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Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I

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(1)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I

Vortrag zum Seminar zur Höheren Funktionentheorie, 18.06.2008 Marc Ensenbach

Nachdem in den letzten beiden Vorträgen Hecke-Operatoren definiert und ihre Ei- genschaften und Anwendungen diskutiert wurden, soll nun die algebraische Struk- tur hinter diesen Operatoren untersucht werden.

§ 1 Rechenregeln für Hecke-Operatoren

Als Vorbereitung für die algebraische Betrachtung der Hecke-Operatoren werden in diesem Abschnitt zwei wichtige Rechenregeln hergeleitet.

Multiplikativität

Die erste zu beweisende Rechenregel für Hecke-Operatoren trifft eine Aussage über TmTn für teilerfremdem,n ∈ N. Wesentliches Element des Beweises dieser Aussage ist ein Zusammenhang zwischen Vertretersystemen von Restklassenringen ganzer Zahlen.

(1.1) Lemma

Seien m,n ∈ N teilerfremd und a1,a2,d1,d2Z mit a1d1 = m und a2d2 = n. Ist dannB1 ein Vertretersystem vonZ/d1Zund B2ein Vertretersystem vonZ/d2Z, so ist{a2b1+b2d1|b1 ∈ B1 undb2∈ B2} ein Vertretersystem vonZ/d1d2Z.

Beweis

Da für jedes i ∈ {1, 2} Vertretersysteme von Z/diZ genau |di| Elemente und Ver- tretersysteme vonZ/d1d2Zgenau |d1d2| Elemente beinhalten, genügt es zu zeigen, dass die|d1d2| Zahlen der Form a2b1+b2d1fürb1∈ B1 undb2∈ B2 paarweise nicht kongruent modulod1d2sind.

Seien nunb1,b01 ∈ B1 undb2,b02 ∈ B2 mit a2b01+b02d1 ≡a2b1+b2d1 mod d1d2. Dann gilt erst recht a2b01+b02d1 ≡a2b1+b2d1 mod d1 und somit a2b01 ≡a2b1 mod d1. Da nach Voraussetzung m und n und damit erst recht a2 und d1 teilerfremd sind, gibt es nach dem erweiterten euklidischen Algorithmus x,y ∈ Zmit a2x+d1y =1, also a2x ≡ 1 modd1, so dass aus a2b01 ≡ a2b1 mod d1 zunächst a2xb10 ≡ a2xb1 mod d1

und damit b01 ≡ b1 mod d1 folgt. Da B1 nach Voraussetzung aber keine zwei ver- schiedenen Zahlen, die zueinander kongruent modulod1 sind, enthält, muss bereits

(2)

b10 = b1 gelten. Aus der Ausgangskongruenz a2b01+b02d1 ≡ a2b1+b2d1 mod d1d2

erhält man mit b01 = b1 nun b20d1 ≡ b2d1 mod d1d2. Da d1 wegen a1d1 = m ∈ N nicht gleich 0 sein darf, kann man durchd1 dividieren und erhält b20 ≡ b2 mod d2, und da B2ein Vertretersystem von Z/d2Zist, erhält man daraus b02 =b2. Dies zeigt

die Behauptung.

Mit dem gerade gezeigten Lemma stehen bereits alle nötigen Hilfsmittel zum Beweis der schon angekündigten Multiplikativitätsaussage zur Verfügung.

(1.2) Satz

Sindm,n∈ Nteilerfremde Zahlen und ist f ∈ V(H), so gilt Tm(k)Tn(k)f = Tmn(k)f =Tnm(k)f =Tn(k)Tm(k)f

für allek ∈Z.

Beweis

Für alleτH gilt nach 1.1(6) (Tm(k)Tn(k)f)(τ)

= mk1

a1d1=m d1>0

d1k

b1modd1

Tn(k)(f)

a1τ+b1 d1

= mk1

a1d1=m d1>0

d1k

b1modd1

nk1

a2d2=n d2>0

d2k

b2modd2

f a2a1τ+b1 d1 +b2

d2

!

= (mn)k1

a1d1=m d1>0

a2

d2=n d2>0

(d1d2)k

b1modd1

b2modd2

f

a1a2τ+a2b1+b2d1 d1d2

(1.1)

= (mn)k1

a1d1=m d1>0

a2

d2=n d2>0

(d1d2)k

bmodd1d2

f

a1a2τ+b d1d2

.

Damund nteilerfremd sind, ist

{(a1,d1,a2,d2) ∈ Z4|a1d1 =m, d1>0, a2d2 =m, d2>0}

→ {(a,d) ∈ Z2|ad =n, d>0}, (a1,d1,a2,d2) 7→ (a1a2,d1d2)

(3)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I § 1 Rechenregeln eine Bijektion (denn für x,y ∈ Z mit x | m und y | n kann man dann stets x und y aus xyeindeutig bestimmen), also kann man weiter umformen

(mn)k1

a1d1=m d1>0

a2

d2=n d2>0

(d1d2)k

bmodd1d2

f

a1a2τ+b d1d2

= (mn)k1

ad=mn d>0

dk

bmodd

f

aτ+b d

= (Tmn(k)f)(τ).

Somit ist die erste der behaupteten Gleichheiten bewiesen. Die zweite Gleichheit erhält man wegen mn = nm, und die dritte Gleichheit ergibt sich dann wieder mit

dem bereits bewiesenen Teil.

Eine Rekursionsformel

Nachdem im letzten Teilabschnitt gezeigt wurde, dassTmTn fürm,n∈ Nteilerfremd selbst wieder ein Hecke-Operator ist, stellt sich nun die Frage, ob dies auch im Falle von nicht teilerfremden m,n ∈ N gilt. Es wird sich herausstellen, dass dies im Allgemeinen falsch ist. Es gilt jedoch eine schwächere Aussage, die es gestattet, TmTn als Linearkombination von Hecke-Operatoren zu schreiben.

Wie im letzten Teilabschnitt werden auch hier Beziehungen zwischen Vertretersys- temen von Restklassenringen ganzer Zahlen benötigt.

(1.3) Lemma

Sei p eine Primzahl undv ∈ N0. Ist dann B ein Vertretersystem vonZ/pvZund A ein Vertretersystem vonZ/pZ, so ist{b+apv|b∈ Bund a∈ A}ein Vertretersystem

vonZ/pv+1Z.

Beweis

Wie im Beweis von (1.1) genügt es zu zeigen, dass die Zahlen der Form b+apv für b ∈ B und a ∈ A paarweise nicht kongruent modulo pv+1 sind. Seien nun b,b0 ∈ B und a,a0 ∈ A mit b+apv ≡ b0+a0pv mod pv+1. Dann gilt erst recht die Kongruenz b+apv ≡ b0+a0pv mod pv, also b ≡ b0 mod pv. Da b und b0 zu einem Vertretersystem von Z/pvZ gehören, folgt somit b = b0. Eingesetzt in die Ausgangskongruenz erhält man damit b+apv ≡ b+a0pv mod pv+1 und folglich apv ≡ a0pv mod pv+1, womit ein k ∈ Z mit a0pv = apv+kpv+1 existiert. Dividiert man nun beide Seiten durchpv, so erhält man a0 =a+kp, und daaunda0zu einem

(4)

Vertretersystem von Z/pZ gehören, folgt somit a = a0. Damit ist die Behauptung

bewiesen.

Eine Art »Umkehrung« von (1.3) wird ebenfalls benötigt.

(1.4) Lemma

Sei p eine Primzahl und v ∈ N0. Ist dann C ein Vertretersystem von Z/pv+1Z, so gibt es paarweise disjunkte MengenB1, . . . ,Bp mit B1∪ · · · ∪Bp =C, so dass Bi für jedes 1≤ip ein Vertretersystem vonZ/pvZist.

Beweis

Sei C = {c1, . . . ,ck}, wobei k = pv+1 gelte. Weiter sei B ein Vertretersystem von Z/pvZ und A = {a1, . . . ,ap} ein Vertretersystem von Z/pZ. Nach (1.3) ist dann C0 := {b+aipv|b ∈ B und 1 ≤ i ≤ p} ein Vertretersystem von Z/pv+1Z. Da auch C ein Vertretersystem von Z/pv+1Z ist, gibt es eine Bijektion ϕ : C0 → C, so dass ϕ(c0) ≡ c0 mod pv+1 für alle c0 ∈ C0 gilt. Definiert man Bi = {ϕ(b+aipv)|b ∈ B} für alle 1≤i ≤ p, so liefert die Bijektivität von ϕ, dassB1, . . . ,Bp paarweise disjunkt sind undB1∪ · · · ∪Bp =Cgilt, und weiter hat man für jedesb∈ Bund 1 ≤i≤ pdie Kongruenz ϕ(b+aipv) ≡ b+aipv mod pv+1 und damit ϕ(b+aipv) ≡ b mod pv, womit folgt, dass jedesBi für 1≤i≤ pein Vertretersystem vonZ/pvZumfasst. Da Bidarüberhinaus nach Definition aufgrund der Bijektivität von ϕgenau pvElemente hat, folgt, dass Bi für jedes 1 ≤ip ein Vertretersystem vonZ/pvZ ist. Damit ist

die Behauptung bewiesen.

Als Hauptresultat dieses Teilabschnitts wird eine Rekursionsformel zur Berechnung vonTnf für den Fall, dass neine Primzahlpotenz ist, bewiesen.

(1.5) Satz

Sei peine Primzahl,r ∈ Nund k ∈Nsowie f ∈ V(H). Dann gilt Tp(kr+1) f = Tp(kr)Tp(k)f −pk1Tp(kr−1) f,

wobei man Tp(k0) =T1(k) als identische Abbildung auffasst.

(5)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I § 1 Rechenregeln Beweis

Für alleτH gilt

(Tp(kr)Tp(k)f)(τ)1.1(6)= (pr)k1

ad=pr d>0

dk

bmodd

(Tp(k)f)

aτ+b d

= pr(k1)

r v=0

(pv)k

bmodpv

(Tp(k)f)

prvτ+b pv

1.1(7)

= pr(k1)

r v=0

pvk

bmodpv

pk1f

p prvτ+b pv

+p1

amodp

f

pr−vτ+b pv +a

p

!!

= pr(k1)

r v=1

pvk

bmodpv

pk1f

prvτ+b pv1

+p(r+1)(k1)f(pr+1τ) +pr(k1)

r v=0

pvk

bmodpv

p1

amod p

f prvτ+b+apv pv+1

! .

Da f periodisch zur Periode 1 ist, gilt für b≡b0 mod pv1 stets f

prvτ+b0 pv1

= f

prvτ+b pv1

. Mit (1.4) erhält man daraus

bmod

pv

pk1f

prvτ+b pv1

= p

bmodpv−1

pk1f

prvτ+b pv1

= pk

bmodpv−1

f

prvτ+b pv1

.

Weiter hat man

bmod

pv

p1

amodp

f prvτ+b+apv pv+1

!

(1.3)

= p1

cmodpv+1

f prvτ+c pv+1

! .

(6)

Mit diesen Gleichungen erhält man nun pr(k1)

r v=1

pvk

bmodpv

pk1f

prvτ+b pv1

+p(r+1)(k1)f(pr+1τ)

+pr(k1)

r v=0

pvk

bmodpv

p1

amodp

f prvτ+b+apv pv+1

!

= pr(k1)

r v=1

p−(v1)k

bmodpv−1

f

prvτ+b pv1

+p(r+1)(k1)f(pr+1τ)

+pr(k1)

r v=0

pvk1

cmodpv+1

f prvτ+c pv+1

!

= pr(k1)

r1 v

=0

pvk

bmodpv

f

prv1τ+b pv

+p(r+1)(k1)f(pr+1τ)

+p(r+1)(k1)

r+1 v

=1

pvk

cmodpv

f prv+1τ+c pv

!

1.1(6)

= pr(k1)p−(r1)(k1)(Tp(kr−1) f)(τ) +p(r+1)(k1)

r+1 v

=0

pvk

cmodpv

f prv+1τ+c pv

!

1.1(6)

= pr(k1)p−(r1)(k1)(Tp(kr−1) f)(τ) +p(r+1)(k1)p−(r+1)(k1)(Tp(kr+1) f)(τ)

= pk1(Tp(kr−1) f)(τ) + (Tp(kr+1) f)(τ), also insgesamt

Tp(kr)Tp(k)f = pk1Tp(kr−1) f +Tp(kr+1) f,

was die Behauptung beweist.

Als Anwendung des gerade bewiesenen Satzes erhält man eine Formel, die TmTn

als Linearkombination von Hecke-Operatoren darstellt, wenn m und n Potenzen derselben Primzahl p∈ Nsind.

(7)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I § 1 Rechenregeln (1.6) Korollar

Sei peine Primzahl und k∈ N. Weiter seienr,s∈ N0. Dann gilt Tp(kr)Tp(ks) =

min{r,s} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v) .

Insbesondere giltTp(kr)Tp(ks) =Tp(ks)Tp(kr). Beweis

Beweise die Behauptung durch Induktion nachs.

(IA) Die Behauptung fürs=0 ist trivial, für s=1 ist sie äquivalent zu (1.5).

(IV) Sei nuns∈ N, und es gelte die Behauptung mits0 anstelle von sfür alle s0 <s.

(IS) Es gilt Tp(kr)Tp(ks+1)

(1.5)

= Tp(kr)(Tp(ks)Tp(k)−pk1Tp(ks−1) ) = Tp(kr)Tp(ks)Tp(k)−pk1Tp(kr)Tp(ks−1)

(IV)=

min{r,s} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v) Tp(k)−pk1

min{r,s1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−1−2v)

=

0vmin{r,s} r+s2v<1

pv(k1)Tp(kr+s−2v) Tp(k)+

0vmin{r,s} r+s2v1

pv(k1)Tp(kr+s−2v) Tp(k)

−pk1

min{r,s1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−1−2v)

(1.5)

=

0vmin{r,s} r+s2v<1

pv(k1)Tp(kr+s−2v) Tp(k)

+

0vmin{r,s} r+s2v1

pv(k1)(Tp(kr+s−2v+1) +pk1Tp(kr+s−2v−1) )

−pk1

min{r,s1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−1−2v)

=

0vmin{r,s} r+s2v<1

pv(k1)Tp(kr+s−2v) Tp(k)+

0vmin{r,s} r+s2v1

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1)

+

0vmin{r,s} r+s2v1

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1)

min{r,s1} v

=0

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1) .

(8)

Im Falle r ≥ s+1 gilt für 0 ≤ v ≤ min{r,s} = s stets r+s−2v ≥ r−v ≥ 1 und min{r,s−1} =s−1, also vereinfacht sich obige Gleichung dann zu

Tp(kr)Tp(ks+1) =

s v=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) +

s v=0

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1)

s1 v

=0

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1)

=

s v=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) +p(s+1)(k1)Tp(kr+s−2s−1)

=

s+1 v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) =

min{r,s+1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) ,

was die Behauptung für s+1 anstelle von s ist. Im Falle r = s gilt r+s−2v = 0 für v = s und r+s−2v ≥ 1 für alle 0 ≤ v < s sowie min{r,s−1} = s−1, also vereinfacht sich obige Gleichung zu

Tp(kr)Tp(ks+1) = ps(k1)T1(k)Tp(k)+

s1 v

=0

pv(k1)Tp(k2s−2v+1)

+

s1 v

=0

p(v+1)(k1)Tp(k2s−2v−1)

s1 v

=0

p(v+1)(k1)Tp(k2s−2v−1)

= ps(k1)T1(k)Tp(k)+

s1 v

=0

pv(k1)Tp(k2s−2v+1) =

s v=0

pv(k1)Tp(k2s−2v+1)

r=s

=

min{r,s+1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) ,

was die Behauptung für s+1 anstelle von s ist. Im Falle r < s schließlich gilt für 0 ≤ v ≤ min{r,s} = r stets r+s−2v ≥ s−v ≥ 1 und min{r,s−1} = r, also vereinfacht sich obige Gleichung dann zu

Tp(kr)Tp(ks+1) =

r v=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) +

r v=0

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1)

r v=0

p(v+1)(k1)Tp(kr+s−2v−1)

=

r v=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) =

min{r,s+1} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v+1) ,

was ebenfalls die Behauptung fürs+1 anstelle von s ist. Somit ist der Induktions-

schluss vollständig.

(9)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I § 2 Die Algebra

§ 2 Die Algebra der Hecke-Operatoren

In diesem Abschnitt wird aus den Hecke-Operatoren eine C-Algebra von Endo- morphismen von Mk konstruiert. Zunächst wird dazu eine Bezeichnung für den zugrundeliegendenC-Vektorraum eingeführt.

(2.1) Bezeichnung

Für jedesk ∈N0führt man die Bezeichnung Hk =

(

n

N

αnTn(k)

N ⊆Nendlich und αnC für allen ∈ N )

ein.

Nun wird derC-VektorraumHkzusammen mit einer weiteren Verknüpfung zu einer Algebra gemacht.

(2.2) Satz

Sei k ∈ N0. Der C-Vektorraum Hk wird zusammen mit der Hintereinanderausfüh- rung von Operatoren zu einer kommutativenC-Algebra mit Eins, die Unteralgebra von EndMk ist, wobei EndMk die C-Algebra aller Endomorphismen auf Mk be- zeichnet. Als C-Algebra wird Hk von den Tp(k) für Primzahlen p ∈ Nerzeugt. Sind m,n∈ N, so gilt

Tm(k)Tn(k) =

d|(m,n) d>0

dk1T(mnk) d2 .

Insbesondere gibt es zu jedem n ∈ N eine endliche Menge {p1, . . . ,pl} von Prim- zahlen, so dassTn(k)Q[Tp(k1), . . . ,Tp(kl)] gilt.

Beweis

(1) Das Einselement vonHk ist die identische AbbildungT1, und dassHk ⊆EndMk

gilt, folgt nach Definition vonHk bereits aus der Tatsache, dass Tn für jedes n ∈ N nach Korollar 1.3 ein Endomorphismus vonMk ist.

(2) Für jedes r ∈ N0 und jede Primzahl p ∈ N ist Tp(kr) ein Polynom in Tp(k) mit Koeffizienten inQ: Fürr ∈ {0, 1}ist diese Aussage klar. Istr ≥1 und ist Tp(ks) für alle s≤r ein Polynom in Tp(k) mit Koeffizienten inQ, so ist auch

Tp(kr+1) (1.5)= Tp(kr)Tp(k)−pk1Tp(kr−1)

(10)

als Produkt von Polynomen selbst wieder ein Polynom in Tp(k) mit Koeffizienten in Q. Induktiv folgt nun die Behauptung.

(3) Die Hecke-Algebra Hk ist kommutativ: Führe zunächst die Bezeichnung vp(n) für alle n ∈ Nund Primzahlen p ∈ Nfür die Vielfachheit von p in der Primfaktor- zerlegung vonnein, so dass stets

n =

pPrimzahl

pvp(n)

gilt. Sind nunR,S ∈ Hk mit R=

mM

αmTm(k) und S =

nN

βnTn(k)

für endliche Mengen M,N ⊆N, so folgt

RS =

mM

αmTm(k)

!

n

N

βnTn(k)

!

=

mM nN

αmβnTm(k)Tn(k)

(1.2)

=

mM nN

αmβn

pPrimzahl

T(k)

pvp(m)

!

pPrimzahl

T(k)

pvp(n)

!

=

mM nN

αmβn

pPrimzahl

T(k)

pvp(m)T(k)

pvp(n).

Zu jeder Primzahl p∈ Nexistiert nach (2) für jedesm ∈ Mein PolynomFm,pQ[X] und für jedes n∈ N ein Polynom Gn,pQ[X] mit

T(k)

pvp(m) = Fm,p(Tp(k)) und T(k)

pvp(n) =Gn,p(Tp(k)). Fürr,s∈ N0 gilt stets

(Tp(k))r(Tp(k))s = (Tp(k))r+s = (Tp(k))s+r = (Tp(k))s(Tp(k))r,

(11)

Die algebraische Struktur der Hecke-Operatoren I § 2 Die Algebra also folgt

m

M nN

αmβn

pPrimzahl

T(k)

pvp(m)T(k)

pvp(n) =

mM nN

αmβn

pPrimzahl

Fm,p(Tp(k))Gn,p(Tp(k))

=

mM nN

βnαm

pPrimzahl

Gn,p(Tp(k))Fm,p(Tp(k))

=

mM nN

βnαm

pPrimzahl

T(k)

pvp(n)T(k)

pvp(m)

=

mM nN

βnαm

pPrimzahl

T(k)

pvp(n)

!

pPrimzahl

T(k)

pvp(m)

!

(1.2)

=

mM nN

βnαmTn(k)Tm(k)

=

nN

βnTn(k)

!

m

M

αmTm(k)

!

=SR.

(4) Zeige nun die Formel für das Produkt zweier Hecke-Operatoren durch Induktion nach der Anzahl w der verschiedenen Primteiler von mn. Ist w = 1, so existieren r,s∈ N0 und eine Primzahl p ∈ Nmit m= pr sowien= ps. Dann hat man

Tm(k)Tn(k) =Tp(kr)Tp(ks)

(1.6)

=

min{r,s} v

=0

pv(k1)Tp(kr+s−2v) =

d|(pr,ps) d>0

dk1T(pr psk)

d2

.

Sei nun w ≥ 2, und es sei die behauptete Produktformel bereits für m0,n0N anstelle von m beziehungsweise n bewiesen, wenn m0n0 genau w−1 verschiedene Primteiler hat. Betrachte zunächst den Fall, dassmund nteilerfremd sind. Dann gilt

Tm(k)Tn(k) (1.2)= Tmn(k) =1k1T(mnk) 1

=

d|(m,n) d>0

dk1Tmn(k) d2 .

Andernfalls wähle eine Primzahl p ∈ Nmit p |(m,n). Dann gibt es m0,n0Nund r,s∈ Nmitm= prm0 undn = psn0sowiep6 |m0undp6 |n0. Dann folgt auchp6 |m0n0, aber es gilt q | m0n0 für Primzahlen q 6= p genau dann, wenn q | mn gilt. Somit hat m0n0genauw−1 verschiedene Primteiler. Gemäß Induktionsvoraussetzung gilt nun

Tm(k0)Tn(k0) =

d|(m0,n0) d>0

dk1T(mk0)n0 d2

.

Referenzen

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