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Stärken und Ziele der Familie

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Academic year: 2022

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Begleitung Themenbereich Stärken und Ziele der Familie 1 /2

Ziele

â Die Eltern erhalten Beratung zum Finden ihrer Wünsche, Stärken und Ziele.

â Die Eltern erhalten Beratung zum Nutzen ihrer Stärken in schwierigen Situationen.

â Die Eltern erhalten Beratung zum Verfolgen ihrer Ziele in kleinen Schritten.

â Die Fachkraft vertieft die Beratungsthemen mit stärken- und lösungsorientierter Sichtweise.

â Die Fachkraft fördert die handlungsorientierte Umsetzung der Beratungsthemen.

â Das Vertrauen in die Stärken der Eltern und ihre Selbstwirksamkeit wird vergrößert.

Einführung

Dieser Themenbereich dient dazu, die stärken- und lösungsorientierte Sichtweise der Eltern und der Fachkraft zu fördern.

Viele Eltern, die in den Frühen Hilfen begleitet werden, verfügen über wenig Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Sie haben oft erlebt, dass ihre Bemühungen misslingen. Stärken werden nicht gesehen, als unwichtig oder selbstverständlich angesehen. Die vielfältigen Herausforderungen der Eltern bestimmen das Leben. Sie erschweren das planvolle Gestalten ihres Lebens.

Zu hohe oder unrealistische Erwartungen an sich selbst oder durch andere führen dazu, dass Wünsche und Ziele verloren gehen. Doch selbst gesetzte Ziele und Wünsche sind der Motor für jede Veränderung. Entwicklung ist möglich, wenn die Stärken dafür genutzt werden.

Wenn die Eltern erleben, dass die Fachkraft ihre Stärken wahrnimmt, gibt es ihnen Kraft, an sich selbst zu glauben. Sie sehen sich selbst auf andere Weise. Sie erkennen möglicherweise sogar, dass in ihren vermeintlichen Schwächen auch Stärken liegen, die sie nutzen können.

Die Arbeitsblätter dieses Themenbereichs dienen als Ergänzung zu allen Beratungsthemen.

Sie können immer dann eingesetzt werden, wenn es darum geht, die Sicht auf Stärken und Möglichkeiten zu fördern. Sie unterstützen die Eltern dabei, ihre Ziele schrittweise umzuset- zen. Eltern können die Erfahrung machen, dass das schrittweise Umsetzen von Zielen sie weiterbringt. Sie erleben, dass sie etwas schaffen können, und lernen, ihre Schritte realisti- scher zu planen.

Deshalb ist es wichtig, dass die Fachkraft ihre Beratung darauf ausrichtet, dass die Schritte so klein und realistisch gewählt werden, dass sie erreicht werden können. Jedes Erfolgs- erlebnis stärkt das Selbstvertrauen und den Mut, weitere Schritte und Ziele anzugehen.

Rückschläge gehören zur Entwicklung. Wenn ein Schritt nicht gelingt, wird dies zum Anlass genommen, das Vorgehen zu überdenken. So kann der nächste Schritt neu geplant werden und können auch Misserfolge zu einer wertvollen Erkenntnis werden.

Die stärken- und lösungsorientierte Beratungspraxis stellt hohe Anforderungen an die Fachkraft. Sie selbst muss möglicherweise ihre Sicht auf die Familie überdenken, um sich weniger von den Schwächen leiten zu lassen, die gerade in Familien mit besonderen Herausforderungen so offensichtlich im Vordergrund zu stehen scheinen. Der stärken- und lösungsorientierte Ansatz erleichtert auch der Fachkraft, ihre Fähigkeit zur Sicht auf das, was möglich ist, zu erweitern. Er verhilft dazu, auch Zwischenlösungen und kleine Schritte als Fortschritt anzuerkennen.

Besonders in Krisen und bei Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung darf die stärken- und lösungsorientierte Sichtweise nicht damit verwechselt werden, dass Tatsachen verharmlost oder übersehen werden (siehe Modul Begleitung, Themenbereich Kinderschutz, Orientierung).

Hier sind Fachberatung und fachlicher Austausch mit anderen Fachkräften besonders wichtig, um den professionellen Blick zu schärfen. Hilfreich in der Reflexion ist eine ganz- heitliche Betrachtung zum Beispiel mithilfe der SOFT-Analyse, bei der sowohl Zufriedenheit

Orientierung zum Themenbereich

Stärken und Ziele der Familie

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Gestaltung: Marta Daul / www.creativejuice.eu

© Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und Stiftung Pro Kind BegleitungStärken und Ziele der Familie/ 50100 (2. Aufl.)

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Themenbereich Stärken und Ziele der Familie

Begleitung Themenbereich Stärken und Ziele der Familie 2/2

(Satisfaction), Möglichkeiten (Opportunities), wie auch Fehlschläge (Failures) und Gefahren (Threats) gleichermaßen aufgenommen werden.

Fortbildungen in motivierender Gesprächsführung und systemischer Beratung sind eine hilfreiche Stärkung der Beratungskompetenzen, die durch den Einsatz der Blätter nicht ersetzt werden.

Zum Weiterlesen:

• Brand, T., Jungmann, T., Kinder schützen, Familien stärken – Erfahrungen und Empfehlun- gen für die Ausgestaltung Früher Hilfen aus der „Pro Kind“-Praxis und -Forschung, Beltz Juventa, Weinheim/Basel 2013

Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V.

(DGSF), Systemische Weiterbildung – Datenbank. www.dgsf.org/weiterbildung

Informationen zur SOFT Analyse: Jungmann, T., Reichenbach, C., Bindungstheorie und pädagogisches Handeln, Dortmund, 2013

Miller, W. R., Rollnick, S., Motivierende Gesprächsführung, Lambertus Verlag, Freiburg, 3. Aufl. 2009

Motivierende Gesprächsführung: Website „Motivational Interviewing“.

www.motivationalinterview.org

Rosengren, D. B., Arbeitsbuch Motivierende Gesprächsführung, Probst Verlag, Lichtenau 2012 (Leseprobe: www.gp-probst.de/pdf/buecher/Leseprobe_ARBEITSBUCH_

MOTIVIERENDE_GESPRAECHSFUEHRUNG.pdf)

Arbeitsmaterial

50101 Meine starken Seiten

50102 Starke Seiten helfen im Leben

Die Fachkraft kann den Eltern vorschlagen, dieses Blatt in schwierigen Situationen zur Stärkung der inneren Kraft dabei zu haben – zum Beispiel in einem Briefumschlag.

50103 Meine Wünsche

Dieses Blatt soll die Eltern dazu ermutigen, Wünsche zu äußern. Sie erleben im Gespräch mit der Fachkraft, dass ihre Wünsche wahrgenommen werden. Die Eltern sollen selbst unter- scheiden, auf welchen Zeitraum sie ihre Wünsche beziehen möchten. Die Fachkraft sollte die Wünsche der Eltern respektieren, auch wenn sie ihr unrealistisch oder fragwürdig erscheinen.

Sie geben ihr außerdem wichtige Informationen für die weitere Begleitung.

50104 Meine Ziel

Dieses Blatt kann genutzt werden, konkrete Ziele zu besprechen. Es können auch Ziele der Begleitung durch die Fachkraft gemeinsam festgelegt werden.

50105 Meine Schritte zum Ziel

Es ist wichtig, dass die Fachkraft darauf achtet, dass die Schritte wirklich realistisch sind. Die Eltern benötigen eventuell Ermutigung dazu, in kleineren Schritten zu planen.

Ist der nächste Schritt so konkret geplant, dass er auch umgesetzt werden kann?

Was motiviert die Eltern, den Schritt zu schaffen?

Querverweise

Die Arbeitsblätter dieses Themenbereichs dienen der stärken- und lösungsorientierten Beratungspraxis. Deshalb ergänzen sie sämtliche Arbeitsblätter von NEST.

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Referenzen

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