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Jahresbericht 2002

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Academic year: 2022

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Jahresbericht 2002

Stiftung

„Großes Waisenhaus zu Potsdam“

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Inhaltsübersicht

Vorwort „10 Jahre wieder belebte Stiftung „ S. 3

Projekte 2002 – eine Auswahl S. 4

Onlineberatung S. 4

Deutsch-Nordirische Jugendbegegnungen S. 5

Deutsch-Polnischer Jugendaustausch S. 6

Tanzprojekt Bollersdorf S. 7

LALEPOM S. 8

Theater Havarie Light S. 9

Musiktherapeutisches Angebot der Schule am Tornowsee, Pritzhagen S. 10 1. Bildungstag „Mach Dir ein Bild von Bildung“ S. 11

Einnahmen/Ausgaben der Stiftung S. 12

Beispiele aus der Arbeit der GFB S. 14

Bauaktivitäten S. 15

Kinder- und Jugendheim Sigrön, Haus 22 S. 15

Jugendheim Gerswalde, Jugendgruppe S. 16

Bollersdorf, Treppe am See S. 16

Kinder- und Jugendheim Stolpe, Haupthaus S. 17

Groß Leuthen, Balkone, Stuckdecken S. 18

Veranstaltung der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“

10 Jahre Wiederbelebung der Stiftung S. 19

Pressestimmen S. 20

Experten nehmen Caritas-Modell ab S. 20

Benefizkonzert für den Monopteros S. 21

Informationen/Impressum S. 22

(3)

Vorwort

10 Jahre wieder belebte Stiftung

Das 10-jährige Bestehen seit der Wiederbelebung der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ bietet den richtigen Anlass, um ei- nen Blick zurückzuwerfen und die nahe Zukunft zu betrachten.

10 Jahre wieder belebte Stiftung stehen für 10 Jahre Arbeit

- im Betrieb von Einrichtungen der Betreuung, Erziehung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen;

- zur Verbesserung der Unterbringungssituation der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen;

- in der Förderung von Projekten der innovativen Jugendarbeit.

Diese Arbeitsschwerpunkte stellten für die Stiftung eine enorme Herausforderung dar. So wurden

- zur Verbesserung der Unterbringungssituation der zu betreuenden Kinder und Jugendlichen 10 Mio. Euro investiert. Damit er- hielten über 2.000 sozial benachteiligte junge Menschen die Möglichkeit, in familienähnlichen Verhältnissen mit sachkompeten- ter Betreuung zu leben;

- für hunderte von jungen Erwachsenen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chance gehabt hätten, Ausbildungsplätze geschaffen, und

- seit 1999 für die Förderung von 35 Jugendprojekten 420.000 Euro aufgewendet.

Mit diesen Aktivitäten verfolgt die Stiftung das vorrangige Ziel, ihren vorgegebenen sozialen und pädagogischen Stiftungszweck zu erfüllen.

Auch in Zukunft werden wir die Arbeit in der bisherigen Form fortsetzen und intensivieren.

Die kommenden 10 Jahre werden von der Stiftung wiederum einen großen finanziellen Kraftakt erfordern, um den nach wie vor be- stehenden Investitionsrückstau bei den stiftungseigenen Liegenschaften abzuarbeiten. Denn im Gegensatz zur Situation großer Stif- tungen aus den alten Bundesländern erforderte der bauliche Zustand aller Stiftungsliegenschaften hohe finanzielle Aufwendungen, bevor diese wieder zu nutzen waren. Vor diesem Hintergrund sind wir stolz, neben dem soliden Aufbau der Stiftung zunehmend mehr innovative Projekte in der Jugendarbeit fördern zu können.

Jürgen Pankonin

(4)

Projekte

Onlineberatung zur Krisenintervention

Einführung und Erprobung von Beratungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Eltern über das Internet

Die Erziehungs- und Familienberatungsstellen des Landkreises Potsdam-Mittelmark sind für viele hilfesuchende Jugendliche und El- tern in den ländlichen Gegenden zu weit entfernt bzw. aufgrund begrenzter Öffnungszeiten schwer zu konsultieren. Für junge Men- schen ist es angesichts des regelmäßigen Fahr-/Zeitaufwandes oft schwer, eine solche Beratungsstelle ohne Kenntnis und damit oh- ne Beeinflussung durch die Eltern in Anspruch zu nehmen. Zudem haben insbesondere Heranwachsende häufig Hemmungen, Bera- tungsstellen persönlich aufzusuchen. In Krisensituationen benötigen Jugendliche, die sich durch Selbstmordgedanken oder selbstver- letzendes Verhalten in akuter Gefahr befinden, eine schnelle Intervention. Diese gefährdeten Jungen und Mädchen meiden erfahrungsgemäß die traditionellen Beratungsangebote, da es für sie schwer ist, die hohe Schwelle aus der psychischen und räumlichen Isolation heraus zu überwinden. Der Anteil an Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig das Internet nutzen, wächst schnell. Für einige Lebensbereiche wird das Internet bereits zu Beratungszwecken genutzt, z.B. ärztliche oder psychologische Beratungen/Hinweise. Dieses soll auch für Beratungszwecke im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im Landkreis Potsdam- Mittelmark erprobt werden.

Die Beratungsstelle „Lichtblick“ Lehnin, die über die technische Grundausstattung verfügt, erweitert für eine dreijährige Pilotphase ihr Angebot um eine Chat- und e-Mail-Beratung. Die Chat-Beratung nach vorheriger Terminvereinbarung sichert, wenn gewünscht, zu- nächst Anonymität und ermöglicht Echtzeitkontakt. Die e-Mail-Beratung ist für Beratungen über einen längeren Zeitraum (bspw. zur Nachbetreuung) geeignet und ermöglicht Beratenden und Beratenen zeitversetzte Kontakte. Damit wird ein flexibel nutzbares, für die Zielgruppe attraktives Medium angeboten, das niedrigschwellig und ortsunabhängig ist.

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Jugend in Europa ohne Grenzen

Ein Projekt der internationalen Jugendbegegnung des Stadtjugendrings Königs Wusterhausen e.V.

Der Stadtjugendring Königs Wusterhausen e.V. (SJR) führt seit 1996 internationale Jugendbegegnungen (IB) durch. Diese ermögli- chen den teilnehmenden Jugendlichen, ihre Horizonte zu erweitern und Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit abzubauen. Ein weiteres Ziel ist es, den Nationalismus pädagogisch zu bekämpfen und das Gebilde Europa, über das heute allerorten geredet wird, erlebbar und erfahrbar zu machen. An der internationalen Begegnung 2002 zwischen deutschen und nordirischen Jugendlichen in Blossin und Rostock waren neben dem Stadtjugendring Königs Wusterhausen e.V. auch die North Eastern Education and Library Board beteiligt.

Der SJR, Träger von Jugendfreizeiteinrichtungen, betreut über sein Projekt „Sozialpädagogische Betreuung von gewaltbereiten links- orientierten Jugendlichen der Nordregion des Landkreises Dahme-

Spreewald“ junge Punks, linke Skins, Autonome und Hausbesetzer, veranstaltet Ferien- und Gedenkstättenfahrten und ist Träger außerschulischer Bildungsmaßnahmen.

2000 und 2001 fanden die ersten internationalen Begegnungen in Schwarz/Deutschland und in Nordirland statt. Auf Grund der hervor- ragenden Resonanz und der dauerhaften pädagogischen Effekte vereinbarten beide Partner die 3. Internationale Jugendbegegnung für Sommer den 2002. Während in den beiden vorangegangenen IB mit Nordirland das Kennen lernen von Partnern, Menschen und Land Priorität hatte, standen 2002 die Präsentation und die Diskussion der jüngeren deutschen Historie im Vordergrund. Dabei wurde der Konflikt „Protestants“

(UFF) und „Catholics“ (IRA) der nordirischen Jugendlichen mitdiskutiert, um nach „Parallelen“ zu suchen.

Die Erwartungen, die mit der Maßnahme verbunden waren, wurden bei weitem übertroffen. Erfreulich sind die vielen Kontakte, die über die IB hinaus weitergeführt werden (Briefkontakte, E-Mail, persönliche Besuchsabsichten). Zwei deutsche Jugendliche werden nach ihrem Abitur über das EVS-Programm der Europäischen Union für ein Jahr in Belfast ein soziales Praktikum absolvieren, wäh- rend eine junge Nordirin für mehrere Wochen bei den Sommermaßnahmen in Deutschland weilte.

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Mit Händen und Füßen…

Deutsch-polnisches Jugendcamp

Der Landkreis Dahme-Spreewald und der polnische Landkreis Wolzstyn veranstalteten im Jahr 2002 erstmals einen deutsch- polnischen Jugendaustausch, der in den Sommerferien im Kindererholungsdorf Frauensee in Gräbendorf, Landkreis Dahme- Spreewald, stattgefunden hat. 10 polnische und 10 deutsche Kinder im Alter zwischen 12 und 14 Jahren und jeweils zwei Betreuer hatten hier die Gelegenheit, über persönliche Kontakte die andere Kultur kennen zu lernen, mögliche Vorurteile zu überwinden und ausländischen Bürgern Verständnis und Toleranz entgegen zu bringen. Im kommenden Jahr werden 10 deutsche Jugendliche dann den polnischen Partnerkreis besuchen. Die Verantwortung der Jugend für die Gestaltung der Zukunft eines freien Europa soll mit Hilfe dieses Projektes gefördert werden.

„Es gibt einen gewaltigen Unterschied: Während alle polnischen Gäste des Jugendcamps am Frauensee zumindest ein wenig Deutsch sprechen, spricht nicht einer der deutschen Teilnehmer auch nur ein paar Brocken Polnisch. Trotzdem klappt es wunderbar mit der Verständigung, bestätigten gestern z. B. Dolli, Janina, Ania und Aria. Die vier Mädchen wohnen für die zehn Tage des Camps in einem Zimmer. Hände und Füße helfen, erklären sie, „und natürlich das Wörterbuch“.

Seit dem 22.Juli und bis zum 1. August verbringen Mädchen und Jungen von hier sowie dem polnischen Partnerkreis Wolzstyn einen Teil ihrer Ferien zusammen. Gestern begrüßte sie offiziell der Landrat des Kreises Dahme-Spreewald, Martin Wille, sowie Jürgen Pankonin von der Stiftung "Großes Waisenhaus zu Potsdam", durch die dieses deutsch-polnische Treffen im Rahmen der Partnerschaft zwischen den beiden Landkreisen finanziell unterstützt wird.

Beide freuten sich, dass die deutsch-polnische Zusammenarbeit nun auch konkrete Früchte trage und sich nicht nur immer die Politi- ker träfen (…). Das Programm ist prall gefüllt: Sie werden das Haus des Waldes in Gräbendorf besuchen, in Bestensee bowlen, beim Dorffest in Pätz vorbei schauen, viel wandern. Doch, und auch darauf machte Martin Wille aufmerksam, es werden auch ernsthaftere Termine wahrgenommen. So schauen sich die jungen Leute die KZ-Gedenkstätte in Sachsenhausen an und besuchen den Reichstag in Berlin.“

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 24.07.2002

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Tanzprojekt im Kinder- und Jugendheim Bollersdorf

Das Projekt „Jungengruppe für kreativen Kindertanz im Kinder- und Jugendheim Bollersdorf“ wurde von der Stiftung „Großes Waisen- haus zu Potsdam“ initiiert. Die Diplompsychologin und Filmemacherin, Ayse Buchara, und der Theaterregisseur, Darsteller und Tän- zer, Marold Langer-Phillipsen, arbeiten mit ca. 8 Jungen aus dem Kinder- und Jugendheim regelmäßig für 4 Stunden in der Woche an einer gemeinsamen Choreografie.

Ein Ziel der Arbeit ist die Teilnahme der Jungen an der Kind- und Tanzkonferenz in Brasilien im Sommer 2003. Frau Buchara arbeitet zudem an der Realisierung eines Dokumentarfilmes über das Projekt.

„Die Tanzgruppe in Bollersdorf hat sich inzwischen fest zusammen gefunden: Patrick, Rony, Steffen, Andi, Markus und Daniel arbei- ten nun zusammen mit Marold Langer-Phillipsen immer gezielter an ihrer Choreografie für einen ‚Baskettballtanz’. Sie sind alle sehr aufgeregt, weil die große Reise nach Brasilien im Sommer immer näher rückt. Fritz aus Berlin macht auch mit. Inzwischen sind wir alle sehr zuversichtlich, dass wir zusammen unsere Ziele erreichen werden. Auch die Dokumentarfilmarbeit geht gut voran. Patrick aus dem Heim in Bollersdorf filmt jetzt auch mit. Er bedient eine kleine Kamera, was ihm sehr viel Spaß macht.“ A. Buchara

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LALEPOM – Lachend leben in und um Potsdam

Kinder -und Jugendhaus e.V. Potsdam

„Seit Juni 2002 konnten wir mit finanzieller Unterstützung der Stiftung ‚Großes Waisenhaus zu Potsdam’ die seit 1992 ehrenamtlich geleistete Arbeit festigen und ausbauen. Mit Hilfe einer Sozialpädagogin traten wir – unter anderem vermittelt durch die GFB – in Kon- takt mit Kinder- und Jugendheimen in Potsdam und Umgebung. Den Einrichtungsleitern konnten wir unseren bemalten LO-Bus als fahrendes Theater und mobilen Raum für Jugendprojekte vorstellen, bevor dieser zum ‚LKW’ umgebaut wird, um im Frühjahr 2003 wieder einsatzbereit zu sein.

Bis zum Umbau waren Jugendliche unter Anleitung von W. Lasch mit der künstlerischen Gestaltung des Busses beschäftigt. So wurde der LO in ihrer Zeichenart, dem Graffiti als Kunstform (Airbrush) besprüht. Auch die Motive stammen von den Jugendlichen und beschreiben eine Reise zu besonderen Plätzen dieser Welt: von der Golden Gate Bridge in Amerika über die Steinskulpturen auf den Osterinseln bis zu den Wäldern und Seen unserer Heimat. Bei Kindergruppen zogen gerade diese Motive Fragen und eigene Ge- schichten der Kinder nach sich. Hierfür war Zeit und Raum im LO-Bus, in dem wir den Kindern von den unterschiedlichen Kulturen erzählten und Kinder erzählen ließen.

Es entstand der Kontakt mit dem Kinder- und Jugendheim Bollersdorf in der Märkischen Schweiz. Für Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren wollen wir eine regelmäßige Mädchengruppe aufbauen, die sich mit mädchenspezifischen Themen beschäftigt.

Schwerpunkte sind unter anderem, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken, Gewalt in mir und um mich herum: Wie verhalte ich mich?

Lebensziele, Schönheitsnormen: Wo stehe ich ?, Süchte, Sexualität, Wohlfühlen, Freude an der eigenen Kreativität… .

Lachend leben in und um Potsdam ist uns ein Anliegen. Mit Puppentheater im Keller des Vereins und im LO-Bus, mit Beratungsange- boten vor allem für Mädchen, mit Spaß am Kreativen und der Gestaltung des Kräutergartens schaffen wir besondere Orte mit und für Kinder und Jugendliche, und das alles mit der großzügigen Unterstützung der Stiftung ‚Großes Waisenhaus zu Potsdam’.“

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„Waisenhaus“ rettete Theater-Projekt

Potsdamer Stiftung baut Förderung aus

„ Seit gestern steht es fest: Die Aufführung des Stücks ‘Klappe und Action’, das die Gruppe ‘Havarie-Light’ im Theater Havarie des Babelsberger Waldschlosses vorbereitet hat, ist gerettet. Die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ fördert das Projekt, das lange gefährdet war.

Der Premiere am 24. Mai steht jetzt offenbar nichts mehr im Wege, und die jungen Schauspieler um Betreuerin Yasmina Ouakidi können sich wieder voll auf die Proben konzentrieren.

Am späten Mittwochnachmittag überzeugten sich Stiftungsgeschäftsführer Jürgen Pankonin und Referentin Gesine Hanebuth-Schubert von der Spielfreude der Jugendlichen, die Auszüge des Stücks zeigten. Man war begeistert.

‘Klappe und Action’ erzählt von Kate und Julie, die einen Dokumentarfilm über Pubertät drehen: über verpatzte Dates, nervige Mütter, den ersten, heiß ersehnten Kuss (…)“.

Märkische Allgemeine Zeitung vom 25.04.2002

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Schule am Tornowsee

Musiktherapie am Beispiel

Kai ist 10 Jahre alt. Seit 2 Jahren besucht er die Förderschule für Erziehungshilfe. Seine damaligen Lehrer in der ‘normalen’ Schule kamen nicht mehr mit ihm zurecht. Er störte den Unterricht, nervte seine Mitschüler und war wegen Kleinigkeiten ‘auf 180’. Sein ag- gressives Verhalten machte einen normalen Schulalltag für ihn nicht möglich.

In der Musiktherapie habe ich Kai 4 Monate lang einzeln betreut. Kai liebt Musik und war daher von Anfang an aufgeschlossen. Wir begannen mit sehr leichten Nachahmungsübungen. Hierbei zeigte sich, dass Kai unter großem Erfolgsdruck stand. Ständig hinterfrag- te er, ob es auch richtig war (ein deutliches Zeichen von fehlendem Selbstbewusstsein). Unser erstes Training befasste sich dann mit dem Verbalisieren seiner realen Selbsteinschätzung und dem genauen Beschreiben seiner Wahrnehmung.

Der zweite Schritt war, Kai seine Reaktionsbereitschaft auf Provokationen erkennen zu lassen. In der musikalischen Improvisation ist das möglich durch ständige extreme Lautstärke, nicht enden wollende Spieldauer, ständiges Dazwischenspielen usw.. Kai versuchte zuerst genau so zu kontern, wie ich provozierte und wir spulten uns emotional gegenseitig hoch. Es herrschte starke Spannung. Nach unserem Gespräch, wie wir die Situation erlebt haben, übten wir, die Provokation auszuhalten oder anders als sonst zu reagieren (z. B. mit Nichtbeachten, Aushalten, etwas dagegenhalten, was nicht wiederum provoziert oder Aufhören…). Dieser Umgang mit mehr Toleranz und mehr Handlungsmöglichkeiten hat Kai sichtlich entlastet. Im Gespräch zog er Parallelen zum Elternhaus. Seine Mutter würde sehr ungerecht und unangemessen bestrafen und ihn manchmal ‘zur Weißglut’ bringen. Kai bekam die Hausaufgabe, in sol- chen Situationen mal das auszuprobieren, was er auf musikalischem Terrain geübt hat.

Kai wurde immer mehr bewusst, dass, wenn er sein Verhalten ändert, auch die Menschen um ihn anders reagieren. Auch die Diffe- renzierung, ich liebe meine Mutter, aber sie ist oft ‘gemein’ (droht mit Heim), erlaubt ihm, seine Wut zu kanalisieren auf diese Situation und nicht auf alles um ihn herum. Kais Ausraster wurden sichtlich weniger und nicht mehr so heftig.

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Der Schule gleichwertig

Kita-Fachtagung an der Universität Potsdam / 550 Teilnehmer

„Bisher sind Kindergärten in der aktuellen Diskussion um das deutsche Bildungssystem kaum berücksichtigt worden. Nun stehen auch sie, als erstes Glied in der Kette der Erziehungseinrichtungen im Blickpunkt. ‘Mach dir ein Bild von Bildung’ überschrieb das Bil- dungsministerium die erste Kita-Fachtagung, die am Montag an der Universität Potsdam statt fand. ‘Wie lernen Kinder und wie können Erzieher und Erzieherinnen ihnen dabei helfen’, fragten die Veranstalter. Mehr als 800 Erzieherinnen, Wissenschaftler, Vertreter von Jugendämtern und Vereinen hatten sich angemeldet.

Nur 550 allerdings konnten teilnehmen, reichte doch der Platz im Auditorium Maximum und einem zusätzlichen Hörsaal, in dem die Vorträge auf einem Monitor verfolgt werden konnten, nicht für alle aus. Auf der Rednerliste stand Peter Haupt, der Staatssekretär des Bundesfamilienministerium, Bildungsminister Steffen Reiche und Hans-Joachim Laewen vom Institut für angewandte Sozialisations- forschung (Infans). Weiter ging es auf dem Tagungsprogramm mit einem ‘Markt der Möglichkeiten’. Hier präsentierten sich die so ge- nannten ‘Praxisunterstützungssysteme für Kindertagesbetreuung’ in Brandenburg. Erziehungsberater vom Barnim über Potsdam bis zur Uckermark sind in dem System zusammengefasst. Videopräsentationen zeigten Erzieherporträts aus den USA, Schweden und Italien, ‘Bildung in der Kita – Bildung ohne Kita’, war der Titel einer Podiumsdiskussion.

In vielen Bundesländern gebe es nicht genügend Kita-Plätze. In Bran- denburg spiele dieses Problem keine Rolle, habe doch jedes Kind von 0 bis 12 einen Rechtsanspruch auf einen Platz, erklärte Bildungsminister Reiche. Vielmehr gehe es auf dem politischen Weg Brandenburgs darum, den Bildungsauftrag von Kitas zu verstärken. Bilden solle im Kitabereich gleichwertig neben Betreuen und Erziehen stehen.

Dazu werde Kitaerziehern das Praxisunterstützungssystem an die Hand gegeben und dazu initiiere das Land eine stärkere Vernetzung von Kindergarten und Schule. Bis zum Herbst werde das Ministerium rund 100 flexible Eingangsstufen an Schulen eingerichtet haben, in denen jahrgangsübergreifender Unterricht stattfinde.“

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 23.04.2002

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Einnahmen / Ausgaben der Stiftung

Einnahmen

Die Erträge der Stiftung aus Mieten, Pachten und Zinsen aus Geldeinlagen stabilisieren sich auf relativ hohem Niveau bei rund 2,4 Mio. Euro. Diese Einnahme konnte durch den guten Vermietungsstand bei den stiftungseigenen Liegenschaften in der Stadt Potsdam und im ländlichen Raum erreicht werden. Die Vermögensverwaltung beinhaltet weiterhin die auf die Mieter umzulegenden Bewirt- schaftungskosten mit rund 500.000 Euro sowie die zweckgebundenen Haushaltsvorträge, die für Investitionen und die Erfüllung des Stiftungszweckes zu verwenden sind. Auch konnten wieder Mittel für Vergabe-AB-Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfeldes der Kinder und Jugendlichen einschließlich der Errichtung einer Spielstraße in Sigrön und Pritzhagen eingeworben werden. Schwierig stellt sich für die Stiftung noch die Stabilisierung der Spendeneinnahmen dar. Sie wird ihre Bemühungen intensivieren, um hier eine Verbesserung der Einnahmesituation zu erreichen und die begonnene Fördertätigkeit zu verstärken.

Einnahmen in Tausend Euro

0 379

3

3.504

Darlehen

Zuw endung / Zuschüsse Dritter

Spenden

Vermögensverw altung (u.a. Miet- / Pachteneinnahmen, Zinsen, sonstige Einnahmen)

(13)

Ausgaben

Mit rund einem Drittel wurden wieder Investitionen zur Verbesserung des baulichen Zustandes und Verbesserung der Unterbrin- gungssituation der Kinder und Jugendlichen vorgenommen. Auch in den nächsten Jahren wird hier ein Schwerpunkt des Mit- teleinsatzes zur Sicherung und Verbesserung der stiftungseigenen Liegenschaften liegen.

Die hohen Aufwendungen der Stiftung in den Bereichen der Bauinvestitionen und Zins- und Tilgungsleistungen für Darlehen ließen es dennoch zu, auch im Jahr 2002 den Mitteleinsatz zur Förderung innovativer Projekte der Jugendarbeit von 120.000 Euro auf 150.000 Euro zu erhöhen.

Ausgaben in Tausend Euro

1.278 683

1.211 390

85143 96

Modernisierung / Instandhaltung / Bauunterhaltung Kinder- / Jugendheime / Gew erbe- / Mietobjekte einschl. ABM Bew irtschaftungskosten Liegenschaften einschl.

Hausmeister

Zins- und Tilgungsleistungen

Personal- und Sachkosten Geschäftsstelle

Erfüllung Stiftungszw eck (zusätzlich w urden bereits rund 60.000 Euro durch Förderzusagen vergeben, aber noch nicht abgerufen)

Zuführung an das Finanzanlagevermögen

Zuführung an Rücklagen

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Aus der Arbeit der GFB

- Gemeinsam wachsen –

Strategische Planung der Entwicklung der GFB in den nächsten 5 Jahren

Die Entwicklung einer Gesamtstrategie für die GFB stand im Mittelpunkt der Qualitätsentwicklung 2002. Die Einrichtungsleiterinnen und Einrichtungsleiter sowie die Geschäftsführung wurden bei der Planung und Umsetzung dieses anspruchsvollen Prozesses durch START, eine gemeinnützige Beratungsgesellschaft aus Bernburg unterstützt. Zur Gewährleistung einer hohen Transparenz und Betei- ligung wurden den ca. 70 abgesandten Kolleginnen und Kollegen aller Einrichtungen in einer Eröffnungsveranstaltung die Inhalte und der Ablauf der strategischen Planung dargestellt.

Interne und externe Einflüsse, die auf die GFB in der Gegenwart und in den folgenden Jahren wirken, wurden analysiert. Die nach innen gerichtete Betrachtung analysierte die Kosten-, die Personal- und die Angebotsstruktur der GFB. Außerdem wurden die vorhan- denen materiellen Ressourcen erfasst und die gegenwärtige und zukünftige Beschulungssituation für unsere Betreuten erfragt. Auf Grundlage umfangreicher Literaturstudien, Teilnahme an Fachveranstaltungen und Befragung von Vertretern der Jugendämter des Landes Brandenburg und der Stadtbezirke Berlins wurden die äußeren Einflüsse ermittelt.

In der Zukunftswerkstatt übten ca. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GFB Kritik, stellten Wünsche und Visionen dar und brachten auf diesem Wege ihre Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung der GFB ein. Die abschließende Klausurtagung wird die Gesamtheit der Analyseergebnisse zusammenfassen und einen strategischen Planentwurf erarbeiten, der dem Aufsichtsrat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Die Bekanntmachung der Strategieplanung erfolgt dann in den Gesamtdienstbesprechungen der Einrichtungen der GFB. Die Entwicklung der Gesamtstrategie für die GFB wird wichtigster Orientierungsgegenstand im Unternehmen sein. Außerdem ist sie die Grundlage für eine systematische Qualitätsentwicklung.

Schon heute lässt sich sagen, dass der Planungsprozess selbst ein umfangreicher Qualitätsentwicklungsschritt für alle Beteiligten war.

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Bauaktivitäten der Stiftung

Sigrön, Dorfstraße 22

Bis zu seinem Umbau wurde eine Hälfte des Hauses 22 als Mietshaus genutzt, in der anderen Hälfte wohnten bereits Kinder aus dem Kinder- und Jugendheim in Sigrön. Nach viermonatiger Umbau- und Modernisierungsphase konnten elf Kinder und Jugendliche des Kinder- und Jugenddorfes Sigrön in der Prignitz Anfang Januar in ihre frisch modernisierten Wohngruppen ziehen.

Von September bis Dezember 2001 wurde das sanierungsbedürftige zweigeschossige Wohnhaus komplett umgebaut und erneuert.

Mit dem Wechsel von der Ofenheizung zur Zentralheizung, dem Vollwärmeschutz der Fassade, dem neuem Dach und neuen Fens- tern, der kompletten Erneuerung der sanitären Ausstattung und selbst mitgestalteten Innenräumen hat sich die Lebensqualität für alle Bewohner bedeutend verbessert.

Pressestimme: „Von unten nach oben wachsen“

„Mit einem frischen sanierten Haus wurde gestern im Kinder- und Jugenddorf Sigrön auch eine neue Nutzungsform eingeweiht - das

‘Wachsen von unten nach oben’, wie es Kinder- und Jugenddorfleiter Dieter Spielmann bezeichnete. Die untere Etage mit zwei Einzel- und zwei Doppelzimmern bleibt einer traditionellen Regelgruppe mit sechs Kindern bzw. Jugendlichen vorbehalten. Diese werden von drei Erziehern im Schichtdienst betreut. Als ‘Übungsfeld für die Zukunft’ bezeichnete Dieter Spielmann die Etage darüber. Denn wer in die zwei Drei-Raumwohnungen einziehen darf, habe die Möglichkeit zur Verselbständigung. Das wirke motivierend auf die Leistungen und das Verhalten. Die zwei Einraumwohnungen im Dachgeschoss schließlich seien für Jugendliche nutzbar, die die Jugendhilfe- maßnahmen durchlaufen haben, ‘aber noch etwas Nestwärme von Sigrön brauchen’, schloss Spielmann den Rahmen.

‘Wir haben diese Form des Wachsens von unten nach oben schon mit Erfolg probiert, haben aber jetzt mit dem Gebäude beste Vor- aussetzungen erhalten’, so Spielmann, dessen Dank sich besonders an die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ richtet. Die Stiftung als Eigentümerin hatte das einstige Mehrfamilien-Haus komplett sanieren lassen(…).“ Der Prignitzer vom 25.01.2002

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Gerswalde, Jugendgruppe, Haus 2

Im Kinder- und Jugendheim Gerswalde wurde das Dachgeschoss für die Jugendlichen umgebaut. Dank neuer Grundrisslösungen be- kam jeder Jugendliche sein eigenes Zimmer. Der Dachgeschossausbau ist in zwei Abschnitten umgesetzt worden. Abschnitt 1 konnte bereits 2001 überge- ben werden. Hier wurden drei Räume mit separatem Bad für die Jugendlichen geschaffen und im Bereich der ‘Tonne’, so der Spitzname eines Gebäudeberei- ches, eine Großküche mit Aufenthaltsraum für die dort wohnenden Jugendli- chen eingerichtet.

Der zweite Bauabschnitt wurde für drei Jugendliche ausgebaut. Mit Abschluss der Fußbodenbelagsarbeiten sowie der Komplettierungs- und Malerarbeiten zum 15.12.2002 konnten die Jugendlichen ihre frischen Zimmer noch vor Weih- nachten beziehen. Die Stiftung schuf die materiellen Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Maßnahmen, während die Jugendlichen die Arbeiten ge- meinsam mit ihren Lehrmeistern selbständig durchführten. Lediglich der Fens- tereinbau und die Dachdeckerarbeiten wurden von einer Fremdfirma ausge- führt.

Bollersdorf, Sanierung der Seetreppe

Im Zuge einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Pritzhagen wurde die Treppe zum See im Kinder- und Jugendheim Bollersdorf er- neuert. Dabei wurden die Stufen aufgenommen, neu unterfüttert und wieder verlegt, so dass die Treppe wieder ordnungsgemäß zu begehen ist.

Die Hanglage hatte zuvor dazu geführt, dass einige Treppenstufen verrutschten und ein ungleichmäßiges Steigungsverhältnis zwischen den Stufen entstand. Die Kinder aus dem Kinder- und Jugendheim Bollersdorf können nun wieder sicher zum See laufen…

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Kinder- und Jugendheim Stolpe

Der Ort Stolpe, am Biosphärenreservat ‘Unteres Odertal’ gelegen, wird durch den mächtigen Bergfried und das 1546–1553 errichtete Herrenhaus geprägt.

Das Äußere des Gebäudes war bis zu den Instandsetzungsarbeiten am Dach und der Fassade durch das Grau der Dacheindeckung und des Putzes bestimmt. Das nahe gelegene

Betonwerk verstärkte diesen tristen Eindruck, der nicht nur den Ort mit seiner hohen touristischen Besucherfrequenz beeinträchtigte, sondern vor allem auch das Leben im Kinder- und Jugendheim, dass in diesem Gebäude untergebracht ist.

Eine umfassende Sanierung des Herrenhauses würde mehrere Millionen Euro kosten, die nicht von der Stiftung

„Grosses Waisenhaus zu Potsdam“ getragen werden können. Deshalb wurde im Einvernehmen mit der unteren Denkmalschutzbehörde eine Teilsanierung ausgeführt, in deren Ergebnis das Gebäude wieder seine historische Farbgebung erhielt.

Mit einem Aufwand von ca. 180.00,00 Euro wurde unter Einbeziehung einer AB-Maßnahme, der Beteiligung von Auszubildenden des Fachbereiches Maler des Jugendheimes Gerswalde und von Fachbetrieben das Dach und die Fassade instand gesetzt.

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Schloss Groß Leuthen

Das malerische Wasserschloss Groß Leuthen liegt am Rande des Spreewaldes. Die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ hat das Ziel, das lange Zeit nur als Kinder- und Jugendheim genutzte Bauwerk wirtschaftlich zu verwerten, was notwendige Bauleistungen zur Erhaltung der Bausubstanz und zur Verkehrssicherung voraussetzt. In den Bereichen des Süd- und Ostbalkons führte die undichte Sperrung dazu, dass die Nässe die Decken im Speisesaal durchfeuchtete und als Folge die Stuckdecken herabzustürzen drohten. Als Voraussetzung für die Sanierung der Stuckdecken wurden zunächst die Sperrung und die Beläge der Balkone erneuert und dann die Stuckdecken. Auch der Altan mit dem darüber liegenden Balkon wies diese Schäden auf. Mit der Sanierung hat der Eingangsbereich des Schlosses sein ursprüngliches Aussehen erhalten.

Pressestimmen: Wohnungen im Turm für großstadtmüde Berliner

„(…) Bauarbeiten stehen in diesem Jahr in dem Schloss an. (…).

Dadurch, dass ‘wir jetzt aktiv geworden sind’, hofft Pankonin,

‚können wir mit vergleichsweise geringem Aufwand die schlimmsten Schäden in diesem Jahr beseitigen’. Kurzfristig müsse auch der Sanitärbereich verbessert werden. 50.000 Euro insgesamt will sich die Stiftung das kosten lassen.

Diesem ersten Sanierungsschritt werde als zweiter folgen, im Turm vier Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 400 Quadratmetern instand zu setzen und zu modernisieren. Laut einer ersten Kostenschätzung rechne die Stiftung mit 92.000 Euro für diesen ‚Woh- nungsbau’. ‘Wenn wir mit dieser Schätzung hinkommen, können wir im Frühjahr 2003 mit dem Vermieten beginnen’, ist Pankonin op- timistisch. Einen Markt für die Wohnungen sehe er ‘bei großstadtmüden Berlinern’. Dass die Stiftung auf einen geringen Aufwand und kleine Schritte setzt, hat noch einen anderen Grund. Eine komplette Sanierung und Modernisierung des Schlosses würde Millionen verschlingen. Damit sich eine Investition in dieser Größenordnung rechnen würde, müsste man für die spätere Nutzung ein besser- verdienendes Klientel finden, und das schätzt Pankonin als schwierig ein. ‘Wir wollen ein bezahlbares Schlossangebot’. Das soll unter anderem für Workshops, Tagungen, Hochzeitsfeiern und kulturelle Veranstaltungen offeriert werden. Zu der Stammkundschaft, die man aufbauen möchte, sollen ‘normale Bürger’ und nicht eine elitäre Schicht gehören.“ Lübbener Rundschau, 16. Mai 2002

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Veranstaltung der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“

Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ feiert die 10-jährige Wiederbelebung am 18. Dezember 2002

Aus Anlass ihrer Wiederbelebung vor 10 Jahren lud die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ zu einer Festveranstaltung in den Friedenssaal ein. Gemeinsam mit ihren rund 150 Gästen blickte sie auf die Arbeit der ersten zehn Jahre mit neu formuliertem Stif- tungszweck und auf die nächsten Jahre. Neben den offiziellen Gratulationen durch Bildungsminister Steffen Reiche, Oberbürger- meister Jann Jakobs und dem polnischen Landrat Ryszard

Krup standen ein Filmbeitrag über die Stiftung, eine szenische Darstellung der Jugendtheatergruppe Havarie Light sowie die Spendenübergabe durch den Verein der Ehemaligen auf dem Programm des Abends.

Eröffnet vom Stiftungsratsvorsitzenden Andreas Hilliger, beendete Stiftungsgeschäftsführer Jürgen Pankonin den offiziellen Teil und lud zum kleinen Imbiss ein. Für die kurzfristig ausgefallene Band ‘Die Knittelhölzer’ mit Jugendlichen aus der Caritaswohn- und Förderstätte ‘Julius von Pflug’ in Schelkau (Sachsen-Anhalt) sprang die Kapelle

‘Voll daneben’ aus Potsdam ein. Zwei Musiker und eine Puppe überraschten, amüsierten und unterhielten mit Popmusik der 60er Jahre.

Die Einladung zur Festveranstaltung stieß trotz des

ungünstigen Zeitpunktes (Landtagssitzung,

Stadtverordnetenversammlung, Vorweihnachtszeit) auf eine erfreulich große Resonanz. Bei 200 Einladungen (u. a. an Landes- und Kommunalpolitiker, Vertreter der Jugendämter, GFB-Einrichtungsleiter und verschiedenste Partner der Stiftung) waren die 160 Plät- ze im Friedensaal besetzt. Für das leibliche Wohl sorgten die Auszubildenden der Bereiche Koch/Beikoch sowie Service aus dem Jugendheim Siethen. Mit ihrem Angebot aus Häppchen, Brezeln und Obst verwöhnten sie die durchweg zufriedenen Gäste.

(20)

Pressestimmen

Zuviel Sonne für die Göttin der Barmherzigkeit

Experten nehmen Caritasmodell für den Monopteros auf dem ehemaligen Militärwaisenhaus ab

„ ’Ein größerer Schwung muss noch durch den Körper gehen, die barocken Formen waren fließender’, sagte Rudolf Böhm. Der Vertre- ter des Amtes der Denkmalpflege in Potsdam ist mit der Denkmalpflegerin Johanna Neuperdt nach Berlin-Weisensee gereist, um das Gipsmodell für den Monopteros auf dem Militärwaisenhaus zum ersten Mal in Augenschein zu nehmen. Zusammen mit dem Berliner Steinbildhauer Andreas Hoferick pendeln die Fachleute zwischen Fotowand und Modell hin

und her. Die Kritik wird dem Bildhauer sachlich mitgeteilt. ‘Die Kritik ist ja völlig normal’, sagt Böhm später, ‘mit Hoferick verbindet uns eine langjährige Zusammenarbeit, weil wir großes Vertrauen zu ihm haben.’ (…)

‘Das Modell braucht noch etwas mehr Eleganz, aber der Künstler hat gut recherchiert’, urteilt Denkmalpflegerin Neuperdt. Zwei Fotos standen Hoferick für die Rekonstruktion zur Verfügung: Eins von 1912, das andere aus den dreißiger Jahren. Keines zeigt die Figur von vorn. ‘Das Gesicht gleiche ich anhand anderer Figuren, die im Fries des Turmes erhalten sind, an’, erklärt der Bildhauer (…).

‘Die Arbeiten für die Göttin der Nächstenliebe sind sehr aufwendig’, sagt Wolfgang Becker, Leiter der Bauabteilung in der Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’, ‘die bisherigen Arbeiten haben schon drei Monate gedauert, dann muss die Figur noch in Kupfer getrieben und vergoldet werden’. Im Sommer 2004 soll die Figur auf der fertig gestellten Kuppel stehen und die Potsdamer Stadtsilhouette um ein historisches Wahrzeichen bereichern. Der Zeitplan sei nicht gefährdet, versichern die Fachleute der Denkmalpflege.

Die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ bemüht sich mit Spenden, (…) die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kuppel auf dem ehemaligen Militärwaisenhaus wieder aufzubauen. Dank intensiver Bemühungen sei es ihnen gelungen, die Deckungslücke zur Finanzierung von 2,5 Mio. Euro auf 135.000 Euro zu reduzieren.“

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 08.08.2002

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Benefizkonzert für den Wiederaufbau des Monopteros in der Nikolaikirche

Die Engel mit Bitten und Flehen gerufen

„Groß ist der Einsatz derer, die sich für eines der beliebtesten Wahrzeichen von Potsdam einsetzen. Auf dem Dach des Militärwaisen- hauses soll bald wieder der Monopteros mit der goldenen Statue der Caritas erstrahlen. Da die Mittel der rührigen Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’ nicht ausreichen, wird noch mehr Unterstützung benötigt. Einen kleinen Baustein für das ehrenwerte Anlie-

gen lieferte der renommierte Kammerchor der Universität Dortmund mit einem Benefizkonzert in der Potsdamer Nikolaikirche. Das unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidenten von Brandenburg und Nordrhein-Westfalen stehende Konzert zeigte einen repräsentativen Querschnitt aus dem Schaffen des traditionsreichen Ensembles.

Der vor bald zwanzig Jahren von Prof. Willi Gundlach gegründete und bis heute von ihm ge- leitete Chor pflegt ein transparentes, schlankes Stimmideal und besitzt ein weit gefächertes Repertoire, das von Johann Sebastian Bach bis zur Gegenwart reicht. Intensiv beschäftigte sich der Chor mit den Kompositionen von Fanny Hensel-Mendelssohn, von denen er einige neu einstudierte. (…)

Irdisch-sinnlich, lieblich-melodisch ging es dann wieder bei Felix Mendelssohns zu Recht beliebter Hymne ‘Hör mein Bitten’ zu. Erneut bezauberte Kirstin Jung-Kosche bei ihren Sopran-Soli. Die abschließende große Bach-Motette ‘Singet dem Herren ein neues Lied’

zeigte den Kammerchor der Universität Dortmund auf der Höhe seines Könnens. Das achtstimmige Werk für Doppelchor wurde klangrein, mit guter Artikulation und Phrasierung wiedergegeben.

Der flehentliche Bittgesang des Mittelteils führte automatisch wieder zum eigentlichen Anlie- gen des Konzertes zurück: Mit persönlichem Einsatz, mit Bitten und Flehen für die Caritas auf dem Monopteros zu werben, die als Göttin der Barmherzigkeit selbst ein Beispiel für altruistische, gute Werke gibt. Dass soviel Engagement belohnt wird, davon kündete schließlich die Zuversicht verbreitende Zugabe mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Motette ‘Denn er hat seinen Engeln befohlen’ “.

Potsdamer Neueste Nachrichten vom 15.07.2002

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Informationen und Impressum

Informationen

- Zur Geschichte des Großen Waisenhauses zu Potsdam:

Festschrift ‘275 Jahre Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam’, 1999

- Faltblatt mit Kurzinformationen über die Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’

Homepage: www.stiftungwaisenhaus.de www.stiftungwaisenhaus.com

Spendenkonto für die Unterstützung von Projekten in der Kinder- und Jugendarbeit:

Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam, Kto.-Nr.: 3502000580, BLZ: 160 500 00

Impressum

Herausgeber: Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’

Verantwortlich: Jürgen Pankonin Redaktion: Gesine Hanebuth-Schubert Breite Straße 9

14467 Potsdam

Telefon 0331-281 46-6 Telefax 0331-281 46-71

e-mail: stiftungwaisenhaus@snafu.de

Fotos: Stiftung ‘Großes Waisenhaus zu Potsdam’, Göran Gnaudschun, Anja Pietsch, Christel Köster, private Fotos der Projektträger

Referenzen

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