III D Handball Beitrag 8 • Beachhandball 1 von 26
45 RAAbits Sport • Mai 2018
Beachhandball –
mehr als die schnelle Alternative zum klassischen Hallen-Handball
Mario Kerler, Dornstadt
Zeit 6 Doppelstunden (6 x 80 Minuten) Niveau Anfänger bis Könner, Klassen 5–10 Ort Turnhalle
Ziele Verbesserung der Grundfertigkeiten und Spielfähigkeit beim Handball Kompetenzen Spiel- und Handlungskompetenz beim Handball
Vorkenntnisse Grundformen Passen, Fangen und Werfen eines Balles
Allgemeine Hinweise
Die Unterrichtseinheit führt die Schüler zum Zielspiel Beachhandball. Den Beginn bilden allge- meine Übungen zu den Grundtechniken Passen, Fangen und Werfen. In der darauffolgenden Dop- pelstunde soll das Zusammenspiel mit Gegenspielern, die zunächst in ihrer Bewegungsfreiheit ein- geschränkt oder nur teilaktiv sind, geübt werden. Über kleine handballähnliche Spiele und spezielle Über-/Unterzahlspiele (das Zielspiel Beachhandball ist letzteres) wird abschließend ein Turnier durchgeführt.
Das hier vorgestellte Unterrichtsvorhaben muss nicht strikt so ablaufen, dass in sechs Doppelstun- den das Turnier durchgeführt wird. Vielmehr empfiehlt es sich, auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen und entweder Schwerpunkte zu setzen oder an den Stellen zu verweilen, wo die Schüler noch zusätzliche Übungszeit brauchen. So ist es z. B. nicht empfehlenswert, sofort in schwierige Spiele einzusteigen, die die Techniken des sicheren Fangens und Passens als Voraus- setzung haben, wenn die Spieler dazu noch mehr Zeit benötigen.
Bei der Trendsportart Beachhandball gibt es nicht nur beim Torwurf eine kleine Besonderheit in der Regelkunde: So wird z. B. ein Torschuss doppelt gewertet, wenn sich der Spieler beim Sprung in den Wurfkreis um die eigene Körperlängsachse dreht. In dieser Unterrichtseinheit werden Regeln gemeinsam mit den Schülern hergeleitet und auf Sinnhaftigkeit geprüft. Es empfiehlt sich, den Schülern die professionellen Regeln vorzustellen und zu diskutieren, ob und welche für das eigene Spiel übernommen werden möchten (siehe „Medien“).
Die Vorgehensweise orientiert sich einerseits an den aktuellen Ansätzen der Sportspielvermitt- lung, andererseits wird großen Wert darauf gelegt, dass sich die Schüler selbst ausprobieren kön- nen. Die Aufgabenstellungen sind deshalb offen.
Vorerfahrungen aus dem Handball sind nicht notwendig, da Beachhandball nicht auf dem klassi- schen Hallen-Handball aufbaut.
Praktische Tipps
Generell sollen Schüler, die nicht teilnehmen können, eingebunden werden. Sie können z. B. in den Spielphasen Schiedsrichtertätigkeiten übernehmen. Halten Sie dafür Handpfeifen bereit.
Erstellen Sie für die Stationsbetriebe in den Doppelstunden 2 bis 4 jeweils einen Hallenplan, damit die Gruppen wissen, an welcher Stelle sie ihre Station aufbauen sollen. Bei großen Klassen kann eine zusätzliche „Pause-Station“ eingerichtet werden. Außerdem empfiehlt es sich, ein Flip-Chart aufzustellen, um Gedanken, die die Spieler während der Übungsphasen haben (oder wenn Ihnen etwas auffällt), festhalten zu können.
Lassen Sie am Ende einer jeden Doppelstunde ein Wurfspiel als Ausklang durchführen. Taktische und technische Vorgaben sollten hier zunächst in den Hintergrund gestellt und erst im Lauf der Unterrichtseinheit – passend zu den Anforderungen des Zielspiels – eingebaut werden.
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45 RAAbits Sport • Mai 2018 Sicherheitshinweise
Eine Selbstverständlichkeit stellen der obligatorische Sicherheitscheck (Kontrolle der Sportkleidung, Schmuck, Haargummi usw.), die Funktionsprüfung der Sportgeräte und andere Sicherheitsvorschriften (z. B. Umsturzsicherung der Tore) dar.
Bewahren Sie Bälle ggf. so lange in einem Ballwagen auf und geben Sie sie erst aus, wenn eine Auf- gabe an der entsprechenden Station vorgemacht werden soll. Herumliegende Bälle, die nicht (mehr) benötigt werden, werden von den Schülern in den Ballwagen zurückgelegt.
Medien
Westhäusler, Denise: DHB Beachhandball – allgemeine Regeln.
In dieser PDF-Datei können die Regeln sowie sportartspezifische Informationen nachgelesen werden.
Stundenübersicht
Doppelstunde 1: Einstieg in die Grundfertigkeiten des Beachhandballs Doppelstunde 2: Passen, Fangen, Werfen (und Dribbling) an Stationen Doppelstunde 3: Tore werfen im Beachhandball
Doppelstunde 4: Miteinander spielen im Beachhandball
Doppelstunde 5: Schulung des taktischen Verhaltens im Angriff und in der Abwehr Doppelstunde 6: Abschlussturnier zum Zielspiel
Zeichenerklärung für die Skizzen
= Spieler = Abwehrspieler
= Pass = Laufweg
= Dribbling = Wurfversuch
= Pylone = Wendemarke
= Ball = Reifen
= Handballtor = kleiner Kasten = Kastendeckel
= großer Kasten (ohne Deckel)
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45 RAAbits Sport • Mai 2018 2. Stundenverlauf
Aufwärmen Parteiball shot out
Die Klasse wird in acht Mannschaften eingeteilt. Die Halle wird geviertelt. Je zwei Mannschaften spielen in einem Hallenviertel.
In einer ersten Runde wird die herkömmliche Variante Parteiball gespielt, in der eine Mannschaft versuchen muss, eine bestimmte Pass-Anzahl zu erreichen. Entscheiden Sie, ob nur bestimmte Pässe erlaubt sind, wann ein Ballverlust erfolgt usw.
In einer fortgeschrittenen Variante muss ein Spieler das Feld verlassen, wenn ihn der ballführende Spieler der Gegnermannschaft mit dem Ball in der Hand berührt.
Gesprächsphase
Fragen Sie die Schüler, welchen Sinn das Aufwärmspiel hatte. Vor allem die erfahrenen Handball- spieler werden erkennen, dass bei der Variante für Fortgeschrittene der Fokus nicht mehr auf den ballführenden Spieler gelegt werden darf, sondern auf dessen Mitspieler, die den Ball erhalten könnten.
Hauptteil
Gegenstoß (M 19)
Die Halle wird in zwei Spielfelder geteilt. In jedem Feld liegen an der äußeren Längsseite drei Rei- fen, an der gegenüberliegenden ein Kastenteil.
Die Schüler bilden Fünfer-Gruppen (zwei Verteidiger und drei Angreifer). Auf den Feldern findet die gleiche Übung statt: Die Verteidiger stehen an den Reifen. Die Angreifer müssen versuchen, einen Reifen gegen die Verteidiger so „frei zu spielen“, dass ein Angreifer den Ball ohne Behinderung in einem der Reifen ablegen kann. Wird der Ball von einem Verteidiger abgefangen, erfolgt ein Gegen- stoß und die Verteidiger müssen den Ball in den Kasten werfen.
Hinweis: Mit Ball in der Hand darf man nur drei Schritte laufen. Prellen ist verboten.
Überzahlspiele (M 20)
Es werden drei Spielfelder markiert. Es gilt für alle Felder eine Spielerzahl von maximal 5 gegen 5.
Mit Ball in der Hand darf nicht gelaufen werden, Prellen ist verboten. Der Torbereich darf weder von Verteidigern noch von Angreifern betreten werden.
Erzielt ein Spieler für seine Mannschaft einen Punkt, wechselt er ein Spielfeld weiter und verstärkt seine neue Mannschaft im nächsten Feld. So ergibt sich in jedem Spielfeld eine Überzahl-Spielsitu- ation. Ziel ist es, …
… in Feld A: Den Ball in den umgedrehten Kastendeckel werfen.
… in Feld B: Den Ball in den großen Kasten (oben offen) werfen.
… in Feld C: Den Ball in den umgedrehten kleinen Kasten werfen.
Hinweise: Wenn nur noch ein Spieler in einer Mannschaft übrig ist, werden die Spieler neu verteilt oder eine neue Runde beginnt. Es hat sich gezeigt, dass die Chance, ein Tor zu erzie- len, auf allen Feldern gleich schwer sein muss. So ergibt sich ein dauerhaftes Hin- und Her- wechseln.
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M 18 Miteinander spielen
Material Reifen, Hütchen, 1 Handball pro Feld
Organisation Die Halle wird in 4 Querfelder geteilt. An jeder Stirnseite befindet sich ein Reifen als Tor. Zusätzlich werden Reifen und Hütchen in den Feldern verteilt. Bildet 2er-Teams. Je 2 Teams spielen auf einem Querfeld gegeneinander (1 Angreifer-Team, 1 Verteidiger-Team).
Beschreibung Die beiden Angreifer versuchen, den Ball im Reifen an der Stirnseite abzulegen. Nach einer Spielaktion, egal ob der Ball erfolgreich abgelegt oder von den Verteidigern abgefangen wurde, wird ein Feld weitergewechselt.
– Mit Ball in der Hand darf nicht gelaufen werden.
– Prellen und direkte Pässe vom Start bis zum Zielreifen sind nicht erlaubt.
– Wechselt selbstständig die Angreifer- und Abwehr- Positionen.
S T A R T
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