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Besonders das Gebiet der onkologischen Phar- makotherapie hat im letzten Jahrzehnt viele, er- folgreiche Neuerungen erlebt. Die zunehmend bessere Durchdringung pathologischer Mecha- nismen auf molekularer Ebene hat Früchte ge- tragen. Medikamente, die ihr «Ziel» sehr genau treffen, können heute bei immer mehr hämatolo- gischen Neoplasien und soliden Tumoren einge- setzt werden. Damit besteht für manche Krebs- patienten nach der erschreckenden Diagnose wieder Anlass zur Hoffnung. Aber nicht für alle.

Denn auch auf die neuen Medikamente spricht jeweils nur ein Bruchteil der Patienten an. Zu- dem sind die direkten Medikamentenkosten dank

der neuen Wirkstoffe, etwa monoklonaler Anti- körper (Name endet auf -mab) oder der soge- nannten «small molecules» (-nib oder -mib), in schwindelerregende Höhen gestiegen, was die Frage der Kostenübernahme durch das Gesund- heitssystem aufwirft und auch die Angst vor Ra- tionierung aufkommen lässt. Womit die Hoff- nung kläglich scheitern müsste.

Dies sicher dann, wenn wir alle es nur bei Brandreden gegen das geldgierige Big Pharma, seine Manager und Aktionäre belassen. Mehr Kreativität ist gefragt. Zunächst sicher bei jeder Veranlassung teurer Therapien. Dies geschieht auch, die Zulassungsbehörden beispielsweise setzen den Indikationen präzise, enge Grenzen.

Schön wäre auch, wenn die uns seit Langem ver- sprochenen «massgeschneiderten» – also auf- grund genetischer oder metabolischer Marker in- dividualisierten – Therapien Realität würden.

Bisher ist es jedoch beim Versprechen geblieben, vor allem dann, wenn Gelder für die Grundla- genforschung mobilisiert werden sollen.

Einen neuen Weg fasst auch der britische Natio- nal Health Service (NHS) ins Auge. Zunächst hatte das National Institute for Health and Cli-

nical Excellence (NICE) den neuen Wirkstoff Bortezomib (Velcade®), der beim multiplen Mye- lom eingesetzt wird, als nicht kosteneffektiv ein- gestuft, womit der NHS nicht zur Kostenüber- nahme verpflichtet war. Dagegen hat die Herstellerfirma Janssen-Cilag rekurriert und ei- nen originellen Vorschlag gemacht: Die sehr teure neue Therapie geht zulasten des NHS – aber nur in denjenigen Fällen, da sie auch wirkt.

Bei Myelompatienten, die nach vier Behand- lungszyklen nur ein minimales oder gar kein An- sprechen zeigen, wird die Therapie abgebrochen, und die Firma zahlt die umsonst veranlassten Kosten an den NHS zurück. Auf dieses Rückver- gütungssystem scheint das NICE einschwenken zu wollen. Eine kreative Anregung, die an die Zeiten des Hippokrates erinnert …

Halid Bas

ARS MEDICI 13 2007

625

E d i t o r i a l

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