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Gentec-Filz in Behörden und Ämtern

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Foto: Protestaktion ü ber dem E in gan g des BVL in Berl in am 1 . Jan u ar 2008.

Weitere I nform ation en , Lin ks u n d Zitate au f der I ntern etseite zu Beh örden u nter www.

biotech -seil sch aften .de.vu !

Fu ssn oten

1 U mwel tin stitu t Mü n ch en , D ien stau f- sich tsbeschwerde gegen D r. Bu h k u n d Bartsch am 24.1 1 . 2006 ( S. 3) : www.u mwel tin stitu t.org/gentech n ik/

freisetzu n gsversu ch e/

dien stau fsich tsbeschwerde-484.

htm l

2 Au s ein em I nterview m it dem Ch ef des BVL, D r. Ch ristian Gru gel , in : D ie Wel t, 28. 6. 2007 ( www.wel t.

de/pol itik/articl e9821 63/Gru en e_

Gentech n ik_h at_Vorteil e_

fu er_Verbrau ch er. htm l ) 3 www. m argarin e-in stitu t.de/faq/

beiexperten n ach gefragt/

exp_bu h k1 . htm

ge B eh örde: Das BVL. Au f seiner I nternetseite verspricht das Amt: „

“ Wie sch ön. Sollte man da n icht die Fü ße h och legen u nd au f das Gu te von Oben h offen? Ein e Tu gend, die in Deu tsch land seit Jah rh u nderten Tradition h at? M it bekannten Folgen.

Wah rsch einlich ist dieses blinde Vertrau en au ch gewollt. Es ergibt eine Win-Win -Situ ation: Die B eh örden können oh n e störende B licke au s der B evölkeru ng sch alten u nd walten. Und die M ensch en im sogenannten gemeinen Volk fü h len sich woh l, weil sie nicht genau er h ingu cken. Wer das allerdin gs tu t, wird nicht meh r so ru h ig sch lafen . Denn die Realität ist weit entfernt von den Versprech u ngen. Genau er gesagt: Das Gegenteil ist richtig. B islang h at das BVL alle, au snah mslos alle Anträge au f gentech - n isch e N u tzu ngen gen eh migt. Und es ist au ch noch stolz darau f: „1

“, klopft sich BVL-Ch ef Ch ristian Gru gel selbst au f die Sch u ltern. Er fü gt den Tipp an , dass „2

“ Eine Verbrau ch ersch u tzbeh örde, die sich Gedanken m acht, wie Genversu ch s- felder besser vor den Verbrau ch erI nnen gesch ü tzt werden können . . . Au sgerech net diese B eh örde verweigerte dann au ch noch meh rfach die Akteneinsicht nach dem Umweltinformationsgesetz − trat also Verbrau - ch errechte mit den Fü ßen. Leitende B eamte stellten sich in internen Sch reiben u neingesch ränkt h inter die antragstellenden Konzerne u nd Forsch u ngseinrichtu ngen, m anch e traten sogar in Werbefilm en genau der Firm en au f, deren Anträge sie an anderen Arbeitstagen oh ne die not- wendigen u mfangreich en P rü fu ngen du rchwinkten. Die wichtigsten Ent- sch eidu ngsträger der Gentech nikabteilu ngen sin d eingebu nden in ein en ges Geflecht von Lobbyorganisation en u nd Konzernen. Kontroll- u nd Geneh m igu ngsbeh örden, Geldgeber, Forsch u n g u nd Firmen sin d ü ber die Jah re zu einem Filz versch lu ngen, der sie als Einh eit ersch einen lässt.

Der B lick in die Abteilu ng fü r Gentech nik des BVL zeigt eingefleischte Gentech nikprotagonisten. P rägnantestes B eispiel ist der Leiter, Dr. H ans- Jörg B u h k. Sch on Ende der 90er Jah re war er sich sich er, dass Gentech - n ik großen N u tzen bringt u nd keine Gefah ren birgt: „3

“ 1 996/97 u nterstü tzte B u h k bei öffentlich en Au ftritten u nd in Sch riften die Einfü h ru ng von M on- santos gentech nisch veränderter (gv-)Soja au f den deu tsch en M arkt.

Gentec-Filz in B eh örden u n d Äm tern

Werfen wir nu n einen B lick in die Stu ben, in denen der Amts- sch im mel wieh ert u nd die Klinkenpu tzer den Paragraph en- reitern zu m Zwecke bevorzu gter B eh an dlu ng ih re Au fwar- tu n gen mach en . Es fällt nicht schwer, sich zwisch en den vie- len Geneh migu ngs- u nd Fach beh örden, Landes- u nd B u n- desin stitu tionen zu entsch eiden , u m das passende Fallbei- spiel fü r die folgende Darstellu n g zu finden. Denn die Sach e ist klar verteilt: Es gibt eine einzige B eh örde, die in Deu tsch - land fü r alle Geneh migu ngen von Feldern mit gentech nisch veränderten Organ ismen zu ständig ist: Das B u n- desamt fü r Verbrau ch er- sch u tz u nd Leben smittel- sich erh eit, ku rz BVL.

Das gilt allerdings nu r, wenn sie Feld fü r Feld be- antragt werden, also nicht bei der kom merziellen Zu lassu n g, im Gentech - nikgesetz „

gen annt. Das m acht die eu ropäisch e B eh örde EFSA. M it der ließe sich au ch ein B u ch fü llen. Doch h ier geht es vor allem u m die deu t- sch en Seilsch aften , dah er seien im Folgen den die M ach ensch aften in ein er klein en N ebenstraße des B erliner Regieru ngsvier- tels als B eispiel besch rieben: Die in der M au erstraße, im dortigen H au s m it den N u m mern 39 bis 42. H inter dessen dicken M au ern h alten die Fü h ru ngsmänner u nd ih re M itarbeiterI nnen eine gu te Qu ote: Wer in Deu tsch land ein Feld mit gv-P flanzen beantragt u nd nicht wieder selbst au fgibt, wird beloh nt. Die Geneh migu ng kom mt so sich er wie das Amen in der Kirch e. Die Un bedenklich keitsbesch einigu ng der ZKB S u nd einen beh ördlich angeordneten Sofortvollzu g gibt es obendrau f − zu m N u lltarif fü r alle diejen igen, die einen gu ten Draht zu einer H och sch u le h aben, da diese ih re Anträge gebü h renfrei einreich en können.

1 00% ig im D ien st der Gentech n ik: BVL

Leh nen wir u ns zu näch st beru h igt zu rü ck: Uns alle, namentlich die Ver- brau ch erI nnen, sch ü tzen näm lich Gesetze. Diese begrenzen Sch adstoffe u nd sch reiben vor, welch e I nform ationen darü ber offengelegt werden m ü ssen. Dam it das klappt, wach en M in isterien u nd Ämter ü ber das Ge- sch eh en. Versagen sie, können Gerichte angeru fen werden . Zu r Du rch - setzu ng der klassisch en Verbrau ch errechte gibt es eine h andlu ngsm ächti- I n diesem Kapitel :

íBVL, ZKBS u n d U m fel d íJKI u n d m eh r Fach beh örden íLan desäm ter

íRech tswidrige I ntran sparen z

(2)

4 www.agbioworl d.org/decl aration / petition /petition . ph p

5 Au s: m en sch+ u mwel t spezial 2004/2005 ( S. 75) . H erau sgeber war die GSF ( H el m h ol tz-Gesel l - sch aft) .

6 sieh e Fu ssn ote 1

7 Qu el l e: BVL ( www. u n i-protokol l e.

de/n ach rich ten /id/1 36679/) 8 E in Fil m des Bayrisch en Ru n dfu n ks

vom Frü h jah r 2009 doku m entierte die Abl äu fe u n d portraitierte den in du striefreu n dl ich en BVL-Gentech - n ikch ef D r. Bu h k. D ieser verweiger- te jegl ich e Au sku nft gegen ü ber dem Sen der. D er Berich t ist au f www.you tu be.com u nter dem Titel

„ Mon santo in deu tsch en Beh ör- den“ sowie au f www. biotech - seil sch aften .de.vu ( U nterseite zu Kon zern en ) zu fin den . 9 So festgeh al ten im U rteil des Ver-

wal tu n gsgerichts Brau n schweig vom 23. 04. 2009 ( Az. 2 A 224/07, S. 1 1 ) : www.dbovg. n iedersach sen . de/E ntsch eidu n g.asp?I n d=

051 0020070002242+ A 1 0 h ttp: //gen -eth isch es-n etzwerk.de/

l exikon /prri

1 1 Sen du n g des SWR in Report Main z am 28. 2. 2005 1 2 h ttps: //doi.efsa.eu ropa.eu/doi/?

wicket: interface= :1 :

m em bersl istpan el : pan el m em berl ist:

1 : expertdoi: l in kD oiPdf:1 : I Resou rceListen er: : 1 3 www. bwg-berl in .de/akb/

au fgaben . h tm l

1 4 www. bwg-berl in .de/start. h tm l 1 5 sieh e Fu ssn ote 1

1 6 Sen du n g am 8.1 2. 2003, zitiert n ach : sieh e Fu ssn ote 1 1 7 h ttp: //gen -eth isch es-n etzwerk.de/

l exikon /tran scontain er

1 8 Bartsch au f www. biosich erh eit.de/

de/aktu el l /509.doku. h tm l 1 9 sieh e Fu ssn ote 1

Fortsetzu n g au f n äch ster Seite

2000 u nterzeich nete er die Erkläru ng „

“, das M anifest Gentech n ik befü rwortender Wissen - sch aftler u nd Lobbyisten. B ereits die Website, au f der das M anifest bewor- ben wird, zeigt m it der Sch lagzeile „

“ die politisch e Au srichtu ng. I n diesem M anifest wird die Agro- Gentech n ik u nter anderem als u mweltfreu ndlich , sich er u nd präzise ver- h errlicht. I rgendwann fiel das einseitige Treiben sogar dem schwerfälli-4 gen Regieru ngsapparat au f: I m Jah r 2002 erh ielt B u h k eine Abmah n u ng wegen eines öffentlich en Au ftritts als I ndu strievertreter − doch an seiner zentralen Rolle in GVO-Geneh m igu ngsverfah ren änderte sich nichts. I m gleich en Jah r pries B u h k im Werbevideo „ “ den gv- M ais m it klassisch en Standortkonku rrenz-Argu menten an: „

“ Zu dem saß er im Lenku ngsau ssch u ss (Steering Com mittee) der Gentech n ik-M esse AB I C2004 u nd u nterzeich nete (mit H inweis au f sein Amt im BVL) das „ “, in dem die Absch affu ng „

“ fü r die Zu lassu ng von gentech n isch verän derten Orga- nism en (GVO) gefordert wu rde. Zu r gleich en Zeit − welch absu rde Lage

− war B u h k als Leiter des Gentech nik-Referats fü r die Einh altu ng dieser , H ü rden' verantwortlich . Als politisch er Lobbyist agitierte er folglich ge- nau gegen die Richtlinien, deren Einh altu ng er beru flich zu ü berwach en h atte. Die damals zu ständige M inisterin Kü nast kü n digte nach öffentli- ch em Dru ck eine Überprü fu ng an . Gesch eh en ist jedoch nichts. I m Ge- genteil: B u h k setzte sich trotz sein er Au fgabe als oberster Verbrau ch er- sch ü tzer in Sach en Gentech nik weiter fü r diese Anwendu n gen u nd ge- gen Verbrau ch errechte ein. I n einem Werbeh eft der Gentech niklobby regte er an, „

“.5 B eim Gießener Gengerstenversu ch u nterzeich nete er am 3. 4. 2006 eine sofortige Vollzieh u ng der Versu ch sgeneh m igu ng u nd nah m dam it den Verbrau ch erI nnen jede M öglich keit, mit ih ren Einwen - du ngen eine Wirku ng zu erzielen. Zu r Freisetzu n g von genmanipu lier- tem Weizen in Gatersleben beh au ptete das BVL in der Wirtsch aftswoch e vom 1 8. 9. 2006: „

“ Das war falsch u nd wu rde so nicht ein mal vom Antragsteller I P K beh au ptet.6

Am 26. April 2007 weh rte sich B u h k gegen die Weisu ng des Agrarm ini- sters zu r Einsch ränku ng der I nverkeh rbringensgeneh migu ng von M ON 81 0: „

“ Die interne M ail diente ku rz danach der Firma M onsanto als7 M u nition in einem Klageverfah ren u nd tru g dazu bei, dass das Verbot wieder au fgeh oben wu rde. Ob diese Verwendu ng von B eginn an das Ziel der B u h k'sch en M ail war, ist u nklar. Als sich im Jah r 2009 h erau sstellte,8 dass M ON 81 0 stärker au skreu zt als gedacht, war erneu t das BVL als P ro- pagandist zu r Stelle. I m Verbotsverfah ren zu ein em Versu ch sfeld stellte das Amt die absu rde B eh au ptu ng au f, dass „

“ fü h re.9

Die Liste weiterer Verflechtu ngen ist lang. B u h k ist Unterstü tzer der Lob-

by-I nitiative „ “ (P RRI ), die u nter1 0

anderem von Syngenta u nd meh reren Gentech nik-Lobbyorgan isationen

gesponsert wird. Als „ “ bezeich nete das Fern-

seh m agazin Report 2005 das Verh alten von B u h k u nd weiteren B eh ör- denm itarbeitern beim Au sfü llen von Form u laren vor B eginn ih rer Dien ste fü r die EU. Die B eamten wu rden von der EU in Standardfragebögen nach I nteressenkonflikten befragt, verschwiegen ih re I ndu striekontakte je- doch . N ach eigenen An gaben1 1 ist B u h k M itglied im Arbeitskreis B io-1 2 tech nik der B erliner Wissen sch aftlich en Gesellsch aft (BWG). Die h at1 3 zu m Ziel, „1 4

“ Zu dem geh ört er dem Lobbyisten WGG u nd der B erliner M ikrobiologisch en Gesellsch aft an . B u h k ist nicht der einzige Fall von Filz im BVL. I n seiner Abteilu ng arbei- tet Detlev B artsch , zu stän dig vor allem fü r die B ewertu ng von Au swirku n- gen au f die Umwelt. Doch was er eigentlich erst prü fen soll, war fü r ih n spätestens 2005 längst entsch ieden: „

“ I n dieser Zeit arbeitete er selbst an Freisetzu ngsver-1 5 su ch en an der RWTH Aach en mit. 2002 wirkte er dann im gleich en Wer- bevideo wie sein Vorgesetzter B u h k mit. Seitdem ist er au ch M itglied1 6 des P rojektman agementkomitees des EU-P rojekts TRAN SCON TAI - N ER zu r Entwicklu ng von Termin ator-GVOs u nd M itglied der Gesell-1 7 sch aft fü r P flanzenzü chtu n g, die du rch den B u ndesverband Deu tsch er P flanzenzü chter gefördert wird. B artsch bezeich nete B artsch M ON 81 0 als „ “. I m Deu tsch landfu nk stellte B artsch die Gentech -1 8 nik als alternativlos dar: „1 9

“ Eigentlich B eamter mit der Au fgabe,

“ (§ 1 N r. 1 Gentech nikgesetz vom 1 . 4. 2008), h ält er stattdessen die Alternativlosigkeit der Gentech nik h och u nd weiß:20

Abgeseh en von der inh altlich en Schwäch e des Argu ments − die B ekämpfu ng des M aiswu rzelboh rers kann m it klassisch en

M eth oden wie Fru chtfolge u nd geeigneter B odenbearbeitu n g erfolgen − stellt sich die Frage, wessen I nteressen B artsch bei seiner Argu mentation fü r den Ein satz der Agro-Gentech nik vertritt.

Abb. : BVL-Vizech ef Bartsch n u tzt Gentech n ik-Propagan daseite Tran sGen al s I nform ation squ el l e u n d l obt diese öffentich .21

(3)

20 www.u n i-protokol l e.de/

n ach rich ten /id/22322/

21 h ttps: //doi.efsa.eu ropa.eu/doi/?

wicket: interface= : 4:

m em bersl istpan el : pan el m em berl ist:

3: expertdoi: l in kD oiPdf: : I Resou rceListen er: : 22 www. tran sgen .de/h om e/

im pressu m /795.doku. htm l 23 Antje Lorch /Ch ristoph Th en

( 2008) : „ Kontrol l e oder Kol l abora- tion?“ ( S. 1 2) . D ie Stu die kan n u nter www. ku rzl in k.de/agrogentech . pdf h eru ntergel aden werden (1 MB) . 24 sieh e Fu ssn ote 1

25 Sch reiben vom 31 . 5. 2007, Az. 1 1 4-0454-3/3000: www.

u mwel tin stitu t.org/down l oad/

D ien stau fsich tsbeschwerde_

Antwort_Lin dem an n . pdf 26 Besch eid des BVL an die U n iversi-

tät Gießen vom 3. 4. 2006 ( Az. 6786-01 -01 68 beim BVL) 27 www.u mwel tin stitu t.org/down l oad

/D ien stau fsich tsbeschwerde_

E rwideru n g_U I M_

27_06_2007. pdf

28 Text „ Ü beral l in D eu tsch l an d ge- sät: Gen -Raps-Fel der entdeckt“

( N ach rich t au f n . tv am 4.1 2. 2006) 29 Mitteil u n g der Au fsich tsbeh örde

BVL am 6. 2. 2008 in den Ü berwa- ch u n gsakten beim Regieru n gspräsi- diu m zu m Versu ch .

30 Qu el l e: Jäh rl ich e Zwisch en berich - te ü ber die N ach beobachtu n gsak- tivitäten du rch AgrE vo, Akten bei der Ü berwach u n gsbeh örde 31 www.en ro-portal .de/n ews/

do-read/id-903/read. h tm l 32 h ttp: //gen -eth isch es-n etzwerk.de/

l exikon /h an s-joerg-bu h k 33 h ttp: //gen -eth isch es-n etzwerk.de/

l exikon /detl ef-bartsch 34 sieh e Fu ssn ote 3

35 Presseinform ation des SWR dazu am 1 . 3. 2005: www. presseportal . de/pm /71 69/652907/

swr_su edwestru n dfu n k/

Damit nicht genu g: Lau t eigenen Angaben22 ist B artsch neben den sch on genannten Lobbyverbände in der GPZ, der I OB C/WP RS u nd in der VDI -Arbeitsgru ppe zu GVO M itglied. 2002 bis 2006 erledigte er Jobs fü r das US-Landwirtsch aftsm inisteriu m im Th emenbereich der Agro- Gentech nik.

Die Geflechte des BVL sch ließen andere I nstitu tionen ein. Georg Legge- wie sch reibt als BVL-B ediensteter die Stellu ngnah men der ZKB S, eine ei- gentlich u nabh än gige wissensch atlich e Gru ppe, die jedes beantragte Feld begu tachtet. Eine weitere M itarbeiterin des BVL, M arian na Sch au zu , wu rde verdächtigt, u nter einem Pseu donym P ropaganda-Artikel fü r die Agro-Gentech nik zu sch reiben. Sch au zu arbeitet h eu te im B u ndesamt fü r Risikoforsch u n g (B fR) in der Abteilu ng fü r Risikokom mu nikation . Dort h ält sie die Kontakte zu r Eu ropäisch en Zu lassu ngsstelle EFSA u nd erar- beitet Stellu ngnah m en zu Freisetzu ngen .23 Eh renamtlich en gagiert ist sie bei der Partei Die Linke in B erlin , aber vor allem zu sozialpolitisch en Th e- men.

Am 24.1 1 . 2006 reichten M itarbeiterI n nen des Umweltinstitu ts M ü nch en eine Dienstau fsichtsbeschwerde gegen die leiten den B eamten B u h k u nd B artsch wegen deren offensichtlich er Parteilich keit ein.24 Doch die Dienstvorgesetzten deckten ih re B eh ördenleiter. Staatssekretär Gert Lin- demann vom Landwirtsch aftsministeriu m (B M ELV) u nterzeich nete das Antwortsch reiben u nd wies die B eschwerde zu rü ck.25 Dabei verteidigte er die BVL-Abteilu ng gar nicht, son dern beh au ptete, die Parteilich keit h abe keine Au swirku ngen, weil der P räsident des BVL jeden Freisetzu n gs- u nd I nverkeh rsbringu ngsantrag noch m als ü berprü fe u nd dann selbst u nter- zeich ne. Das war sch licht gelogen. Unter der Geneh migu ng des Gersten- versu ch s 2006 bis 2008 in Gießen stand au ssch ließlich die Untersch rift von B u h k,26 beim Folgebesch eid fü r 2009 u nd 201 0 dann die von B artsch . Eine Entgegnu ng au s dem Umweltinstitu t blieb oh ne Erfolg.27

Legal, illegal, sch eiß egal:

Geh eim e Felder, Augen zu und durch

Die bish erigen Erfah ru ngen m it der Gentech nik, die bis h eu te vielfach nicht geklärten Veru nreinigu ngen von Lebensmitteln m it gv-B estandtei- len u nd die du biosen Abläu fe bei Feldversu ch en sind nu r die Spitze des Eisbergs. Eine B ran ch e, in der mit der Gesu ndh eit der M en sch en u m den P rofit willens gespielt u nd sogenannte u nabh än gige Forsch u ng von den Anku rblerI nnen dieser Tech nik selbst finanziert u nd gesteu ert wird, ist noch zu ganz anderen

M eth oden in der Lage. Um die Jah rtau sendwende wu rden m eh rere ge- h eime Feldversu ch e du rch gefü h rt − im Au ftrag von Regieru ngen.28 Au ch Adelsh au sen in der N äh e von M elsu n gen war betroffen. Der damals an- gebau te Raps verbreitete sich u nd die Fläch e mu sste viele Jah re au f Du rchwu ch s kontrolliert werden, da au f dieser au ch nach Versu ch sende imm er wieder gv-Rapssprößlinge au ftau ch en − u .a. m eh rfach im Zeit- rau m Janu ar bis M ärz 2007. Woh in sie die gentech nisch veränderten29 Gene son st noch streu ten oder, per B ienen, au skreu zten, wu rde vor- sichtsh alber gar nicht erst u ntersu cht. Au f den N ach bargru ndstü cken fan- den keine Kontrollen statt.30 Das M ärch en von der B eh errsch barkeit der Agro-Gentech nik blieb im Umlau f.

Warum ändert sich nichts? Der BVL-Filz in

Dienstaufsichtsbeschwerden, Stu dien und M edienberichten Waru m greift nieman d ein angesichts der B esetzu ng von Spitzenämtern im BVL? I m merh in sind die dortigen B eamten, allen voran H an s-Jörg B u h k32 u nd Detlev B artsch33, fü r alle kon kreten Anwen du ngen deu tsch er Agro-Gentech nik zu ständig, steu ern also das Gesch eh en drau ßen au f den Feldern. Wissen die politisch Verantwortlich en u nd Dienstvorgesetz- ten n ichts von den Verflechtu ngen u nd politisch en Au ssagen ih rer B eh ör- dench efs? Oder tolerieren, akzeptieren bzw. u nterstü tzen sie es? Die Ant- wort ist klar: Sie wissen es − u nd zwar seh r genau u nd sch on lan ge. Die ersten I nterviews u nd Veröffentlich u ngen m it Au ssagen von u nd ü ber den B eh örden leiter B u h k liegen lan ge zu rü ck. Seit 2005 berichten zu dem die M edien ü ber den Filz der B erliner Gentech nikbeh örde.

(4)

36 sieh e Fu ssn ote 23 37 www. taz.de/in dex. ph p?

id= arch ivseite&dig=

2008/05/09/a021 3 BVL-Gentech n ikch ef Bu h k

(5)

Al l e Au gen zu gedrü ckt: Aign er, Kü n ast u n d Seeh ofer 38 BVL-Gesch ich te au f www. bvl .

bu n d.de/n n _495478/D E /07__

D asBu n desam t/021 __Gesch ich te /dasBu n desam t__gesch ich te__

n ode. h tm l __n n n= tru e 39 Ch ron ik au f www.wissen .de/wde/

gen erator/wissen /ressorts/

gesch ich te/zeitgesch eh en / in dex, page= 1 307542. h tm l 40 www. kein e-gentech n ik.de/n ews-

gentech n ik/n ews/de/1 7652. h tm l 41 Absen der war der Wissen sch aft-

l erkreis Grü n e Gentech n ik e.V.

( WGG) , Qu el l e: www. gru en e- gentech n ik-on l in e.de ( oh n e D atu m ) 42 www.gru en e-biotech n ol ogie.de/

in h al te/tddtfo. h tm l 43 h ttp: //de.wikipedia.org/wiki/

Forsch u n gsan stal t_Geisen h eim 44 sieh e Fu ssn ote 5 ( S. 75) 45 sieh e Fu ssn ote 5 ( S. 74) 46 Position des BVL im U rteil , sieh e

Fu ssn ote 1

47 2008, Au tor: Joch en H eim berg.

D own l oad u nter www. bvl . bu n d.de/

n n _491 798/D E /08__

PresseI nfoth ek/03__

I nform ation sm aterial /01 __BVL_

_Brosch u eren /BVL__gentech n ik, tem pl ateI d= raw, property=

pu bl ication Fil e. pdf/

BVL_gentech n ik. pdf ( Zitate von Seite 4 u n d 21 f. )

H alten wir also fest: Wah rsch einlich sch on imm er, m indestens aber seit Anfang 2005 wu ssten die zu stän digen Dienstvorgesetzten u n d Politike- rI nnen B esch eid. Seit der B eh ördenu mbildu ng ist das BVL Teil des Land- wirtsch afts- u nd Verbrau ch ermin isteriu ms. Entstanden ist es im Zu ge der

“.38 Sch on Janu ar 2001 entstand du rch einen neu en Ressortzu - sch nitt das B u n desm inisteriu m fü r Verbrau ch ersch u tz, Lan dwirtsch aft u nd Ernäh ru ng m it der grü nen Renate Kü nast als M inisterin. Au ch B u n- desländer organ isierten den Verbrau ch ersch u tz n eu . 2002 folgte dann die Ein richtu ng von BVL u nd B fR als neu e Kontrollbeh örden.39 Das wäre eine optim ale Gelegenh eit gewesen, in den skan dalu mwitterten Abteilu n- gen der Leben smittelü berwach u n g au ch personell au fzu räu men. Doch genau das gesch ah nicht. I m Gegenteil: Alle drei, die bis h eu te M iniste- rI nnen waren, wu ssten von den Verflechtu ngen, Werbeau ftritten u nd dem du rch die M anifestu ntersch rift doku m entierten Willen der B eh ördench efs, nicht oder nicht in der erforderlich en Genau igkeit zu kontrollieren. Sie akzeptierten das u nd ließen ih re B eh örde gewäh ren − so wie sie au ch an- dere zu ih rem M inisteriu m geh örende Fach anstalten weiter Genversu ch s- felder anlegen u n d P ropagandaprojekte u nterstü tzen ließen. Wäh rend sie nach au ßen teilweise gentech nikkritisch au ftraten, sorgten sie in ih rem M inisteriu m dafü r, dass der Du rch m arsch der Gentech nik glatt weiterlief:

I lse Aigner, H orst Seeh ofer u nd Renate Kü nast. Da h ilft es au ch nichts, wenn die Grü nen-B u ndestagsabgeordnete Ulrike H öfken später, als die Grü n en sich in der sich eren Opposition befanden ,40

“ Von 1 998 bis 2005 war sie stellvertretende Vorsit- zende des Au ssch u sses fü r Ernäh ru n g, Landwirtsch aft u nd Forsten (2001 u m benan nt in Au ssch u ss fü r Verbrau ch ersch u tz, Ernäh ru ng u nd Land- wirtsch aft), ab 2002 zu dem verbrau ch erpolitisch e Sprech erin der B u n- destagsfraktion B ü ndnis 90/Die Grü nen u nd fü r drei Jah re Fraktions- sprech erin fü r Agrarpolitik. Wo waren da ih re kritisch en Worte? „

“, erklärt sie au f ih rer eige- nen I nternetseite. Doch zu Regieru ngszeiten wu rden − wie so oft − alle Ch ancen vertan, dort Veränderu n gen h erbeizu fü h ren, wo die praktisch en Entsch eidu ngen zu den Feldern drau ßen in der Landsch aft fallen.

Wäh rend B u h k & Co. von ih ren Vorsetzten u nd politisch Verantwort- lich en freie H and gelassen wird, gibt es au f Seiten der Gentech nikbefü r- worterI nnen richtige Fans der Du rchwinkbeh örde. BVL & Co. sollen ja eigentlich die Gentech nikindu strie u nd -forsch u ng kontrollieren. Doch dies erfolgt so, dass die Kontrollierten ih ren Kontrolleu r nicht fü rchten mü ssen. I m Gegenteil: Lobbyverbände u nd Firm en sind voll des Lobes ü ber die Au fsichtsbeh örden des B u ndes. Das bestätigt, was BVL, ZKB S, JKI u sw. selbst nicht gern zu geben : Die B eh örden arbeiten im Sinne der Seilsch aften fü r Gentech nik. Eine dieser Seilsch aften, der WGG u nter Leitu ng des damals ebenfalls in einer B u ndesbeh örde u nd h eu te in der EFSA arbeitenden Klau s-Dieter Jany, em pfah l I lse Aigner, B u ndesminis- terin fü r Ernäh ru ng, Lan dwirtsch aft u nd Verbrau ch ersch u tz, als diese lau t ü ber das Verbot der Gentech n ik nach dachte: „

“ Unterstü tzu ng fü r B u h k & Co. kam zu dem vom41 u ltra-neoliberalen B latt „ N ovo“, deren Texte au f einer inzwisch en wieder verschwu ndenen P ro-Gentech nik-Seite42 der Forsch u n gsanstalt Geisen- h eim43 abgedru ckt wu rden .

Wer also als Verbrau ch erI n Sch u tz su cht oder au f u nabh ängige B egu t- achtu n gen h offt, ist bei den B u ndesbeh örden an der falsch en Adresse.

Alternativen au f Staatsseite aber gibt es nicht, der Staat steht mit allen rele- vanten B eh örden au f der Seite ein er m achtvollen M inderh eit. Kritisch e Stellu ngnah m en komm en n u r au s dem zu m Umweltministeriu ms geh ö- renden B u ndesamt fü r N atu rsch u tz. B ei Geneh migu ngsverfah ren wer- den diese aber regelmäßig vom BVL weggewischt.

Fach lich e und politisch e Positionen im BVL

Viel ist au s dem BVL gar nicht zu h ören oder lesen ü ber die Agro-Gen- tech nik. B u h k u nd B artsch traten aber als Einzelpersonen in Ersch ei- n u ng, sei es als Leh rende, Au toren von Zeitsch riftenartikeln oder in be- sagtem Werbevideo „ “. Sch on frü h regte B u h k an,44

“ Legendär au ch B u h ks Em ails zu m M ON 81 0, die dem Konzern M onsanto viel nü tzten (sieh e u nten): „

“ Au skreu zu ng sei legal, denn au s Sicht des BVL, so B u h k,45 sei „

“ Offizielle Au ftritte h atte das BVL im mer dann, wenn es am Verwaltu ngsgericht B rau n schweig (dort h at das BVL seinen H au ptsitz) zu Klagen gegen konkrete Genfelder kam. Kam en dort Gefah ren du rch Gentech nik zu r Sprach e, trat das BVL als Verh arm loser au f. Doku mentiert sind die Positionen in den Urteilen des Gerichts, das sich bislang imm er au f die Seite des BVL, welch es als Geneh m igu ngsbeh örde die B eklagte war, sch lu g. Danach gebe es fü r an- dere landwirtsch aftlich e B etriebe keine „

“.46 Solch e Vern eingu ng jeglich er Gefah r fü h rte im gleich en Verfah ren zu ei- n er B eh au ptu ng, die bereits au s sch licht math ematisch er Sicht völlig u n- sinnig war: „

Eine B rosch ü re des BVL zu m Th em a trägt den sch lichten Titel „

“. Der Text ist vom Stil h er zu rü ckh alten d, aber die B e-47 geisteru ng fü r die Agro-Gentech nik sch imm ert dennoch du rch : „

“ (S. 4) Als offizielle B rosch ü re einer B eh örde, die zu m Verantwor-

(6)

48 www. bvl . bu n d.de/cl n _007/n n _ 495478/D E /06__Gentech n ik/

03__Wie__GVO__zu gel _ _werden /gentech n ik__

zu l assu n g__n ode. htm l __

n n n= tru e

49 Besch l . vom 9. 7.1 998, E S N r. 4 zu § 1 4 GenTG

50 Pal m e/Sch l ee ( 2009) : „ Gentech - n ikrecht“, S. 1 05

51 Az. 6789-01 -1 01 vom 2. 6.1 999

tu ngsbereich der Verbrau ch ersch u tzm inisterin I lse Aigner geh ört, ist das aber sch on au ffällig platte P ropaganda. Ebenso wird fü r Schwellenwerte als Su ggestion von Wah lfreih eit geworben: „

“ (S. 21 f. ) Geneh m igu ngspraxis im BVL: Legal, illegal, sch eißegal . . .

“ So besch reibt das BVL selbst48 seine formale Zu stän- digkeit. Ein B lick au f die praktisch en Abläu fe zeigt einen seh r willkü rli- ch en Gebrau ch dieser Zu ständigkeit. Alle bish er vorgelegten Anträge wu rden du rch gewu nken. P rü fu ngen finden kau m statt, vielm eh r wu rden B edenken anderer vom Tisch gewischt − mitu nter au ch au ch offensicht- lich rechtwidrig. So erklärte das OVG B erlin49, im B esch lu ss zu r Klage ei- nes B io-Landwirts, die Anwendu ng ein es vereinfachten Verfah rens fü r rechtswidrig. Dem Landwirt nü tzte das allerdings nicht, weil das Gericht die drittsch ü tzende Wirku ng des Gentech n ikgesetzes verneinte. Folglich wies es die Klage im Endeffekt ab, den n der Landwirt h atte keine Klage- befu gnis. Das BVL aber h ätte sich an das Urteil h alten m ü ssen. Tat es aber n icht, sondern bewilligte bis 2006 weitere Freisetzu ngen im verein- fachten Verfah ren.50 Klagen dagegen waren nicht m öglich − u n d wo kein Kläger, da kein Richter.

Seh r offen zeigte sich die M isch u n g au s Weggu cken , Gleich gü ltigkeit u n d Desinteresse an Fragen des Risikos in der Geneh migu ngspraxis von Feldern mit gentech nisch verändertem Raps, Ende der 90er Jah re an etli- ch en Standorten in Deu tsch land. Die Anträge wu rden du rch gewu nken, kritisch e H inweise anderer B eh örden missachtet u nd trotz der bekannt starken Au skreu zu ngstendenz von Raps im Geneh migu ngsbesch eid,51 u nterzeich net von B u h k selbst, beh au ptet, es sei „

“ I mm erh in war dem BVL bekan nt, dass „

“ Doch typisch fü r das BVL war der Um gang mit dieser Erken ntn is. Statt der Gefah r zu begegnen, wu rden krampfh aft Au sreden gesu cht mit dem Ergebnis, dass einfach alles so lau fen könn e wie vom Gentech nikanwender gewü nscht: „

“ (S. 9). Was ist mit der Übertragu ng von Resistenzen au f ande-

(7)

52 www.u n i-protokol l e.de/

n ach rich ten /id/1 36679/

53 Besch eid al s PD F u nter http: //taz.

de/bl ogs/wp-in st/wp-content/

bl ogs.dir/33/fil es/2007/05/bvl _ besch eid_MON 81 0_27_

April _2007. pdf 54 Berich te von Verfah ren au f

www.gen dreck-weg.de 55 sieh e Fu ssn ote 7 56 www.giessen er-an zeiger.de/

sixcm s/detail . ph p?tem pl ate_id=

291 7&id= 2648535&_

zeitu n gstitel= 1 1 33842&_

resort= 1 1 03638

re Arten? Keine Antwort. Was folgt au s der Entsteh u ng resistenter Un- kräu ter? Ebenfalls nichts. Folgerichtig wandelten sich die vom BVL ge- neh m igten Versu ch e zu einem bizarren Desaster. Acht Jah re kämpften die Versu ch sbetreiber au f den Parzellen m it Du rchwu ch s von Raps (sieh e oben).

Welch er Geist im BVL weht, zeigten au ch die jah relangen Au seinander- setzu n gen u m das Verbot des B t-M ais au s dem H au se M onsanto. Diese P flanze m it dem gv-Konstru kt M ON 81 0 du rfte 1 997 erstmals angebau t werden. N ach einer Pau se beantragte M onsanto am 1 2. 7. 2004 die er- neu te Zu lassu ng fü r „

“. I nnoP lanta organisierte u nter dem Deckm antel des „ “ die Verbreitu ng der gv- Saat. Zweifel u nd Pan nen bei der Zu lassu ng wu rden von den B eh örden weggewischt, Ende 2005 erfolgte die Sortenzu lassu ng du rch den zu stän- digen Verbrau ch ersch u tzminister. Der h ieß H orst Seeh ofer u nd kam au s der CSU. I h m wie vielen an deren war bekannt, dass bereits 1 999 die EU besch lossenen h atte, dass gv-P flan zen nu r noch fü r eine Übergangszeit oh ne begleitendes M on itoring angebau t werden du rften. Damals war der 1 7. Oktober 2006 als Deadline fü r alle Sorten , die das nicht h atten, fest- gelegt worden:52

“ Die- se Frist wu rde versch oben, am 1 8. April 2007 aber wäre endgü ltig Sch lu ss gewesen, denn M onsanto h atte keinen n eu en Antrag m it M on ito- ringplan vorgelegt. Die Folge: B t-M ais h ätte 2007 definitiv nicht meh r au sgesät werden dü rfen. Doch Seeh ofer trickste. Er, der später in B ayern veh em ent mit dem Lippenbekenntnis Gentech nikfreih eit au f Wäh lerstim - menfan g ging, verzögerte die B ekanntgabe der feh lenden Zu lassu ng so lange, bis alle Saat in der Erde war. Erst am 27. April wies er das BVL an, den M ais zu verbieten: „

“.53 Zu spät. Der M ON 81 0-M ais war vielerorts sch on in der Erde − oh ne gü ltige Zu las- su ng! N iemand wu rde fü r diesen sch m u tzigen Verzögeru ngstrick jem als belangt. N u r gegen M ensch en, die sich gegen die h eranwach senden Fel- der weh rten, ging die Ju stiz m it der ü blich en H ärte im Sinne der Konzer- ne vor. Das Amtsgericht Freienwalde veru rteilte etlich e FeldbefreierI nnen fü r einen Angriff au f eines der ersch u mm elten M ON 81 0-Felder im Oder- bru ch .54

Am 9. 5. 2007, nach dem der zu näch st nu r geh eim an M onsanto ge- sch ickte Verbotsbesch eid bekannt geworden u nd die I mkergru ppe M elli- fera vor dem Verwaltu ngsgericht Au gsbu rg du rch setzen konnte, dass M ON 81 0-M ais nicht weiter den H onig veru nreinigen darf, sch oß das BVL den näch sten Ablenku ngspfeil ab. Es gab bekan nt, dass es n u n mit der Erforsch u ng der Koexisten zfäh igkeit beginn en wü rde − welch absu r- de Reih enfolgte. Erst wu rde m it ü blen Tricks der gv-M ais ü berall in der Landsch aft verbreitet, u n d dann erst sollte ü berprü ft werden, ob der ü ber- h au pt dazu geeignet ist:55

M au ern , Vertu sch en u nd Verh arm losen sind Alltagspraxis des BVL. Das gilt nicht nu r fü r die Agro-Gentech nik, sondern au ch in anderen B erei- ch en der Lebensm ittelü berwach u ng.

(8)

57 www. ju n gewel t.de/2008/

08-22/01 9. ph p 58 www. bvl . bu n d.de/

59 E xtra-Seite im I ntern et zu r Akten - ein sich t: www. projektwerkstatt.de/

gen /son der_bvl _akten ein sich t.

htm

60 www. projektwerkstatt.de/gen / akten /gerste/bvl 080826antrag_

u ig. pdf

61 www. projektwerkstatt.de/gen / akten /gerste/

bvl 081 008n ach frage. pdf 62 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /gerste/bvl 081 009br2. pdf 63 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /gerste/

bvl 081 01 6abl eh n u n g. pdf 64 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /gerste/

bvl 081 028widerspru ch . pdf 65 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /gerste/

bvl 08_1 2_30besch eid. pdf 66 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /gerste/

kl age0901 1 0gg_bvl . pdf

Unh eim lich e Begegnung der dritten Art: BVL m eets Verbrau ch er Der bish erige B lick h inter die Ku lissen zeigte, dass BVL, Konzerne u nd andere Gentech nikanwenderI n nen ziem lich dicke m iteinan der können . Die obersten Verbrau ch ersch ü tzerI nnen in Sach en Gentech n ik beh err- sch en die Klaviatu r gediegener Komm u nikation mit den P rofiteu ren der Tech nik, deren Anwendu ng eigentlich in ih rem Amt ü berwacht werden soll. Verh armlosen , Vertu sch en u nd meh r sind Alltag u nd gu t geü bte P ra- xis der B eh örde. Was aber gesch ieht, wenn das BVL au f die Spezies trifft, die in seinen N amen ein gegangen ist: Die Verbrau ch erI nnen? Wissen die BVL-Oberen , dass es da drau ßen ü berh au pt M en sch en gibt, deren

“ ih r Au ftrag ist? Oder kennen sie Verbrau ch erI nnen nu r au s dem Fernseh en? Die P ropaganda des BVL ist ja h ü bsch . Das Amt findet, „

“ Es „

“ u nd h at angeblich zu m Ziel, „

58

Sch au en wir u n s einen Testfall59 an: Am 26. Septem ber 2008 ging ein Antrag60 au f Einsicht in die Geneh m igu ngsakten zu Genversu ch sfeldern in H essen an das BVL. Ku rze Zeit später folgte ein Antrag einer zweiten Person. Ob diese B riefe im BVL Verwu nderu ng darü ber au slösten, dass sich Verbrau ch erI nnen an das abgeh obene u nd gu t abgesch ottete Amt

wenden , ist nicht ü berliefert. B ekannt sind aber die Antworten au f die Anträge. B eide wu rden am 8.1 0. 2008 abgeleh nt: „61

“, sch rieb die B eh örde u nd stellte verzögernde N achfragen

− nach dem geltenden Recht h ätte sie sonst näm lich inn erh alb von 30 Tagen die Aktenein- sicht gewäh ren m ü ssen. Die N achfragen wu r-

den artig beantwortet62 mit dem Erfolg, dass eine endgü ltige Ableh nu ng63 folgte. Dann noch eine Sch leife m it dem form al nötigen Widerspru ch am 28.1 0. 2008, dem erwartu ngsgem äß ein ebenso form aler B esch eid des6 4 BVL am 30.1 2. 20086 5 folgte. Darin leh nte das Amt die Akteneinsicht weiter ab: „

Soweit also das praktisch e Tu n des Amtes, welch es sich als „

“ versteht m it dem − wegen der Absu rdität noch m als zi- tierten − Ziel, „

“ Doch die Gentech nik- kritiker gaben n icht au f. Gan z im Gegenteil − sie wäh nten sich mit einem Gesetz im Rü cken u nd zogen vor Gericht. Dieses Gesetz sollte mensch kennen, denn es eröffnet den Weg zu allen u mweltrelevanten Akten bei staatlich en Stellen oder I nstitu tion en mit staatlich en Au fgaben : „

“ (UI G § 3, Abs. 1 ) Es dü rfen also nicht nu r B etroffene in den Unter- lagen blättern, sondern sch licht alle. Zu dem sind nach dem Umweltinfor- m ationsgesetz m it dem Verbrau ch erinform ations- u nd dem I nform ations- freih eitsgesetz weitere Gesetze fü r die Ein sicht in B eh ördenaktionen er- lassen worden, die es au szu nu tzen loh nt. M it dem UI G im Rü cken ging es am 1 0.1 . 20096 6 vor das Verwaltu n gsgericht B rau n schweig mit dem Antrag, „

“ Die B eh au p- tu ng, keinen P latz fü r einen Tisch in der riesigen B eh örde zu h aben, sei absu rd: „

Es ist ebenfalls nicht ü berliefert, was diese Kla- ge beim BVL au slöste. Das Verwaltu ngsgericht sch ickte diese dorth in , dam it das Amt eine Kla- geerwideru ng verfassen konnte. Das tat es au ch u nd fü h rt zwei Grü nde an, wesh alb es die Akten einsicht weiter ableh ne: Ein angeblich e

Abb. : Au s der en dgü l tigen Abl eh - n u n g der Akten ein sich t du rch das BVL am 1 6.1 0. 2008

Abb. : Au s der Kl ageerwideru n g des BVL vom 30.1 . 2009

(9)

Abb. : Au ssch n itt au s dem Sch reiben des BVL, m it dem es die Akten ein sicht vor Ort akzeptierte.

67 www. projektwerkstatt.de/gen / akten /gerste/

kl age0901 30erwideru n g_bvl . pdf 68 www. projektwerkstatt.de/gen /

akten /bvl /

bvl 090326kn ickt_ein . pdf 69 Seit 201 0 l äu ft am Verwal tu n gsge-

rich t Gießen ein Prozess gegen die Verweigeru n g der Akten ein sicht du rch das PTJ, den Gel dgeber der Förderm ittel zu m Biosich erh eitspro- gram m .

70 sieh e Fu ssn ote 1 ( S. 1 1 ) 71 sieh e Fu ssn ote 1 ( S. 1 0) 72 Lorch /Th en , S. 43 u n d 48 sowie

Anträge zu ZKBS u n d Ben eh m en s- beh örden beim Freisetzu n gsversu ch 6786-01 -01 68 im Strafverfah ren Az. 501 Js 1 591 5/06 am Lan dge- rich t Gießen

73 Au s dem Tätigkeitsbericht des ZKBS 2005 ( Stan d: D ezem ber 2005)

74 www. projektwerkstatt.de/gen / akten /gerste/bvl akte_zkbs. pdf

Arbeitsü berlastu ng du rch seh r viele Anfragen nach UI G („

“ ) u nd feh lender P latz fü r einen Stu h l u nd einen Tisch .67 Das nu n gin g ans Gericht. Dort jedoch sch ien es die RobenträgerI nnen, die an- sonsten bei solch en politisch au fgeladenen Vorgängen meist den staat- lich en B eh örden zu Diensten sind, nicht zu ü berzeu gen. Denn die sch rie- ben am 2. 2. 2009 selbst einen B rief an das BVL u nd stellten klar: „

Offensichtlich wu nderten sie sich selbst ü ber dieses verbrau ch erfeindlich e Verbrau ch ersch u tzamt u nd legten der B eh örde am 22. 2. 2009 nah e, dass sie „

“. Das wirkte. Am 26. 3. 2009 sagte das BVL zu , zu - kü nftig Akteneinsicht zu gewäh ren .6 8 Wen ig später konnte das erste M al Akteneinsicht vor Ort genomm en werden , u nd inzwisch en ist das ganze P rozedere Alltag geworden . B eim ersten M al ü berwachte das Amt die Akteneinsicht noch intensiv − die B esu ch erI nnen h ätten ja sonst h eim - lich B ü roklam mern klau en können . Doch au ch diese An gst wich . I nzwi- sch en wu rde ein fester Rau m fü r die Akteneinsicht au sgewäh lt, in dem es relaxt m öglich st ist, die dort per Aktenwagen h ineingesch obenen Unterla- gen in aller Ru h e einzu seh en u nd abzu fotografieren . Allerdin gs darf nicht vergessen werden, dass das Verbrau ch ersch u tzamt erst vor Gericht ge- zerrt werden mu sste, u m sich an Verbrau ch errechte zu h alten. Erst da- nach war u nd ist es es fü r alle M ensch en m öglich st, ih rer obersten Sch u tzbeh örde wenigstens in die Karten zu gu cken − au ch wenn dabei nu r sichtbar wird, was oh neh in klar war: Die Verbrau ch erI nnen sind im B u n desamt fü r Verbrau ch ersch u tz nu r eines − verraten u n d verkau ft!

Das gilt au ch anderswo: Etlich e der B u ndesbeh örden, die mit Gentech - nikfragen besch äftigt sind, verweigern die Akten einsicht bis h eu te. Das ist nichts als organisierter Rechtsbru ch als Alltag in Ämtern. Sie alle m ü ssen erst per Gan g vor Gericht dazu gezwu ngen werden können, sich an das geltende Recht zu h alten.69

Kom m ission en u n d Grem ien u m s BVL

Ru nd u m die zentralen B eh örden rankt sich eine u nü bersichtlich e Ansamm lu ngen von B eratu ngsgremien u nd externen Sachverstän digen.

Einige davon h aben zentrale B edeu tu ng in den Entsch eidu ngen u m Gen- tech nik. So gibt die Zentrale Kom mission fü r die B iologisch e Sich erh eit (ZKB S) bei allen Entsch eidu n gen ü ber Freisetzu ngen ein Votu m ab, das von der BVL als Geneh migu n gsbeh örde regelm äßig ü bernomm en wird

− was wen ig verwu ndert, sch reibt doch tatsäch lich ein BVL-B edien steter die B esch lü sse der sch ein-u nabh ängigen ZKB S. Die B ilanz der vergan- genen Jah re fällt entsprech end au s: Die ZKB S h ielt alle Anträge fü r ver- tretbar u nd die gv-P flanzenau sbringu ng fü r sich er − eine 1 00% -Qu ote wie bei den Geneh m igu ngen du rch BVL u nd in den B esch lü ssen der Gerichte, die ü ber BVL-geneh migte Versu ch sfelder verh andelten. Gera- de die RobenträgerI nnen stü tzten sich dabei im B esonderen au f das Fach - u rteil der ZKB S, „

“.70 B eim Gerstenversu ch in Gießen sch rieb der BVL-B eamte Georg Leggewie die Stellu ngnah m e, die von der ZKB S nu r noch du rch gewu nken wu rde. Offen bar wu rde die Vorlage n icht einmal du rch gelesen, denn du rch geh en d findet sich au f al- len Vorlagen das falsch e Jah r als Datu msan gabe.71

Kau m ü berrasch end ist das angesichts der Personen in der ZKB S, die au f versch ieden e Th em enposten verteilt sind − je einE H au ptvertreterI n u nd dazu geh örigeR StellverteterI n. Deren Zu sam mensetzu ng war kein Zu fall.

Fü r ih ren Au fbau im B M B F war in den 80er Jah ren der h eu tige Abtei- lu ngsleiter fü r Gentech nik im BVL, B u h k, zu ständig. Die Komm ission folgte 2004 den BVL-Ch efs B u h k u nd B artsch an die neu e B eh örde.7 2 Alle vier in der der ZKB S sitzenden Gentech nikexpertI nnen sin d veh e- m ente B efü rworterI nnen dieser Tech n ik. Sie fü h ren zu dem selbst ein- sch lägige Experim ente du rch − wie Komm issionsm itglied P rof. Uwe Sonnewald, der Ende 2005 ü ber seinen eigenen Versu ch mit abstimmte.

M it ih rem Woh lwollen sich ern sich die Versu ch sleiter also sch licht die ei- gene Arbeit. Au f den an deren Th em enposten sieht es nicht besser au s.

Fü r den B ereich „ “ sitzt u .a. der skandalu mwitterte Um- weltmediziner P rof. Th omas Eikmann von der Uni Gießen in der Kom- m ission . Seine B iografie zeigt ih n als fü h ren den Kopf in äh nlich verfilzten Zirkeln der Umweltm edizin. Form u lieru ngen au s seiner Feder, dass von Kraftwerken , Giften u nd Elektrosmog kau m Gefah ren au sgeh en, glei- ch en denen der Gentech nikseilsch aften. Das ü berrascht nicht, denn Eik- m ann stam mt au s den Seilsch aften u m die B iologie der RWTH Aach en u nd agierte dann im Umweltforu m der Uni Gießen, also dem gleich en Zu sam menh an g, der au ch das I nterdisziplinäre Forsch u ngszentru m (I FZ) darstellt. Dessen Ch ef war P rof. Kogel, als der Versu ch mit transgener Gerste an lief. Kein Wu nder also, dass die ZKB S zu m Kogel'sch en Ver- su ch eine einh eitlich e, positive M einu ng fand. Eikman n tritt, obwoh l gar n icht sein Fach , als B efü rworter der Gentech n ik au f. Er sitzt im Au ssch u ss zu r DI N -N orm u ng von Überwach u ngsverfah ren in der Gentech nik u nd zeigte seine P ro-Gentech nik-Einstellu n g au f einer Podiu msveranstaltu ng am 1 6. 7. 2006 in Gießen .

(10)

75 www. projektwerkstatt.de/gen / u n im ais_l age. h tm

76 www. projektwerkstatt.de/gen / berichte. h tm

77 Au s der Stel l u n gn ah m e der ZKBS, S. 1 : Akten beim BVL ( Az. 6786-01 -01 68) m it drei Au sfertigu n gen der sch ein baren ZBKS-Stel l u n gn ah m e vom 1 4.1 2. 2005 ( Au tor: Leggewie, BVL) bis zu r u ntersch rieben en Ver- sion ( m it fal sch em D atu m ) 78 Brosch ü re „ Risiken u n d N ebenwir-

ku n gen“, D own l oad ü ber www.

projektwerkstatt.de/gen /fil z/boerde /gatersl eben brosch . pdf ( S. 1 7 f. ) 79 H au sarbeit an der U n i Witzen -

h au sen , 201 0

80 Mail von Gerh ard Wen zel vom 25. 9. 2006, Bl . 61 4 der Verwal - tu n gsakte gv-Weizenfel d von Ga- tersl eben

81 www. tran sgen .de/aktu el l / 1 087.doku. h tm l

Wer verantwortet die einseitige Zu sammensetzu ng u nd Arbeit der ZKB S?

Ein B lick ins Gentech nikgesetz klärt au f: „

“ (GenTG § 4, Abs. 2).

Also sch on wieder die Damen u nd H erren Kü nast, Seeh ofer u nd Aigner!

Die konkrete Au sfü h ru ng ü berließen sie ih rem BVL-Gentech nik- ch ef B u h k, also einem bekennenden Gentech nikfan u nd Geg- ner kontrollierender Überwach u n g.

Die Ein seitigkeit der ZKB S sch u f bislang bei gerichtlich en Über- prü fu ngen eine u nü berwindbare H ü rde fü r alle KlägerI nnen ge- gen Anbau felder m it gv-P flanzen. Denn das Verwaltu ngsgericht B rau nschweig berief sich bei der Abweisu ng der Klage au f das Votu m der ZKB S. Au ch beim Streit u m den M ON 81 0 stan den BVL u nd ZKB S au f der Seite des Kon zerns. I m Gerichtsverfah ren spiel-81 te das aber keine Rolle, weil M in isterin Aigner dem BVL die Anweisu ng erteilt h atte, den Verbotsbesch eid zu verteidigen. Das tat es dann au ch , wider der eigenen politisch en Überzeu gu n g.

N och ein Beratungsgrem iu m − der BioÖkonom ieRat

Trotz aller Kritik − die Lage wu rde im Lau fe der Jah re nicht besser. I m Gegenteil: Das n eu este Gremiu m des Gentech nik-Tandems der B u ndes- regieru ng, Sch avan u nd Aigner war einseitiger als alle Vorh ergeh enden.

Anfang 2009 ernannten die beiden M inisterinn en den Forsch u ngs- u nd Tech nologierat B ioÖkonom ie, ku rz „ “. Das wu rde im Disku ssion spapier des B M B F u nter Annette Sch avan zu m ersten Ru n den Tisch Gentech nik am 22. 7. 2009 kräftig gefeiert. Der Rat sollte sich nicht

− wie die ZKB S − m it den N iederu ngen der ein zelnen Anwendu ngen befassen, sondern m it der „ “, u m dafü r „

“ sowie „

“ zu entwickeln.

Abb. l in ks: Au szü ge au s der Verwal tu n gsakte zu m Gen gerstenversu ch sfel d der U n i Gießen ( Az. 6786-01 -01 68)

Leggewies Kollegin Silvia Reeke sch ickte später den im BVL erstellten B esch lu ssvorsch lag an ZKB S-M itglieder. Dieser enth ielt als Verteiler die N am en der Personen, die offenbar abstimm en sollten u nd dafü r den An - trag der Uni Gießen erh ielten. I n dieser Liste stand au ch einer der beiden Versu ch sleiter, näm lich Uwe Sonnewald au s Erlan gen. H ier sollte also derjenige, der den Versu ch du rchfü h ren wollte, ih n selbst m it gen eh mig- ten. Zweim al waren zu dem Personen au s der Un i Gießen vertreten, die seh r eng m it dem anderen Versu ch sleiter, Karl-H einz Kogel, zu sammen - arbeiten. Einer ist P rof. Wolfgan g Friedt, der im gleich en Gebäu de arbei- tet, u neingesch ränkter B efü rworter der Agro-Gentech nik ist u nd selbst Raps- u nd M aisversu ch e75 betrieb. Der andere war P rof. Th om as Eik- man n, der im Rah men des , I nterdisziplinären Forsch u ngszentru m s' der Uni Gießen ebenfalls m it P rof. Kogel zu sammenarbeitete u nd M oderator eines völlig einseitigen, sogenannten H earings zu m Th em a „

“ am 21 . Ju li 200676 war.

Der Ablau f war kein Einzelfall. Äh nlich es zeigt eine Doku mentation zu m gv-Weizenfeld am I P K Gatersleben.78 Der „

“ u nd dann, au ch gegen B edenken von anderer Seite, Stü ck fü r Stü ck du rch gewu nken. „

(11)

Berich te zu den Versu ch sfel dern u n d Protesten an der Bu n desal l ee in Brau n schweig au f

www. bs-gentech frei.de.

82 www. biooekon om ierat.de 83 h ttp: //idw-on l in e.de/pages/

de/n ews?id= 297435 84 taz-Bl og ü ber den ersten Berich t

des BioÖkon om ierats am 2. 6. 201 0: http: //bl ogs. taz.de/

saveou rseeds/201 0/06/02/

biom asse_die_vision en _des_

biooekon om ierats_der_

bu n desregieru n g/

85 sieh e Fu ßn ote 83

86 www.acatech .de/de/aktu el l es- presse/presseinform ation en -n ews/

n ews-detail /articl e/

biooekon om ierat-u ebergibt-erste- em pfeh l u n gen -an -die-pol itik/

229. h tm l

87 www.dib.org/defau l t2%7E ru b%7 E 0%7E tm a%7E 0%7E cm d%7E sh d

%7E docn r%7E1 27293%7E n d%

7E %7E on d%7E %7E sn d%7E p%

7E sh m ode%7E . h tm

88 Au f Lan dkarten u n d Stadtpl än en ist m eist „ Bu n desforsch u n gsan stal t fü r Lan dwirtsch aft“ ein getragen . D ie I ntern etadresse l au tete www. fal .de, die jetzt au f die n eu en I n stitu tion en verl in kt.

89 MON 81 0 wu rde am 1 4. 4. 2009 du rch die Lan dwirtsch aftsm in isterin I l se Aign er wegen u n gekl ärter n e- gativer Au swirku n gen au f die U m - wel t verboten ( www.agrarh eu te.

com /pfl an ze/m ais_u n d_Öl saaten /die_m on 81 0-entsch eidu n g. htm l ? redid= 300922) .

H ier also wu rde an der Zu ku nft gebastelt. Alle Vorsch läge wü rden, das war u nschwer zu erraten, mit den ü blich en Worth ü lsen u nabh ängiger Ex- pertise, seriöser Wissensch aftlich keit u nd sach lich er Debatte verseh en sein. Doch sch on die Personenzu sam mensetzu ng verriet das tatsäch lich e Ziel. I m B ioÖkonom ieRat8 2 sitzen Spitzenfu nktionärI nnen derjenigen Konzerne u nd I n stitu te, die Gentech nik anwenden u n d daran verdien en.

H inzu kom men Lobbyisten der Sach e. N eu trale oder gar kritisch e Perso- nen gibt es gar nicht. Der P räsident der gesch äftsfü h renden Acatech sah83 die parteiisch e Ru nde trotzdem als geeignet „

“, verkü n dete aber au ch sch nell, woru m es tatsäch lich daru m geht, „

“. Also bu siness as u su al: P rofiterzeu gu ng u nd Stan dortkon- ku rren z. Der Gentech n ik feh len einfach echte Argu m ente!84

Überall drin : Ju liu s-Kü h n -I n stitu t (JKI )

N ordwestlich von B rau nschweig wird eine eh em als bedeu tsame Einrich - tu ng langsam u m stru ktu riert u n d zu großen Teilen abgewickelt.8 8 Au s den Spaltprodu kten entsteh en an n eu en Orten m odernisierte B eh örden.

Die eh emaligen Rü stu ngsindu strien der N ation alsozialisten an der B rau n- schweiger B u ndesallee dienten der Forsch u ngsanstalt fü r Landwirtsch aft (FAL) u nd der B iologisch e B u n desanstalt (B BA) als landwirtsch aftlich e Versu ch sfläch e − in den M angeljah ren nach 1 945 von erh eblich er B e-8 8 deu tu ng. Doch beide sind m ittlerweile verschwu nden. Au s ih nen entstan- den das Friedrich -Löffler-I n stitu t (FLI ) fü r Forsch u ngen an Tieren, das Ju liu s-Kü h n -I nstitu t (JKI ) als neu e B u ndesfach beh örde fü r P flanzenbau u nd das Joh ann H einrich von Th ü nen I n stitu t (vTI ). Seit den 90er-Jah ren geh ören Experim ente m it gen manipu lierten P flanzen zu m Repertoire.

Lange blieb das in der Region wenig beachtet. Selbst den östlich angren- zenden Stadtteilen u nd in den Dörfern der Westseite wu ssten nu r Wenige von diesen Feldern u nd den h inter ih n en steh enden Gentech nikseilsch af- ten. Das große Gelände war du rch einen viele Kilom eter lan gen Zau n u nd den u m gebenden Waldstreifen vor Einblicken von au ßen gesch ü tzt.

Erst 2009 nah m der P rotest in Folge einer spektaku lären Feldbesetzu ng u nd einer m eh rwöch igen M ah nwach e vor dem Eingang zu .

Die m eh rere Qu adratkilometer große, mit eigenem Wach personal gesi- ch erte Fläch e beh erbergt nicht nu r Felder u n d Ställe. H ier sitzen wichtige B u ndesbeh örden − u nd in viele dieser Ämter reich en die Seilsch aften der Gentech nik tief h in ein. Das BVL, dessen Gentech nikabteilu ng von B erlin au s die Fäden zieht, h at h ier seine Zentrale. P rägender sind lan d- wirtsch aftlich e Anstalten u nd I n stitu tionen. Sie wu rden am 1 .1 . 2008 u m- stru ktu riert u nd u mbenannt. Fü r das Gelände u n d die Verwaltu ng ist fort- an das vTI zu ständig, in dem nu r noch wenige, th em atisch ü bergreifende Fach sparten angesiedelt sind. Eine davon ist das I nstitu t fü r B iodiversität, an dem P rof. Ch ristoph Tebbe Freisetzu ngsversu ch e in Kooperation mit Universitäten organisiert.

Wichtiger fü r die Agro-Gentech nik ist das au s den P flanzenbau bereich en der B BA neu geformte JKI . Diese B eh örde des B u ndes berät das BVL u nd fü h rt eigene Versu ch e du rch . H au ptth ema ist dabei das, was bei vie- len Freisetzu ngsversu ch en als Ziel benannt wird: Die Überprü fu ng der Sich erh eit von Gentech nik. 2009 wollten vTI u n d JKI das Gelände fü r zwei Versu ch e nu tzen . Doch das Verbot von M ON 81 08 9 du rch kreu zte die P läne des JKI fü r einen Versu ch zu r Au skreu zu ng bei B t-M ais (sieh e Kapitel 5 zu Forsch u ngen). Die zweite Freisetzu ng, koordin iert von vTI u nd Rh einisch -Westfälisch er Tech nisch er H och sch u le (RWTH ) au s Aa- ch en, war von dem Verbot nicht betroffen, da h ierbei der M ais M ON 89034 x M ON 8801 7 au sgebracht wu rde.

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