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Die molekulare Grundlage der Vererbung

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Academic year: 2021

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Zusammenfassung Kapitel 16

Die molekulare Grundlage der Vererbung

DNA als genetisches Material

Die Suche nach dem genetischen Material

Zu Morgans Zeit wusste man wenig über Nukleinsäuren und sie schienen zu simpel für die Vererbung. Hingegen wusste man von einer Vielzahl von Proteinen. Deshalb wurde geglaubt, sie seien die Erbsubstanz. Man stellte Versuche mit Bakterien und Viren an.

Nachweis, dass DNA Bakterien transformieren kann

Griffith experimentierte mit Bakterien, die Lungenentzündungen verursachen. Er hatte S – Zellen, welche virulent waren, und nicht virulente R – Zellen. Wenn er einer Maus S – Zellen spritze starb sie, spritze er jedoch R – Zellen, geschah ihr nichts. Nun erhitzte er virulente S – Zellen um sie abzutöten. Die Maus starb bei der Injektion nicht. Als er ihr jedoch ein Gemisch von toten S – Zellen und lebenden R – Zellen verabreichte, starb sie. In Blutproben der toten Maus fand er virulente S – Zellen. Er schloss daraus, dass die toten S – Zellen die lebenden R – Zellen verändert hatten.

Avery isolierte einzelne Stoffe der S – Zelle und versuchte, R – Zelle damit zu transformieren. Dies gelang, als er es mit der DNA versuchte. Obwohl dies ein Beweis war, war man noch sehr skeptisch, da man so wenig über die DNA wusste.

Nachweis, dass virale DNA Zellen programmieren kann

Viren bestehen fast nur aus DNA (oder RNA), die von einer schützenden Proteinhülle umgeben ist. Um sich zu reproduzieren, müssen sie sich in eine andere Zelle (Bsp. Bakterium) einschleusen und diese als

„Fortpflanzungsfabrik“ benutzen. Man fand heraus, dass das Virus die Gastzelle umprogrammieren kann aber man war sich nicht sicher, ob dies die DNA oder die Proteine bewirken. In dem man Proteine und DNA radioaktiv markierte konnte man nachweisen, dass sich die DNA in die Bakterien einschleuste.

Weitere Beweise für die DNA als genetisches Material: Man wusste, dass sich die DNA vor der Mitose verdoppelt und gleichmässig auf die Tochterzellen verteilt wird. Auch war bekannt, dass diploide Chromosomensätze doppelt soviel DNA enthalten wie haploide.

Noch eindeutiger wurde es durch Chargaff:

Man wusste, dass die DNA ein Polymer von Nukleotiden ist, welche aus Basen (Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin), Zuckern und Phosphatgruppen bestehen. (siehe dazu evt. Bild 16.3 S.281)

Chargaff untersuchte die DNA von verschieden Organismen. Er fand heraus, dass nicht alle die gleiche Anzahl von A, T, C und G hatten. Das Verhältnis von A zu T und von G zu C war jedoch immer 1:1 (Chargaffs Regel).

Die Doppelhelix

Man wusste von kovalenten Bindungen im DNA - Polymer. Watson und Crick erstellten Doppelhelixmodelle aufgrund einer „X – Ray“ Photographie von Rosalind Franklin. Sie erstellten ein Drahtmodell, bei dem die Basen in Paaren innen lagen. Dies erschien logisch, da sie hydrophob sind. Sie fanden heraus, dass A mit T zwei Wasserstoffbrücken bauen kann (und nur mit T) und dass G mit C genau drei Wasserstoffbrücken bauen kann (nur mit C). Da A und G grösser sind als T und C sorgt diese Mischung auch für einen einheitlichen

Durchmesser der DNA. Somit war Chargaffs Regel bewiesen.

Die beiden Stränge der DNA verlaufen gegeneinander.

(16.3, 16.5 und 16.6 zeigen den detaillierten Aufbau der DNA)

DNA Replikation und Reparatur

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Replikation

Watson und Crick vermuteten bereits, dass die Replikation geschieht, indem sich die beiden DNA – Stränge trennen und je ein Gegenstück aufgebaut wird (semikonservatives Modell). Trotzdem wurden noch ein

konservatives und ein dispersives Model entworfen (konservatives: eine völlig neue DNA entsteht, die alte bleibt erhalten. dispersives: beide Stränge beider DNA enthalten neue und alte Teile).

Durch das Meselson – Stahl – Experiment erwies sich das semikonservative Modell als richtig. (Sie züchteten bakterielle DNA in einer Umgebung von schwerem Stickstoff (15N). In normalem Umfeld liessen sie diese DNA zweimal replizieren und zentrifugierten dann. Teile mit schwerem Stickstoff lagerten sich an anderen Orten ab als Teile mit normalem Stickstoff.)

Enzyme und Proteine helfen bei der DNA – Replikation

Die 46 Chromosomen des Menschen haben ca. 6 Mrd. Basenpaare, welche sich in wenigen Stunden mit sehr wenigen Fehlern replizieren. Mehr als 12 Proteine helfen dabei mit.

Die Replikation beginnt bei beim Replikationsursprung, einer speziellen Nukleotidsequenz (Bakterien eine, Mensch viele). Proteine erkennen sie, heften sich an und trennen die DNA – Stränge. Die Replikation beginnt in beide Richtungen. Es entsteht eine „Replikationsblase“ mit zwei „Replikationsgabeln“. Dort setzt die DNA – Polymerase (Enzym) an und heftet neue Basen an den Strang (Mensch ca. 50, Bakterien ca. 500 pro sek.).

Energie: Die als Substrat dienenden Nukleotiden sind eigentlich Nukleosin – Triphosphate. Zwei dieser Phosphate werden abgespalten wodurch Energie frei wird. Das dritte Phosphat lagert sich zwischen die Zucker (bei der RNA ist es ATP).

Das Problem der Antiparallelität der Stränge

Die Zucker – Phosphate sind entgegengesetzt ausgerichtet. Die fünf Kohlenhydrate des Zucker werden numeriert von 1‘- 5‘. Das Phosphat wird ans 5‘ geheftet und ist mit dem 3‘ des folgenden Zuckers (Nukleotids) verbunden.

Am 3‘ Ende des Strangs hängt eine OH – Gruppe.

Das Problem ist, dass die DNA Polymerase die Nukleotiden nur am 3‘ Ende anfügen kann. Ein neuer Strang entsteht also immer von 5‘ 3‘.

Der eine Strang kann somit fortlaufend hinter der Replikationsgabel synthetisiert werden (Leitstrang). Der andere Strang muss Stück für Stück hergestellt werden in dem immer neue Polymerasen bei der Gabel ansetzen und gegen die Laufrichtung der Auftrennung synthetisieren (Folgestrang). Diese Stücke die einzeln hergestellt werden, nennt man Okazaki – Fragmente. Sie sind 100 – 200 Nukleotiden lang. Anschliessend werden sie durch das Enzym Ligase verbunden.

Der Start der DNA Synthese

Die DNA – Polymerase kann nur ein Nukleotid anhängen, wenn schon ein „Nachbar“ da ist, der mit dem Partnerstrang verbunden ist. Deshalb macht ein Stück RNA den Anfang, indem es sich an den Strang anlagert.

Das Enzym Primase macht es dann zum sogenannten Primer. Nun kann die DNA – Polymerase dort mit der Synthese beginnen. Der Primer wird später durch eine spezielle DNA – Polymerase mit DNA ersetzt.

Es gibt noch zwei weitere Proteine die bei der DNA – Replikation mithelfen: Die Helicase entwirrt die Stränge und trennt sie. Einzelstrang – Bindungsproteine halten dann die beiden Stränge auseinander

Insgesamt sind 5 wichtige Proteine beteiligt: Helicasen, Einzelstrang – Bindungsproteine, zwei Arten von DNA – Polymerasen, Ligasen und Primasen.

(Das Bild 16.16 S.289 zeigt einen guten Überblick)

Korrigierende und ausbessernde Enzyme

Bei der Fehlpaarungsreparatur werden Fehler korrigiert, die bei der Replikation entstanden sind. Die DNA – Polymerase prüft jedes angefügte Nukleotid und tauscht es aus falls es falsch ist. Bei Eukaryoten prüfen aber auch noch andere Proteine. Enzyme beheben auch Schäden, die durch Mutationen entstanden sind (zBsp. durch UV – Strahlen). Jede Zelle überprüft und repariert ihr genetisches Material ständig. Fehlerhafte Abschnitte werden von Nucleasen herausgeschnitten. Durch DNA – Polymerasen und Ligasen wird die Lücke wieder aufgefüllt (Excisionsreparatur).

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3 Leute die solche Proteine nicht haben, können die Schäden nicht ausbessern was eventuell zu Krebs führen kann1.

Die Enden der DNA – Moleküle

Problem: Der erste Primer am Leitstrang kann nicht ersetzt werden, da kein freies 3‘ Ende vorhanden ist wo die DNA – Polymerase ansetzen könnte. Die DNA wird deshalb bei jeder Replikation etwas kürzer. Damit dadurch aber keine wichtigen Informationen verloren gehen, hat es an den Enden Telomere. Dies sind TTAGGG - Sequenzen die sich 100-1000 mal wiederholen. Sie tragen keine speziellen Informationen weshalb es nichts ausmacht, wenn sie verkürzt werden.

Die Telomerase kann Telomere wieder verlängern. Sie bringt eine RNA – Sequenz als Gegenstück mit.

Telomerase gibt es normalerweise aber nur in Fortpflanzungszellen. Die DNA der somatischen Zellen ist deshalb bei älteren Menschen kürzer; evt. sind verkürzte Telomere ein limitierender Faktor für das Leben.

Tumorzellen haben oft verkürzte Telomere da sie sich schneller teilen. Mit der Zeit müssten sie sich also selber ausrotten. Doch in solchen Zellen wurde schon Telomerase gefunden! (evt. Target für Krebsforschung!)

1 Ein Fehler auf eine Mrd. Nukleotiden ist etwa normal.

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