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Der jA*nl\ tis^j^ (die «spanische Ära»).
Von A. Fischer.
Auf spanischem Boden begegnet man Datierungen wie :
I t
^ft*aJ! g^^^^ '^)-^r> l5'-'^' cy '^J^ Lerchundi
& Simonet, Orestomatta arribigo-espariola S. 15, 1; ^.^.i
jÄ^aJÜ ^.^itj ^;;^JCJU►' lX.»-!^ |.Lc (^t\JI ebda. S. 11, 6 v. u. ;
" 1 ^ .
jä*aJU uAJt} (•'•J^ (im lateinischen s
Paralleltexte: ,in mense augusti, Era millesima centesima septua-
gesima sexta") ebda. S. 12, 5 v. u. — xäjlX*j jUjJs.Jt iJi^
^Ail] v_«J!j (J>:>;jU. Ä-L*. iJiiAJLb oder ^LulXJI t^XS»
^jÄaoJ! (sic) ^j*^ i»-«-!!^ ^;\.äjLoj yo^^ UV^' I*'-* ülUiAlb ÜÄJtX-tJ
und entsprechend immer auf den toledanischen Goldprägungen lo
Alfons' VIII. von Kastilien i), s. Vives y Escudero, Monedas de las
dinasHas ardbigo-espanolas S. 340 ff. 393, Adler, Museum Cuficum
Borgianum Velitris S. 88 ■^), Codera y Zaidin , Errores de varios
numt'smdticos exlranjeros al tratar de las monedas ardb.-espaüolas
S. 5 f. u. a. — ^)*:JLj1 : ioo-ii! ^**^JJ (in einer jüdisch-arabischen 15
Hs. ; ^Axi! natürlich = 1395, .^JLj't = 1433) Casiri, Bibliotheca
arab.-hispana Escurialensis I, S. 376 b (vgl. auch S. 295 b neben
einander die Daten = 1425 : ,-.^'1 = 1463 und S. 296 a
^j-i = 1432 : ^jI'— .= 1470 und ^\(*. = 1423 : = 1461, sämt-
1) Nützel hat das verkannt, wenn er Katalog d, Orient. Münzen d. kgl.
Museen zu lierlin II, S. 266 ,Jahr 1256(?) n. Chr." schreibt statt ,.Iabr 1255 (?) der span. Ära'.
2) Hier immer falsch jftxaJ! statt ^ä^aJÜ . 3) Casiri versehentUch <sJö! statt .sJLj!.
Cv Cl.
264 Fischer, Der ta'rih, a^-sufr (die tspanische Ärw).
lich in jüd.-arab. Hss. ')). Beachte auch den Satz Casiri's a. a. O.
S. 295 b: ,Aera, quam vocant Alsaphar, cuius usus in Codicibus
Arabicis Mss. necnon in Tabulis publicis frequentissimus
occurrit
6 Was unter dem ^i^aJI verstehen ist, weiß man längst :
es ist damit die sog. spanische Ära gemeint (lat. aera hispanica ;
auf den spanischen Denkmälern und in den Urkunden und der
Literatur der Spanier heißt sie kurzweg Era, era, seltener auch
aera oder Tiera^)), deren Epoche der 1. Januar 38 v. Chr. ist und
10 die vom 5. bis zum Anfang des 15. Jahrh. auf der iberischen Halb¬
insel geherrscht, daneben aber auch vorübergehend Eingang in Süd¬
frankreich und im Afrika der Vandalen, Sueven und Alanen gefunden
hat. Vgl. Ideler, Handbuch der mathem. u. techn. Chronologie
II, S. 422 ff. und Ginzel, Handbuch der mathem. u. techn. Ckrono-
11 logie III, S. 175 ff. (an diesen zwei Stellen alle weitere Literatur von Wichtigkeit!).
Unklar sind dagegen noch Aussprache und eigentlicher Sinn
des Ausdrucks ^äaoJI.
Ginzel, der sich zuletzt (1914) darüber geäußert hat, a. a. 0.
»0 S. 175, schließt sich ganz an Ideler an, bei dem a. a. 0. S. 425
folgende Aussagen vorliegen: „Auch die in Spanien lebenden arabi¬
schen Schriftsteller datieren nicht selten nach der spanischen Aere.
Sie heißt bei ihnen jSoa}\ g^jLj tarich el-safar (aera sapha-
rensis) Das Wort scheint .. mit sefr oder sifr zu¬
ss sammenzuhangen , das eigentlich die Null bezeichnet»...., aber
auch, wie das daraus entstandene cifra, chiffre, Ziffer der
Spanier, Franzosen und Deutschen, für eine allgemeine Benennung"
1) Vgl. dazu O. G. Tychsen, Beurteilung der Jahrzahlen in den hebräisch¬
biblischen Handschriften (Rostock 1786) S. 18 «F.
2) S. oben S. 263 und z. B. noch , Alexandria clarissima femina vixit annos plus minus XXV recessit in pace deeimo Cal. lanuarias era DHU", ,hoc est inventarium librorum adnotatum Deo annuente suh era UCCCCXX", „Facta Kartula vinditionis die V idus Setembres in era DCCCXCV« Ginzel a. sofojt anzuf. O. S. 175 f. — Auf dieses span, aera, era gebt unser Ära, frz. Äre, ital. era ujf. zurück. — Für spanische Ara findet sicb übrigens auch der Name aera Caesaris. Vgl. dazu Ideler a. sof. anzuf. O. S. 426, auch Maqqari,
MP .
Analectes I, lo, 8: ^ ^/J^" tS^'^' '"'tj f^t^ .^LIj 'sJa^i^^^
^Ai»!! jJy« ^Ä*aJt BtX^ ÄJiXo und Abrah. Zakut, Sepher Juchasin,
Amsterd. Ausg. v. 1717, Bl. 101a, 13: DDiaiün Qi'lSlin TT^DH i<?o"p ^\Zt•^z^
njiDn ffl-'T iiaijn nbmw anianb ib^^nnm i::\aiaN -lo-'p pi« i-ü«
D'JllJ n"b (so nach Tychsen a. a. O. S. 18, Anm.; die Ausg. ist mir nicbt zugänglich) ' ünd i. J. 141 (der Weltscböpfung = 1381 n. Chr.) schafl'ten die Christen ihre mit der Zeit des Kaisers Augustus beginnende Jabresrechnung ab und fingen an Von der Geburt des Nazaräers an zu rechnen, was einen Unterscbied von 38 Jabren ausmacht'.
Fücher, Der to'rJft as-fufr ({Ue ttpanischn Ära»). 265
der Zahlzeichen wenigstens bei den Arabern in Spanien gegolten
haben muß^). So wäre denn tarich el-safar nur die Übersetzung
des Worts aera nach seiner gewöhnlichen , gleich anzuführenden,
Ableitung". (Diese Ableitung nach S. 428 ff. : aera zunächst, als
PI. von aes, — 'die einzelnen mit Zahlzeichen kurz ausgedrückten 5
Summen einer Rechnung'; später, in sehr junger Latinität, zum Sing,
fem. gen. geworden, = 'eine einzelne mit Zahlzeichen ausgedrückte
Summe einer Rechnung', 'eine bei einer Rechnung gegebene Zahl',
'eine Zahl geradehin' und schließlich 'Jahres-, Zeitrechnung'.)
Die Aussprache safar, die Ideler und nach ihm Ginzel unserm lo
jSiAO geben, geht offenbar auf Casiri a. a. 0. S. 295 f. u. ö. zurück, bei dem die Ära als ,Aera Sapharensis, id est Hispana", ,Aera Alsaphar*
u. ä. erscheint. Sie ist die übliche, denn sie findet sich auch Adler
a. a. 0. S. 88. 91, Tychsen a. a. 0. S. 20, Codera y Zaidin a. a. 0.
S. 6, Codera y Zaidin , Tratado de numismatica ardb.-espafiola is
S. 214, Vives y Escudero a. a. 0. S. 340, Anm. 1, v. Karabacek,
Zur Orient. Altertumskunde V , S. 8, Anm. 1 usf. Sie hat aber
keine andre Stütze als die von Casiri a. a. 0. S. 296 a aufgestellte
Etymologie: ^ä^o < hebr. THEO (das Casiri Safard aussprach und,
in Übereinstimmung mit der bekannten jüdischen Überlieferung — so
siehe z. B. Gesenius, Thesaurus oder Gesenius-Buhl, Hebr. u. ararn.
Handwörterbuch u. d. W. — als 'Spanien' deutete). Über diese
Etymologie, deren Unwert schon Tychsen a. a. 0. S. 21 und Ideler
a. a. 0. S. 425 erkannt haben, braucht man selbstverständlich kein
AVort mehr zu verlieren. 25
Die Tychsen-Ideler'sche Herleitung des .\usdrucks ^Lta'A , (ä^j^Lj)
von 'Null' würde natürlich die Aussprache (ta'rih) as-sifr
voraussetzen. Daß ^io 'leer', 'Null'*') seine alte Vokalisation sifr
auch in Spanien beibehalten hat, zeigt ja klar das kastil.-katal.- valenc.-mallork.-portug. cifra 'Null', später 'Zahlzeichen', 'Ziffer' u. ä. so (< mlat. cifra, — daneben auch das kastil.-katal.-valenc.-mallork. cero, portug. zero 'Null', doch wohl < *cihro < *cifro < arab. sifr. — s.
auch Pedro de Alcalä S. 168 a, 29: ,cifra enia cuenta (^ifra*). Aber
jene Herleitung ist irrig, denn sifr hat im Arabischen nie die Be¬
deutung 'Zahlzeichen', 'Ziffer' angenommen*). (Der den romanischen 35
Sprachen eigentümliche Bedeutungswandel 'Null' > 'Zi.ffer' ist offen¬
bar erst nach der Vertreibung der Araber aus Spanien eingetreten.
Vgl. Meyer-Lübke, Roman, etymol. Wörterbuch, Nr. 1910: ,Ital.
1) Dieser Erklärungsversuch wenigstens z. T. schon bei Tycbsen a. a. 0.
S. 20.
2) Vgl. meinen Aufsatz Zu „Berichtigung einer Etymologie K. Völlers'"
diese Zeitschr. LVII, S. 783 ff.
3) Wenigstens nicbt im mittelalterlichen Arabiseb. Im heutigen Marokkanisch lindet sich «/f (sicl in der Kabater Ausspracbe) 'Ziffer'. Aber bier bandelt es sicb offenbar um eine Rückentlebnung aus dem Spanischen.
266 Fischet; Der ta'rih as-.sufr (die ispanitche Ara*).
cif(e)ra (> frz. chiffre), afrz. cifre, span., portug. cifra. Die Be¬
deutung ist im Mittelalter, wo das Wort seit dem 12. Jahrh. auf¬
tritt, 'Null' und bleibt im Frz. bis ins 17. Jahrh. und im Portug.
bis heute, im 16. Jahrh. tritt daneben die neue Bedeutung 'Ziffer',
6 'Zahlzeichen' auf, auch schon Priedlein, Gerbert S. 47 f. u. a.)
Lerchundi und Simonet äußern sich im Glossar zu ihrer Oresto¬
matta, S. 206, zu ^A.aJ!*) (^jLj) folgendermaßen: ,segun algunos
viene del bibl. TiCD Sefarad (Espaiia), 6 mejor de Jus metal dorado,
como el Lat. . aera de aes". Letztere Etymologie scheitert aber
10 schon an dem Umstände, daß aera, era, zur Zeit als die spanischen
Araber den Ausdruck Jual\ prägten, auf der iberischen Halb¬
insel schon längst nur noch in seinen jüngeren Bedeutungen ' Posten
einer Rechnung', 'gegebene Zahl', 'Zeitraum' gebräuchlich war
(s. Kubitschek in Pauly-Wissowa's Realenzyklopädie d. klass. Alter-
n tumswiss. I«, Sp. 612 f. und Ideler a. a. 0. S. 428 f.), so daß
höchstens noch die Gelehrten seinen Zusammenhang mit oes 'Erz'-)
kannten.
Dozy liest unser als ^sus.!] und versteht darunter 'die
J-oE oi t ^
Christen'; s. Suppl. unt. yiM>\: ,Sous ^äxJt g^j^j, Vere des chr4- 20 tiens, les auteurs arabes de l'Espagne entendent l'öre des Espagnols
Ich stimme dieser Auffassung zu. Daß es für die Aus¬
sprache des Wortes als as-sufr (oder genauer as-sofr; vgl. span.
azofar, portug. a<;6far 'Messing') in Spanien eine gewisse Tradition
gegeben hat, scheint aus dem Satze Casiri's a. a. 0. S. 295b her-
36 vorzugehen : „Nec minus falsä conjectura aberravit Nicolaus Antonius
in Bibliotheca Vet. vol. II. pag. 234. ubi Aeram Alsaphar, quam
male Alcufri pro Alsofri[]], vel Alsafari scribit, Goptorum, sive
Martyrum Aeram putavit'. Und daß die spanischen Araber den
1) Sie schreiben ^ft*aJl, aber allem Anschein nacb ohne diese Vokalisation in ihren Originalen vorgefunden zu haben. Sie baben sich wohl durch die Stelle Dozy et Engelmann, Glossaire des mots esp. et port, derives de Varabe S. 227 beeinflussen lassen : „Les Arabes d'Espagne pronon(;aient oc-gofar, comme le prouve la mesure d'un vers cbez Maccari, II, 201, dern. 1. P. de Alcala donne Ia meme forme sous alatoii et sous herrumbre, et aujourd'hui encore on prononce ainsi au Maroc (Dombay, p. 101)'. Vgl. hierzu aber Fleischer, Kl. üchriften II, S. 294 f., ferner Glossarium latino-arabicum ed. Seybold S. 11: „aes
O 3 > O - *
yL*s' und Vocabulista S. 130: „jÄaO cuprum' (S. 328 freilich nur yus). Im heutigen Marokkanisch lautet das Wort in Wirklichkeit (far ('Messing').
2) Dieser ist übrigens mehrfach bestritten worden ; s. Ideler a. a. O.
S. 430 f., Kubitschek a, a. 0. Sp. 612 und Ginzel a, a. O. S. 177.
Fücher, Dei' ta'rili as-fufr (die ^spanische Ära»), 267
o i - o S J -
Ausdruck yuaS\ (wie sonst das häufigere ^ä^abSI ^)) tatsächlich
im Sinne von 'die christlichen Europäer', insbesondere 'die christ¬
lichen Spanier' gebraucht haben, kann ich wenigstens mit einer
Stelle belegen, nämlich mit dem Verse
, > '3c£ Ow >o- OJ ^ o5 - -
L*iJjo! jÄ*aJ! käSyUe J>j^ {_5~^- * '^^^ il-AjbS! o^j'tjj iXsj
'Ununterbrochen fortgepflanzt hat sich die Kunde, daß du es
bist, der die Könige der 'Hellfarbigen' (d. h. der spanischen Christen)
töten und dadurch Spanien neubeleben wird', Ibn IJaldün, Histoire
des Berberes p. p. de Slane I, 5 v. u. ^) und Maqqari, Analectes
II, vol, 3. Der Vers gehört zu dem berühmten Gedichte, in dem
Ibn al-'Abbär i. J. 635/1238") im Auftrage seines Fürsten Ibn
Mardanls den Hafsiden 'Abu Zakarijä Jahjä I. von Tunis anflehte
dem von den Christen hart bedrängten Valencia zu Hilfe zu eilen.
Korrekturzusatz. Ich sehe nachträglieh, daß die bei
Lerchundi und Simonet vorliegende Deutung von ^a*iJ| als 'Kupfer',
'Erz', 'aes' (s. die vorstehende Seite) olfenbar auf Gayangos zurück¬
geht, der in seiner Übersetzung von Maqqari, Bd. I, S. 372 schreibt:
,1 have already remarked elsewhere that the Arabic word safar
[sic!], i. e. copper, (in Spanish azofar) seems intended for the
translation of the Latin word yKra, meaning the era of Csesar "
1) Vgl. Dozy a. a. 0., Goldziher, Muh. Studien I, S. 268 f. und Völlers, t -I in Centenario delta nascita di Michele Amari I , S. 89. — Auch
o
oder s-\^:^\ hei£en die christlichen Spanier bei ihren arabiscben Lands¬
leuten-, s. Dozy, ZDMG. XVI, S. 598. (Ihr gewöhnlichster Name ist bekannt¬
licb — abgesehen von einfachem (^LoxJ! — (»Jj^'O
2) De Slane bemerkt in einer Fußnote zu diesem Verse in seiner Uber¬
setzung der Histoire des Berbkrcs, II, S. 311: „les musulmans donnent aux peuples chretiens les noms de H eni-'l-As fer (enfants du jaune) et Beni-'s-Sofr (enfants des jaunes)'. Er gibt aber keine Belege, was er wenigstens bei Beni-'s-Sofr bätte tun sollen, an dessen Existenz ich vorläufig nicbt glaube.
— Beuchte noch den Ausdruck yus\ ^.^LIiLy. = 'der römische (oder griechische) Kaiser', nach einem Vorschlage Fleischer's in Seetzen's Meisen durch Syrien,
Palästina Bd IV, S. 35. •
3) Valencia fiel nacb dem übereinstimmenden Zeugnis von Ibn Haldün und Maqqari a. a. 0. im Safar 636/1238. Brockelmann, Gesch. d. arab. Litter.
1, S. 840 hat — nach Wüstenfeld, Geschichtschreiber S. 128, unt. — 633/1235!
268
Anzeigen.
Grammatik der osmanisch-türkischen Sprache von Dr. Oott-
hold Weil. {Sammlung türkischer Lehrbücher für den
Gebrauch im Seminar für orientalische Sprachen zu Berlin.
Band I.) Berlin, Georg Keimer, 1917. VI, 258 S. M. 6.—,
geb. M. 7.—.
So sehr die Plut der Hilfsmittel für die Erlernung des Tür¬
kischen in den letzten Jahren angeschwollen ist, so fehlte es doch
immer noch an einer brauchbaren, über das Allernotdürftigste hinaus¬
gehenden, neueren türkischen Grammatik in deutscher Sprache : man
vermißte ein Buch vom Typus der lateinischen und griechischen
Schulgrammatiken, das unter Verzicht auf tieferes wissenschaftliches
Eindringen das grammatische Material einigermaßen vollständig und
in übersichtlicher, systematischer Anordnung darböte •— ganz zu
geschweigen von der noch nicht geschriebenen wissenschaftlichen,
historischen Grammatik des Türkischen, die wohl auch so bald noch
nicht geschrieben werden wird. Dem Mangel einer türkischen Schul¬
grammatik will Weil mit seinem Buch abhelfen. Dies ist ihm
durchaus gelungen, und er kann des Dankes und der Anerkennung
der Lehrenden wie der Lernenden gewiß sein; denn sein Buch be¬
deutet den früheren Hilfsmitteln gegenüber einen beträchtlichen
Portschritt, und wird durch seine Reichhaltigkeit besonders in
syntaktischer Beziehung — es enthält eine große Zahl treffender Be¬
merkungen und in den sonstigen Lehrbüchern noch nicht gebuchter
Konstruktionen , auf die iiil einzelnen hinzuweisen ich mir leider
versagen muß —, durch die Übersichtlichkeit der Anordnung, durch
die Fülle der mit ganz vereinzelten Ausnahmen gut gewählten und
im Ausdruck echt türkischen Beispiele , durch die im allgemeinen
klare und verständliche Fassung der Regeln*) und durch die ge¬
schickte , durchsichtige und sich leicht einprägende Terminologie
sicher bald eine weite Verbreitung erlangen.
1) Vielleicht könnte manches noch knapper gefaßt, der Regelstil noch schärfer festgehalten werden. Auf einzelne nicht ohne weiteres verständliche Fassungen von Regeln ist unten hingewiesen. — Sprachwissenschaftlich nicht einwandfreie Ausdrucksweisen wie „wie das Osmanische die . . . Laute des älteren Türkisch . . . wohlklingender zu gestalten verstanden hat' (S. 2), „als unschön empfundene Doppelkonsonanz' (S. 9. 10), „Doppelkonsonanz liebt der Türke nicht* (S. 15), „um die sonst entstehende Doppelkonsonanz zu vermeiden'
^S. 33) werden wobl in einer nenen Auflage ausgemerzt werden.