Natur- und Landschaftsschutzprobleme im Gebirge*
VonCtoo W/Yrf/,FeferDwe///undFe/ùc Ä7e«ö.sr Oxf.: 907:(23)
(Eidg. ForschungsanstaltfürWald, Schneeund Landschaft [WSL], Forschungsbereich Landschaft, CH-8903Birmensdorf)
Einleitung
Natur- und Landschaftsschutz bewegen sich in einem vielschichtigen Umfeld. Sie beschäftigen sich
mit
der Umwelt des Menschen, deren Erhaltung ein ideelles, politisches, aber auch wissenschaftliches Problem ist. Diese Umwelt ist so komplex, dass der Mensch zu ihrer Wahrnehmung vereinfa- chende Konzepte verwendet. Diese Konzepte sind in unterschiedlichemMasse geeignet, die Realität wiederzugeben. Sie verfolgen auch nicht dieselben Ziele, und sie betreffen verschiedene Motivationsebenen. Eine erste Ebene, aufder Naturschutz betrieben wird, ist die ideelle. Geschützt werden soll, waswertvoll ist. Ideelle Konzepte sind also Wertungskonzepte, die zum Teil rein ethisch zu begründen sind.Auf
einer zweiten Ebene, der politischen, orientieren sich die Konzepte sehr stark an den verfügbaren Handlungsinstrumenten. Dazu gehö- ren die gesetzlichen und administrativenMittel,
aber auch die Möglichkeitendes politischen Systems zur Veränderung derselben. Weil Gesetze primär der Gesellschaft dienen sollen, istes verständlich, dass derNatur- undLandschafts- schütz heute über Rechtsgrundlagen verfügt, die vor allem
für
stark besiedelte und intensiv genutzte Gebiete gedacht sind. Sie beruhenim
wesentlichen auf der Idee der Raumplanung sowie aufdem biologisch argumentierenden Arten- und Biotopschutz. Damit kommt die dritte, die wissenschaftliche Ebene ins Spiel. Ziel der Wissenschaft ist es, ihre eigenen Konzepte zu entwickeln und diese in diePolitikeinfliessenzu lassen. DieKonzeptualisierung derUmweltbe- reitet aber der Wissenschaft Schwierigkeiten. Es ist die erste — und oft ver- kannte — Aufgabe der Landschaftsforschung, sich diesen Schwierigkeiten zu stellen. Davon soll denn auch in diesem Beitrag berichtet werden. Die zweite, besser bekannte Aufgabe ist es, das Einfliessen wissenschaftlicher Erkenntnis in die Praxisdurch verschiedenste Massnahmen und Hilfeleistungenzu fördern oder erstzuermöglichen.'
Vortrag, gehalten am4. Dezember1989, anlässlichdesKolloquiumsderAbteilungfürForst- WirtschaftanderETH Zürich.In
diesemAufsatzsollen diegängigsten biologischen Schutzkonzepte darge- stellt werden.An
einigen Beispielen ist zuerläutern, mitwelchen wissenschaftli- chen Problemen verschiedene Fachdisziplinenkonfrontiert
sind. Ferner soll ge- zeigt werden, welche Schwierigkeiten die Übertragung der Schutzkonzepte auf Gebirgsverhältnissemit
sich bringt. Schliesslich ist aufzuzeigen, wie die Eigen- heiten der Gebirgslandschaft, die gesellschaftlichen Ansprüche an diesen Le- bensraum und die Vorstellungender Landschaftsforschung zu einer Zielsetzungfür
dieEntwicklungderBergregionenvereinigtwerdenkönnen.Konzeptedes
Natur-
undLandschaftsschutzesIn
der Entwicklung der heutigen Naturschutzidee lassen sich drei Phasen unterscheiden. Ein Konzept der ersten Generation ist der/t
rtmsr/zwtz. Erberuhtauf
der naturwissenschaftlichen Erkenntnis, dass dieArt
als Grundeinheit des Pflanzen- und Tierreiches zu gelten hat, was spätestens seit Carl von Linnés«C/asses/?/a«taram» unumstritten ist. Der Artenschutz beruht auf viel ideellem Gedankengut. Geschützt werden Individuen, aber auch was selten, schön, auf- fällig oder besonders bekannt ist. Qualifizierter Artenschutz, immer noch vor- wiegend ethisch motiviert, baut aufbiologischen Erkenntnissen auf: Träger der Erbsubstanz sind Populationen. Zudem sind auch
Arten
einer Entwicklung unterworfen und daher vergänglich. Den Randpopulationen und Endemismen kommt aus genetischen Überlegungen heraus im modernen Artenschutz eine besondereBedeutung zu.Die Einsicht, dass eigentlich die Umwelt der
Arten
erhalten werden muss und dass über die Seltenheit vielerArten
zu wenig bekannt ist, hat zur Förde- rung des 5/orppsc/iwrzcsgeführt. Er erlaubt bis zu einemgewissenGrade, Unbe- kanntes zu erhalten. Hingegen lässt er die Fragen des biologischen Gleich- gewichtsinderLandschaftoffen.Die Inseltheorie von MacT /t/iwrund Wir/so« (1967) hatvielzurEntwicklung von Konzepten beigetragen, welche die Landschaft als Ganzes betreffen. Ur- sprünglich
für
wirkliche Inseln in einem Ozeanformuliert,
wurde sie aufdasbe- siedelte Festland übertragen. «Inseln» sindim
übertragenen Sinne die meist kleinen Lebensräume vieler Arten, oft Biotope genannt. Der offene, schwer zu überquerende «Ozean» wird durchdaskultivierte
oder besiedelte Zwischenland gebildet. Der Zustand des letzteren entscheidet — nebst den Abständen zwi- sehen den Inseln — über die Austauschmöglichkeiten zwischen den Inseln.Diese Idee kommt dem Konzept des /ntegr/erfe« Afaft/rscÄMföes nahe, der zum Beispiel auf der Vernetzung von Biotopen und dem ökologischen Ausgleich beruht.
Möglichkeiten undGrenzenwissenschaftlicherKonzepte
Nachfolgend sollen zwei
willkürlich
herausgegriffene wissenschaftliche Pro- bleme dargestellt werden, mit denen die heute im Forschungsbereich Land- schaft vertretenen Forschungsdisziplinen konfrontiert sind. Insbesondere zeigt sich, dass scheinbar rein theoretische Fragestellungen immer Konsequenzen habenfür
die Tätigkeiten der Praktiker. Schliesslich soll demonstriertwerden, welche Einschränkungen sich ergeben, wennfür
das Tieflandentwickelte Ideen unbesehenauf
dasGebirge übertragen werden.Welche Pflanzen- und Tierarten in einem Lebensraum vorkommen, ist
für
Wissenschaftund Praxis eine der alltäglichen Fragestellungen. Ein allgemeinan- erkanntes Massfür
den Wert eines Lebensraumes ist seine Vielfalt anArten,
die er beherbergt. Biologen verschiedener Spezialisierungen bemühen sich, durch objektive Erfassungen Unterschiede zwischen verschiedenen Lebensräu- men festzustellen. Die Auflistung aller Pflanzenarten einer nicht übermässig grossen Fläche hat sich als durchaus mögliche und leidlich zuverlässige Me- thode herausgestellt. Oft wurde dies auchmit
Insekten versucht, und quantita- tive Ergebnisse sindin
derLiteratur
reichlich verzeichnet. Der Artenreichtum der Insekten, ihreMobilität
und die oft versteckte Lebensweise machen es un- möglich, alleArten
in einem Gebiet zu erfassen.Wir
haben es also immermit
relativen Artenzahlen zu tun. Es lässt sich leicht zeigen, dass die festgestellte Artenzahl sehr starkvon der Intensität des Fanges abhängt,ja dass in praktisch jedem Lebensraum die Artenzahl ohne sichtbares Ende ansteigt, wenn der Fangaufwand (Fallenzahl, Fangdauer) vergrössert wird (U6/vYc/w«#ij.
Arten-reiche und artenarme Lebensräume unterscheiden sich messbar nur durch die Steilheit des Anstieges der Kurve. Leider ist diese Steilheit auch von der Fang- methode und den Umweltbedingungen abhängig. Es ist also nötig, die Metho- den auch diesbezüglich zu standardisieren. Artenzahlen ohne Angabe der
In-
venturmethode und des Aufwandesfür
ihreErmittlung
sind, so zahlreich sie auch verfügbar sind, selbstfür
die Interpretation kaum verwendbar und liefern demPraktiker damit auch nicht die gewünschte Richtschnurfür
seine Tätigkeitin
Planung und Unterhalt von Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Selbstim Tiefland ist die Untersuchung typischer Artenzahl-Aufwand-Kurven erstim
Anlaufen begriffen. Witterungsverhältnisse und Zugänglichkeit lassen deshalb dieAnwendungdieserMethodik imGebirgebesondersschwierig erscheinen.Die Feststellung der Artenzahl ist
nur
ein kleiner Schritt aufdem Weg zu einem ganzheitlichen Verständnis des Landschaftshaushaltes. Nehmenwir
an,dass sich die Umwelt als Nebeneinander von Lebensräumen unterschiedlicher Qualität beschreiben lässt, so stellt sichdieFrage, wiediese sich gegenseitig be- einflussen und welches die individuelleEntstehungsgeschichtejeder Flächeist.
Es handelt sich dabei um einen der klassischen Denkansätze der Landschafts- Ökologie, der sich, wie schon oben beschrieben, an der Inseltheorie orientiert.
Ohne hierweiter aufdieFunktionsweise einessolchen Systems einzugehen, er-
Mittlere Artenzahl Winterweizen
/lèô/W««#/. AbhängigkeitderArtenvielfaltvonderAnzahl derverwendetenFallen.Die Steigung derKurveistein MassfürdieDiversitätderbetreffenden Tiergruppe. Nach Due/// e/a/. (1990).
geben sich
für
dessen Beschreibung und Quantifizierung verschiedene Aufga- ben. Es ist nötig, die verschiedenenLebensräume und Elemente (zum Beispiel Barrieren, Korridore, Stepping Stones) zu klassifizieren, zu deren Identifikationim
Felde Bestimmungsschlüsselzuentwickeln undderenraum-zeitlicheEntste- hung zu analysieren.Im
intensiv bewirtschafteten Mittelland, wo das Wirkendes Menschen zu einer ausgeprägten Gliederung der Landschaft geführt hat, wurden solche Landschaftsbewertungen mit Erfolg durchgeführt.
Als
Beispiel sei dieraum-zeitlicheAnalyse verschiedener Landschaftselementeim
Luzerner Reusstal aufgeführt (K/enast et a/., in Vorbereitung). Aufgrund der Nachfüh- rungspläne der Schweizerischen Landestopographie wurde die zeitliche Dyna-mik
ausgewählter Landschaftselementemit Hilfe
eines geographischenInfor-
mationssystems ausgewertet. Diese EDV-gestützte Analyse erlaubt uns, Land- Schäften nicht nur aufgrund ihres jetzigen Zustandes, sondern mitHilfe
ihrer Genese zubewerten fLrana1989). Aus der 2ist zum Beispiel ersieht- lieh, dass die Frequenz von Flächenumwandlungen bei Wald und Obstflächen in der Umgebung der stark landwirtschaftlich orientiertenGemeindeInwil
sehr viel grösser ist alsin
der Umgebung der eher industrieorientierten Gemeinde Root. Obwohl die Analyse solcher räumlicher Zeitreihen noch weitgehend in der Entwicklungsphase steckt, kommtihr
vom Natur- und Landschaftsschutz her grosse Bedeutung zu, werdenwir
doch in den nächsten 10 bis 20 Jahren über verschiedene Nachführungen von Biotopinventaren verfügen.Die EDV-
/téWWung2. Zeitliche undräumliche Entwicklung vonWald-und Obstbaumflächen in der Region Inwil(LU)zwischen1955 und1982 (5Zeitschnitte).
gestützte Analyse der historischen Dimension von Landschaften erlaubt uns aber auch, die Genese von Korridoren und Barrieren zu studieren. Der Ent- Wicklung des Verkehrsnetzes als einem wichtigen Barrieren-Korridorsystem kommt dabei besondereBedeutung zu. So kann zum Beispiel mit einfachen Da- tenbankabfragen gezeigt werden, welche landschaftsökologischen Regionen
in
gewissen Zeitperioden besonderen Störungsfaktoren ausgesetzt waren. Die dA-
J
zeigt eine solche Analysefür
den UntersuchungsraumInwil,
Kanton Luzern (Kienast etö/. in Vorbereitung). Wahrend zwischen 1888 und 1942 die durch den Strassenbaugestörten Flächen mehroder weniger gleichmässig über das ganze Gebiet verteilt waren, zeigen sich in der Periode 1955 bis 1982 deut- liehe Inselnmit
wenig Störungen. Es handelt sich dabei mehrheitlich um die zwischen 1870 und 1942 melioriertenFlussebenen, dieheutelandwirtschaftlich intensiv genutzt werden. Sind esin
der Periode vor 1955 noch hauptsächlich Nebenstrassen, die gewisse Änderungen erfahren, so dominieren inderPeriode nach 1955 Haupt- undHochleistungsstrassen.Ganz andersalsdie feingekammerten mosaikartigen Landschaftsmusterdes Mittellandes präsentiert sich der Gebirgsraum.
Die
Nutzungsmöglichkeiten sindhier in vielausgeprägterem MassevonderUmweltvorgegeben: Siedlungen konzentrieren sich fast immer auf niedere, wenig geneigte Lagen. IhreAn-
Ordnung ist daher vom Verlaufder Täler vorgegeben.
Hier
befinden sich auch die ertragreichsten Landwirtschaftsflächen. Waldnutzung ist nur unterhalb der Waldgrenze möglich, so dass dieWälderin
derRegel zonal entlang den Talflan- ken vorkommen. Darüber ist die Pflanzen- und Tierwelt von den sich nach oben stetig verschlechternden Lebensbedingungen sehr stark geprägt. Die1955 - 1982 (5 Zeltschnitte)
Inwil
\
219'000"1 km
1888 - 1942 (7 Zeltschnitte) 1 km
/IMw'Mwig
i.
Entwicklungeines Systems von Korridoren respektive Barrieren imUntersuchungs- gebiet Inwil (LU). In 5 bzw. 7Zeitschnitten erfasste Veränderungen an Strassen- und Eisenbahn- linien von1955 bis1982 (oben) und 1888bis 1942 (unten).Übergänge sind fliessend, die Grenzen verwischt, die meisten Lebensräume haben zonalen Charakter C46M</u/ig 4L Biotope, wie sie der gesetzlich veran- kerte Biotopschutz unterscheiden und schützen
will,
sind kaum mehr abgrenz-bar. Wissenschaft und Praxis müssen sich nach einem andern Konzept um- sehen.
y46M</(//g? 4. Potentielles Verbreitungsgebietder Gemseim WinterimMaß- Testgebiet Davos: Statt Inselngibtesim Gebirge Zonen.
Prinzipiendes
Natur-
und Landschaftsschutzesim
GebirgeDie Sektion Landschaft der Eidg. Forschungsanstalt
für
Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat bislang aus Kapazitätsgründen die Erforschung land- schaftsökologischer Fragestellungenim
Gebirgsraum zurückgestellt. EineAus- nähme bildete allerdings dieMitarbeit im
Nationalen Forschungsprogramm«Sozioökonomische Entwicklung und ökologische Belastbarkeit
im
Bergge- biet», dem Beitrag der Schweiz zum Unesco-Programm «Mensch und Bio- Sphäre» (Maß). Die Schlussfolgerungen aus den Forschungsarbeitenim
Test- gebiet DavosŒ/M
und Ewa/r/1986) sind denn auch als Ansätze eines Natur- und Landschaftsschutzkonzeptesfür
weite Teile des schweizerischen Alpen- raumeszu sehen.Unterhalbder potentiellen Waldgrenze liegen die ausgedehntesten der viel- fältigen Lebensräume
im
Landwirtschaftsgebiet. Eshandelt sich dabeivorallemum naturnahe Mähwiesen, die ihren biologischen Reichtum jahrhundertealter, schonender Bewirtschaftung
mit
bescheidenemDüngemitteleinsatz verdanken.Die Erhaltung einer traditionellen Berglandwirtschaft ist daher ein Eckpfeiler
des Natur- und Landschaftsschutzes. Zu vermeiden ist einerseits ein Nieder- gang der Landwirtschaft
mit
einer entsprechenden Ausweitung der Bracheflä- chen, andererseits auch eineUmstrukturierungin
Richtung von Grossbetriebenmit
einer grossflächigen, umweltbelastendenIntensivierung.Grosse Bedeutung kommt sodann den Gebirgswäldern zu. Eine naturnahe Waldwirtschaft ist hier noch wichtiger als im Tiefland. Räumlich differenzierte Zielsetzungen müssen dieunterschiedlichen Ansprüche andenWaldgewährlei- sten: den Schutz vor Naturgefahren in Siedlungsnähe, die flächendeckende Er- haltung des Landschaftsbildes, die Sicherstellung unberührter Ruhezonen
für
eine störungsempfindliche Tierwelt sowie die Gewährleistung einer Holznut- zung in geeigneten Zonen.Oberhalb der Waldgrenze befinden sich die meisten der Urrasen unseres Landes. Hohe Wildbestände und der Nährstoffeintrag durch die verschmutzte Atmosphäre bedrohen heute die biotischeVielfalt unddieBöden.
Der Ausweitung der Siedlungsgebiete ist dringend Einhalt zu gebieten. Es ist der Zweitwohnungsbau, der invielfacherWeise dasWirtschafts-, Sozial- und Umweltsystem stört. Hohe Wohnungspreise wegen der Konkurrenz begüterter, nicht ortsansässiger Grundbesitzer verdrängen die angestammte Einwohner- schaft und bringen der öffentlichen Hand enorme Infrastrukturkosten. Wie A6- 5 zeigt, entziehen diesich rasch ausbreitenden Siedlungen derLandwirt- schaft das sospärlich vorhandene, wichtigste Kulturland: die
für
dieTierhaltung entscheidenden, ertragreichen Heuwiesen derTallagen.Der wirtschaftliche Hauptmotor vieler Bergregionen ist der Wintertou- rismus. Die landschaftliche Schönheit weiter Gebiete wurde und wird noch immer dem Ausbau von Skigebieten geopfert. Obwohl nachweislich die Schä- den
für
die Landwirtschaftgering sind, soerweisensichdie Sekundärwirkungen alsumsonachteiliger: die SchaffungvonParkplätzen und Strassensowiedie Be- lastung derUmweltdurchdas vermehrteVerkehrsaufkommen.Ein letztes Element schliesslich bildet der Biotopschutz, der auch
imGebir-
ge seine Bedeutung zum Schutze von Sonderstandorten besitzt. Die Grossflä- chigkeit, namentlich von Mooren, aber auchvon den wenigen noch übriggeblie- benen Magerrasen, bringt dabei erhebliche finanzielle Verpflichtungen der öf- fentlichenHand
mit
sich.Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Natur- und Landschafts- schütz
im
Gebirge zwingend umfassend zu erfolgen haben. Punktuelle Mass- nahmen, dieim
Tiefland respektable Verbesserungen erbringen können, ver- mögen hier eine Degradation der Umweltnicht
zu verhindern. Der Grund dafür ist klar:Im
Gebirge gibt es noch, waswir
vielerorts umsonst suchen: eine intakte Landschaft./( 5.Kartedes landwirtschaftlichenErtrages unddesSiedlungsgebietes imMaB-Testgebiet Davos.
EineAusbreitungder Siedlung (schraffiert) geht unmittelbaraufKosten der bestenLandwirtschaftsflächen.
Résumé
Problèmes concernantla protection delanature etdu paysage enmontagne La protection de la nature et du paysage se préoccupe de l'environnement de l'homme. Lasauvegarde de cet environnementest une question de philosophie, depoli- tique et de recherche scientifique. Face à ce milieu si complexe, l'homme s'aide de no- tions simplifiées pour le percevoir. La première de ces notions est celle de la protection des espèces. D'après les connaissances en matière de sciences naturelles, l'espèce doit avoir la valeur d'une unité de base pour le monde animal et végétal. Le fait d'être con- scients que le milieu abritantles espècesdoit être conservé, et celui aussi de constater le peu de connaissances acquises sur la rareté de beaucoup d'espèces, sont desraisons qui nous guident à promouvoir la protection du biotope. Cette protection nous permet de conserver desvaleurs,jusqu'àune certaine mesure, inconnues. Mais les questionsdel'é- quilibre biologique du paysage restent ouvertes. La conception de la protectionintégrée
de la nature, sur laquelle repose parexemple lathéorie del'interaction des biotopeset de l'équilibreécologique, estprochede cette idée.
Ces trois notions s'appliquent facilement au Plateau, très peuplé et très cloisonné.
L'article citant deux exemples tirés de la recherche appliquée sur le paysage le montre clairement. En montagne, lesconditions du milieu dictent les possibilités d'exploitation dans une mesure beaucoup plus prononcée. Là-bas, c'est le profil des vallées qui déter- mine le plussouvent les éléments du paysage. Les zones de transition ne sontpas fixes, les lignes s'estompent. Les biotopes se délimitent à peine. La recherche et la pratique doivent créer d'autres notions. L'une d'elles fut élaborée par le programme national de recherche «Développement socio-économique et capacité écologique en montagne»
(MaBAVildi et Ewald 1986). Cette étude montre qu'une agriculture de montagne qui reste traditionnelleest un véritable pilier de la protectionde lanature et du paysagedans ces régions. Cette méthode, ajoutée àune économie forestière proche delanature, servi- ront à protéger l'habitat, à conserver l'image du paysage et permettront aussi de garder intactesdes zones de repos aménagées pour le monde animal. Il esturgent d'endiguer le développementdesagglomérations etdedirigerlemouvementdébordant du tourisme hi- vernal afin de limiter l'impact sur l'environnement. La protection du biotope en mon- tagne est particulièrement difficile à cause du vaste espace qu'il occupe. C'est pourquoi cetteprotection mérite d'être multiple afinaussi que lessites, encore intactsdans denom- breuxendroits, puissent êtresauvegardés. Traduction:
M
DowsseL/fcrafw
Due///', P.,
M
Sr«der, £. Paß. 1990. Minimalprogramme fürdie Erhebung undAufbereitung zoo- ökologischerDatenalsFachbeiträgezuPlanungen am Beispiel ausgewählterArthropodengrup- pen.SchriftenreihefürLandschaftspflegeund Naturschutz,Bonn. (Im Druck).P/enasr, P., P.Le«, C. Fraafc(in Vorbereitung). Analyseräumlicher ZeitreihenmitHilfeeines geo- graphischenInformationssystems.Eidg.Forschungsanst.Wald, SchneeundLandschaft,Ber.
ATacTrt/i«/; P. /f., £. O. ff/feo«. 1967. The Theory ofIsland Biogeography. PrincetonUniversity Press,Princeton, N.J.
Erana, P. 1989. Historicaldataasanexplicit componentoflandinformationsystems.Int.J.Geogra- phicalInformationSystems7 (1): 33—49.
W/W/, O., A". £wa/rf (ed.). 1986. Der Naturraum unddessenNutzung im alpinen Tourismusgebiet von Davos. ErgebnissedesMaB-Projektes Davos. Eidg.Anst. forstl.Versuchswes.,Ber.289.