der Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten.

Das Leben und Wirken von Myra Warhaftig kann man, wie hier bekannt ist, in zwei großen Lebensabschnitten betrachten. In ihren jungen Jahren waren es feministische Ansätze als Architektin, mit dem Ziel, Wohnungsgrundrisse insbesondere für das Leben von Frauen zu verbessern. In der zweiten Lebenshälfte wandte sie sich zunehmend der Bedeutung jüdischer Architekten für Berlin, Deutschland und Palästina zu und hat auch hier einen unschätzbaren Beitrag geleistet. Über beide Themenblöcke werden wir im Rahmen dieses Symposiums mehrere Beiträge hören. Leider sind meine eigenen Erinnerungen nicht mit persönlichen Begegnungen verbunden, dennoch ist sie als

Kollegin seit meinem Aufenthalt in Berlin in meinem Bewusstsein präsent.

Als Berliner Architekturstudentin der 1980er Jahren kannte man den Namen Myra Warhaftig, denn schließlich war die Zahl weiblicher Vorbilder Einführung

Christine Edmaier

begrenzt. Nach der Befassung mit einer der wenigen Architektinnen der 1920er Jahre, Grete Schütte-Lihotzky und ihrer berühmten Frankfurter Küche, ging es dabei ausgerechnet wieder um die Küche. Frau und Küche – muss das sein? Das habe ich mich zunächst gefragt. Aber da ich selbst mit einer sehr kleinen (Frankfurter) Küche aufgewachsen war, kannte ich die Nachteile genau und fand Myra Warhaftigs Forderung nach offenen Wohnraum-Küche-Flur Situationen von Anfang an richtig. Ihre Konzepte zur Umsetzung feministischer Planungskonzepte gingen dann zum Glück weit über die Küche hinaus! Ihre Dissertationsschrift (1978 bei Julius Posener) hatte den optimistischen Titel: Die Behinderung der

Emanzipation der Frau durch die Wohnung und die Möglichkeit zur Überwindung.

Die Wohnung ohne überflüssige Flurfläche, der zentrale Familienraum, gleichwertige Individualräume, Teilungsmöglichkeiten von Wohnungen und natürliche Belichtung von Küche und Bad sind heute so aktuell wie damals und hierin kann sie als echte Vorreiterin gesehen werden. Denn große, öffentliche Wohnungsbaugesellschaften arbeiten selbst heute noch mit überkommenen Grundrisskatalogen, mit zwingend vorgeschriebenen Fluren und einem Verbot von offenen Küchen. Es lohnt sich also, sich ihre Vorschläge noch einmal

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genau anzusehen. Und auch die Forderung von Myra Warhaftig nach gezielter Beauftragung von Architektinnen, die sie mit einigen Kolleginnen bei der IBA durchgesetzt hat, ist leider immer noch aktuell und eine notwendige Tat, zu der wir sicher von ihrer hier anwesenden Mitstreiterin Christine Jachmann noch etwas hören werden. Inzwischen sind zwar sogar über 50 Prozent der Architekturstudierenden weiblich und in der Architektenkammer liegt der Frauenanteil derzeit bei ca. 30 Prozent. Die Zahl der Büroinhaberinnen liegt jedoch weit dahinter und es erfordert immer noch Mut, sich zur Architektur als einer weiblichen Profession zu bekennen.

Auch zu ihrem zweiten wichtigen Lebenswerk, dem 2005 erschienenen Buch Deutsche jüdische

Architekten vor und nach 1933 – Das Lexikon gibt

es eine persönliche Verbindung. Die damalige Geschäftsführerin der Berliner Architektenkammer, die leider inzwischen ebenfalls verstorbene Ingrid Kuldschun, hatte das Buch maßgeblich unterstützt und auch bei anderen Länderkammern dafür geworben. Bereits als damaliges Mitglied unserer Vertreterversammlung war ich stolz auf dieses Engagement der Berliner Architektenkammer und ich bin es heute noch! Nicht nur, weil es ein wunderschönes Buch ist, das man immer wieder gerne in die Hand nimmt. In diesem Band wird eine ganze (Architekten-)Welt wieder lebendig und es stellen sich Bezüge her, die einen mit neuen Augen durch die Stadt gehen lassen. Es gibt aber auch einen Zusammenhang zu Myra Warhaftigs feministischen

Ansätzen: Immerhin 14 von 500 Biografien sind weiblich und es wird darauf hingewiesen, dass die jüdische Architektin Lotte Cohn als erste Frau aus Deutschland mit einem Dr. Ing. in Palästina einwanderte. Jüdische Frauen waren die ersten, die in bislang Männern vorbehaltene akademische Berufe eindrangen.

Myra Warhaftig selbst war in Israel aufgewachsen und hatte in Haifa studiert. Vielleicht liegt es gerade daran, dass sie uns mit diesem Blick von außen hier in Deutschland so bereichern konnte. Ihre Person, ihre Biografie und ihre Architektur sind unverwechselbar und einmalig und dennoch wünsche ich mir, dass es mehr Frauen gäbe, die so mutig und beharrlich ihren Weg verfolgen wie Myra Warhaftig.

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Erinnerungen an unsere Mutter Myra Warhaftig (1930–2008)

Orly Fatal-Warhaftig

Danke, dass ich heute hier, auch im Namen meiner Schwester Tomari, reden darf. Tomari ist nicht nur meine ältere Schwester. Tomari ist die beste und verlässlichste Person, die es gibt und immer da, wenn ich ihre Hilfe benötige. Danke für alles, Tomari! Ich bin Orly Fatal-Warhaftig, Myras „kleine“ Tochter, bin Innenarchitektin und Mutter zweier Kinder. Im Gegensatz zu meiner Mutter kam ich in Berlin zur Welt und bin nach dem Abitur nach Israel gegangen. Heute lebe und arbeite ich in Tel Aviv.

Mein Dank geht an die Gesellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten, die dieses Symposium zu Ehren unserer Mutter initiiert hat, ganz besonders an Herrn Dr. Günter Schlusche, Frau Jutta Sartory und den gesamten Vorstand. Auch bedanke ich mich bei der Degewo AG, den Federmann Enterprises und all denen, die diesen Event finanziell unterstützt und ermöglicht haben. It is a great pleasure for me to

welcome my mother’s two sisters here in Berlin: Prof. Leora Aya Shelef from Detroit and Raya Halevi from Israel. I know that for both of them this was not an easy decision, but an effort and a long journey. I am very happy to see you here tonight! Mein Dank

geht auch an das israelische Militär, das meinen Kindern – Myras Enkelkindern Noa und Yuval – einen

Sonderurlaub und die Ausreise genehmigt hat. Dank auch an alle Gäste und so viele gute Freunde, die ich hier versammelt sehe, die zum Teil extra für dieses Symposium aus Israel, Paris, Osnabrück und München angereist sind. Es freut mich, an einem Ort stehen zu dürfen, der wunderschöne Kindheitserinnerungen in mir hervorruft. Hier hat unsere Mutter gearbeitet. Vor etwa 45 Jahren hat mich meine große Schwester Tomari nach der Schule an die Hand genommen, und wir sind mit der U-Bahn drei Stationen – vom Nollendorfplatz bis zum Ernst-Reuter-Platz – zur TU gefahren. Das ganze Haus war damals unser Spielplatz, bis sie Feierabend machte. Wir kannten jeden Winkel in diesem Gebäude.

Ich möchte Ihnen gern ein bisschen davon erzählen, was für ein Mensch meine Mutter war, was sie geformt hat. Dafür muss ich ein bisschen ausholen. Meine Großeltern Shifra und Noah Warhaftig, beide aus jüdischem Haus, emigrierten in den 1920er Jahren von Polen nach Palästina, heute Israel. Sie ließen sich in Haifa nieder, heirateten. Mein Großvater gründete dort eine der ersten

Druckereien im Land. Am 11. März 1930 wurde meine Mutter in Haifa geboren. Myra war die Älteste von drei Töchtern. Meine Mutter wuchs in einem gut

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situierten Elternhaus auf. Während Großvater und Vater meiner Mutter sehr auf die Einhaltung religiöser Vorschriften achteten, war ihre Mutter eher liberal eingestellt. Die Druckerei meines Großvaters war sehr erfolgreich und über Jahrzehnte eine der größten in Haifa. Mein Großvater expandierte, erwarb neue moderne Maschinen und stellte ein, bis er schließlich 25 Angestellte hatte. Die alte Druckerei wurde zu klein. Daher beauftragte er den deutschen jüdischen Architekten Max Loeb, ein Gebäude für die Druckerei zu entwerfen.

Meine Mutter war zu der Zeit noch ein kleines Kind, aber es war wohl ihre erste Begegnung mit deutscher Architektur. Als meine Mutter 18 Jahre alt war, befand sich Israel gerade im Unabhängigkeitskrieg. Nach der Schule absolvierte sie den obligatorischen Militärdienst. Sie hatte die Aufgabe,

Neueinwanderern Hebräisch beizubringen. Parallel dazu half sie auch in der Druckerei ihres Vaters. 1951 beauftragten meine Großeltern erneut Max Loeb, ein Wohnhaus auf dem Carmel Berg in Haifa zu entwerfen. In diesem Haus haben meine Schwester und ich während unserer gesamten Kindheit jedes Jahr unsere Oster- und Sommerferien verbracht. Anfang der 1950er Jahre begann meine Mutter ihr Architekturstudium am Technion in Haifa. Viele herausragende Köpfe, die aus Europa geflohen waren, lebten jetzt in Israel. Daher hatte das Technion, so wie alle Universitäten im jungen Israel, von Anfang an ein sehr hohes Niveau. Meine Mutter war eine der

drei ersten Frauen, die dort Architektur studierten. Damals wurde klar, dass sie eine war, die immer gegen den Strom schwamm. Nicht nur das Gebäude, in dem meine Mutter studierte, war von Alex

Baerwald, einem deutschen jüdischen Architekten geplant worden. Nein, die gesamte Hochschule war deutsch und jüdisch geprägt.

Fast alle ihre Professoren am Technion waren jüdische Architekten aus Deutschland, so wie Alexander Klein, Jochanan Ratner, Alfred Mansfeld, Alfred Neumann und Karl Ludwig Bienheim. Der deutsche Einfluss war so groß, dass die Professoren am Technion verpflichtet wurden, auf Hebräisch zu unterrichten, obwohl sie lieber auf Deutsch gelehrt hätten. So hatten die Studenten oft Schwierigkeiten, sie wegen ihres starken deutschen Akzents zu verstehen. Kurz nach Abschluss ihres Studiums 1954 besuchte meine Mutter Paris, wo sie ein Zimmer in der Rue Nollet mietete. Ich glaube zu wissen, dass sie damals für kurze Zeit im Büro von Auguste Perret arbeitete. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass sie sich in die Stadt verliebte. Allen Verheißungen einer gerechteren Gesellschaft zum Trotz, blieb Architektur eine Männerdomäne. Meine Mutter war meistens die einzige Frau in einer Welt voll großer männlicher Egos.

Als nächstes arbeitete meine Mutter für das Pariser Architektenbüro Candilis, Josic und Woods, das gerade für die Rothschilds ein Hotel in Caesarea in

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Israel plante. Ich zitiere meine Mutter aus einem Gespräch über ihre Zeit im Pariser Büro:

„Ich traf mich ... mit David Best, dem Vertreter des Büros, auf der Baustelle. Ein Vertreter des Bauherrn Rothschild war ebenfalls dort und auch Georges Candilis. Es war August 1961, der Vollmond schien, und wir saßen alle auf dem Boden; es gab zu essen, zu trinken und man tanzte. Noch am selben Abend fragte mich Candilis: Können Sie in zwei Wochen in Paris sein? Ich sagte sofort zu, obwohl ich wusste, dass die Ausreise sehr schwierig würde. 14 Tage später war ich mit einem Koffer in Paris.

Das Büro lag in der Rue Dauphine 18. Dort begrüßte mich Dieter Frick, Absolvent der Architektur an der Technischen Universität Berlin. Ich war etwas enttäuscht, denn ich konnte kein Deutsch und wollte doch Französisch sprechen. Es waren auch mehrere deutsche Studenten aus Berlin für ein Praktikum gekommen. Wir verständigten uns dann auf Englisch mit ein wenig Französisch.“1

Meine Mutter ist damals gegen den Willen ihrer Eltern nach Frankreich gegangen. Sie wohnte in einem Hotelzimmer in der Rue de Seine in Paris, lernte schnell französisch und genoss das Pariser Leben. Ich zitiere:

„Die Stimmung im Büro war immer sehr gut. Mittags gingen wir gemeinsam essen, man war eigentlich nie allein. Candilis, Josic und Woods wohnten in

der Nähe. Dort wurden oft Feste gefeiert; das ganze Büro war eingeladen. ... Wir machten auch gemeinsame Ausflüge... Dafür haben wir dann auch alles für das Büro gegeben. Ich erinnere mich an einen Wettbewerb, an dem wir Tag und Nacht in Schichten gearbeitet haben. Und als ich nach einer solchen Nachtschicht einmal morgens aus dem Büro kam, schlugen die Händler dort vor der Tür gerade ihre Marktstände auf. Ich war erschöpft, aber überglücklich.“2

1963 gewann das Büro den Wettbewerb für den Campus der Freien Universität in Berlin und eröffnete eine Niederlassung am Magdeburger Platz. Meine Mutter wurde nach Berlin entsandt. Sie wohnte im Bürogebäude im Hinterhaus. Nach kurzer Zeit heiratete sie. 1964 kam meine Schwester Tomari zur Welt. Myra arbeitete unter anderem an dem Projekt der Freien Universität, der sogenannten Rostlaube. Dort war sie für die Fassaden zuständig.

Bis Anfang der 1970er Jahre blieb sie bei Candilis, Josic und Woods. 1966 kam ich dazu. Damals entwickelte meine Mutter die Idee, Wohnungen aus Kuben zu bilden. Sie wollte Häuser, die wachsen, schrumpfen oder auch ganz verschwinden können und den Bedürfnissen der Bewohner entsprechen sollen. Ihre Vorstellungen hielt sie in ihrem ersten Buch Spiel mit Wohnkuben fest. Sie entwarf zwei Serien der Kuben, die Metallserie und die Kunststoffserie. Man kann die Kuben neben- und übereinander anordnen und miteinander

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verschrauben, sie untereinander austauschen, gebrauchte oder neue dazukaufen. Somit wäre die Fassade Ausdruck ihrer Bewohner. Ich zitiere aus ihrem Buch:

„Der ‚Stahl-Kubus‘ ist ein System von höchster Variabilität, das allen Ansprüchen gerecht wird. Er ist einfach zu montieren und ist von geringem Gewicht, so daß jeder seine Räume selbst bestimmen und verändern kann. Jeder Mensch soll heute die Möglichkeit haben, sich seine Wohnung entsprechend der Familiensituation und deren Notwendigkeiten anzupassen. Ein großer Teil der Menschen hat heute eine Vorstellung vom Wohnen und ist in der Lage, seine Wünsche zu verwirklichen.

Es kommt hier nicht so darauf an, ob es gut oder schlecht realisiert ist oder unseren Vorstellungen als Architekten entspricht, sondern vielmehr, dass sich jeder an seiner unmittelbaren Umwelt aktiv beteiligt und sie nach seinem Geschmack gestaltet. Der einzelne muss sich weiterentwickeln können – dies erscheint uns heute als eine wichtige soziale Aufgabe.“3

Das schrieb meine Mutter vor genau 50 Jahren. Ich finde, ihre Gedanken sind heute noch immer so gut und aktuell wie damals. Meines Wissens wurde ihre Vision bis heute leider noch nicht realisiert. Das Buch brachte sie noch mit meinem Vater heraus. Bald darauf trennten sie sich aber. Von da an zog meine Mutter uns zwei Kinder allein groß. Damals war das

noch die große Ausnahme und bewies einmal mehr ihre geistige Unabhängigkeit.

Ich bin mir fast sicher, dass diese Zeit meine Mutter auch beruflich sehr geprägt hat. Ihre Ideen zum familien- und frauenfreundlichen Bauen entsprangen der schieren Notwendigkeit, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen. Von klein auf waren Tomari und ich immer dabei, wenn unsere Mutter gearbeitet hat. Sie nahm uns mit zu Kongressen und Tagungen, wie zum Beispiel zu einem Internationalen Frauen-Kongress für Architektur in Monaco. Oder wir halfen ihr beim Modellbauen. Angeblich habe ich immer unter ihrem Zeichentisch gespielt. Obwohl sie eine alleinerziehende und arbeitende Mutter war und trotz der finanziellen Schwierigkeiten, die es aus diesem Grund zwangsläufig gab, war sie immer für uns da. Sie hat uns das Gefühl gegeben, wichtiger als alles andere zu sein. Sogar an ihrer Doktorarbeit hat sie uns mit einer Zeichnung beteiligt.

Bei ihrer Ausstellungseröffnung „Mutter-Kind-gerechte Wohnungen für Familien“ in der Galerie „Andere Zeichen“ waren wir verantwortlich für den Verkauf von Kuchen. Und dann durften wir, wie eingangs schon erwähnt, in diesem Gebäude spielen, während sie hier als wissenschaftliche Assistentin in den 1970er Jahren arbeitete. Für eine alleinstehende Mutter eine perfekte Lösung. Leider habe ich dazu keine Fotos gefunden. Vermutlich haben Tomari und ich immer nur Verstecken gespielt. Wir kannten alle ihre Freunde, darunter meist Architekten,

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Filmemacher und Schriftsteller, die fast regelmäßig zu uns eingeladen waren. Wir waren fast immer dabei und haben geholfen. Dafür durften wir dann auch oft mit, wenn sie bei ihren Freunden eingeladen war. Erst Jahre später konnte sie ihre Gäste dann endlich in ihrer lang ersehnten Wohnküche in der Dessauer Straße empfangen.

Als ich etwa 16 Jahre alt war, begann meine Mutter zum Thema „Jüdische Architekten in Berlin“ zu recherchieren. Mir gab sie die Aufgabe, die Gebäude der Architekten, die sie erforschte, in Berlin zu lokalisieren. Ich verbrachte viele Stunden in der Kartenabteilung des Berliner Landesarchivs. Auf der einen Seite hatte ich eine lange Liste ehemaliger Straßennamen und Karten aus den 1930er Jahren. Auf der anderen Seite waren die Karten mit den aktuellen Straßennamen. So gelang es mir, die neuen Adressen alter Gebäude ausfindig zu machen. Mit den Ergebnissen und voller Neugier fuhren wir dann in Berlin herum, um zu sehen, ob diese Gebäude noch existierten. Die meisten Häuser standen tatsächlich noch, viele waren aber bis zur Unkenntlichkeit verändert worden.

Als ich Ende der 1980er Jahre nach Israel zog, war es dann meine Aufgabe, die Nachkommen jener deutschen jüdischen Architekten zu finden und zu kontaktieren und Gebäude, die sie in Israel gebaut hatten, zu suchen und zu fotografieren. 1997 habe ich zusammen mit meiner Mutter und dem Goethe Institut Tel Aviv die Wanderausstellung „Architektur

in Palästina 1918–1948“ kreiert. Bis heute ist diese Ausstellung unterwegs, sie hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Sie wurde bislang in 14 Städten in Deutschland, Israel und den USA gezeigt. Sieben Ausstellungen fanden allein nach dem Tod unserer Mutter statt.

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Berlin 1984/87 konnte sie in der Dessauer Straße endlich ihre Ideen zum familiengerechten sozialen Wohnungsbau verwirklichen. Sie war besonders glücklich, 1993 in eine ihrer entworfenen Wohnungen ziehen zu können und die Funktionalität ihres

Entwurfes selbst zu erleben.

1998 wurde Myra zweifache Großmutter. Die Familie war ihr noch immer sehr wichtig, und so kam sie für eine Weile nach Israel, um uns mit den Zwillingen zu helfen. Bis zu ihrem Tod besuchte sie uns mehrmals jährlich in Israel, und wir waren jeden Sommer bei ihr in Berlin.

Auch während ihrer Aufenthalte in Israel arbeitete sie: Immer recherchierte sie zu den jüdischen Architekten oder hielt Vorträge in verschiedenen Institutionen. Im Jeckes-Museum in Tefen in Israel, das den Einfluss deutsch-jüdischer Einwanderer in Israel dokumentiert, entwarf sie den Bereich für die Architektur. Und wie schon als kleine Kinder waren wir auch da fast immer und überall mit dabei. Nur an Myras unzähligen Stadtführungen in Berlin zu den Bauten jüdischer Architekten haben

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weder meine Schwester Tomari noch ich jemals teilgenommen. Das werden wir für immer bedauern. Über zwei Jahrzehnte lang sahen wir, wie viel

Arbeit und Können unsere Mutter investierte, um den vergessenen jüdischen Architekten zu neuem Ansehen zu verhelfen. Wie schon bei der Realisierung familiengerechter Wohnungen in der Dessauer Straße musste sie unzählige Ablehnungen und Hindernisse überwinden. Doch trotz aller Widerstände gab sie nie auf. Wenn sich dann aber, oftmals erst nach Jahren, der erhoffte Erfolg einstellte, feierte sie gemeinsam mit uns. So auch bei der Herausgabe ihrer Bücher im Laufe der Jahre.

Bei der Eröffnung ihrer letzten Ausstellung in den Räumen des Pentagram Studios in Berlin war der damalige Kultursenator André Schmitz anwesend. Er wünschte sich eine große Ausstellung der „Vergessenen Architekten“ im Jüdischen Museum Berlin. Die Idee für so eine Ausstellung hatte meine Mutter schon seit langem gehabt. Ein handgeschriebenes Konzept lag längst bereit. Und so begann sie sofort die Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum. Doch das Schicksal wollte es anders. Kurz darauf und völlig überraschend starb sie am 4. März 2008.

Meine Versuche nach ihrem Tode diese Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin zu verwirklichen – es war einer ihrer größten Träume – sind bislang ergebnislos geblieben. Vielleicht kann dieses

Symposium und das ihm zugrundeliegende Interesse

am Werk meiner Mutter eine Tür öffnen. Die Wohnung in der Dessauer Straße musste leider aufgelöst werden. Der gesamte Nachlass kam erst einmal zu mir nach Israel. Über fünf Jahre habe ich nach einer geeigneten Institution gesucht, die den Nachlass meiner Mutter verwalten und in Israel und Deutschland öffentlich machen könnte, bis ich endlich auf ein Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie stieß. Mit Hilfe eines guten Freundes meiner Mutter und der finanziellen Hilfe der Sabine Hagemann Stiftung ging der Nachlass dann nach Karlsruhe. Schon nach etwa einem Jahr war das Findbuch des Nachlasses mit über 800 Seiten fertig. Unter der Leitung von Herrn Prof. Martin Papenbrock wurde der Projektantrag mit dem Titel „Nachlass Dr. Myra Warhaftig. Emanzipatorisches Wohnen und Architektur im Exil“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt und mit 178.000 Euro gefördert. Hinzu kommen weitere 14.000 Euro von der Sabine-Hagemann-Stiftung für die Digitalisierung sämtlicher Dokumente im Nachlass. Es würde meine Mutter sehr freuen und stolz machen zu sehen, dass ihre Arbeit nach all den Jahren auf solches Interesse trifft. Ich bedanke mich noch einmal bei allen, die heute hier anwesend sind und wünsche weiterhin ein interessantes Symposium.

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Abb. 2: Myra mit Grossvater Rabbiner Shimon Warhaftig 1930. Foto: unbekannt

Abb. 1: Die Druckerei Warhaftig in Haifa, 1937, Architekt Max Loeb.

Foto: privat Abb. 3: Myra Warhaftigs Eltern Shifra and Noah Warhaftig 1930 in der Druckerei. Foto: unbekannt 1 Gespräch über die Zeit in Paris. Nachlass Dr. Myra Warhaftig, Institut für

Technologie Karlsruhe. 2 Ebenda.

3 WARHAFTIG, Myra: 2,26 x 2,26 x 2,26 m. Spiel mit Wohnkuben. Stuttgart: Karl Krämer, 1969, o.S.

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Abb. 4: Myra Warhaftig 1953 als Studentin am Technion Haifa. Foto: privat

Abb. 5: Myra Warhaftig 1957 in Paris. Foto: privat Abb. 6: Myra Warhaftig mit ihren Töchtern Orly und Tomari, Berlin 1972. Foto: privat

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Abb. 7: Myra Warhaftig (Mitte) und Jutta Sartory (links) in der Frauen

Galerie Andere Zeiten Berlin 1979. Foto: privat Abb. 9: Myra Warhaftig mit ihren Schwestern Aya Shelef und-Raya Halevi, 1990. Foto: Orly Fatal-Warhaftig

Abb. 8: Myra Warhaftig vor der Rostlaube (FU Berlin) 1979. Foto: privat

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Regrettably, I never had the chance to meet Myra Warhaftig.1 Rather, her work and the ambition of her

approach was presented to me through her architec-ture, her writing, and her enormous project to study what she called the “forgotten architects” of Germany – a project that is being continued by the research association that she helped to found and which also organised this symposium here, the Ge-sellschaft zur Erforschung des Lebens und Wirkens deutschsprachiger jüdischer Architekten e.V., an association that is devoted to researching the life and work of German Jewish architects. The work of Myra Warhaftig and of this association have been at the core of the research we have conducted with students and staff at the Centre for Documentary Ar-chitecture (CDA), in which we have tried to develop methods to document both the architecture and the biographies of émigré architects who were forced to flee Germany to escape discrimination and persecu-tion under Hitler’s regime.

Our encounter with Warhaftig was mostly through her remarkable archive collection, which is now housed and taken care of at the Institut für Kunst- und Baugeschichte at the Karlsruhe Institute of Tech-nology (KIT). While her comprehensive books, such as They Laid the Foundation: Lives and Works of

Ger-man-Speaking Jewish Architects in Palestine 1918– 1948 (published in German in 1996 and in English

in 2007) or The Lexicon of German Jewish Architects

before and after 1933 (2005), are truly impressive and

have become key to any research on the destiny of about 450 Jewish architects who were banned by the National Socialists from practicing their profession in 1933, beyond the neatly presented texts, photo-graphs, and plans in her books, it is her extensive collection and, not least, her ambition and determi-nation to reconstruct the biographies of hundreds of architects scattered around the world that continues to impress us in our work at the CDA.

Thanks to the digitisation of much of her archive, most of the protagonists that Warhaftig studied can be found in an online database on the KIT website. However, it is particularly instructive to visit her ar-chive and her personal library in Karlsruhe, where one is invited to meet a fascinating mind and a personality that, despite her absence, is powerfully present in these rooms full of office folders, notebooks, and ar-chive boxes. Amongst the abundant copies and blue-prints from archives, books, photographs, and corre-spondence with architects, relatives, friends, and the custodians of her protagonists, one can find all sorts of things that belong to this kind of research: travel

Reconstructing the Unknown:

Historiographers of Modern Architecture

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receipts, tickets, notes from phone conversations, newspaper clippings, phone numbers, and addresses quickly jotted down on book pages, reminders about books that she had borrowed or lent, diaries, and city maps. Numerous letters – hand-written or typed – document the intimate network of friendship and scholarship that she wove through her corre-spondence. As her daughter Orly once told me, going to the post office or to check the letterbox was a very special ritual for Myra Warhaftig. Sometimes the letters concerned information and reviews on recent exhibitions, theatre performances, and research proj-ects that were undertaken by scholars in the field. Many letters started with apologies for the long time that had passed since the last contact (sometimes there were years in between). The frequency and rhythm of these exchanges were still geared to the means of communication available in the 1980s and 1990s (a relief for the historian, who can find much of the correspondence documented on paper). Of course, Warhaftig’s research could also not yet rely on the networked knowledge available through the inter-net, online databases and digital library catalogues, or electronic messaging.

In Warhaftig’s personal archive we can find numer-ous letters from her correspondence with Julius Posner, who supervised her PhD thesis, in which she argued that women’s emancipation was hindered by architecture and proposed ways of overcoming this. Beyond the work on the thesis, there are also

numerous letters exchanged with Posner in which she consulted him about her struggles and frustrations in getting her research funded and exhibited. A perhaps even larger cluster of papers and documents relates to Warhaftig’s correspondence with the director of the International Building Exhibition (IBA), Josef Paul Kleihues, and the Berlin planning authorities, in which she argued passionately (and sometimes quite stub-bornly) in favour of having building commissions spe-cifically awarded to women.

In her master’s thesis, which I had the pleasure of supervising at the Bauhaus-Universität, Silja Glomb, whose paper is also part of the collection of essays here, reconstructs the architect’s struggle to even-tually win a commission for an apartment building in Dessauer Straße 38/40 as part of the IBA project, which was completed by 1993. Warhaftig lived in one of the apartments in that building until her untimely death in 2008.

I would like to put forward the proposition that War-haftig’s work in 1980s’ West Berlin was an entangle-ment between two minoritarian positions that gained power through their intersection: the first, that of a woman architect in a world of men – powerful men, who imagined turning Berlin into the site of a sup-posedly avant-garde experimentation, even though it was already well into the last melt-down decade of the Cold War; the second embodied by the memory of Jews that until then had not been considered – in the way that it is today – part of the memory of

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con-temporary Germany. When we look at these struggles now, from the vantage point of 2019, they seem very obvious. We are in an age in which feminism and women architects’ demand for visibility and the right to operate on the global scale have perhaps never been stronger. We are at a time when the memory of the Holocaust is obvious in many corners of Berlin and in German cities right now. But these were not givens, definitively not at the time when Myra War-haftig was engaged in her struggle.

In today’s parlance, much is made of the theory of intersectional feminism – a feminism that emerged around a critique expressed, for example, by black feminists with regard to white middle-class feminists, which said, “Our feminism is different from yours.” Intersectional feminism instead emphasises the need to understand feminism as part of an intersection of various struggles, as a struggle of race, of class, of gender, of identity, of ability, etc.

Warhaftig’s struggle was directed against the way men ruled the Berlin experimentational scene of ar-chitecture and planning, especially the IBA 1984/87, in which a large number of cutting-edge architects (initially all male) were invited to design public hous-ing in Berlin-Kreuzberg, a neighbourhood composed of guest workers or refugees who were struggling to find their place in German society. Esra Akcan’s recent publication Open Architecture provides a uniquely valuable context to the atmosphere in which cultural production and architecture were dominated by both

architects and architectures that were ill-suited or unable to open up to new residential communities as well as to new collaborators and colleagues like Myra Warhaftig.2

These two minoritarian positions allowed Warhaftig to become, in a sense, one of the vanguard charac-ters of two major transformations that began in the 1960s. Historically speaking, the 1960s are a defining era in post-war Germany. The sixties began more or less in 1961 when Eichmann was caught in Argenti-na and brought to trial in Israel. The Eichmann trial brought back the victims into public consciousness– those Holocaust victims living in Israel and abroad who were hiding their experience and were ashamed to speak about it. The great opening up in response to the trial in Jerusalem was the pouring out of wit-ness testimonies that had previously been repressed. In 1963, Germany saw Fritz Bauer’s prosecution of the Frankfurt Auschwitz Trials, which also coincided with a massive upsurge in anti-Semitism in Germany. However, after the trial in 1965, Fritz Bauer, the dis-trict attorney in Hessen, criticised the fact that both the media and the judges presented the accused as a small group of particularly violent and cruel peo-ple, allowing the general German public to distance itself from any moral guilt. The same disappointment was also felt by those very few remaining Holocaust survivors in Germany, who decided then and there either to move away – many emigrated to Israel – or to hide their identity. Nineteen sixty-eight brought

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the decade to an end with the questions young peo-ple posed to their parents: “And what did you do? Why did you keep quiet? What was your part in the National Socialist regime?” It was the decade when anti-Semitism and former Nazis were still an institu-tional part of public services, schools, the parliament, the judiciary … to be a survivor in a country like this must have been horrifying.

And that was the time when Myra Warhaftig came to Germany, a period when she was working for Candilis-Josic-Woods on the new university building tendered in competition by the Freie Universität Ber-lin (1967–1973) and began her research for her PhD dissertation with Posner at the Technical University: with him she could discuss both her design proposals on how to help emancipate women through a new kind of architecture and the many stories of the émi-gré architects such as Alexander Klein with whom she studied at the Technion in Haifa. The next decade that was to play a formative role is obviously the 1990s, which began in 1989 with the fall of the wall and which was followed by the reunification of Germany shortly thereafter. During this landslide transforma-tion in all fields of culture and politics, the identity of Germany shifted from Cold War antagonism into an understanding of what it is to be German, what it is to speak and to live the unified culture of the perpe-trators, a culture that was truncated and defined by its divisions, rather than by its resemblances and con-nections. And the missing element of what it was to be German, when the country unified, when East and

West came together, that missing element was the history of the Jews, which was part of German history – and which at its moment of reunification made Germany feel incomplete.

At that moment, Germany understood that in order to unify, what would have unified East and West – what both East and West Germany missed – was not only each other but a great void within the commu-nities, voids that were within every city centre, a bro-ken square where the synagogue used to stand, emp-ty houses, and a culture devoid of its Jewish figures. Just before the Nazis came to power, Jews accounted for almost 20 per cent of the faculties of universities, and in faculties such as maths and physics, almost fifty percent. It was with the unification of a culture of memory that the loss was undeniably discovered, and it was too hard to bear. The search for that which was missing on both sides became a common proj-ect, a common duty of East and West Germany. And of course, some of this energy of atonement – the genuine emotion of a desire, not so much a financial and bureaucratic connection with the Jewish people like that of Adenauer but one that was cultural and delved deep into the soul – was put to good use: me-morials, monuments, museums, synagogues, schools, and kindergartens were built and rebuilt all across Germany. Yet then, and still today, these building proj-ects also faced resistance from those who supported the project of the Nazis – that is, that the Jews were not an integral part of German culture and society

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and needed to belong somewhere else (in Israel per-haps, or in America, but not in Germany) – who re-sisted this process of commemoration at every step. Of course, the ambiguity went both ways. If we look at the dilemma of a historian – the really painful di-lemma of a cosmopolitan like Myra Warhaftig, some-body who believed in the universal and cosmopolitan values of modernism and of the Bauhaus too – the paradox is that she had to mine the archives of mod-ernism in order to find the Jews within it, to bring them back and to reweave them into German culture rather than separate them. She compiled lists based on family names, lists based on hearsay or even by peoples’ looks.

A cynic might say that this work continued the work of selection. But she needed to delve in order to show that they did exist, that there was no student body without a Jewish student, and that Jews were, indeed, part and parcel of the fabric of Germany. Warhaftig had to extract this information, had to un-dertake the empirical work of both separating and weaving together, of mining in order to show that Jewish culture was completely integral, completely woven into the German identity and, in fact, that German reunification could not be unifying without this special glue, this special presence that with all its assimilatedness and foreignness and good humour was always a modernising influence, one that moved German society forward.

The architectural historians Ita Heinze-Greenberg and Ines Sonder pointed out to me a while ago the valiant efforts of the initiator and director of the Bauhaus Archive in Darmstadt, Hans Maria Wingler, who in 1963 had drafted a funding application for a research project that he had titled “Die jüdische Komponente des Bauhauses” (The Jewish Component of the Bau-haus). It proposed to study the fates and itineraries of exile of the Jewish members of the Bauhaus, and to capture the importance of the Jewish contribution to the Bauhaus. The study was in many ways paradoxical or counterintuitive to a Bauhaus scholar who would otherwise embrace the cosmopolitan diversity of the members of an institution that is understood as hav-ing not discriminated between religion or identity. The funding application, if it was ever sent, was ap-parently not approved, and historians today are still uncertain how to interpret Wingler’s intention to sin-gle out all Jewish students, teachers and friends and family members of the Bauhaus, as well as the argu-ments that led, in the early 1960s, to the rejection of this plan.

And yet, as Warhaftig’s work showed, paradoxically, without that list we miss out on fully understanding the complexity of the school and the cultural scene of the Neue Sachlichkeit that was so harshly interrupted in 1933. One of the great hallmarks of Warhaftig’s work was to speak to the present, to the fundamental challenges of her time, which are the same challenges we face today – the fundamental threads that

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inter-weave our fragile contemporary cultures with ele-ments of the past. And of course, to interpret the past with the intellectual tools and sensibility that we have at our disposal today.

In our work at the Centre for Documentary Archi-tecture, which I founded in 2014, we aim both to continue the work of Myra Warhaftig, building on her archive, and to introduce digital and film practices to help capture the complex history of exile and mi-gration. We have begun to build an open database and film archive on women German Jewish émigré architects which analyses the widespread notion of “Bauhaus Modernism” through different trajectories of migration. Following the premise of the “docu-mentary method”, these research projects examine buildings as both material and media realities.3 Using

techniques that combine archaeology and conser-vation, we produce documentary films on individual buildings and use film and digital documentation techniques to explore the biographies of architects, inhabitants, and users as well as the “biography” of a building itself. As we look at the texture of material surfaces and through the depth of walls, searching for material clues that we can corroborate with doc-uments, plans, photographs, notes, and correspon-dence, our work is as much that of the archaeologist as of the architect.

Warhaftig’s work speaks to a reawakened feminine (intersectional) emancipation, inspiring us both in our choice of subjects as historians and architectural

prac-titioners and in our re-evaluation of the works and struggles of the protagonists whose biographies and itineraries we are researching. The work on historical subjects is then as much about the reconstruction of the past as it is about the present.

The stories about women architects and artists of the 1920s and 1930s also show how Jewish women had to fight, or bypass, the sometimes double hurdle of suppression imposed both by their Judaism and the familial patriarchy within their community. Emancipa-tion – any fight for emancipaEmancipa-tion, in fact – has to look at both sides. It is a matter of asserting individual au-tonomy and independence, as an artist/architect, and of fighting against the conventions of the time, which at once prompt and hinder the desire to be an artist in a society that is less than encouraging. And of course, this kind of emancipation was even more difficult for a woman artist/architect and a Jewish artist/architect.

As the divided history of Germany, which made coherent research and reflection on Jewish history and the story of Jewish persecution so difficult, has shown, our paths of research must also remain open and move across borders and disciplines. We must be aware of the delicate threads of history that weave people across continents and generations. To recon-nect to this faint web of relationships, we must reflect on the very tools of history and thus our ability to comprehend and present the meanings of events un-folding around us. Digital historiographies might

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pro-vide a sort of prosthesis for memory that could help to access the memories not only of people but also of objects and buildings. Buildings can be understood as memory devices, with the capacity to hold the history of their environment within their very structure. So, it is not only images that function as a form of data but architecture itself. Reading the material memory of buildings helps us to understand the building as the protagonist of history per se. The work of Myra War-haftig has in many ways laid the foundation for docu-mentary research on the biographies of the architects and architecture we try to promote at the CDA. To go back to the work of architects and architecture theorists and historians in 2019 – the work is incom-plete – architecture is still a patriarchal practice, and although several great female talents exist in the field, it is still very much closed and opaque to wom-en. And I trust that if we overcome the division of gender, class, and ability, we also will write history differently.

And lastly let me address another observation here. In Berlin we can hear Hebrew in the streets (again). One can have an Israeli breakfast and simply encoun-ter a friend, a musician, a lecturer, a lover – indicative of the presence of Jews in contemporary Germany again, most of them with other passports. This atmo-sphere might also be the product of something else – of a reawakening Israeli youth that is redis-covering its German roots and a European identity, a cosmopolitan protest against the resurgence of

chau-1 This text has its origins in my talk in memory of the architect, educator, and architectural historian Myra Warhaftig at the opening of the international symposium, held in May 2018 to mark the tenth anniversary of her death and to commemorate her work.

2 Akcan, Esra: Open Architecture: Migration, Citizenship, and the Urban

Renewal of Berlin-Kreuzberg by IBA – 1984/87. Basel: Birkhäuser, 2018.

3 Weizman, Ines: Documentary Architecture: Architectural History in

the Age of Digital Reproduction. In: Faktur Nr. 1 (Autumn 2018), p. 6–25; German version: Weizman, Ines: Dokumentarische Architektur: Digitale Historiografien der Moderne. In: ARCH+ 234: Projekt Bauhaus 3: Datatopia (2019), S. 198–209.

vinism and nationalism and a modernist single iden-tity. The return to Europe, the return to Germany, to a shared diasporic identity, I would consider as some-thing so welcome, so essential, and as such a gift back to Germany – a gift that we do not deserve but which we must hold so precious.

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II

Myra Warhaftig als Architektin

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English Abstract: In the article, the floor plans of Myra

Warhaftig‘s Dessauer Straße 38–40 are examined as part of the floor plan development of the Berlin apartment building. The references to the “Berlin Room” (Berliner Zimmer), a special historical feature in the development of the Berlin apartment building, play an important role. For the author, the special achievement of this project lies in the synthesis of this type with modern sociological and emancipatory demands on the floor plan.

Die Architektin Myra Warhaftig profilierte sich in den feministischen Architekturdebatten der 1980er und 1990er Jahre in Deutschland als Autorität.1 In ihren wichtigsten schriftlichen Werken zu diesem Thema übernahm sie die diagrammatischen Instrumente ihres Lehrers, des deutsch-israelischen Architekten Alexander Klein, um die Bewegungs- und Nutzungsmuster von Wohnungs- und

Hausbewohnern zu analysieren. Was sie jedoch von Klein unterscheidet, ist ihr umfassenderes Verständnis von „Funktion“, das sich ins Anthropologische hinein erweitert und sich auf die Stellung der Frau in der häuslichen Sphäre erstreckt. Ihre diesbezüglichen Zeitschriftenbeiträge, die sich größtenteils mit der Situation von Kindern im Wohnbereich,

zunehmend aber auch mit der Bedeutung der Küche

beschäftigten, scheinen auf den ersten Blick die Anliegen ihrer Vorläuferin im deutschsprachigen Raum, der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, aufzugreifen, die 1926 die berühmte Frankfurter Küche entwickelte. Doch die eine Generation später geborene Myra Warhaftig stellte die Beschaffenheit sämtlicher Wohnräume infrage – und dies deutlich kritischer.

Warhaftig konnte ihre feministischen Ideale in dem Mietshaus verwirklichen, das sie allen Widrigkeiten zum Trotz in Berlin entwarf und baute, nur einen Steinwurf vom Potsdamer Platz entfernt. Die Geschichte dieses Projekts begann in den frühen 1980er Jahren, als die kurz zuvor gegründete FOPA (Feministische Organisation von Planerinnen und Architektinnen) durchsetzte, dass sich die IBA (Internationale Bauausstellung) in West-Berlin ernsthaft mit den Anliegen von Frauen in der Architektur und der Stadtentwicklung auseinandersetzen musste. Daraufhin erhielten drei Architektinnen – Christine Jachmann, Zaha Hadid und Myra Warhaftig – den Auftrag, nebeneinander liegende Grundstücke zu bebauen. Das von Hadid entworfene Gebäude ist berühmt geworden, weil es ihr erster Auftrag für ein Wohnhaus in ihrer damals noch jungen Karriere war. Architekten und Myra Warhaftigs Berliner Zimmer

Ein feministischer Beitrag zur Wohnungsarchitektur

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Studierende pflegen bei ihren Berlin-Rundgängen aufgeregt darauf zu zeigen, wenn sie durch die Dessauer Straße laufen. Das von Warhaftig gebaute Haus hingegen präsentiert sich äußerlich zurückhaltend und hat aus der Straßenperspektive mehr mit Josef Paul Kleihues’ neorationalistischer Architektur gemein als mit der extravaganten Formensprache einer Zaha Hadid.2

Doch sobald man es betritt, erweist sich Warhaftigs durchdachte Neuerfindung des Berliner Zimmers und der Jahrhundertwende-Wohnung mit ihrem zentralisierten Grundriss und Individualräumen, die von einer zentralen „Wohn-Raum-Küche“ anstelle der bürgerlichen „guten Stube“ abgehen, als unbestreitbar feministischer Beitrag zur Wohnungsarchitektur.

Warhaftigs Schriften und Bauten zielten nicht unmittelbar auf größere stadtplanerische Fragen hin, obwohl sie ausnahmslos dem feministischen Ziel galten, die Beziehungen von Frauen – und Kindern – zum Gebauten neu zu denken. Ihr

theoretisches Werk ist aber dennoch ein Indikator für die sich wandelnde Haltung zur Stadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte Warhaftig – noch stark unter dem Einfluss ihrer Mitarbeit im Architekturbüro von Georges Candilis, Alexis Josic und Shadrach Woods – radikale Ideen, die sich im Wesentlichen gegen die konventionelle

Auffassung von Stadt richteten. Eine Generation später hatte sie die Verengungen der in West-Berlin dominierenden neorationalistischen Stadtplanung zu akzeptieren gelernt und wusste sich ihrer zu bedienen, um einen radikalen und emanzipatorischen Wohnungsgrundriss zu verwirklichen, der sich hinter der pragmatischen Neutralität einer in den Kontext eingegliederten Ziegelfassade verbarg.

Warhaftigs prägende Jahre

Myra Warhaftig wuchs in Haifa im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina auf und studierte Architektur am dortigen Technion. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie zunächst in Paris für die Architekten Candilis, Josic und Woods, die für den sozialen Wohnungsbau in Frankreich prägend gewesen waren, bevor sie in den 1960er Jahren nach Berlin zog, um dort in deren von Manfred Schiedhelm geführten Büro zu arbeiten; einem Büro, das sie im Zusammenhang mit dem Wettbewerb von 1963 für die Freie Universität Berlin – aus dem ihr Projekt siegreich hervorging – eröffnet hatten. Myra Warhaftig promovierte an der Technischen Universität Berlin bei Julius Posener. Ihre Dissertation über die Behinderung weiblicher Emanzipation durch die herkömmlichen Wohnungsgrundrisse wurde 1982 publiziert und zeigt3, wie sehr sie einem ihrer Lehrer am Technion, Alexander Klein, verpflichtet war, dessen Konzept der „flurlosen“ Wohnung einen wichtigen Vorläufer funktionaler Wohnungsarchitektur darstellt.

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Schon 1984 hatte Josef Paul Kleihues, der Leiter der Neubau-IBA, Warhaftig, die er seit einigen Jahren kannte, zugesichert, dass sie einen Auftrag für ein Wohngebäude im Rahmen von Oswald Mathias Ungers’ Gesamtentwurf für die Friedrichvorstadt bekommen würde. Dass Kleihues sie immer unterstützte, auch dann noch, als er seine Wunderkinder – wie Zaha Hadid – zu fördern begann, ist anerkennenswert. Er geriet von zwei Seiten unter Druck: Angesichts der zunehmenden Liberalisierung in Polen war die Forderung aufgekommen, die

Projekte einiger aufstrebender polnischer Architekten im Rahmen der IBA zu realisieren, was zu immer heftiger werdenden Protesten der FOPA führte, die feministische Anliegen im Planungsprozess berücksichtigt sehen wollte. Die Lage spitzte sich zu, als Kleihues 1986 ein Entwurfsseminar für den Block 2 einberief, den Standort, an dem das von Warhaftig zu planende Gebäude realisiert werden sollte. Das Seminar war vorgeblich organisiert worden, um die Beteiligung der polnischen Architekten zu diskutieren, doch einige FOPA-Teilnehmerinnen intervenierten und äußerten lautstark Kritik an Kleihues’ Kurs und dessen offensichtlich ablehnender Haltung gegenüber feministischen Anliegen. Der Ausgang war ein Erfolg für Warhaftig: Ihr Projekt wurde Teil des Blocks 2, ebenso wie die Projekte zweier weiterer Architektinnen, Christine Jachmann (West-Berlin) und Zaha Hadid (Vereinigtes Königreich).4

An dieser Stelle gilt es das Berliner Zimmer

einzuführen – eine Besonderheit bürgerlicher Berliner

Mietshäuser, die sich aus den bescheideneren Arbeiterbehausungen des 19. Jahrhunderts, den allgegenwärtigen Mietskasernen, entwickelte.5 In der Regel waren die Wohnungen paarweise zu beiden Seiten des Haupteingangs und des Treppenhauses angeordnet. Die Häuser waren jedoch zu schmal, als dass man die gesamte Wohnung jeweils im Vorderhaus hätte unterbringen können, deshalb erhielten die Wohnungen L-förmige Grundrisse. Die repräsentativeren Räume wie Salon und Wohnzimmer befanden sich an der Straßenseite, die Schlafzimmer und Arbeitsräume an der Wand zum Nachbarhaus. Sie gingen auf den Hinterhof hinaus. Das „Scharnier“ zwischen Vorderhaus und Seitenflügel war das

Berliner Zimmer; es verband als Durchgangszimmer

den Flur mit den rückwärtigen Schlaf- und Arbeits- bzw. Bedienstetenräumen und wurde in der Regel von einem kleinen, auf den Hinterhof hinausgehenden Fenster in einer schmalen, schrägen Wand beleuchtet. Außerdem diente es als Esszimmer, da es sowohl mit der eleganten Diele verbunden war, wo man die Besucher empfing, als auch mit dem hinteren Flur, der zur Küche, Spülküche und zum Dienstmädchenzimmer führte. Das Berliner Zimmer war eine geniale Erfindung, die den Bedürfnissen und Schicklichkeitskonventionen der Berliner Bourgeoisie diente und ihre Wohnungen zugleich erfolgreich in das stadtplanerische Raster urbaner Wohnblöcke zwängte. Es war der größte Raum der Wohnung, was üblicherweise eine Spitzenstellung in der Raumhierarchie bedeutete. Dennoch war sein Status nicht eindeutig, weil es, anders als die straßenseitigen

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Empfangsräume, die über einen Korridor erreicht wurden, den einzigen Durchgang zu den rückwärtigen Bereichen der Wohnung bildete, was seine Funktion als Esszimmer beeinträchtigte. Und weil es die

gesamte Breite des Seitenflügels einnahm, unterbrach es die Laufwege und trennte die Flure im Vorderhaus von den Fluren im privaten rückwärtigen Bereich der Wohnungen. Genau diese Mehrdeutigkeit eines so essenziellen Raums machte sich Myra Warhaftig bei ihrer Neuordnung der Berliner Mietwohnung zunutze.

Warhaftigs Entwurf: Bürgerliche Berliner Typologie trifft auf den radikalen Feminismus der 1970er Jahre

Warhaftigs für die IBA entworfenes vierstöckiges Mietshaus in der Dessauer Straße zeichnet sich durch eine radikale Neustrukturierung des Raumprogramms aus.6 Die Wohnungen, die größtenteils beidseits der Treppenhäuser angeordnet sind, haben Eingangstüren, die sich auf einen zentralen,

langgestreckten Raum an der Längsachse des Blocks öffnen. Er fungiert als zentraler Koch-, Wohn- und Essraum und zugleich als impliziter Flur, der entlang der Garten-/Hofseite zu den Schlafzimmern und zum Badezimmer führt. Diese „Wohn-Raum-Küche“ wird von zwei kleinen Außenbalkonen flankiert, die der Belüftung des Bads dienen (Balkon zur Strasse) sowie die Schlafräume akustisch und räumlich abtrennen (Balkon zum Garten). Der letzte an der Straßenseite gelegene Raum dient als privater und formal separater Wohnraum und ist direkt vom gemeinsamen Wohnraum und dem vorderen Balkon aus zugänglich. Dies entspricht dem Grundriss der

vier übereinander angeordneten Wohnungen, die die ersten Balkone auf der linken Seite mit einfassen; die anderen Wohnungsgrundrisse im L-förmigen Block weisen lediglich kleinere Varianten auf.

Damit hatte Warhaftig zwei Ziele zugleich erreicht: zum einen das frühmoderne Ziel der Eliminierung überflüssigen Raums, zum anderen die spätmoderne Verarbeitung demografischer Veränderungen und einer an Gewicht gewinnenden feministischen Raumauffassung. Dazu baute sie erstens auf dem Konzept der „flurlosen Wohnung“ ihres Lehrers Alexander Klein auf und entwickelte zweitens einen Grundriss, der den Bewohnern – Erwachsenen ebenso wie Kindern – sowohl individuelle Rückzugsräume und Privatsphäre als auch Gemeinschaft und Geselligkeit ermöglichte, in einer Wohnung, in der die Essenszubereitung und die Kinderbetreuung – in aller Regel, aber nicht notwendigerweise Aufgaben der Frau – in den Mittelpunkt verlegt werden. Damit führte ihr Entwurf einen Grundriss ein, der zugleich alt und neu war.

Warhaftigs Leistung

Warhaftig hatte beste Voraussetzungen, um diese maßvollen Ergebnisse zu erzielen. Sie hatte Kleins „hyperfunktionalistische“ Maßnahme, den Flur aus den Wohnungen zu verbannen oder zumindest in seiner Bedeutung zurückzustufen, verinnerlicht. Was die Einbettung ihres Entwurfs in das urbane Setting betrifft, entwarf Warhaftig, auch wenn sie die felswandartige Straßenfassade des Wohnblocks

Referenzen

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