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Olivier Eimer und Roland Wolf Christen und Irre

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Academic year: 2022

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Olivier Eimer und Roland Wolf

Christen und Irre SoSe90, DA 134, 79 Seiten.

"Der Versuch einer Annäherung aus exegetischer und historischer Sicht" - so haben die Verfasser (ein Psychologe und ein Theologe) im Untertitel den Zielpunkt der Arbeit formuliert.

Das Verhältnis der beiden im Titel angesprochenen Gruppen, so eine der Kernthesen der Studie, ist vielfach charakterisiert durch den Abbruch des "Dialoges zwischen Vernunft und Unvernunft" (Foucault).

In einem ersten Schritt wird versucht, die alt- und neutestamentlichen Dimensionen des Redens von (von uns so bezeichneten) psychischen Abweichungen aufzuzeigen. Dabei wird, etwa für den Bereich der Dämonen-Besessenheit im NT, die Bedeutung des soziokulturellen Hintergrundes unterstrichen. Betont wird dabei auch der Aspekt der Ganzheitlichkeit, der die Sicht von "nephesch" bzw. "psyche" im AT und NT prägt, woraus, beispielhaft am Handeln Jesu, auch ein ganzheitliches Krankheits- und Heilungs-"Konzept" resultiert. U.a. an Ezechiel wird verdeutlicht, wie prophetische Phänomene Kennzeichen schizophrener Prozesse tragen können - und vice versa.

In den nachfolgenden historisch orientierten Abschnitten wird paradigmatisch an den Beispielen der Hexenverfolgung, der Aufklärung und des deutschen Faschismus gezeigt, wie einerseits psychische Störungen gesellschaftlich geprägt sind und andererseits mit Etablierung der Herrschaft der Ratio das vernunftwidrige "Verrückte" zusehends als eigentlich nicht zur Welt gehörig betrachtet wird, verbunden mit Strategien der Ausgrenzung, Umerziehung und zeitweisen Ausmerzung. An den mangelnden Gegenstrategien der Kirche offenbaren sich die Aporien diakonischen Handelns und theologischen Redens: Eine theologische Antwort auf diese Entwicklung, in deren Zentrum der Verweis auf die Gebrochenheit des Menschen und Gottes Akzeptanz dieser Gebrochenheit steht, fehlt.

In einem abschließenden Resümee werden thesenartig Forderungen an diakonisches Handeln in Bezug auf den "Irrsinn" formuliert, deren Kern es ist, die Solidarität Gottes mit unserer Brüchigkeit sich widerspiegeln zu lassen in unserer "vernünftigen" Solidarität mit der

"Unvernunft" - es könnte die Solidarität mit einer prophetischen Botschaft sein.

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