Zie ls e tzung :
Ablauf de s Wo rks ho ps
Impulse zur erfolgreichen Gestaltung des Arbeitsprozesse geben Reflexion der eigenen Rolle ermöglichen
Anregungen für eine angemessene Rollenwahrnehmung vermitteln
1. Einführung: Prozessgestaltung als Aufgabe von SINUS-Koordinator/innen 2. Reflexion der eigenen Arbeit als (SINUS-)Koordinator/in
3. Impulse zur Förderung des Arbeitsprozesses als SINUS-Koordinator/in 3. Erfahrungsaustausch in Dreiergruppen
4. Klärung der Rolle als SINUS-Koordinator/in 5.Umgang mit Widerstand
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
Aus g ang s lag e : Pro g rammphilo s o phie S INUS -Grunds c hule Lehrkräfte als Experten für Unterricht sind die Träger der
Unterrichtsentwicklung im SINUS-Programm:
1. SINUS geht von den konkreten Problemen aus der alltäglichen Praxis der am Projekt beteiligten Lehrkräfte aus
2. SINUS setzt auf die professionelle Zusammenarbeit von Lehrkräften innerhalb und zwischen Schulen
3. SINUS erfordert gemeinsame Qualitätssicherung durch Feedback und Evaluation
4. SINUS bietet Unterstützung durch wissenschaftliche
Begleitung, Koordinator/innen, Materialien, Fortbildungen etc.
Fo lg e rung
a) Inhalts e be ne :
b) Pro ze s s e be ne
: Zwei sich gegenseitig bedingende Ebenen der Gestaltung des Programms
Vermittlung inhaltlicher Impulse (Handreichungen für Module, Materialien,
Veranstaltungen)
: Unterrichtsentwicklung durch eine verbindliche und zielgerichtete Zusammenarbeit der Lehrkräfte (Qualitätssicherung, Prozessteuerung,
Feedback, Logbuch) Beide Ebenen müssen durch Programmträger und
Koordinator/innen effizient und effektiv gestaltet werden
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
Ge me ins ame Ge s taltung de r Arbe its pro ze s s e :
Pro fe s s io ne lle Le rng e me ins c hafte n als Ide alfo rm:
Sinus stellt hohe Anforderungen an die Beteiligten; keine Rezepte, kein SINUS-Curriculum, keine Patentlösungen, sondern möglichst fruchtbare Balance zwischen flexibler Prozessgestaltung, verbindlichen Vorgaben und gezielten inhaltlichen Anregungen
1.Gemeinsame, freiwillig übernommene Arbeitsaufgabe
2.Konzentration auf die Lernförderung der Schüler/innen 3.Deprivatisierung des beruflichen Handelns 4.Formen professioneller Zusammenarbeit 5.Reflektierender, entwicklungsoffener Dialog
S c hlüs s e lfunktio n für S INUS - Ko o rdinato r/inne n zur Unte rs tützung de s Pro ze s s e s
Beide Ebenen sinnvoll miteinander verbinden: stimmige Balance zwischen inhaltlichen Impulsen und Prozessgestaltung
herstellen
Entwicklungsprozesse der Lehrkräfte unterstützen, aber nicht aus der Hand nehmen
Das Projekt leiten, aber nicht dominieren
Impulse für einen Innovationsprozess geben, aber nicht die Gesamtverantwortung für den Prozess übernehmen
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
De n S INUS -Arbe its pro ze s s als Ko o rdinato r/in e rfo lg re ic h be g le ite n durc h
1. Beachtung und Prüfung von Grundvoraussetzungen innovativer Prozesse zur Weiterentwicklung von Unterricht
2. Schaffung von gezielten Anreizen für Unterrichtsentwicklungen 3. Kontinuierliche Reflexion des Arbeitsprozesses
4. Erfolgreiche Wahrnehmung der Rolle als Koordinator/in:
Über- wie Unterschätzungen der eigenen Rolle vermeiden, mit Widerstand angemessen umgehen
Wählen Sie eine von Ihnen geleitete Gruppe aus Ihren
Arbeitsfeldern aus (SINUS, Lehrerfortbildung, Kollegium etc) Skizzieren Sie den Arbeitsprozess dieser Gruppe in Form eines Bildes, eines Schaubildes, einer Metapher und berücksichtigen Sie dabei folgende Fragen (15`):
1.Wer arbeitet mit wem zusammen, wer ist besonders aktiv, wer passiv?
2.Wie klappt die Zusammenarbeit?
3.Wie produktiv ist diese Gruppe im Hinblick auf die gesetzten Ziele?
4.Wo stehen Sie, wie nehmen Sie die Rolle als Leiter/in wahr?
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
1. Be ac htung und Prüfung vo n Grundvo raus s e tzung e n
inno vative r Pro ze s s e zur Unte rric hts e ntwic klung : Bereitschaft, das eigene Unterrichtshandeln zu verändern
Interesse einer ausreichend großen Gruppe von Lehrkräften, den
Unterricht weiterzuentwickeln Bereitschaft einer ausreichend großen Gruppe von Lehrkräften
zusammenzuarbeiten
Interesse einer ausreichend großen Gruppe von Lehrkräften,
Rückmeldung zur eigenen Arbeit zu erhalten Unterstützung durch die Schulleitung
Vorhandensein von ideellen und materiellen Ressourcen
2. Ge zie lte Anre ize für Ve rände rung e n s c haffe n:
1. SINUS-Projekt als Lösungsangebot der Herausforderungen und Probleme der beteiligten Lehrkräfte gestalten
2. SINUS als Beitrag zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit nutzen (Zuwendung, Wirksamkeit, Rollenidentifikation stärken)
3. Projektziele positiv und realistisch formulieren, in einem
„Arbeitsvertrag“ festhalten und regelmäßig überprüfen
4. Schrittweise Lösungen erarbeiten, auch kurzfristige Erfolge anstreben
5. Entlastung ermöglichen (Ausgleichsstunden, Bereitstellung guter Materialien, Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen,
Anschaffung von Lehr- und Lernmaterial etc.)
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3. De n Arbe its pro ze s s ko ntinuie rlic h re fle ktie re n
Phas e Inhaltlic he Frag e n Pro ze s s frag e n
1. Ke nne n le rne n Wo rum g e ht e s be i S INUS , we lc he Zie le s e tze n wir uns ?
We r s ind die ande re n, wann, wo , wie o ft tre ffe n wir uns ?
2. Klärung v o n Re g e ln und No rme n
Wie wo lle n wir die s e Zie le e rre ic he n, s ind s ie re alis tis c h be s c hrie be n?
We lc he Ro lle ne hme ic h, ne hme n die ande re n e in, wie s ic he re ic h me ine n Einflus s , we r hat das S ag e n?
3.Ve re inbarung v o n No rme n und Re g e ln
We lc he inhaltlic he n Ve rabre dung e n tre ffe n wir, wann wird was g e mac ht?
We lc he Re g e ln s o lle n für uns e re Zus amme narbe it g e lte n, we lc he nic ht?
4. Pro duktiv e Phas e Wie s ic he rn wir uns e re Erg e bnis s e , was ne hme n wir uns als Näc hs te s v o r?
Wie s ic he rn wir uns e re Arbe its pro duktiv ität, wie kö nne n wir uns e re Zus amme narbe it v e rbe s s e rn?
5. Auflö s ung , We ite rführung
Was habe ic h inhaltlic h g e le rnt, wie v e rbre ite n wir uns e re Erg e bnis s e ?
Was hat mir die Be g e g nung mit de n ande re n be de ute t, wie mac he ic h we ite r?
Stellen Sie Ihrem Partner die augenblickliche Arbeitssituation der von gewählten Gruppe vor, beziehen Sie dabei zusätzlich folgende Frage ein (siehe Skript, jeweils 15 Min.):
1. Sind die Voraussetzungen eines selbst getragenen Innovationsprozesses gegeben, welche fehlen ggf.?
2. Gibt es für die Teilnehmer/innen dieser Gruppe ausreichende Anreize für eine aktive Mitarbeit, welche fehlen ggf.?
3. In welcher Phase befindet sich die Gruppe?
4. Welche Impulse täten dieser Gruppe gut, um die Arbeitsproduktivität zu erhöhen?
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
4. Die e ig e ne Ro lle e rfo lg re ic h wahrne hme n, Übe r- wie Unte rs c hätzung e n ve rme ide n, mit Wide rs tand umg e he n Die wesentliche Aufgaben als Koordinator/in kompetent
wahrnehmen, Rollenüber- wie -unterschreitungen vermeiden:
1.Den Arbeitsprozess organisieren
2.Für kontinuierliche Reflexion des Arbeitsprozesses sorgen 3.Vorschläge zur effektiven Steuerung des Prozesses
formulieren und/oder aufgreifen
4.Die Teilnehmenden in ihren Vorhaben unterstützen 5.Das Projekt öffentlich bekannt machen
6.Neue Teilnehmer/innen für die Mitarbeit interessieren 7.Für Vernetzung und weitere Unterstützung sorgen
Ro lle nübe rs c hre itung “Zu vie l le ite n“:
in s c he inbar hilfre ic he r We is e
„Re tte rs “
in de r kritis ie re nde n We is e Ve rfo lg e rs “ a) SINUS wird aus einer Position der eigenen Überlegenheit, damit
verbundener Abwertung der Kompetenzen anderer sowie der Übernahme von zu viel und zu großer Verantwortung
des sog. geleitet
b) Aus einer Position der eigenen Überlegenheit, damit verbundener Abwertung der Kompetenzen anderer sowie Übernahme von zu großer
Verantwortung des sog. „
(„Ich we iß , wie das S INUS -Proje kt ge s talte t we rde n m us s ! Mache n S ie e infach m it und ve rtraue n S ie m ir.“)
(„S ie
habe n ke ine Ahnung von Mathe m atik und Naturwis s e ns chafte n! Tun S ie am be s te n, was ich Ihne n s age !“).
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Ro lle nunte rs c hre itung “Zu we nig le ite n“:
Vermeidung der Leitungsrolle, um der Rollendifferenz und damit Distanz zu den Teilnehmer/innen zu entgehen.
Das Projekt wird nicht geleitet, da die Koordinator/innen ihre eigenen Kompetenzen zur Wahrnehmung der Projektleitung abwerten.
Koordinator/innen passen sich den „naturwüchsigen“ Entwicklungen des Projektes an
und verstehen sich bei Misserfolgen als
„Opfer“ nicht gestaltbarer Prozesse.
(„W ir brauche n als e rwachs e ne Me ns che n doch ke ine Le itung, ich m ache e infach be i Ihne n m it!“)
Typis c he Re aktio ne n:
a) Komplementär in der selbstabwertenden „Opferrolle“
zunehmend passives Verhalten, keine eigenen Ideen, keine Verantwortung für die Gestaltung des Projekts
b) Konkurrierend um die Rolle des Überlegenen, Versuch die
„Verfolger-“
oder „Retterrolle“ zu besetzen
Abwertung der Kompetenzen anderer
(„S ie habe n re cht, ich habe tats ächlich ke ine Ahnung!“),
(„Ich we rde Ihne n be we is e n, das s S ie von Mathe m atik nichts ve rs te he n!“)
(„Ich ke nne m ich m it Proje kte n vie l be s s e r aus als S ie und ze ige Ihne n, wie S ie Ihre Aufgabe am be s te n lös e n könne n!“),
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Typis c he Re aktio ne n:
c) Überengagierte Teilnehmer/innen übernehmen
komplementär zur Selbstabwertung des nichtleitenden Koordinators als „Retter“ die vakante Leitungsrolle (
passiven Koordinator/innen bietet sich im Falle von
Misserfolgen die Chance, als „Verfolger“ aus dem Hintergrund zu treten (
S o
kom m e n wir nicht we ite r, wir m ache n e s je tzt m al wie folgt...);
„Mir war von Anfang an klar, das s e s s o nicht klappe n konnte !“)
Typis c he Re aktio ne n:
Alle drei Rollen des sog. „Drama-Dreiecks“ können jederzeit und häufig unerwartet wechseln a) „Opfer“ wird zum „Verfolger“: „
b) „Retter“ wie „Verfolger“ werden zum „Opfer“:
Ich habe je tzt das 5. S INUS -Tre ffe n m itge m acht und noch im m e r is t nichts für m ich he raus ge kom m e n!“
„S ie habe n R e cht, ich habe das Proje kt s chle cht ge plant und bin m e ine r Aufgabe nicht ge wachs e n.“
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Aus s tie g e aus de m „Drama-Dre ie c k“
Realistische, „vertragskonforme“ Rollenwahrnehmung entlastet den/die Koordinator/in, fördert die gemeinsame Verantwortung und erhöht die Aktivität aller Teilnehmenden;
wird gesichert durch 1.klare Zielvereinbarung
2.regelmäßiges Feedback
3.Reflektion des Prozesses und Überprüfung der Zielerreichung 4. daraus abgeleitete gemeinsame Gestaltung des Arbeitsprozesses 5. gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten
Klären Sie am Beispiel der von Ihnen geleiteten Gruppe folgende Fragen:
1. Welche Rolle nehme ich gegenüber der von mir geleiteten Gruppe ein?
2. Welche typischen „Fallen“ des „Drama-Dreiecks“ kann ich für mich erkennen?
3. Welche Teilnehmer fallen mir dazu besonders auf?
4. Wie kann ich zukünftig Einstiege ins „Drama-Dreieck“ verhindern?
Tauschen Sie Ihre gegenseitigen Erfahrungen als Leiter/innen von Gruppen aus!
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„Pro je kte m anag e n und Pro z e s s e g e s talte n“
Umg ang mit Wide rs tand
Aktiv/ o ffe n:
Widerstand im Unterschied zu direkter Kommunikation als verdeckte (unbewusste) Form, bestimmte Interaktionen abzuwehren (Freud)
Verbal:
Verhalten:
Vorwürfe , Pole m ik, Form alis m us , Drohunge n, e ndlos e De batte n
Unruhe , Ge rüchte ve rbre ite n, häufige s S töhne n, Auge nrolle n
Umg ang mit Wide rs tand:
Pas s iv/ ve rs c hlo s s e n Verbal:
Verhalten:
S chwe ige n, blöde ln, Unwichtige s ans pre che n, ins Läche rliche zie he n, Allge m e inplätze ve rbre ite n,
Müdigke it, Unaufm e rks am ke it, Fe rnble ibe n, inne re
Em igration, Unpünktlichke it, Able nkunge n, Lus tlos igke it:
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Umg ang mit Wide rs tand
Veränderungen sind mit Widerstand verbunden, enthält immer eine verschlüsselte Botschaft, Nichtbeachtung von Widerstand führt zu Blockaden, Ziel: mit dem Widerstand gehen, den Widerstand in offene Kommunikation überführen:
1. Eigener Befindlichkeit als Maßstab folgen 2. Klären, wer „das Problem hat“
3. „Gespräch über das Gespräch“ führen
4. Den Widerstand ernst nehmen und zum Thema machen.
5. Das Verhalten widerspiegeln, nachfragen, weitere Erläuterungen erbitten
Umg ang mit Wide rs tand
1.Welche Formen des Widerstands sind Ihnen vertraut?
2. Welche Teilnehmer/innen der von Ihnen geleiteten Gruppe fallen Ihnen dazu ein?
3. Wie gehen Sie am besten mit Widerstand um, welche Interventionen haben sich für Sie bewährt?