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Archiv "Musiker-Medizin: Eine weitgehend unbekannte Disziplin" (08.08.1994)

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FEUILLETON

Musiker-Medizin

Eine weitgehend

unbekannte Disziplin

Die Musiker-Medizin ist eine noch weitgehend unbe- kannte Disziplin. Zu Beginn des li. Europäischen Ärzte- kongresses für Musiker-Me- dizin in München berichtete der initiator des Kongresses, der Münchner Orthopäde und Konzertgeiger Dr. Al- brecht C. Lahme, über spezi- fische Erkrankungen von Or- chestermusikern. Etwa 250 Mediziner, Therapeuten, Musikpädagogen, Musiker und Musikwissenschaftler wa- ren in die bayerische Landes- hauptstadt gekommen, um Erfahrungen aus der Präven- tion, Diagnose und Therapie berufsspezifischer Erkran- kungen von Musikern und an- deren Künstlern auszutau- schen.

Zusammen mit seinem Bruder Dr. Joachim Lahme, der Zahnarzt und Pianist ist, und dem Orthopäden Stefan Scharf, dem Leiter der Musi- ker-Ambulanz des Leipziger Gewandhaus-Orchesters und Bratschisten, hatte Dr. Al- brecht C. Lahme 1992 die

"Medizinische Gesellschaft für Musikschaffende" gegrün-

Englisch für Ärzte

Unter dem Titel "Doctor- Patient-Encounter" erschien jetzt ein Videofilm mit Sze-

nen aus dem Leben eines Arztes aus dem englischspra- chigen Raum. Doch nicht ei- ne neue "Hessenklinik" ent- stand nach dem Drehbuch von Dr. Robert L. Snipes, sondern realistische Szenen des Alltags, gespielt in engli- scher Sprache.

Langjährige Erfahrung als Dozent des Kurses "Medical English" brachte Snipes, wis- senschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anatomie

det. Ziel der Gesellschaft ist unter anderem die Förderung der physiologischen Grundla- genforschung.

Nach Angaben von Dr.

Albrecht Lahme leiden Strei- cher häufig unter Rückgrat- verkrümmungen, Verbiegun- gen der Hals- und Brustwir- belsäule, Sehnenscheiden- und Muskelentzündungen, Bandscheibenbeschwerden und Verkürzung der Finger- beugesehnen. Bei Violinisten und Bratschisten, die ihr In- strument ausschließlich mit dem Kinn halten müssen, wandern Unterkiefer und Kopf im Lauf der Jahre nach vorne. Im schlimmsten Fall stellen sich Ermüdungsbrü- che an den Dornfortsätzen der Halswirbelsäule ein. Für Streicher wurde deshalb eine Kieferwinkelstütze entwik- kelt, berichtete Lahme.

Bei Bläsern sind vor allem Lippen ("Tuba-Lippe"), Zahnstellung und Kieferge- lenke belastet, Posaunisten laufen Gefahr, ihre Lungen derart zu überblähen, daß das Gewebe verhärtet, beim Bla- sen der Trompete kann sich

der Justus-Liebig-Universität Gießen, auf den Gedanken, das auf dem Markt überaus spärliche Lehrmaterial um ei- ne eigene Produktion zu er- weitern.

Das vorhandene Lehrma- terial sei wenig ansprechend und zum großen Teil nicht am Alltag der Mediziner orien- tiert. Aus diesen Überlegun- gen heraus entstand Dr.

Snipes Drehbuch für "Doc- tor-Patient-Encounter", das jedoch von den Laien-Dar- stellern nicht auswendig her- gesagt wurde, sondern den agierenden "Muttersprach- lern" als Anhaltspunkt für den Handlungsverlauf diente.

Durch spontane Gestaltung

der Hirndruck so weit erhö- hen, daß "Trompeter am Rande der Bewußtlosigkeit schweben", sagte Lahme. Bei Holzbläsern verschleißt das Daumensattelgelenk, weil die Last des Instruments aus- schließlich auf den Daumen liegt. Abhilfe schaffen hier Tragegurte, die Halswirbel- säule und Daumen entlasten.

Gemeinsam ist allen Mu- siker-Gruppen die Belastung des Gehörs, berichtete Lah- me: Im Orchestergraben wur- den Lärmpegel bis zu 130 De- zibel gemessen. Doch anders als Rockrnusiker, die häufig mit flughafenüblichen Ohr- stöpseln arbeiten, können sich Orchestermusiker nicht gegen den von ihnen erzeug- ten Geräuschpegel schützen.

Die Folge: Jeder vierte Strei- cher hat Hörprobleme, Vio- linisten und Bratschisten lau- fen Gefahr, vor allem links- seitig zu ertauben.

Ein wesentliches Anliegen der Medizinischen Gesell- schaft für Musikschaffende ist es, daß an jeder Musik- hochschule ein Musiker-Me- diziner unterrichtet, um jun- gen Musikern zu lehren, wie Haltungsschäden und daraus entstehende Beschwerden vermieden werden können.

Dr. Albrecht C. Lahme hat an der Hochschule für Musik in München einen Lehrauftrag für Musikermedizin und Mu- sikphysiologie. JS

der Szenen aus der Erfahrung der Darsteller konnte nach Angaben der Universität Gie- ßen das Konzept, lebendiges Englisch in lebensnahen Sze- nen darzustellen, verwirklicht werden.

In dem Grafiker Christian Thiele fand Dr. Snipes am gleichen Institut einen kom- petenten Mitstreiter für die filmische Umsetzung seiner Idee. Die Räume Thieles fun- gierten als Filmatelier, und im angrenzenden Studio konnten die gedrehten Sze- nen sofort fachmännisch ge- schnitten, mit Zwischentiteln und der eigens für diesen Film komponierten Musik von Rene Giessen unterlegt A-2134 (68) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 31/32, 8. August 1994

werden. Der Videokassette beigelegt ist ein Begleitheft mit den von Stephanie und Shannon Snipes transkribier- ten Texten des Filmes sowie Diskussionsthemen und Übungen. So werden Film und Buch sowohl zum Selbst- studium als auch im Grup- penunterricht Verwendung finden.

Der Videofilm "Doctor- Patient-Encounter" ist in den Filialen der J. F. Lebmanns Buchhandlungen in allen Universitätsstädten erhält- lich.

~ Informationen: Dr.

Robert L. Snipes, Christian Thiele, Institut für Anatomie und Zytobiologie, Aulweg 123, 35394 Gießen, Telefon 06 41/70 2-39 57.

wz

Wettbewerb für Fotografen

Die Psychiatrische Univer- sitätsklinik Erlangen lädt Amateur- und Berufsfotogra- fen ein, am 9. Fotowettbe- werb teilzunehmen. Ausge- schrieben sind Geld- und Sachpreise in Höhe von rund 25 000 DM. Folgende The- men können fotografisch um- gesetzt werden: 1. "Innovati- ve Technik im Einklang mit der Natur" (Audi AG), 2.

"Das Miteinander der Gene- rationen" (Geromed GmbH),

3. "Das Alter hat viele Facet-

ten" (Merz

+

Co. GmbH), 4.

"Nägel" (Sandoz AG), 5.

"Bewegung und Gesundheit"

(Dr. Willmar Schwabe GmbH), 6. "Freies Thema"

(Psychiatrische Universitäts- klinik). Prämierte und ange- nommene Fotografien wer- den im Rahmen einer Aus- stellung in der Klinik und in einem Katalog präsentiert.

Einsendeschluß ist der 30.

September 1994.

~ Teilnahmebedingun- gen sind erhältlich gegen ei- nen adressierten und mit drei Mark frankierten Rückum- schlag bei: Geromed GmbH, Frau Dr. Monser, Alfred- Herrhausen-Straße 50, 58448

Witten. EB

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