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blühenden, damals Ugarit heißen¬ den Stadt und ihres vielleicht in diesen Namen einbezogenen, jedenfalls bisher eines Beleges für eine dem Namen Ugarit gleichaltrige Benennung entbehrenden Halenvorortes

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Aktie "blühenden, damals Ugarit heißen¬ den Stadt und ihres vielleicht in diesen Namen einbezogenen, jedenfalls bisher eines Beleges für eine dem Namen Ugarit gleichaltrige Benennung entbehrenden Halenvorortes"

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(1)

Von Otto EiBfeldt

Der Ausbruch des gegenwärtigen Weltkrieges hat den

französischen Ausgrabungen, die 1929 auf den heute ras

eS-Samra „Fenchelhöhe" und minet el-bedä' „Weißer Hafen"

genannten nordsjTischen Nachbarfeldern, den Stätten einer

im 2. Jahrtausend v. Chr. blühenden, damals Ugarit heißen¬

den Stadt und ihres vielleicht in diesen Namen einbezogenen,

jedenfalls bisher eines Beleges für eine dem Namen Ugarit

gleichaltrige Benennung entbehrenden Halenvorortes'), be¬

gonnen worden sind, ein jähes Ende gemacht; die 10.

und 11. Kampagne von 1938/39 ist einstweilen leider die

letzte gewesen. Aber die Arbeit an den dem Boden abgewon¬

nenen Objekten, in erster Linie an den Texten, hat erfreu¬

licherweise trotz des Krieges ihren Fortgang genommen.

R. Dussaud konnte schon Anfang 1941 im Vorwort zur

zweiten Ausgabe seines Buches „Les Decouvertes de Ras

Shamra (Ugarit) et l'Ancien Testament" mitteilen, daß alle

Texte, einschließlich der 1938/39 zutage gekommenen, bald

veröffentlicht sein würden, und tatsächlich ist in den seitdem

verflossenen zwei Jahren das meiste davon vorgelegt worden.

Von den „großen"*), den „literarischen" Texten steht nur

1) Im folgenden wird der Name Ugarit von beiden Stätten ge¬

braucht und darüber hinaus, wie schon in der Überschrift geschehen, auch der Name Ras Schamra auf minet el-be^ä' ausgedehnt.

2) Die Bezeichnung der einen Gruppe von Texten als ,, große"

oder ,, literarische" und der anderen als , .kleine", ,, unliterarische", ,, geschäftliche" ist nur ein Notbehelf, da jene keineswegs diese alle an

Umfang übertreffen noch bei ihnen bereits ausgemacht ist, welcher

Literaturgattung sie angehören ; denn auch ihre Benennung als ,,Epos", die sich eingebürgert hat und auch hier gebraucht wird, stellt noch nichts Endgültiges dar. So werden die Bezeichnungen „groß", „klein", ,, literarisch", „unliterarisch" usw. wenigstens bei ihrem ersten Vor¬

kommen in Anführungsstriche gesetzt.

(2)

508 O. Eissfeldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

noch aus die zweite der beiden von dem Epos „La rövolte

de Koäer contre Baal" erhaltenen Kolumnen, während die

erste unter diesem Titel und dem Siglum III AB, A bereits

in Syria 16, 1935, S. 29—45 von Ch. Virolleaud veröffent¬

licht worden ist, sowie die VI. Kolumne der zweiten und die

ganze dritte Tafel der Keret-Erzählung, von der Virolleaud

die erste 1936 in Buchform als ,,La Legende de Keret" mit

dem Siglum I K und Kolumne I—V der zweiten unter dem

Titel „Le roi Köret et son fils" und dem Siglum II K in

Syria 22,1941, S. 105—136. 197—217 herausgegeben hat. Die

„kleinen", „nichtliterarischen" Texte scheinen hingegen

schon alle oder doch so gut wie ganz publiziert zu sein^). Da

ist es denn an der Zeit, daß man sich über die in verschiedenen,

manchem nur schwer zugänglichen Zeitschriften und Sammel¬

werken veröffentlichten Texte einen Überblick verschafft

und für sie eine Benennung einführt, die auf allgemeine Aner¬

kennung und Annahme hoffen darf. Das ist besonders bei den

im keilschriftlichen Ugarit-Alphabet geschriebenen geboten,

die, mehr als 160 betragend, bei weitem die zahlreichsten sind

und mit Recht bisher auch die größte Beachtung gefunden

haben; denn bei ihnen sind schon jetzt nicht weniger als vier

verschiedene Benennungs- und Zitierungsweisen im Gange.

Aber auch für die in anderer Schrift und Sprache abgefaßten

Texte, vorab für die sumerisch-akkadischen, deren Zahl doch

immerhin auch schon fast 40 beträgt, und die ägyptischen,

von denen nur 6 vorliegen, ist eine Bestandsaufnahme

dringend erwünscht.

1) Nach dem, was Cl. F.-A. Schaeffer in Syria 20, S. 286, Anm. 2

über die Veröffentlichung der 1938/39 aufgefundenen Wirtschafts- und Verwaltungstexte sagt, könnte es so scheinen, als ob deren Hauptteil

erst in dem endgültigen Ausgrabungsbericht gebracht werden sollte.

Glücklicherweise trifft diese Annahme aber nicht zu. Vielmehr liegen diese Texte bereits jetzt alle vor; ihr kleinerer erster Teil ist in Syria 21,

S. 123—151. 247—276 sowie im Memorial Lagrange, Paris 1940,

S. 39—49 erschienen, der größere Rest in Revue d'Assyriologie 37,

S. 11—44. 97—118.129—153, und Vibolleaud stellt hier S. 129 aus¬

drücklich fest, daß nunmehr bis auf einige kleine Fragmente alle Texte von 1938/39, jedenfalls die ihm anvertrauten, veröffentlicht seien. Frei¬

lich hat er dann in RA 38, S. 1—11 noch vier weitere vorgelegt.

(3)

Virolleaud, dem die Veröffentlichung und erste Bear¬

beitung fast aller im ugaritischen Keilschriftalphabet ab¬

gefaßten Texte zu danken ist, hat die literarischen unter ihnen,

also die von Al'iyan-Ba'al, von 'Anat, vonDan'el oder Aqhat'),

von Keret und anderen „mj^thischen" oder „sagenhaften"

Größen handelnden „Epen"*), nach diesen in ihrem Mittel¬

punkt stehenden Gestalten benannt und ihnen zugleich diesen

Namen entsprechende Siglen gegeben. Der zuerst, Syria 12,

1932, S. 193—224, veröffentlichte große Text erhielt so den

Namen „La lutte de Möt, fils des dieux, et d'Aleln, fils de

Baal" und das Siglum I AB, wobei AB eine Abkürzung von

„Aleln, fils de Baal" darstellt und I diese Tafel als die erste

mehrerer von Al'iyan-Ba'al handelnden Tafeln kenntlich

macht; der nächste, Syria 13, 1933, S. 113—163 publizierte,

den Namen „Un nouveau chant du po^me d'Aleln Baal" und

das Siglum II AB; der dann, in Syria 15, 1934, S. 305-336,

folgende, der sich als mit I AB zusammengehörig und inhalt¬

lich ihm vorzuordnen herausstellte, den Namen „La mort de

Baal" und das Siglum I* AB. Eine Reihe im weiteren Sinn

zum Al'iyan-Ba'al-Zyklus gehörender und darum als III AB,

IV AB, V AB und VI AB bezeichneter Tafeln schlössen sich

an, nämlich „La rövolte de Koäer contre Baal" (Syria 16,

1935, S. 29—45), „'Anat et la gj^nisse" (Syria 17, 1936, S. 150

bis 173), „La döesse 'Anat" (Virolleaud, La deesse 'Anat,

Paris 1938, S. 1—90 und Taf. I-VIII. XI. XII)"), „Le dieu

Ko&er"«) (ebenda, S. 91—102 und Taf. IX. X. XIII). Dem

1) Vgl. S. 515, Anm. 3.

2) Vgl. S. 507, Anm. 2.

3) Stück A, B, C (= Kol. I, II, III z.T.) des 'Anat-Textes hatte

"ViBOLLBAüD auch schon vorher in Syria 17, S. 335—345; 18, S. 85—102.

256—270 veröfientlicht.

4) ViBOLLBAUD hat dieser sehr fragmentarischen Tafel, die mit

,,La d6esse 'Anat", V AB, manche Gemeinsamkeit aufweist, keinen

besonderen Namen gegeben, sondern sie in jenen Namen mit ein¬

bezogen, ihr aber doch ein besonderes Siglum, VI AB, beigelegt. Ich

gebe ihr hier um des deutlicheren Unterschiedes von V AB willen den

Namen „Le dieu Koier" und ziehe damit nur die Konsequenz aus

Vibollbaüd's Feststellung (La d§esse 'Anat, S. VI): ,,Dans VI AB, le

protagoniste n'est pas la d6esse 'Anat, mais le dieu Koier".

ZeltKhrUt d. DMO Bd. M (Neue Folg« Bd. 31) 34

3 i *

(4)

510 O. Eissfeldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Al'iyan-Ba'al-Zyklus hat Virolleaud schließlich auch die

Tafel „Les chasses de Baal" (Syria 16, S. 247—266) zugewiesen

und ihr, weil sie für den Gott neben Ba'al den Namen Had

gebraucht, das die Anfangsbuchstaben dieser beiden Gottes¬

namen enthaltende Siglum BH gegeben. Die übrigen literari-

rischen Texte sind, nach der Reihenfolge ihrer Veröffent¬

lichung geordnet, „La naissance des dieux gracieux et beaux"

(Syria 14, S. 128—151), mit Rücksicht auf die Anfangsbuch¬

staben der Namen dieser „lieblichen und schönen Götter",

Sahar und Salem, als SS sigliert; „Hymne phenicien au dieu

Nikal et aux deesses Koiaröt" (Syria 17, S. 209—228), mit

dem, den Namen Nikal und Koäarot entsprechenden Sig¬

lum NK bedacht; „La legende phenicienne de Danel" auf

vier Tafeln, die als I D, II D, III D und IV D^) voneinander

unterschieden werden (Virolleaud, La legende phenicienne

de Danel, Paris 1936); „Keret" auf drei, als I K, II K und

III K kenntlich gemachten Tafeln (Virollkaud, La legende

de Keret, Paris 1936; Le roi Keret et son fils [Syria 22,

S. 105—136. 197—217]; La legende du roi Keröt [Melanges

Syriens II, Paris 1939, S. 755—762]) und „Les Rephalms.

Fragments de poömes", ebenfalls auf drei, mit den Siglen

I Rp., II Rp., III Rp. bedachten Tafeln (Syria 22, S. 1—30).

Die literarischen Texte von Ras Schamra in keilschriftlichem

Alphabet sind also, mit Virolleaud's Siglen ausgedrückt,

diese: I* AB, I AB, II AB, III AB, IVAB, VAB, VI AB,

BH, SS, NK, I-III D, I-III K, I-III Rp.

Die kleineren, unliterarischen Texte — Listen aller Art,

Briefe und dergleichen — hat Virollkaud nur in Ausnahme¬

fällen mit Namen und diesen entsprechenden Siglen bedacht,

so die churrische, mit Unrecht zunächst für ein Vokabular

gehaltene, in Wahrheit eine Liste von Göttern darstellende

Tafel Syria 12, S. 389f. mit dem Namen „Vocabulaire de

Ras Shamra en langue inconnue"; die Syria 15, S. 75—83

1) IV D von 1936 hat Vibolleaüd in Syria 22, S. 1—7 noch ein¬

mal als I Rp. vorgelegt. So wird IV D in dem nachher S. 525—532

zu bringenden Verzeichnis der keilschriftalphabetischen Ras-Schamra- Texte nicht mehr erscheinen, ist da vielmehr durch I Rp. ersetzt.

(5)

veröffentlichten beiden Rezepte zur Heilung von Pferdekrank¬

heiten mit dem Namen „Fragments d'un traite phenicien de

therapeutique hippologique" und dem Siglum Hipp. ; die mehr¬

fach die Aussage „Ich, Seleg" enthaltende Tafel Syria 15,

S. 147—154 mit dem Namen „Proclamation de Seleg" und

der Abkürzung Seleg; die nur scheinbar genealogische Liste

Syria 15, S. 244—249 mit dem Namen „Table genealogique"

und dem Siglum TG und die ihr ähnlich scheinenden beiden

Fragmente Syria 15, S. 249—251 mit TG^ und TG^; schlie߬

lich die umfangreiche, 1940 im „Memorial Lagrange", S. 39

bis 49 veröffentlichte Liste der Bezüge oder Leistungen be¬

stimmter „Gilden" mit dem Namen ,,fitat de Solde" und dem

Siglum ES. Aber das sind eben Ausnahmen. In der Regel hat

ViROLLBAUD die kleinen Texte ohne Benennung vorgelegt,

und zwar so, daß sie zu Gruppen zusammengefaßt und inner¬

halb dieser Gruppen durchnumeriert, von Syria 16 ab auch

mit den Nummern des Ausgrabungsjournals (RS) oder denen

des Louvremuseums-Inventars (AO) versehen sind. Solche

gruppenmäßigen Veröffentlichungen sind: die unter dem

Titel „Les inscriptions cuneiformes de Ras Shamra", der auch

die damals zutage gekommenen sechs Texte in sumerisch-

akkadischer Schrift und Sprache mit umfaßt in Syria 10,

S. 304—310. Taf. LXI—LXXIX als 1-48.1—6 mitgeteilten

Texte aus der Grabung von 1929, von denen später mehrere

Paare als zu je einer Tafel gehörig erkannt worden sind; „Sur

quatre fragments alphabetiques trouves ä Ras Shamra en

1934", Nr. 1— IV (Syria 16, S. 181—187); „Etats nominatifs

et pieces comptables provenant de Ras-Shamra", Nr. I—VIII

(Syria 18, S. 159—173); „Textes alphabetiques de Ras-

Shamra provenant de la IX* campagne, Nr. I—V (Syria 19,

S. 127—141); „Fragments alphabetiques divers de Ras-

1) Hier werden die keilschriftalphabetisch geschriebenen Texte

einerseits (1—48). Tf. LXI—LXXV. LXXVIII-LXXIX und die in

akkadischer Silbenschrift abgefaßten anderseits (1—6). Tf. LXXVI

bis LXXVII getrennt aufgeführt. Später, so in den gleich zu nennen¬

den Veröffentlichungen in Syria 21, S. 123—151. 247—276, erscheinen keilschriftalphabetische und akkadisch geschriebene Texte in derselben Nummernreihe.

34«

(6)

512 O. EissvBLDT, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Shamra", Nr. I-XI (Syria 19, S. 335-344; 20, S. 114—133);

„Les villes et les corporations du royaume d'Ugarit", Nr. I

bis XIV (Syria 21, S. 123—151); „Lettres et documents admi¬

nistratifs provenant des archives d'Ugarit", Nr. I — ^VI

(Syria 21, S. 247—276); „Textes administratifs de Ras-Shamra

en cuneiforme alphabetique" und „Nouveaux textes admi¬

nistratifs de Ras-Shamra", Nr. I—XXXIV (Revue d'Assy¬

riologie 37, 1940, S. 11—44. 129-153); „Cinq tablettes acca-

diennes de Ras-Shamra", Nr. I—V (ebenda 38,1941, S. 1—12)').

Virolleaud's Zitierungsweise haben sich neben anderen an¬

geschlossen : Dussaud in seinem S. 507 genannten Buche über

die „Decouvertes de Ras Shamra" und E. Hammershaimb

in seinem 1941 in Kopenhagen erschienenen Werke „Das

Verbum im Dialekt von Ras Schamra". Von beiden werden

die literarischen Texte mit den von Virollkaud eingeführten

Siglen I* AB, I AB, II AB usw., die 48 keilschriftalphabe¬

tischen Tafeln oder Tafelfragmente von 1929 aber mit den

Nummern 1—48 und die übrigen nichtliterarischen Texte ge¬

legentlich mit den von Virollkaud gebrauchten Namen oder

Siglen, wie Trait, hipp., meistens jedoch mit der seit 1935 ja

von ihm mitgenannten Fund- oder Museumsnummer, etwa

R§ 9479 oder AO 17292, zitiert. Es ist aber bezeichnend, daß

Dussaud einmal, offenbar unbewußt, in die gleich zu be¬

schreibende Zitierungsart Hans Bauer's hinübergleitet. Auf

S. 101 seines eben wieder erwähnten Buches und dement¬

sprechend im Index auf S. 207 nennt er unter den Texten

von 1929, unter denen er mit allen anderen sonst nur die

1929 in der Syria veröffentlichten Tafeln und Tafelfragmente

versteht, auch Nr. 51. Die Gruppe der keilschriftalphabeti¬

schen Texte von 1929 weist aber nur 48 Nummern auf, und

1) Ein paar kleine keilschriftalphabetische Texte sind von

E. Dhobhb, R. Ddsbaud und Fb. Thubbad-Dangin veröffentlicht

worden, von Dhobmb „Deux tablettes de Ras-Shamra de la campagne

de 1932" (Syria 14, S. 229—237) und , .Nouvelle lettre d'Ugarit en 6criture alphabitique" (Syria 19, S. 142—146); von Düssaüd „Deux stfeles de Ras Shamra portant une dMicace au dieu Dagon" (Syria 16,

8.177—180); von Thdbbaü-Damoi» ,,Une tablette bilingue de Ras

Shamra" (RA 37, S. 97—118).

(7)

die Benennung der hier von Dussaud gemeinten Tafel, näm¬

lich des Syria 14, S. 231—235 von Dhormk veröffentlichten

und Syria 20, S. 129—133 von Virolleaud wiederholten —

übrigens auch nicht 1929, sondern erst 1932 gefundenen —

Textes als Nr. 51 erklärt sich so, daß Dussaud hier Bauer's

Zitierungsweise gefolgt ist*); denn Bauer gibt diesem Text

die Nr. 51. Das ist ein an sich gleichgültiges, unbedeutendes

Versehen, aber es genügt zu zeigen, daß die Schaffung einer

eindeutigen, allgemein anerkannten Zitierungsweise eindrin¬

gendes Bedürfnis ist.

Hans Bauer, von dem eben schon die Rede war, hat in

seinem Buche von 1936 „Die Alphabetischen Keilschrifttexte

von Ras Schamra" die von Virolleaud durchgeführte Unter¬

scheidung großer und kleiner Texte insofern beibehalten, als er

jene mit großen lateinischen Buchstaben — A, B, C usw. —,

diese mit arabischen Zahlen — 1, 2, 3 usw. — bezeichnet, ist

dabei aber in folgenden Punkten eigene Wege gegangen:

1, Als große Tafeln läßt er nur die mehrkolumnigen gelten,

so daß der immerhin 76 Zeilen umfassende Text von der

,, Naissance des dieux gracieux et beaux" (SS) trotz seines

literarischen Charakters nicht als großer, sondern als kleiner

Text gezählt und nicht mit einem großen lateinischen Buch¬

staben, sondern mit einer arabischen Zahl, 60, bedacht wird.

2. Als Siglen für die so verbleibenden großen, also die mehr¬

kolumnigen Tafeln behält er nicht Virolleaud's, von ihren

Namen abgeleiteten Sigla — AB, D, K usw. — bei, sondern

er bezeichnet sie ganz formal mit den Buchstaben des großen

lateinischen Alphabets — A, B, C — und läßt für die Zu¬

teilung des Buchstabens im allgemeinen die Reihenfolge ihrer

Auffindung oder Veröffentlichung maßgebend sein. A* ent¬

spricbt Virolleaud's I* AB, A dessen I AB, B dessen II AB,

C dessen III AB, D dessen BH. 3. Für die 48 Texte von 1929

beläßt er es bei ihrer Bezeichnung als 1—48, und zwar auch

1) s. 94 — im Index S. 207 mit Recht nicht unter „Ras Shamra

1929" mit genannt — bemerkt er in Anm. 3 zutreffend: ,, c'est le n" 51 de H. Baues, Die alphab. Keilschrifttexte von Ras Schamra".

(8)

514 O. Eissfeldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

da, wo er festgestellt hat'), daß nicht jede Zahl einer beson¬

deren Tafel entspricht, vielmehr mehrfach je zwei — 8-^31,

11 + 38, 13 -1-43, 48 -t- 23, 34 +45 — zusammengehören.

Für die übrigen kleinen Texte aber setzt er die Zählung

über 48 hinaus fort und kommt, im Mai 1936, so bis Nr. 67.

Dabei ist ihm für die Zählung der Texte im allgemeinen das

Jahr ihrer Auffindung'') oder die Folge ihrer Veröffentlichung ^)

maßgebend. Gelegentlich läßt er sich aber auch von anderen

Rücksichten leiten. So gehörte seine Nr. 59, Syria 15, S. 243

veröffentlicht, bei strenger Anwendung des eben genannten

Prinzips vor Nr. 56—58, die Syria 15, S. 244—250 mitgeteilt

sind. 59 ist aber 56—58 gegenüber ein sehr unbedeutendes

Stück und wohl darum ihnen nachgestellt. Eine Inkonsequenz

stellt es auch dar, wenn die Syria 16, S. 155f. Taf. XXXI.

S. 177—180 von Cl. F.-A. Schaeffer und Dussaud ver¬

öffentlichten beiden Stelen-Inschriften als 61 A und 61 B auf¬

geführt werden und nicht jede ihre eigene Zahl erhalten, und

dasselbe gilt von den beiden kegelförmigen Verschlußmarken

65 A und 65 B, die Schaeffer und Virolleaud in Syria 15,

S. 118f. 134f. beschrieben und herausgegeben haben. Beide

Male ist es die Tatsache, daß die ersten Herausgeber diese

Texte je mit A und B bezeichnet haben, die Bauer zur Ab¬

weichung von seinem System der Durchzählung veranlaßt

hat. Ganz außerhalb der Zählung bleiben die beiden Beil¬

oder Hacken-Aufschriften aus Syria 10, S. 295 f. Taf. LX, 2. 4,

die S. 63, am Schluß des Büchleins, nach Nr. 67, der letzten,

unter der Überschrift „Beile mit Aufschrift" nachgetragen

werden, und die Aufschrift auf einem bereits 1929 gefundenen

und in Syria 10, S. 292. 300. 308 veröffentlichten Siegel¬

zylinder, die S. 28. 63 nur nebenbei erwähnt wird. Von den

1) H. Baüeb, Entzifferung der Keilschrifttafeln von Ras Schamra, 1930, S. 2.

2) Der als 49 numerierte, erst 1934 in Syria 15, S. 153 veröffent¬

lichte Text ist, weil bereits 1929 gefunden, gleich an die ja ebenfalls 1929 zutage gekommenen Texte 1—48 angeschlossen.

3) Die Texte 51—58 sind in dieser Reihenfolge in der Syria er¬

schienen: Syria 14, S. 231—235. 235—237 ; 15, S. 75—83 (zwei Texte).

147—154. 244—249. 249f. 250f.

(9)

zuletzt genannten Inkonsequenzen einmal abgesehen, stellt

sich nach Hans Bauer der im Mai 1936 vorhandene Bestand

an keilschriftalphabetischen Ugarit-Texten also so dar: A, B,

C, D und 1 bis 67.

Bauer's Zitierungsweise ist weitergeführt worden von

H. L. Ginsberg. Dieser hatte sich zunächst an Virolleaud's

System angeschlossen, hat aber 1938 das BAUEn'sche über¬

nommen und es auf die inzwischen hinzugekommenen Texte

ausgedehnt*). Die mehrkolumnigen, also in Bauer's Sinne

großen Texte Danel, Keret, 'Anat et la genisse, 'Anat — bei

Virolleaud I—IV D, I—III K, IV AB und V AB — erhalten

die Siglen 1 — 4E, 1 —3 F, G, H, der nur einkolumnige „Hymne

phenicien au dieu Nikal et aux deesses Koäaröt", Virolleaud's

NK, aber die Zahl 68.

C. H. Gordon, der, wie er im Vorwort nachdrücklich

betont, im übrigen sehr viel aus Ginsberg's Arbeiten über

die Texte von Ras Schamra übernommen hat, ist in seinem

Buch „Ugaritic Grammar. The Present Status of the Lingui¬

stic Study of the Samitic Alphabetic Texts from Ras Shamra",

Rom 1940 hinsichtlich der Zitierungsweise der im Keilschrift¬

alphabet geschriebenen Taxte doch seine eigenen Wege ge¬

gangen. Die in Syria*) erschienenen Texte werden von ihm

in der Folge ihrer Veröffentlichung durchgezählt, die vor

den Syria 10, S. 304—310. Taf. LXI—LXXIX veröffentlich¬

ten 48 Texten von 1929, nämlich dort auf S. 295 f. Taf. LX,

2. 4, erwähnten und abgebildeten beiden Beilaufschriften als

a und b bezeichnet und der von Virolleaud übernommenen

Zahlenreihe 1 —48 vorangestellt, die in Buchform heraus¬

gegebenen Texte, also Danel, Keret und 'Anat, mit den Namen

der in ihrem Mittelpunkt stehenden Gestalten, also 1—4 Aqht »),

1) Ba'l and 'Anat (Orientalia N. S. 7, 1938, S. 1—11), S. lf.

2) Damals waren in der „Revue d'Assyriologie" noch keine Texte veröfTentlicht.

3) Gobdon und andere wählen diesen Namen, weil die Tafel I D

die Überschrift Vqht „Von Aqhat (handelnd)" trägt und damit nach

Aqhat, dem Sohne Dan'els, nicht nach diesem selbst benannt ist.

(10)

516 O. EiBSPBLDT, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Teite

Krt*), 'nt") benannt. Texte, die wie 'Anat, Stück A, Stück B

und Stück C — zuerst in Syria 17, S. 335—345; 18, S. 85

bis 102. 256 —270 veröflentlicbt und dann im 'Anat-Buch

wiederholt — zweimal erschienen sind, werden von Gordon

auch zweimal berücksichtigt, wobei im genannten Falle die

drei Erstveröffentlichungen, weil von der Syria gebracht, mit

Zahlen 78, 79, 88, die Wiederholung, weil in Buchform ge¬

schehen, wie der nur so veröffentlichte Rest des 'Anat-Textes

mit 'nt benannt werden, a, b, 1—107, Aqht, Krt, 'nt — das

ist das Schema, in dem Gordon die keilschriftalphabetischen

Texte von Ras Schamra untergebracht hat.

Die drei oder vier eben geschilderten Zitierungssysterae

haben also ganz nur das gemeinsam, daß sie die 1929 ge¬

fundenen und in Syria 10 veröffentlichten keilschriftalpha¬

betischen Tafeln alle, wie es dort geschehen ist, als Nr. 1

bis 48 zählen. Im übrigen aber geht jedes System seine eigenen

Wege, eine Tatsache, die den Vorschlag einer allen billigen

Anforderungen entsprechenden und darum zu allgemeiner

Befolgung geeigneten Benennung der Texte nicht nur recht¬

fertigt, sondern geradezu fordert.

Ein solcher Versuch wird zunächst unbedingt das bei¬

behalten müssen, was den bisher befolgten Systemen gemein¬

sam ist, also vor allem die Zahlen 1—48 für die Texte von

1929. Weiter gehen, bei aller Verschiedenheit in der Anwen¬

dung dieses Prinzips im einzelnen, Virollkaud, Dussaud

und Hammershaimb einer-, Bauer, Ginsbero und Gor¬

don anderseits doch schließlich aucb noch darin zusammen,

daß sie alle einen Unterschied machen zwischen ,, großen" und

„kleinen" Texten, indem sie jene mit Namen oder großen latei-

1) Damals war nur die Tafel I K veröffentlicht, so daß Gobdon

nicht zwischen mehreren Krt-Tafeln zu unterscheiden brauchte.

2) Den von Vibollbaud mit unter dem Gesamtnamen 'Anat be¬

faßten, aber von dem Haupttext V AB als VI AB unterschiedenen

Text (vgl. S.509, Anm. 4) macht Gobdon dadurch kenntlich, daß er hier

die Tafeln IX und X des 'Anat-Buches, die diesen Text bringen, mit¬

nennt, ihn also als 'nt pl. IX oder pl. X anführt, während der auf den

Tafeln I—VIII stehende Text, VAB, von ihm einfach als 'nt zitiert

wird.

(11)

nischen Buchstaben, diese hingegen mit Zahlen bezeichnen.

So wird auch dies Prinzip beizubehalten sein, und zwar am

ehesten in der Form, die Virolleaud ihm gegeben hat. Zu¬

nächst empfiehlt es sich nämhch immer, die von dem ersten

Herausgeber oder dem Entdecker eines Gegenstandes ihm

gegebenen Namen beizubehalten, selbst wenn dabei einige

Schönheitsfehler in Kauf genommen werden müssen*), und

die Naturwissenschaftler gehen bekanntlich in der Befolgung

dieses Grundsatzes sehr weit. Sodann hat die Bezeichnung

der literarischen Texte mit Siglen, die von ihrer vollen Be¬

nennung, genauer: von den Namen der in ihrem Mittelpunkt

stehenden Gestalten hergenommen sind, das für sich, daß

sich für den Benutzer mit ihnen sofort eine Vorstellung von

dem Inhalt dieser Texte verbindet. Bauer's und Ginsberg's

Siglen: große lateinische Buchstaben wie A, B, C für die

mehrkolumnigen, arabische Zahlen wie 60 und 68 für die ein-

kolumnigen Tafeln, nach dem rein formalen Gesichtspunkt

der Reihenfolge ihrer Veröffentlichung gewählt, vermögen

dagegen im günstigsten Falle erst nach sehr langem Gebrauch

diesen Dienst zu tun. Zudem müßten jetzt, da — anders als

zur Zeit der Entstehung des BAUEn'schen und des Ginsberq'-

schen Systems — einige mehrkolumnige Texte geschäftlicher

Art vorliegen*), auch diese mit großen lateinischen Buch¬

staben bezeichnet werden, so daß die Grenze zwischen lite¬

rarischen und unliterarischen Tafeln, die doch wenigstens bis

zu einem gewissen Grade auch von Bauer und Ginsberg

festgehalten wird, völlig verwischt würde und man an die

nun zahlreicher gewordenen großen lateinischen Buchstaben

nur noch schwerer ein Bild von dem Inhalt der so markierten

Texte anknüpfen könnte. In Gordon's System, nach dem ja

1) So wäre aus dem S. 515, Anm. 3 genannten Grunde I—IV Aqhat

in der Tat besser als I—IV Danel.

2) Z. B. die von Vieolleaud im Memorial Lagrange, 1940, S. 39—49 veröffentlichte Tafel, von ihm ,,Etat de Solde" (ES) benannt, eine

Liste von den Bezügen oder Leistungen bestimmter Bevölkerungs¬

gruppen, die 6 Kolumnen aufweist und an Umfang alle bisher in Ras

Schamra zutage gekommenen Tafeln übertrifft.

(12)

518 O. EissFKLDT, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

nur die in Buciiforin erschienenen Texte, Danel oder Aqht,

Keret oder Krt, 'Anat oder 'nt, mit Namen benannt, alle

anderen aber, literarische wie unliterarische, mit arabischen

Zahlen bezeichnet werden, I* AB, 1-lVAB, BH, SS, NK,

also irgendwo neben Texten von ganz kleinem Umfang und

sehr gleichgültigem Inhalt in der Zahlenreihe 1—107 zu

stehen kommen, ist es, von jenen drei abgesehen, vollends

an dem, daß zwischen Inhalt und Bezeichnung der Texte

jede Verbindungsmöglichkeit fehlt. Wenig glücklich ist in

Gordon's System weiter, daß er die zweimal veröffentlichten

Texte zweimal zählt und daß er Virolleaud's VI AB die um¬

ständliche Bezeichnung 'nt pl. IX und 'nt pl. X gibt*). So

empfiehlt sich in der Tat für die literarischen Texte die Bei¬

behaltung der ViROLLEAUo'schen Siglen. Ob und wie das etwa

auch mit den Namen und Siglen, die er einigen kleinen Texten

gegeben hat, geschehen soll, wird gleich zu erörtern sein. Zu¬

nächst gilt es, über die Bezeichnung der kleinen Texte über¬

haupt Klarheit zu gewinnen.

Über deren Benennungsart ist nun eigentlich schon da¬

durch entschieden, daß für die Texte von 1929, die durchweg*)

kleine Texte sind, die damals gewählte Bezeichnung als 1 —48

in der Folgezeit ganz allgemein beibehalten worden ist. Denn

das bedeutet, daß die nach 1929 zutage gekommenen oder

veröffentlichten kleinen Texte in der Folge ihres Erscheinens

mit den auf 48 folgenden Zahlen zu benennen sind, oder

richtiger: mit den Zahlen von 52 ab. Denn die, wie wir sahen,

von Bauer am Schluß seines Büchleins von 1936 auf S. 63

ohne Zählung nachgetragenen und von Gordon den Stücken

1—48 als a und b vorangestellten zwei Beilaufschriften von

1929 haben ebenso Anspruch auf regelrechte Mitzählung wie

1) Vgl. S. 516, Anm. 2.

2) Wenn Text 6 ein Fragment des Al'iyan-Ba'al-Epos dar¬

stellen sollte — so II. L. GiNSBBRo, Tarbiz 6, 1934, S. 102—105 und

Orientalia N. S. 5, 1936, S. 172 —, so wäre das eine Ausnahme, die

die Regel bestätigen, aber die Hinzuzählung dieses Textes zu der

fest gewordenen Größe der kleinen Texte 1—48 von 1929 natürlich

nicht im mindesten erschüttern würde. Ganz scharfe Grenzen lassen

sich hier eben nirgends ziehen.

(13)

die bei Bauer und Gordon fast oder ganz unberücksichtigt

gebhebene Siegelzylinderbeschriftung von 1929. Jenen ge¬

bührt die Benennung mit 49 und 50, dieser die mit 51, und

für die Benennung der weiteren Texte stehen dann erst die

Zahlen von 52 ab zur Verfügung. Mit diesen sind also die von

1931 ab — 1930 sind keine Texte dieser Art veröffentlicht

worden — erschienenen kleinen Texte zu bezeichnen, und

zwar am zweckmäßigsten in der von Gordon ja auch streng

innegehaltenen Reihenfolge ihrer Veröffentlichung, ohne jede

Rücksicht auf das Datum ihrer Auffindung. Fragmente, die

sich als Teile einer bereits mit einer Zahl bedachten Tafel

herausstellen, erhalten dabei kerne neue Zahl*), sondern jene

wird als auch für sie gültig betrachtet. Wo es sich um An¬

führung zahlreicher Belegstellen handelt, wie in dem noch

fehlenden, aber notwendigen Lexikon der Ras-Schamra-Texte

und in Untersuchungen ihrer Grammatik, werden die kleinen

Texte ausschließlich mit ihren arabischen Zahlen benannt.

Dagegen können Arbeiten, die einem kleinen Ausschnitt

dieser Texte gelten oder gar nur einem von ihnen, getrost

neben den Zahlen auch die Namen verwenden, die Virol¬

leaud oder andere ihnen einmal gegeben haben, also etwa

Trait, hipp., Etat de Solde oder ES und dergleichen. Doch

ist das dann immer nur eine Näherbestimmung der Zahl, die

ihrerseits die maßgebende Zitierungsnorm bleibt. Da fast

anderthalbhundert kleine Texte vorliegen, ergibt sich so

eine bis 144 reichende Reihe. Das für alle in keilschriftlichem

Alphabet abgefaßten Texte geltende Gesamtschema aber

zeigt ein Nebeneinander großer, z. T. römische Zahlen vor

1) So erhalten die Tafelfragmente, die von Vibolleaüd in RA 37,

S. 129—134 als Nr. XXI und XXII gezählt, aber ausdrücklich der¬

selben einen Tafel zugewiesen werden, bloß eine Zahl, nämlich 131.

Nur müssen, da Nr. XXI und Nr. XXII beide ein Stück der V. Ko¬

lumne des Textes enthalten, deren in XXI stehende Zeilen als 1* bis

13* gezählt und die sternlosen Zahlen (1—10) den von Nr. XXII ge¬

brachten Zeilen der V. Kolumne vorbehalten werden. Da die über 48

hinausgehende Zahlenreihe noch flüssig und nicht wie 1—48 eine fest

gewordene Größe ist, liegt (vgl. oben S. 513f.) kein Anlaß vor, das

Vorbild von 8 -f 31, 11 -f 38,13 -j- 43, 48 -f 23, 34 + 45 nachzuahmen.

(14)

520 O. Eissfbldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

sich sehender lateinischer Buchstaben oder Buchstabenpaare

-I*AB, I-VIAB, BH, SS, NK, I-III D, I-III K,

I — III Rp. — einerseits und der Zahlenreihe 1—144 anderseits

und ähnelt damit der für die Handschriften der griechischen

Bibel üblichen Zitierungsmethode, die für die Majuskeln große

lateinische Buchstaben — A, B,.C usw. —, für die Minuskeln

aber arabische Zahlen verwendet.

Ehe indes die in keilalphabetischer Schrift abgefaßten

Texte nach der Ordnung des eben aufgestellten Schemas vor¬

geführt werden können, müssen noch zwei Vorfragen geklärt

werden. Die erste ist die, ob in dieses Schema wirklich alle so

geschriebenen Texte aufgenommen werden sollen oder nur

diejenigen unter ihnen, die den „ugaritischen", auch alt-

phönizisch oder altkanaanäisch genannten Dialekt aufweisen.

Ein Teil der im ugaritischen Alphabet geschriebenen Texte

ist ja in churrischer Sprache gehalten und ein anderer, wie es

scheint, in akkadischer. Zur ersten Gruppe gehören fünf Stücke

der 48 Tafeln von 1929, nämlich 4, 7, 28, 34 + 45, 35, weiter

die Götterliste aus Syria 12, S. 389f., der Seleg-Text aus Syria

15, S. 147—154 sowie das hier S. 153, Fig. 2 mit ihr zusammen

mitgeteilte kleine Fragment und schließlich die Syria 20,

S. 125—129 als Nr. XI veröffentlichte Tafel RS 372; zur

zweiten die von Virollkaud in Syria 20, S. 114—125 als

Nr. VII, VIII, IX und X der „Fragments alphabetiques divers

de Ras-Shamra" gebrachten und von Dhoruk in der Revue

d'Assyriologie 37, 1940, S. 83 —96 als „Textes accadiens

transcrits en ecriture alphabötique de Ras Shamra" er¬

klärten Taf ein RS 5303, AO 17292, AO 16294 und AO 17295.

So könnte es geboten erscheinen, für diese beiden Gruppen je

ein besonderes Zitierungsschema zu schaffen, sie bei dem Ent¬

wurf eines für die in ugaritischer Sprache abgefaßten Texte

gedachten Systems aber unberücksichtigt zu lassen. Für

die erste Gruppe liegt auch bereits ein solcher Versuch vor^).

1) Th. H. Gastbb, A new Asianic language (Occident and Orient.

Gaster Anniversary Volume, London 1936, S. 154—172) führt die da¬

mals vorliegenden sieben umfangreicheren churrischen Texte als A, B»

G, D, E, F, G an.

(15)

Aber mit der Tatsache, daß die Tafeln oder Tafelfragmente

1—48 von 1929, deren Zählung ja mit Recht allgemein bei¬

behalten worden ist, auch churrische Texte umfassen, ist

hier wiederum die Entscheidung gefällt, und zwar dahin, daß

■wenigstens die churrischen Texte, soweit nach 1929 zutage

gekommen, in die auf 1—48 oder 1—51 aufgebaute Zahlen¬

reihe einzugliedern sind, und was den churrischen Texten

recht ist, wird den in ugaritischer Transkription gebotenen

akkadischen bilhg sein*). Diese zunächst durch einen Zufall

veranlaßte Maßnahme wird zugleich durch wichtige sach¬

liche Erwägungen gestützt. Hinsiohtlich des Wortschatzes

sind die Grenzen zwischen dem ugaritischen Dialekt und dem

in Ugarit gesprochenen Churrisch fließend, da eine ganze

Reihe von Vokabeln, vor allem Namen, von der einen in die

andere Sprache eingedrungen sind. So weist etwa der ira

übrigen churrische Text Rä 372 (Syria 20, S. 125—129 Nr. XI)

in Stück B, Zeile 8 und 9 zwei Worte, tmn und tn, auf, die

kaum etwas anderes sein können als die ugaritischen Zahl-

■worte „acht" und „zwei", hebräisch !?mönäh und Pnayim.

Ähnlich steht es bei den vier akkadischen Texten in ugariti¬

scher Transkription (Syria 20, S. 114—125; Revue d'Assyrio¬

logie 37, S. 83 —96). Der erste von ihnen, RS 5303, bietet in

seiner ersten, von der zweiten durch einen horizontalen Strich

abgetrennten Hälfte nach Dhormx's einleuchtender Analyse

zwar akkadische Worte, in der zweiten aber ugaritische, und

die sonst ganz akkadischen Texte AO 17292, AO 16294,

AO 17295 weisen wenigstens je ein ugaritisches Wort auf,

m'nÄ, „seine Antwort". Daher werden sowohl die churrischen

als auch die ugaritisch transkribierten akkadischen kleinen

Texte — große dieser Art sind nicht vorhanden — mit den

in ugaritischer Sprache abgefaßten in eine Zahlenreihe auf-

1) Die paar Texte, bei denen sich wegen der Kleinheit ihres Um¬

fangs oder aus anderen Oründen ihre Sprachzugehörigkeit überhaupt

nicht feststellen läßt, wie die Syria 15, S. 103f.; 16, S. 186t. ver-

öflentlichten, unsere Nummern 57 und 71, haben natürlich in der

Reihe der keilschriftalphabetisch geschriebenen kleinen Texte ohne

weiteres Heimatrecht.

3 5

(16)

522 O. Eissfbldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

zunehmen sein. Nur dürfte es sich empfehlen, der jeweiligen

Zahl bei den churrischen Texten den Exponenten den

ugaritisch transkribierten akkadischen ein hinzuzufügen,

so daß diese Texte als 4 und 91 usw. aufzuführen

wären. Ein derartiger Exponent dürfte auch bei der Zahl für

diejenigen keilschriftalphabetischen Texte angebracht sein, die,

sonst grnz im ugaritisch-altkanaanäischen Dialekt gehalten,

wie die Syria 18, S. 163—166 Nr. II vorgelegte Liste von

Bezügen oder Leistungen bestimmter Gilden an Mehl und

Silber R5 8252, diese Materialien und ihre Maße mit sume¬

risch-akkadischen Ideogrammen ausdrücken oder, wrie das

Syria 21, S. 132 f. Nr. VIII veröffentlichte Verzeichnis von

zwölf je zur Ablieferung einer bestimmten Anzahl von Krügen

Wein verpflichteten Städten RS 10045, die Summe der uga¬

ritisch aufgeführten Einzelzahlen in akkadischer Sprache geben

oder, wie die ebendort, S. 267—273 als Nr. V mitgeteilte Auf¬

zählung von Frauen, Söhnen, Töchtern, Jünglingen, Jung¬

frauen und Dienern, die sich in etwa dreißig nach ihren Be¬

sitzern benannten Häusern befinden, RS 11857*), am Rande

einen akkadischen Vermerk über ihren Inhalt aufweisen.

„Rn.ak." _ „Rubrum akkadisch" mag in solchen Fällen

der Zahl beigegeben werden, so daß jene drei Texte in dem

Schema als 73 98 und 107 ^ erscheinen.

Die zweite Vorfrage bezieht sich auf die Art, wie bei den

einzelnen Texten, für die ihre Benennung mit lateinischen

Buchstaben oder mit arabischen Zahlen nun sichergestellt ist,

ihre Unterteile — Kolumnen, Vorder- und Rückseite, Rand —

zu zitieren sind. Auch hier herrscht nämlich ein ziemliches

Durcheinander, indem sich die einen Virolleaud's Zitierungs¬

weise angeschlossen haben, die anderen ihre eigenen Wege

gegangen sind. So hat Virollkaud den auf der fragmenta¬

rischen sechskolumnigen Tafel AO 16638 -+- 16639 stehenden

'Anat-Text mit Rücksicht auf den Inhalt des Erhaltenen in

sechs, als A, B, C, D, E, F bezeichnete Teile gegliedert und

1) Zum Verständnis dieses Textes vgl. jetzt A. Alt, Ein phöniki-

sches Staatswesen des frühen Altertums (Forschungen und Fort¬

schritte 18, 1942, S. 207—209).

(17)

nach diesen Teilen, also A, 1 usw.; B, 1 usw., die einzelnen

Zeilen zitiert, nicht wie sonst nach Kolumnen. Gordon da¬

gegen zählt auch hier die Kolumnenzeilen durch, was etwa

bei Kol. III, Zeile 1 mißverständlich ist, da III, 1 bei Virol¬

leaud zweimal erscheint, einmal als B, 42, sodann als G, 1.

Einerlei, ob hier und in anderen Fällen die von Virolleaud

vorgenommene Einteilung der Texte immer die ideale Lösung

darstellt, als Maßnahme des ersten Herausgebers verdient sie

jedenfalls Gefolgschaft, schon darum, weil nur so beim Nach¬

schlagen schnelles und eindeutiges Finden der jeweilig ge¬

meinten Stelle gewährleistet ist. Das Gesagte bedeutet, daß

auch sonst die von Virolleaud durchgeführte Bezeichnung

der einzelnen Textteile Anspruch auf Annahme hat. Wo er

face und revers. Vorder- und Rückseite einer Tafel unter¬

scheidet, ist diese Unterscheidung mitzumachen. Wo er nicht

zu entscheiden wagt, welche von den beiden Seiten einer

Tafel die Vorder- und welche die Rückseite bildet und daher,

wie bei RS 11858 in Revue d'Assyriologie 37, S. 11 —16, die eine

Seite A, die andere B benennt, ist das beizubehalten, und A,

B, G usw. sind auch da zu übernehmen, wo sie nach Art der

bei VAB, beim 'Anat-Text, befolgten Methode zur Benennung

der einzelnen, unzusammenhängenden Stücke einer Tafel

dienen, wie das bei dem Revue d'Assyriologie 37, S. 135f.

als Nr. XXIII veröffentlichten Text der Fall ist. Wo Virol¬

leaud die Zeilen von Vorder- und Rückseite und die vom

Rand durchzählt, ist dem zu folgen, und ebenso, wo er auf

der Rückseite mit Zeile 1 neu beginnt und die Randzeile

nicht in die Hauptzeilenzählung einbezieht. Nur bei einigen

der 48 Texte von 1929 wird Virolleaud's Zeilenzählung

preiszugeben und an ihrer Statt die von Hans Bauer durch¬

geführte zu befolgen sein, vor allem in den Fällen, wo sich

herausgestellt hat, daß zwei zunächst als verschiedene Tafeln

aufgefaßte Stücke in Wahrheit zu einer einzigen Tafel ge¬

hören*). Hier werden also mit Bauer hinter der ja auch

von ihm für diese Tafeln beibehaltenen Doppelzahl, etwa

1) Vgl. Hans Bauee, Entzifferung der Keilschrifttafeln von Ras

Schamra, 1930, S. 2.

(18)

524 0. Eissfbldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

13 + 43, die zu ihnen gehörenden Zeilen durchgezählt und

nicht auf die beiden Stücke verteilt, so daß sich bei der Tafel

13 + 43 dieses Bild ergibt 13 + 43,1—25*).

Das für die im keilschriftlichen Alphabet abgefaßten Ta¬

feln geltende Schema, das nun folgt, gibt hinter dem Siglum

des jeweiligen Textes an, wie seine Zeilen zu zitieren sind, ob

bloß als solche oder nach Kolumnen, nach Vorder- und Rück¬

seite und Rand, nach seinen einzelnen Teilen A, B, C usw.').

Dann folgt eine möglichst in einem Wort — Epos, Brief,

Liste — zusammengefaßte Charakterisierung des Textes, die

in Anbetracht der hier gebotenen Kürze und unseres in dieser

Hinsicht noch recht unvollkommenen Erkenntnisstandes nur

sehr roh sein kann*) imd nicht Helten, namentlich bei frag¬

il Umgekehrt ist Text 10, für den Bxmn 16 ZeUen angibt, nach

ViBOLLBAUD, RA 38, S. 12, Anm. 2 mit 17 Zeilen anzusetzen, das

bei Baubb am Schluß von Z. 16 stehende bt*l nämlich als Z. 17

zu zählen, wie überhaupt die Korrekturen, die Vibollbads hin und

her in seinen Arbeiten — etwa Syria 19, S. 338, Anm. 4 zu Text 44

— an Baubb's Buch von 1936 anbringt, sorgsame Beachtung ver¬

dienen. Dies fliem docet! Die unten S. 525—532 folgende Ubersicht t)ber die keilschriftalphabetischen Texte nennt, ohne Vollständigkeit anzustreben, in der Spalte „Veröffentlicht in" die Stellen, in denen

solche Verbesserungen vorgenommen werden. — Bei Baubb's Text 50,

unserer Nr. 52, ist die Zählung von nur 9 Zeilen für die Vorderseite statt 10 bei Vibollbaud, Syria 12, S. 389f. ein einfacher Fehler, in¬

dem Baubb Zeile 6 ^btd versehentlich ausgelassen hat.

2) Die Hinzufügung von Kolumnen und Zeilenzahlen zu den

Siglen der Texte ermöglicht zugleich einen schnellen Überblick über ihren Umfang.

3) Eine stattliche Anzahl von Texten stellt Listen dar und ist

daher als Götternamen (GN)-, Personennamen (PN)-, Ortsnamen (ON)-,

Gilden-Liste oder dergleichen bezeichnet. Aber diese Bezeichnungsart wird eben nur der Tatsache gerecht, daß in diesen Texten eine größere oder kleinere Zahl von Göttern, Personen, Orten, Gilden oder anderer

Größen genannt werden, läßt dagegen unberücksichtigt, welchem

Zweck diese Aufzählung dient, ob Bezüge oder Leistungen der Ge¬

nannten gemeint sind, worin diese Leistungen oder Bezüge bestehen,

ob in Silber (116), in Mehl (73), in Ol (119) und Wein (98) oder in

Tagwerken (96), in der Stellung von Waffen oder Bewaffneten (101)

und ähnlichem; ob vom Besitz der Aufgezählten an Hausheiligtümem

<147), an Grundstücken (109), an FamiliengUedem und Vieh (137) usw.

(19)

mentarischen Texten ganz kleinen Umfangs, auch unterblei¬

ben muß; Ort der VeröffentlichungFund- oder Museums¬

nummer, Bauer's und Ginsberg's sowie Gordon's Siglen

schließen sich an.

Die kellschriftalphabetischen Texte von Ras Schamra

Beieichjoang dea Textes mit Angabe der Zahl

•einer EolumncD and Zeilen

Inhalt

(Oattui«) VoiOSentUcht In

Fund¬

oder Uasenzns-Nr.

.-ai■ R B g sio PQÖ

s § a 3 a *

I* AB, 1 1-31 II 1-27 III 1-29 IV 1-26 V 1-25 VI 1-31 I AB, I l*-28». 1-39

II 1-37 III -f IV 1-51 V 1-28 VI 1-57 II AB, I 1-44 II 1-48

IIH-53 IV-fV 1-127

VI 1-63 VII 1-60 VIII 1-47 Rd. 1 Variante 1-17

III AB, A 1-40 B

IV AB. I 1-23 II 1-39 III 1-38

V AB, A 1-28 B 1-44 C-f Dl-90 El*. 1-51 F 1-25

VI AB, II 1-25 III 1-30 IV 1-32 V 1-28 BH, I 1-41 II 1-62 SS, 1-76

Epos

Epos

Epos

Epos Epos Epos

Epos Epos Epos (Hymnus)

Syr. 15, S. 305-336.

Tf. XXXIX-XL Syr. 12, 8.193-224.

Tf. XXXVIII-XLIII.

S. 350-357; 15, S.226 bis 243

Syr. 13, S. 113-163.

Tf. XXV-XXX

Syr. 13, S. 158f. Fig. 1 Syr. 16, S. 29-45. Tl. XI Syr. 17, S. 150-173.

Tf. XXIV

VntoLLBAm], La Dresse 'Anat, 1938, S. 1-90.

Tf. I-VIII. XI. XII Ebenda, S. 91-102.

Tf. IX. X. XIII Syr. 16, S. 247-266.

Tf. XLV Syr. 14, S. 128-151.

Tf. XVIII. XIX

AO 16 641 + 16 642

A*

AO 16 640

AO 16 638 + 16 639 AO 16 643

Ca.b 0 H

D 60

die Rede ist. Ebenso bleibt unerkennbar, nach welchen Gesichts¬

punkten die betreffenden Namen aneinandergereiht sind, ob, wie 16,

nach der formalen Gleichheit ihres Anlauts oder der Zugehörigkeit zu

derselben Ortschaft (15) und Gilde (63). Vollends wird etwa Text 107

durch die Benennung als PN-Liste nur sehr ungenügend charakteri¬

siert, und ebenso ist die Bezeichnung vieler Texte kultisch-religiöser Art als „Opfer-Liste" (1), „Liturgie" (2), „Hymnus" (91-94) noch unzureichend und vorläufig.

1) In dieser Spalte werden in Auswahl noch Veröffentlichungen ge¬

nannt, die wichtige Bemerkungen über den betreffenden Text bringen.

ZeitKhrift d. DMO Rd. ««(Nene Folge Bd.*l) 3.1

:{:. *

67

49 -(- 62

51

68 76 'nt

'nt pl.

IX. X 75 52

(20)

526 O. Eissfbldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Heieictmaiig des Textee mit Angabe der Zahl

■einer Kolumnen nnd ZeUen

Inhalt (Qattang)

VerSIIentUcbt in

Pnnd- oder MueeumB-Nr.

o--

°2aS 3

* BM cna»

SKW

^5 Gordon's

1 Siglum

NK, 1-50 Epos (Hymnus) Syr. 17, S. 209-228.

Tf. XXV

68 77

1 D, (I-IV) 1-225 Epos Vibollbaud, La Legende

Phenicienne de Danel, 1936, S. 125-185.

Tf. I-IV. XII. XIII

AO 17 323 1 E 1 Aqht

II U, 1 1-49 II 1-47 V 1-39 VI 1-55 Rd. 1

Epos Ebenda, S. 186-216.

Tf. V-VIII. XIV. XV

AO 17 324 2 E 2 Aqht

III D, I 1-42 VI 1-34 Epos Ebenda, S. 217-227.

Tf. IX. X. XVI

AO 17 325 3 E 3 Aqht

1 K, (I-VI) 1-306 Epos Vibollbaud, La Legende

de Keret, 1936, S. 1-103. Tf. I-IV

AO 17190 1 F Krt

IliK.l-f II1-120III1-17 IV 1-18 V 1-52 VI

Epos Syr. 22, S. 105-136.

197-217

AO 17 326 2 F

III K, I-VI Epos (ilü. Syr., S. 755-762) 3 F

1 Rp., A 1-11 B 1-12 Epos Vibollbaud, Danel,

S. 228-230. Tf. XI.

XVII; Syr. 22, S.1-7

AO 17 321 4 E 4 Aqht

II Kp., 111-13 VI Epos Syr. 22, 8. 8-11 AO 16 648

III Rp., A 1-26 Bl-28 Epos Syr. 22, S. 12-30 AO 16 647

1, 1-22 Opfer-Liste Syr. 10, Tf, LXI 1 1

2, 1-35 Liturgie Syr. 10, Tf. LXII 2 2

3, 1-55 Opfer-Liste Syr. 10, Tf. LXIII 3 3

4 ehu., 1-62 GN-Liste Syr. 10, Tf. LXIV 4 4

5, 1-26 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXV 5 5

f., 1-36 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXVI;

22, S. 21

6 6

7 cho., 1_12 Syr. 10, Tf. LXVII 7 7

« + 31, 1-18 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXVII.

LXXIII

S+31 8-1-31

y, 1-17 Opfer-Liste Syr. 10, Tf. LXVII;

19, S. 336, Anm. 1

9 9

10, 1-17 PN-Liste Syr. 10, Tf. LXVIII;

RA 37, S. 11, Anm. 3;

38, S. 12, Anm. 2

10 10

11 H 38, 1-36 PN-Liste Syr. 10, Tf. LXVIII.

LXXIV;

RA37, S.ll, Anm. 3

11 + 38

11 -»- 38

(21)

Itescichnung des Textes mit Angabe der Zatil

»Riner Kolumnen und Zeilen

Inhalt (Gattung)

Veröffentlicht in

Fond- oder Museiuns-Nr.

'S."

.» S g§Sa i^-B 3 5"

IIu 3 CSo 3

12. 1-18 Waren-Liste? Syr. 10, Tf. LXIX;

19, S.336f. Nr. II

AO 12 004 12 12 -1-

97

13 +43, 1-25 Brief Syr. 10, Tf. LXIX.

LXXV

13 + 43

13 + 43

1'., 1-11 PN-Liste Syr. 10, Tf. LXX;

RA 37, S. 11, Anm. 3;

38, S. 12, Anm. 2

14 14

15, 1-13 PN-Liste Syr. 10, Tf. LXX;

RA 37, S. 11, Anm. 3;

38, S. 12, Anm. 2

15 15

16, 1-15 PN-Liste Syr. 10, Tf. LXX;

21, S. III, Anm. 1;

RA 37, S. 11, Anm. 3

16 16

17, 1-24 GN-Liste Syr. 10, Tf. LXX 17 17

18. 1-22 Brief Syr. 10, Tf. LXXI;

19, S. 344

18 18

19, 1-7. 7a-19 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXXI;

16, S. 182

19 19

20, 1-6 Brief Syr. 10, Tf. LXXI;

19, S. 341

20 20

21. 1-15 Brief Syr. 10, Tf. LXXI;

19, S. 341. 344;

Baobb, Entiifl. 1930, S. 2.21

21 21

22, 1-12 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXXII. 22 22

23 s. 48

24, 1-16 Syr. 10, Tf. LXXII 24 24

25, 1-6 Zahlen-Liste Syr. 10, Tf. LXXII 25 25

26, 1-11 Brief? Syr. 10, Tf. LXXII 26 26

27. A 1-9 Bl-10 28 ohu., Vs. 1-9 Rs. 1-9

Kult¬

vorschriften?

Syr. 10, Tf. LXXIII Syr. 10, Tf. LXXIII;

19, S. 340

27 28

27 28

29. 1-3 ON-Liste Syr. 10, Tf. LXXIII;

RA37, S.141, Anm.l

29 29

30, 1-6 ON-Liste Syr. 10, Tf. LXXIII 30 30

31 s. 8

32, 1-6 Brief Syr. 10, Tf. LXXIV;

19, S. 336, Anm. 1

32 32

35«

(22)

528 O. Eissfbldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

BeseichnuDg dea Textes mit Angabe der Zahi seiner Kolumnen und ZeUen

Inhalt

(Gattung) Terfiaentlicht in

Fund- oder Museums-Nr.

'S."

§ o akB .« w g PS« -g, u ^''m

cS5 Gordon'sSlglom

33, 1-9 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXXIV 33 33

34 + 45cliu._ i_i5 GN-Liste Syr. 10, Tf. LXXIV.

LXXV

34 -1- 45

34 -i- 45

350hn., 1-6 Syr. 10, Tf. LXXIV 35 35

36, 1-5 Zahlen-Liste Syr. 10, Tf. LXXIV;

19, S. 335, Anm. 2

36 36

37, 1-8 Syr. 10, Tf. LXXIV 37 37

38 s. 11

39, 1-4 Syr. 10, Tf. LXXIV 39 39

40, 1-5 Syr. 10, Tf. LXXIV 40 40

41, 1-6 Hotstaats-Liste Syr. 10, Tf. LXXV;

19,S.137.342.Anm.2;

RA 37, S. 150

41 41

42, 1-10 Syr. 10, Tf. LXXV 42 42

43 8. 13

44, 1-7 Syr. 10. Tf. LXXV;

19, S. 338, Anm. 4

44 44

45 8. 34

46, 1-10 Syr. 10, Tf. LXXV 46 46

47, 1-6 Syr. 10, Tf. LXXV 47 47

48-1-23, Vs. 1-9 Rs. 1-11 Kult¬

vorschriften

Syr. 10, Tf. LXXV.

LXXII

48 + 23

48 + 23

49, 1 Aufschrift auf

Beil

Syr. 10, S. 296. 306.

Tf. LX, 4

8. 63 a

50, 1 Aufschrift auf

vier Haclcen

Syr. 10, S. 296. 306.

Tf. LX, 2

S. 63 b

51, 1 Aufschritt auf

Siegelzylin¬

der

Syr. 10, 8. 292. 300.

308, Anm. 1; 15, S.247

S. 28.

63

5J«hn., Vs. 1-10 Rs.1-4 ON-Liste Syr. 12, S. 389f.;

HsozNf , Archiv orien¬

tälnf 4, S. 119-129

50 SO

53, 1-19 Liturgie Syr. 14, 8.231-235.

T1.XXV;20, 8.129-133

RS 4474.

AO 17 315

51 53.

107

54, 1-19 Brief Syr. 14, 8.235-237.

Tf. XXV; 15. S. 83.

395f.; Vibollbads, Danel, 1936, S. 54-58

RS 4475 52 54

(23)

UcieicbBong des Textes mit Angabe der Zahl seiner Kolumnen und Zeilen

Inhalt

(Gattung) VeröSentlicht in

Pund- oder Museums-Nr.

= .Ssi

S£3>

U XoQ

^5

«

"g iB .H s ■»O uo o 55. Vs. 1-14. 21 Rs. 1-4 Rezepte gegen

Pferdekrank¬

heiten

Syr. 15, S. 75f. 78-81.

304

53 55

56, 1-36

57, 1-11

Rezepte gegen Pferdekrank¬

heiten

Syr. 15, S. 76-79.

81-83. 304.

Syr. 15, S. 103f. 135

54

6C 56

57

58, 1-4 Verschlu߬

marke

Syr.l5, S.118. 123 Fig.8 rechts. 134

65 A 58

59. 1-2 Verschlu߬

marke

Syr. 15, S. 119. 123 Fig.8 links. 134 f.

65 li 59

f,0«.T.oha., 1-37 61 cho., 1-8

„Proklamation des Seleg"

Syr. 15. S. 147-154 Syr. 15, S. 153 Fig. 2

55 49

60 61

62, 1-4 Gilden-Liste Syr. 15, S. 243, Anm. 1;

18, S. 164, Anm. 2;

19, S. 137, Anm. 3

59 63

63. 1-41 PN-Liste Syr. 15, S. 244-249;

16, S. 225-228;

21, S. 150, Anm. 1;

RA 37, S. 11, Anm.4;

145, Anm. 1

56 64

64, A 1-11 Bl-U ON-Liste Syr. 15, S. 249f.;

19, S. 135; 21, S. 123

57 65

65. 1-5 PN-Liste Syr. 15, S. 250 f. 58 66

66, 1-3 Aufschrift auf

Stele

Syr. 16, S. 155f.

Tf. XXXI. 1. 3.

S. 177-180

61 A 69

67, 1-3 Aufschrift auf

Stele

Syr. 16, S. 155 f.

Tf.XXXI,2. S.177-180

RS 6215 RS 6133

61 B 70

68, 1-11 69. 1-2

Liste von^ Op¬

fern für Sapas

Syr. 16, S. 181 f. Nr. I Syr. 16, S. 182f. Nr. II

62 63

71 72 70, Vs. 1-5 Rs. 1-6

71, 1-5

Syr. 16, S. 184f. Nr. III Syr. 16, S. 171. 186f.

Nr. IV

RS 6174 R§ 6411

64 67

73 74

72, I 1-25 II 1-23 PN-Liste Syr.18, S.159-163 Nr.l RS 8183

-1- 8201

8(

73Ba.ak., i_6 Gilden-Liste Syr. 18, S. 163-166 Nr. II RS 8252 81

74. 1-4 Gilden-Liste Syr. 18, S. 166 Nr. III RS 8208 8:

75. 1-18 Schiffsbesat-

zungs-Liste

Syr.18, S. 167-168 Nr. IV

RS 8279 8:

(24)

530 O. EiBSPBLDT, Bestand und Benennung der Ras- Schamra-Texte

Bezeichnung des Textes Inhalt Fund¬ •

S E mit Angabe der Zatil

seiner Kolumnen und Zeilen (Oattnng)

Verfifientllcbt in oder Museums-Kr.

0 S« b£

00 !Z

76, 1-12 PN-Liste Syr.18, S. 169-170 Nr.V RS 8280 84

77, 1-7 PN-Liste Syr. 18, S. 171 Nr. VI RS 8277 85

78, 1-6 PN-Liste Syr.18, S. 172 Nr. VII RS 8213 86

79, 1-7 Hohlmaß- Syr. 18, S.172f. Nr.VIIl RS 8203 87

Liste

80, 1-15 Brief Syr. 19, S. 127-131 Nr.l.

S. 184-186. 196. 317

RS 9479 89

81, 1-7 Purpurwolle- Syr. 19, S. 131-133 Nr. II. RS 9011 90

Wiegeschein S. 196. 318, Anm. 1

RS 9469

82. 1-10 PN-Liste Syr. 19, S. l34f. Nr. III 91

83, A 1-17 Bl-15 Gefäß-Liste Syr. 19, S. 136-139 Nr. IV RS 9453 92 +

RS 9496 93

84. 1-2 Aufschritt aut Syr. 19, S. 140t. Nr.V 94

Tonnagelkopt

RS 8315

85, 1-18 Brief Syr. 19, S. 142-146.

184-186. 196. 317

95

86, 1-14 Liste von Gold- Syr. 19, S. 335 t. Nr. I AO 17 318 96

und Silber¬

mengen

87, 1-10 Waren-Liste Syr. 19, S. 337-339

Nr. III

98

88, 1-13 Waren-Liste Syr. 19, S. 339 f. Nr. IV AO 17 304 99

89, 1-12 Brief? Syr.l9, S. 340-343 Nr.V AO 17 290 100

90, 1-8 Brief Syr. 19, S. 343f. Nr.VI AO 17 305 101

911-8ak.tr., l-ig Hymnus Syr. 20, S. 114-116

Nr. VII ; RA 37, S. 84-86 Nr. VII

Rä 5303 102

92»k.tr., i_44 Hymnus Syr. 20, S. 117-122

Nr.VIIl; RA 37, S. 86-91 Nr.VIIl

AO 17 292 103

93ak.tr., Vs. 1-12 Rs. 1-3 Hymnus Syr. 20, S. 122t. Nr. IX;

RA 37,8.91-93 Nr. IX

AO 16 294 104

94 »k. tr.. Vs. 1-9 Rs. 1-14 Hymnus Syr. 20, 8. 124 f. Nr. X;

RA 37, S. 93-96 Nr.X

AO 17 295 105

95olm., A 1-19 B 1-15 Syr. 20, 8.125-129

Nr. XI

RS 372 106

96Ba.»k., 1-10 ON-Liste Syr. 21, S. 130 t. Nr. VI RS 11 850

97, 1-10 ON-Liste Syr. 21, 8.131 f. Nr. VII RS 11 836

-1- 11 842

ggBu.ak., 1_13 ON-Liste Syr. 21,S.132t. Nr.VIIl RS 10 045

(25)

BeseJchniuig des Textes mit Angabe der Zahl seiner Kolumnen und ZeUen

Inhalt

(Gattung) VeröSentlicht in

99, 1-7 ON-Liste Syr. 21, S. 133 Nr. IX RS 10 066

100, 1-15 ON-Liste Syr. 21, S. 134 Nr. X RS 11 724

+ 11 843 lOlBn-ak., i_75 Rd. 1 Liste von Orten

und Gilden

Syr. 21, S. 135-137 Nr. XI

102, 1-10 Gilden-Liste Syr. 21, S. 137 Nr. XII RS 10 043

103, 1-19 Gilden-Liste Syr. 21, S. 138 Nr. XIII RS 11 845

104, 1-6 Verschlu߬

marke

Syr. 21, S. 139 Nr. XIV RS 11 799

105, 1-18 Brief 8yr.21, S. 250-253 Nr.II RS 11 872

106, 1-40 Regesten Syr. 21, S. 260-266

Nr. IV

RS 11 772 + 11 780 -f- 11782 -1- 11 802

107 1-30 Rd. 1 PN-Liste Syr.21, S. 267-273 Nr.V RS 11 857

108, 1-16 Waren-Liste Syr. 21, S. 274-276

Nr.VI

Rä 11 799

109, A 1-31 Bl-26 Rd. a-d

PN-Liste RA 37, S. 11-16 Nr. I RS 11 858

HOBn.ak., I 1-17 III-I9 IV 1-22 Rd. 1

PN-Liste RA 37, S. 17-19 Nr. II RS 11 800

III, 1-5 PN-Liste RA 37, S. 19 RS 10 732

112, 1-14 PN-Li.ste RA 37, S. 19 Nr. III RS 11 656

113, 1-14 PN-Liste RA 37, S. 20 Nr. IV RS 11 602

114, 1-13 PN-Liste RA 37, S. 21 Nr. V Rä 10103

115, 1-16 PN-Liste RA 37, S. 22 Nr. VI RS 10 090

116 Bn»*-, 1-11 PN-Liste RA 37, S. 23 Nr. VII RS 11 797

117, 1-25 PN-Liste RA 37, S. 24 Nr.Vhl RS 11 844

118, 1-33 PN-Liste RA 37, S. 25f. Nr. IX RS 10109

119, 1-14 Krug-Liste RA 37, S. 26f. Nr.X RS 10110

120, 1-12 PN-Liste RA 37, S. 27 Nr. XI RS 11 840

121, 1-11 PN-Liste RA 37, S. 28 Nr. XII RS 11 786

122, 1-11 PN-Liste RA 37, S. 28t. Nr. XIII RS 11 720

123, A 1-18 B 1-15 PN-Liste RA 37, S. 29t. Nr. XIV Rä 11 738

124, 1-14 PN-Liste RA 37, S. 31 Nr. XV Rä 10 035

125, 1-9 PN-Liste RA 37, S. 32 Nr. XVI Rä 11 756

(26)

532 O. EissFKLDT, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Bezeichnung des Textet mit Angabe der Zahl seiner Eolumnen und ZeUen

Inhalt

(Oattnng) Veröffentlicht in

Fund¬

oder Museuma-Mr.

126, 1-4 Gespann-Liste RA 37, S. 32 Nr. XVII RS 11 792

127, 1-10 Gespann- und

Wagen-Liste

RA 37, S. 33 Nr. XVIII RS 11 793

128, Vs. 1-9 Rs. 1-9 Liste von Schiffen

RA 37, S. 33f. Nr. XIX RS 11 779

129, 1-6 RA 37, S. 34 Nr. XX RS 10 087

130 Bn.»li., 11-48111-49 III 1-46 IV 1-19

PN-Liste RA 37, S. 97-118

131,11-9 111-12 III1-13 IVl-16 Vl»-13*. 1-10 VI 1-7

PN-Liste RA 37, 8.129-132.

132-134 Nr. XXI und XXII

RS 11 735 -i- 11 773

132BQ.ak., Al-10 Bl-13 Cl-6

PN-Liste RA 37, 8. 135f.

Nr. XXIII

RS 11 721

133, Vs. 1-17 Rs. 1-10 PN-Liste RA 37, 3. 136f.

Nr. XXIV

RS 11774

134, A 1-4 B 1-6 PN-Liste RA 37, 8.137 f.

Nr. XXV

135, Vs. 1-10 Rs. 1-6 PN-Liste RA 37, S. 138 f.

Nr. XXVI

RS 10 088

136, 1-17 PN-Liste RA 37, 8. 139f.

Nr. XXVII

RS 10 087

137, 1-22 PN-Liste RA 37, 8.141 f.

Nr. XXVIII

RS 11 778

138, 1-8 PN-Liste RA 37, S. 143

Nr. XXIX

RS 11855

139. 1-12 PN-Liste RA37, 8.144 Nr. XXX RS 11 784

140, 1-10 PN-Liste RA 37, 8. 144

Nr. XXXI

RS 11 785

141, 1-« PN-Liste RA 37, 8.145

Nr. XXXII

RS 11 777

142, 1-7 PN-Liste RA 37, 8.145

Nr. XXXIII

RS 11 841

143. 1-8 RA 37, 8.146

Nr. XXXIV

RS 8301

144Ba.«k., I i_27 Rd. 1 II 1-24 III 1-21 Rd.l IV 1-34 Vl-26 VI 1-35 Rd. 1

PN-LteU Vibollbaud Memorial

Lagrange 1940, 8. 39 bis 49. Tt. I-II

RS 11715 + 11 717 + 11 719 + 11 731 -f- 11 839 -1- 11 881

(27)

Bei den in anderen Schriften und Sprachen — in sume-

risch-akkadischer, ägyptischer, hethitischer, ,,kyprischer" —

abgefaßten Ras-Schamra-Texten, die weniger zahlreich sind

als die keilschriftalphabetischen, ist in Anbetracht ihrer Ver-

streutheit in mancherlei Sammelwerken eine Bestandsauf¬

nahme und in Verbindung damit ein Zitierungsvorschlag ge¬

wiß auch nicht unerwünscht. Das gilt vor allem von den

sumerisch-akkadischen, die immerhin fast vierzig betragen,

während die ägyptischen nicht einmal die Zehnzahl erreichen

und dazu noch unbedeutend sind und für die hethitische und

„kyprische" Schrift bisher nur je ein Zeuge vorhanden ist.

Wie das Zitierungsschema der keilschriftalphabetischen

Ras-Schamra-Texte Raum hat für alle in dieser Schrift ab¬

gefaßten Texte, für die churrischen und akkadischen ebenso

wie für die ugaritisch-altkanaanäischen, so wird man auch für

die Aufnahme von Anwärtern in das Schema der sumerisch-

akkadisch geschriebenen Texte den Gesichtspunkt allein ma߬

gebend sein lassen müssen, daß sie in dieser Schriftart ge¬

schrieben sind, einerlei welches ihre Sprache ist. So ist hier

das große von Thurkau-Dangin in Syria 12, S. 234—266

Nr. 8; 13, S. 236—241 Nr. 11 veröffentlichte sumerisch-chur-

rische Vokabular voll heimatberechtigt, ein Vokabular also,

das an Stelle der sonst üblichen Übersetzung der sumerischen

Vokabeln ins Akkadische die ins Churrische bietet, wobei das

Churrische mit sumerisch-akkadischer Schrift geschrieben ist,

und hier werden nach ihrer Veröffentlichung auch die 1937

gefundenen beiden Texte unterzubringen sein, die, wie

Schaeffer auf Grund einer ihm von Thureau-Dangin

erteilten Auskunft in Syria 19,1938, S. 196f. mitteilen konnte,

in akkadischer Keilschrift und churrischer Sprache abgefaßt

sind. Nur empfiehlt es sich, in diesen und etwaigen ähn¬

lichen Fällen der Zahl noch einen den jeweiligen Tatbestand

verdeutlichenden Exponenten beizugeben, also der Zahl des

sumerisch-churrischen Vokabular den Exponenten sum. und ohu.^

so daß diese Tafel die Benennung 14 erhält, den

Zahlen der noch unveröffentlichten churrischen Tafeln in ak¬

kadischer Schrift ein kleines hochgestelltes Akkadische

^ m w

(28)

534 O. EissHLDT, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Texte literarischer Art sind bisher in Ras Schamra nicht zu¬

tage gekommen. Wenn, wie es im Hinblick auf die in Amarna

und Boghazkiöi gemachten Erfahrungen wohl denkbar ist,

auch Ras Schamra derartiges liefern wird, etwa ein Stück

des Weltschöpfungs- oder des Gilgamesch-Epos, würden

diese mit ihren üblichen Namen oder davon abgeleiteten

Siglen zu benennen sein. Für die bisher in Ras Schamra ge¬

fundenen sumerisch-akkadischen Texte aber kommt, da sie

durchweg unliterarischer AH sind, nach Analogie des für die

keilalphabetisch geschriebenen Texte aufgestellten Schemas

nur eine Zahlenreihe in Betracht, in die diese Texte nach

der Folge ihrer Veröffentlichung aufzunehmen sind, wie auch

im übrigen für ihre Zitierungsart die dort aufgestellten Grund¬

sätze^) gelten. Wo der Zusammenhang es deutlich macht, daß

von einem akkadischen oder sumerischen*) oder aber akka¬

disch geschriebenen churrischen Texte die Rede ist, genügt

die Nennung der — im letzteren Falle mit dem Exponenten

Bnm.nndchn. ^^^j. ohn. ausgestatteten — bloßen Zahl. Sonst

mag ihr ein „ak." vorangestellt werden, wie bei den gleich

zu behandelnden ägyptischen Texten im selben Falle der

Zahl ein „äg." vorzuordnen wäre. Die bloßen — gegebenen¬

falls mit einem Exponenten versehenen — Zahlen sind

dann den in keilalphabetischer Schrift abgefaßten Texten

vorbehalten, während die in akkadischer oder in ägyptischer

Schrift geschriebenen, wo es die Deutlichkeit erfordert, vor

ihrer Zahl ein „ak." oder ein „äg." aufweisen. Das so begrün¬

dete Zitierungsschema für die in sumerisch-akkadischer

Schrift abgefaßten Ras-Schamra-Texte hat dieses Aussehen:

1) Wo die Zeilen eines Textes oder die seiner einzelnen Kolumnen

in seiner Erstveröffentlichung nicht durchgezählt sind, wird — mit

einigen Ausnahmen — auch hier von der Mitteilung seiner Zeilenzahl abgesehen .

2) Der Versuch, die sumerischen von den akkadischen Texten zu

scheiden und jede Gruppe, etwa durch ein der jeweiligen Zahl vor¬

gesetztes sum. oder ak. bzw. sum. und ak., besonders kenntlich zu

machen oder gar jeder Gruppe eine eigene Zahlenreihe zuzuweisen,

erscheint bei der engen Verflochtenheit der sumerischen und der akka¬

dischen Schrift und Sprache unnötig und unzweckmäßig.

(29)

Die sumerisch-akludisclien Texte von Ras Scliamra

Beiekbiuuig dea Textet mit Angabe der ZalU seiner Kolumnen nnd Zßüm

Inbalt

(Oattni«) VeieOentlioht In

1, 1-3

2, 1-29

3, 1-1:

4, «-4

5, Al-9 Bl-14 Cl-9

6, Vs. 1-15 Rs. 1-11

7, 1-8

8, I-VI

9, Vs. Rs.

10, I-VIII

11, 1-30 12, I-VI

13, 1-30

14 tum. nnd ebn., I-VI

15, I-VIII 16, Vs. Rs.

17, 1-2

18, 1-32

Aufschrift auf Siegel- zylinder

Brief

Brief

Vokabular Vokabular

Vokabular

Vokabular

Vokabular

Vokabular Vokabular

Vokabular Vokabular

Vokabular Vokabular Aufschrift auf

Skulptur- stttck PN-Liste

Syr. 10, S. 308; Babylo¬

niaca 11, S. 166-168.

Tf . IV, 1;

RA 35, S. 1151.

Syr. 10, 8. 304 f.

Tf. LXXVI, 1;

ViBOLLKADS, Danel, 1936, 8.52-54 Syr. 10, 8.304.

Tf. LXXVI, 2 8yr. 10, 8.304.

Tf. LXXVI, 3 Syr. 10, 8.304.

Tf. LXXVII, 4a. b. c Syr. 10, S. 304.

Tf. LXXVII, 5 8yr. 10, 8. 304.

Tf. LXXVII, 6 Syr. 12, 8. 226 Nr. 1.

Tf. XLIV-XLV Syr. 12, S.226 Nr. 2.

Tf. XLVII

8yr. 12, 8. 226-228 Nr. 3 und 4.

Tf. XLVI-XLVIII Syr. 12, 8. 228-230 Nr. 5 Syr. 12, S. 231 Nr. 6.

Tf. XLIX

Syr. 12, 8. 231-234 Nr. 7 Syr. 12, S. 234-266 Nr.8.

Tf. I^LII; 13, S.26.

236-241 Nr. 11 Syr. 13, S. 2331. Nr. 9 Syr. 13, S. 235 f. Nr. 10 Syr. 14, S. 120f.

Syr. 15, S. 120. 137-146

(30)

536 O. Eissfeldt, Bestand und Benennung der Ras-Schamra-Texte

Bczoichnung des Textes mit Angabe der Zahl seiner Kolumnen und Zeilen

Inhalt (Oattung)

VeröSentlicht in

Fund¬

oder Uuseums-Nr.

19, 1-27 Brief Syr.16, S.157f. 188-193

20, 1-5 Schuld-

Urkunde

Syr. 16, S. 159. 194f. RS 6345

21, 1-4 Aufschrift auf

Siegel¬

zylinder

Syr. 17, S. 113 Fig. 6.

124f.

22, 1-21 Brief Syr. 14, S. 121; VmoL-

LBADD, Danel, 1936, S. 21-26

23, 1-3 Aufschrift aut

Siegel¬

zylinder

Syr. 18, S. 155 rS 8346

24, 1-32 Testament Syr. 18, S. 135-137.

245-255

RS 8145

25, 1-35 Vertrag Syr. 18, S. 135-137.

245-255

RS 8213

26, 1-25 Vertrag Syr. 18, S. 135-137.

245-255

Rä 8208

27, 1-29 Briet Melanges Syriens I,

S. 203-207

RS 8333

28, 1-13 ON-Liste Syr. 21, S. 124 Nr. I RS 11830

29, 1-34 Rd. 1 ON-Liste Syr. 21, S. 125t. Nr. II RS 11 790

30, 1-32 ON-Liste Syr. 21, S. 126t. Nr. III RS 11800

31, 1-31 ON-Liste Syr.21, S. 127t.Nr. IV Rä 11 841

32, 1-16 ON-Liste Syr.21, S. 129t.NrV RS 10 044

33. 1-12 Briet Syr.21, S. 247-250 Nr. I RS 11 730

34, A 1-10 B 1-10 Tribut-Liste Syr. 21, S. 253-260

Nr. III

RS 11732

35. 1-14 Briet RA 38, S. 1-4 Nr. I Rä 10 046

36, 1-18 Kaut-Verlrag RA 38, S. 4-6 Nr. II

37. 1-22 PN-Liste RA 38, S. 7-10 Nr. III RS 11839

38, 1-11 PN-Liste RA 38, S. lOf.Nr. IV Rä 11 787

39. 1-3 VerschluB-

marke

RA 38. 8.12 Nr.V RS 8043

(31)

Bei der Aufzählung der in Ras Schamra zutage gekomme¬

nen ägyptischen Schriftdenkmäler muß von solchen Gegen¬

ständen, die, wie die Syria 13, S. 7f. Taf. V, 3. 4 beschrie¬

benen Schmuckanhänger, mit Hieroglyphen verziert sind,

abgesehen werden. Ebenso unmöglich ist die Berücksichtigung

der zahlreichen, mit Namen von Pharaonen versehenen

Skarabäen, wie solche Syr. 12, S. 10. Taf. XIII, 3; 19, S. 196.

211. 213. 220. 241. 246 erwähnt und S. 215, Fig. 14 abgebildet

werden, und anderer, ihre Kartuschen tragenden Gegenstände

wie des mit der Kartusche Ramses' II. geschmückten Krug¬

halses, der Syria 20, S. 287 f. behandelt und vorgeführt wird.

Vielmehr gilt es sich auf die ägyptischen Schriftdenkmäler

zu beschränken, die wirklich als Texte angesprochen werden

können. Auch die so ausgesiebten sind freilich ihrem Inhalt

nach leider noch dürftig genug. Literarischer Art ist keiner

von ihnen, so daß auch für sie nur eine Zahlenreihe in Betracht

kommt. Die sieht dann so aus:

Die ägyptischen Texte von Ras Scliamra

BfizeicbDuiig Inhalt

VerSSentUcht In

des Textes (Gattung)

1 Inschrift auf der Stele des Syr. 10, S. 294; 12, S.lOt. Tt. VI;

Mami 13, S. 24-27

2 Inschrift auf Relieffragment Syr. 12, S. 10. Tt. XIII, 3 3 Inschrift auf der Statue der Syr. 13, S.20. Tf. XIV, 1;

Chnumit 15, S. 113

4 Inschrift auf zwei Amenem- Syr. 14, S. 120f. Tt. XV, 4;

het-Sphingen 15, S. 114, Anm. 2

5 Inschrift auf der Statue des Syr. 14, S. 120. Tt. XV, 2;

Sesostris-'Anch 15, S. 113t. 131-133. Tf. XIV;

16, S. 318-320; 17, S. 202f.

6 Zahlzeichen 20 aut Gewicht¬ Syr. 18, S. 148. Tf. XXIII, 4.

stück in Stiergestalt

Die hethitische Bilderschrift ist nach Schaeffer's Bericht

in Syria 18, S. 145 unter den Funden von Ras Schamra bisher

durch zwei') mit ihren Zeichen versehene Knopfsiegel ver-

1) Bei Cl. F. A. Schakffbr, Ugaritica, Paris 1939, S. 39 und The

Cuneiform Texts of Ras Shamra-Ugarit, London 1939, S. 24 ist von

„drei oder vier hethitischen Siegeln" aus Ras Schamra die Rede.

3 f.

Abbildung

Fig. 12 k: Töpfermarke auf dem Boden einer Tonflasche; — Syr. 19,

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