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Qualifizierte Berufsabschlüsse zahlen sich aus

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6 32007 · UFA-REVUE MANAGEMENT

Drei von fünf Betriebsleitern verfü- gen über eine Berufslehre als höchs- ten landwirtschaftlichen Abschluss.

Ein Drittel hat eine weiterführende Ausbildung besucht (Meister, Techniker, Fachhochschul- oder Hochschulabsol- vent). Die restlichen gut sieben Prozent können keine landwirtschaftliche Aus- bildung vorweisen. Eine nichtlandwirt- schaftliche Ausbildung haben knapp sieben Prozent aller Betriebsleiter ab- solviert.

Betriebsergebnis Eine gute landwirtschaftliche

Ausbildung der Betriebsleitung hat auch bei ähn- licher Betriebs- struktur eine klar positive Wirkung auf den wirtschaftlichen Er- folg. Verglichen mit ei- nem Betriebsleiter mit Berufslehre erreicht

ein Landwirt mit weiterführendem Aus- bildungsabschluss wichtige Vorteile wie:

• Grösseres landwirtschaftliches Ein- kommen.

• Bessere Eigenkapitalrentabilität.

• Höherer Cashflow (Mittelfluss aus Umsatzbereich).

Paralandwirtschaft Zum Ertrag des Betriebes trägt neben dem Pflanzenbau, der Tierhaltung und den Direktzahlungen auch die Paralandwirtschaft ihren Teil bei. Diese umfasst Tätigkei- ten, die nicht unmittelbar mit der

EIN ERFOLGSFAKTOR für den Landwirtschaftsbetrieb ist die Ausbildung.

Das zeigen Buchhaltungsauswertungen der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz- Tänikon ART. Gut ausgebildete Landwirte haben ein besseres Einkommen.

Qualifizierte Berufsabschlüsse zahlen sich aus

Kaspar Mühlethaler

Berufsbegleitend zum Techniker HF

Am Inforama (BE) kann ab Herbst 07 berufsbegleitend die Ausbildung zum Techniker HF absolviert werden. Die Betriebsleiterschule wird an die Ausbildung angerechnet. Je nach Bedürfnis kann der Unterricht an ein bis zwei Wochentagen besucht werden. Die Ausbildung dauert, je nach Intensität, zwei bis vier Jahre. Damit stellt die fenaco als wichtigster Arbeitgeber sicher, dass die Ausbildung auf die Praxis ausgerichtet ist. Die Absolventen haben ausgezeichnete Chancen auf dem Arbeits- markt. Der Infoabend findet am Donners- tag, dem 8. März 2007, um 20.00 Uhr am

• Kadermitarbeiter/in in einer landwirt- schaftlichen Organisation

• Ein- oder Verkäufer/in in einem Betrieb der vor- oder nachgelagerten Stufe

• Leiter/in eines landwirtschaftlichen Betriebes

Info: Informationsanlass vom 21. März 2007, Feusi-Berufsbildung, Alpeneggstr. 1, 3012 Bern

www.agrokaufmann.ch, 寿031 308 33 50, lukas.kmoch@feusi.ch

Agrokauffrau/-mann

Wer eine landwirtschaftliche Grundaus- bildung absolvierte, selber aber vielleicht keinen Betrieb hat oder einfach noch etwas Zusätzliches lernen möchte, dem bieten sich gute Möglichkeiten. Eine interessante Variante ist der zweijährige Lehrgang zur Agrokauffrau zum bzw.

Agrokaufmann. Agrokauffrauen/- männern öffnet sich eine vielseitige berufliche Zukunft beispielsweise als

• verantwortliche/r Kadermitarbeiter/in oder Geschäftsführer/in einer LANDI

Attraktive Weiterbildung für junge Landwirte

Eine solide Ausbildung bringt einen höheren Cashflow.

Foto: Schweiz.

Bauernverband

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UFA-REVUE ·32007 7 MANAGEMENT

landwirtschaftlichen Produktion oder ökologischen Leistungen verbunden sind, aber trotzdem vom Vorhandensein eines landwirtschaftlichen Betriebes ab- hängen. Je nach Höhenstufe und Flä- chenklasse stammen aus diesem Bereich durchschnittlich zwischen 10 und 30 Prozent des landwirtschaftlichen Roher- trages.

Der Ausbildungsgrad des Betriebslei- ters schlägt sich in der Talregion auf mehrere Ertragspositionen im Bereich Paralandwirtschaft nieder (Tabelle).

Ähnlich sieht es in der Hügel- und Berg- region aus. Aufgeführt sind drei Be- triebsgrössenklassen (10–20 ha, 20–

30 ha und 30–50 ha) und zwei Ausbildungsstufen (Lehre, Meister/TS/

FH/HS). Die Betriebe der zwei Ausbil- dungsstufen unterscheiden sich inner- halb der jeweiligen Grössenklasse be- züglich eingesetzten Arbeitskräften, Aktiven und landwirtschaftlicher Nutz- fläche nur wenig (maximal +/–7 %). Ei- ne Ausnahme stellen Betriebe zwischen 30 und 50 Hektaren dar: Hier haben Be- triebe, welche von einem Landwirt mit einer weitergehenden Ausbildung ge- führt werden, einen Viertel mehr Akti- ven als andere.

Absolventen einer weiterführenden Ausbildung sind im Bereich Handel, Verarbeitung und Direktvermarktung aktiver als Betriebsleiter mit einem Lehrabschluss. Sehr gross ist der Unter- schied auch im Bereich Agrotourismus bei Betrieben der Flächenklassen 10 bis 20 sowie 20 bis 30 Hektaren. Besser Ausgebildete vermieten ebenfalls häufi- ger ihre Maschinen.

In den Bereichen Handel, Verarbei- tung und Direktvermarktung sowie Agrotourismus scheint die Betriebs- grösse eine wichtige Rolle zu spielen.

So sind Höfe mit 20 bis 30 Hektaren in diesen Bereichen aktiver als kleinere oder grössere Betriebe. Dieser Zusam- menhang könnte dadurch zustande kommen, dass einerseits eine gewisse Mindestgrösse diese Art von Paraland- wirtschaft begünstigt, andererseits aber Betriebe ab 30 Hektaren durch ihre Kerntätigkeit schon so stark ausgelastet sind, dass sie in diesem Bereich weni- ger aktiv sind.

Auswärts arbeiten Häufig ist der Privatverbrauch höher als das landwirt- schaftliche Einkommen. Diese Differenz kann der Landwirt durch einen un- selbstständigen ausserlandwirtschaftli- chen Nebenerwerb ausgleichen. Auch hier stehen gut ausgebildete Betriebs- leiter besser da. In der Grafik ist der Lohn für unselbstständige ausserbe- triebliche Tätigkeit des Betriebsleiters auf einen Jahreslohn hochgerechnet worden.

Der Unterschied zwischen den zwei Ausbildungsstufen «Lehre» und «Meis- ter, TS/HF/HS» ist für alle Regionen frappant: Die Differenz nimmt von der Bergregion (+19 %) über die Hügelregi- on (+22 %) zur Talregion (+24 %) zu.

Der unselbstständige ausserlandwirt- schaftliche Verdienst eines Betriebs- leiters mit Lehre entspricht in der Hügelregion ziemlich genau dem Ver- gleichslohn (Median der Jahres-Brutto- löhne aller im Sekundär- und Tertiärbe- reich beschäftigten Angestellten). In der Talregion und in der Bergregion liegt er etwas tiefer.

Meisterlandwirte und andere Absol- venten einer weiterführenden Ausbil- dung erzielen demgegenüber in allen Regionen eine über dem Vergleichslohn stehende Abgeltung für ihre Arbeit.

Fazit Ein Betriebsleiter profitiert von einer soliden Ausbildung in verschiede- ner Hinsicht, wie die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen. Im Bereich Para- landwirtschaft sind Managementfähig- keiten gefordert, welche sich zum Bei- spiel ein Meisterlandwirt während seiner Ausbildung aneignen kann. Auch bei einer unselbstständigen ausserland- wirtschaftlichen Tätigkeit zahlt sich eine höhere Ausbildung aus. Ein Grund da- für ist, dass für viele Funktionen ein ge- wisser Ausbildungsstand als Anstel- lungsbedingung gilt. Selbstverständlich schliessen die gemachten Feststellun- gen nicht aus, dass auch ein versierter Praktiker ohne gründliche theoretische Ausbildung unternehmerisch sehr er-

folgreich sein kann.

Autor Kaspar Mühlethaler, Zentrale Auswertung von Buchhaltungsdaten, Forschungsanstalt Agroscope Recken- holz-Tänikon (ART),

8356 Ettenhausen

kaspar.muehlethaler@art.admin.ch

INF

INFO BOX BOX INFO BOX INFO BOX

www.ufarevue.ch 3 · 07

Inforama Rütti, Zollikofen (Grosser Saal) statt. Infos finden Sie unter www.infora- ma.ch, Rubrik Höhere Fachschule oder direkt beim Sekretariat landwirtschaftliche Bildung, Inforama Rütti, 3052 Zollikofen, 寿031 610 52 36, E-Mail: heidi.soltermann- schuerch@vol.be.ch.

Anmeldeschluss ist der 30. April 2007.

Wer diese Ausbildung nicht berufsbeglei- tend, sondern konzentriert vollzeitlich ab- solvieren will, kann dies am Strickhof Lin- dau machen. Strickhof Lindau, Eschikon, 8315 Lindau, 寿0041 (0)52 354 98 08, E-Mail: heidi.hofmann@vd.zh.ch

Tabelle: Ausgewählte paralandwirtschaftliche Erträge und Ausbildung

Talregion, 2003–2005 10 bis 20 ha 20 bis 30 ha 30 bis 50 ha

(in Fr.) Lehre Meister, Lehre Meister, Lehre Meister,

TS/FH/HS TS/FH/HS TS/FH/HS

Handel, Verarbeitung, 5500.– 7800.– 6100.– 11 900.– 2400.– 5600.–

Direktvermarktung

Agrotourismus 400.– 2700.– 0.– 4400.– 200.– 300.–

Maschinenvermietung 800.– 1100.– 1300.– 1700.– 1000.– 1800.–

Alle Erträge Betrieb (zum Vergleich) 208 500.– 236 000.– 283 600.– 316 700.– 359 200.– 384'600.–

Quelle: Referenzbetriebe von ART ohne Pächter- und Nebenerwerbsbetriebe

Grafik: Einkommen aus unselbständiger ausser- betrieblicher Arbeit des Betriebsleiters 90 000

80 000 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000

0 Talregion Hügelregion Bergregion

Einkommen (Fr./JAE)

Lehre Meister, TS/FH/HS Vergleichslohn (Median) Quellen: Referenzbetriebe von ART ohne Pächter- und Nebenerwerbs- betriebe, 2003–2005 BFS

Referenzen

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