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Archiv "Warum ist die Koloskopie bei Frauen schwieriger als bei Männern ?" (25.10.1996)

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Neuroophthalmologie

Nur selten wird bei Neurologen- Tagungen das neuroophthalmologi- sche Grenzgebiet dargestellt. So be- richtete W. Rüssmann, Köln, über die Differentialdiagnose und Thera- pie von Augenmuskelparesen als in- terdisziplinäre Aufgabe.

Die täglich zu behandelnden zerebralen Gefäßprozesse lassen in der Regel vaskuläre Veränderungen am Augenhintergrund (R. Unsöld, Düsseldorf), erkennen, und nicht selten ist die Retinopathia diabeti- ca (R. Kroll, Marburg), Erstsymp- tom des durch die diabetische Stoff- wechselstörung sich entwickeln- den Gefäßprozesses. Eine Entzün- dung der Sehnerven zählt zu den häufigsten Ursachen einer akut ein- setzenden, einseitigen Sehstörung im frühen bis mittleren Erwachse- nenalter.

Die Auswertung Marburger Pa- tienten zeigte bei etwa einem Drittel der Fälle eine spätere Entwicklung einer Encephalomyelitis disseminata (F. Schnorpfeil, Marburg). Über zen- tral bedingte Störungen der Okulo- motorik berichteten W. Heide und D.

Kömpf, Lübeck. Daß Doppelbilder auch monokulär entstehen können, erläuterten M. Pohl und B. Schroe- der, Marburg. Die neuroophthalmo- logische Sitzung wurde mit einem souveränen Überblick über die Störungen der Pupillomotorik (H.

Wilhelm, Tübingen) beendet.

Neurootologie – Schwindel

Hinter der häufigen Beschwer- de „Schwindel“ können sich Störun- gen des Gleichgewichtsorgans oder des Gehirns verbergen. So berichte- ten M. Strupp, München, und R.

Greber, Marburg, über peripher-ve- stibuläre Störungen und das ein- drucksvolle und oft primär nicht er- kannte Krankheitsbild der Neurono- pathia vestibularis. Auch der Hör- sturz tritt häufig innerhalb weniger Sekunden oder Minuten aus völli- gem Wohlbefinden auf (K. Mees, M.

Suckfüll, München). Da die Ursache meistens unbekannt bleibt, sind auch die vorgeschlagenen Therapiestrate-

A-2786

M E D I Z I N

KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

(66) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 43, 25. Oktober 1996

gien problematisch. Ein Nystagmus, der nicht mit Drehschwindel verbun- den ist, weist auf zentral-vestibuläre Störungen hin (U. Büttner, Mün- chen). Sie betreffen vorwiegend Hirnstamm- und Kleinhirn-Struktu- ren. Störungen der sakkadischen Au- genbewegungen können zur funktio- nellen und topographischen Diagno- stik untersucht werden (A. Straube, München). A. Eckhardt, S. Lieser und Mitarbeiter berichteten über ei- ne interdisziplinäre Schwindel-Stu- die an den Mainzer Kliniken und wie- sen auf die häufigen psychosomati- schen Aspekte des Schwindels hin.

Gerontoneurologie

Mit zunehmendem Alter nehmen Schwindel, Tremor (G. Deutschl, Kiel), und Gangstörungen (P. Viereg- ge, Lübeck) zu. Neuropathologische Befunde lassen diffuse und systemati- sche Hirnatrophien neben Gefäßver- änderungen differenzieren (H. D.

Mennel, Marburg). Eine sichere histo- logische Unterscheidung der ver- schiedenen degenerativen Hirner- krankungen ist nach wie vor schwie-

rig, und auch mit Hilfe der Posi- tronen-Emissions-Tomographie (R.

Mielke, Köln), oder der Untersu- chung des Liquor cerebrospinalis (N.

Rösler und Mitarbeiter, Freiburg/

Wien), sind bisher nur Ansätze zu differentialdiagnostischen Überle- gungen möglich. Gleiches gilt für den Versuch, mit psychologischen Test- verfahren unterschiedliche Demenz- formen zuzuordnen (W. Rössy, Mar- burg).

Kaum ein Kongreßteilnehmer dürfte bei der Vielzahl der unter- schiedlichen Vortragsthemen nicht ein Gebiet gefunden haben, das ihn besonders interessierte. Alle Beiträge werden wieder in Buchform (Ein- horn-Presse Verlag, Reinbek) erschei- nen. Mit dem siebten Band wird ein vollständiger Überblick über die ak- tuellen Entwicklungen auf dem Ge- samtgebiet der Neurologie vorliegen.

Prof. Dr. med. Gert Huffmann, Priv.-Doz. Dr. med.

Hans-Joachim Braune

Neurologische Universitätsklinik mit Poliklinik

Rudolf-Bultmann-Straße 8 35033 Marburg

Es ist eine alte Erfahrung, daß koloskopische Untersuchungen bei Frauen in der Durchführung schwieri- ger sind als bei Männern.

Die Autoren vom St. Mark’s Hospital, London, werteten retro- spektiv 2 194 Koloskopien, die von ei- nem erfahrenen Untersucher durch- geführt worden waren, hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades aus.

31 Prozent der Untersuchungen bei Frauen wurden von dem durch- führenden Arzt als technisch schwie- rig beurteilt, hingegen nur 16 Pro- zent der Untersuchungen, die bei Männern durchgeführt wurden.

Um diesem Phänomen nachzuge- hen, wurden Kolonkontrastaufnah- men von Männern und Frauen hin- sichtlich Länge des Dickdarms und Mobilität ausgewertet, wobei die aus- wertenden Ärzte über das Geschlecht

der Patienten nicht informiert waren.

Die Kolonlänge war bei Frauen mit 155 Zentimetern deutlich länger als bei Männern (145 Zentimeter). Bei Frauen war insbesondere das Kolon transversum länger und hing häufig (62 Prozent) bis in das kleine Becken durch. Bei Männern war dies nur bei 26 Prozent der Fall.

Die Autoren glauben, daß diese anatomischen Unterschiede bei Män- nern und Frauen für den unterschied- lichen Schwierigkeitsgrad koloskopi- scher Untersuchungen verantwortlich

zu machen sind. w

Saunders BP, Fukumoto M, Halligan S, Joblin C, Moussa ME, Bartram CE, Wil- liams CB: Why is colonoscopy more diffi- cult in woman? Gastrointest Endosc 1996; 43: 124–126

Departments of Endoscopy, Surgery and Radiology, St. Mark’s Hospital, City Road, London, EC1V 2 PS, Großbritannien

Warum ist die Koloskopie bei Frauen

schwieriger als bei Männern ?

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