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Buddha »vier edlen Wahrheiten«

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Buddha [Sanskrit »der Erwachte«, »der Erleuchtete«], Ehrentitel des Siddhartha Gau tama (Pali: Siddhattha Gotama), des Stifters der nach ihm Buddhismus genannten Religion, nach der Überlieferung *Lumbini (Nepal) um 560 v.Chr., bei Kushinagara (heute Kasia) um 480 v.Chr.

(nach neueren Forschungen auch 100 Jahre später); nach der adligen Familie der Shakya, der er entstammte, wird er auch als »Shakyamuni«

(»Einsiedler der Shakya«) bezeichnet. Sein Vater Shuddhodana war ein Fürst im Vorland des nepalesischen Himalaja; seine Mutter, die kurz nach seiner Geburt starb, hieß Maya. In Reichtum aufgewachsen, heira- tete er sechzehnjährig seine Kusine Yashodhara und hatte einen Sohn, Rahula. Im Bewusstsein von Alter, Krankheit und Tod erkannte er mit 29 Jahren die Sinnlosigkeit seines bisherigen Lebens und verließ die Hei- mat, um in der Fremde Erlösung zu suchen.

Sieben Jahre übte er als Schüler verschiedener Meister harte körperli- che Askese, fand jedoch keine Erleuchtung. So wandte er sich innerer

Meditation zu; die Erleuchtung (Bodhi), nach der er so lange gerungen hatte, wurde ihm in Uruvela bei Bodh Gaya unter einem Feigenbaum zuteil. Im Gazellenhain in Sarnath bei Benares begegnete er fünf Asketen, die sich früher nach seiner Abwendung von der Askese von ihm getrennt hatten. Ihnen galt seine erste Predigt, welche die Überlieferung das »In-Bewegung-Setzen des Rades der Lehre«

(Dharmacakrapravartana) nennt und die von den »vier edlen Wahrheiten« spricht: vom Leiden (Duhkha), seinem Ursprung, der Aufhebung seiner Ursache und dem Weg, der zu diesem Ziel führt. Jene Asketen wurden die ersten Jünger des Buddha; mit ihnen gründete er einen Orden (Samgha) von Bettelmönchen, dem noch zu seinen Lebzeiten ein Nonnenorden zur Seite trat. Die Mönche gehörten zumeist der Aristokra- tie oder dem Kaufmannsstand an; daneben sammelte sich ein Kreis von Laienanhängern (Upasaka), die ohne mönchische Askese in ihrem weltlichen Beruf blieben, den Orden mit Geld unterstützten und die Zugehörigkeit zu brahmanischen Kultgemeinschaften nicht aufzugeben brauchten. Der Buddha selbst durch- zog lehrend und werbend Nordindien und starb an der Grenze von Nepal.

Eigene Schriften hat der Buddha nicht hinterlassen. Seine Predigten wurden von seinen Jüngern erst münd- lich, seit dem 1.Jahrhundert v.Chr. auch schriftlich in dem später als heilige Sprache angesehenen Pali überliefert. Welche Worte auf ihn selbst zurückgehen, ist nicht sicher. Die Lehrtexte sind in erster Linie an der Heilswahrheit interessiert und nicht an der geschichtlichen Gestalt des Buddha.

Die Lebensgeschichte des Buddha ist später mit Legenden über seine wunderbare Geburt, seine Wunder, seine Erlebnisse in früheren Existenzen (Jataka) ausgeschmückt worden. Entsprechend der indischen Auf- fassung, dass es kein einmaliges historisches Geschehen gibt, sondern dass sich ewig alles zyklisch wie- derholt, glauben die Buddhisten, dass auch vor Gautama Buddha in gewissen Abständen schon Welter- leuchter erschienen sind und dass in Zukunft wieder ein neuer Buddha, Maitreya (Pali: Metteya), auftreten wird, um die Lehre neu zu verkünden. Während die älteren Schulen nur eine begrenzte Zahl von Buddhas annehmen, vertritt das Mahayana die Ansicht, dass es unendlich viele Buddhas gibt und geben wird, weil jeder Gläubige im Verlauf seiner zahllosen Wiederverkörperungen schließlich ein Buddha werden kann.

Der historische Buddha wird hier neben zahlreichen anderen Buddhas und Bodhisattvas zu einem Himmels- wesen erhoben, einer Gottheit, die das Heil der Menschen fördert, während sich der historische Buddha selbst als Lehrer verstand, der anderen den Weg zu vollkommener Erkenntnis weisen wollte.

In der buddhistischen Kunst des Hinayana wurde der Buddha seit dem 2.Jahrhundert v.Chr. in Reliefszenen durch Symbole dargestellt: Bodhibaum (»Baum der Erleuchtung« für die Erleuchtung), Dharmacakra (»Rad der Lehre« für die Predigt), Stupa (Nirvana). Auf Abbildungen der Vorexistenzen (Jataka) erscheint er auch in Tiergestalt. Seine menschliche Darstellung entstand im 1.2.Jahrhundert in der Mathurakunst und der Gandharakunst als Kultbild und in Szenenreliefs. Sein Mönchsgewand, besondere Körpermerkmale (z.B.

ein Auswuchs auf dem Kopf, ein Haarbüschel zwischen den Augenbrauen, goldene Hautfarbe), kurzes

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welliges oder gelocktes Haar, Nimbus und bestimmte Gesten wurden für die ganze buddhistische Kunst Asiens kanonisch, ebenso der liegende Buddha des Parinirvana.

Buddha: Der Erleuchtete

Die Zeit von 600 bis 500 v.Chr. war für die Entwicklung der indischen Kultur eine der entscheidenden Perioden. Um die Mitte des 1.Jahrtau- sends v.Chr. bildeten sich im Nordosten Indiens Oligarchien und kleine Königreiche mit Städten als Zentren, in denen sich eine Stadtkultur ent- wickelte. Allerdings gibt es aus dieser Zeit wie auch aus der vedischen Zeit außer der »bemalten grauen Keramik« keine bedeutsamen archäo- logischen Überbleibsel. Bis zum 3.Jahrhundert v.Chr. wurden überwie- gend Holz, Lehm und luftgetrocknete Ziegel für Bauten und Figuren ver- wendet, wie wir aus den Berichten des Griechen Megasthenes erfahren, der um 300 v.Chr. als Gesandter des Seleukos I. am Hofe des ersten Mauryaherrschers Candragupta lebte. Aus dieser Zeit stammen auch unsere ersten verlässlichen Datierungen. Für die Darstellung der histori- schen und politischen Situation der hier behandelten Periode dienen uns in erster Linie religiöse Texte der Buddhisten und der Jainas als Quellen.

Wie die Veden wurden auch diese Texte zunächst durch Jahrhunderte mündlich überliefert. Wie wir aus den ceylonesischen Chroniken in Pali-

Sprache wissen, wurde zum Beispiel der buddhistische Kanon der Theravadaschule im 1.Jahrhundert v.Chr.

schriftlich niedergelegt.

Die Oligarchien und das Machtzentrum Magadha

Zu Beginn des 6.Jahrhunderts v.Chr. erstreckte sich das indoarische Herrschaftsgebiet in Indien vom Pand- schab bis nach Bengalen und in Teile des Dekhan. Die Buddhisten, Jainas und Epen berichten von sech- zehn Großen Stammesstaaten (Mahajanapada), die wohl zumindest teilweise aus Zusammenschlüssen früherer kleinerer Stammesgebiete entstanden waren. Seit etwa 600 v.Chr. wurden im mittleren Gangestal und im Nordwesten Städte gegründet, die zu Hauptstädten dieser Großen Stammesstaaten wurden. Die besonderen Merkmale der Gangesstädte gegenüber früheren Siedlungen der Indoarier sind die Befesti- gungsanlagen, die anfangs aus Wassergräben, Erdwällen und Palisaden bestanden. Seit etwa dem 5.Jahr- hundert v.Chr. waren die Erdwälle mit Ziegeln bedeckt oder wurden durch Ziegelmauern ersetzt. Die Städte waren durch Überlandstraßen oder an den Flussufern entlangführende Wege verbunden. Um 500 v.Chr.

erscheinen auch erstmals Münzen, deren genormte Gewichte auf einen hoch entwickelten Handel schlie- ßen lassen. »Nördliche schwarz polierte« Keramikware war ein ebenso begehrtes Handelsobjekt wie hoch- wertige Baumwollstoffe aus Kashi (Varanasi), Wollstoffe und Edelsteine aller Art. Kaufleute sandten Kara- wanen über ganz Indien und sogar über die Meere aus. Auch das Handwerk florierte, und das religiöse Leben war sehr frei.

Um 600 v.Chr. waren einige der Großen Stammesstaaten als Republiken organisiert. Sie wurden von wenigen Adelsfamilien oligarchisch regiert. Zu diesen Staaten gehörten zum Beispiel die Republik der Vriji von Videha mit Vaishali als Hauptstadt, die der Shakya mit Kapilavastu, die der Malla von Papa und Kushinagara. Daneben gab es vier Königreiche, die sich immer weiter ausdehnten und deren Macht ständig wuchs. Dies waren die Königreiche von Avanti, Vatsa, Kosala und Magadha, deren jeweilige Herrscher ihre Reiche durch Eroberungen der Nachbarstaaten und kluge Heirats- und Bündnispolitik zu stärken und zu vergrößern vermochten.

Avanti im westlichen Zentralindien mit seinen Hauptstädten Ujjain und Mahishmati wurde zur Zeit des Buddha von Canda Pradyota regiert. Er dehnte seinen Herrschaftsbereich bis nach Magadha aus. Über das nördlich davon gelegene Königreich Vatsa regierte Udayana, der nacheinander die Töchter der Könige von Avanti und Magadha heiratete. Mit dem Königreich Kosala, das dem heutigen Oudh entspricht, und seiner Hauptstadt Ayodhya ist die im Epos Ramayana verherrlichte Sage von dem verbannten Prinzen Rama und seiner Gattin Sita, Tochter des Herrschers von Videha, verbunden. Zur Zeit des Buddha erstreckte sich Kosala im Süden bis Varanasi und im Norden bis zum nepalesischen Terai, wo das Adelsgeschlecht der Shakya regierte, aus dem der Buddha stammte. Herrscher über Kosala war zu dieser Zeit König Prasenajit, der zu einem treuen Laienanhänger und Freund des Buddha wurde. Er soll den Buddha mehrmals am Tage

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aufgesucht haben, um sich in der buddhistischen Lehre unterweisen zu lassen. Während eines dieser Besuche wurde er von seinem Sohn Virudhaka abgesetzt und starb auf der Flucht nach Rajagriha, der Hauptstadt Magadhas. Virudhaka versuchte seinen Herrschaftsbereich zu erweitern, indem er die Adels- republik der Shakya fast völlig vernichtete und sich ihres Gebietes bemächtigte. Sein Reich erstreckte sich damit von Varanasi am mittleren Ganges bis zum Himalaya.

Das Königreich Magadha und der Nordosten

Das mächtigste Reich zur Zeit des Buddha war Magadha, über das Kö- nig Bimbisara herrschte. Durch Heiratspolitik hatte er die Herrscherhäu- ser von Kosala und Videha verwandtschaftlich an sich gebunden. Durch seine eigene Heirat mit der Schwester König Prasenajits von Kosala hatte er Teile des Gebietes um Varanasi dazugewonnen und durch ei- nen Sieg über den König von Anga (Bengalen) dessen Herrschaftsbe- reich. Er wurde durch eine Predigt des Buddha zu dessen Anhänger und Freund. Sein Reich scheint er mit fester Hand regiert zu haben. Er baute Rajagriha zu seiner Hauptstadt aus. Um die Verwaltung kümmerte er sich selbst und unternahm häufige Inspektionsreisen. Nach 52 Regierungsjahren wurde er von seinem Sohn Ajatashatru abgesetzt und festgenommen. Er starb sieben Jahre vor dem Nirvana des Buddha in der Gefangenschaft den Hungertod.

Ajatashatru musste seinen Thron zunächst durch einen Krieg mit sei- nem Onkel König Prasenajit von Kosala verteidigen, der wegen seiner Schwester, der Mutter Ajatashatrus, Ansprüche auf die Herrschaft er-

hob. Ajatashatru verlor, wurde aber von Prasenajit verschont und heiratete dessen Tochter. In der Folge verstand er es, seine Herrschaft zu sichern und nach Norden hin auszudehnen, indem er die Adelsrepublik Videha mit ihrer Hauptstadt Vaishali eroberte. Diese Ereignisse fanden um die Zeit des Nirvana des Buddha statt. Vaishali soll damals eine überaus wohlhabende Stadt gewesen sein. Mit der Eroberung von Vaishali war die mächtigste Republik, die aus einer Konföderation von Adelsgeschlechtern bestanden hatte, unter- gegangen. Auch gegen König Canda Pradyota von Avanti führte Ajatashatru einen Eroberungsfeldzug.

Die Berichte über die Eroberungen, Landgewinne und anderen politischen Maßnahmen des Prasenajit, Bimbisara und seines Sohnes Ajatashatru zeigen, dass diese drei Könige bestrebt waren, möglichst große Teile der Gangesebene zu beherrschen. Daraus kann man schließen, dass sie die ersten nicht nur mythi- schen Könige Indiens waren, die an die Eroberung und Gründung eines möglichst großen Reiches dachten.

Dass die Stadtstaaten und Königreiche im Nordosten Indiens um die Mitte des 1.Jahrtausends v.Chr. wirt- schaftlich florierten, kann man den Erzählungen über zahlreiche Schenkungen von Königen und reichen Bürgern an die verschiedenen Religionsgemeinschaften entnehmen. So stiftete König Bimbisara von Magadha dem Buddha und seinem Orden einen Park bei Rajagriha. Dort hielt sich der Buddha bei seinen Besuchen in Rajagriha häufig auf. Ein reicher Kaufmann stiftete dem Buddha einen Park bei Shravasti, in dessen Nachbarschaft König Prasenajit von Kosala ein Kloster für den Buddha errichten ließ. Auch ande- ren gegenüber erwies sich dieser König als sehr freigebig.

Der Nordosten blieb weiterhin das Zentrum der altindischen Geschichte. Udayin, der Sohn des Königs Ajatashatru, verlegte die Hauptstadt von Magadha nach Pataliputra am Ganges, dem heutigen Patna, das damals zur wichtigsten Stadt des alten Indien wurde und über 700 Jahre das Zentrum indischer Großreiche bildete. Nach buddhistischen Quellen hatte auch Udayin seinen Vater Ajatashatru umgebracht, um an die Macht zu kommen. In den Jaina-Quellen wird dies bestritten. In ihnen wird er als Förderer und gläubiger Anhänger der Jainas gepriesen. Über das Schicksal Magadhas nach dem Tod von König Udayin schweigen die buddhistischen und jainistischen Quellen. Nach der früheren Datierung des Buddha, von der später noch zu handeln sein wird, wurde die Zeitspanne von König Udayin bis zur Nandadynastie als 150 Jahre errechnet. Nach heutigem Wissen ist es wahrscheinlicher, dass es sich nur um eine Periode von etwa 50 Jahren handelt, über die wir von der Entwicklung in Magadha nichts wissen.

Als in der Mitte des 4.Jahrhunderts v.Chr. die Nandadynastie die Herrschaft in Magadha übernahm, kontrol- lierte sie von der Hauptstadt Pataliputra aus die gesamte Gangesebene sowie das übrige Nordindien außer Rajasthan, Sind, dem Pandschab und dem Nordwesten. Die früheren Reiche waren entweder aufgelöst

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oder in den Status von unbedeutenden Vasallenstaaten abgesunken.

Mahapadma, der erste Nandakönig, soll der Sohn einer Shudrafrau gewesen sein und soll die Kshatriya in seinem Reich ausgerottet ha- ben. Ihm folgten in der Herrschaft nacheinander seine acht Söhne.

Der Reichtum der Nanda, den sie in unersättlicher Geldgier durch Eroberungen von fremden Völkern und durch hohe Abgaben von ih- rem eigenen Volk erworben hatten, wird sogar in südindischen Quel- len erwähnt. Mit den Nanda wird die indische Geschichte zum ersten Mal etwas deutlicher fassbar für uns, da wir dafür auch griechische und römische Quellen besitzen. Über die niedrige Herkunft des ers- ten Nandaherrschers berichtet zum Beispiel um die Zeitenwende der römische Schriftsteller Curtius Rufus in seiner »Geschichte Alexanders

des Großen« (9, 2, 67). Er bezeichnet ihn als Sohn eines Barbiers, der den König tötete und dessen Gemahlin heiratete. Auch über die große Heeresmacht des ersten Nandaherrschers lesen wir bei Curtius Rufus sowie den griechischen Schriftstellern und Geschichtsschreibern Diodor (Historische Bibliothek 17, 93, 2) und Plutarch (Leben des Alexander 62). Allerdings stimmen die Angaben der Heeresstärke in diesen Quellen nicht überein. Die wichtigsten Eroberungen des Nandakönigs scheinen Kalinga (Orissa), das Land südlich von Magadha, und andere Teile des Dekhan gewesen zu sein. Aus den Thronfolgestreitigkeiten am Ende der Nandazeit ging Candragupta siegreich hervor. Er wurde um 320 v.Chr. der Begründer der Mauryadynastie, die mit Pataliputra als Hauptstadt das erste nordindische Großreich beherrschte. In seiner Blütezeit umfasste dieses Reich einen großen Teil des indischen Subkontinents. Es wird an anderer Stelle behandelt werden.

Die Achämeniden und Alexander der Große in Indien

Über den Einfluss des altpersischen Herrschergeschlechts der Achämeniden auf die Bildung der ersten größeren Staaten in Indien wurde viel spekuliert. Im 6.Jahrhundert v.Chr. gab es im Nordwesten des alten Indien zwei Reiche: Gandhara erstreckte sich entlang dem Indus und umfasste im Westen den heutigen Distrikt von Kabul-Peshawar in Ostafghanistan, mit der Hauptstadt Pushkalavati, und im Osten den Distrikt von Rawalpindi in Nordpakistan, mit Takshashila als Hauptstadt. Kamboja umfasste die heutigen Gebiete von Kaschmir und Nuristan in Ostafghanistan. Takshashila lag an der Handelsstraße, die Baktrien mit Indien verband, und wurde deshalb zum größten Handelszentrum. Zur Zeit des Buddha herrschte in Takshashila König Pushkarasarin, der mit König Bimbisara von Magadha befreundet war und der Legende nach durch ihn zum Buddhismus bekehrt wurde. Daraufhin soll er der Welt entsagt haben und zum Buddha nach Magadha gewandert sein, um sich von ihm belehren zu lassen. Takshashila beherbergte die erste Universität Indiens. Die Studenten kamen von weither, aus Magadha, Kurukshetra und anderen Teilen Indiens, um neben den drei Veden (Rigveda, Samaveda, Yajurveda) und den achtzehn traditionellen Wis- senschaften Medizin, Ritualwissenschaften und Magie zu studieren. Die Studiengebühren waren sehr hoch.

Schon unter dem Achämenidenherrscher KyrosII. scheinen Teile von Gandhara im 6.Jahrhundert v.Chr. als Satrapie in das Perserreich eingegliedert worden zu sein. Der erste Versuch des Kyros, Indien zu erobern, scheiterte aber zunächst an den schlechten Straßenverhältnissen. Er soll mit nur sieben Soldaten von diesem Eroberungszug zurückgekehrt sein, wie der um die Zeitenwende lebende griechische Schriftsteller Strabon in seiner »Geographie« (15,1,5; 2,5) schreibt und der griechische Schriftsteller Arrian in seinem

»Alexanderzug« (6,24,23) mehr als hundert Jahre nach Strabon berichtet. Nach der im 1.Jahrhundert n.Chr.

entstandenen »Naturgeschichte« (6,92) des römischen Schriftstellers Plinius des Älteren eroberte und zer- störte Kyros immerhin Kapisha mit seiner Hauptstadt Kapishi (Begram bei Kabul in Afghanistan) und wurde somit Herr des südlichen Hindukusch. Auch Gandhara scheint er danach eingenommen zu haben, da in einer Inschrift aus dem Jahre 519 der Name Gandharas als 19. der 23Satrapien des Achämenidenherrschers DareiosI. erscheint. 515 eroberte Dareios außerdem die Provinz von Sind am unteren Indus, die nach den

»Historien« (3,94) des im 5.Jahrhundert v.Chr. lebenden Geschichtsschreibers Herodot die 20.Satrapie wurde. Die Ausdehnung dieser Satrapie ist nicht ganz sicher, sie umfasste aber wohl auch weite Teile des Pandschab. Nach inschriftlichen Berichten und Herodot waren die Tribute, die die indischen Satrapien leisten mussten, höher als die aller anderen. Unter den Soldaten, die der Achämenidenherrscher XerxesI.

480 in die Schlacht bei den Thermopylen und 479 in die Schlacht von Plataiai gegen die Griechen führte, werden auch Inder aus Sind erwähnt, die von Herodot (7,65f.) als mit Baumwollgewändern bekleidet und mit eisenspitzenbewehrten Bambusbogen und -pfeilen bewaffnet beschrieben werden. Gegen Ende des 5.Jahrhunderts v.Chr. veröffentlichte Ktesias von Knidos, der Leibarzt von König DareiosII. und ArtaxerxesII.

Mnemon, eine Beschreibung Indiens und Persiens, die zeigt, dass Indien zu jener Zeit im Mittelmeerraum noch weitgehend unbekannt war, da Ktesias die fabelhaften Erzählungen über und aus Indien vollkommen

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unkritisch übernahm. Unter den letzten Achämeniden gewannen die indischen Satrapien ihre Unabhängigkeit praktisch zurück, auch wenn sie nach wie vor dem Anspruch nach zum persischen Reich gehörten. Im Jahr 326 überschritt Alexander der Große den Indus, den Grenzfluss des persischen Reiches, um den Pandschab zu unterwerfen und die Grenzen der damals bekannten Welt, den Ozean, in den der Indus mündet, zu erreichen. Takshashila war die erste indische Stadt, in die Alexander kam. Dort wurde er von dem örtlichen Herrscher mit reichen Geschenken empfangen, die aus 3000 gemästeten Rindern und 10000 Schafen bestan- den. Dies zeigt, dass die Viehzucht wie in vedischer Zeit immer noch eine große Rolle spielte. Der siegrei- che Feldzug des Alexander soll an anderer Stelle beschrieben werden. In der indischen Überlieferung werden die Eroberungen Alexanders und die Berüh- rung mit der fremden Macht nirgends erwähnt. Nach der Überlieferung der hellenistischen Zeit begann mit dem Feldzug des Alexander der Austausch religiös-philosophischen Gedankenguts zwischen Grie- chenland und Indien. Im Gefolge Alexanders mitreisende Philosophen sollen mit indischen »Brahmanen«

und »nackten Weisen« (Gymnosophisten, vgl. dazu Diogenes Laertios: Über Leben, Ansichten und Aussprüche der berühmten Philosophen 9,61) zusammengetroffen sein. Die Schmerzüberwindung, das Ertragen auch der härtesten Kälte und die Todesbereitschaft der Gymnosophisten wurden besonders gerühmt (Cicero: Tusculanische Gespräche 5,77). Einen endgültigen Wandel in der Kenntnis über Indien brachte die Indienbeschreibung des eingangs erwähnten Megasthenes.

Die Kastenordnung prägt sich aus

Schon seit der spätvedischen Zeit hatte, wie oben beschrieben, eine Gegenbewegung gegen den im Ritu- alismus erstarrten Brahmanismus eingesetzt. Dies wurde die Voraussetzung für die Entwicklung der drei großen Religionen Indiens, des Buddhismus, Jinismus und Hinduismus, um die Mitte des 1.Jahrtausends v.Chr. Die oben dargestellte Kastenordnung spielte zur Zeit des Buddha, zumindest in den östlichen Län- dern, in denen er lehrend herumwanderte, eine wichtige Rolle im sozialen Leben. Obwohl der Buddha an vielen Stellen in seinen Lehrreden die Auffassung von der Nichtigkeit der Stände vertritt, bestanden die vier Stände nach wie vor, und die Gliederung der Gesellschaft in Indien hat sich durch das Auftreten des Bud- dha nicht geändert. Nach den Lehren des Buddha sind die vier Stände der Brahmanen, Kshatriya, Vaishya und Shudra alle gleich. Neben dem schon in vedischer Zeit gebräuchlichen Begriff Varna (»Farbe«) scheint der auch heute noch gebrauchte Begriff für Kaste, Jati (»Geburt«), sehr geläufig gewesen zu sein. Zu jener Zeit scheinen auch tatsächlich schon weitere Kastenunterteilungen existiert zu haben. So werden zum Beispiel als Angehörige der niedrigsten Kaste die Mischkasten der Candala, Pulkasa und Naishada (»Jä- ger«) sowie Rohrarbeiter und Wagenbauer genannt. Die ersten drei Namen sind wohl Stammesnamen ursprünglich nicht arischer Volksstämme.

Besonderheiten der brahmanischen Kastentheorie finden wir auch im buddhistischen Kanon wieder. Neben der aus der vedischen Zeit überlieferten Beschränkung einer jeden Kaste auf einen ganz bestimmten Beruf gibt es nun jedoch genaue Vorschriften bezüglich Ehe, Nahrung und Berührung der Kasten untereinander.

So ist es einem Brahmanen verboten, Nahrung von einem Menschen niedriger Kaste anzunehmen. Als besonders unrein gelten die Shudra und unter ihnen wiederum die Candala. Die Berührung eines Candala, ja sogar der Windhauch, der einen Candala gestreift hat, sind unrein. Eine speziell die Tischgemeinschaft (Kommensalität) betreffende Regel, nach der das gemeinsame Mahl mit einem niedrig Stehenden verbo- ten war, scheint es noch nicht gegeben zu haben, aber Vorschriften, die den Genuss der von Unreinen berührten oder übrig gelassenen Speisen untersagten. Das Essen der von einem Candala übrig gelassenen Speise hat für den Brahmanen die Ausstoßung aus der Kaste zur Folge. Es erscheint demnach als selbst- verständlich, dass eine Vermischung mit den als unrein geltenden Kasten zu verhindern gesucht wurde.

Dies bedeutet, dass die Kasten zur Zeit des Buddha im Allgemeinen wohl endogam waren, also die Heirat innerhalb der eigenen Kaste als Regel galt. Es scheint aber noch kein zwingendes Gesetz dazu bestanden zu haben, da Uddalaka, der Sohn eines Brahmanen mit einer Hetäre, als Brahmane anerkannt wurde.

Die Schranken der Kastenordnung waren zur Zeit der Entstehung des buddhistischen Kanons im 4. Jahr- hundert v.Chr. zwar noch nicht unüberschreitbar, aber alle das Kastensystem charakterisierenden Merkma- le, die auch das moderne Kastensystem prägen, waren schon vorhanden: die Erblichkeit der Kaste, die

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Endogamie, die Kommensalität sowie die Ausstoßung bei Verstoß gegen die Kastenordnung.

Mit der Entwicklung der oligarchisch regierten Stammesstaaten war der Stand der Kshatriya zur einflussreichsten Kaste geworden. Zu ihr gehörten die Angehörigen der herrschenden Klasse, der König mit seinen Verwandten, die regierenden Fürstenfamilien der an den Grenzen der Königreiche gele- genen Kleinstaaten und der adlige Teil des Heeres. In Kriegszeiten fiel den Kshatriya der Hauptanteil an der Kriegführung zu. Der König, der die politi- sche Macht und den Staat verkörperte, stand über den Vorschriften der Kas- te. Bei Aufzählung der Kasten stehen in den buddhistischen Texten die Kshatriya stets an erster Stelle. Dies spiegelt wohl die in den östlichen Län- dern herrschende Anschauung sowie die tatsächlichen politischen Macht- verhältnisse dieser Zeit wider. Im »Dighanikaya«, einer Sammlung buddhis- tischer Lehrreden in Pali-Sprache, werden dem Buddha folgende Worte in den Mund gelegt: »Bei den Leuten, die auf gute Abstammung Wert legen, gilt der Kshatriya als der Beste« (1,99). Aber nicht nur aufgrund ihrer Macht- position waren die Kshatriya zur führenden Kaste geworden, sondern auch

auf geistigem Gebiet scheinen sie den Brahmanen zum Teil die Führerschaft streitig gemacht zu haben. So treten in den Upanishaden die Könige zuweilen als Lehrer der Brahmanen auf. Außerdem scheinen die Fürstensöhne wie die jungen Brahmanen eine bestimmte Zeit ihres Lebens dem Studium religiöser Schrif- ten, das heißt der Veden, gewidmet zu haben. Die Stadt Takshashila im Nordwesten Indiens hatte damals eine berühmte Hochschule und galt als Sitz großer Gelehrsamkeit. Doch die Brahmanen beanspruchten nach wie vor für sich den höchsten Rang unter den Kasten. Neben seiner Aufgabe als Lehrer in den drei Veden und allen Wissenszweigen war der Brahmane die einzige Person, die Opferhandlungen vollziehen oder auch religiöse Zeremonien privater Art, wie bei Hochzeiten, Einweihungen von Häusern oder Geräten, durchführen konnte. Außerdem gehörte das Vorhersagen der Zukunft, wie zum Beispiel des künftigen Schicksals eines neugeborenen Königskindes, Traumdeutung und das Bestimmen des richtigen Zeitpunkts etwa für den Antritt einer Reise, den Beginn eines Baus, ja sogar eines Krieges, zu den Aufgaben der Brahmanen.

Die dritte Kaste, die der Vaishya, zu deren Pflichten Viehzucht, Ackerbau, Handel, Geldverleih, Spenden von Gaben, Opfer und Studium gehörten, wird im buddhistischen Kanon überwiegend in theoretischen Erörterungen über die Kasten genannt. Der Begriff, der dort für einen durch vornehme Geburt und Reich- tum ausgezeichneten Grundbesitzer und Handelsherrn gewählt wird, ist Grihapati (»Hausherr«, »Haupt eines Hausstandes«). Mit diesem Wort scheint zu Buddhas Zeiten der dritte, den Vaishya des brahmani- schen Systems entsprechende Stand bezeichnet worden zu sein. Der hauptsächlichste und vornehmste Repräsentant dieses Standes ist der Shreshthin (»Gildemeister«), der mit einer besonderen Ehrenstellung unter seinen Berufsgenossen betraute Kaufmann, der zugleich in naher Verbindung zum königlichen Hofe stand. Das Amt des Shreshthin war erblich. Wie die Kaufleute waren auch die Handwerker in Gilden orga- nisiert, und der Handwerksberuf war erblich. Einzelne Handwerkszweige wurden außerhalb größerer Städ- te in Dörfern ausgeübt, in denen nur Leute desselben Berufs wohnten. Zum Beispiel gab es bei Varanasi ein Tischlerdorf, wo über 500 Zimmerleute wohnten. An der Spitze jeder Handwerkerinnung stand der Älteste.

Die Innungen der Handwerker gehörten zum Teil zu den verachteten Kasten, was wohl auch zu der räum- lichen Absonderung von der übrigen Bevölkerung geführt hat.

Der König: Das Haupt der Menschen

Die Stellung des Königs in den buddhistischen Erzählungen gleicht im Großen und Ganzen der zur Zeit der Veden. Die besonderen Pflichten eines Königs bestehen vor allem im Schutz der Untertanen gegen äußere und innere Feinde und in der Gewährung von Sicherheit der Person und des Eigentums durch angemesse- ne Bestrafung von Verbrechen. Der König ist demnach auch die oberste Instanz der Gerichtsbarkeit. Als Gegenleistung muss das Volk durch Bezahlung von Steuern für die Kosten der Staatsverwaltung, des Heeres und des Hofhaushalts aufkommen. Über die genaue Höhe der Steuern und Abgaben erfahren wir in den buddhistischen Texten nichts. Sie bestanden wohl vor allem aus einem bestimmten Anteil des Ernteer- trages und vielleicht noch aus einer Art Pacht. Kshatriya und Brahmanen scheinen von Abgaben ganz befreit gewesen zu sein. Wenn ein Bürger starb, ohne einen Erben zu hinterlassen, fiel sein Besitz an den König. Der dem buddhistischen Ideal entsprechende Herrscher sucht die moralischen Vorschriften zu erfül- len, die auch für Laien gelten, wie Almosenspende, rechter Lebenswandel, Milde, Geduld, Nichtzufügen von Leid. Der im 3. Jahrhundert v.Chr. herrschende König Ashoka kam diesem Idealbild in seiner späteren Regierungszeit sehr nahe. In anderen Fällen wird der König häufig als unumschränkter, nur von Willkür und

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Launen geleiteter Tyrann dargestellt, der »seine Untertanen durch Strafen, Steuern, Foltern und Ausbeutung quält und auspresst«, so überliefert eine altbuddhistische Erzählung (Jataka 2,240).

In vedischer Zeit ging das Königtum entweder direkt auf den ältesten Sohn des Königs über, was die Regel war, oder der neue König wurde durch Wahl vom Volk bestimmt. Nach den buddhistischen Quellen ist die Königswürde erblich. Der älteste Sohn des Königs erbt das Amt, während der zweite Sohn zum Vizekönig wird. Nur die Söhne der Hauptgattin wurden als legitim ange- sehen. Wenn kein männlicher Nachkomme, Schwiegersohn oder anderer Verwandter da war, scheint der Nachfolger von den Ministern gewählt wor- den zu sein. Auch in hohen Ämtern saßen Verwandte des Königs, wodurch die Staatsform auch in den Monarchien wie in den Republiken mehr den Charakter einer Oligarchie annahm.

Unter den königlichen Beamten sind zunächst die Minister zu nennen. Sie berieten den König in weltlichen und geistlichen Dingen. Der Heerführer wirkte neben seinen militärischen Aufgaben in Friedenszeiten wohl auch an der Gesetzgebung mit. Daneben gab es auch einen Justizminister, der wohl nicht nur richterliche Entscheidungen fällte, sondern auch in Rechts- und Gewissensfragen Auskunft erteilte. Ein für den König sehr wichtiger Beamter war der Landvermesser, der die Ländereien der steuerzahlenden Untertanen ver- maß. Danach wurde der Steuer- und Abgabensatz festgelegt. Eine besondere Stellung am Hofe nahm der Hauspriester (Purohita) des Königs ein. Er war für die richtige Ausführung der Opferhandlungen zuständig, und das Schicksal des Königs lag insofern in seiner Hand, als er die Gunst oder Ungunst der Götter erwir- ken konnte. Außerdem fungierte der Purohita in den Jugendjahren des Königs als dessen Lehrer. Daneben scheint er bei Hofe noch manche andere, mehr weltliche Funktionen ausgeübt zu haben. Er wirkte bei der Rechtsprechung, der Verwaltung des königlichen Schatzes und anderen Staatsgeschäften mit.

Eine Besonderheit der Zeit um die Mitte des 1.Jahrtausends v.Chr. war, dass Angehörige aller Stände der Welt entsagten und als Einsiedler, außerhalb der menschlichen Gemeinschaft und somit auch der Kasten- ordnung, im Walde lebten. Der König, der seinen Thron aufgibt und Asket wird, war keine Einzelerscheinung.

In den Epen Mahabharata und Ramayana treffen wir immer wieder auf die alte Sitte, nach der Könige im Alter zugunsten ihrer herangewachsenen Söhne abdankten und bis zum Tode ein Leben als Einsiedler in der Waldeinsamkeit führten. Den Anstoß zu diesem Entschluss gab nach der Schilderung der Texte meistens der Gedanke an die Vergänglichkeit der irdischen Güter und an die Nichtigkeit des menschlichen Daseins.

So war die Zulassung aller, gleichgültig welcher Kaste sie angehörten, zur buddhistischen Gemeinde im Grunde eine Weiterführung schon bestehender Verhältnisse. Der Buddha wich allerdings von den orthodo- xen Brahmanen insofern ab, als er das Kastenwesen nicht als göttlich, sondern als eine menschliche Ein- richtung ansah und die Vorrangstellung der Brahmanen ablehnte.

Buddha: Sein Leben und seine Lehre

Die Lebensdaten des historischen Buddha können nur ungefähr angegeben werden. Wahrscheinlich lebte und wirkte er im 5. bis 4. Jahrhundert v.Chr. Nach einmütiger Überlieferung ging er in seinem 80.Lebensjahr ins Nirvana ein. Entsprechend der Theravadatradition, der die Buddhisten Sri Lankas, Thailands, Birmas und Kambodschas anhängen, fand dieses Ereignis im Jahr 544/543 v.Chr. statt. Das würde bedeuten, dass der Buddha im Jahr 623 v.Chr. geboren wurde. Dieses Datum wurde von den westlichen Gelehrten sehr bald angezweifelt, da nach den ceylonesischen Pali-Chroniken der große Mauryaherrscher Ashoka 218 Jahre nach dem Nirvana des Buddha zum König geweiht worden sein soll. Nach Quellen der nördlichen Buddhisten fand die Krönung sogar schon 100 Jahre nach dem Nirvana des Buddha statt. Die Krönung Ashokas wird aufgrund der Gleichzeitigkeit mit drei hellenistischen Diadochenherrschern in Vorderasien und der relativen Chronologie in seinen Inschriften auf 268/267 v.Chr. datiert. Die Kombination dieser Quellen würde entweder 486 v.Chr. oder 368 v.Chr. als Datum des Nirvana des Buddha ergeben.

Keines dieser Daten kann allerdings als ganz sicher gelten. Die aufgrund der ceylonesischen Überlieferung errechnete Lebenszeit des Buddha von etwa 560 bis 480 v.Chr, die lange als das erste feste Datum in der Geschichte Indiens galt, wurde durch neuere Forschungen widerlegt. Damit wurden aber auch alle anderen durch die Gleichzeitigkeit mit dem Buddha errechneten Datierungen, zum Beispiel die des Mahavira, des Begründers des Jinismus, der Könige Bimbisara und Ajatashatru von Magadha sowie Prasenajits von Kosala, außer Kraft gesetzt.

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Das Leben des Buddha ist ausführlich überliefert. Da er aus dem Nordosten des indischen Subkontinents stammt und dort von Ort zu Ort gezogen ist, wirft die buddhistische Literatur viel Licht auf diesen Raum und die Herrscher dieser Zeit. Der Buddha entstammte dem Kshatriyageschlecht der Shakya, woher auch sein Beiname Shakyamuni abgeleitet ist. Sein Eigenname war Siddhartha und der Familienname Gautama, weshalb er auch oft Gautama Buddha genannt wird. Er wurde im Hain Lumbini bei der Stadt Kapilavastu geboren, im heutigen Teraigebiet in Nepal. Die Adelsrepublik der Shakya wurde parlamentarisch regiert.

Gewählte Vertreter der adligen Oberschicht ent- schieden über Staatsgeschäfte und Verwaltungs- angelegenheiten. An ihrer Spitze stand ein aus ihren Reihen gewählter Vorsitzender, der den Ti- tel Raja führte. Bis zum Alter von 29 Jahren ver- brachte Siddhartha ein angenehmes Leben in hö- fischem Luxus. Er war mit einer Prinzessin ver- heiratet und hatte einen Sohn. In seinem 29.Le- bensjahr, so heißt es in der Legende, wurde der spätere Buddha durch den Anblick eines Kranken, eines Alten und eines Toten an die Vergänglich- keit des menschlichen Lebens und aller weltlichen Güter erinnert. Nach der Begegnung mit einem Bettelmönch folgte er dessen Vorbild, zog nach der traditi- onellen Formulierung »in die Hauslosigkeit« (pravrajya) und wurde auf der Suche nach der erlösenden Erkenntnis zum Wanderasketen. Auf seiner Wanderschaft traf er zwei Yogalehrer, von denen er lernte, mittels ekstatischer Praktiken die äußere Erscheinungswelt zu überwinden. Doch er stellte fest, dass er sich jedes Mal, wenn er aus der Versenkung heraustrat, nicht geändert hatte. Deshalb entschloss er sich, strengste Askese zu üben. Auch diese Bemühungen waren fruchtlos. Nachdem er, fast verhungert, wieder Nahrung zu sich genommen und sich unter einem Feigenbaum (Ficus religiosa, Bodhibaum) bei Bodh Gaya zur Versenkungsübung niedergelassen hatte, erkannte er im Alter von 35 Jahren die Wahrheit des Mittleren Weges, der alle Extreme meidet, und erreichte die Erleuchtung. Er verwirklichte in sich das Nirvana, das

»Verlöschen« von Gier, Hass und Verblendung und von allem Anklammern an das Dasein. Damit wurde er zum Buddha, zum »Erleuchteten«, und war von allen Formen weltlicher Bindung, von Leiden, Tod und Wiedergeburt befreit. Er erkannte, dass der Glaube an einen unveränderlichen, ewigen Wesenskern, an ein Ich, ein Irrglaube ist. Der Tod bedeutete für ihn nur noch das Aufhören der Körperfunktionen.

Nach der Erleuchtung zog der Buddha nach Varanasi und teilte im Gazellenhain in Sarnath bei Varanasi fünf ihm bekannten Asketen seine Erkenntnis mit. Diese Asketen waren früher Gefährten des Buddha in der Wahrheitssuche gewesen, hatten sich jedoch von ihm abgewandt, als er die strenge Askese aufgegeben hatte. Sie bekehrten sich nun alle zur Lehre des Buddha, traten als erste Mönche dem Orden des Buddha bei, erlangten für sich die Erkenntnis und wurden zu Heiligen (Arhat). Die erste Predigt ist bekannt als die erste »Drehung des Rades der Lehre« (Dharmacakrapravartana). In ihr führte der Buddha aus, dass weder die Hingabe an die Sinnesgenüsse noch die übertriebene Selbstpeinigung, sondern allein der Mittlere Weg zum Heil führe. Er verkündete die Vier Edlen Wahrheiten: die Wahrheit, dass alles Dasein Leiden ist, die Wahrheit von der Entstehung des Leidens aus der Gier, die Wahrheit von

der Aufhebung des Leidens durch Sichbefreien von der Gier und die Wahr- heit von dem zur Aufhebung des Leidens führenden Edlen Achtfachen Weg.

Dieser beinhaltet rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rech- tes Handeln, rechten Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsam- keit, rechtes Sichversenken. Es ist nicht mit Sicherheit bekannt, in welcher Sprache der Buddha lehrte. Gewiss hat er seine Lehre nicht in Sanskrit, der brahmanischen Literatursprache, verkündet. Da er im Nordosten Indiens wirk- te, wird als wahrscheinlich angenommen, dass er, um vom Volk verstanden zu werden, einen Dialekt dieser Gegend benutzte.

Bis zu seinem Tod zog der Buddha, die von ihm gefundene Wahrheit verkün- dend, durch den Nordosten Indiens. Im Alter von 80 Jahren starb er in Kushinagara, im heutigen indisch-nepalischen Grenzgebiet.

Wie andere Asketengemeinschaften der Zeit bildeten auch die Anhänger des Buddha einen Orden, der sich aus Mönchen und Nonnen zusammensetzte, dem ein über den ganzen Nordosten verstreuter Kreis von Laienanhängern und Laienanhängerinnen gegenüberstand. Diese vier »Versammlungen« bildeten die bud- dhistische Gemeinde (Sangha).

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Die Geschichte der ersten Gemeinde

Die vom Buddha verkündete Lehre (Dharma) ist vor allem eine prakti- sche Erlösungslehre, in der alle philosophischen Spekulationen abge- lehnt werden. Philosophische Lehren finden nur insoweit Berücksichti- gung, als sie die Verstrickung in den Geburtenkreislauf und den Weg aus ihm zu erklären helfen.

Die älteste Überlieferung der Lehre des Buddha erfolgte mündlich. Ei- nen Nachfolger, der die Gemeinde nach seinem Tod führen sollte, hatte der Buddha aber nicht ernannt. Die von ihm verkündete Lehre und ein Rechtsbuch für den Sangha sollten von nun an die Autoritäten sein.

Durch das Fehlen einer Persönlichkeit, die die authentische Interpreta- tion der Lehre geben oder Fragen eindeutig beantworten konnte, die bei Entscheidungen des Gemeinderechts oder der Dogmatik auftraten, wurde die Einheit des Sangha bald durch innere Streitigkeiten gefähr- det. Der Festlegung der kanonischen Texte und der Entscheidung von Streitfragen dienten mehrere Konzile. Schon kurz nach dem Tod des Buddha soll in Rajagriha ein Konzil von 500 Mönchen stattgefunden haben. Bei ihm sollen das Rechtsbuch des Sangha sowie die Lehrreden des Buddha zusammengestellt und festgelegt worden sein. Hundert Jahre nach dem Nirvana des Buddha soll in Vaishali ein zweites Konzil einberufen worden sein, bei dem über Missbräuche verhandelt wurde, die bei den Mönchen von Vaishali aufgetreten waren. Die Beschlüsse dieses Konzils wurden aber nicht allge- mein anerkannt. Die Streitigkeiten führten im Laufe der Jahrhunderte zur Entwicklung verschiedener Schul- richtungen, die auch unterschiedliche Kanons anerkannten.

Am besten erschlossen und als einziger buddhistischer Kanon vollständig in der Originalsprache (Pali) erhalten ist der Pali-Kanon, der im 1.Jahrhundert v.Chr. in Sri Lanka schriftlich fixiert wurde. Er setzt sich wie die aus anderen Überlieferungszweigen bekannten kanonischen Sammlungen aus drei »Körben« zu- sammen und wird deshalb »Dreikorb« (Tripitaka) genannt. Diese drei Körbe sind das »Rechtsbuch des Sangha« (Vinayapitaka), in dem das Disziplinarrecht des Ordens, Beichtformular und Formulare für das Gemeindeleben enthalten sind, der »Korb der Lehrreden« (Sutrapitaka), in dem vor allem die Reden des Buddha gesammelt sind, und der »Korb der Dogmatik« (Abhidharmapitaka), der aus scholastischen Lehr- darlegungen, Listen buddhistischer Lehrbegriffe und ihrer Kommentierungen besteht.

Aufgaben und Pflichten der Mönche und Laienanhänger

In den buddhistischen Orden, den Sangha, wurden grundsätzlich Angehörige aller Kasten aufgenommen, obwohl tatsächlich die Anhänger der oberen Kasten zahlenmäßig überwogen. So waren zum Beispiel zwei Hauptschüler des Buddha, Shariputra und Maudgalyayana, Brahmanen.

Zu Lebzeiten des Buddha verliefen die Bekehrungen gewöhnlich folgendermaßen: Der Buddha erteilte dem Kandidaten eine stufenweise Unterweisung über das Spenden, die rechte Sittlichkeit, über die Ver- gänglichkeit der Sinnesfreuden. Wenn der Kandidat dadurch geistig vorbereitet war, eröffnete der Buddha ihm die Lehre von den Vier Edlen Wahrheiten. Dadurch gewann der Kandidat die Erkenntnis von der Vergänglichkeit allen Seins. Nun bat er den Buddha, entweder als Laienanhänger anerkannt oder in den buddhistischen Orden aufgenommen zu werden.

Zum Laienanhänger wurde man, indem man seine Zuflucht zum Buddha, zur Lehre, dem Dharma, und zum Sangha nahm und sich verpflichtete, bestimmte Sittlichkeitsregeln einzuhalten, nämlich sich des Tötens, des Diebstahls, der Unkeuschheit, der Lüge, des Genusses von Rauschmitteln zu enthalten. Die Laienan- hänger unterstützten die Mönche und Nonnen durch ihre Spenden von Nahrung, Kleidung und Gebrauchs- gütern wie Stühlen, Schlafstätten und Arzneien. Durch diese verdienstvolle Spendentätigkeit und eine gute Lebensführung erlangten die Laienanhänger nicht nur Wohlstand und Glück im jetzigen Leben, sondern auch eine gute Wiedergeburt. Die Aufgabe der Mönche war es, den Laien die buddhistische Lehre zu erläutern und ihnen durch Annahme der Spenden zu der erwähnten guten Tatvergeltung zu verhelfen.

Mönche und Nonnen unterschieden sich von den Laienanhängern durch ihre Kleidung, ihre Lebensweise und ihr religiöses Ideal. Sie trugen das gelbe oder rötliche Mönchsgewand, schoren ihre Haare und lebten in Entsagung und Loslösung von allen weltlichen Genüssen und Gütern als Wanderasketen. Das Leben der Mönche war streng geregelt. Sie verbrachten die Tage in Meditation und Belehrung der Schüler oder mit geistlichen Gesprächen. Außer seinen drei Gewändern und weiteren sieben Bedarfsgegenständen, einer

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Bettelschale, einem Gürtel, einem Rasiermesser, einer Nadel, einem Sieb, einem Stab und einem Zahn- stocher, durfte der Mönch nichts besitzen. Er lebte von der Nahrung, die er sich während seines morgend- lichen Almosengangs erbettelte und die er noch vor Mittag zu sich nehmen musste. Der Genuss von berau- schenden Getränken war verboten, ebenso wie der von Fleisch und Fisch, wenn die Tiere nur für den Mönch, für den die Speisung bestimmt war, getötet wurden. Es war den Mönchen erlaubt, Einladungen zum Essen in die Häuser der Laienanhänger anzunehmen. Die Wohnung eines Mönchs musste nicht an einem festen Ort sein. Er konnte sich im Wald, in der Bergeinsamkeit oder auch in der Nähe eines Dorfes oder einer Stadt aufhalten. Nur während der Monate der Regenzeit mussten die buddhistischen Mönche an einem festen Ort bleiben. Diese Gebäude wurden dem Orden von Königen und wohlhabenden Kaufleuten zur Verfügung gestellt.

Zu Lebzeiten des Buddha wurde die Aufnahmezeremonie in den Mönchsorden in sehr einfacher Form vollzogen. Der Kandidat, der die Lehre erkannt hatte, bat darum, in der Gegenwart des Buddha in die

»Hauslosigkeit« gehen, das heißt das Leben eines Asketen führen zu dürfen und ihm die Mönchsweihe (upasampada) zu gewähren. Mit der Formel »Komm, Mönch; die Lehre wurde gut dargelegt, übe den reinen Wandel, um dem Leiden ein endgültiges Ende zu setzen!« wurde er in den Mönchsorden aufgenom- men. Die Verpflichtungen, die ein Mönch bei der Weihe einging, banden ihn nicht für sein ganzes Leben. Er konnte den Orden jederzeit wieder verlassen und in den Laienstand zurückkehren.

Schon bald nach dem Nirvana des Buddha wurde der Eintritt in den Orden mit zwei feierlichen Handlungen vollzogen, mit der Weltflucht (pravrajya), das heißt dem Verlassen der Familie und der Aufgabe aller welt- lichen Bindungen, wozu man ab dem achten Lebensjahr zugelassen war, und mit der Mönchsweihe, die nicht vor dem 20.Lebensjahr erteilt werden konnte. Die Mönchsweihe wurde durch rituelle Texte und For- mulare bis in das kleinste Detail geregelt.

Der Jinismus

Ein Zeitgenosse des Buddha war Vardhamana Mahavira (Vardhamana bedeutet »Wach- sender«, Mahavira »großer Held«), der Erneuerer der religiösen Lehre des Jinismus. Im Lebensweg der beiden gibt es manche Parallele. Wie der Buddha war Mahavira ein Kshatriya; er stammte aus Kundagama, einem Vorort von Vaishali im heutigen Bihar.

Nach dem Tod seiner Eltern verließ er mit 29 Jahren seine Frau und seine Tochter, um als Asket durch Meditation und Selbstkasteiung den Weg zur Erlösung zu finden. Nach zwölf Jahren erreichte er die erlösende Erkenntnis: Er wurde zum »Sieger« (Jina) und wanderte fortan bis zu seinem Tod, seine Lehre verkündend, durch die Reiche der Gangesebene.

Im Alter von 72 Jahren starb er schließlich als Oberhaupt einer großen Anhängerschaft in Pava in der Nähe von Rajagriha, der Hauptstadt von Magadha, den Fastentod. Nach der Überlieferung saß er dabei im Lotossitz und rezitierte die von ihm verkündete Lehre. Die Datierung des Mahavira ist eng mit der des Buddha verbunden und dadurch ebenso unsi- cher. Außerdem sind auch die Quellen der Jainas nicht einhellig hinsichtlich der genauen Lebenszeit des Mahavira. Als Jaina werden die Anhänger des Mahavira bezeichnet, was so viel wie »zum Jina gehörig« bedeutet.

Die ältesten Nachrichten, die wir über den Jinismus haben, stammen aus den buddhistischen Schriften.

Dort wird von häufigen Diskussionen des Buddha mit Anhängern des Nirgrantha Jnatiputra über die besonders strengen Auffassungen von Askese berichtet. Nirgrantha (»von Fesseln Freier«) ist die Bezeichnung für Jaina-Mönche und Nonnen und Jnatiputra der Name des Jina Mahavira. Dieser wanderte durch dasselbe Gebiet wie der Buddha. Die Buddhisten betrachteten die Jainas als rivalisierende Bewegung. König Bimbisara von Magadha, der große Wohltäter des Buddha, gilt nach der Überlieferung der Jainas auch als ein Vereh- rer des Jina Mahavira, ebenso wie sein Sohn Ajatashatru. Insbesondere aber Udayin, der Sohn des Ajatashatru, soll der Beschützer und Förderer der Lehre des Jina gewesen sein. Der Jaina-Kanon wurde wie der buddhistische Kanon lange nur mündlich überliefert und vermutlich erst im 5.Jahrhundert n.Chr.

endgültig schriftlich niedergelegt. Inschriftlich wird der Jinismus wie der Buddhismus zum ersten Mal in einem Edikt des Mauryaherrschers Ashoka um die Mitte des 3.Jahrhunderts v.Chr. erwähnt.

Der Jina Mahavira beanspruchte, der 24.Weltlehrer oder »Furtbereiter« (Tirthankara, das heißt Auffinder einer Furt zur Befreiung aus dem Strom des Geburtenkreislaufs) zu sein und wie seine Vorgänger auf die Welt gekommen zu sein, um den Lebewesen den Weg zur Erlösung zu predigen. Seine Vorläufer lebten allerdings mit Ausnahme des 23. »Furtbereiters« Parshva(natha), der 250 Jahre vor dem Tod des Mahavira im Alter von 100 Jahren gestorben sein soll, in längst vergangenen und geschichtlich nicht mehr fassbaren

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Weltperioden. Mahavira fasste wohl die Lehren einer schon bestehenden asketischen Bewegung zu einem dogmatischen System zusammen. Eine von ihm eingeführte Neuerung scheint die besonders strenge Re- gel des Nacktgehens gewesen zu sein. Der Jinismus unterscheidet sich vom Buddhismus durch sein viel radikaleres Asketentum der Mönche und Nonnen, das im Fasten bis zum Tod den Höhepunkt eines Asketen- lebens sieht. Der Buddha lehnte dagegen, wie oben dargelegt, die Selbstpeinigung ab und lehrte den Edlen Mittleren Weg. Beide Lehren sind jedoch in derselben Zeit entstanden, in der viele Menschen Weltabkehr suchten und die Sehnsucht nach Erlösung groß war; sie wollen in erster Linie einen praktischen Weg zur Erlösung zeigen.

Während der Buddha alle philosophische Spekulation ab- lehnte, hat der Jina Mahavira ein voll entwickeltes philo- sophisches System gelehrt. Nach seiner Lehre gibt es eine unendliche Zahl von Einzelseelen, denen von Natur aus unbeschränktes Schauen, unbeschränktes Erkennen, un- beschränkte Kraft und unbeschränkte Wonne zukommt.

Jedoch nur bei den Seelen, welche die Erlösung erlangt haben, kommen diese Eigenschaften zu ihrer vollen Ent- faltung. Bei den übrigen sind sie durch die Verstrickung in den Geburtenkreislauf gehemmt. Durch jede Betätigung in Gedanken, Worten und Werken fließt nämlich in die Seele feine Materie ein, die als Karma (»Tat«) bezeichnet wird; sie bindet die Seele an den Geburtenkreislauf. Um die Erlösung aus dem Geburtenkreislauf zu erlangen, muss einerseits verhindert werden, dass neues Karma in die See- le einfließt, und andererseits bewirkt werden, dass bereits

eingedrungenes Karma vernichtet wird. Durch Vermeidung aller Gewalt gegen andere Lebewesen, Ablö- sung der Sinne von allen äußeren Eindrücken und Abbau aller Leidenschaften soll sich die Seele von allen weltlichen Verstrickungen befreien und zu ihrer ursprünglichen Vollkommenheit zurückkehren. Das beste Mittel, dies zu bewirken, ist den Jainas zufolge Selbstkasteiung und Askese. Dadurch wird die Seele von jeglichem Karma gereinigt und steigt zur höchsten Stätte des Weltraums empor, wo sie im Zustand ewiger Seligkeit verharrt.

Wie für die Buddhisten lässt sich auch für die Jainas das Ziel der Erlösung aus dem Geburtenkreislauf nur in der keuschen und reinen Lebensführung eines Mönchs oder einer Nonne verwirklichen. Die Jaina-Mön- che verpflichten sich mit dem Eintritt in den Orden zu einer lebenslänglichen strengen Regel, die aus den fünf Großen Gelübden besteht. Das erste und wichtigste Gelübde ist das Gebot der vollkommenen Scho- nung alles Lebendigen. Die übrigen Gelübde betreffen das Verbot von Lüge und Diebstahl sowie die Gebo- te von absoluter Keuschheit und Besitzlosigkeit. Die Laienanhänger befolgen dieselben Gebote in abgemil- derter Form.

Jinismus und Buddhismus stimmen darin überein, dass sie eine moralische Weltordnung lehren, bei der alles Tun eine Vergeltung durch Wiedergeburt nach sich zieht. Beide Religionen leugnen die Existenz eines höchsten Wesens, das gute oder schlechte Taten belohnt oder bestraft.

Der Brahmanismus oder Hinduismus

Der Brahmanismus ist in Indien stets die vorherrschende Religion gewesen, auch wenn er zeitweise in einigen Gebieten vom Buddhismus und Jinismus etwas zurückgedrängt wurde. Er versteht sich als eine Fortsetzung der vedischen Religion, wie sie in den Veda-Sammlungen, den Brahmanas und Upanishaden niedergelegt worden war. Mit dem wachsenden Erfolg, den ab der Mitte des 1.Jahrtausends v.Chr. Bewe- gungen wie der Buddhismus und Jinismus hatten, versuchten auch die Brahmanen ihre Religion zu erneu- ern. Um die gleiche Zeit wie der Buddhismus im Nordosten entstand im Westen, von der vorarischen Volksreligion beeinflusst, eine stark von ethischen Werten geprägte Religion, die aber anders als Buddhis- mus und Jinismus eine höchste Gottheit als letzten Urgrund der Welt annahm. Diese Religion, die sich in gegenseitiger Durchdringung von vedisch-brahmanischer Überlieferung und Volkskulten entwickelte, wird Brahmanismus oder Hinduismus genannt, eine Bezeichnung, die von Sindhu, dem Namen eines der gro- ßen Flüsse im Nordwesten Indiens, abgeleitet ist. Die Überlieferung des Veda als höchste Offenbarung sowie die vedischen Götter verloren an Bedeutung. Eine den vedischen Anschauungen fremde Religiosität trat in den Vordergrund. Nach der neuen Lehre fand man in der Vereinigung mit der höchsten Gottheit die Erlösung aus dem Geburtenkreislauf, in dem man nach der Lehre vom Karma, der fortwirkenden Tat, durch

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immer neue Wiedergeburten gefangen war. Das System der Kasten und Unterkasten wurde zur Grund- ordnung des sozialen Lebens.

Krishna, der Sohn des Vasudeva, der Führer des Hirtenstammes der Yadava, war eng verbunden mit der Entstehung dieser Religion. Er erscheint in der Gegend von Mathura (in Nordindien, an der Yamuna) als ein vergöttlichter Hirtenheros und scheint mit dem im Epos Mahabharata als großer Held gefeierten Krishna verschmolzen zu sein. Mit Krishnas Hilfe konnten die Pandava im Mahabharata den endgültigen Sieg erlangen. In der ins Mahabharata später eingefügten Bhagavadgita (»Gesang des Erhabenen«) wird er als höchster Gott und Verkünder erhabener Weisheit gepriesen. In ihr, dem frühesten heiligen Text des Hindu- ismus, werden drei Wege zur Erlösung aus dem Geburtenkreislauf gelehrt, nämlich der Weg des pflichtge- mäßen Handelns, der der Erkenntnis und der der Bhakti, der rückhaltlosen, gläubigen Hingabe an einen Gott. Durch diese Bhakti erlangt man letztendlich die erlösende Vereinigung mit der Gottheit.

Der Gott Krishna wurde von den Brahmanen anerkannt und mit Vishnu, einem alten vedischen Gott, gleich- gesetzt. Im Veda wird Vishnu mehrfach als Helfer Indras erwähnt. Er durchmisst mit drei Riesenschritten die gesamte Dreiwelt, Erde, Luft und Himmel. In Vishnu gingen mehrere volkstümliche Gottheiten und Heldengestalten auf, die als seine »Herabstiege« (Avatara) bezeichnet wurden. In seinen zehn Avataras erschien Vishnu jeweils auf der Erde, um die Menschheit aus der Not zu erlösen und die bedrohte Weltord- nung wiederherzustellen. Neben Krishna wird auch Rama, der Held des Epos Ramayana, als einer dieser Avataras angesehen.

Während Vishnu allgemein als wohlwollender, unermüd- licher Retter der Welt gilt, hat der Gott Shiva einen grausa- men und schrecklichen As- pekt. Er entwickelte sich aus dem vedischen Gott Rudra (dem »Schrecklichen«), des- sen Vorstellung mit der eines vorarischen Fruchtbarkeits- gottes verschmolz. In seinem kosmischen Tanz zerstört er die ganze Welt. Daneben ist er jedoch auch ein großer Asket. Er lebt als Yogi in der Waldeinsamkeit des Himalaya, nur mit einem Tigerfell bekleidet, die Haare in einem Asketenknoten hochgebunden, in dem ein Neumond befestigt ist. Er besitzt das dritte Auge. Durch seine geistige Konzentration und Meditation erlangt er die Macht zur Welt- schöpfung. Shivas Gattin, die beispielsweise unter Namen wie Durga (»die Schwerzugängliche«) oder Kali (»die Schwarze«) bekannt ist, tritt ebenfalls in gütigen und schrecklichen Aspekten auf.

Mit dem Wandel der Anschauungen über die Götter wandelte sich auch der Kult. Das vedische Opferwesen blieb zwar bestehen. An die Stelle des Feueropfers, das unabhängig von den Göttern die gewünschte Wirkung erzwang, trat jedoch die Verehrung einer persönlich vorgestellten Gottheit, der man Dienst und Ehren erweist wie einer hoch gestellten Persönlichkeit. Den Göttern wird nicht auf Opferplätzen gehuldigt, sondern in Tempeln. Der Gott ist im Kultbild oder einem Symbol persönlich vertreten und wird in dieser Form mit Blumenspenden, Opferspeisen, Waschungen verehrt. Diese religiösen Übungen gelten dann als besonders heilbringend, wenn sie an heiligen Orten ausgeführt werden, die mit einer Gottheit verbunden sind.

Kennzeichen des Zeitalters

Die Zeit ab etwa 600 bis 320 v.Chr. brachte eine Wende in der sozialen Gliederung, in Kultur-, Geistes- und Religionsgeschichte des alten Indien. Die Kastenordnung war fest etabliert. Mit dem Auftreten der Reform- bewegungen des Buddhismus und Jinismus hatte sich der politische und geistige Mittelpunkt vom Pand- schab in die Gangesebene, vor allem in das Reich von Magadha, verlagert. Während der Jinismus auch in der späteren Zeit überwiegend auf Indien beschränkt blieb, entwickelten sich Buddhismus und Hinduismus zu Weltreligionen. Magadha war das erste Königreich, dessen Herrscher durch Zerstörung der kleinen Stammesfürstentümer eine bewusste Eroberungs- und Ausdehnungspolitik betrieb. Diese Entwicklung gip- felte im 3.Jahrhundert v.Chr. in der Entstehung des ersten indischen Großreiches, des Königreichs der Maurya, in dem fast der gesamte indische Subkontinent vereint war.

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Buddha: Sein Leben und seine Lehre

Die Berichte über das Leben des Buddha wurden schon sehr früh legendenhaft ausgeschmückt. Wahr- scheinlich lebte und wirkte er im 5.-4.Jahrhundert v.Chr.; nach einmütiger Überlieferung starb er in seinem 80.Lebensjahr nach dem Genuss einer verdorbenen Speise bei Kushinagara - damit erreichte er die end- gültige Erlösung aus dem Geburtenkreislauf, das Parinirvana.

Der Buddha entstammte dem Fürstengeschlecht der Shakyas; daher sein Beiname Shakyamuni (= der Weise aus dem Shakyageschlecht).

Sein Eigenname war Siddhartha, der Familienname Gautama, weshalb er auch oft Gautama Buddha genannt wird. Seine Geburt im Lumbini- Hain bei der Stadt Kapilavastu, im heutigen Terai-Gebiet in Nepal, ist von Legenden umgeben. Da sein Vater eine hohe Position in dieser Adelsrepublik einnahm, verbrachte Siddhartha bis zum Alter von 29 Jahren ein angenehmes Leben in höfischem Luxus. Er war verheiratet und hatte einen Sohn namens Rahula. In seinem 29. Lebensjahr wurde der spätere Buddha bei drei Ausritten durch den Anblick eines Kranken, eines Alten und eines Toten an die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und aller weltlichen Güter erinnert. Als er bei einem vierten Aus- ritt einem Bettelmönch begegnete, beschloss er, sich als Wanderasket auf die Suche nach der erlösenden Erkenntnis zu begeben. Auf seiner Wanderschaft traf er zunächst zwei Yogalehrer, von denen er lernte, mittels ekstatischer Praktiken die äußere Erscheinungswelt zu überwin- den. Unzufrieden über das dadurch Erreichte entschloss er sich jedoch, strengste Askese zu üben, doch auch diese Bemühungen waren fruchtlos. Nachdem er wieder Nahrung zu sich genommen und sich unter einem Pipalbaum (Ficus religiosa) zur Versenkungsübung niedergelassen hatte, erkannte er im Alter von 35 Jahren die Wahrheit des Mittleren Weges und erreichte die höchste Erkenntnis. Er wurde zum »Erleuch- teten« (=Buddha): Er erkannte, dass alles, was entstanden ist, vergänglich und der Glaube an einen unver- änderlichen, ewigen Wesenskern, an ein Ich, ein Irrglaube ist. Nach dieser Erkenntnis gab es nichts mehr an ihm, was wieder geboren werden konnte, der Tod bedeutete für ihn nur noch das Aufhören der Körper- funktionen.

Nach der Erleuchtung zog er nach Varanasi, wo er in einem Park im heutigen Sarnath fünf Asketen, die sich zuvor von ihm abgewandt hatten, als er die strenge Askese aufgab, das von ihm als wahr Erkannte darleg- te. Sie bekehrten sich nun alle zu seiner Lehre und traten als erste Mönche dem Orden des Buddha bei, erlangten für sich die Erkenntnis und wurden zu Arhats (= Heiligen). Die ihm noch verbleibenden 45 Jahre wanderte der Buddha durch die nordöstlichen Staaten Indiens und verkündete seine Lehre, das Dharma.

Seine erste Predigt wird die erste »Drehung des Rads der Lehre« (Dharmacakrapravartana) genannt. In ihr verkündete er die buddhistische Lehre, wie sie in den »Vier edlen Wahrheiten« zusammengefasst ist: Alles ist Leiden in dem Sinne, dass sämtliche psycho-physischen Erscheinungen Leiden sind. Der Mensch ist zusammengesetzt aus den fünf Daseinsgruppen Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, Willens- regungen und Bewusstsein. Diese sind, da sie aus Ursachen hervorgehen, bedingt. Sie weisen die »drei Merkmale des Bedingten« auf: Entstehen, Vergehen sowie Bestehen-und-Wandel.

Der Ursprung des Leidens ist das Begehren. Alle Erscheinungen des Daseins, die Daseinsgruppen, die Grundlagen des Bewusstseins und die Elemente, sind vergänglich, leidvoll und »leer« von einem Selbst und von allem, was zu einem Selbst gehört, aber sie treten nicht zufällig auf; sie haben ihren Ursprung im Begehren. Ihr Erscheinen und Vergehen folgt dem Gesetz des bedingten Entstehens, nach dem das Ent- stehen vom Karma, der Tat, und die Tat von der Leidenschaft herrührt. Der dadurch verursachte Geburten- kreislauf ist anfangslos und besteht aus einer unendlichen Folge von Geburt, Altern, Sterben und Wiedergeburt.Es gibt jedoch ein Nirvana, ein Ende des Leidens, ein Vergehen der fünf Daseinsgruppen, das als Befreiung vom Werden betrachtet wird. Es bedeutet höchstes Glück, Freiheit von Geburt, Krank- heit, Alter und Tod.

Zum Nirvana führt der von Buddha aufgezeigte edle achtfache Weg, der sich aus folgenden Gliedern zusammensetzt: rechte Anschauung, rechte Gesinnung, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebens- unterhalt, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechtes Sichversenken. Dieser Weg zur Aufhebung des Leidens lässt sich auf drei Grundelemente zurückführen: Sittlichkeit, Sammlung und Wissen. Die Sittlich- keit besteht vor allem aus dem Vermeiden der zehn heilswidrigen Handlungsweisen, welche das Töten, Diebstahl, falsches Verhalten in sexueller Hinsicht, Lüge, grobe, verleumderische, törichte und nutzlose

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Rede, Begehrlichkeit, Übelwollen und falsche Lehransichten umfassen. Mit Sammlung ist die Konzentrati- on des Geistes auf einen Punkt gemeint; sie ist in neun aufeinander folgende Stufen der Meditation geteilt, und das Wissen ist das letzte und wichtigste Element des Pfades. Dabei handelt es sich um die klare und präzise Einsicht, die die »Vier edlen Wahrheiten«, nämlich die Vergänglichkeit, das Leiden, die Unpersönlichkeit der aus Ursachen entstandenen Phänomene sowie den

Frieden des Nirvana, beinhaltet. Der Buddha lehrte, dass weder die Hin- gabe an die Sinnesgenüsse noch die übertriebene Selbstpeinigung zum Heil führt, sondern der mittlere Weg. So ist denn die systematische Medi- tation über die »Vier edlen Wahrheiten« ist eine wesentliche Aufgabe im Leben eines jeden Buddhisten. Die vom Buddha verkündete Lehre war vor allem eine praktische Erlösungslehre, in der alle philosophische Spe- kulationen abgelehnt wurden. Philosophische Aspekte fanden nur inso- weit Berücksichtigung, als sie die Verstrickung in den Geburtenkreislauf und den Weg aus ihm zu erklären halfen.

Es ist nicht mit Sicherheit bekannt, in welcher Sprache der Buddha lehrte.

Gewiss hat er seine Lehre nicht in Sanskrit, der brahmanischen Literatur- sprache, verkündet. Da er überwiegend in Magadha im Nordosten Indiens

wirkte, wird als wahrscheinlich angenommen, dass er, um vom Volk verstanden zu werden, einen Dialekt dieser Gegend benutzte. Dies bedeutet, dass alle erhaltenen Versionen des buddhistischen Kanons mehr oder weniger überarbeitete Fassungen der ursprünglichen Lehre sind. Die Sanskritisierung der kanoni- schen Texte begann etwa im 1.Jahrhundert v.Chr. Die älteste Überlieferung der Lehre erfolgte mündlich.

Als der Buddha ins Nirvana einging, hinterließ er einen ihm treu ergebenen Orden (die buddhistische Ge- meinde, der Sangha), der sich aus Mönchen und Nonnen zusammensetzte. Ihm standen die männlichen und die weiblichen Laienanhänger gegenüber. Diese vier »Versammlungen« bildeten die buddhistische Gemeinde im weiteren Sinne. Zum Laienanhänger wurde man, indem man seine Zuflucht zum Buddha, zum Dharma und zum Sangha nahm und sich verpflichtete, bestimmte Sittlichkeitsregeln einzuhalten, nämlich sich des Tötens, des Diebstahls, der Unkeuschheit, der Lüge und des Genusses von Rauschmit- teln zu enthalten. Die Laienanhänger unterstützten die Mönche und Nonnen durch Spenden aller zum Lebensunterhalt notwendigen Dinge. Aufgabe der Mönche war es, den Laien die buddhistische Lehre zu erläutern und ihnen durch Annahme der Spenden zu einem glücklichen diesseiteigen Leben und einer guten Wiedergeburt zu verhelfen. Mönche und Nonnen unterschieden sich von den Laienanhängern durch ihre Kleidung, ihre Lebensweise und ihr religiöses Ideal. Sie trugen das gelbe oder rötliche Mönchsgewand, schoren ihre Haare und lebten als Wanderasketen. Ihr Leben war streng geregelt. Sie verbrachten die Tage in Meditation und Belehrung der Schüler oder mit geistlichen Gesprächen und lebten von der Nahrung, die sie sich täglich während ihres morgendlichen Almosengangs erbettelten und die sie noch vor Mittag zu sich nehmen mussten. Einladungen zum Essen in die Häuser der Laienanhänger anzunehmen war jedoch er- laubt. Die Wohnungen der Mönche oder Nonnen mussten, außer in der Regenzeit, nicht an einem festen Ort sein. Die Klöster, in denen sich der Orden zur Regenzeit versammeln konnte, wurden dem Orden von Königen und wohlhabenden Kaufleuten geschenkt.

Der Buddha hatte keinen Nachfolger ernannt, da die von ihm verkündete Lehre und das Rechtsbuch für den Sangha nach seinem Eingang ins Nirvana die Autoritäten sein sollten. Da jedoch die Einheit des Sangha wegen Streitigkeiten in Fragen der Lehrauslegung und Rechtsdeutung schon bald gefährdet war, wurden mehrere Konzile durchgeführt, die der Festlegung der kanonischen Texte und der Entscheidung von Streit- fragen dienten.

Dr. Siglinde Dietz, Göttingen

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