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Religiöse Symbole entdecken in der Grundschule - Gottes gute Zeichen

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Academic year: 2022

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Inhalt

Einleitung . . . 4

Methoden . . . 6

Psalmworte . . . 9

Lied: Gottes gute Zeichen . . . 10

1. Sicher und unsicher sein Symbol Weg . . . 12

Symbol Fluss . . . 19

2. Behüten und behütet sein Symbol Hand . . . 26

Symbol Regenbogen . . . 33

Symbol Haus . . . 40

3. Tragen und getragen sein Symbol Sonne . . . 46

Symbol Wasser . . . 52

Feste symbolisch . . . 60

4. Verbunden und frei sein Gebetshaltungen symbolisch . . . 68

Symbol Tisch . . . 75

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525702925 — ISBN E-Book: 9783647702926

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4 Einleitung

Einleitung

Gottes gute Zeichen  – dahinter verbergen sich ver- schiedene Symbole unseres Lebens, obwohl diese – im Gegensatz zu Zeichen – offener hinsichtlich ihrer Be- deutung sind. Dem Wortsinn nach bedeutet Symbol (griechisch: symbolon) »das Zusammengefügte, das Kennzeichen«. So versteht man unter symbolisieren das Zusammenfügen von etwas, das vorher getrennt war. Symbole verweisen neben dem Offensichtlichen und Sichtbaren auf eine Bedeutung, die nicht auf den ersten Blick sichtbar ist und individuell verschieden sein kann. In unserem Sprachgebrauch nutzen wir Symbole und Bilder sehr selbstverständlich, manch- mal auch wenig reflektiert. Ziel dieses Buches ist es, die Schülerinnen und Schüler1 für die Verwendung und Deutung von Symbolen zu sensibilisieren und deren Mehrwert für sich selbst erfahrbar zu machen.

Vieldeutigkeit und Bedeutungsoffenheit gelten bei der Auseinandersetzung mit den Symbolen als religions- didaktische Prinzipien.2 Gerade die Offenheit im Um- gang mit Symbolen lässt auch ambivalente Deutungen zu. So kann z. B. Wasser Leben spenden und Leben zerstören, der Weg kann zum Ziel führen oder ein Irrweg sein usw. Die SuS verknüpfen ihre Lebens- erfahrungen mit Symbolen und bringen Gefühle zum Ausdruck. Die Auseinandersetzung mit Symbolen im Unterricht bietet den SuS die Chance, Lebensorien- tierung und Halt zu finden. Daher gliedert sich das Buch in vier existenzielle Erfahrungen des Lebens, denen die Symbole zugeordnet werden (vgl. Inhalts- verzeichnis):

– sicher und unsicher sein – behüten und behütet sein – tragen und getragen sein – verbunden und frei sein

Ausgehend von diesen Erfahrungsbereichen werden durch die Symbole subjektive Wertigkeiten im Alltag der SuS aufgespürt, um dann auf dieser Basis »tiefer einzutauchen« und das nicht Sichtbare zu erkunden.

Die aufgeführten Symbole sprechen die SuS ganzheit- lich an, sie setzen Gefühle frei und eröffnen Fantasien.

Die Auseinandersetzung mit den Symbolen dieses Buches verfolgt neben der Vernetzung mit den Le- benswirklichkeiten der SuS auch Aspekte der perfor- mativen Religionsdidaktik. An vielen Stellen werden Erfahrungen im aktiven Umgang mit Symbolhand-

lungen gemacht und reflektiert (vgl. z. B. Segenshand- lung beim Symbol Hand). Diese Ingebrauchnahme der Symbole und die Vernetzung mit christlich- biblischen Glaubensaussagen ermöglichen das Erspüren und Er- fahren der nicht sichtbaren Dimensionen. Wichtig ist es, in einen Austausch über Erfahrenes zu treten.

Empfindungen, Meinungen und Fragen der SuS müs- sen ernst genommen und aufgegriffen werden, damit entstandene Bilder und Haltungen vertieft, erweitert oder verändert werden können. Somit findet auch der religionsdidaktische Ansatz der Kindertheologie – Re- ligion von Kindern, Religion mit Kindern, Religion für Kinder – Berücksichtigung.3

Das Buch bietet die Möglichkeit abrahamitische Aspekte aufzugreifen. Zu jedem Symbol gibt es eine Geschichte dreier Freunde, die jeweils einer der ab- rahamitischen Religion angehören: Samuel ist Jude, Anna ist Christin und Karim Moslem. Durch die Ge- schichten rücken der Alltag und die existenziellen Fragen der Protagonisten in den Erfahrungs horizont der SuS. Symbole sind nicht nur die Sprache des christlich geprägten Glaubens, auch im Judentum und Islam gibt es zahlreiche und vielfältige Symbole.

Die Bedeutungen machen Ähnlichkeiten und Unter- schiede der Glaubensaussagen bewusst. Die Ausein- andersetzung mit den Symbolen dieses Buches bietet also ebenso die Chance im Bereich des interreligiö- sen Lernens Kenntnisse zu erwerben, zu vertiefen und Toleranz und Akzeptanz zu fördern. Zusätzlich gibt es zu jedem Symbol Zeichnungen und/oder Bil- der, die eine vertiefende Auseinandersetzung mit der sichtbaren und nicht sichtbaren Seite von Symbolen ermöglichen.

Ergänzend dazu kann die Bedeutung der Symbole auch musikalisch unterstützt werden. Durch das Lied Gottes gute Zeichen (vgl. S. 10/11) von Kurt Erlemann können Erfahrungen vertieft werden. Es greift viele der im Buch beschriebenen Symbole in den Strophen auf. Der Text ist gut verständlich und kindgerecht for- muliert. Die Melodie ist leicht einzuprägen. Die Stro- phen des Liedes können z. B. einzeln, je nach Thema, gelernt und gesungen werden, sodass es allmählich

»wächst«. Darüber hinaus thematisiert das Lied be- kannte christliche Symbole wie z. B. Taube, Kreuz oder Fisch, die zu einer weiteren Behandlung im Unterricht herausfordern.

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6 Methoden

Methoden

Neben den weiter unten dargestellten Methoden (II.), die in den einzelnen Arbeitsanweisungen erwähnt werden, gibt es zum Thema Symbole Zugänge, die in besonderer Weise die Symbolhaftigkeit erfahrbar machen, indem Tun und Denken, Körper und Geist gleichzeitig angeregt werden. In diesen Methoden, die zu fast allen Symbolen in unterschiedlicher Wei- se angewendet werden können, müssen Räume für SuS eröffnet werden, die sie handelnd erschließen. Es werden auf spielerische und erfinderische Weise Er- kenntnisse gewonnen, die jedoch nicht immer über- prüfbar sind und sein müssen. Wichtig ist, den SuS entsprechend Raum und Zeit zu gewähren, um aus- zuprobieren, zu prüfen, zu entscheiden.

I. Grundsätzliche methodische Zugänge

Klänge mit Instrumenten

Symbole können mit Orff-Instrumenten verklang- licht werden. Dabei ist es möglich, die Dynamik eines Symbols musikalisch umzusetzen (z. B. Fluss: Von der Quelle zur Mündung), oder dem Symbol punktuell ein Instrument zuzuordnen (z. B. Hand oder Töne des Re- genbogens). Den SuS muss dabei eine ausreichende Zahl an Instrumenten (Triangel, Zimbeln, verschie- dene Trommeln, Klanghölzer, Rasseln, Schellenring, Xylophon, Glockenspiel) zur Verfügung stehen, sodass jeder sein Instrument wählen kann.

Klänge mit Alltagsgegenständen

Hierbei sind der Fantasie  – auch der SuS  – keine Grenzen gesetzt. Klangmöglichkeiten verschiedener Gegenstände können erprobt werden.

Beispiele: Auf unterschiedliche Gegenstände mit der Hand oder einem Stift klopfen (Tisch, Stuhl- bein, Fenster, Taschen, …), mit der Handfläche über Gegenstände reiben, Stoffe bewegen, Türen öffnen und schließen, Reißverschlüsse ziehen.

Klänge mit dem Körper

Verschiedene Klänge können mit dem Körper erzeugt werden.

Beispiele: Schnipsen, stampfen, reiben, klatschen, schlurfen, mit den Füßen tippen, sanft auf verschie- dene Körperregionen klopfen.

Klänge mit der Stimme

Nur mit der Stimme, die sowohl laut und leise, auf- steigend und abschwellend, eingesetzt wird, gewin- nen Klänge Raum.

Beispiele: Summen, piepsen, schnalzen, flüstern, schreien. Dabei können auch Pausen wirkungsvoll eingesetzt werden.

So können die SuS Klangbilder oder Klanggeschich- ten entwickeln und füreinander zu Gehör bringen.

Rückengeschichten

Auf dem Rücken eines anderen können mit den Fin- gern Zeichen, Bilder und Stimmungen gemalt wer- den. Nach jedem Bild wird durch Wischen mit der ganzen Hand über den Rücken ein neues Bild ange- zeigt. Die einzelnen Bilder können sich zu einer Ge- schichte entwickeln.

Beispiel für das Bild von einem Fluss: Sanftes Fin- gerklopfen für die Quelle – wischen – mit beiden Händen streichen zeigt den Fluss als ausgewachse- nen Strom (mögliche Zwischenschritte sind möglich und einzufügen).

Nach dem Malen berichten die Partner/Partnerin- nen, auf dessen/deren Rücken gemalt wurde, was sie gefühlt haben, welche Gedanken ihnen beim Bemalt- werden aufgestiegen sind.

Darstellung mit Händen

Ein Symbol oder Bild wird nur mit den Händen dar- gestellt: Das können Bewegungen sein, es kann auch statisch sein. Als Variante kann dieser Zugang in Part- nerarbeit durchgeführt werden.

Gegenstände oder Figuren aus Pfeifenputzern Ein Symbol wird aus Pfeifenputzern geformt.

Benötigt werden:

– lange Pfeifenputzer (farbsortiert) – Schere

– Pappdeckel (Größe je nach Bedarf) – Tacker

Erstellen einer Figur: Etwa ein Drittel des Pfeifenput- zers wird abgeschnitten. Mit dem längeren Teil wird die Figur geformt:

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7 Methoden In der Mitte wird der Pfeifenputzer zu einem Kreis/

Kopf geformt und zur Stabilisierung einmal verdreht.

Beide Enden stellen die Beine dar und werden auf dem Pappdeckel festgetackert.

Das kleinere Ende wird anschließend um den Über- gang zwischen Kopf und Beinen gedreht und bildet die Arme.

Die Auswahl der Farben kann das Gefühl, dass die einzelnen SuS mit dem Bild verbinden, unterstützen.

Gegenstände (z. B. ein Schiff) biegen die SuS frei und können diese auch mit dem Tacker auf der Papp- unterlage befestigen. Auch bei der Herstellung von Gegenständen bedenken sie die Farbauswahl.

Neben der eigenständigen Bedeutung dieser Um- setzung kann die Methode auch vorbereitend zum Standbild eingesetzt werden.

Standbild

Vor der Umsetzung eines Symbols bzw. eines Bildes in ein Standbild muss den SuS Raum und Zeit zum Ausprobieren gegeben werden, mit welchen Körper- haltungen etwas ausgedrückt werden kann. Wie fühlt es sich an, wenn man traurig, nachdenklich, zornig, müde, erschöpft, begeistert usw. ist?

In einem zweiten Schritt wird überlegt, wie ein Symbol in einem Standbild darge-

stellt werden kann. Dabei ist die subjektive Bewertung und Gefühlslage erwünscht und wichtig (welches Gefühl habe ich beim Ge- bet? Was empfinde ich bei einem Fest? usw.).

Die Standbilder werden auf einer »Büh- ne« gezeigt.

In einem weiteren Schritt können die Personen aufgefordert werden, aus ihrer Position einen Satz oder ein Wort zu spre- chen.

Es kann eine Reflexion stattfinden, doch zu bedenken ist, dass diese erfahrungsbe- zogene Ausdrucksform bereits eine Inter- pretation ist.

Eine Erweiterung zum Standbild kann eine Standbildfolge sein. Schülerinnen und Schüler überlegen sich, nachdem sie ein Standbild zu einem Thema erstellt haben, ein weiteres Standbild zum Thema, das sich zeitlich vorher abgespielt haben könn- te. Darüber hinaus erstellen sie dann noch ein Standbild zum Thema, das zeitlich nach dem ursprünglichen Standbild passieren könnte. So ergibt sich eine Folge von Stand- bildern, die auch nacheinander dargeboten werden sollten. Für Darsteller/Darstellerinnen und Betrachter/Betrachterinnen gilt es Veränderungen der Gestik und Mimik bewusst wahrzunehmen.

II. Weitere verwendete methodische Zugänge

Bildbetrachtung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nähern sich dem Bild in drei Schritten:

Ich sehe … Ich vermute … Ich frage …

Die Satzanfänge helfen, den Dreierschritt einzuhalten.

Rondell

Das Rondell ist ein Gedicht aus acht Zeilen. Die Zei- len.1, 4 und 7 sowie die Zeilen 2 und 8 sind gleich. Mit einem Satz zum gewählten Thema beginnt man. Er wird in die Zeilen 1, 4 und 7 geschrieben. Ein zweiter Satz wird in die Zeilen 2 und 8 geschrieben. Die Zei- len 3, 5 und 6 werden mit unterschiedlichen Sätzen gefüllt, die Aussagen zum Thema beinhalten und sich auf die zwei bereits gewählten Sätze beziehen.

© Ralf Stallbaum

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8 Methoden Elfergedicht

Ein Gedicht wird mit elf Worten geschrieben. Dabei gelten folgende Bedingungen (sie sind veränderbar, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Ge- dicht nicht aus einem Satz mit elf Wörtern besteht):

1. Zeile: (ein Wort) ein Adjektiv (z. B. eine Farbe oder Eigenschaft)

2. Zeile: (zwei Wörter) ein Nomen (z. B. ein Gefühl, eine Person) und das Adjektiv aus der ersten Zeile 3. Zeile: (drei Wörter) Wie ist es? Was macht es mit

mir?

4. Zeile: (vier Wörter) Beschreibung eines Gefühls 5. Zeile: (ein Wort) Abschlusswort, das eine Stimmung

oder ein Gefühl beschreibt

Mindmap/Cluster/Gedankenlandkarte

Ein Begriff wird in die Mitte eines Blattes geschrieben und eingekreist. Um diesen Begriff werden Assoziatio- nen aufgeschrieben, die mit einer Linie mit dem Ur- sprungsbegriff verbunden werden. Zu den neuen Be- griffen können wieder Assoziationen auftauchen, auch diese werden mit einer Verbindungslinie zu den im zweiten Schritt gefundenen Begriffen verbunden, so- dass Assoziationsketten und -büschel entstehen. Tipps:

Durch farbige Gestaltung können Schwerpunkte ge- setzt werden. Kleine Bilder oder Zeichnungen können die Wörter ergänzen.

Diese Methode eignet sich für alle Sozialformen.

Mein Platz im Bild

Die Schülerinnen und Schüler überlegen, wo ihr per- sönlicher Platz im Bild wäre, markieren diesen Ort oder malen sich (wenn möglich) an die gewählte Stel- le. Warum habe ich mich für den Platz entschieden?

Was gefällt mir hier (nicht)? Was kann ich von diesem Platz aus/an diesem Platz sehen/hören/riechen/…?

Wie fühlt es sich für mich an, hier zu sein?

Bild kolorieren

Ein Bild wird koloriert (nicht ausgemalt!), indem das (subjektiv) Wichtigste durch Farben hervorgehoben wird. Die Farbwahl sollte dabei bedacht werden.

Bild mit Sprech-/Gedankenblasen versehen

Die Schülerinnen und Schüler lassen die Personen auf dem Bild zu Wort kommen, indem sie sie mit Sprech- und/oder Gedankenblasen versehen.

Akrostichon

Ein Wort wird senkrecht geschrieben. Jeder Buchstabe wird der Anfangsbuchstabe eines neuen Wortes. Die neuen Worte sollen das senkrecht geschriebene The- menwort interpretieren und erläutern.

Wasser Taufe

Fest

Feier Verwandte

Langeweile

reinigen

duschen

lässt wachsen

Ernte im Garten Sommer

Erntedankfest satt werden

Überschwemmung schwimmen

Angst

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9 Psalmworte

Psalmworte

Es empfiehlt sich, die Psalmworte auszuschneiden und evtl. zu laminieren, sodass sie zu den verschiedenen Themen in Auswahl einzusetzen sind.

Ob ich gehe oder stehe: Du, Gott, bist um mich und siehst meine Wege.

139,3

Du, Gott, umgibst mich. Du hältst deine

Hand über mir.

139,5

Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

91,11

Gott, dein Licht leuchtet mir auf meinem

Weg.

119,105

In deine Hände gebe ich mein Leben, denn du, Gott, hast mich erlöst.

31,6

Sei freundlich zu uns, Gott. Hilf uns bei

dem, was wir tun.

90,17

Du sorgst für das Land. Du machst es reich und fruchtbar, du lässt das Korn wachsen, denn deine Bäche sind immer

voll Wasser.

65,10

Gott wird mich aus dem Tod erlösen, er

nimmt mich auf.

49,16

Gott freut sich an allem, was er geschaf- fen hat. Seine Macht bleibt für immer be-

stehen.

104,31

Bei dir, Gott, bin ich sicher wie in einer Burg. Dir vertraue ich.

91,2

Gott sagt: Ich habe dich in meine Hände

gezeichnet.

Jes 49,16

Du, Gott, machst alle Menschen fröhlich.

65,9b

Er bringt mich auf saftige Wiesen und führt mich zu frischem Wasser.

23,2

Du nimmst mich an der Hand und hältst mich. Ich gehöre zu dir.

73,23

Wie der Vogel ein Nest für seine Jungen gefunden hat, so bist du auch in unserem

Haus, mein Gott.

84,4

Gott ist mein Licht – vor wem sollte ich mich fürchten? Er gibt mir Kraft und Mut – vor wem sollte ich mich erschrecken?

27,1

Gutes und Freundlichkeit werde ich an je- dem neuen Tag erleben; ich darf immer in deinem Haus bleiben.

23,6

Du, Gott, bist Sonne und Schutz.

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13 Symbol Weg

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M 1 Der Engel auf meinem Weg

»Ding, dang, dong«, ertönt die Schulklin- gel. Freudig laufen Kinder in die Arme ihrer wartenden Eltern und erzählen auf- geregt von ihrem Schultag. Einige Kin- der eilen zur nächsten Bushaltestelle. Der Bus kommt schon in wenigen Minuten, den wollen sie nicht verpassen.

Auch Anna, Samuel und Karim haben Schulschluss und machen sich auf den gemeinsamen Weg nach Hause. Sie lau- fen schon seit der ersten Klasse zusam- men zur Schule. In der ersten Zeit sind sie noch zusammen mit ihren Eltern den Schulweg gegangen. Jetzt dürfen die Freunde aber schon alleine gehen.

Am Wochenende wollen sie in den Zoo.

Die Kinder können es kaum noch erwar- ten.

»Ich will zu den Löwen«, sagt Anna mit leuchtenden Augen.

»Die Affenfütterung ist richtig lustig! Da müssen wir auch hingehen«, überlegt Sa- muel.

Voller Begeisterung planen die Kinder den Tag im Zoo. Bald sind sie davon so abge- lenkt, dass sie gar nicht mehr auf ihren Weg achten. Sie gehen und gehen und

gehen.

Plötzlich bleibt Karim stehen. »Wo sind wir?«, fragt er verwirrt.

Die Kinder schauen sich um: Rechts von ihnen führt ein einsamer Feldweg in einen Wald. Links von ihnen stehen vereinzel- te Häuser.

»Keine Ahnung. Ich war hier noch nie«, antwortet Anna besorgt.

Die Freunde haben diesen Ort noch nie zuvor gesehen. Daran erinnern, wie sie hier hingekommen sind, können sie sich auch nicht.

»Haben wir uns verlaufen?«, fragt Samuel ängstlich. Anna und Karim nicken. Ver- loren stehen die Kinder auf dem Bürger- steig.

»Lasst uns mal ein Straßenschild suchen.

Vielleicht hilft uns das ja weiter«, schlägt Anna vor.

Kurz darauf finden sie auch eins. Sie sind im Kornblumenweg. Keines der Kinder kennt diese Straße. Geholfen hat ihnen das Straßenschild also nicht.

»Hallo, Kinder, kann ich euch helfen?«, fragt eine freundliche Stimme hinter ih- nen. Es ist eine junge Polizistin.

»Ja«, sagt Samuel erleichtert, »wir sind auf dem Weg nach Hause. Aber irgend- wie haben wir uns verlaufen.«

»Soll ich euch nach Hause bringen?«, fragt die Polizistin hilfsbereit.

Erleichtert und etwas aufgeregt, in einem echten Polizeiauto zu fahren, werden die Kinder von der Polizistin sicher nach Hau- se gebracht.

Als es klingelt, öffnet Karims Mutter voller Sorge die Haustür. Sie sieht den strahlen- den Karim an der Hand der Polizistin. Ihr fällt ihr ein Stein vom Herzen.

Dankbar sagt sie zu der Polizistin: »Sie sind ein wahrer Engel, dass sie mein Kind sicher nach Hause gebracht haben. Vie- len Dank.«

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14 1. Sicher und unsicher sein

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M 2 Abrahams Weg mit Gott

Eines Tages spricht Gott zu Abraham:

»Abraham, lass alles, was du hast, ste- hen und liegen. Verlasse deine Heimat.

Verlasse dein Zuhause. Verlasse deine Fa- milie und all deine Freunde. Mach dich auf den Weg in ein neues Land – deine neue Heimat. Dir wird es da gut gehen. Du wirst dich da wohlfühlen. Auf deiner Reise wer- de ich dir zeigen, wohin du gehen sollst.«

Abraham glaubt Gott. Er hat tiefes Ver- trauen zu ihm. Er ist fest davon überzeugt, dass Gott ihn auf seiner Reise begleiten wird. Er weiß, dass Gott ihm den richtigen Weg zeigen wird. Ohne zu zögern macht er sich mit seiner Frau Sara auf den Weg in das Unbekannte.

Nach 1. Mose 12,1–5

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19 Symbol Fluss

Symbol Fluss

Didaktischer Kommentar

»Alles fließt.« Dieser Aphorismus wird auf den grie- chischen Philosophen Heraklit zurückgeführt: Alles bewegt sich und nichts bleibt. Heraklit vergleicht das Sein und das Leben mit einem Fluss (vgl. auch das Gedicht von Goethe, Dauer im Wechsel). Der Fluss selbst ist ein Symbol für sicher und unsicher sein. Man kann sich an seinem Lauf orientieren, weil er in sei- nem Bett fließt und er sich – immer wieder – seinen Weg sucht. Jedoch fließt er mal schneller, mal langsa- mer, er kann ruhig wie ein See sein, er kann sich aber auch als Wasserfall ergießen. Er wird von Rinnsalen, von Bächen und Nebenflüssen gespeist und erhält so immer wieder neue Nahrung. Schließlich endet er im Meer; er ist dann nicht mehr zu sehen, aber sein Was- ser ist auch dort noch.

So steht der Fluss als Symbol für das Leben: Von der Geburt, der Quelle, bis zum Tod, der Mündung im Meer. Dazwischen verläuft das Leben subjektiv mal schneller, mal langsamer, es gibt Zeiten der Ruhe und es gibt temporeiche Zeiten, Zeiten des Nahezu-Still- stehens und Zeiten des Aufbruchs. Und immer wieder wird das Leben – wie der Fluss mit seinen Nebenflüs- sen – von außen, von Menschen und Ereignissen, be- reichert, neu bewegt und angestoßen.

Das Symbol des Flusses steht in Beziehung zu den Symbolen Wasser und Weg (siehe S. 52 ff. und S. 12 ff.).

Hinweise zu den Materialien im Einzelnen In der Geschichte »Der Fluss des Lebens« (M1) den- ken die Protagonisten über die Bedeutung dieses Aus- drucks nach. Anna fühlt sich von ihrem Bruder, der den Tod ihres Meerschweinchens mit dem Satz »Das

ist der Fluss des Lebens« kommentiert, nicht adäquat verstanden. Doch als Anna, Samuel und Karim weiter nachdenken und recherchieren, kommen sie zu exis- tenziellen Aussagen: Der Fluss als Lebensspender, als Symbol für den Satz »Nichts bleibt, wie es ist«, als Bild für das sich immer neu und anders entwickelnde Leben.

Es empfiehlt sich, die Erzählung nach der Stelle »… an der Anlegestelle der Fähre« zu unterbrechen und mit den SuS über den Satz nachzudenken, zu philosophie- ren, zu theologisieren. Im Sinne des Neurobiologen Gerald Hüther, der das Gehirn als »Problemlösungs- organ« beschreibt, muss den SuS der Raum eröffnet werden, ihre Ideen, Vorschläge und Lösungen zu äu- ßern. Im Anschluss an die Erzählung können die Ge- danken mit den Rechercheergebnissen der drei Kinder (in den Sprechblasen festgehalten) verglichen werden.

Fächerübergreifend bieten sich Musik (Smetana, Die Moldau), Experimente mit Wasser aus dem Sach- unterricht und der Kunstunterricht an.

Das Bild von Vincent van Gogh, Seineufer (M2), ist im Frühsommer 1887 entstanden und weist einen ausgeprägten impressionistischen Stil auf. Im Vor- dergrund fließt die Seine, in der sich die breite Ufer- böschung spiegelt. Auf der linken Seite ist ein Ruder- boot mit einem Ruderer zu erkennen. Über der Böschung sind unterschiedliche bunte Zäune zu sehen, die die Grundstücke vom Wasser trennen. Deutlich ist rechts ein Haus erkennbar, andere Häuser schei- nen hinter den in verschiedenen Grün-Gelb-Tönen gemalten Bäumen versteckt zu sein.

Alternativ oder ergänzend, evtl. auch vorbereitend zur Bildbetrachtung kann das Umrissbild (M3) ge- nutzt werden.

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525702925 — ISBN E-Book: 9783647702926

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20 1. Sicher und unsicher sein

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M 1 Der Fluss des Lebens

»Ich bin total sauer!«

Anna hat einen ganz roten Kopf – Samuel und Karim sehen sie an: »Was ist denn passiert?« fragt Karim.

»Gestern Abend ist Lulu, mein Meer- schweinchen, gestorben. Das war schon traurig. Und als mein oberschlauer Bru- der das heute morgen hörte, sagte er nur Das ist der Fluss des Lebens . Ein toller Trost! Fluss des Lebens – so ein Quatsch.«

Samuel guckt nachdenklich: »Den Satz sagt mein Vater auch schon mal. Aber was er damit meint, weiß ich auch nicht genau.« Ratlos schauen die drei sich an.

»Ich habe eine Idee.« Karim sieht Anna und Samuel auffordernd an. »Was haltet ihr davon, wenn wir nachforschen, was dieser Satz bedeutet?«

Anna ist noch nicht überzeugt: »Und wie soll das gehen? Nachforschen?«

»Ganz einfach. Wir fragen Erwachsene.

Oder suchen im Internet.« Samuel ist ganz begeistert von Karims Idee. »Und morgen Nachmittag treffen wir uns wie- der – unten am Fluss, an der Anlegestel- le der Fähre.«

»Habt Ihr was rausgekriegt? Ich habe im Internet unter dem Stichwort Fluss ge- sucht«, begrüßt Karim die beiden, »ich be- richte mal. Also, jeder Fluss entspringt aus der Erde. Das ist die Quelle. Da ist der Fluss noch ganz klein. Ein kleiner Bach. Und dann fließt das Wasser ja wei- ter, manchmal ganz langsam, manchmal ganz schnell. Bäche und kleine Flüsse fließen in ihn hinein. Der Bach wird im-

mer größer, er wird zum Fluss. Und am Schluss mündet er ins Meer. Dann ist er zwar nicht zu sehen, aber irgendwie im- mer noch da.«

»Ich habe meine Mutter gefragt, was ihr zu Fluss einfällt«, berichtet Samuel, »sie hat gesagt, dass ein Fluss Lebensspen- der ist.«

»Lebensspender?« Anna guckt Samuel irritiert an.

»Ich habe das auch nicht direkt verstan- den. Aber dann hat sie es mir erklärt:

Menschen haben da ihre Häuser gebaut, wo ein Bach oder ein Fluss ist. Dort hatten sie Wasser, das sie zum Leben brauch- ten, für sich, für die Tiere, für das, was sie anpflanzten. Und sie benutzten die Kraft des Wassers, um zum Beispiel Mühlen zu betreiben.«

Anna nickt: »Stimmt. Und da fällt mir unser Religionsunterricht ein, als wir über die Schöpfung gesprochen haben. Da- mals hat Frau Martens auch erzählt, dass aus der Erde ein Fluss entspringt, der sich später teilt. Und diese Flüsse haben das Land bewässert und fruchtbar gemacht.

Übrigens, ich habe heute Morgen in der Pause Frau Martens gefragt. Sie hat mir erklärt, dass der Ausdruck Fluss des Le- bens bedeutet, dass nichts bleibt, wie es ist, dass es immer weiter geht. Manchmal ist das ja gut, manchmal möchte man das aber auch nicht.

Aber der Fluss fließt.

Das Wasser bewegt sich immer.

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22 1. Sicher und unsicher sein

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M 2 Ufer der Seine

Vincent van Gogh, Ufer der Seine, 1887 © Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation)

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46 3. Tragen und getragen sein

Symbol Sonne

Didaktischer Kommentar

Ohne Sonne ist Leben nicht möglich. Weil die Sonne die Mitte unseres Planetensystems bildet und die Erde mit ihrer Anziehungskraft gleichmäßige Bahnen um sie herum ziehen lässt, werden wir Menschen auf der Erde Tag für Tag mit Licht, Wärme, dem Wechsel von Tag und Nacht und den Jahreszeiten versorgt. In allen Religionen kommt der Sonne eine besondere Bedeu- tung zugute. Der Sonne verdanken wir unser Leben!

Das wussten auch die Menschen im Altertum, die in ihrem Polytheismus den Gott der Sonne besonders verehrten. Im Alten Testament (Gen 1,14–16) und im Koran (Sure 13) wird der Sonne als Schöpfung Gottes bzw. Allahs gehuldigt. Zahlreiche Psalmen zeugen da- von, dass die Sonne Sinnbild für Gott selbst sein kann.

Von diesen animiert, verfasste der Bettelmönch Franz von Assisi den bekannten Sonnengesang »Gelobt seist du mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne«. Im Christentum geht die Bedeutung der Sonne über das Lob Gottes hinaus. Jesus Christus wird als »sol invictus« (übersetzt: unbesiegbare Sonne) oder als »Sonne der Gerechtigkeit« bezeichnet. Seine Liebe und Wärme gilt allen Menschen und strahlt auf sie hinab, wenn sie sich ihm öffnen wollen. Wie jedes Symbol ist auch die Sonne gekennzeichnet durch ihre Ambivalenz. Nicht immer ist die Sonne sichtbar. Mal ist sie verdeckt und Kälte ist spürbar. Mal strahlt sie auf uns herab, wärmt uns und erhellt das Gemüt. Mal ist sie gnadenlos und unerbittlich heiß. Erfahrungen mit der Sonne hat jedes Kind gemacht. In der Regel freuen sich Kinder über das Scheinen der Sonne, da sie es oft mit Spielen und dem Aufenthalt im Freien verbinden.

Die wärmende Sonne wird auch von Kindern als ange- nehm und wohltuend empfunden. Gleichzeitig spielt auch der Schutz vor der Sonne eine Rolle. Kinder ken- nen die Notwendigkeit des lästigen Eincremens und suchen Schatten, wenn die Sonne zu heiß wird. Viele Kinder sind fasziniert vom Stern Sonne und verfügen über ein großes Wissen. Die Auseinandersetzung mit dem Symbol Sonne birgt Lernchancen, Bilder und Assoziationen hinter diesem größten Himmelskörper unseres Sonnensystems zu entdecken und Verknüp- fungen zu eigenen Lebenserfahrungen und christli- chen Glaubensaussagen herzustellen.

Hinweise zu den Materialien im Einzelnen Die Kinder in der Geschichte (M1) laden durch ihre Vorstellungen und Fantasien dazu ein, sich selbst mit den persönlichen Erfahrungen mit der Sonne aus- einanderzusetzen. Zum einen geht es um die Frage Was bedeutet die Sonne für mich? Welche Assoziationen kommen mir? Welche Gefühle löst die Sonne in mir aus?

Zum anderen bietet die Geschichte auch Anlass, da- rüber nachzudenken, was die Sonne bewirkt, was sie ausmacht und schafft. Das offene Ende der Geschich- te lädt dazu ein, über tiefergehende Bedeutungen der Sonne nachzudenken. Als Hilfe zur Bearbeitung eini- ger Aufgaben können Gefühle und Assoziationen der Kinder festgehalten und visualisiert werden.

Die Auseinandersetzung mit den Sprachbildern (M2) knüpft an M1 an und bietet die Möglichkeit sich durch die in Sprache verdichteten Bilder differenziert mit den verschiedenen Bedeutungen der Sonne aus- einanderzusetzen. Dies geschieht durch kreative Zu- gänge, die die Kinder frei wählen sollten. Wichtig ist, dass die Kinder ihre Entscheidungen bezüglich der Umsetzung begründen, um ihre Ausdruckskompe- tenz zu fördern. Worthilfen (vgl. M1) und vorgegebe- ne Satzanfänge können Kindern helfen, ihre Begrün- dungen zu versprachlichen.

Mithilfe des Bildes (M3) bringen die Kinder ab- schließend kreativ durch Farbgebung und Titulierung zum Ausdruck, was sie mit der Sonne bzw. mit den damit verknüpften Gefühlen verbinden. Die Aufga- be, für sich einen Platz im Bild zu finden, macht die eigene Haltung deutlich. Wichtig ist es auch hier, Be- gründungen der Kinder zu verbalisieren bzw. zu ver- schriftlichen, damit durch eigenes Sprachhandeln die Ausdruckskompetenz und das Symbolverständnis ge- fördert werden können. Die Verbindung des Symbols mit den Psalmworten birgt die Lernchance, Gott selbst zur Sprache zu bringen, Vergleiche herzustellen und das eigene Gottesbild zu erweitern.

© 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525702925 — ISBN E-Book: 9783647702926

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47 Symbol Sonne

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M 1 Wäre ich ein Sonnenstrahl …

Wie so oft verbringen Karim, Samuel und Anna den Nachmittag gemeinsam. Es ist ein sonniger und warmer Tag. Die Freun- de treffen sich in Samuels Garten.

Die Mutter hat erlaubt, den Wasserspren- ger anzustellen. Das ist ein Spaß! Samuel, Anna und Karim laufen unter den Wasser- tropfen des Wassersprengers hin und her und kreischen vor Begeisterung.

Dann legen sie sich zum Trocknen ins Gras und schauen in die Sonne. Sie knei- fen die Augen zusammen, weil das helle Licht ihre Augen blendet.

In der Schule haben sie im Sachunterricht über das Sonnensystem geredet. »Ist ja schon irgendwie unvorstellbar, dass unse- re Erde weit über eine Million mal in die Sonne passen würde«, meint Karim.

»Stimmt«, antwortet Anna, »und dass sie so heiß ist, kann ich mir auch nicht vor- stellen – 15 Millionen Grad im Inneren!«

Samuel schaut seine Freunde an: »Da können wir von Glück sagen, dass wir auf der Erde genau den richtigen Abstand zur Sonne haben.«

»Wirklich erstaunlich, unsere Sonne. Wie viel von ihr abhängt!«, meint Anna.

Die Kinder legen sich unter einen Baum in den Schatten. Sie schauen nachdenklich in den Himmel. Zwischen den Wolken er- kennen sie einzelne Sonnenstrahlen, die auf die Erde scheinen.

»Stell dir mal vor, du wärst ein Sonnen- strahl«, sagt Samuel, »dann hättest du über 8 Minuten Zeit für deinen Weg von der Sonne zur Erde. Was würdest du dann gerne auf der Erde tun?«

Sofort antwortet Anna: »Ich würde auf jeden Fall auf Wasser scheinen wollen.

Hast du schon einmal gesehen, wie schön das Wasser glitzert, wenn die Sonne da- rauf scheint?«

»Wäre ich ein Sonnenstrahl, würde ich gerne die Bäume bescheinen, damit sie wachsen können. Bäume produzieren schließlich den Sauerstoff, den wir zum Leben brauchen«, meint Samuel.

Karim denkt nach: »Wäre ich ein Son- nenstrahl, würde ich gerne für Menschen scheinen, die im Dunkeln sind.« Anna und Samuel schauen ihren Freund fragend an:

»Was meinst du denn damit?«, will Anna wissen.

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48 3. Tragen und getragen sein

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M 2 Sprachbilder

Die Sonne lacht!

Es ist sonnenklar!

Auf Regen folgt Sonnenschein.

Auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Die Sonne bringt es an den Tag.

Etwas Sonne tanken.

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49 Symbol Sonne

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M 3 Die Sonne geht auf

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