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Archiv "Berechtigung von Vertragsärzten zur Anfechtung der Erteilung einer Sonderzulassung" (04.12.2009)

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A 2484 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 49

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4. Dezember 2009 rung im Krankenhaus von Bedeu-

tung, weil der Mensch ein Herden- tier ist. Nicht nur die Stimmung in einer Abteilung, in einer Klinik, breitet sich von oben nach unten aus. Alles spiegelt sich wider. Des- halb sind Fachkompetenz und so- ziale Kompetenzen gleichermaßen wichtig. Eine gute Führung schlägt sich unmittelbar auf die Perfor- mance der Mitarbeiter und schließ- lich auf die Ergebnisse nieder. Gute Mitarbeiter „befruchten“ sich ge- genseitig und werden somit durch

Vormachen motiviert. Und damit ist auch Motivation ansteckend. Ein motivierter, beliebter Chef kann seine Mitarbeiter zu Höchstleistun- gen anspornen. Denn so erreicht er nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz seines Teams. Ein unmoti- vierter Vorgesetzter wird seine Mannschaft nur schwer zu Höchst- leistungen motivieren können.

Umgekehrt zeigt sich auch eine gute Führung im Leistungsvermögen und in der Produktivität der Füh- rungskraft und ihres Teams. Gerade in Krisensituationen kommt es nicht nur auf das Fachwissen, sondern im besonderen Maß auch auf die Lea- dership-Qualitäten an. Wer respek- tiert und wertschätzt, dem wird auch

Respekt und Wertschätzung entge- gengebracht. Denn Stress hat zusätz- liche große Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Gehirns.

Wenn die Hormone Adrenalin oder Cortisol ausgeschüttet werden, kann das bis zu einem gewissen Grad die Leistungen verbessern. Doch wenn das Gehirn zu viel davon abbe- kommt, setzen wichtige kognitive Funktionen aus. In Experimenten ha- ben Forscher herausgefunden, dass Mitarbeiter zum Beispiel dann die meisten Stresshormone ausschütten,

wenn sie von ihren Vorgesetzten un- angemessen hart kritisiert werden.

Spiegelneurone funktionieren un- bewusst, wir müssen nicht dar - über nachdenken. Die Bewegungs- muster oder Körperzeichen des an- deren werden von unserem Gehirn schnellstens dechiffriert. In unserem Gehirn entsteht ein Spiegelbild von dem, was wir sehen. Nachdem durch die Körpersprache des anderen die Information zu unserem Gehirn kam, werden spezifische Spiegel- neurone aktiv, die die entsprechen- den Gefühle zum Schwingen brin- gen. Egal, ob es Trauer, Freude oder Ärger ist: In kürzester Zeit beginnen die Spiegelneurone den gleichen Zu- stand in der beobachtenden Person

„anzustecken“, also die gleichen Emotionen zu übertragen. In einem nächsten Schritt vergewissern wir uns, ob die Gefühle, die wir empfin- den, beim anderen auch echt sind.

Wir können uns aber auch wei- gern, Emotionen zu spiegeln, wenn wir nicht offen genug sind oder uns andere starke Emotionen blockieren, dann reagieren wir auf ein Lächeln auf dem Krankenhausflur eben nicht.

Auch der Verstand kann dabei hin- derlich sein, intuitiv das Richtige zu spiegeln. Dazu kommt, dass wir ei- nen eingebauten Hemmmechanis- mus besitzen – was auch der Erzie- hung entspricht –, der verhindert, dass wir uns alle wie Marionetten ge- genseitig imitieren beziehungsweise spiegeln und uns einander anglei- chen. Dies ist insbesondere für Team- entwicklung und Teamzusammenset- zung im Krankenhaus wichtig.

Wir sollten uns also gründlich überlegen, von wem wir uns anste- cken lassen. Von dem Nörgler, der misstrauisch nur das Schlechte sieht, oder von der Frohnatur, die fröhlich an die Arbeit geht. Intuitiv lassen wir uns eher vom Ranghöchsten be- einflussen. Das ist der Chef. Also sollte derjenige sich gut überlegen, wie er die Menschen in seinem Um- feld behandelt. Diese Fähigkeit wird daher auch als Leadership bezeich- net und ist ein entscheidender Er- folgsfaktor im Team. ■ Gaby Baller, Bernhard Schaller E-Mail: baller@six-sigma-coaching.de

Es dauert keine 14 Tage, dann behandeln die Mitarbeiter ihre Kunden so, wie sie selbst von ihrem Chef behandelt werden.

Sam Walton, Gründer von Wal-Mart

Das Bundessozialgericht (BSG) hat mit einem Urteil an seine bisherige Festlegungen ange- knüpft, unter welchen Voraussetzungen Ver- tragsärzte berechtigt sind, die zugunsten kon- kurrierender Ärzte ergangenen Entscheidun- gen anzufechten (sogenannte defensive Kon- kurrentenklagen).

Danach bestehen drei Voraussetzungen:

Erstens, dass Kläger und Konkurrent im sel- ben räumlichen Bereich die gleichen Leistun- gen anbieten. Zweitens, dass dem Konkur- renten die Teilnahme an der vertragsärztli- chen Versorgung eröffnet oder erweitert wird.

Drittens, dass der dem Konkurrenten einge-

räumte Zulassungsstatus gegenüber demje- nigen des klagenden Arztes nachrangig ist.

Das ist der Fall, wenn die Zulassung des Konkurrenten davon abhängig war, dass ein bestimmter Versorgungsbedarf bestand und und von den zugelassenen Ärzten nicht ge- deckt werden konnte.

Im entschiedenen Fall war die einem Arzt erteilte Sonderbedarfszulassung umstritten. Er wie sein Kollege sind fachärztlich tätige Inter- nisten; sie führen keine Schwerpunktbezeich- nung. Der klagende Vertragsarzt machte gel- tend, dass der Vertragsarztsitz, für den sein Konkurrent eine Sonderbedarfszulassung er-

halten hatte, von der eigenen Praxis nur sechs Kilometer entfernt sei. Er verfüge außerdem über ausreichend Kapazität, um zusätzliche Leistungen zu erbringen.

Fraglich war, ob die Sonderbedarfszulas- sung nachrangig im Sinne der Rechtsprechung sei. Dies hat das Bundessozialgericht bejaht.

Es bestehe eine Anfechtungsberechtigung der bereits zugelassenen Ärzte. Denn die Be- darfsprüfung bei der Sonderbedarfszulassung unterscheide sich im Grundsatz nicht von der- jenigen bei Ermächtigungen nach § 116 SGB V.

(Bundessozialgericht, Urteil vom 17. Juni 2009, Az.: B 6 KA 38/08 R). RAin Barbara Berner

RECHTSREPORT

Berechtigung von Vertragsärzten zur Anfechtung der Erteilung einer Sonderzulassung

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