• Keine Ergebnisse gefunden

Grundwissen Ästhetik, 2. Teil: Zur Geschichte der Ästhetik Das Phänomen der

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Grundwissen Ästhetik, 2. Teil: Zur Geschichte der Ästhetik Das Phänomen der"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Dr. Christian Thies, Proseminar: Schönheit, was ist das? (WS 2003/04)

Grundwissen Ästhetik, 2. Teil: Zur Geschichte der Ästhetik

Das Phänomen der Kunst ist (aus heutiger Sicht) so alt wie die Menschheit. Der wichtigste Beleg sind die Höhlenmalereien des Cro-Magnon-Menschen, die bis zu 30.000 Jahre alt sind.

Man kann wohl sagen, dass es keine menschliche Gesellschaft ohne ästhetische Phänome- ne gibt; alle Menschen können ästhetische Erfahrungen machen.

Auch das Nachdenken über das Schöne setzt sicherlich früh ein. Philosophische Überle- gungen finden wir schon bei den Vorsokratikern, vor allem den Pythagoreern, und dann bei einigen Sophisten (vgl. M. Hauskeller, Hg.: Was das Schöne sei. München ³1999. S. 11f.).

Platon formuliert eine vollständige Theorie des Schönen. Die erste uns bekannte Schrift, die sich systematisch mit einem Teilbereich der Kunst beschäftigt, ist die „Poetik” von Aristoteles.

Insofern ist das 4. vorchristliche Jahrhundert in Athen die erste große Blütezeit der Ästhetik.

Im klassischen Griechenland gab es auch die ersten Ansätze einer Loslösung der Kunst von religiösen und politischen Vorgaben.

Diese Tendenzen zur Autonomisierung werden in der Moderne fortgeführt, in der die Kunst nur um der Kunst willen („l’art pour l’art“) betrieben wird und das Schöne ein „Wert an sich“ ist. Die zweite große Blütezeit lässt sich auf den Zeitraum von 1750 bis 1850 datieren;

nach einigen Vorläufern in der britischen Aufklärung (Burke, Hume) findet sie vor allem in Deutschland statt, in der Zeit der Klassik und Romantik, philosophisch gesprochen zwischen Kant und dem späten Schopenhauer. Bedeutende Schriften zur Ästhetik sind sodann inner- halb aller wichtigen philosophischen Strömungen hervorgebracht worden, im Pragmatismus (Dewey), Existentialismus (Heidegger, Sartre), im Marxismus und der Frankfurter Schule (Adorno) usw. Eine neue Blütezeit der Ästhetik erleben wir seit den 80er Jahren des 20.

Jahrhunderts. Das gilt für Frankreich (im Zeichen der Postmoderne), für die USA (durch die Weiterentwicklung der analytischen Philosophie) und für Deutschland (wo die meisten Auto- ren die ästhetische Erfahrung als Ausgangspunkt nehmen).

15 repräsentative Werke der modernen Ästhetik (in chronologischer Abfolge) Edmund Burke: Vom Erhabenen und Schönen (GB 1756). Ost-Berlin 1956

David Hume: Über den Maßstab des Geschmacks (GB 1757). In: ders.: Vom schwachen Trost der Philosophie. Essays. Göttingen 1990. S. 73-103

Immanuel Kant: Kritik der Urteilskraft (1790) – verschiedene Ausgaben

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik I bis III (1820er Jahre) – verschiedene Ausgaben

Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung (vor allem das 3. Buch im 1. u.

2. Band, 1818 bzw. 1844) – verschiedene Ausgaben

Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (1872). In: ders.:

Kritische Studienausgabe, Bd. 1. München 1999. S. 9-156

John Dewey: Kunst als Erfahrung (USA 1934). Frankfurt a. M. 1988

Martin Heidegger: Der Ursprung des Kunstwerks (1935). In: ders.: Holzwege. Frankfurt a.

M. 1950 (auch Einzelausgabe Stuttgart 1960)

Jean-Paul Sartre: Was ist Literatur? (Fr. 1947) Reinbek 1981

Arnold Gehlen: Zeit-Bilder. Zur Soziologie und Ästhetik der modernen Malerei (1960).

Frankfurt a. M. ³1986

Nelson Goodman: Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie (USA 1968). Frank- furt a. M. 1995

Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie (posthum 1970). Frankfurt a. M.

Arthur C. Danto: Die Verklärung des Gewöhnlichen. Eine Philosophie der Kunst (USA 1981). Frankfurt a. M. 1991

Jean-François Lyotard: Das Erhabene und die Avantgarde. In: J. Le Rider/G. Raulet (Hg.): Verabschiedung der (Post-)Moderne. Tübingen 1987. S. 251-269

Martin Seel: Eine Ästhetik der Natur. Frankfurt a. M. 1991

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das gesamte Werk gibt dem Praktiker interessante Einblicke, dem Zahntechniker Hilfestellung und Anleitung mit dem Ziel einer funktionalen, ästhetischen Zahnver- sorgung bei

„Antinomie des Geschmacks“ (§§ 55ff.): Die beiden Aussagen, dass sich über Geschmack streiten und dass sich über Geschmack nicht streiten lasse, stehen in

Auf der Ebene der ästhetischen Wahrnehmungen (d.h. bei den spontanen Qualitätsurteilen, die auf unseren Fernsinnen beruhen und sich auf Farben, Gestalten, Klänge usw. beziehen)

Wo jenes Vertrauen in Richterrecht und Rechtsdogmatik fehlt, sieht sich der Gesetzgeber zu umfassenden und sich in Details verlierenden Rege- lungssystemen gezwungen. Auch auf

die Kunst in der für sie wesenhaften Erscheinungsform, im Schein, Gleiches leisten- wenn die Bedingung der Erkenntnis ihres Scheincharakters erfüllt ist; sie erst verleiht

Gadamers Hermeneutik wird Wahrheit durch die Kunst in der lebensweltlichen Kontinuität unserer Erkenntnis erfahren - Ausgangspunkt für die Rezeptionsästhetik (Iser, Jauß), welche

Das neue Eucerin® Dermopure Triple Effect Serum bietet eine Lösung gegen unreine Haut und Pickelmale.. Es ist das erste, speziell für zu Akne neigende Haut konzipierte Produkt

Das neue Eucerin® Dermopure Triple Effect Serum bietet eine Lösung gegen unreine Haut und Pickelmale.. Es ist das erste, speziell für zu Akne neigende Haut konzipierte Produkt