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Sanieren, aber wie? - Rollenkarten

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Politik & Unterricht • 4-2019

B - Von der Plan- zur Marktwirtschaft: Das Beispiel Carl Zeiss Jena

Sanieren, aber wie? - Rollenkarten B4

Geschäftsleitung von Carl Zeiss Oberkochen:

Ihr seid die Vertreter/-innen der Geschäftsleitung Zeiss Oberkochen. Ihr wollt das Drei-Säulen- Modell durchsetzen. Für die direkte Übernahme von Beschäftigten schwebt euch die Zahl 3.000 vor. Auf keinen Fall wollt ihr, dass die Marken- rechte an eine andere Firma gehen. Die Pro- duktgruppen können zwischen Oberkochen und Jena aufgeteilt werden, die Konzernzentrale soll aber in Oberkochen bleiben. In Oberkochen soll niemand entlassen werden, ihr befürchtet ansonsten Druck des dortigen Betriebsrats.

Thüringer Landesregierung:

Ihr vertretet als Ministerpräsident und Minister/

-innen das Land Thüringen. Die Landesregie- rung hat bei der Sanierung von Unternehmen schon einige Rückschläge hinnehmen müssen.

So wurde die Produktion bei zwei großen Unter- nehmen eingestellt und viele Menschen arbeits- los. Ihr drängt darauf, dass das Land Thüringen Eigentümer der Carl-Zeiss-Stiftung wird, damit das Land direkt Einfluss auf die Entwicklung des Werkes, d. h. auf die Sanierungsmaßnahmen, nehmen kann. Politiker/-innen aus anderen Par- teien in Thüringen unterstützen euch in dieser Position. Deshalb hat der Chef der Treuhandan- stalt Detlev Rohwedder widerwillig zugestimmt.

Die Treuhandanstalt übernimmt auch die Altlas- ten, allerdings ist unklar, woher die notwendigen Investitionskosten kommen sollen. Thüringen hofft auf finanzielle Hilfe der Bundesregierung und auf mehr Zeit. Wenn nicht bald Lösungen gefunden werden, kommt es zu Entlassungen, für die die Landesregierung dann verantwortlich gemacht wird. Das könnte euch bei der nächsten Wahl Stimmen kosten. Um dem Vorwurf zu entge- hen, dass es nur die kleinen Leute trifft, besteht ihr darauf, dass die bisherige Unternehmensfüh- rung in Jena gehen muss. Weiterhin macht ihr euch Gedanken, wo Thüringen das Geld für die Investitionskosten herbekommen könnte. Außer- dem weist ihr darauf hin, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen für euch besonders wichtig ist, da ihr Demonstrationen, Streiks oder sogar soziale Unruhen in Thüringen befürchtet.

Gewerkschaft IG Metall:

Ihr seid die Vertreter/-innen der IG-Metall. Ihr wollt so viele Arbeitsplätze wie möglich erhal- ten und die Zahl der Entlassungen kleinhalten.

Als Druckmittel könnt ihr Demonstrationen oder Einflussnahme auf die Landesregierung andeu- ten und auf drohende soziale Unruhen verweisen.

Ein Erfolg wäre es auch, wenn ihr Sozialpläne durchsetzen könntet. Außerdem möchtet ihr durch gute Verhandlungen neue Mitglieder für die Gewerkschaft gewinnen. Allerdings müsst ihr auch die Interessen der Gewerkschaftsmitglieder und Beschäftigten in Oberkochen im Blick haben.

An diesem Standort darf es keine Entlassungen geben. Jena als „verlängerte Werkbank“ wäre für euch kein Erfolg, da die Entwicklung dann zu sehr von den Entscheidungen in Oberkochen abhingen.

Treuhandanstalt:

Ihr seid die Vertreter/-innen der Treuhandanstalt.

Besonders der Chef der Treuhand, Detlev Roh- wedder, ist verärgert darüber, dass die Treuhand Carl Zeiss Jena nicht verkaufen konnte. Das wäre ein sorgenvoller Sanierungsfall weniger gewe- sen. Außerdem hätte die Treuhand dadurch die Verantwortung abgeben können. Widerwillig hat die Treuhandanstalt der Übernahme der Altlas- ten zugestimmt, es aber abgelehnt, sich an den Investitionskosten zu beteiligen. Solange keine gegenteilige Anweisung von der Bundesregie- rung kommt, die die besondere Bedeutung von Zeiss Jena für die ganze Region betont, bleibt die Treuhand bei dieser Haltung. Als Vertreter/-innen der Treuhandanstalt bevorzugt ihr das Drei-Säu- len-Modell aus Oberkochen. Die Verhandlungen über die Zukunft von Zeiss in Jena wird durch die Treuhandanstalt gesteuert, da sie dieses Unter- nehmen noch verwaltet. Dadurch habt ihr bei den Verhandlungen eine starke Position.

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