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Anschrift für die Verfasser:
Priv.-Doz. Dr. rer. physiol. Joachim Schüz Department of Biostatistics and Epidemiology Institute of Cancer Epidemiology
Danish Cancer Society
Strandboulevarden 49, 2100 Kopenhagen Dänemark
E-Mail: joachim@cancer.dk
AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT AUSGEWÄHLT UND KOMMENTIERT VON H. SCHOTT
MEDIZINGESCHICHTE(N)) Medizinische Alchemie Paracelsus
Kupferstich von AH (noch nicht genauer identifiziert, früher Augustin Hirschvogel zugeschrieben), 1540. In der Kopfzeile erscheint das berühmte Motto des Paracelsus, das einem mittelalterlichen Lehrgedicht entstammt: "Alterius non sit, qui suus esse potest" (Keines anderen Knecht seih, wer sein eigener Herr sein kann).
Theophrastus wurde in Einsiedeln (Schweiz) 1493 oder 1494 als Sohn des Arztes Wilhelm Bombast von Hohenheim geboren. Im Einzelnen ist über sein unruhiges Leben als wandernder Arzt, entgegen manchen Legenden, wenig bekannt, auch die Umstände seiner Namensgebung (Paracelsus) liegen im Dunkeln. Für kurze Zeit war er 1527/28 Stadtarzt und Professor in Basel, musste jedoch wegen Streitigkeiten bereits im Februar 1528 aus der Stadt fliehen. Er starb am 24. September 1541 in Salzburg, wo sich heute sein Grabmal befindet. Über sein Leben und Werk informiert kompetent die Monographie „Paracelsus“, dargestellt von Udo Benzenhöfer.
Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch, 1997. Foto: Archiv
Porträt des 47-jährigen Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus (1593/4–1641)
Ärztlicher Selbstversuch Meskalinrausch
Zitat: „Nachdem ich gegen ¾ 10 Uhr die erste Spritze Meskalin bekommen hat- te, ging ich in die Poliklinik. Hier wurde gerade ein sehr interessanter Fall explo- riert: die Schizophrenie eines Studenten der katholischen Theologie. Sehr bald merkte ich, daß ich öfters den Faden bei der Exploration verloren hatte. [...] Im- mer deutlicher nahm ich an der gegenüberliegenden Wand einen hellen Licht- strahl in bestimmten Umrissen war, der wie Rauhreif glitzerte. Was war daran Realität, was Illusion? [...] Gegen ½ 11 Uhr bekam ich die zweite Spritze Mes- kalin. Zu dieser Zeit stellte ich schon eine allgemeine Unsicherheit fest. Bei ge- schlossenen Augen sah ich nichts, bei Druck auf die geschlossenen Augen er- blickte ich zuerst einen Gang mit sehr tiefer Perspektive, in dem im nächsten Moment zahllose bunte Kugeln in allen Farben aufleuchteten, der Gang ver- schwand. Nun sah ich in dem kreisförmig scharf abgegrenzten, stets gleichblei- benden Gesichtsfeld sehr schöne Mosaike und Muster in leuchtenden Farben mit scharfen deutlichen Konturen [...].“
Aus: Kurt Beringer: Der Mescalinrausch. Seine Geschichte und Erscheinungsweise. Berlin 1927. – Es handelt sich hier um die Schilderung einer an der Versuchsserie teilnehmenden Ärztin. Der damalige Privatdozent Kurt Berin- ger (1893–1949) experimentierte an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg mit Meskalin und veröf- fentlichte die Ergebnisse in seiner Habilitationsschrift. Versuchspersonen waren Ärzte und Medizinstudenten, de- nen das Rauschgift gespritzt wurde und die dann ihr Erleben protokollierten. Der Meskalinrausch galt Beringer als Mittel, um pathologische Bewusstseinzustände zu untersuchen. Von 1934 bis zu seinem Tode war er ordentlicher Professor der Psychiatrie und Neurologie an der Universität Freiburg. Im Unterschied zu späteren verbrecherischen Menschenversuchen mit Drogen in Konzentrationslagern (zum Beispiel Pervitinversuchen in den Konzentrations- lagern Sachsenhausen und Buchenwald) handelte es sich bei Beringer um freiwillige Versuche beziehungsweise ärztliche Selbstversuche.