Leserdienst Hinweise • Anregungen
WIRTSCHAFT
Ärztebeirat der Central und der Aachen-Münchener
Die Central Krankenversicherung AG und die Volkshilfe Aachener und Münchener Lebensversiche- rungs-AG haben einen gemeinsa- men Ärztebeirat gegründet. Er soll die Gesellschaften über Entwick- lung im Gesundheitswesen und über Bedürfnisse der ärztlichen Versicherungsnehmer bei der Aus- gestaltung des Versicherungs- schutzes unterrichten sowie „das Verständnis für die Probleme der Versicherungswirtschaft bei den Versicherungsnehmern fördern", wie es in einer Pressemitteilung der Gesellschaften heißt. Dem Bei- rat gehören an: Dr. Horst Bourmer (Vorsitz), Dr. Dietrich von Abel, Professor J. F. Volrad Deneke, Pro- fessor Dr. Rudolf Gross, Dr. Karl Hans Metzner, Professor Dr. Heinz Günther Schmidt, Dr. Friedrich Vo- ges und Dr. Ernst-Eberhard Wein- hold. EB
Körperschaft- steuerreform wirkt stiftungsfeindlich
Gemeinnützigen Wissenschaftsstif- tungen, die ihre Aufgaben ganz oder teilweise aus Unternehmens- erträgen finanzieren, haben durch die vorgesehene Körperschaft- steuerreform gravierende Nachteile zu erwarten. Ausgerechnet für ge- meinnützige Anteilseigner sieht der Gesetzentwurf Erstattungsverfah- ren nicht vor, während die vorge- sehene Steuerbelastung der Unter- nehmensgewinne bei nichtgemein- nützigen Anteilseignern durch ein Anrechnungs- oder Erstattungsver- fahren wieder ausgeglichen wer- den soll. In gleichlautenden Fern- schreiben an die Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen hat der Ge- neralsekretär der Stiftung Volkswa- genwerk Hannover, Dr. Walter Borst, auf diesen Tatbestand hin- gewiesen. Nach Schätzungen des Stifterverbandes für die Deut-
sche Wissenschaft würden durch die Körperschaftsteuerreform der unmittelbaren Wissenschaftsförde- rung jährlich 50 Millionen Mark verlorengehen. Das wäre unverein- bar mit der Bedeutung der Stiftun- gen für eine pluralistische For- schungsförderung, die nicht aus- schließlich dem Staat und staatlich finanzierten Einrichtungen vorbe- halten sein sollte. Die Körper- schaftsteuerreform wirkte also stif- tungsfeindlich. Durch eine gering- fügige Änderung des Gesetzent- wurfes, die dem System des Ge- setzes durchaus entsprechend wür- de, könnte diese Wirkung vermie- den werden. Dr. Löhr
Studenten — Befreiung von der Pflichtversicherung
Die Möglichkeit, sich von der Pflichtmitgliedschaft in der gesetz- lichen Krankenversicherung befrei- en zu lassen, haben nur noch die Studenten, die ihr Studium im Herbst beginnen. Voraussetzung dazu ist der Nachweis einer priva- ten Krankenversicherung. Die pri- vaten Krankenversicherungen stel- len entsprechende Bescheinigun- gen aus. Sie sind mit dem Antrag auf Befreiung der Ortskranken- kasse am Wohn- oder Studienort zuzuleiten. Ist der Studienanfänger bereits Pflichtmitglied einer ande- ren gesetzlichen Krankenkasse oder einer Ersatzkasse geworden, muß die Befreiung bei dieser bean- tragt werden. Das ist auch noch in- nerhalb der ersten drei Monate nach Einschreibung möglich. Der Bund gewährt Studenten zum Bei- trag einen Zuschuß von monatlich 15 Mark, Bafög-Empfängern zu- sätzlich zehn Mark. EB
Filiale in Kiel
Seit August 1976 gibt es auch in Kiel eine Filiale der Apotheker- und Ärztebank (Dreiecksplatz 7, Telefon 04 31 / 56 20 58). Die Lei- tung hat Walter Wünsche. EB
Aus der
pharmazeutischen Industrie
Dr. Lewis H. Sarett erhielt die „Natio- nal Medal of Science" Foto: Privat
Hohe Auszeichnung für Dr. Lewis H. Sarrett
Die „National Medal of Science", die höchste Auszeichnung der amerikanischen Regierung für her- vorragende wissenschaftliche Lei- stungen, erhielt Dr. Lewis H. Sarett für das Jahr 1975. Dr. Sarett, Senior Vizepräsident für Wissenschaft und Technik der Merck & Co. Inc., Rah- way, New Jersey, USA, leitete viele Jahre hauptverantwortlich die For- schung dieses Pharmakonzerns.
1944, im Alter von 26 Jahren, stellte Sarett als erster Chemiker der Welt klinisch verwendbares Kortison her.
Neun Jahre später veröffentlichte er die Daten zur Totalsynthese von Kortison. Wenige Jahre darauf syn- thetisierte er mit seinen Mitarbei- tern das 35mal stärker wirksame Dexamethason. Als ein Höhepunkt seiner Forschungstätigkeit kann die Entwicklung der antirheumatischen Substanz Indometacin gelten. KI
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 33 vom 12. August 1976 2145