Bernd Kuse reicht erforderliche Unterstützungsunterschriften ein
Issumer tritt als unabhängiger Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Straelen an. Seite 3
„Um nichts in der Welt möchte ich diese Erfahrung missen“
Martina Klauke arbeitete im Januar als Freiwillige in einem Koala Hospital in Australien. Seite 9
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Peter Busch aus Geldern möchte, dass in vielen Fenstern Kunst zu sehen ist
NIEDERRHEIN. Peter Busch ist ein „Aufrührer“, ein „Anschub- ser“ – einer, der keine Ruhe gibt, wenn es um die Kunst geht. In Buschs Universum sind Kunst und Mensch irgendwie untrenn- bar. Sozial muss! Kunst und Wirklichkeit – schon dieses Be- griffspaar ist für einen wie ihn ir- gendwie ein Unsinn. Merke: Das Eine geht nicht ohne das Andere.
Nein eigentlich ist das Eine im- mer auch das Andere. Kunst ist Kommunikation ist Kunst.
Als die Kreis Klever Kultour- tage 2020 abgesagt wurden, stand für Busch sofort fest: „Die Ausstellung, die wir bei uns im Wasserturm in Geldern zeigen wollten, kann und darf nicht sang- und klanglos ausfallen.“
Merke: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. „Wir hatten für unsere Ausstellung das Thema
‚Fenster‘ gewählt. Jetzt fordern wir vom 16. bis zum 24. Mai Künstler auf, in ihren Fenstern, so das denn möglich ist, Kunst zu zeigen.“
Es soll darum gehen, an mög- lichst vielen Orten – sprich: Fen- stern – Kunst auszustellen. „Und wenn jemand irgendwo einen Leerstand hat mit Schaufenstern:
Einfach anrufen. Ich werde dann versuchen, was zu organisieren“, sagt der Mann mit den schloh- weißen Haaren. Also bitte – das wären Buschs Telefonnumer und die Email-Adresse: 02831/1563, buschp@t-online.de.
Busch ist einer, der nicht lan- ge schwätzt. „Ich habe schon jede Menge Leute angerufen.
Die Resonanz ist toll. Niemand weiß schließlich, wie lange der momentane Zustand andauert.
Für mich steht fest: Egal, wie es weitergeht – wir ziehen das Ding durch.“
Weit über 30 Anmeldungen gab es für die Fensterausstellung
im Wasserturm. „Ich werde die Teilnehmer kontaktieren und sehen, was wir organisiert be- kommen“, sagt Busch und hat längst auch Kontakt zu vielen Künstlerkollegen aufgenommen.
Man merkt, wie sich vor seinem geistigem Auge eine Kunstaktion entwickelt. „Du musst etwas an- stoßen – einen Stein ins Wasser werfen und dann sehen, welche Kreise das zieht.“ Da spricht er – der Aufrührer, der keine Ruhe gibt. „Natürlich ist die Organisa- tion mit Arbeit verbunden, aber alles ist doch besser als wenn wir Künstler uns ins Corona-Exil begeben.“ Spätestens eine Wo- che vor dem 16. Mai werden die NN dann veröffentlichen, wo es
was zu sehen gibt. Busch: „Wir haben schon mehrere Fenster in Geldern. Darüberhinaus werden Werke in Kleve, Goch, Kevelaer und Veert zu sehen sein. Aber da wir bis zum Stichtag noch über einen Monat Zeit haben, kann und wird sich da noch einiges tun. Da bin ich ganz sicher.“
Aus Buschs Fensterimpuls ent- wickelten die NN eine weitere
Idee: Wie wäre es denn, schon vor Mai – sagen wir ab Ostersonntag – Künstlern die Gelegenheit zu geben, sich und ihre Kunst oder ihr Atelier mit einem kurzen Film vorzustellen?
Der Startschuss für die NN- Kunsttage war gefallen. Start ist am morgigen Ostersonntag um 10 Uhr. Dann wird das erste klei- ne Video online gehen. Danach wird – zunächst eine Woche lang – jeden Tag ein neues Video online gehen. Mit dabei sind un- ter anderem der Klever Janusz Grünspek, Peter Busch und Bur- han Mohammad aus Geldern, Corinna Lenzen aus Straelen und das Bedburg-Hauer Theater mini-art.
Eine der Arbeiten, die Peter Busch bereits für die „Fenster“-Ausstellung erhalten hatte, stammt von „Piet Böing“. Busch: „Ich habe das Bild per Email bekommen – weiß aber über den Künstler noch nichts zu sagen. Vielleicht ist der Name ein Pseudonym. Fest steht: Die Arbeit wird in meinem Fenster in Geldern zu sehen sein.“
Peter Buschs erster Plakatentwurf für die Ausstellung im Wasserturm. Damals schienen die „ver- rammelten“ Fenster zu drastisch. Längst hat die Wirklichkeit den Entwurf eingeholt.
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Mehr Platz für Gastlichkeit an der Bahnhofstraße
Vor dem Steakhaus „El rancho“ in geldern
GELDERN. Die Zeit während der Osterferien nutzt die Stadt Geldern für erneute Baumaß- nahmen auf der Bahnhofstra- ße. Im Rahmen eines ersten Bauabschnitts, der bis zum 17. April abgeschlossen sein soll, wird der Gehweg vor dem Steakhaus „El Rancho“, vielen auch bekannt unter dem Tra- ditionsnamen „Rheinischer Hof“, deutlich erweitert.
Die neue Fläche auf dem Gehweg schafft nicht nur Platz für Außengastronomie, sondern auch für zusätzliche Bäume und ein Beet. Darin soll eine Hecke angepflanzt werden, die den Bereich der Gäste von der Fahr- bahn abtrennt. Wie die Stadt Geldern mitteilt, wird die Fahr- bahn entsprechend angepasst.
Der Belag der Straße, die zum
„Niederrheinischen Radwan- dertag“ am 5. Juli Gelderns erste
„Fahrradstraße“ werden soll, wird ebenfalls verbessert.
Während der Arbeiten, die der Gelderner Tiefbauer Stratmans ausführt, muss die Einmündung in den Mühlenweg für den Ver- kehr gesperrt werden. Fußgän- ger können die Baustelle an der
Seite des Bahnhofes passieren.
Wie schon bei der vorherigen Baustelle praktiziert, wird die Einbahnrichtung der Poststra- ße gedreht. Der Verkehr kann somit während der Bauarbeiten vom Mühlenweg aus über die Poststraße zum Bahnhof gelei- tet werden. Die Anfahrt zum Gelderner Bahnhof ist außer- dem über Brühlscher Weg oder direkt über die Bahnhofstraße möglich.
„Zu den angedachten Verbes- serungen und Veränderungen am Bahnhof, für die auf An- trag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen 25.000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt wurden, wird noch politisch be- raten“, kündigt Gelderns Erster Beigeordneter Tim van Hees- Clanzett an. Vorgesehen hierfür sei die nächste Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Sie wird voraussichtlich am Mitt- woch, 24. Juni, im Bürgerforum stattfinden.
Weitere Fragen zum Projekt beantwortet Jessica Wey. Sie ist im Gelderner Rathaus er- reichbar unter Telefon 02831/
398380.
„Medien to go“ bei
der Stadtbücherei Xanten
Service mit vielen neu angeschafften Büchern
XANTEN. Die Stadtbücherei Xanten hat mit Unterstützung der Sozialstiftung neue Bücher und Spiele für Kinder ange- schafft, um in der aktuellen Lage einen kleinen Beitrag ge- gen aufkommende Langeweile zu leisten. Dabei wurden zur Unterstützung des örtlichen Einzelhandels sämtliche Bü- cher und Spiele in Xantener Geschäften gekauft.
Der Vorstandsvorsitzende der Sozialstiftung, Bürgermei- ster Thomas Görtz, konnte sich persönlich von der attraktiven Auswahl überzeugen, die seitens der Büchereileitung Nicole Pee- ters zusammengestellt wurde.
Neben Bilderbüchern für die ganz Kleinen finden sich auch Gesellschaftsspiele, Lese- und Hörbücher sowie DVDs in dem zusätzlichen Medienpaket. Auch wurde ein spezielles Paket für die Kinder in den städtischen Flüchtlingsunterkünften ge- packt.
Positive Impulse
„Ich freue mich, dass wir als Sozialstiftung gerade in die- sen für Kinder, Eltern und Ge- schäftswelt schwierigen Zeiten mit dieser Aktion gleich zwei positive Impulse setzen kön- nen. Zum einen unterstützen wir die Stadtbücherei mit ihrem Medienbestand zur weiteren
Förderung der Lesekompetenz unserer Kinder insbesondere bei aktuell geschlossenen Schu- len und Kitas und zum ande- ren können wir den städtischen Einzelhandel mit einem Auf- tragsvolumen von immerhin 4.000 Euro stärken.“ unterstrich Vorstandsvorsitzender Görtz.
Jetzt bietet die Stadtbücherei einen Medien to go Service an.
Wie das funktioniert?
Interessierte reservieren per E-Mail an stadtbuecherei@
xanten.de unter Angabe von Lesernummer und Titel oder direkt über den Bibliothekska- talog (OPAC) ihre gewünsch- ten Medien. Für die OPAC Re- servierung benötigt man die Lesernummer und Kennwort, das ist Geburtsdatum in Form TT.MM.JJJJ (die Punkte da- zwischen nicht vergessen). Das Büchereiteam sucht die Medien für die Leser heraus und packt sie in einen umweltfreundlichen Jute-Stoffbeutel. Die Medien können leider nicht am Tag der Bestellung, sondern erst am darauffolgenden Ausgabetag abgeholt werden. Ausgabetage sind Dienstag, Donnerstag und Samstag in der Zeit von 9 bis 13 Uhr. Die Ausgabe erfolgt aus hygienischen Gründen zum In- fektionsschutz am Seitenfenster der Stadtbücherei.
Wie viel Geduld hat
das Kreis-Veterinäramt?
Vorwürfe nicht artgerechter tierhaltung beim rassegeflügelzuchtverein
SONSBECK. Das Gelände des Rassegeflügelzuchtvereins Sonsbeck an der Grunewald- straße 9 ist ein 22.000 Quadrat- meter großer Park. Züchter können Parzellen mieten zur Unterbringung ihrer Tiere. Was einst wie eine Erholungsanlage wirkte, ist inzwischen ein run- tergekommenes Areal.
Unstimmigkeiten zwischen Verpächter und Verein führten im letzten Jahr zur Verlegung des Vereinsheims in die ehemalige Gaststätte „Zur Börse“ in Sons- beck. Dort fand bis Ausbruch der Corona-Krise auch jeden ersten und dritten Sonntag im Monat der Kleintiermarkt mit Vogelbö- rse statt. Das ehemalige Vereins- heim am Grunewaldweg wurde ausgeräumt. Der Müll lag mona- telang auf dem Vereinsgelände, wurde aber inzwischen entsorgt.
Sogar abgemeldete Autos stehen dort schon seit langem.
In einem Container wird Tier- mist gesammelt. Seit eineinhalb Jahren ist er gefüllt, doch der Verein sorgt nicht für eine Ent- leerung. Also karren alle ihren Mist verbotener Weise auf eine Wiese, wo er ohne Bodenabde- ckung lagert. Habichte, Marder und Ratten sind quasi die „natür- lichen“ Feinde des Geflügels, die sich kaum abschrecken lassen, dort auch ihre Beute zu machen.
In den letzten Jahren mussten mehrfach Parzellen geräumt wer- den, weil die Züchter die Tiere nicht ordnungsgemäß gehalten und gefüttert haben. Züchter Dr. Frank Greshake ist darüber verärgert: „Geflügel darf auch im Winter nicht dauernd im Matsch stehen. Es soll zwei Mal täglich - zumindestens morgens - mit frischem Wasser und Futter versorgt werden. Das muss jeder Landwirt auch!“ Umstritten ist auch das Dauerwohnen in den Häuschen der Parzellen. Laut Satzung des Vereins ist das nicht gestattet. Eine ordnungsgemäße Abwasserentsorgung gibt es dort nicht.
Verpächter Albert Janßen be- stätigt die Missstände: „Ich habe viel Ärger mit dem Vereinsvor-
sitzenden. Die Kosten für das Toilettenhäuschen hat er nicht bezahlt. Daraufhin gab es fünf Tage lang gar keine Toilette, jetzt ist ein anderes aufgestellt. Hier wird nur noch gefeiert und ge- soffen, um Geflügelzucht geht‘s nicht mehr.“
Diese Meinung scheint sich zu bestätigen, denn am 8. Janu- ar informierte der Kreisverband die Mitglieder, dass der Sons- becker Verein aus dem Landes- verband Rheinland und dem BDRG (Bund deutscher Rasse- geflügelzüchter) ausgetreten sei . Die Züchter hätten nun keine Möglichkeit mehr, Bundesringe legal zu beziehen. Wer seine Ras- segeflügel züchten und zur Schau ausstellen will, muss sich einem anderen Verein anschließen.
Sicht des Vereinsvorsitzenden Dennis Kinat, Vorsitzender des Vereins, wohnt seit fünf Jahren auf dem Gelände und hält die Schweine. Nach seiner Aussage, sei das alles rechtens, die Satzung sei entsprechend geändert. Er räumt ein, dass es die Tierhalter, die sich aufop- fernd um ihr Hobby gekümmert haben, so nicht mehr in der Mehrheit gibt und dass nicht alle „mit anpacken bei Arbeiten auf dem Vereinsgelände“. Das Gelände würde nun im Früh- jahr/Sommer auch wieder at- traktiver aussehen. Vehement widerspricht er, dass Tiere hier nicht artgerecht gehalten wer- den. Im Gegenteil glaubt er, dass das Ausstellen bei Zuchtschau- en durch den Transport stressig für die Tiere sei, daher habe sich der Verein aus dem Landesver- band abgemeldet. Ein weiteres Argument nannte Kinat: „Die Verbandsbeiträge sind sehr hoch und stellten eine echte finan- zielle Belastung für den Verein dar. Außerdem bekamen wir keine vernünftigen Quittungen über unsere Zahlungen, so dass wir Schwierigkeiten mit dem Fi- nanzamt bekommen können.“
Weiterhin könnten Vereins- mitglieder Tiere züchten und auch beim Verein impfen lassen.
Veterinäramt ist informiert Das Veterinäramt des Kreises Wesel bestätigt, dass vereinzelten Tierschutzmeldungen in der Ver- gangenheit nachgegangen wurde.
Die Pressestelle des Kreises Wesel teilt mit: „In den letzten Monaten vor der Presseanfrage wurde das Gelände dreimal anlassbezogen amtstierärztlich besichtigt. Da- bei wurden Mängel festgestellt, darunter auch zwei verwahrloste Parzellen, aber keine erhebliche Vernachlässigung von Tieren, die ein sofortiges Eingreifen erfor- dert hätten. Anfang März erfolgte die bisher letzte Kontrolle im Bei- sein des Vereinsvorsitzenden. Die beanstandete Schweinehaltung war tierschutzrechtlich noch ak- zeptabel. Der Besitzer strebt eine vom Veterinäramt drin- gend angeratene Auflösung des Schweinebestandes kurzfristig an. Nachkontrollen stehen an, da es in einzelnen Tierhaltungen weiteren Verbesserungsbedarf gibt. Um nicht im Einzelfall auf den Kommunikationsweg über den Vereinsvorsitz angewiesen zu sein, wenn Kontrollen durchge- führt werden und auch Maßnah- men erforderlich werden, wurde bei der Begehung im März ein ak- tueller Parzellenplan angefordert und mittlerweile vorgelegt.“
Das Veterinäramt bestätigt, dass die gemeinsame Haltung mit Ponys, Gänsen, Enten und Hühnern zulässig und üblich sei. Allerdings solle sichergestellt werden, „dass die verschiedenen Tierarten ihre Bedürfnisse befrie- digen können. Eine Einzäunung des Teiches ist nicht erforderlich, zumal das Wassergeflügel Zugang zum Gewässer haben muss. Auch in anderen Haltungen haben Pferde ungehinderten Zugang zu Bächen, Flüssen oder Teichen.“
Ob Menschen auf dem Gelände dauerhaft leben dürfen, ist nicht Sache des Veterinäramtes und auch nicht der Gemeinde Sons- beck. Hier ist die Bauaufsichtsbe- hörde des Kreises Wesel zuständig, die sich aber leider auf Anfrage nicht dazu geäußert hat.
Lorelies C hristian Ein trostloser Anblick nach dem Regen. Jetzt ist das Vereinsgelände wegen des Corona-Virus für die
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Bernd Kuse reicht Unterstützungsunterschriften ein
Der unabhängige Kandidat zur Straelener Bürgermeister-Wahl am 13. September, Bernd Kuse, hat die dafür erforderlichen Un- terstützungsunterschriften bei Bürgermeister und Wahlleiter Hans-Josef Linßen eingereicht.
Insgesamt hat Kuse, der auch von SPD, GO/Grüne, FDP und den Freien Wählern unterstützt wird, 231 Unterschriften und damit deutlich mehr als die benötigten 160 Unterstützungen abgegeben.
„Ich bedanke mich ganz herzlich
bei allen Unterzeichnern und Interessenten für die bisherige Unterstützung. Aufgrund der be- grenzten Anzahl an Formblättern, die mir das Wahlamt zur Verfü- gung gestellt hat, konnten dabei gar nicht alle Straelener, die gerne unterschrieben hätten, berück- sichtigt werden“, freut sich der Kandidat. Kuse hofft nun, dass es die Situation in Bezug auf die Corona-Pandemie in einigen Wo- chen wieder zulässt, sich mit den Straelener Bürgern und Unterneh-
men persönlich auszutauschen:
„Der Gesundheitsschutz geht vor. Den aktuellen Vorgaben und Empfehlungen zur Vermeidung sozialer Kontakte folgend, führe ich im Moment daher keine Ver- anstaltungen und Besuche durch“.
Natürlich besteht dennoch die Möglichkeit, sich über Bernd Kuse auf seiner Kandidaten-Homepage www.bernd-kuse.de zu informie- ren. Der Kandidat ist zudem per E-Mail an kontakt@bernd-kuse.
de zu erreichen. Foto: privat
NIEDERRHEIN. Maximiliane Decker ist neue Leiterin des Regionalbüros West mit Sitz in Xanten. Durch das Regionalbüro wird die Jugendarbeit in den Kreisdekanaten Kleve und Wesel begleitet und unterstützt. Bisher wurde das Regionalbüro von Simone Althoff geleitet, die innerhalb des Bistums Münster eine neue Stelle angetreten hat.
An ihre 21 Jahre am Nieder- rhein erinnert sich Simone Alt- hoff gerne. „Ich habe hier junge Leute erlebt, die Verantwortung übernehmen und mit Leiden- schaft und Herzblut Projekte starten“, sagt sie. „Die machen das, ohne vorher lange Konzepte schreiben zu müssen. Wenn jun- ge Leute einen Sinn in ihrer Tä- tigkeit sehen, dann ergreifen sie die Initiative“, berichtet sie. Es sei immer ihr Ziel gewesen, die- ses Engagement zu unterstützen und zu fördern, „immer dann, wenn die Leute mit ihren Ideen
an Grenzen gekommen sind“, betont Simone Althoff. Die Kon- takte zu den Ehrenamtlichen seien das Schönste an ihrer Tä- tigkeit gewesen, resümiert sie.
Künftig ist ihr Büro nicht mehr im Kapitel in Xanten, sondern mitten in Münster. Dort wird sie in der Pastoralberatung tätig sein. „Dort geht es insbesondere darum, Pfarreien, Verbände oder andere kirchliche Gruppen bei allen Problemen und Fragen zu beraten, die sich durch die pfarr- liche Arbeit ergeben.
Für ihre Nachfolgerin Maximi- liane Decker, gerade 30 Jahre alt geworden und von allen „Maxi“
gerufen, ist die Arbeit im Regi- onalbüro nicht neu. Schon 2009 absolvierte die Xantenerin dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr.
Nach dem Studium der Sozialen Arbeit (Bachelor) und Sozialma- nagement (Master) trat sie im Januar 2014 ihre Stelle im Regi- onalbüro an. Zu ihren persön-
lichen Schwerpunkten zählt die regionale Arbeit. Dazu gilt es, mit den Haupt- und Ehrenamtlern in den Pfarreien Kontakt zu halten, aber auch die unterschiedlichen Jugendgruppen kennenzulernen und sie untereinander zu vernet- zen.
„Dazu kommt noch die Unter- stützung oder Begleitung größe- rer Ereignisse wie dem Mesdie- nertag auf der Gaesdonck, aber auch diözesanweite oder sogar übergreifende Ereignisse wie der Weltjugendtag, der Katholiken- tag oder große Messdienerwall- fahrten“, sagt Maxi Decker. Zu ihren bisherigen Aufgaben wer- den nun insbesondere noch ad- ministrative Arbeiten kommen, erklärt die 30-Jährige. „Das wird sicherlich eine Herausforderung, aber ich weiß, dass ich hier in Xanten in einem super Team arbeite, darauf freue ich mich schon“, sagt die neue Leiterin motiviert.
Maximiliane „Maxi“ Decker (l.) hat von Simone Althoff die Leitung des Regionalbüros West in Xanten
übernommen. Fotos: Bischöfliche pressestelle / Christian Breuer
Neue Leiterin an der Spitze des Regionalbüros West
maximiliane Decker folgt auf Simone althoff
Polizei rät: Spaziergang statt Spritztour
geschwindigkeitskontrollen werden auch am Osterwochenende durchgeführt
KREIS KLEVE. Nachdem in den zurückliegenden zwei Wochen bereits zwei Motorradfahrer teil- weise lebensgefährlich verletzt wurden, starb am vergangenen Dienstag in Straelen ebenfalls ein 39-jähriger Motorradfahrer aus Geldern.
Frühlingshaftes Wetter und leere Straßen – nach Aussage der Polizei Kleve geradezu eine Ein- ladung für zu schnelles Fahren.
Um diesem Phänomen entgegen zu treten, wird die Polizei ihre Geschwindigkeitskontrollen auch über das Osterwochenende fort- führen. Besonders im Augenmerk der Polizei: Raser und illegale Rennen. Hier gehören die Be- schlagnahme des Führerscheins sowie der genutzten Fahrzeuge bereits zu den polizeilichen Stan- dardmaßnahmen. Touren mit dem Motorrad sind zwar nicht ge-
nerell verboten, sind jedoch auf- grund der aktuellen Lage absolut unsolidarisch. Wo mehr als zwei Motorradfans zusammentreffen, kann das aktuelle Kontaktverbot greifen, welches eine Anzeige nach sich zieht. Die Polizei appelliert daher an die Vernunft aller Ver- kehrsteilnehmer, den Spaziergang einer Spritztour vorzuziehen. Die Zeit für Motorrad- und Spitz- touren werde wiederkommen.
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6. APRIL
Regenbögen auf die Reise geschickt
Regenbogen-Bilder sind für viele Kinder im Moment ein Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung. Sie bemalen die Fen- ster ihrer Häuser und sagen sich und anderen Kindern damit: Wir schaffen diese Krise! Die Schüler der Klasse 1a der Veerter Sankt Martini Grundschule schicken ihre Regenbögen sogar auf die Reise durchs Dorf. Vom Markt- platz zur Schule wandert im Mo-
ment ein langes, buntes Band.
„Die Kinder malen Regenbögen, schreiben ihre Namen dazu und freuen sich gemeinsam mit ih- ren Eltern über ein Gemein- schaftsprojekt, das die Einhal- tung der Distanzregeln ermögli- cht“, sagt Klassenlehrerin Britta Rattmann. „Vielleicht schaffen wir es sogar, unsere Schule mit dem Regenbogen-Band zu um- kreisen – das wäre toll!“ Foto: privat
FBS Impuls ist weiterhin für Frauen im Kreis erreichbar
Coronakrise: Beratung findet im Wesentlichen telefonisch statt
KREIS KLEVE. Die Frauenbe- ratungsstelle Impuls ist weiter für alle Frauen im Kreis Kleve erreichbar. Es gelten die ganz normalen Öffnungszeiten, um Termine zu vereinbaren, oder eine Kollegin persönlich zu er- reichen: Montag bis Mittwoch, von 9 bis 12 Uhr und Donners- tag von 14 bis 18 Uhr unter Tele- fon 02823/419171.
Man kann die FBS Impuls auch unter der Mail-Adresse info@fb- impuls.de anschreiben. „Wir ant- worten auf jeden Fall, auch wenn es am Wochenende etwas dauern kann. Die Beratungen finden im Moment im Wesentlichen telefo- nisch statt“, so die Beraterinnen.
Jetzt, nach drei Wochen in diesem Ausnahmezustand, kön- nen sie auf erste Erfahrungen zurückgreifen: „Es war für uns alle erstmal ein Schock und wir mussten uns umorganisieren.
Das ging unseren Klientinnen und Besucherinnen nicht anders.
Wie schwierig das ist, hören wir in fast allen Gesprächen. In den Telefonberatungen können wir feststellen, was am meisten belas- tend ist. Die räumliche Enge ist auf Dauer eine echte Herausfor- derung für die Frauen, besonders wenn sie mehrere Kinder haben, wenn jemand in der Familie ei- ne psychische Erkrankung hat, wenn es bereits Gewalt in der Be- ziehung gegeben hatte, wenn die finanzielle Existenz bedroht ist
oder wenn man alleine lebt oder vorerkrankt ist. Der psychische Druck in den Familien ist beson- ders hoch und führt nicht selten zu Drohungen, heftigen Streitig- keiten und Übergriffen bis hin zu physischer Gewalt.“
Die Beraterinnen rechnen mit einem deutlichen Anstieg des Be- ratungsbedarfs, er zeichne sich bereits ab. Es könne auch dort zu Problemen kommen, wo die Menschen bisher ihre Probleme selbst ganz gut im Griff hatten.
Auch das hätten sie bereits erlebt.
Die psychischen Belastungen verschärften sich, weil ganz normale Ressourcen wie Sozial- kontakte beim Sport und durch Freunde und Familie, körper- liche Betätigung, die zur Stressre- duktion und zum Wohlbefinden beitragen, jetzt kaum noch zur
Verfügung stünden. „Es ist eine ganz normale Reaktion, dass wir jetzt alle Ängs te verspüren, an- gesichts einer unkalkulierbaren Erkrankung, die sich um den ganzen Globus verbreitet. Wir können uns alle ,nur‘ an der Ein- dämmung der Geschwindigkeit beteiligen, solange es keine Impf- stoffe oder Medikamente gibt.
Unsere Ohnmacht müssen wir selbst versuchen zu beruhigen, so gut es geht. Das ist nicht allen ohne Hilfe möglich. Deshalb ist es bestimmt eine gute Idee, sich telefonisch, für eine gewisse Zeit, ein unterstützendes Gespräch ans Ohr zu holen. Dafür sind wir sind da!“, betonen die Mitarbei- terinnen.
Viele kleine Belohnungen des Lebens fielen einfach weg und müssten jetzt ersetzt werden, da sei Kreativität eine Möglichkeit.
Das könne für jeden etwas an- deres sein: ein längst vergessenes Spiel spielen, Gedichte schrei- ben oder malen, Solo-Sport wie Joggen, Seilchen springen oder Schattenboxen. Telefonieren und skypen, vielleicht sogar einen Brief schreiben? Sich etwas Gutes kochen, miteinander kuscheln, oder sich selbst in den Arm neh- men und Lieblingsmusik hören.
Hilfreich ist sicher für jeden et- was anderes und die Liste ist viel- leicht länger, als man erwartet, wenn man einmal darüber nach- denkt.
Offene Jugendarbeit in Zeiten von Corona
Straelener JuSt-team baut Online-aktivitäten aus
STRAELEN. Seit mehreren Wochen haben die drei Jugend- einrichtungen der Stadt Strae- len geschlossen. Dennoch gilt es, für das JuSt-Team gerade jetzt für Kinder und Jugendli- che weiterhin zur Verfügung zu stehen. Für die zuhause bleiben und keine Freunde zu treffen, den Hobbies nicht nachgehen zu können und nicht in Strae- len unterwegs zu sein eine sehr schwierige Phase ist.
Zu Hause ist für hoffent- lich viele Heranwachsende ein Wohlfühl- und Geborgenheits- ort. Das wird aber nicht immer und nicht für alle zutreffen.
Manchmal ist gut, wenn man je- mand anderen zum Reden, zum Austauschen hat.
Jugendarbeiter stehen für Gespräche bereit
Daher machen die Jugend- arbeiter darauf aufmerksam, dass sie weiterhin da sind und für Gespräche bereitstehen.
Nur eben jetzt am Telefon, über WhatsApp, Email, Skype, Dis- cord oder andere digitale Wege.
Montag bis Freitag ist das JuSt nach wie vor tagsüber für ei- ne Telefonbereitschaft besetzt, auch sind auf der Internetseite www.just-straelen.de Mobil- nummern und Emailadressen der Mitarbeiter veröffentlicht.
Über diverse WhatsApp Gruppen wird der Kontakt zu vielen jungen Straelenern auf- rechterhalten. Discoteam, The-
kenteam, Fußballgruppe, die Aktiven der Billardliga der Ju- gendeinrichtungen im Kreisge- biet und viele weitere Gruppen tauschen sich über ihre Handys aus und bleiben über die Di- stanz dennoch in Verbindung.
Darüber hinaus hat das JuSt- Team die Online-Aktivitäten verstärkt und ausgebaut, um über diese Möglichkeiten nach wie vor Angebote zur unterbrei- ten und Kontaktmöglichkeiten anzubieten. Man kann das JuSt bei Instagram entdecken (just_straelen_) und ebenso bei Facebook finden (jugendarbeit- straelen).
Regelmäßig werden über alle Online-Kanäle neue Impulse gesetzt. Von Videoanleitungen der Kindertreff-Bastelangebote, über kleine Rätsel, sowie In- fos und Fotos über vergangene Zeiten in den Jugendhäusern Straelens bis zu kleinen Chal- lenges gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Und bei allem sind die Adressaten stets zum Mitgestalten eingeladen.
Das hat vielleicht nicht die Qua- lität, wie sich tatsächlich im Ju- gendzentrum zu treffen. Aber so bleibt die Möglichkeit, Gemein- schaft zu erleben, über diese Zeit hinweg erhalten. Über An- regungen oder Fragen freut sich das JuSt-Team telefonisch unter 02834/982607, per E-Mail an jugendarbeit@straelen.de oder über die anderen oben genann- ten Online-Kontaktwege.
Maria Peeters von der Frauene- beratungsstelle Impuls. Foto: privat
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NIEDERRHEIN
Karunai bereitete sich auf Corona-Virus vor
in diesem Jahr wird es kein gemeinsames Osterfest im indischen Kinderhaus des Straelener Vereins geben
STRAELEN. Das Corona-Virus bedroht das Leben von Men- schen auf der ganzen Welt.
Während man in Deutschland das Glück hat, in einem Land mit einem der besten Gesund- heitssysteme der Welt zu leben, stehen die Menschen in Indien, vor allem die Ärmsten der Ar- men, vor ganz anderen Heraus- forderungen. 1,3 Milliarden Menschen gilt es in Indien vor der Pandemie zu schützen – kei- ne einfache Aufgabe.
Auch im Kinderhaus der Ka- runai-Kinder-Hilfe Indien in Chinnababusamudram haben sich die Verantwortlichen von Karunai einiges einfallen lassen, um die Mädchen erfolgreich vor einer Ansteckung zu schützen.
Leider hat die Regierung von Tamil Nadu aber eine folgen- schwere Entscheidung getroffen, die die Bemühungen des Vereins konterkarieren.
Als sich das Corona-Virus im Februar auch in Indien ausbreite- te, ergriffen die Verantwortlichen vor Ort sofort Maßnahmen, um die Mädchen im Kinderhaus zu schützen. Als erstes klärte der Leiter des Hauses, Victor Raya, Ende Februar die Mädchen über die möglichen Auswirkungen des Virus auf und erläuterte ihnen Maßnahmen, wie eine Anste- ckung vermieden werden kann.
Ihnen wurde demonstriert, wie man sich in acht Schritten die Hände so wäscht, dass Viren kei- ne Chance haben – etwas, wovon auch die Familien der Mädchen profitierten, wie sich später zei- gen sollte.
Schließlich wurde den Mäd- chen in einem weiteren Schritt gezeigt, welche Hausmittel sich eignen, um Erkrankungen der Atemwege zu bekämpfen. „Etwas, was bei deutschen Lesern sicher ein ungutes Gefühl aufkommen lässt“, so Michael Lemkens von der Karunai-Kinder-Hilfe-In-
dien aus Straelen. „Wäre es nicht besser, die Mädchen würden zu einem ausgebildeten Arzt gehen, sollten sie erkranken? Ja, das ist richtig. Und wenn die Mädchen im Kinderhaus wohnen, wird na- türlich auch alles getan, um eine möglichst sehr gute medizinische Versorgung sicherzustellen. Aber wenn in Deutschland schon ein Ansturm auf Krankenhäuser er- wartet wird, mag man sich für Indien gar nicht vorstellen, wie es dort in den Krankenhäusern aussehen mag, wenn die Epide- mie um sich greift.“ Für den Fall der Fälle sollte man dann auf be- währte indische Hausmittel zu-
rückgreifen und sie den Mädchen vorstellen und erläutern: Nach alter indischer Tradition helfen Tulsi- oder Basilikumblätter bei der Bekämpfung von Fieber, Halsentzündungen, Erkältungen, Husten und Grippe. Ein in Indien gewöhnliches Kraut aus Kar- pooravalli oder indischen Bor- retschblättern wird verwendet, um Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen und das Schwitzen zu fördern. Schwarzer Pfeffer oder Pfefferkörner schließlich können als Ent-zündungshemmer für unseren Körper verwendet wer- den. Alle diese drei Inhaltsstoffe wurden in den erforderlichen
Anteilen gemischt und in Wasser gekocht, um ihre wesentlichen Bestandteile für die Gesundheit der Kinder zu extrahieren. Diese Mittel aus der indischen Hausa- potheke werden traditionell auch zum Aufbau des Immunsystems genutzt und so wurde den Mäd- chen der Extrakt auch ohne eine Erkrankung verabreicht.
Gemäß den Regierungsrich- tlinien in Indien und insbeson- dere im Bundesstaat Tamil Nadu wurden die Kinder des Heims täglich auf ihre Gesundheit hin untersucht, um Symptome des Coronavirus in ihnen zu identi- fizieren. Die Praxis, zweimal am
Tag zu baden, vier- bis fünfmal am Tag die Hände zu waschen und die Füße beim Betreten des Hauses zu waschen, hilft den Kindern, sich vor dem Coronavi- rus zu schützen.
Zusätzlich wird das Gelände mit Wasser besprüht, das zur Desinfektion mit Kurkumapul- ver und Neem-Blatt-Paste ge- mischt wird.
„Leider gehört es aber auch zur Regierungsrichtlinie in Tamil Nadu, alle Kinderhäuser ange- sichts der Corona-Epidemie vo- rübergehend zu schließen und al- le Kinder in ihre Dörfer zu-rück- zuschicken. Schweren Herzens folgten wir der Anweisung“, heißt es seitens des Straelener Vereins.
Für die Verantwortlichen von Karunai steht fest, dass die Mäd- chen dort nicht so gut geschützt sein werden wie im Kinderhaus und beten darum, dass das Virus an den Mädchen und ihren Fa- milien vorübergehen wird. We- nigstens die Mädchen wissen um die Gefahren, aber auch um die Möglichkeiten, durch Abstand- halten und mit Hygiene einiges gegen das Virus ausrichten zu können. Ein unschätzbares Gut, von dem nun auch die Familien und Nachbarn auf dem Land profitieren können. Jeden Tag melden sich die Mädchen aber im Kinderhaus, um mitzuteilen, wie es ihnen geht und ob sie sich infiziert haben. Bis heute hat sich kein Mädchen angesteckt.
Und so wird es in diesem Jahr erstmals kein gemeinsames Os- terfest für die Karunai-Gemein- schaft geben und alle hoffen darauf, dass sich die Bewohner bald wieder gesund in die Ar- me schließen können. Natürlich erst, wenn die Gefahr vorüber ist.
Die Karunai Kinder-Hilfe Indien wird alles versuchen, den Mäd- chen und den Menschen vor Ort zu helfen. Weitere Informationen unter www.karunai.de.
Richtiges Händewaschen als Vorbeugung vor einer Ansteckung wurde von den Kindern geübt.
Foto: privat
Buchtipp aus dem Weißen Häuschen
ISSUM. Den Buchtipp des Mo- nats gibt Sabine Vitten von der Initiative zur Erhaltung eines Baudenkmals „Weißes Häus- chen“ in Issum. Sie empfiehlt
„Die Bagage“ von Monika Hel- fer.
Die österreichische Schrift- stellerin Monika Helfer erzählt in ihrem Buch von der Familie ihrer früh verstorbenen Mutter Margarete, genannt Grete. Ih- re Großeltern Maria und Josef Moosbrugger leben mit ihren vier Kindern am Rande eines Bergdorfes. Sie sind die Absei- tigen, sie sind die Armen, sie sind die Bagage.
Maria ist sehr schön, schöner als erlaubt, und als Josef in den ersten Weltkrieg zieht, nimmt das Unheil seinen Lauf. Das fünfte Kind Grete (Maria wird noch zwei weitere Kinder be- kommen) ist nicht von Josef. Er wird dieses Kind nie ansprechen, nie ansehen, er ignoriert sie so ausschließlich, dass sie selbst an ihrer Existenz zweifelt. Diese und andere Katastrophen aus dem Leben der Bagage beschreibt die Autorin in einer klaren, fast schon lakonischen Sprache.
Der Roman „Die Bagage“ ist ein außergewöhnliches Buch. Ei- ne ganze Familiensaga wird auf 160 Seiten zusammengefasst und man glaubt, einen „dicken Schin- ken“ gelesen zu haben. Mein Ur- teil: absolut empfehlenswert!
Sabine Vitten Foto: privat
Unsinnige Querungshilfe
Betr.: Nach Protesten nun kos- tenaufwendiger Rückbau am Kurpark Xanten
Die Stadt Xanten hat 2019 die Kurparkanlagen fertig gestellt und im Mai der Öffentlichkeit übergeben.Die Kurparkwege und die Straßenübergänge wurden von allen Besuchern - Fußgänger, Radfahrer auch Behinderte ohne Probleme angenommen.
Nach der Fertigstellung und Übergabe des Parks wurde vom DBX der Wegeübergang Nord- wall in den Ostwall (Rheinstra- ße/Niebelungenkreisel) kosten- aufwendig und nach Auffassung vieler Bürger und Touristen nicht verkehrssicher durch die jetzt vorhandene Querungshilfe umgebaut. Gegen diese Que- rungshilfe haben mein Kollege Merissen und ich am 1. Septem- ber 2019 einen Bürger antrag ein- gereicht. Der Antrag wurde mit Ratsbeschluss zunächst bis nach einer Begehung durch eine Kom- mission zurückgestellt.
Nachdem drei Kommissionen – unterschiedlichster Zusammen- setzung – offenbar festgestellt haben, dass diese Querungshilfe Mängel belastet ist, hat der Rat auf Empfehlung der Verwaltung am 10. März beschlossen, mit einem Kostenaufwand von zirka 25.000 Euro den Umbau- durch verkehrsrechtliche Ergänzungen (unter anderen auch Beschilde- rungen) die fehlerbehaftete Que- rungshilfe zu ergänzen.
Alwin Laux Xanten
Leserzuschriften werden unabhän- gig davon veröffentlicht, ob die darin zum Ausdruck gebrachte Meinung mit der Meinung der Redaktion über- einstimmt. Sinnwahrende Kürzungen behält sich die Redaktion vor. Anony- me Zuschriften werden nicht veröf- fentlicht.