Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen 1
© Persen Verlag Wut
Geschichte „Wut ist wie ein Gewitter“
„Sicher habt ihr schon mal während eines Gewitters aus dem Fenster gesehen oder konntet gerade noch rechtzeitig ins Haus laufen, als es losging. Es ist ein beeindruckendes
Naturschauspiel mit unglaublicher Kraft und Geschwindigkeit. Bei Gewittern entstehen gewaltige Lichtblitze. Sie entladen sich auf der Erde und können Bäume und Gebäude zerstören, Brände verursachen und sie können auch für Menschen und Tiere gefährlich sein.
Vor ein paar Tagen war so ein heftiges Gewitter und Jan, der Sohn meines Nachbarn, hat mir dazu folgende Geschichte erzählt:
„Ich kam gerade aufgeregt mit meinem Freund Andreas vom Fußballplatz. Wir haben uns sehr geärgert, weil wir gegen die andere Mannschaft haushoch verloren hatten. Das waren richtige Blödmänner, und der Schiedsrichter hatte Tomaten auf den Augen. Als wir uns wild schimpfend auf unsere Fahrräder setzten, fing es auch noch an zu regnen. Erst war es nur etwas Nieselregen, aber dann wurde der Regen immer stärker. Das war doch nicht zu fassen! Dieses Wetter passte ja gut zu unserer Niederlage. Wutschnaubend traten wir in die Pedale.
Da mein Weg nach Hause länger war, fuhr ich mit zu Andreas. Als wir bei ihm zu Hause ankamen, waren wir von oben bis unten pitsche-patsche-nass.
Aber der Regen hatte unsere Stimmung abgekühlt und wir waren überhaupt nicht mehr wütend. Andreas lieh mir ein T-Shirt und eine Sporthose von sich. Sein Vater machte uns einen heißen Kakao und wir fühlten uns richtig wohl. Draußen tobte ein wütendes Gewitter.
Der Wind schüttelte die Bäume und der Regen peitschte auf die Straße. Erst zuckten die Blitze am Himmel und dann grollte der Donner. Das Gewitter war nun genau über uns. Wir sahen aus dem Fenster und Andreas sagte: „Guck mal, wie die Bäume wackeln! So hätte ich den gegnerischen Torwart vorhin auch schütteln können. So sauer war ich auf den.
Dabei hat der verdammt gut gehalten. Und Sebastian, der Stürmer, war leider so schnell wie ein Blitz.“ Andreas lachte. Da musste ich auch lachen. Mein Freund hatte Recht. So wie das Gewitter gerade draußen wütend tobte, so hatten wir uns vorhin auch geärgert. Nur gut, dass der Regen kam und uns abgekühlt hat. Sonst wären wir vor Wut noch geplatzt.“
Wut ist eben manchmal wie ein Gewitter. Dann ärgert man sich so sehr, dass fast schon eine Wutwolke über dem Kopf zu sehen ist. Dann schießen die Lichtblitze aus den Augen und der Donner grollt aus dem Mund. Der ganze Körper zittert wie durch den Wind
geschüttelt. Dann kann man nur hoffen, dass der Regen die Wut schnell abkühlt.“
Impulsfragen: Wie haben Jan und Andreas sich nach dem Fußballspiel gefühlt? – Warum sind sie wütend geworden? – Wann hast du dich schon einmal wütend gefühlt? – Was hat deine Wut „abgekühlt“? – Warum kann man ein Gewitter mit der Wut vergleichen?
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2 Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen© Persen VerlagWut Wie sieht Wut aus?
Wie sieht ein Mensch aus, der wütend ist?
Beschreibe.
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Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen 3
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Wie sieht Wut aus?
Wie sieht ein Mensch aus, der wütend ist? Beschreibe.
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Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen 4
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Wimmelbild „Wut“
Wo hat sich die Wut versteckt? Male die Situationen an.
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Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen 5
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Meine Wut
Wer oder was macht dich wütend?
Male es in und um die Wolke.
Wodurch legt sich deine Wut wieder?
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Anja Schiebe: Wut wahrnehmen und verstehen 6
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