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Archiv "Albert Schweitzer und der Atomtest-Stopp: „Appell an die Menschheit“" (27.04.2007)

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A1150 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 17⏐⏐27. April 2007

T H E M E N D E R Z E I T

Reproduktionsmediziner, durch ver- wendbare Normierungsvorschläge von der im Einzelfall nicht prakti- kablen Anwendung universeller Prinzipien entlastet. Zur Erarbeitung solcher Normen ist die Einbezie- hung wissenschaftlicher und ethi- scher Fachkompetenz, aber auch die Berücksichtigung der Perspektive der Betroffenen, also der Kinder- wunschpatienten, unabdingbar.

Ein Beispiel für den Versuch einer Güterabwägung unter Einbeziehung aller Betroffenen ist die Abtreibungs- regelung nach § 218. Dabei wird das Recht auf Selbstbestimmung der po- tenziellen Mutter gegen das Recht auf Leben des Ungeborenen abge- wogen. Die daraus resultierende Rechtslage ist ein Kompromiss, der versucht, der tatsächlich bestehen- den Situation Rechnung zu tragen und nicht bloß starre Prinzipien anzuwenden. Ziel des Embryonen- schutzes sollte eine Gesetzgebung sein, die nicht einseitig den Präim- plantationsembryo in der Petrischa- le, sondern auch den Fetus und die werdenden Eltern schützt. Die be- handelnden Ärzte sollten mit in den Entscheidungsprozess einbezo- gen werden, da sie durch das derzeit geltende Recht, zum Beispiel bei der Frage nach einem Fetozid bei hö- hergradigen Mehrlingsschwanger- schaften, in eine ethische Zwick- mühle geraten können. Die besseren Überlebenschancen der verbleiben- den Feten werden in diesem Fall durch die aktive Tötung eines oder mehrerer Feten erkauft. Die Embryo- nenbeobachtung mit nachfolgen- dem Transfer des Embryos mit dem besten Entwicklungspotenzial ist für die Reproduktionsmediziner, aber auch für die werdenden Eltern der weniger belastende Weg, die hohe perinatale Mortalität und Morbidität höhergradiger Mehrlingsschwanger- schaften zu verringern.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2007; 104(17): A 1146–50.

Anschrift für die Verfasser PD Dr. Lorenz Rieger, Universitätsfrauenklinik

Josef-Schneider-Straße 4, 97080 Würzburg E-Mail: lrieger@gmx.de

Weitere Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit1707

@

V

or 50 Jahren, am 23. April 1957, strahlten Radio Oslo, die Rundfunkstation in der Stadt des Friedensnobelpreises, und etwa 150 angeschlossene Stationen in 50 Staa- ten einen von Albert Schweitzer (*14. Januar 1875, † 4. September 1965) verfassten „Appell an die Menschheit“ (1) aus. Damit war bei dem für sein Wirken in Lambarene und durch seine Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“ weltweit hoch aner- kannten Arzt, Theologen, Philoso- phen und Musiker eine Entwicklung zu einem vorläufigen Abschluss ge- langt, die bereits über vier Jahrzehn- te zuvor begonnen hatte (2–6).

Trotz seiner seit dem Ersten Welt- krieg bestehenden geistigen Nähe zum Pazifismus vermied Schweit- zer bis in sein neuntes Lebensjahr- zehnt hinein öffentliche Äußerun- gen zu politischen Problemen (4). In seinem Selbstverständnis als „Mann der individuellen Tat“ wollte er vor allem durch die Verbreitung von Ideen von Mensch zu Mensch, im

„Kampf des denkenden Einzelgeis- tes gegen den gebundenen Gesamt- geist“ zur Umgestaltung der öffent- lichen Meinung beitragen (7).

Erst 1954, nach dem Beginn der Wasserstoffbombenversuche in der Atmosphäre mit dem BRAVO-Test auf dem pazifischen Bikini-Atoll am 1. März 1954, begann er eine intensive Beschäftigung mit den wissenschaftlichen und politischen Aspekten der atomaren Tests und Bewaffnung. Verschiedene Ereig- nisse und Begegnungen der Jahre 1954 bis 1957 führten Schweitzer dazu, seine bisherige Zurückhaltung aufzugeben und seine Ablehnung

der Atomrüstung öffentlich zu ma- chen. Dazu gehörten insbesondere:

die von ihm als Verpflichtung emp- fundene Verleihung des Friedensno- belpreises für das Jahr 1952 im Ok- tober 1953; der Tod des Freundes Albert Einstein, der tief verzweifelt war über die von ihm mit heraufbe- schworene atomare Gefahr, am 18.

April 1955; die Teilnahme am 3.

Lindauer Treffen der Nobelpreisträ- ger im Juli 1955 und ein Gespräch mit dem britischen Philosophen Bertrand Russell am 20. Oktober 1955 (2–6).

Erst der Herausgeber der „Satur- day Review“, Norman Cousins, konnte Schweitzer jedoch bei einem Lambarene-Besuch im Januar 1957 von der Bedeutung seiner Stimme in der Öffentlichkeit überzeugen; die Atomtests erschienen ihnen als der geeignete Ansatzpunkt für eine öf- fentliche Stellungnahme: „Ein Test- stopp bedarf zu seiner Durchsetzung keines komplizierten Systems. Da alle Völker betroffen sind, geht die Angelegenheit über die militärischen Interessen der testenden Nationen hinaus. . . Tritt ein Teststopp in Kraft, könnte dies die Grundlage für andere, breiter angelegte Maßnah- men für den Frieden sein. . . “ (8).

Im „Appell an die Menschheit“

(1) analysierte Schweitzer als Arzt nüchtern die medizinisch-biologi- schen Folgen von Kernexplosionen und rief dazu auf, die damit verbun- dene zunehmende Gefährdung der Menschheit durch Fortsetzung der Versuchsexplosionen unter allen Umständen zu verhindern. Nur eine gemeinsame öffentliche Meinung der Völker könne den Verzicht auf ALBERT SCHWEITZER UND DER ATOMTEST-STOPP

„Appell an

die Menschheit“

Schweitzers Engagement war es wesentlich mit zu verdanken, dass die Atomwaffenmächte auf

Versuchsexplosionen in der Atmosphäre verzichteten.

Christian Jenssen

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 17⏐⏐27. April 2007 A1151

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die Versuchsexplosionen durchset- zen: „Eine öffentliche Meinung die- ser Art bedarf zu ihrer Kundgebung keiner Abstimmung und keiner Kom- missionsbildung. Sie wirkt durch ihr Vorhandensein. Kommt es zur Einstellung der Versuche mit Atom- bomben, so ist dies die Morgendäm- merung des Aufgehens der Sonne der Hoffnung, auf die unsere arme Menschheit ausschaut.“ (1)

Das Echo der Weltöffentlichkeit war enorm. In den USA wurde die Verharmlosungsstrategie der Atom- energiekommission zum ersten Mal mit wissenschaftlicher und morali- scher Autorität infrage gestellt, so- dass deren Vorsitzender Admiral

Lewis Strauss von einem „harten Schlag für das Testprogramm“

sprach. Ein „Forum on the Schweit- zer Declaration: What is a ,small‘

risk?“ in der „Saturday Review“

vom 25. April 1957 mit einem ge- genüber Schweitzer kritischen offe- nen Brief des wissenschaftlichen Experten der Atomenergiekommis- sion, Willard F. Libby, sowie mit Schweitzers Position unterstützen- den Stellungnahmen von renommier- ten Naturwissenschaftlern brachte in den USA eine breite wissen- schaftliche und öffentliche Debatte in Gang. In der Folge gab es eine Kettenreaktion des öffentlichen Protests von besorgten Wissen- schaftlern, Lehrern und Geistlichen.

Senator Richard Neuberger verlas den Appell im US-Senat. Die „New

York Times“, die „Saturday Re- view“ und andere Blätter in den USA und in Europa brachten ihn in großer Aufmachung (9). Der

„Science“-Herausgeber Graham DuShane bezog sich in seinem Edi- torial zu der bahnbrechenden Publi- kation von E. B. Lewis zur linearen Dosisbeziehung zwischen Niedrig- dosisstrahlung und Leukämierisiko (10) auf den „Appell an die Mensch- heit“ und auf Libbys Antwort. An- gesichts der wissenschaftlichen Da- ten warnte er davor, unkritisch mit den „gezinkten atomaren Karten“

weiterzuspielen (11). Im Mai 1957 begannen unter großer öffentlicher Anteilnahme Anhörungen vor ei-

nem Unterausschuss des Kongres- ses über die Risiken des nuklearen Fallouts, und eine Gruppe bekannter amerikanischer Persönlichkeiten trat auf Initiative Cousins’ im Herbst 1957 als National Committee for a Sane Nuclear Policy (SANE) an die Öffentlichkeit. Am Tag des ersten britischen Wasserstoffbombentests auf Christmas Island (15. April 1957) initiierte der spätere zweifa- che Nobelpreisträger Linus Pauling eine Petition von Wissenschaftlern gegen die Atomtests, die innerhalb von zwei Wochen zunächst die Zu- stimmung von mehr als 2 000 ame- rikanischen Wissenschaftlern fand und am 13. Januar 1958 mit den Un- terschriften von 9 235 Wissenschaft- lern aus aller Welt – darunter die Schweitzers und 37 weiterer Nobel-

preisträger – an UN-Generalse- kretär Dag Hammarskjöld überge- ben wurde (2–6, 8).

Auch in Europa verstärkte der

„Appell an die Menschheit“ die Vor- behalte gegen die Nukleartests. Der österreichische Vizekanzler Adolf Schärf schlug Schweitzer im Mai 1957 vor, unter dessen Vorsitz eine internationale Konferenz über die Atomgefahr nach Wien einzuberu- fen (12). In Norwegen unterzeich- neten 225 000 Menschen den Ap- pell. Die „Kampf dem Atomtod“- Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland, die britische Cam- paign for Nuclear Disarmament (CND) und die schwedische Anti- atom-Bewegung beriefen sich auf Schweitzer. In der Sowjetunion fühl- te sich der Atomphysiker Andrej Sacharov ermutigt, gegenüber der eigenen Regierung für eine Beendi- gung der Atomtests zu argumentie- ren (2, 3, 9).

Trotz erheblicher Bedenken des Vorsitzenden des Nobelkomitees und des Direktors von Radio Oslo hinsichtlich des politischen Inhalts (4) konnte Schweitzer am 28., 29.

und 30. April 1958 erneut im norwe- gischen Rundfunk und 90 ange- schlossenen Stationen über „Friede oder Atomkrieg“ (13) sprechen. Der Schwerpunkt des ersten Vortrags

„Verzicht auf Versuchsexplosionen“

lag auf der wissenschaftlichen Wi- derlegung der Beschwichtigungs- versuche Edward Tellers, W. F. Lib- bys und anderer hinsichtlich der Ge- fahr der Atomtests. Während Libby ein mögliches geringes Restrisiko des atomaren Fallouts nicht in Abre- de stellte, spekulierte Teller sogar über einen möglichen positiven Evolutionseffekt. Schweitzer hielt dagegen, die Erklärung der 9 235 Wissenschaftler hätte der Beruhi- gungspropaganda „den Todesstoß“

versetzt. Biologen, Ärzten und Phy- sikern komme das entscheidende Wort über die Folgen der freigesetz- ten Radioaktivität zu. Ein Verzicht auf Atomversuche schaffe „die ge- deihliche Atmosphäre für die Ver- handlungen über den Verzicht auf Anwendung von Atomwaffen“ (13).

Im zweiten Appell über „Die Gefahr eines Atomkrieges“ kam Schweit- zer – verschiedene Szenarien eines Das Gespräch

mit dem englischen Philosophen Ber- trand Russell trug 1955 mit dazu bei, dass sich Albert Schweitzer öffent- lich gegen die Atomwaffentests wandte.

Foto:Zentralarchiv Albert Schweitzer in Gunsbach

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A1152 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 17⏐⏐27. April 2007

T H E M E N D E R Z E I T

Atomkrieges in Erwägung ziehend – zu der Einschätzung: „In einem Atomkrieg gibt es keinen Sieger, sondern nur Besiegte“ (13). Im drit- ten Appell setzte er sich – nicht ohne Skepsis – für ohne Vorbedingungen geführte, sachliche „Verhandlungen auf höchster Ebene“ zur Abschaf- fung der Atomwaffen ein (13).

Der Briefwechsel Schweitzers und zahlreiche teilweise unveröf- fentlichte Manuskripte (12, 14) ma- chen in oft bewegender Weise deut- lich, wie sehr Schweitzer die Atom- frage in den Mittelpunkt seines Fühlens und Denkens stellte und wie schwer er unter friedensgefährden- den Entwicklungen litt. Besonders eng verbunden fühlte sich Schweit- zer der „Kampf dem Atomtod“-Be- wegung in der Bundesrepublik Deutschland, da ihm die dortige Sta- tionierung amerikanischer Kernwaf- fen als Friedensgefährdung und die Wiederbewaffnung als Bruch des Potsdamer Abkommens erschien (4, 5). An den Mainzer Atomphysiker K. Bechert schrieb er nach Bekannt- werden der Pariser NATO-Beschlüs- se: „Setzt Euch mit Geschrei zur Wehr, lasst alle Hunde los. Die Sa- che ist sehr ernst. Also in nichts nachgeben, es ist was, wo das Volk auf die Straßen gerufen werden muss.“ Sehr eng gestaltete sich Schweitzers Verhältnis zu Russell und Pauling. Mit ihnen zusammen fühlte er sich als „Anführer in einer Verschwörung“ (12).

Unter dem nach den drei Rund- funkappellen Schweitzers „Friede oder Atomkrieg“ nochmals zuneh- menden Druck der Öffentlichkeit kam im Verlauf des Jahres 1958 zunächst einige Bewegung in die verhärteten Positionen zur Test- stopp-Frage. Die drei Atommächte einigten sich über die prinzipielle Kontrollmöglichkeit eines Test- stopp-Abkommens und erklärten sich zu Testmoratorien bereit, so- dass vom 7. November 1958 an schließlich in allen Testgebieten Ru- he einkehrte.

Die Verhandlungen gerieten je- doch schon bald in eine Sackgasse.

Frankreich begann am 13. Februar 1960 Kernwaffenversuche in der Sahara, der Kalte Krieg spitzte sich unter anderem mit dem Abschuss

eines amerikanischen U2-Auf- klärungsflugzeuges über sowjeti- schem Territorium am 1. Mai 1960 und dem Berliner Mauerbau am 13. August 1961 dramatisch zu. Die UdSSR nahm im August 1961 ihre Großtests in der Atmosphäre wieder auf, und die USA folgten im Sep- tember 1961 mit unterirdischen Kernwaffenversuchen. Schweitzer war verzweifelt, gab aber nicht auf.

Zusammen mit dem Osloer Nobel- komitee und allen noch lebenden Trägern des Friedensnobelpreises unterzeichnete er eine Aufforderung an die Großmächte zur sofortigen Einstellung aller Atomversuche und zum Beginn von Abrüstungsge- sprächen und gehörte zu den „Zehn Großen der Welt“, die im Oktober 1961 an Präsident John F. Kennedy appellierten, dem sowjetischen Bei- spiel nicht zu folgen (2–6).

Als die Kubakrise im Oktober 1962 ihren Höhepunkt erreichte und

die USA-Regierung den Einsatz von Atomwaffen zur „Lösung“ die- ses Konflikts, aber auch der Berlin- Frage erwog, schrieb Schweitzer an Kennedy und wandte sich mit be- schwörenden Worten gegen diese Option: „Wollen Sie wirklich diese furchtbare Verantwortung auf sich nehmen, dass Ihr Land als erstes Atomwaffen gebrauchen wird und damit unserer letzten Hoffnung, den Atomkrieg verhindern zu können, ein Ende machen? . . . Keine politi- sche Frage, ob groß oder klein, kann durch einen Atomkrieg entschieden werden. Krieg mit Atomwaffen ist ja kein Krieg mehr, sondern nur grenzenlose, sinnlose Vernichtung.

Man kann in ihm nicht mehr durch Verteidigung oder Eroberung von Gebieten Sieger werden, sondern nur mächtig werden in Zerstörung.

Ein Atomkrieg ist nicht begrenzbar.

. . . Ein Atomkrieg wegen Berlin wird unfehlbar auch zu einem Atom- krieg über New York werden.“ (12)

Albert Schweitzer hat mit seinem öffentlichen Aufklären, angefangen

mit dem „Appell an die Mensch- heit“, über die Völkerrechtswidrig- keit, Inhumanität und gesundheitli- che Gefahr von Atomwaffenversu- chen und erst recht des militärischen Einsatzes von Atomwaffen (12, 14) ganz entscheidend die politischen Prozesse befördert, die schließlich auch unter direkter Vermittlung seines Mitstreiters N. Cousins am 5. August 1963 zur Unterzeichnung des Moskauer Abkommens über die Einstellung von Versuchsexplosio- nen in der Atmosphäre, im Kosmos und unter Wasser (Partial Test Ban Treaty) führten. Pauling sprach von einem „signifikanten Einfluss“ der Botschaft Schweitzers an Kennedy auf das Zustandekommen der Rati- fizierung durch den US-Senat. Cou- sins berichtete darüber, dass auf ei- nem Empfang der US-Administra- tion und des Kongresses anlässlich der Vertragsunterzeichnung viele Redner hervorgehoben hätten, dass

erst der „Appell an die Menschheit“

die Atomtests zu einer Angelegen- heit der Weltöffentlichkeit gemacht habe (2, 3, 8). Angesichts des bis heute ausstehenden Inkrafttretens des Vertrages über ein umfassendes Verbot nuklearer Testexplosionen (Comprehensive Test Ban Treaty) vom September 1996 und der bei- spielsweise von Indien, Pakistan, Is- rael, Nordkorea und Iran verfolgten Atomprogramme sollte die Erinne- rung an den 50 Jahre zurückliegen- den „Appell an die Menschheit“

Ärzte in aller Welt ermutigen, das Vermächtnis Albert Schweitzers

aufzugreifen. I

❚Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2007; 104(17): A 1150–3

Anschrift des Verfassers Dr. med. Christian Jenssen Chefarzt Klinik für Innere Medizin Krankenhaus MärkischOderland GmbH Prötzeler Chaussee 5, 15331 Strausberg

Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit1707

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Die Sache ist sehr ernst. Also in nichts nachgeben, es ist

was, wo das Volk auf die Straßen gerufen werden muss.

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A2 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 17⏐⏐27. April 2007

T H E M E N D E R Z E I T

LITERATUR:

1. Schweitzer A: Appell an die Menschheit. In:

Schweitzer A: Ausgewählte Werke in fünf Bänden. Band 5. Berlin: Union-Verlag 1971; 564–77.

2. Brabazon J: Albert Schweitzer: A Biogra- phy. New York: Syracuse University Press 2000.

3. Jack HA (ed): On Nuclear War and Peace:

Albert Schweitzer. Elgin, Illinois: Brethren Press 1988.

4. Jenssen C: Ehrfurcht vor dem Leben und Weltverantwortung – Albert Schweitzers Weg zum Protest gegen die Atomrüstung.

In: Ruprecht TM, Jenssen C (Hrsg): Äsku- lap oder Mars ? Ärzte gegen den Krieg.

Bremen: Donat Verlag 1991; 473–99.

5. Jenssen C: Medicine against War – a hi- storical review of the anti-war activities of physicians. In: Taippale I (ed): War or Health

? A Raeder. Dhaka: University Press, Bang- kok: White Lotus, Cape Town: NAE, Lon- don, New York: Zed Books 2002; 7–29.

6. Winnubst B: Das Friedensdenken Albert Schweitzers. Seine Antwort auf die Bedro- hung des Lebens, besonders des mensch- lichen Lebens, durch die Kernrüstung. Am- sterdam: Rodopi N.V. 1974.

7. Schweitzer A: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. In: Schweitzer A: Ausgewählte Wer- ke in fünf Bänden. Band 2. Berlin: Union- Verlag 1971; 17–93.

8. Cousins N: Albert Schweitzers Mission:

Healing and Peace. New York, London:

W.W. Norton & Company 1985.

9. Wittner LS: Blacklisting Schweitzer. Bulletin of the Atomic Scientists 1995; 51: 55–61.

10. Lewis, EB: Leukemia and Ionizing Radiati- on. Science 1957; 125: 965–72.

11. DuShane G: Loaded Dice. Science 1957;

125: 964.

12. Briefwechsel A Schweitzers zu Problemen der Atomrüstung und des Friedens mit mindestens 120 Personen im Archives centrales Albert Schweitzer, Maison Albert Schweitzer, F 68140 Gunsbach (France).

13. Schweitzer A: Friede oder Atomkrieg. In:

Schweitzer A: Ausgewählte Werke in fünf Bänden. Band 5. Berlin: Union-Verlag 1971; 578–611.

14. 99 verschiedene, teilweise unveröffentlich- te Manuskripte A Schweitzers zur Atom-

und Abrüstungsproblematik im Archives centrales Albert Schweitzer, Maison Albert Schweitzer, F 68140 Gunsbach (France).

LITERATURVERZEICHNIS HEFT 17/2007, ZU:

ALBERT SCHWEITZER UND DER ATOMTEST-STOPP

„Appell an die Menschheit“

Schweitzers Engagement war es wesentlich mit zu verdanken,

dass die Atomwaffenmächte auf Versuchsexplosionen in der Atmosphäre verzichteten.

Christian Jenssen

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