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Eine Heteropteren-Ausbeute aus der Spanischen Sahara

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Academic year: 2022

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(1)

Eine Heteropteren-Ausbeute aus der Spanischen Sahara

Ed. Wagner'

Herr Prof. L~indberg, Helsingfors, uibersandte mir die Heteropteren seiner Ausbeute, die er im Anschiuss an seine Reise nach den Kanarischen Inseln im Friiljahr 1963 in der Spanischen Sahara machte. Dort wurde nur an 2 Orten und nur an 3 Tagen gesammelt. Die Funde stammen von Plaia de Aaiun 10.-12.4.63 und von Messeiet bei Aaiun 11.-12.4.63. Herrn Prof.

Lindberg sei auch

an

dieser Stelle fur die tUbermittlung des Materials bestens gedankt!

Naturgemass konnten an nur zwei Orten in so kurzer Zeit nur wenige Arten festgestellt werden. Die Ausbeute umfasst 30 Arten. Davon sind aber 5 ffir die Wissenschaft neu:

Atomoscelis atriplicis sp.n. A &onychiella ovata sp.n.

Lindbergopsallus impunctatus sp.n. Aphaenophyes pygmaea sp.n.

Compsidolon littorale sp.n.

Von diesen 5 Arten wurde Lindbergopsallus impunctatus audi auf den Kanarischen Inseln gefunden. Seine Beschreibung findet sich in dem Reise- bericht fiber die Purpurarien, der demnichst erscheint. Atomoscelis atriplicis wurde ni-cht nur auch auf den Kanarischen Inseln, sondern auch im sidlichen Algerien (leg. Dr. Eckerlein) festgestellt. Die Beschreibung findet sich eben- falls an anderer Stelle. Die iibrigen 3 der neuen Arten liegen bisher nur aus der Spanischen Sahara vor. Von iihnen wird Compsidolon littorale an anderer Stelle beschrieben, wahrend die Beschreibung der beiden letztgenannten Arten am Ende dieser Arbeit erfolgt.

Auf die Beziehungen zwischen der Fauna der Spanischen Sahara und der- jenigen der Kanarischen Inseln wurde bereits in der Arbeit fiber die Purpura- rien hingewiesen.

1 2Hamburg 62, Moorreye 103,

Deutschland.

(2)

NOTUILAE ENTOMOLOGICA XNVI, 1966

Die Ausbeute enthdilt 5 Arten, die bisher nur von den Kanarischen Inseln bekannt sind:

Orius canariensisE.Wgn. Lindbergopsallus laureti

Lbg.

Adelphocoris zollikoferiaeLbg. Lindbergopsallus impunctatus sp.n.

Eurystylus occidentalis E.Wgn.

Saharo-sindische Arten sind ebenfalls in der Ausbeute enthalten:

Engistus

exsanguisStAl

Tuponia

concinna Reut.

Auchenocrepis alboscutetlata Put.

Einige der Arten haben eine noch weitere Verbreitung. 2

von

ilnen gelten als Kosmopoliten

warmerZonen:

Liorrhyssus hyalinus F. Nabis capsiformis Germ.

Liste der Funde

Sciocoris fissus Mls. et

R.: Messeiet 1 c --Westmediterran.

Eusarcoris inconspicuus H.-S.: Messeiet

1

y

-Mediterran, auch in der

athiopi-

schen und der orientalischen Region.

Liorrhyssus hyalinus F.: Plaia de Aaiun 1

J,

Messeiet 1 - Kosmopolit warmerZonen.

Agraphopus lethierryi

StAl:

Messeiet 1

cT

- Mediterran.

Cymus minutus Lbg.:Messeiet 32Ex. -Bishernuraus

Agypten.

Engistus exsanguis StAl: Messeiet 1

S',

39- Saharo-sindisch.

Nysius stalianus Horv.: Messeiet 8 Ex.- Mediterran.

Geocoris timidus Put.: Messeiet

19

- Kanaren, Nordafrika.

Galeatus scrophicus Saund.: Messeiet 1

S

-Mediterran.

Nabis capsiformis Germ.: Messeiet 2

?y

- Kosmopolit warmer Zonen.

Orius lindbergi E.Wgn.: Messeiet 1

?,

Plaia de Aaiun 4

c3,

7 - Kanaren, Marokko.

Orius

canayiensis E,.Wgn.

Messeiet 1

S3,

2

yy-

Bishernur vonden Kanaren.

Anthocoris nenoralis F.: Plaia de Aaiun 1 - Europa, Mittelmeergebiet.

Deraeocoris martini Put.: Plaia de Aaiun 3 yy - Nordafrika, athiopische Region.

Phytocoris desertorum Reut.: Messeiet 29 -Nordafrika.

Adelphocoris zollikoferiae Lbg.: Plaia de Aaiun 1 - Bisher nur von den Kanaren.

Eurystylus occidentalis E.Wgn.: Messeiet 1$ Bisher nur vonden Kanaren.

ExolygusmaritimusE.Wgn.: Plaia de Aaiun 3 $! KustenderNordsee und des Atlantik von England bis Nordafrika.

Orthotylus (Melanotrichus) fieberi Fr.-Gssn.:

Plaial

de Aaiun 6

&&,

11

9Y

Saharo-sindische Art.

Lindbergopsallus laureti Lbg.: Plaia de Aaiun 1 '- Bisher nur von den Kanaren.

24

(3)

ED. WAGNER, EINE HETEROPTEREN-AUSBEUUTEAUS DER SPANISCHEN SAHARA 25

Lindbergopsallus impunctatus sp.n.: Messeiet 1

cT,

1

?,

PlaiadeAaiun 3 - Ausserdem vondenKanaren.

Compsidolon littorale sp.n.: Plaia de Aaiun 8

c4

- Endemisch .

Compsidolon adspersum K.Schm.: Plaia de Aaiun 1 3' - Bisher nur aus Agypten.

Atomoscelisatriplicissp.n.:Plaiade Aaiun1

c3,

2 ? -Auchvonden Kanaren und aus Algerien.

Anonychiella ovata sp.n.: Plaia de Aaiun 1 ,

Messeiet

11 -Endemisch.

Aphaenophyes pygmaea sp.n.: Messeiet 4

c(3.,

10

?9

-Endenlisch.

Auchenocrepisalboscutellata Put.: Plaia deAaiun 1

Y,

Messeiet2

9

-Saharo- sindische Art.

Tuponiaconcinna Reut.: Messeiet 1 -Saharo-sindische Art.

Tuponia mimeuri

E.Wgn.:

Messeiet 1

6',

4

9Y

- Nordafrika.

Tuponia

woualhieri Reut.: Messeiet 5

Ex.,

Plaia de Aaiun 38 Ex. - Westli- chesNordafrika.

Vermicorixa lateralis Leach: Messeiet 24 Ex. -

Palaarktische, nearktische,

athiopischeund orientalischeRegionen.

Anonychiella

ovata sp.n.

(Abb. 1)

Gestalt

(Fig.

la)

breit-oval,

das 9 1.6 x so

lang

wie breit und

2.48

x so

lang,

wie das Pronotum breit ist. Oberseits mit zweifacher

Behaarung,

die aus weis- sen, krausen, anliegenden Haaren und

halbaufgerichteten, feinen,

dunklen Haarenbesteht. Weisslichgrin bis weisslichgelb. Matt, glatt. Bishernurpseudo- brachypter.

ci ~~Cd

Abb. 1. Anonychiellaovata

sp.n.,?.

a = Gestalt, b Kopfvonvorn,c = Kopf seitlich, d = KopfundPronotumvonoben,

e = FUhler, f

-

Xyphus der Vorderbrust, g = Hinterfuss, h = Klaue desselben von aussen. a22.5x, b-f45x, g 66x. h240x.

(4)

NOTULAE ENTOMOLOGICAE XTVI, 1966

Kopf kurz und geneigt (Fig. lc). Stirn stark

gewdlbt.

Tylus vorstehend, gekriinunt, distal rtickwtirts gerichtet, seine Basis liegt etwas tiefer als die Ftihlergruben. Von vorn gesehen (Fig. lb) ist der Kopf 1.33 x so breit wie hoch, unter den Augen dreieckig verltngert. Scheitel

(O)

2.25-2.5o x so breit wie das graue, fast glatte Auge. Fiihlerwurzel neben der unteren Augenecke gelegen. Fihiler (Fig. le) weissgelb, mit sehr feiner, kurzer Behaarung, 1. Glied dick, etwas lingerals das Auge breit ist,innen vor der Spitze mit 2 schwarzen Punkten, die Borsten tragen; 2. Glied stabfdrmig, 4 x so lang wie das 1. und so lang, wie der Kopf breit ist; 3.Glied dfinn, 0.o x so lang wie das 2. und 1.6 x solangwie das4., die beidenE~ndgliederdunklertunidmit

lhingeren,

schrig stehenden Haaren.

Pronotum(Fig. id) trapezfdrmig, 2.2 x so breit wie lang und 1.3 x so breit wie der Kopf samt Augen. Schwielen deutlich. Scutellumi klein,

gleichseitig

dreieckig. Kommissur des Clamus etwa doppelt so lang wie das Scutellum (Fig. la). Aussenrand des Coriumstarknach aussen gebogen. Cuneus undMlem- bran verkfirzt. Bei einigen Exemplaren sind die Halbdecken mit schwach er- kennbaren, regelmiissigen, braunen Punkten bedeckt. Membranweisslich, Adern weiss.

Unterseite hell. Xyphus der Vorderbrust (Fig. if) kurz und breit, leicht konkav, aber nicht gerandet. Das Rostrum

iiberragt

die

Hintethuiften

ein wenig.

Beine weissgelb, Schenkel vor der Spitzemitfeinen, dunklen Punkten. Schienen mit

gelbbraunen

Dornen, die in

kleinen,

schwarzen Punkten stehen und etwas langer sind, als die Schienen dick sind. An den Hintertarsen (Fig. lg) ist das 3.Glied so lang oder

geringfiigig

kiirzer als das 2. Kiauen (Fig. lh)

schlank,

leicht

gekriUmmt,

Haftlaippchen nicht zu erkennen.

Da nur Weibehen vorliegen, kann tiber den Bau der Genitalien des Mdnn- chens nichtsausgesagt werden.

ldnge:

S

=2.1-2.3

mm

(pseudobrachypter).

A. ovata wird mit Vorbehalt in die Gattung

Anonychielta Rent.

gestellt.

Dafiir sprechen das Fehlen von Haftlippchen an den Klauen, die stark ge-

wdlbte

Stirn, das kleine, flache Auge und die Dornen der Schienen. Sie unter- scheidet sich von den beiden Arten dieser Gattung durch die breite Gestalt, und das

verhdltxnismissig

kurze 3.Glied der Hintertarsen. Eine KlArung der Stellung dieser Art wird erst dann

mdglich

werden, wenn die Genitalien des J untersucht werden k6nnen.

Material: 12

Y9

aus der Spanischen Sahara: Plaia de Aaiun 10.-12.4.63 11

Y9

und Messeiet pr. Aaiun

11.-A12.4.63

19, leg.H. Lindberg.

Holotypus und Paratypoide in meiner

Saninilung,

Paratypoide auch in der

SammIung

des Zoologischen Museums in Helsingfors und in der Sammlung H.

Lindberg.

Aphaenophyespygmaea sp.n.

(Abb. 2)

Gestalt

linglich-oval,

das

6T

2.9 x, das 9 3.o x so lang, wie das Pronotuni breit ist. Oberseite mit langen, fast anliegenden, weissen Haaren.

GrCn

oder

weisslichgrtin.

Bisweilen zieht sichtiber jedeHalbdecke einundeutlicher,inittle- rer, orangegelber Ltingsstreif, dersich auf dem Pronotum fortsetzt. Matt,glatt.

Kopf stark geneigt (Fig. 2ab), Scheitel beim &

2.so-2.ss

x, beim 92.so-

2.e

x so breit wie das kleine, dunkle Auge. Von vorn gesehen (Fig. 2c,d) ist

26

(5)

ED. WAGNBER, EINE HETEROPTEREN-AUSBETUTE AUS DER SPANISCHEN SAHARA 27 der Kopfetwa L.s x sobreit wie hoch. Fuhlerwurzel neben der unterenAugen- ecke. Fuhiler grin, mit sehr kurzen, dunklen Haaren. 1.Glied kurz und dick, etwa solang, wie das Auge breit ist; 2. Glied

stabf6rmig,

bei & + 9 0.9 x so Lang, wie das Pronotum breit ist; das 3.Glied 0.6 x so lang wie das 2. und 1.4 X so

lang

wie das letzte.

Pronotum( Fig. 2a,b) kurz und breit, trapezfdrmig, beim & 1.4 x, bein 9 lr5 x so breit wie der

Kopf

samt Augen und 2.1 x so breit wie in der Mitte lang. Schwielen undeutlich. Scutellum klein, seine Basis bedeckt. Halbdecken das Abdomen iiberragend. Membran weisslich, mit einem dunklen Fleck am Aussenrande.

e~~~~~~~

b d k h i

Abb. 2. Aphaenophyes pygmaea sp.n.

a = Kopf und

Pronotumi

des -@vonoben,b =dasselbe vom

9,

c Kopfdes

CT

vonvorn, d=dasselbevom9,e = Hinterfuss,f =Klauedesselbenvonaussen,g

Genitalsegment

des

S

vonoben, h rechtesParamervonoben, i= linkesParamervonoben,k= Vesika des Penis seitlich, I -Apikalteil der Theka seitlich. a-d 32x, e 66x, f 240x, g45x,

h- 120x.

Unterseite weissgrun, hell behaart. Das Rostrum erreicht die Spitze der

Mittelhuften.

Beineweissgelb. Schenkel amHinterrande mit 3 dunklenFlecken., oft etwas orangegelb. Schienen mit hellen Dornen, die etwas lUnger sind, als dieSchiene dick ist und in schwarzen Punkten von wechselnder

Grdsse

stehen.

Anden Hintertarsen (Fig. 2e) sind das 2. und 3.Gliedetwagleich lang. Klauen (Fig. 2f) schlank, leicht gekrUmmt, ohne

Haftl.ippchen.

Genitalsegment des & (Fig. 2g) sehr klein,

stunmpf kegelf6rmig.

Rechtes Paramer (Fig. 2h) kommaf6rmig, Hypophysis kurzund kraftig. Linkes Paramer (Fig. 2i) mitstark gekrummter, spitzer Hypophysis, Sinneshocker in eine kraf- tige Spitze veringert. Vesika des Penis (Fig. 2k) von der fur die Gattung Aphaenophyes charakteristischen Gestalt, distal mit 2

kriftigen

Chitinspitzen, die etwas auseinanderklaffen. Sekundare Gonopore in der Mitte der Vesika gelegen. Apikalteil der Theka

(Fig.

21) distal sehrschlank und spitz, im basalen Teil dick, inder Mitte gekrummt.

Lange: &T

2.s-2.e mm, 9 2.1-2.4 mnm.

A. pygmaea muss wegen derGestalt der Vesikaindie Gattung

Aphaesophyes

Reut. gestellt werden. Er ist weit kleiner als die ubrigen Arten der Gattung und

iihnelt

am meisten A.

richteri E.Wgn.

A.laticeps Reut. und der zweifel-

(6)

82 NOtULtA UNTOMOrOGICAE XIVI, 1966

hafte A.obscuriceps Reut. sind weit grosser, 2.6-3.3 mm lang. Auch A. richteri E;.Wgn. ist etwas grosser und hat vor allem weit robustere Genitalien. Der Scheitel ist bei A. richteri beim

S

1.6 x, beim

9

2.2-2.4 x so breit wie das Auge. INNAVUORI (1964) 1) gibt fur A. richteri E.Wgn. stark schwankende Masse an. Vermutlichliegeniltn beide Arten vor und er hat sie nicht getrennt.

Material: 4

SS

und 10

99

aus der Spanischen Sahara: Messeiet pr. Aaiun 10.-12.4.63, leg. H.Lindberg.

Holotypus

and

Allotypoide in meiner Sammlung, Paratypoide auch im Zoologischen Museum Helsingfors und in der Sammlung H. Lindberg.

1Ann.Zool.Fen. 1: 333.

Referenzen

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