www.statistik.wien.at Redaktionsteam Michaela Lukacsy Mag. Christian Fendt Anja Pleyl
Gestaltung | MEDIAPROJECTS.
DI Gernot Steindorfer, A-7061, Trausdorf a. d. Wulka Coverbild | © Georg Preissl – Fotolia com
Druck | AV+Astoria Druckzentrum, A-1030 Wien
Offenlegung | Tabellarische und grafische Darstellung von Statistiken, welche die Stadt Wien betreffen.
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ISSN 0259-6083
Gedruckt in Österreich auf ökologischem Papier aus der Mustermappe von „ÖkoKauf Wien“, 11/2015
VORWORT
Wien wächst. Seit der Jahrtausendwende hat Wien rund 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner hinzugewonnen. Laut Prognosen wird unsere Stadt noch vor dem Jahr 2030 die 2-Millionen-EinwohnerInnen-Marke geknackt haben. Dieses Bevölkerungs- wachstum bringt gesellschaftliche und wirtschaftliche Dynamik mit sich. Um den Wie- nerinnen und Wienern auch in Zukunft hervorragende Leistungen in der Daseinsvor- sorge zugänglich machen zu können, müssen Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Wohnen und Gesundheit höchste Priorität für die Politik haben.
Die Zahlen und Statistiken der MA 23 sind die Grundlage, um diese Entwicklungen zu identifizieren, zu gestalten und passende politische Maßnahmen ergreifen zu kön- nen. Denn zielorientierte Politik braucht fundierte Zahlen und Argumente.
Zahlen und Daten beweisen aber auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind:
Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Die internationale Vergleichsstudie „Quality of Living“ bewertet Wien auch im Jahr 2015 wieder als die Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität. Spitzenpositionen belegt Wien auch in anderen Rankings, etwa als prosperierendste Stadt der Welt laut UN-HABITAT oder als eine der innova- tivsten Städte der Welt laut „Innovation Cities Global Index“. Ich freue mich sehr über diese Bestätigungen für Wien, weil sie zeigen, dass wir nicht nur im täglichen Leben richtige Antworten auf die Herausforderungen einer Stadt finden, sondern auch für zukünftige Fragen im globalen Kontext bestens gerüstet sind.
Wien ist attraktiv. Das wissen auch die Touristinnen und Touristen: Über 13,5 Millio- nen Nächtigungen im Jahr 2014 sind ein neuer Rekord. Mit der Austragung des 60.
Eurovision Song Contest ging im Mai 2015 ein einzigartiges Großereignis in Wien über die Bühne, bei dem sich die Stadt als gastfreundliche und weltoffene Gastge- berin präsentieren konnte, nicht nur gegenüber den Gästen vor Ort, sondern auch gegenüber den rund 200 Millionen Fernsehzuseherinnen und Fernsehzusehern auf der ganzen Welt.
Wien ist produktiv. Wissenschaftliches Know-How, eine gute Verfügbarkeit an qualifi- zierten Arbeitskräften, eine hohe Frauenerwerbsquote, innovative Start-Ups und über- durchschnittliche Arbeitsproduktivität verleihen Wien als Wirtschaftsstandort hohe Attraktivität. Auch in den Zeiten der Krise zeichnete sich die Wirtschaftsmetropole Wien durch hohe wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus.
Wien ist transparent. Es ist außerdem Gebot der Stunde, Zahlen und Daten transpa- rent und nachvollziehbar zur Verfügung zu stellen. So wie das Wiener Budget, das jederzeit unter www.offenerhaushalt.at nachgelesen werden kann, ist auch das vor- liegende Jahrbuch ein wichtiger Schritt, um die Leistungen und Angebote der Stadt Wien statistisch zu untermauern und die entsprechenden Daten der Öffentlichkeit nachvollziehbar aufzubereiten.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine spannende Auseinandersetzung mit dieser unverzichtbaren Datensammlung.
Mag.
aRenate Brauner
Foto: Ingo Pertramer.
Mag.
aRenate Brauner | amtsführende Stadträtin
für Finanzen, Wirtschaft und Internationales
EDITORIAL
Vor 20 Jahren trat Österreich der Europäischen Union bei, was auch erhebliche Aus- wirkungen auf das Statistische System hatte. So vermerkt das Statistische Jahrbuch 1995 etwa die Umstellung der Wirtschaftskennzahlen auf die NACE-Systematik (Nomenclature européenne des activités économiques). Diese Vereinheitlichungen auf Ebene der Europäischen Union, die es nicht nur im Bereich der Wirtschaftskenn- zahlen gibt, machen eine internationale Vergleichbarkeit erst möglich.
Seit dem Beitritt zur Europäischen Union hat sich Wien deutlich weiterentwickelt.
Die Bevölkerung ist seit 1995 um 254.670 auf rund 1,8 Millionen EinwohnerInnen angewachsen. Damit hat Wien seit dem EU-Beitritt fast die Bevölkerung von Graz hinzubekommen. Dieses Bevölkerungswachstum wurde begleitet von einem starken Wandel der Wirtschaft: So ist das Bruttoregionalprodukt nominal um gut 70 Prozent gewachsen – in den vergangenen Jahren auf Grund der Wirtschaftskrise aber deutlich schwächer als direkt nach dem Betritt zur EU. Dabei gab es in Wien einen enormen Strukturwandel: Wurden 1995 noch 79,6 Prozent im Bereich der Dienstleistungen er- wirtschaftet, so sind es heute 85,5 Prozent. Und: in Wien gab es einen Wandel hin zu wissensbasierten Beschäftigungen – was im Anstieg der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung auf 43.708 Personen im Jahr 2013 (1998: 25.318 Personen) und in der Forschungsquote deutlich wird. Diese betrug 1998 3,2 Prozent des Bruttoregio- nalproduktes – und beträgt in den aktuellen Daten (2013) bereits 3,6 Prozent.
Das Statistische Jahrbuch der Stadt Wien zeichnet derartige Veränderungen seit gut 130 Jahren auf. Nicht immer sind die Kennzahlen direkt vergleichbar, oft sind wir aber in der Lage, Entwicklungen wie die oben beschriebenen nachzuzeichnen.
Das Statistische Jahrbuch 2015 ist die 106. Ausgabe dieser mit einigen Ausnahmen jährlich erschienenen Reihe. Einst wie jetzt liegt der Fokus auf der summarischen Dar- stellung demographischer, sozialer und ökonomischer Strukturen und Entwicklungen der Stadt Wien. Im Vorwort des ersten Statistischen Jahrbuchs 1883 wird die Erstel- lung eines Jahrbuches mit dem Wunsch begründet: „[…] das gesamte städtische Leben zum Gegenstande einer jährlichen Darstellung [zu] machen und hiebei nicht nur die administrative Thätigkeit der Stadtvertretung und der städtischen Ämter, son- dern auch Zustände zur Anschauung [zu] bringen, welche dieser Thätigkeit zwar ferne liegen, deren Kenntnis aber nöthig ist, wenn ein vollständiges Bild der städtischen Verhältnisse erlangt werden soll.“
Bis heute finden sich im Statistischen Jahrbuch Daten zu den wesentlichen Themen- bereichen der Stadt. Mit diesen Informationen soll das Leben und die Lebensqualität in Wien bestmöglich beschrieben werden – sie sind zugleich Grundlage für weitere Planungen und politische Entscheidungen. Die Themenbereiche reichen dabei von
„klassischen“ statistischen Daten wie der Bevölkerungsstatistik, Informationen über Wirtschaft, Bildung und Gesundheit und das Gebäude- und Wohnungswesen bis hin zu aktuellen Sachgebieten wie Forschung, Tourismus, Energie oder Verkehr. Bezirkspor- träts zur Darstellung der innerstädtischen Heterogenität runden das Angebot ab.
Die Publikation fasst in kompakter Form umfangreiche Basisinformationen über die Lebensverhältnisse, die sozialen Strukturen und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt Wien zusammen. Wenn Sie also mehr über die Menschen, das Leben und das Wohnen in Wien erfahren wollen – hier sind Sie genau richtig!
Dipl.-Vw. Klemens Himpele
P.S.: Nutzen Sie auch unser Statistikangebot im Internet unter www.statistik.wien.at.
Foto: media wien