Alexander Dobrow
MOSKAU
LÄDT E
OLYMP
7%
APN-Verlag
Moskau
1974Das
Verzeichnis der Städte, die sichum
dieAustragung
derOlympischen Sommerspiele
bewerben, ist stetsvon
Interesse. Besonders interessant
war
aber die mitdem
Jahresbeginn 1970 abgeschlossene Liste, auf derneben
Montreal(Kanada) und Los
Angeles(USA) auch Moskau
stand, diemehr
als 7 Millionen zählende Hauptstadt des ersten sozialistischen Staates der Welt, eines der größten Zentren der In- dustrie, Wissenschaft
und
Kultur unse- res Planeten.Am
21.November
1969wurde im Moskauer
Stadtsowjet eine Pressekon- ferenz für sowjetischeund
ausländi- sche Journalisten abgehalten. Sofortnach ihrem Abschluß gaben
alle gro- ßen Nachrichtenagenturen dieMeldung von
derBewerbung Moskaus um
dieOlympischen Sommerspiele
1976 mitdem
Dienstvermerk „Dringend!" oder„Eilt!" durch.
So
erfuhr die Welt,was
sievon Moskau schon
lange erwartet hatte.Das war
dieAntwort
auf die Frage zahl- reicher Sportfreunde in derUdSSR
wieauch im
Ausland:„Wann
finden dieOlympischen
Spiele endlich einmal in der Sowjetunion, inMoskau
statt?"Moskau war
ein geeigneter Kandi- dat für dieXXI. Olympischen
Spiele.Es
hatte gute Aussichten auf die Pal-me im Wettbewerb
derOlympischen
Dienstvermerk: „Eilt!"
Hauptstädte, der
im Mai
1970 auf der 69.Tagung
des InternationalenOlym-
pischenKomitees
(IOC) inAmsterdam
ausgetragen wurde.Aber
leiderkam
es anders.Bei der ersten
Abstimmung wurden
für
Moskau
28und damit
die meistenStimmen
abgegeben. Bei der zweiten dagegen, als nurnoch
zwei Kandidatu- ren— Moskau und
Montreal—
zurEntscheidung standen,
stimmten
die IOC-Mitglieder, die in der erstenRun-
de für Los Angelesgewesen
waren, fürMontreal.
Nach
derAmsterdamer Tagung
desIOC
vergingen 16Monate, und Moskau
bestätigte aufs neue, wie ernst es
ihm
mit seiner
Einladung
derOlympischen Sommerspiele
ist.Am
14.September
1971wurde
ein Beschluß desMoskauer
Stadtsowjets bekanntgegeben, indem
es hieß:„In Anbetracht des aufrichtigen
Wunsches
der Einwohnerschaft der Hauptstadt unseres Staates, die XXII.Olympischen Sommerspiele
1980 inMoskau
stattfinden zu lassen, wieauch
der Tatsache,daß Moskau
gegenwärtig über Sportanlagen für dieDurchfüh-
rung derOlympischen
Spieleund
über dienotwendigen Bedingungen
für den Aufenthalt der Aktiven, offiziellen Per- sönlichkeiten, des Personalsund
der Gäste verfügt,daß
es reiche Erfahrun-5
gen der Organisierung großer interna- tionaler Kultur-
und
Sportveranstaltun-gen
hat, beschließt das Exekutivkomitee desMoskauer
Stadtsowjets:Die
Kandidatur
der StadtMoskau
für die Organisierungund Durchführung
der XXII.Olympischen Sommerspiele
1980 vorzuschlagen."
Das Olympische Komitee
derUdSSR
prüfte auf seiner Plenartagung
den
Vorschlag desMoskauer
Sowjets be- treffs derKandidatur Moskaus
für die XXII.Olympischen Sommerspiele
1980und bekannte
sich einhellig zu dieser Initiative. „Die Ideen derolympischen Bewegung,
diedem Wunsch
der Sport- ler in allerWelt nach Einvernehmen und
Vertrauen zwischenden
Völkernund nach
Festigung des WeltfriedensAusdruck
verleihen, sind den Sportlern unseresLandes nah und
verständlich", hieß es in der diesbezüglichen Erklä-rung
desOlympischen Komitees
derUdSSR.
Der
stellvertretende Vorsitzende desMoskauer
Sowjets, ValentinBykow.
kommentierte
diesen Beschluß folgen-dermaßen:
„Die
enorme
Beliebtheit des Sportsim
Sowjetlande ist allgemein bekannt.Die
ganze Welt
hat sich längst über- zeugen können, daß unser Volk fried- liebendund
gastfreundlich ist,daß
es alle, die gutgewilltund
gutgesinnt zu unskommen, nach
altemBrauch
mitBrot
und
Salzwillkommen
heißt. Diesowjetischen staatlichen
und
gesell-schaftlichen Organisationen unterhal- ten ausgedehnte internationale kultu- relle
und
sportliche Verbindungen.Sehr beachtlich ist der Beitrag der sowjetischen Sportler zur Festigung des
Einvernehmens
unterden
Völkern, zurEntwicklung
der internationalen Sport-bewegung, zum
Fortschritt des Welt- sports. DieSowjetunion
gilt mitRecht
als eines der größten sporttreibenden
Länder
des Erdballs.Alle diese
Umstände wurden vom Moskauer
Sowjet inErwägung
gezo- gen, als erzum
zweitenMal
beschloß,Moskau
für dieOlympischen
Spiele, diesmal für dieOlympiade
1980, vor- zuschlagen.Dem
InternationalenOlympischen Komitee
bleibtgenug
Zeit, sich mit dieserFrage
eingehend zu befassenund
unsere Vorschläge zu prüfen.Wir
ha- ben unseren Antrag drei Jahre vor Ablauf dervom IOC
festgelegten Frist zurPrüfung
der Kandidaturen für dieolympischen
Städte gestellt; wirddoch
das IOC, wie wir wissen, 1974, d. h.sechs Jahre vor
den Olympischen
Spie- len, über die Hauptstadt der XXII.Som- merolympiade
entscheiden.Auch
wirwerden
Zeit haben, uns auf dieOlympiade
gründlich vorzube- reiten.Es
sei jedoch festgestellt,daß
die Sportanlagen unserer Hauptstadt es ermöglichen
würden,
dieOlympischen
4
Spiele bereits früher zu beherbergen.
Urteilen Sie selbst: fast anderthalb Mil- lionen
Moskauer besuchen
regelmäßigdie Stadien,
Tum- und Schwimmhal-
len,
um
Sport zu treiben.Moskau
hatsehr viele Sportanlagen, darunter das Lenin-Zentralstadion in Lushniki, das mit
gutem Grund
als olympisches be- zeichnetwerden
kann.Indessen plant der
Moskauer
Sowjet schon jetztden Bau neuer
Sportanla- gen,um dem wachsenden
Bedarf der Werktätigen unserer Stadtnachzukom- men und
mit der Zeit Schrittzu
hal- ten. Selbstverständlichwerden
inMos-
kau, fallsunserem
Antrag entsprochen wird,noch
einigemoderne
Sportstät-ten erbaut
und
dievorhandenen moder-
nisiert werden.
Wir werden
dafür sor-gen,
daß
ein einwandfreiesOlympi-
sches Dorf, ein ganzerKomplex
von Hotelsund anderen Bauten
für die Gäste errichtet werden,daß
das Ver- kehrsnetz ausgebautund vervollkomm-
net wird. Hierbeiwäre
zubemerken, daß
die Korrekturen, die wir beiAn- nahme
unseres Antragsan
unseren Plänenvornehmen,
sich organisch in die allgemeinen Perspektiven für dieRekon-
struktionund
den weiterenAufbau
der sowjetischen Hauptstadt sowie in unse- re Pläne für die Wohnbautätigkeit, für die Schaffung neuer Kultur-und Kom-
munalstätten einfügen werden.
Was
aber die erforderlichen Mittel für die Vorbereitung der
Olympischen
Spiele2-497
betrifft, so ist zu berücksichtigen, daß der Sowjetstaat jährlich große
Summen
für die
Entwicklung
von Körperkulturund
Sport bewilligt. Die Gewerkschaf-ten verausgaben beträchtliche Mittel für die körperliche Ertüchtigung der Werktätigen. Deshalb
werden
wir in derLage
sein,den
Vorbereitungen für dieOlympiade
das nötigeAugenmerk
zuschenken und
die dafür notwendi- gen Mittelund
Baustoffe bereitzustel-len.
Was
aberden
organisatorischen Aspekt desProblems
betrifft, so sei dar-an
erinnert,daß
inMoskau
wieder- holt internationaleSportkämpfe
größ- tenAusmaßes
ausgetragenwurden, daß
es der Schauplatz der Spartakiadender Sowjetvölker ist.
Es
ist uns besondersangenehm, daß
die ausländischen Gäste der Spartakia- den die Sportanlagen
Moskaus nach Gebühr
zuwürdigen wußten und
mitdem Empfang,
den ihnen dieMoskau-
er bereiteten, zufrieden waren.
Mir
scheint, die
Meinung
der GästeMos- kaus müßte
die weltweite Sportöffent- lichkeit ein übrigesMal
überzeugen, daßMoskau
imstande ist, die Olympi- schen Spiele tadellos durchzuführen.Moskau
hat eineruhmreiche
Vergan- genheit.Moskau
hat eine verheißungs- volle Zukunft. Unsere Stadt gehört,was
Geschichte, Kultur
und
Sport betrifft, zuden
wichtigsten Zentren der Welt.Moskau
ist eine Heldenstadt.Moskau
5
hat für den Frieden einen
hohen
Preis gezahlt, es erstrebt den' Frieden,und
wir möchten,daß
seinenahe
Zukunft mit derOlympiade
verknüpft ist, dieim
Sportden
Friedenund
die Völker- freundschaft verkörpert.Moskau
hat es verdient, sich olympische Hauptstadt zu nennen."Der Antrag.
Moskau
zur olympischen Hauptstadl 1980 zu küren,wurde
vonden Moskauern,
darunterauch bekann-
ten Sportlern, einmütig unterstützt.
Kandidat der technischenWissenschaf- ten Valeri
Popen
tschenko. Olympiaer- slerim Boxen
1964 in Tokio, sagte: ..Vonganzem Herzen stimme
ichdem
Be- schluß des Exekutivkomitees desMos-
kauer Sowjets zu. AlsAugenzeuge und Teilnehmer
derOlympischen
Spieleweiß
ich nur zu gut. welch ein beeindruk- kendes
und
schönes Fest der Freund- schaft.Jugend und
Gesundheit sie sind.Und
in der Tal hat die Stadt, in der ich lebe, die ich liebe,genug
für die Ent- wicklungund
Popularisierung des Sports getan,um
endlich olympischeHauptstadt zu werden.
Ich leite jetzt den Lehrstuhl für Körperkultur
an
derMoskauer
Tech- nischenBauman-Hochschulc. Und
in dieser Funktion stelle ich mir sehr gut die ersprießlicheWirkung
einer Mos- kauerOlympiade
auf dieEntwicklung
unseres studentischen Sports vor.Der
Sportklub unsererHochschule
hat gu-te Traditionen.
Zu
seinen Zöglingen6
gehören die
bekannten
Leichtathleten OlegRjachowski und Wladimir
Lost- schilow, dieBoxer
Alexej Kisseljowund
WillinktonBarannikow,
derSchieß- sportler OlegShgutow,
der Baskct- baller Juri Sclichow. Ich zweifle nicht,daß
unter den Aktiven der Olympiade,vielleicht sogar unter ihren Siegern wie
auch
bei früheren Spielen bestimmt Sportler unsererHochschule
vertreten sein werden.Welcher
Sportler träumt nicht davon,an Olympischen
Spielen bei sich zu Hause, in seiner eigenen Stadt, teilzunehmen? Übrigensbekom- men
die Studenten unsererHochschule
bald ein schönes Geschenk:Der Bau
eines großen Sportkomplexes mit den modernsten
Anlagen
ist in vollem Gan-ge.
Schön wäre
es,wenn
aufunserem neuen
StadionOlympioniken
aus ver- schiedenenLändern
starten würden.Wir werden
die Gäste mit Freude will-kommen
heißen. Mit der traditionellenMoskauer
Gastlichkeit.'"..Bestimmt
war
es für alle sowjeti- schen Sportler vongroßem
Interesseund
hat sie mitGenugtuung
erfüllt,daß
die Exekutive desMoskauer
So- wjets die Hauptstadt derUdSSR
für dieOlympischen Sommerspiele
1980 vor- geschlagen hat", erklärte Olympiasie- ger 1960im
Radsport. Obertrainer des sowjetischen Aufgebotsim
Straßenren- nen. Viktor Kapitonow.„Moskau
ver- fügt überungemein
reiche Sporttradi- tionenund
alle nötigen Voraussctzun-gen,
um
zur Hauptstadt derOlympia-
de zu werden.Die
Durchführung
einerOlympiade
ist eine ehrenvolle, zugleich aber
auch
verantwortlicheund
komplizierte Auf- gabe.Das
weiß ichsowohl
als Sport-ler, der das
Glück
hatte,an
Olympi- schen Spielen teilzunehmen, wie auchals Trainer, der so
manches Mal
den verschiedensten Schwierigkeiten bei der Vorbereitungvon Wettkämpfen
be- gegnete. Deshalb ist der Beschluß desMoskauer
Sowjets für uns als Organi- satoren sportlicher Veranstaltungen nicht nur eine Freude, sondernauch
eine Verpflichtung. Die KandidaturMoskaus
für dieOlympiade
verpflichtet uns, diese Spiele aufhöchstem
Niveauvorzubereiten
und
durchzuführen.Allerdings zweifle ich keinen Augen- blick daran,
daß
derMoskauer
Sowjetund
die Sportorganisationen derUdSSR,
falls
Moskaus
Kandidatur bestätigt wird, imstande sind, dieserhohen
Auf- gabe inEhren
gerecht zu werden. Die Sowjethauptstadtwar schon mehrmals
Schauplatz der größten nationalen wieauch
internationalenWetlkämpfe,
un- sere Sportfunktionäre genießenhohes Ansehen
in der Welt, sie besitzen rei-che Erfahrungen,
was
aber die Zahlund Eignung
der Sportanlagen betrifft, sokönnten
inMoskau
schon jetzt belie- bige Spiele ausgetragen werden.Kurz und
gut, alsMoskauer und
als Mensch, der seinLeben dem
Sport gewid-2-
met
hat.würde
ichMoskau
sehr gernals Hauptstadt der
Olympiade
1980 sehen."Olympiasiegerin 1964
im Schwimmen
Galina Prosumenstschikowa, Studentin
an
der Journalistik-Fakultät der Mos-kauer Lomonossow-Universität, sagte:
..Als ich
vom
Beschluß desMoskauer
Sowjets erfuhr.Moskau
für dieOlym-
pischen Spiele 1980 vorzuschlagen, freute ich mich,war
aberauch
ein bißchen traurig.Es
ist nämlich schon langemein Wunsch, Moskau möge
olympische Hauptstadt werden,
und
ich wollte natürlich an diesen Spielen teilnehmen. Leider liegt aber die
Olym-
piade 1980noch
in so weiter Ferne,daß
die Zeit bis dahin für eine aktive Sportlerin, besonders für eineSchwim-
merin, allzu lang erscheint.Aber
wiedem auch
sei, freue ichmich
aufrichtig auf die Möglichkeit,Olympische
Spiele inMoskau
zu erle- ben,wenn auch
als Zuschauerin, als Fan. Ich hoffe,daß
sich die IOC-Mit- glieder diesmal auf ihrerTagung
fürMoskau
entscheiden. Unsere Hauptstadt wird diese Spielebestimmt
durchfüh-ren, wie es sich gehört,
und
die Sport- ler aus allerWelt
mit ihrer sprichwört- lichen Gastfreundschaftaufnehmen."
Die Sportöffentlichkeit der ganzen Welt
nahm
die Nachrichtvon dem
neuerlichen Antrag, .die
Olympiade
inMoskau
abzuhalten, mitGenugtuung
auf.
7
Willi
Daume (BRD);
Präsident desOrganisationskomitees der
Olympi-
schen Spiele inMünchen und
Vizeprä-sident des IOC, erklärte, er
habe
be- reits vorigesMal
dieKandidatur
Mos- kaus unterstützt. Leiderhabe
das aber nicht genügt. Diesmal seien dieChan-
cen der sowjetischen Hauptstadt seinerMeinung nach
unvergleichlich größer.Moskau
als Hauptstadt derOlympia-
dewürde
mitFug und
Recht nicht nurdie Sowjetunion,
sondern auch
die ge-samte
sozialistischeWelt
vertreten,denn
jeder weiß, wieviel dieUdSSR
für die olvmpischeBewegung
getan hatund welchen
großen Beitrag ihre Ver-treter heute für den Fortschritt des Sports leisten.
Jean-Claudc
Ganga,
Generalsekretär des Obersten Rates des Afrikanischen Sports, betonte.Moskau
als Schauplatz derOlympischen
Spielewürde
nur von Vorteil für dieOlympiade
sein.Und wenn
sich bisher die einen Spieledurch
Sachlichkeit, anderedurch
Ge- mütlichkeitund
wieder anderedurch
Lebensfreude auszeichneten, so berech-tigt die Kenntnis des sowjetischen Sportes zu der
Oberzeugung,
das Mos-kau
alle diese Eigenschaften vereinenund
sie mit wirklichem Internationalis-mus
verbinden wird.Nach Meinung, von
Dr.Edgar
Fried, Generalsekretär des ÖsterreichischenNOK und
Vizepräsident der Interna- tionalenUnion
fürden Modernen
Fünfkampf und
Biathlon, hat der so- wjetische Sport, speziell derModerne Fünfkampf, schon
lange das Recht, größteSportwettkämpfe
unserer Zeit zu veranstalten. Dr.Edgar
Fried, der inMoskau den
Weltmeisterschaftenim Modernen Fünfkampf
beiwohnte,wür-
digte die ausgezeichnete Vorbereitung dieser Spiele
und
dashohe Niveau
der Kampfrichter,was
seiner Ansichtnach
ebenfalls nicht das letzte
Argument
für die
Kandidatur
der sowjetischen Hauptstadtabgeben
müßte.Adrian Paulen (Niederlande), Präsi- dent der
European
Athletic Association, erklärt,daß
dieUdSSR
die Spiele intechnischer Hinsicht ausgezeichnet or- ganisieren wird.
Er war schon mehr- mals
inunserem Lande und
hat sich Spartakiaden,Brüder-Snamenski-Mc-
moriale sowie große internationale Turniere in Odessaund Kiew
angese- hen.Adrian Paulen bezeichnet die sowje- tischen Leichtathleten als vortreffliche
Menschen und
Sportlerund
ist über-zeugt,
daß
sich ihre ausländischenFreunde
auf einerMoskauer Olympiade ganz
inihrem Element
fühlenwürden.
Er
betont,daß
unserLand
sichdurch
seine internationalen Sporterfol- ge das Recht auf dieOlympiade
ver- dient hat.Und
deshalbwäre
dieWahl Moskaus
zur Olympiastadt 1980nur
gerecht.t
Prinz Tsuncvoshi
Takeda
(Japan), Mitglied des " IOC-Exekutive, hattezweimal
(1963und
1971) Gelegenheit, sich Spartakiaden in derUdSSR
anzu- sehen.Jedesmal bewunderte
er die vor- züglichen Sportanlagenund
die quali- fizierte Leitung derWettkämpfc.
Sei-ner Ansicht
nach
hatMoskau
allen Grund, sichum
dieOlympiade
zu be- werben. DieEntwicklung
des sowjeti- schen Sporteshabe
stets mit den For-derungen und
Prinzipien der olympi- schenBewegung
Schritt gehalten.An
..olympischenArgumenten"
fehle esMoskau
nicht,und
alle seien hinrei-chend
gewichtig.Für Moskau
sei die weltweite Sportöffentlichkeit.Deshalb beanspruche
die Hauptstadt der Sowjet- union mit vollemGrund
für sich das Recht, zur Hauptstadt derOlympischen
Spiele 1980 zu werden.
1912 beteiligte sich eine National-
mannschaft Rußlands an den Olympi-
schen Spielen in Stockholm. Die rus- sischen Sportlermußten damals
mitdem
15. Platz fürliebnehmen,ohne auch
nur eine Goldmedaille zu er-kämpfen.
Das war
kein Zufall:Vor
der Revolu- tionwar
der Sport inRußland
eine Do-mäne
privilegierter Gesellschaftsschich- tenund
nurschwach
entwickelt (ins-gesamt
gab
es inRußland
50 000 Sport-ler). Die
wenigen
begabten Athletenwaren
außerstande,Rußland
zu einerGroßmacht
des Sportes zumachen.
Nach dem
Sieg derGroßen
Soziali- stischen Oktoberrevolutionvon
1917reifte
und
erstarkte der sowjetische Sport, erwurde immer mehr
zu einerMassenbewegung und
erlangte da-durch auch
Meisterschaft.Im Zeichen der fünf Ringe
Bis 1939 gelang es sowjetischen Sportlern, 44
Weltrekorde
zu brechen.Allerdings
wurden
sie nicht offiziell registriert, weil die sowjetischen Sport- organisationendamals den
internatio- nalen Vereinigungen nicht angehörten.Ab
1946 traten die Unionssektionen verschiedener Sportartenden
jeweili- gen internationalen Sportvereinigungenbei.
Als erster sowjetischer Sportler wur- de 1940 der
Gewichtheber
Grigori No-wak
offiziell anerkannter Weltmeister.Die Europameisterschaften 1946 ge- stalteten sich
zu einem
sehr erfolgrei-chen Anfang
für diesowjetischen Leicht- athleten. Sie brachten 6 Gold-. 7 Silber-und
4 Bronzemedaillennach
Hause.Diesen Erfolgen der Leichtathleten folgten weitere Siege in anderen Dis-
ziplincn bei Welt-
und
Europameister- schaften.1951
wurde
das NationaleOlympia-
komitee derUdSSR
gebildet.In der
NOK-Satzung
heißt es: ,Jn seiner internationalen Tätigkeit betrach-tet es das
Olympische Komitee
derUdSSR
als seineHauptaufgaben,
diedemokratischen
Prinzipien in der in-ternationalen
olympischen und
Sportbewegung
zuwahren und
zu entwik- keln,durch
dieHeranziehung
weitererLänder und
dieErweiterung
des olym- pischenProgramms
zurErhöhung
derBedeutung
derOlympischen
Spiele als einesüberragenden
Sportlcrfcstes bei- zutragen, entschieden gegen politische, Rassen-und
sonstige Diskriminierungim
Sportund
in derolympischen
Be-wegung
aufzutreten, sich für die Heran- ziehungvon
Sportlernund
Sportorga- nisationen zur aktiven Verteidigung des Friedens einzusetzen."Die Jahre der Beteiligung sowjeti- scher Sportler
an
derolympischen
Be-wegung
sind Jahre eineskompromißlo-
senKampfes
für die Reinheit der olym- pischen Ideale.Die sowjetischen Vertreter
im IOC und
anderen internationalen Sportver- einigungen setzen sich enlschieden für deren weitere Demokratisierung einund
tun alles, damit dieOlympischen
Spiele die freundschaftlichen Verbin-
dungen
zwischendem
Sportlernach-wuchs
verschiedenerLänder
festigen10
und
dieJugend im
Geiste gegenseitiger Achtung, Freundschaftund Zusammen-
arbeit
sowie
ehrlicher Rivalitätim
Sport erziehen.Und von
diesemhohen
Ziel derOlympischen
Spielewar denn auch
in der Botschaft des Vorsitzenden des Ministerrates derUdSSR,
Alexej Kos- sygin,an
die Mitglieder des Internatio- nalenOlympischen Komitees und
dieTeilnehmer
derXX. Olympischen
Spie- le die Rede. In dieser Botschaft hieß es:„Die Sowjetregierung, die in ihrer Au- ßenpolitik unbeirrbar die
Leninschen
Prinzipien der friedlichen Koexistenz befolgt, unterstützt stets die gesellschaft- lichen Kräfteund Bewegungen,
deren Tätigkeit zur Festigung der Völkerver- ständigungund
des Völkerfriedens bei- trägt.Diesem hohen
Ziel sollen auch dieOlympischen
Spiele dienen."Die internationalen Sportverbindun- gen fördern die
Annäherung und
fried- licheZusammenarbeit von
Staaten mit unterschiedlicher politischer Ord- nung,was
unteranderem
die Ergeb- nisse der ErstenEuropäischen
Sport- konferenzim Mai
1973 inWien
bestä- tigten.Die
Konferenz
begrüßte in ihrervon
Delegierten aus 25Ländern
einstim-mig angenommenen Erklärung
die Idee der europäischen Sicherheitund
Zusammenarbeit und
beschloß eineAn-
zahl konstruktiverMaßnahmen
zur Verbesserung derKontakte
zwischenden nationalen Sportorganisationen, zur erfolgreichen
Lösung
vieler gemeinsa-mer Entwicklungsprobleme von
Kör- perkulturund
Sport.Von
großerBedeutung
für die Fe- stigung der freundschaftlichen Sport- verbindungenund
für die Steigerung der Rolle des Sports in der gegenwär- tigenWelt war
derOlympische Kongreß im
Herbst 1973 in Varna.Die sowjetischen Sportler unterhalten regelmäßige
Kontakte
mit Sportlern ausmehr
als 90 Ländern. Jährlich betei- ligen sich über 10 000 der besten so- wjetischen Athletenan den
Welt-und
Europameisterschaften sowie anderenoffiziellen
und
kameradschaftlichenWettkämpfen und
ebenso viele auslän- dische Sportlerkommen
jährlich in dieSowjetunion.
Seit 1052
nehmen
Sportler derUdSSR an den Olympischen Sommerspielen
teil.
Bei
den XV. Olympischen
Spielen 1952 in Helsinki beteiligten sich so- wjetische Athletenan den Wettkämp-
fen in allen Disziplinen des
Programms
mit
Ausnahme
desRasenhockeys und
errangen 22 Goldene, 30 Silberneund
19 Bronzene, insgesamt also 71 Medail- len. In der inoffiziellen Mannschafts-
wertung
brachten es die sowjetischen Sportler auf 494Punkte
(40 Gold-, 19 Silber-und
17 Bronzemedaillen),wo-
bei sie
den
erstenund den
zweiten Platz mitdem USA-Aufgebot
teilten.Die sowjetischen Aktiven
wurden
Erste
auch
in der inoffiziellenMann-
schaftswertungim Turnen, im
Klas- sischenund
Freistilringen,im
Schieß- sportund
im Gewichtheben.Das
erste Gold derXV. Olympiade wurde schon am
erstenTag
der leicht- athletischenWettkämpfe
(Diskuswerfen der Frauen)Nina Romaschkowa
(Po-nomarjowa)
zugesprochen, die 51,42m
erzielte. Zweite
und
Drittewurden
die sowjetischenOlympioniken
JelisawetaBagrjanzcwa und
NinaDumbadsc.
Die erste sowjetische Olympiasiege-
rin, Verdienter Meister des Sports der
UdSSR Nina Ponomarjowa nahm dann noch
an drei weiterenOlympiaden
teil.In
Melbourne wurde
sie mit 52,02m
Dritte, in
Rom
mit 55.10m
wieder Siegerinund
inTokio
mit 62,48m
Zwei-te. Teilnehmerin
an
vierOlympia-
den—
ist dasetwa
keine sportlicheLeistung!
Mit
Bravour
schnitten in Helsinkiauch
die sowjetischenTurner
ab. So-wohl
dieMänner-
alsauch
die Frauen- riegeerkämpften
Goldmedaillen. Absolu-te Sieger der Spiele
wurden
Viktor Tschukarinund
MariaGorochowskaja.
Das war
ein imposanter Sieg,wenn man
in Betracht zieht,daß
dieXV.
Olympischen
Spiele für unsereTurner
der erste offizielle internationale Ver- gleich waren.Zur
Sensation derXV. Olympiade
wurde
der Sieg des Ruderers Juri Tju-kalow im
Einer.Im
Finale traten hier die Stärksten an, darunter der Pole Ko- cerkaund
der AustralierWood.
Über- raschend setzt sich JuriTjukalow an
die Spitze. Mit
unvermindertem Tempo
schießt er durchs Ziel. Ein klarer Sieg!
Der
erste Sieg sowjetischerRuderer
auf einerOlympiade.
In Helsinki
wurden
viele hervorra-gende
sowjetische SportlerOlympia-
ersle, so die Leichtathletin Galina Sy- bina. der Schießsportler Anatoli Bogda-
now.
dieRingkämpfer
Boris Gurewitschund Arsen
Mekokischwili sowie die Ge- wichtheber RafaelTschimischkjan und Trofim Lomakin.
Bei den XVI.
Olympischen
Spielen 11156 inMelbourne erkämpften
sowjeti- sche Sportler 37 Gold-. 29 Silber-und
32 Bronzemedaillen. In derMann-
schaftswertung erzielten sie 624.5Punk-
te,
während
dasUSA-Team
es auf 498Punkte
brachte.Sportler der
UdSSR
holten sichauch im Turnen.
Boxen, Klassischen Ringen, Fußball, Schießen.Kanusport
sowieim Modernen Fünfkampf olympischen
Lor-beer.
Zum
Melden derXVI. Olympischen
Spiele
wurde nach
einmütigerAnerken- nung
dergesamten
Sportöffentlichkeit derWelt
der sowjetische Langstrecken- läuferWladimir
Kuz.Er kam
als Inhaber einerganzen
Reihevon Wellrekorden
über 5 000und
10 000m.
vondenen
jeder eineHochleistung war,
nach
Melbourne.Hier blieb sich
Wladimir Kuz
treu:Auf
beiden Strecken trug erden
Sieg da- von. Nichtumsonst
bezeichneten die Aus- tralier die XVI.Olympischen
Spiele als„Kuz-Olympiadc".
Die Bilder des so-wjetischen Langstreckenläufers er-
schienen in allen Zeitungen der Welt.
Im
Rudereiner schlug der 18jährigeWjatscheslaw Iwanow,
Sieger derI. Spartakiade der Sowjetvölker, die da- malige Weltelite, den Australier
McKenzie und
den Polen Koccrka.Vier Jahre später holte sich
Wja-
tscheslaw
Iwanow
inRom
wieder Gold,wobei
ersowohl im
Vorlauf wieauch im Endlauf
konkurrenzlos blieb. In To- kiowurde
der inzwischen 26jährige Athlet dreifacher Olympiasieger, als er ineinem wahrhaft
dramatischen Wett-kampf
seine stärksten Rivalen A. Hill(DDR),
D. Spcro(USA) und
andere Ru- derer distanzierte.Vor Wjatscheslaw Iwanow
kanntedie Geschichte des Rudersports keinen,
dem
es gelungen wäre, auf dreiOlym-
piaden zu siegen.Olympischen
Lorbeererkämpften
sich in
Melbourne
die sowjetischen Fußballer, dieBoxer Wladimir
Safro-now und Gennadi
Schatkow, die Leicht- athleten Leonid Spirin,Tamara
Ty- schkewitschund
InessaJaunzeme.
dieGewichtheber Iwan
Rybak, Fjodor Bog-12
danowski und
ArkadiWorobjow
sowie Vertreter anderer Sportarten.Zu den
XVII.Olympischen
Spielen 1060 InRom
fuhren Sportler aus 53 Städten der Sowjetunion.Sie
gewannen
43 Gold-, 29 Silber-und
31 Bronzemedaillenund
holten sich in der inoffiziellen Mannschafts- wertung die meisten Punkte (683,5).Sie
waren
die Erstenim
Rudern, Klas- sischen Ringen, Turnen, Kanusport, in der Leichtathletik,im
Schießsport, Ge- wichthebenund
Fechten.Als Zweite schnitten in der
Mann-
schaftswertung die USA-Sportler mit 463,5
und
als Dritte die Vereinigte deutscheMannschaft
mit 280,5Punk-
ten ab.
Held der
Olympiade
inRom war
JuriWlassow. Im
Palazetto delloSport brach-te er der sowjetischen Olympiariege die 43. Goldmedaille ein.
Juri
Wlassow kam
als Europameister zuden Olympischen
Spielen mit einer Bestleistung von 510 kg. Die Amerika- nerwaren
jedoch überzeugt, daß der sowjetische Athlet inRom
Andersons Weltrekordvon
512,5kg
nicht über- bieten würde. Sie ließen Norbert Sche-mansky und James
Bradford gegen Ju-ri
Wlassow
antreten.Bis in die
Nacht
dauerte derKampf
Juri
Wlassows
mit NorbertSchemans- ky und James
Bradford, aberTau-
sende Zuschauer blieben auf ihren Plät- zen.Schemansky
brachte es in dendrei Disziplinen auf 500 kg. Brad- ford fixierte
im
Stoßen zuerst 177.5,dann
182,5 kg. Mit der ausgezeichnetenDreikampfsumme von
512,5kg
stellteder
Amerikaner
den Weltrekord ein.Juri
Wlassow
dagegen beginnt nufdem
Podest mit 185 kg.stemmt
dasGewicht
mühelos und
stellt mit 520kg
einenneuen
Weltrekord auf.Dann
läßt er auf 195
kg
steigern.Und
wieder hält der ganze Saalden Atem
an:530 kg!
Aber
der sowjetische Sportler will seinen eigenenRekord
brechen.Der letzte Versuch: 202,5 kg. Soviel hat bis jetzt
noch niemand
gestemmt.„Silencio!" (Ruhe!)
ermahnt
der Kampfrichter das Publikum, das ohne- hin mäuschenstill verharrt. Einige spannungsreicheSekunden
vergehen,und
alle strömen zurHeberbühne, um
den sowjetischen
Hünen
zu seiner phan- tastischen Leistung, zudem phänome-
nalen Gesamtergebnis von 537,5 kg, zu beglückwünschen.Auf
derOlympiade
inRom
holten sich die sowjetischen Turnerinnen 15 von 16 verliehenen Medaillen:5mal
Gold,5mal
Silberund 5mal
Bronze.Absolute Siegerin der
Olympischen
Spiele
wurde
Larissa Latynina, die auch für dasBodenturnen
Gold erhielt.Zweite
wurde im Mehrkampf
SofiaMuratowa,
Dritte PolinaAstachowa und
Vierte Margarita Nikolajcwa.Der Turner
Boris Schachtln errang inRom 4mal
Gold. 2mal Silberund
3-497
u
Q8P
lmal Bronze. Der absolute Olympia- sieger zeigte nicht n.ur vollendetes
Können,
sondernauch
bewunderns- werte Willensstärkeund
Mut.Am Reck
riü
ihm
eineHandbandagc.
In solchen Fällen wird sofort abgebrochen, aber der absolute Olympiasieger gab nicht aufund bekam
9,8 Punkte.Zum
erstenmal schnitten inRom
die sowjetischen Aktivenim
Radrennen, Segeln, Reitsportund
Fechten erfolg- reich ab.Der
Moskauer
ViktorKapitonow
sieg- te mit Glanzim
Einerstreckenfahren über 175km. Temir
Pineginwar
Er- ster in der Segelregatta der Sternklasse.Sergej Filatow zeigte auf seinem ..Absent" eine Meistcrlcistung
im
Dres- surreiten. Viktor Shdanowitsch brachte den sowjetischen Fechtern das ersteolympische Gold.
Bei
den
XVIII.Olympischen
Spielen 1004 InTokio
bewahrtendiesowjetischen Sportlerden
ersten Platz in der inoffiziellen Mannschaftswertung vor derUSA-Mannschaft und
in der Medail- lenzahl, erkämpften jedoch weniger Gold als ihre Konkurrenten aus denUSA.
Beeindruckend
waren
in Tokio dieLeistungen der sowjetischen Gewicht- heber, Boxer. Fünfkämpfer. Fechter.
Volleyballer
und Ringkämpfer
sowie zahlreicher Leichtathleten. Turner, Ju- dokas, Ruderer,und
Kanuten.Die junj
wa
holte sichzum
erstenmal in der Geschichte des sowjetischen Sports olympisches Goldim Schwimmen.
Dabei hatte sie sich zwei
Monate
zu- vor einer Blinddarmoperation unterzie- hen müssen. DreiWochen
langwar an
Training nicht zu denken,und
nur wenige hielten es für möglich,daß
Galina in der kurzen Zeit biszum
olym- pischen Start wieder fit sein würde.Schließlich
kam
das olympischeExamen. Im
Vorlaufwurde Prosumen-
stschikowa von derwenig
bekannten Deutschen BärbelGrimmer
geschlagen, die mit 2.48,3 einenneuen
olympischenRekord schwamm. Dafür
behauptete aber die sowjetische Sportlerinim
Fi-nale ihren
Ruf
als beste Brustschwim- merin der Welt.Bester Boxer des olympischen Tur- niers
war
inTokio
der 26 Jahre alte Va-leri Popentschenko. der dort
den
gro- ßen silbernen Barker-Pokal erkämpfte.Valcri Popentschenko trat auf der
Olympiade
viermalim
Ring an,und
nur einmal dauerte derKampf
die vor- geschriebenen dreiRunden. Zweimal
verhinderten die Ringrichter ein K. o..indem
sie dieKämpfe wegen
offen- kundiger Überlegenheit des sowjeti- schen Boxers stoppten.Am
letztenTag
der Leichtathlctik-Weltkämpfc
inTokio waren
aller Blik- ke auf dieHochsprunganlage
gerichtet,wo
die besten Hochspringer der Welt ihre Kräftemaßen;
die sowjetischenSportler Valeri
Brumel und
Robert Schawlakadse, dieAmerikaner
J.Tho- mas und J.Rambo
sowie derSchwede
S. Pettersson.
Es
siegte derMoskauer
Student, Weltmeister Valeri
Brumel.
Zu
einerwahren
Sensation derOlym-
piadewurde
der Wettstreit der beiden sowjetischenHünen
JuriWlassow und
I.eonid Shabotinski.
Vor
derOlympiade
hatten die mei- stenExperten den
Sieg JuriWlassows
vorausgesagt.
Aber dem
25jährigen Shabotinski glückte esbeim
letztenVersuch
mit 572,5 kg,den Weltrekord im Dreikampf zu
brechenund Olym-
piaerster zu werden.
Bei
den XIX. Olympischen
Spielen 1068 inMexiko
Citywar
die Sowjet- uniondurch
322 Aktive aus60
Städtenaller Unionsrepubliken vertreten.
Das
sowjetische Aufgebot führte inzehn Sportarten: Boxen,
Freiem und
Klassischem Ringen, Volleyball (Frauenund Männer), Turnen, Gewichtheben,
Scheibenschießen,Wurftaubenschießen und
Fechten. Sie holten sich 91 Medail- len (29 Gold-, 32 Silber-und 30
Bron- zemedaillen) mit insgesamt 591,5Punkten.
Die USA-Sportler erzielten 714
Punk-
te
und
106 Medaillen,davon 45mal
Gold.
28mal
Silberund 34mal
Bronze.Das übermäßig
erweiterteSchwimm- programm
(inMexiko
City hatteman
11neue
Stile insProgramm aufgenom-
3-
men) war
für dieAmerikaner
ausge-sprochen von
Vorteil.Olympisches Gold erkämpften
die Leichtathleten ViktorSanejew im
Dreisprung, Janis Lusisim
Speerwer- fenund
der Olympiaerstevon Rom
Wladimir
Golubnitschiim 20-km-Ge-
hen.Der
23 Jahre alteAgronom
ViktorSanejew
ausSuchumi
stellte in überaushartem Kampf
mit 17,39m
einen neu- enWeltrekord
aufund
holte sichOlym-
piagold. Die Journalisten der
Olympiade
zählten Viktor zuden
fünf hervorra- gendsten Sportlern dieser Spiele.Bei
den Ausscheiden am
16.Oktober
hatte der Italiener Gentile mit 17,10m
den
Weltrekord
überboten.Unter dem Eindruck
dieser Leistungkonnten
sich viele Sportler
am
nächstenTag im
Finale nicht zu voller Konzentration aufraffen.Was nun den
Italiener betraf, so be-gann
er die letzte Serie seiner Sprün- ge miteinem neuen Weltrekord —
17,22
ml
Ein frappantes Ergebnis!Aber Sanejew gab
nicht klein bei.Im
drit- tenVersuch
verbesserte er dieses Er- gebnisum
einen weiteren Zentimeter.Der
Sieg schienihm
sicher.Doch da
griff der Brasilianer Nelson
Pruden-
cio in den
Kampf
einund
sprang 17,27m!
Sanejew
bliebnoch
ein letzter, ent- scheidender Versuch.Und
indiesem Sprung
bot er sein ganzesKönnen.
15
seine
ganze
Kraft auf.Das
Stadion ju-belte, als auf der Anzeigetafel die Zahl 17,39 erschien.
Einige
Tage
vorden Wettkämpfen
hatte
Ludmilla Pinajewa
einen besorg- niserregenden Unfall. In derAbend- dämmerung wurde
sieim Olympischen Dorf von einem Wagen
der italieni- schen Delegation angefahrenund
erlitteine empfindliche Beinprellung. Die erschrockenen Italiener wollten sie ins
Krankenhaus
bringen, aber Ludmillabat sie,
von
diesem Zwischenfall keinAufheben zu machen.
Im
Finale der Einerkajaks haltePinjaewa
sehr slarke Rivalinnen, die Westberlinerin Breuer, dieRumänin Dumitru.
dieAmerikanerin Smokc, Vavrova
aus der Tschechoslowakeiund Nüßner
aus derDDR. Pinajewa gewann Vorsprung und
konnte trotz verzweifel- terAnstrengungen
der Breuerund
derDumitru
biszum Ende
der Strecke die Spitze halten. Ihre echte sportliche Tapferkeitwurde durch
Gold gebüh-rend gelohnt.
Auch
viele andere sowjetische Sport- ler bewiesen inMexiko
City überra-gende
Tüchtigkeit.Bei
den XX. Olympischen
Spielen 1972 InMünchen
errangen die Sportler derSowjetunion
einenüberzeugenden
Sieg. Mit 664,5
Punkten
in der inoffi- ziellenMannschaftswertung und
99 Auszeichnungen,davon
50 Gold-, 27 Silber-und
22 Bronzemedaillen, kehr-16
ten sie
nach Hause
zurück. Kein einzi- gesLand
erhielt auf irgendeiner derNachkriegsolympiaden
sovielGold
wie dieUdSSR
bei denXX.
Spielen.Die Sportler der
USA erkämpften
bei 638,5Punkten
33 goldene, 31 silberneund
30bronzene
Medaillen.In
neun
Disziplinen lagen die so- wjetischenOlympioniken an
der Spitze,und zwar im
Basketball,im
Frcistil-und im
Klassischen Ringen,im Rad-
sport, Wasserball, Turnen, Kanusport,
Modernen Fünfkampf und
Schießsport.In
den
meisten übrigen Sportarten be- legten sieden
zweiten oder drittenPlatz.
Das
beweist nichtnur
die ausge- zeichnete Vorbereitung der sowjeti- schen Athleten auf dieXX.
Spiele, son- dernauch
die erfolgreiche Entwick- lung derolympischen
Sportarten in derUdSSR.
Die sowjetischen
Olympioniken
er-rangen in
München
viele überzeugende Siege.Zum
erstenMal erkämpften
sie sich Goldim
Basketball, Wasserball,Wasserspringen (Wladimir Wassin)
sowieim Judo
(Schota Tschotschisch- wili).Bei allen
Olympischen
Spielen seit 1936, d. h. seit derAufnahme
des Bas- ketballs in dasProgramm
der Spiele,waren
die amerikanischen Sportler ausden
Basketballturnicren als Sieger hervorgegangen. Die sowjetische Aus-wahl
holte sich aufden Olympiaden
von 1952. 1956. 1960
und
1964 Silberund
inMexiko
City Bronze.In
München
stoppten die sowjeti- schen Basketballer den Siegesmarsch derAmerikaner und erklommen
die höchste Stufe desolympischen
Siegerpo-destes.
Erfolgreich
waren
inMünchen auch
die Leichtathleten der
UdSSR
(9 Gold- medaillen),wobei
siezum
erstenMal
in Disziplinen des Leichtathletikpro-gramms
siegten, indenen
traditionsge-mäß
die amerikanischen Sportleram
stärksten waren, wie z. B.
im
Kurz- streckenlaufund Zehnkampf.
Mit
besonderem
Interesse wartetendie
80
000Zuschauer im Münchener
Olympiastadion aufden
100-Meter-End- lauf. Dieses Interessewar
darauf zurück- zuführen,daß
endlich der Streitzwischen
den
amerikanischen Kurz- streckenläufernund
ValeriBorsow
(Kiew)um
das Recht, sich stärkster Sprinter derWelt
zu nennen, entschie-den werden
sollte.Sechsmal war
der sowjetische Kurzstreckenläufer in ver- schiedenenWettkämpfen
mit seinen Rivalen aus Uberseezusammengetrof-
fenund
sechsmal Sieger geblieben.Nun
stand die siebente, die wichtigste Be-
gegnung
bevor, die in die Geschichte des internationalen Sports eingehen würde. Allerdingsnahmen
die Ameri-kaner Hart und Robinson
nicht teil,denn
siewaren beim
Viertelfinale nichtangetreten
und demzufolge
ausgeschie- den.Schließlich ertönte der Startschuß.
Die
knappen Momente
des Laufs. Bor-sow
schien über dieBahn zu
fliegen.Niemand
konnte mitihm
konkurrieren.Zum
erstenMal
in der Geschichte derOlympiaden
stand ein sowjetischer Sprinter auf der höchsten Stufe des Sie- gerpodestes.Borsow war nach
1956 der erste, der auf beiden Kurzstrecken olympisches Goldgewann.
Der Zehnkampf
gilt mitRecht
als Gipfel der Leichtathletik, weil ervom
Sportler die verschiedensten für diese Disziplinen erforderlichen Eigenschaf- ten
und
darüber hinausungeheure
Aus- dauer, Zähigkeitund
Siegeswillen verlangt.Diese Eigenschaften zeichneten in
München
die sowjetischenZehnkämp-
fer Nikolai
Awilow,
der Olympiaerstcr wurde,und
Lconid Litwinenko, der alsZweiter abschnitt, aus.
Vor dem
letztenWettkampf
desProgramms, dem
1500-m-Lauf,war Awilow seinem
gefährlichsten Rivalen,dem
Polen Katus,um
350Punkte
vor- ausund
hatte sich praktischden
Sieg gesichert.Nun
konnte erauch an
dieAufgabe
gehen,den Weltrekord
des amerikanischenZehnkämpfers Toomey
zu brechen.
Awilow
legte die Strecke in 4.22,8 zurückund
erzielte in derGesamtwertung
der zehn Disziplinen17
mit 8 454
Punkten
einenneuen
Welt- rekord. Diese anderthalb Kilometer fie- lenihm
schwer, weilihm
plötzlich Le-berschmerzen
zu schaffenmachten,
er hielt aber trotzdem durch.Zum
erstenMal wurde
ein sowjetischerZehnkämp-
fer Olympiasieger.
Die Freistilringer brachten aus
Mün- chen
5 Goldmedaillen, die Ringerim
Klassischen Stil 4faches
Gold nach
Hause.Roman
Dmitrijew,Sagalaw
Ab- dulbckow,Lewan
Tediaschwili,Iwan
Jarygin, AlesanderMedwed, Rustam Kasakow.
SchamilChissamutdinow,
Va-Ieri
Rcsanzcw und
Anatoli Rostschin hatten sich olympische Siegertitel er-kämpft.
Alexander
Medwed,
derzum
drittenMal
Olympiaerstcrgeworden
war,und
der dreifache Weltmeister Anatoli Rostschin beendeten mit diesen Siegen ihre
Laufbahn
als Aktive.Das
Los führte AlexanderMedwed
in der ersten
Runde
mitdem
fast200
kg schweren
amerikanischen Riesen Chris Taylorzusammen. Der
sowjeti- sche Ringer „bändigte"den
Rivalen,verletzte sich aber in diesem
schweren
Duellan
der Schulter. Die Verletzung hinderteMedwed im
nächstenKampf
nicht, einen klaren Sieg zu erringen,
worauf
derKampf
mit Wilfried Diet- rich(BRD)
folgte,den
dieser ver- lor.Im Endkampf
standMedwed seinem
18
alten
Konkurrenten und
Freund,dem
Bulgaren Duralijew, gegenüber, der bereits zwei Strafpunkte hatte.
Der
zweifache Olympiasieger hätte sich miteinem
Unentschiedenbegnügen
können, aberauch
in dieser Situation bewies erwahren
Kampfgeistund
Tapferkeit.Trotz seiner Verletzung hielt er
durch und
siegte.Der
sowjetische Athlet knietenach
seinem Sieg niederund
külitezum
Ab- schiedden
Teppich. Dieser hervorra-gende
Ringerund
dreifacheOlympia-
sieger beendete seine
Laufbahn
unge-zwungen.
Einen
durchschlagenden Erfolg ver- buchten inMünchen
die sowjetischenKanuten
mit 6von
7 Goldmedaillen.Das
hatte dieWelt im
Rudersportnoch
nie erlebt. Die Leningraderin LudmillaPinajcwa
holte sich inMünchen zum
dritten
Mal
olympisches Gold.Auch den
sowjetischenTurnerinnen
brachteMünchen
einen durchschlagen-den
Erfolg.Ludmilla Turislschcwa, eine vielsei- tige
und
Willensstärke Sportlerin, Ka- pitän des sowjetischen Aufgebots, wur- de absoluter Olympiasieger.Am
letztenTag
desMehrkampfes
derTurnerinnen
absolvierte sie ihr
Programm an
allen vier Geräten souverän.ImBodenturnen
erhielt Ludmilla die
Traumnote
9,9.Karin
Janz (DDR) und
Olga Korbut(UdSSR)
versuchten, mitLudmilla
Tu- ristschewa in der absoluten Meister-schaft zu konkurrieren.
Aber
die deut- sche Turnerinbekam
für Schwebebal- kenund
Barren keine ausreichendenWertungen-
Olga Korbut hatte keinGlück am
Barren, die Leuchttafel zeig- te 7,5.Damit schwand
ihre letzte Hoff- nung.Olga
Korbutmachte
ihr Mißgeschickim
Streitum
die absolute Meisterschaft durch zwei Goldmedaillen fürSchwebe-
balkenund Bodenturnen
wett. Als die Mcdaillcnsätze für die Geräte ausgetra- genwurden, war
die Olympia-Sport- halte überfüllt.Das Publikum
hatte denWettbewerb
derTurnerinnen
schon dieganze
Zeit mitbesonderem
Interes- se verfolgt,doch an
diesemAbend
wa- ren alle aufs äußerste gespannt.Vor dem
Finalewar
Turistschewaim
Stützsprung derDDR-Turnerin
ein we- nig voraus,doch
erhielt Karin Janz 9.0Punkte und wurde
Erste.Ebenso hoch
bewerteten die Kampfrichter ihre Lei- stungam
Barren, wieder fiel Karin Janz das Gold zu. Allgemeine Begeiste- rung löste an diesem Gerät Olga Kor- but aus. Die Leuchttafel zeigte 9,8. Die Zuschauer wollten sich lange nicht be- ruhigen, sie forderten eine höhere Be- wertung.Aber
die Entscheidung der Kampfrichter ist endgültigund
wirdnicht revidiert.
An
diesemAbend
bewerteten sie Ol- ga Korbuts Leistungennoch
zweimal mit 9,9und zwar
zuerst für überaus schwierige, brillant ausgeführteÜbun-
gen
am Schwebebalken und danach
für ihrebewundernswerte
Akrobatikund
höchste Klasseim
Bodenturnen.Sieben
Gewichtheber
traten auf dieHeberbühne, um
ihre Kräfte zumessen und
zu klären,wer
der stärksteMann
unseres Planeten ist, unter ihnen Ale-
xejew (UdSSR), Mang (BRD),
Patera(USA) und
Rcding (Belgien). Beson- ders gespannt warteten alle auf das Duell Alcxejew— Mang.
Als erster betritt das Podest Patera, der
mühelos
215,5kg
drückt.Reding und Mang
beginnen mit 225,5 kg, schaf- fen es jedoch nicht.Auch
der zweite Versuch bleibt erfolglos. Daraufhin las- sen sie dasGewicht um
2.5kg
steigern.Nach
den Regeln ist jelzt Alcxejewan
der Reihe.Ohne
sichtlicheAnstrengung stemmt
er die Hantel.Reding
versucht es das dritte Mal.Wieder
vergeblich.Der
Bibliothekar aus Brüsselmuß
sichnun
einen Platzim Publikum
suchen.Mang bekommt
das Gerät hoch,
wenn
auch mit An- strengung. Paterakämpft
ebenfalls weiter.Er
läßt 227,5kg
auflegen, hat aber keinen Erfolg. Alexejew als letz- ter drückt erst 230und danach
235 kg.Im
Reißen beginnt der sowjetischeHüne
mit 170 kg.Lange
steht er vordem
Gewicht, bezwingt esdann
aber mit Leichtigkeit.Mang
bleibt nicht zu-rück
und stemmt
ebenfalls 170 kg. So- fort antwortet Alexejew mit 175 kg-Mang kann
nichtmehr
mit.Nach
zweiVersuchen bleib! er
um
15kg
hinler Alexcjcw zurück.Nun kommt
das Stoßen dran.Mang
bringt es auf 215
kg und
beendet den olympischenWettkampf
mit Silber.Nach ihm
ist Alexejewan
der Reihe.Er
läßt 225kg
auflegen,kann
aber dieses Gewicht nicht fixieren. Sein zweiterVersuch
ist erfolgreich.Noch
ein Versuch,
und
die Kampfrichter ge- ben 230kg
bekannt.Der
sowjetischeHöne
hatim Dreikampf
640kg
erzieltund damit
einenneuen
olympischenRekord
aufgestellt.Die
Olympischen
Spiele sind jedes-mal
einePrüfung
der Willenskraft, desKönnens,
derBegabung und
sportlichen Tüchtigkeit vieler Athleten.Aber
gleich- zeitig sind sieauch
eineKundgebung
der Freundschaft von Sportlern ver- schiedener Länder, eine
Erprobung
ih- rer Fairneß.Und man kann
mit allerBestimmtheit feststellen,
daß
die sowje- tischen Aktivenauch
diesePrüfung
inEhren
bestanden haben.Bei den XVI.
Olympischen
Spielen bereitete Fortunadem
bekannten so- wjetischen RingerRoman
Dsneladse,einem
Studenten aus Tbilissi,im
Fina-le eine Überraschung. Hätte nämlich
Roman im Kampf
mitdem Ungarn
Pojak „klar verloren", d. h.,wäre
er seinem Gegnerdurch
Schultersieg un- terlegen,dann
hätte er Silberbekom- men, im
Falk- einer Niederlage nach20
Punkten
aber sonderbarerweisenur
. ..
Bronze.
Roman,
der natürlichden
Sieg herbeiwünschte,war
seinem Rivalen nicht gewachsen.Trotzdem
ging der sowjetische Sportlerauch
auf die Ge- fahr einer Niederlage hin keinKom- promiß
mit seinemGewissen
ein.Er kämpfte
zäh bis zur letzten Sekunde, verlornach Punkten und wurde
Drit- ter.In
Rom
traf der sowjetische Ringer OlegKarawajew beim
Olympiaturnier auf einen sehr starken Italiener. In der vierten Minute verstießKarawajew
ge- gen die Regeln,was
der Kampfrichter jedoch nicht bemerkte.Da
trat Oleg von sich ausan
ihn heranund machte
ihn daraufaufmerksam.
Die tempera- mentvollen italienischen Tifosi, wieman
in Italien die
Fans
nennt, sprangen von ihren Plätzen aufund
dankten Kara-wajew
stürmisch für sein faires Verhal- ten,während
der sowjetische Sportler denKampf
kaltblütig fortsetzteund
schließlich den Sieg davontrug.
Auf
der XIX.Olympiade
fragte ein Reporterden
sowjetischen Leichtathle- tenWladimir
Golubnitschi,was
er inMexiko
Citynach dem Wettkampf im Gehen
tun werde.„Gehen!" erwiderte
Wladimir und
fügte hinzu: „Ich
möchte
das mexikani- sche Volkund
seine reiche National- kultur kennenlernen, die in der ganzenWelt
geschätztund
geachtet wird."Die
Teilnahme an
einerOlympiade
ist das schönste Ereignis in der sport- lichen
Laufbahn
jedes Aktiven dieses grandiosenForums und
eine Erinne-rung fürs
ganze
Leben.Hier
nur
einigeÄußerungen
sowjeti- scher Sportler:„Der
glücklichsteTag meines Lebens
bleibt für
immer
jener heiße Tag, alsmein
Speer inMexiko
City 90,10m
flog
und
mir denolympischen
Titel einbrachte. Ich denke, jeder wirdmich
verstehen. Gibt es für einen Sportler eine größere
Ehre
als diesen Titel?!Ich
wußte immer, daß
der Sport Be- harrlichkeit, Zähigkeit und,wenn
Sie wollen,Mut
verlangt. Ein Sportler, der auf einerOlympiade
startet, beweist diese Eigenschaften,und
deshalb sind mir dieolympischen Wettkämpfe
so liebund
teuer.Damit
erkläre ich mirauch
dievon
Jahr zu Jahrzunehmende
Beliebtheit dieser Spiele.
Auf dem
Stadion überzeugt sich die Jugend,daß
dieWelt
in Freundschaft lebenkann und muß. Kann man
sichheute eine höhere
und
wichtigere Auf-gabe
vorstellen?"Janis Lusis, Olympiasieger 1968
„Die olympische
Bewegung
ist hu-man,
die olympische Idee istzum
Ge-meingut
derMenschen
aller Kontinen-te
geworden.
Die Spiele unserer Zeithaben
in vielenLändern
Interesse fürKörperkultur
und
Sport geweckt.Und
es ist
angenehm
zu wissen,daß man
durch Teilnahme an den Wettkämpfen dazu
beiträgt."Igor Ter-Owanessjan. Preisträ- ger der
Olympiaden
1960und
1964
„Jeder hat einmal einen Augenblick,
an dem
er zurückschautund
sich der schönsten, der teuersten Ereignisse sei-nes
Lebens
erinnert. Ich hatte wieder- holt Gelegenheit, in verschiedenenLändern,
auf verschiedenen Stadien aufzutreten,und weiß
sehr wohl, wieerwünscht und
beglückend ein Sieg ist, weil er stetsim
hartenKampf
mitKon-
kurrentenund
mit sich selbst errungen wird. Fragteman mich
aber, welcher dieser Siege miram
teuersten ist, sowürde
ich zweifellos antworten: der Sieg, der mir olympisches Gold brach-te.
Für immer
bleibt mir die olympische Hauptstadt 1960 in Erinnerung, die Farbenpracht desgroßen
Sportfestes, das Brodeln der Leidenschaften, der Saal, indem
dieGewichtheber um
dieKrone
rangenund
ichden
höchsten Ehrentitel erkämpfte.Das
sage ich, weil fürmich
selber dieTeilnahme an
derOlympiade
das größte Ereignismeines Lebens war und
ist.Dafür
lohnt es,unermüdlich
zu trainieren. Hierkommt
es nicht nur auf die sportlichen Ergeb- nisse an. Die
olympischen Wettkämpfe
fördern
mehr
als alle anderen die4-197