(adapted from the handouts of Prof. Beck-Sickinger, Universität Leipzig)
Nukleinsäuren speichern die Erbinformation.
Das menschliche Genom ist in jeder Zelle aus 3900 Millionen Basenpaare (Mbp) aufgebaut und hat eine Gesamtlänge von 99 cm.
t-RNA
Ribosom
Basenpaare: Purine
N-Glykosid: Adenosin
Adenin
β -Ribose
9
Basenpaare: Pyrimidine
N-Glykosid: Cytidin
Cytosin
β -Ribose
1
C
Nukleoside: Base + Zucker
Base Nukleosid Abkürzung
Adenin Adenosin A
Guanin Guanosin G
Cytosin Cytidin C
Uracil Uridin U
Thymin Thymidin T
Zucker, die in Nukleinsäuren vorkommen
HO
N N N
N
NH2
O
OH OH
H H
H H
HO
N N N
N
NH2
O H OH
H H
H H
β -D-Ribose
in Ribonukleinsäure: RNA
β -D-2-Desoxyribose
in Desoxyribonukleinsäure: DNA
Zucker
Base
N-glykosidische Bindung
β -Ribose Nummerierung der C-Atome
3‘
Nukleotide
Monomer Polymer: Phosphorsäurediester-Bindung
3‘
5‘
RNA DNA Zucker:
Ribose Desoxyribose
Nukleoside:
A, U dA, dT
G, C dG, dC
Unterschiedliches Vorkommen, Struktur, Funktion
*
* in einigen RNA ist auch T gefunden.
DNA und RNA sind Polyanionen. DNA-bindende Proteine nutzen die negativen phosphorsäurediester als Bindungsstellen aus. Alle DNA-bindenden Proteine haben viele positive Oberflächenladungen (basische Aminosäurereste, z.B. Lys und Arg), mit denen der Kontakt zur DNA hergestellt wird.
Nomenklatur (Beispiel): das Trinukleotid-Diphosphat G-C-U heißt z.B. vollständig: Guanylyl- 3´,5´-cytidylyl-3´,5´-uridin. Man schreibt GpCpU oder kurz GCU mit dem G am 5´-Ende und dem U am 3´-Ende des Trinukleotids. Es wird also von der 5´ in die 3´ Richtung notiert.
Synthetische Homopolymere nennt man z.B. poly(U) oder poly(dA). Heteropolymere mit alternierender Sequenz heißen z.B. poly(dA-dT).
DNA: Nukleoside bilden spezifische Basenpaare
2 Wasserstoffbrücken
3 Wasserstoffbrücken
Struktur der DNA: Doppelhelix
Zwei Einzelstränge bilden einen anti-parallelen Doppelstrang. Das Zuckerphosphatrückgrad liegt außen. Die Basen zeigen nach innen. Die beiden Stränge winden sich um eine zentrale Achse. Diese läuft durch die Mitte der Doppelhelix.
B-DNA ist die ideale Konformation der DNA. Sie verfügt über zwei Furchen: eine kleine, schmale Furche (minor groove) und eine große, weite Furche (major groove).
Was bestimmt die Struktur der DNA?
- Winkel χ
- Konformation des Ringes (Winkel δ, auch Scharnierwinkel genannt)
Der Torsionwinkel χχ: In der syn-Konformation zeigen die H-Brücken Donoren/Akzeptoren in Richtung des O5´, also weg von der Helixachse. So kann die Base keine H-Brücken ausbilden. Die syn-Konformation wird in der Z-DNA Konformation zum Teil ausgebildet.
In der anti-Konformation zeigen die H-Brücken Donoren/Akzeptoren zur Helixachse. Diese Konformation ist für die Ausbildung normaler Doppelstränge notwendig.
Der Winkel δδ: der Furanose-Ring liegt nicht planar, sondern ein Ringatom (C3´ oder C2´) wird aus der Ebene in die Richtung C5´ (C3´-endo oder C2´-endo) herausgedreht (Briefumschlagform E: 3E oder 2E). Es gibt auch eine Twist-form, die mit T bezeichnet wird. Hier sind beide C3´ und C2´ aus der Ebene zu unterschiedlichen Seiten herausgedreht
O
C5´ N
1´
3´ 2´
4´
O
C5´ N
2´ 1´
3´
4´
O
C5´ N
1´
2´
4´ 3´
O
C5´ N
1´
2´
3´
4´
O
C5´ N
1´
2´
3´
4´
3E
2E
C3´-endo
C2´-endo
C3´-endo und C2´-exo (gleiche Abweichung von der Planarität)
3T
2
C3´-endo und C2´-exo (unterschiedliche Abweichung von der Planarität)
3T2
C
3‘-endo:
Beide Phosphatgruppen
befinden sich auf der selben Seite des Zucker- ringes
Vorkommen: A-DNA, RNA C
2‘-endo:
Beide Phosphatgruppen
befinden sich auf der entgegen gesetzten Seite des
Zuckerringes
Vorkommen: B-DNA
C4´
C1´
C5´ C2´
C3´
C4´
C1´
C5´
C2´
C3´
*
* die axiale Position der Elektronenziehenden OH-Gruppe an C2´ ist bevorzugt, um die „Hyperkonjugation“ mit dem Ringsauerstoff zu verbessern.
(RNA, DNA) (DNA) (DNA)
A-DNA B-DNA Z-DNA
c7DNA.kin+18-ABZ-DNA
Was geschieht beim Erhitzen von DNA?
UV-Absorption von nativer und denaturierter DNA
Lediglich Intensität
variiert, nicht die Lage der
Banden!!!!
DNA Schmelzkurve:
Aufgetragen wird A (260 nm) T
A (260 nm) 25 °C
T
m=Schmelztemperatur, Hälfte der max.
Absorptionsdifferenz wird
erreicht
Abhängigkeit der
Schmelztemperatur
der DNA vom G/C-
Gehalt
DNA-Protein Wechselwirkungen
Proteine binden an DNA
•Histone
•Enzyme (Gyrasen, Restriktionsenzyme, Polymerasen)
•Transkriptionsfaktoren
•Regulatoren, Enhancer
DNA-bindende Protein-Motive
•Helix-Loop-Helix
•Zink-Finger
•Leucine Zipper
Helix-Loop-Helix- Motif
αα-Helix in großer Furche
bakteriellen Repressoren
Homöodomänenprotein „engrailed“ von Drosophila
Fixierung
Erkennung
Zink-Finger
Zn
2+Cys
2His
2TFIIIA
DNA-
Bindungsdomäne
c10TFfam.kin
Leucin-Zipper
Max (eukary. Transkriptionsfaktor) Basische
Aminosäurereste
Leucin-Zipper
N N N N
N O
N
N
N O
H H H
H H
G
C
Arg
N N
NH
H H H
H
N N N N
N O
N
N
N O
H H H
H H
G
C
N N H
His
Wasserstoffbrücken zwischen basischen Aminosäureresten und DNA-Basen