ORTE DER FORSCHUNG
1 | 19 MaxPlanckForschung
3
Gelehrte, versunken in kontemplativer Stille, umgeben von Büchern – jahrhundertelang war dies der Inbegriff von Wissenschaft. Doch können Bibliotheken noch zentrale „Orte der Forschung“ sein, wenn im Zeitalter der Digitalisierung die meisten Quellen jederzeit online verfügbar sind? Von Forschenden weltweit wird diese Frage ganz klar mit Ja beantwortet. In vielen Wissenschaftsbereichen ist das gedruckte Buch nach wie vor das bevor zugte Publikationsmedium und die Bibliothek sozusagen das gut ausgestattete Labor, ohne das Forschung nicht möglich ist. Und so überrascht es nicht, dass Gastwissenschaftler ihre Aufenthalte an Max-Planck-Instituten nicht selten nach der Kapazität der Bibliotheksnutzung planen müssen.
Die Qualität einer Bibliothek beruht jedoch nicht allein auf den Beständen, so wertvoll diese auch sein mögen.
Entscheidend ist die Verfügbarkeit des Wissens. Die Verantwortung dafür tragen die Bibliothekare: Sie durch- forsten alle zur Verfügung stehenden Quellen nach neuen, relevanten Veröffentlichungen, bereiten die Daten zeitgemäß auf und unterstützen die Wissenschaftler zudem auch im Publikationsprozess. Und selbstverständlich gilt dies nicht nur für das gedruckte Wort, sondern auch für andere Medien wie Bild-, Hör- und Videomaterial.
Die seit 120 Jahren bestehende Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, in die der Blick hier fällt, ist eine der renommiertesten kunstwissenschaftlichen Bibliotheken weltweit. Sie bietet Zugang zu rund 300 000 Monografien, 50 000 Bänden periodischer Schriften sowie mehr als 1000 Fachzeitschriften. Jährlich kommen etwa 7000 Neuerwerbungen hinzu. Und natürlich gehören auch zu dieser Bibliothek Laptops, Computerterminals und elektronische Medien – auch wenn sie hier gerade nicht im Bild sind. Zur Verfügung stehen neben den Printmedien 2500 lizenzierte E-Journals sowie rund 100 000 E-Books aus der Kunstwissenschaft und den Nachbardisziplinen.
Schätze des Wissens
Foto: Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut / Becker Lacour