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D Schlanke Multitalente

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© 2017 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Physik Journal 16 (2017) Nr. 8/9 51 P R E I S T R Ä G E R

Mie-Resonanzen sind für die Lichtstreuung ver- antwortlich, die Schönwetterwolken ihre weiße Farbe verleiht. Weniger bekannt ist, dass sich maß- geschneiderte Mie-Resonanzen dielektrischer Designer-Nanopartikel einsetzen lassen, um Licht gezielt zu manipulieren. Damit ist es möglich, nano- meterdünne Metafilme zu konstruieren, welche künftig die Aufgaben konventioneller optischer Komponenten übernehmen und neue photonische Funktionalitäten bereitstellen könnten.

D

as im 17. Jahrhundert von Christiaan Huygens formulierte Prinzip besagt, dass jeder Punkt ei- ner Wellenfront den Ausgangspunkt einer neuen Elementarwelle bildet [1]. Entsprechend lässt sich die Wellenfront einer Lichtwelle durch Aufprägen einer räumlich variierenden Phasenverteilung kontrollie- ren. Dies ist der Schlüssel zu einer Reihe optischer Funktionalitäten wie Strahlablenkung, -formung und Fokussierung. Meist erfüllen diese Aufgaben konventi- onelle optische Komponenten wie Linsen, welche dem einfallenden Licht eine räumliche Phasenverteilung durch Propagation in einem transparenten Material über makroskopische Distanzen aufprägen.

Die Fortschritte in der Nanotechnologie ermögli- chen es, diese Funktionen nun auch durch struktu- rierte Filme, die nur zehn bis wenige hundert Nano- meter dünn sind, bereitzustellen. Dabei handelt es sich um so genannte photonische Metafilme bzw. -oberflä- chen [2]. Ähnlich wie dreidimensionale photonische Metamaterialien, die andere optische Eigenschaften als natürliche Materialien besitzen können [3], bieten Meta filme zahlreiche Freiheitsgrade, die über diejeni- gen konventioneller optischer Komponenten hinaus- gehen. Beispiele sind eine lokal polarisationssensitive optische Antwort oder maßgeschneiderte Dispersion.

Metafilme sind meist aus Nanopartikeln aufgebaut, die auf Subwellenlängenskala in einer Ebene angeord- net sind. Dadurch treten keine höheren Beugungsord- nungen auf, sodass sämtliches Licht in der fundamen- talen Ordnung verbleibt. Das oszillierende elektrische Feld einer einfallenden Lichtwelle führt je nach Materi- al zur periodischen Verschiebung von freien und/oder gebundenen Ladungsträgern in den Nanopartikeln und damit zu lokalen Strömen, deren Dynamik sich in guter Näherung als getriebener harmonischer Oszilla- tor beschreiben lässt. Die oszillierenden Ströme strah-

len wiederum elektromagnetische Felder ab, die sich mit der einfallenden Welle überlagern. Im einfachsten Fall linearer oszillierender Ströme entsteht elektrische Dipolstrahlung. Dabei ist es möglich, die Resonanzfre- quenz durch Größe, Materialkomposition, Form und Anordnung des jeweiligen Nanopartikels gezielt einzu- stellen. Für zehn bis wenige hundert Nano meter kleine Partikel liegen die Resonanzfrequenzen im sichtbaren und nahinfra roten Spektralbereich.

Der charakteristische Phasenverlauf eines harmo- nischen Oszillators hilft dabei, die Phase in der Ebene räumlich zu kontrollieren: Für Frequenzen unterhalb der Resonanzfrequenz folgt der im Nanopartikel in- duzierte Strom der Phase des elektrischen Feldes der treibenden Lichtwelle, nahe der Resonanz hinkt er

Schlanke Multitalente

Zweidimensionale Anordnungen hochbrechender dielektrischer Nanoresonatoren bieten vielfältige neue Möglichkeiten, um Licht mit hoher Effizienz zu kontrollieren.

Isabelle Staude

H E R T H A - S P O N E R - P R E I S

K O M PA K T

n Photonische Metafilme bestehen aus Nanopartikeln, die auf Subwellenlängenskala in der Ebene angeordnet sind.

n Eine einfallende Lichtwelle verschiebt die Ladungsträ- ger in den Nanopartikeln und verursacht oszillierende Ströme, die elektromagnetische Felder abstrahlen.

n Gelingt es, in den Nanopartikeln gekreuzte elektrische und magnetische Dipole mit vergleichbarer Resonanz- stärke und -breite anzuregen, lässt sich die transmit- tierte Phase bei hoher Transmission kontrollieren.

n Damit bieten nanoskopisch dünne Filme grundlegend neue Möglichkeiten, z. B. für multifunktionale, durch- stimmbare und nichtlineare optische Komponenten.

Dielektrische Metafilme, hier als farbige Quadrate zu sehen, lassen sich im Labor optisch charakteri- sieren.

Dr. Isabelle Staude, Abbe Center of Photonics, Friedrich- Schiller-Universität Jena, Albert-Ein- stein-Str. 6, 07745 Jena – Preisträger- artikel anlässlich der Verleihung des Hertha-Sponer- Preises 2017 auf der Jahrestagung der DPG in Münster

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P R E I S T R Ä G E R

52 Physik Journal 16 (2017) Nr. 8/9 © 2017 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

ihr um π/ hinterher, für höhere Frequenzen wird er gegenphasig. Prinzipiell gilt es also, die Resonanz- frequenz der Nanopartikel als Funktion ihrer Position in der Ebene anzupassen.

Allerdings kann eine einzelne Resonanz nur den Be- reich von ∆φ = π abdecken. Zudem geht die Resonanz eines Arrays von Nano partikeln mit einem Minimum in der Transmission einher, da die abgestrahlten Felder in Vorwärtsrichtung destruktiv mit der einfallenden Welle interferieren. Damit ist der Metafilm gerade im relevanten Spektralbereich nahezu lichtundurch- lässig. Doch Nanoresonatoren, welche die optische Anregung oszillatorischer Kreisströme ermöglichen, besitzen nach dem Induktionsgesetz neben der elekt- rischen auch eine magnetische Polarisierbarkeit. Für die Super position eines gekreuzten elektrischen und magnetischen Dipolstrahlers stellt sich eine einseitige Abstrahlung ein, wie sie auch die (fiktiven) Huygens- schen Elementarwellen aufweisen (Abb. a).

Um zu überprüfen, wie sich Nanoresonatoren mit einer elektrischen und einer magnetischen Polari- sierbarkeit auf die Transmissionseigenschaften des Metafilms für senkrecht einfallende ebene Wellen mit Frequenz ω auswirken, beschreiben wir diesen als ein zweidimensionales Gitter aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Dipolen mit resonanten Polarisier- barkeiten (Resonanzfrequenzen ωe,m, Dämpfungskon- stanten γe,m). Für eine unendliche Ausdehnung des Gitters, starke Resonanzen und Anregung mit einer ebenen Welle nehmen die komplexen Reflexions- und Transmissionskoeffizienten die folgende Form an []:

t = 1 + ____________ω iγe ω

e2 – ω2 – iγeω + ____________ ωm2 – ωiγ2 – iγmω mω (1)

r = ____________ ωe2 – ωiγ2 – iγe ω e ω ____________ ωm2 – ωiγ2 – iγmω mω ()

Der letzte Term beschreibt jeweils die magnetische, der vorletzte die elektrische Antwort. Setzen wir ω= ωm

und γ= γm, so wird der Metafilm über den gesamten Resonanzbereich transparent (Abb. b). Die resonante Antwort des Systems zeigt sich in der Phase des trans- mittierten Lichtfeldes, die über die spektrale Breite der Resonanzen eine Variation von ∆φ = π beschreibt.

Gelingt es also, in Nanopartikeln, die auf einem D- Gitter angeordnet sind, gekreuzte elektrische und magnetische Dipole mit vergleichbarer Resonanzstärke und -breite anzuregen, ist die vollständige Kontrolle über die transmittierte Phase mit voller Phasenab- deckung bei gleichzeitig hoher Transmission möglich.

Metafilme im praktischen Einsatz

Geometrisch komplexe plasmonische Nanoresonatoren wie Split-Ring-Resonatoren besitzen magnetische Pola risierbarkeiten. Sie sind damit im Prinzip als Meta- filmbausteine geeignet. Dort treten jedoch intrinsische Absorptionsverluste auf, was die Transparenz und damit die Anwendung plasmonischer Metafilme limi- tiert. Zudem ist es extrem schwierig, für plasmonische Nano resonatoren magnetische Dipolresonanzen im sichtbaren Spektralbereich zu erzielen.

Eine Lösung dieser Probleme bieten hochbrechende dielektrische Nanopartikel. Die Streuung an sphä- rischen Nanopartikeln kann man mittels Mie-Theorie beschreiben []. Das Streufeld des Partikels lässt sich in eine Reihe von abstrahlenden sphärischen Wellen- funktionen entwickeln, wobei der n-te Term des gestreuten elektrischen (magnetischen) Feldes propor- tional zum entsprechenden Entwicklungskoeffizienten an (bn) ist. Obwohl Gustav Mie sich auf die mathema- tische Beschreibung der Farbeffekte einer Suspension von Goldnanopartikeln konzentrierte, ist seine Theorie

Abb.  Die Abstrahlcharakteristik elektri- scher und magnetischer Dipole mit Di- polmomenten µED bzw. µMD (a) zeigt, dass für die Überlagerung eines gekreuzten elektrischen und magnetischen Dipol- strahlers Licht in eine Richtung emittiert

wird. Transmittierte elektrische Feldam- plitude und Phasenverzögerung für ein Array aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Dipolen mit identischen resonanten Polarisierbarkeiten (b). Der Resonanzbereich ist grau schattiert.

a b

Wellenlänge in μm μED

μMD

k

k

k

k E

E E

E H

H H H

Transmittierte Feldamplitude Phasenverzögerung in rad

1

0,5

0

2 π

π

0

1 1,2 1,4 1,6

aus [4, 7]

Abb.  Mittels Mie-Theorie lässt sich der Streuquerschnitt ei- ner dielektrischen Kugel (a = 200 nm) mit Brechungsindex n = 3,5 berechnen. Die Maxima niedrigster Ordnung sind der elektrischen (Koeffizient an) und magnetischen (Koeffizient bn) Dipolresonanz zuzuordnen, deren optische Nahfeldcharak- teristika schematisch im oberen Teil des Bildes zu sehen sind.

H E

a

Wellenlänge in nm E

an bn

H

Streuquerschnitt in bel. Einh.

10 8 6 4 3

0800 1000 1200 1400 1600

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P R E I S T R Ä G E R

© 2017 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Physik Journal 16 (2017) Nr. 8/9 53 auf dielektrische Partikel anwendbar. Insbesondere ist

bei hochbrechenden dielektrischen Nanopartikeln der Streuquerschnitt durch eine Serie von Maxima charak- terisiert, die auf verstärkte Streuung bei den Resonanz- frequenzen des Nanopartikels zurückgehen (Abb. ). Für ein Partikel mit Radius a und Brechungsindex n in Va- kuum erscheint die fundamentale Mode etwa bei einer Wellenlänge λ = na. Dabei handelt es sich um die ma- gnetische Dipolmode, die durch den Koeffizientien b1

beschrieben wird und durch das Auftreten eines oszil- lierenden zirkularen Verschiebestroms im Innern des Nanopartikels gekennzeichnet ist. Die nächsthöhere Mode ist die elektrische Dipolmode mit dem Koeffizi- enten a1. Für hochbrechende, absorptionsarme Nano- partikel nehmen a1 und b1 vergleichbare Werte an. Für kugelförmige Siliziumnanopartikel mit Durchmessern um 1 nm gelang 1 erstmals der experimentelle Nachweis für den sichtbaren Spektralbereich [].

Damit sind Mie-resonante dielektrische Nanoparti- kel vielversprechende Bausteine von transparenten Me- tafilmen mit simultaner elektrischer und magnetischer Antwort. Doch für kugelförmige Partikel ist die magne- tische Dipolmode stets die fundamentale Mode und zu- dem spektral von der elektrischen Dipolmode getrennt.

Um eine größere Zahl geometrischer Parameter und größere Freiheit bei der Einstellung der Resonanzeigen- schaften zu erzielen, bieten sich nicht-sphärische di- elektrische Nanopartikel an. Wir konzentrieren uns da- bei auf zylindrische Nanopartikel, die mittels lithogra- phischer Verfahren (z. B. Elektronenstrahl lithographie) herzustellen sind (Abb. a). Obwohl die Mie-Theorie nicht mehr anwendbar ist, besitzen die Partikel Mie- artige Resonanzen. Um die Modenstruktur solcher Par- tikel zuverlässig vorherzusagen, sind meist numerische Simulationsverfahren nötig. Für zylindrische Silizium- Nanopartikel ist es möglich, die elektrische und magne- tische Dipolmode über das Verhältnis aus Höhe und Durchmesser des Zylinders spektral gegeneinander zu verschieben und in spektralen Überlapp zu bringen [, ]. Ordnen wir derartige doppelresonante Partikel auf Subwellenlängenskala in einer Ebene an, resultiert

ein nahezu transparenter Film (Abb. b). Eine interfero- metrische Messung bestätigt den charakteristischen Verlauf der Transmissionsphase von Null bis π [].

Um diese doppelresonanten dielektrischen Huygens-Metafilme zur gezielten Wellenfrontkontrol- le einzusetzen, muss man die bei einer bestimmten Wellen länge realisierte Transmissionsphase als Funk- tion der Position in der Ebene einstellen. Dazu ist es nötig, die Geometrie des Metafilms positionsabhängig so zu verändern, dass sich die Resonanzen auf defi- nierte Weise spektral verschieben und der Moden- überlapp erhalten bleibt. Das ist durch eine posi tions- abhängige Dichte der Nano partikel möglich, da die Resonanzfrequenzen sensitiv von der Umgebung des Nanopartikels abhängen. Auf dieser Basis haben wir bereits zwei Elemente zur Wellenfrontkontrolle experi- mentell demonstriert. Beim ersten handelt es sich um eine Phasenmaske, die einen azimuthalen Phasengradi- enten von Null bis π durch vier Quadranten mit äqui- distanten Phasenschritten von π/ approximiert und damit einen einfallenden Gaußschen Strahl in einen Vortexstrahl überführt [], der in der hochauflösenden optischen Mikroskopie zum Einsatz kommen könnte.

Das zweite Element ist ein holographischer Huygens- Metafilm, der ein Bild der Buchstaben hv erzeugt

Abb.  Die elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt einen Metafilm aus Sili- zium-Nanozylindern (a). Die experimen-

tell gemessene Transmission und Refle- xion (b) solcher Metafilme für eine Varia- tion des Zylinderradius bestätigen, dass

der Film für spektral überlappende elek- trische und magnetische Dipolmoden transparent wird.

a b

1,25 1,3 1,35 1,4 1,45 1,5 1.55 1,6 1,65

0 0,2.

0,4 0,6 0,8 1

Durchmesser in nm

400 450 500 550 600

Transmission

0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8

Durchmesser in nm

400 450 500 550 600

Reflexion

Wellenlänge in µm

500 nm

aus [8]

Abb.  Ein maßgeschneiderter Silizium-Metafilm prägt der einfallenden Lichtwelle die links abgebildete, interferome- trisch gemessene räumliche Phasenverteilung auf, was zur Projektion der Buchstaben hv hinter dem Metafilm führt.

a

100 μm

Phase in rad

0

aus [10]

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P R E I S T R Ä G E R

54 Physik Journal 16 (2017) Nr. 8/9 © 2017 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

(Abb. ) [1]. Beide Elemente haben hohe Transmissions- effizienz von bis zu  Prozent und funktionieren un- abhängig von der Polarisation des einfallenden Lichts.

Nun existieren diverse Methoden, um beliebige Phasen masken durch nanostrukturierte dielektrische Filme zu implementieren, beispielsweise effektive Medienansätze oder das Aufprägen einer positions- abhängigen geometrische Phase [2, ]. Warum also sind dielektrische Huygens-Metafilme so interessant?

Zum einen kombinieren sie eine hohe Effizienz mit einem sehr flachen Profil und stellen keine funda- mentalen Bedingungen an den Polarisationszustand des einfallenden Lichts. Zudem basieren sie auf der Anregung wohldefinierter Mie-artiger Resonanzen.

Wie alle resonanten Systeme haben sie damit zwar eine begrenzte Bandbreite, erlauben es aber, die spektrale und räumliche Dispersion gezielt durch das Metafilm- Design einzustellen. Auch erleichtert die spektrale Dispersion die aktive Durchstimmbarkeit und Schalt- barkeit von Metafilmen und eröffnet damit ein hohes Anwendungspotenzial für schaltbare optische Systeme.

Mittels Integration eines Mie-resonanten Silizium- Metafilms in eine Flüssigkristallzelle gelang es, die spektrale Durchstimmbarkeit der elektrischen und magnetischen Dipolresonanzen als Funktion von Tem- peratur [11] und angelegter Spannung [12] experimen- tell zu demonstrieren (Abb. ). Dabei haben wir starke Verschiebungen der Resonanzwellenlänge und hohe Schaltkontraste realisieren können.

Zudem sind resonante Metafilme in der Lage, die optischen Nahfelder durch den Antenneneffekt lokal zu verstärken. Dadurch können sie die Licht-Materie- Wechselwirkung beeinflussen und intensivieren [].

Dieses Konzept haben wir zur Verstärkung und Manipulation nichtlinearer optischer Effekte in Mie- resonanten Metafilmen eingesetzt. So konnten wir in Silizium-Metafilmen, die bei der Wellenlänge der

magnetischen Dipolresonanz optisch angeregt wurden, eine um zwei Größenordnungen stärkere Intensität der dritten Harmonischen detektieren als für einen unstrukturierten Siliziumwafer [13]. Auch nichtlineare optische Prozesse wie die Zweiphotonenabsorption und die Erzeugung freier Ladungsträger lassen sich durch Mie-Resonanzen dramatisch verstärken. Dies ermöglicht ultraschnelle optische Schalter mit Halblei- ter-Metafilmen [1]. Eine zukünftige Kombination der Wellenfrontkontrolle durch Mie-resonante Metafilme mit ihren nichtlinearen und ultraschnellen Funktio- nalitäten könnte viele Anwendungen wie schnellere räumliche Lichtmodulatoren und hintergrundfreie Hologramme ermöglichen.

Der Antenneneffekt der einzelnen Mie-resonanten Nanopartikel lässt sich auch nutzen, um die spontane Emission gezielt zu beeinflussen. Durch Kopplung von Emittern an bestimmte photonische Resonanzen des Metafilms lassen sich z. B. die spektrale Zusammen- setzung der Emission [1], die Polarisation sowie die Richtungsverteilung [] der Abstrahlung wunschgemäß anpassen. Derlei Fortschritte könnten in der Display- industrie sowie in der Entwicklung von Quellen maß- geschneiderter Lichtfelder Anwendung finden.

Mie-resonante di elektrische Metafilme bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um Lichtfelder mit hoher Effizienz zu kontrollieren. Damit haben die nanoskopisch dünnen Filme nicht nur das Potenzial, bestimmte konventionelle optische Komponenten zu ersetzen, sondern eröffnen grundlegend neue Mög- lichkeiten, beispielsweise für multifunktionale, durch- stimmbare und nichtlineare optische Komponenten.

Literatur

[1] C. Huygens, Traité de la Lumiére (1) [] N. Yu und F. Capasso, Nat. Mater. 13, 1 (1)

[] C. M. Soukoulis und M.Wegener, Nature Photon. 5,  (11) [] M. Decker, I. Staude et al., Adv. Opt. Mater. 3, 1 (1) [] G. Mie, Ann. Phys. 25, 77 (1)

[] A. B. Evlyukhin et al., Nano Lett. 12, 7 (1) [7] M. Decker und I. Staude, J. Opt. 18, 11 (1) [] I. Staude et al., ACS Nano 7, 7 (1)

[] K. E. Chong, I. Staude et al., Nano Lett. 15,  (1) [1] K. E. Chong et al., ACS Photonics 3, 1 (1) [11] J. Sautter, I. Staude et al., ACS Nano 9,  (1) [1] A. Komar et al., Appl. Phys. Lett. 110, 711 (17) [1] M. R. Shcherbakov et al., Nano Lett. 14,  (1) [1] M. R. Shcherbakov et al., Nat. Commun. 8, 17 (17) [1] I. Staude et al., ACS Photonics 2, 17 (1)

D I E A U T O R I N

Isabelle Staude hat am Karlsruher Institut für Technologie in Physik promoviert und mehrere Jahre als Research Fellow an der Australian National University in Canberra ge- forscht. Seit Mitte 2015 leitet sie eine Nachwuchsgruppe zu funktionellen photonischen Nanostrukturen, die seit 2016 im Emmy Noether-Pro- gramm der DFG gefördert wird. Pri- vat ist sie passionierte Springreiterin und Tango-Argentino-Tänzerin.

DPG / Grewer

Abb.  Ein Silizium-Metafilm lässt sich in eine Flüssigkristallzel- le integrieren (oben). Eine äußere Wechselspannung führt zu einer Rotation der Flüssigkristallmoleküle und damit zu einer deutlichen Änderung der Transmission des Metafilmes (unten).

a 0,1

1500 1550 1600 1650 1700

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1

Aus Ein

Aus Ein

Transmission

Wellenlänge in nm

aus [12]

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