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Der Überfall auf Polen am 1. September 1939

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100 Jahre Polen: Der Überfall auf Polen am 1. September 1939 Geschichte

www.poleninderschule.de Seite 1 von 2

Der Überfall auf Polen am 1. September 1939

Am 31. August 1939 inszenierte die deutsche SS einen Überfall auf Radiosender in Gleiwitz. Er diente Adolf Hitler als Vorwand für den anschließenden Überfall auf Polen.

Als Polen verkleidete SS-Leute „überfielen“ den Sender Gleiwtz und riefen mit folgenden Worten zu einem Auf- stand der polnischen Minderheit auf: „Achtung! Achtung!

Hier ist Gleiwitz. Der Sender befindet sich in polnischer Hand […] Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“ Am 1. September 1939 marschierten deutsche Truppen in Polen ein, am 17. September 1939 folgte der Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen. Am 5. Oktober 1939 kapitu- lierte die polnische Armee.

Gemäß dem deutsch-sowjetischen Abkommen („Hitler- Stalin-Pakt“) vom 23. August 1939 und dem „Geheimen Zusatzprotokoll“ wurde der westliche Teil Polens unter deutsche, der östliche Teil unter sowjetische Besatzung gestellt. Der deutsche Teil umfasste ungefähr die Hälfte des polnischen Staatsgebiets und zwei Drittel der insge- samt 35 Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung.

Der Westen des von deutschen Truppen besetzten polni- schen Staatsgebiets wurde dem Deutschen Reich ange- gliedert, während der mittlere Teil des Landes mit ca. 12 Millionen Einwohnern zum „Generalgouvernement“ erklärt wurde. Bereits eine Woche vor dem der Propaganda die- nenden Überfall auf den Gleiwitzer Sender hatte Hitler seine eigentlichen Pläne im Hinblick auf Polen vor Be- fehlshabern der deutschen Wehrmacht offenbart.

Aufgaben

1. Zeichnen Sie Gleiwitz auf der Karte ein. Was fällt Ihnen auf?

2. Versehen Sie die ver- schiedenen Teilterritorien der Karte mit Nummern und beschreiben Sie die einzelnen Teilgebiete in kurzen, lexikonartigen Einträgen.

3. Lesen Sie die Anspra- che Adolf Hitlers (mit der offiziellen Begründung für den Überfall auf Polen) und vergleichen Sie sie mit den „Zehn Geboten für die Kriegsführung des deutschen Soldaten“

(beides auf der folgenden Seite). Was fällt Ihnen auf und welche Erklärung haben Sie dafür?

Polen 1939 – 1945 © Cornelsen Der Sender in Gleiwitz heute.

© Matthias Kneip

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100 Jahre Polen: Der Überfall auf Polen am 1. September 1939 Geschichte

www.poleninderschule.de Seite 2 von 2

Aus einer Ansprache Adolf Hitlers / Zehn Gebote für die Kriegsführung der deutschen Soldaten

Aus einer Ansprache Adolf Hitlers vor den Befehlshabern der Wehrmacht am 22. Au- gust 1939 (nach heimlich von Zuhörern angefertigten Mitschriften)

„Es war mir klar, dass es früher oder später zu einer Auseinandersetzung mit Polen kom- men musste. Ich fasste den Entschluss bereits im Frühjahr … Das Verhältnis zu Polen ist un- tragbar geworden … Spannungszustand auf die Dauer unerträglich. (Nr. 192)

Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Er- reichung einer bestimmten Linie. Auch wenn im W esten Krieg ausbricht, bleibt Vernichtung Polens im Vordergrund … Herz verschließen gegen Mitleid. Brutales Vorgehen … Der Stärke- re hat das Recht. Größte Härte … Jede sich neu bildende lebendige polnische Kraft ist sofort wieder zu vernichten … Restlose Zertrümmerung Polens ist das militärische Ziel. Schnelligkeit ist die Hauptsache. Verfolgung bis zur völligen Vernichtung.“ (Nr. 193)

Entschluss zum Angriff auf Polen im Frühling … Ich habe Befehl gegeben – und ich lasse je- den füsilieren, der auch nur ein Wort der Kritik äußert –, dass das Kriegsziel nicht im Errei- chen von bestimmten Linien, sondern in der physischen Vernichtung des Gegners besteht. So habe ich, einstweilen nur im Osten, meine Totenkopfverbände bereitgestellt mit dem Befehl, unbarmherzig und mitleidslos Mann, Weib und Kind polnischer Abstammung und Sprache in den Tod zu schicken … Polen wird entvölkert und mit Deutschen besiedelt … Seien Sie hart, seien Sie schonungslos, handeln Sie schneller und brutaler als die andern. Die Bürger West- europas müssen vor Entsetzen erbeben. Das ist die humanste Kriegsführung. (Anmerkung zu Nr. 193)

Aus: Akten zur deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945. Aus dem Archiv des Deutschen Auswärtigen Amtes, Serie D (1937– 45), Band 7. Baden-Baden: Impr. Nationale, Frankfurt /Main: Keppler 1961.

Zehn Gebote für die Kriegsführung des deutschen Soldaten

Diese Gebote führte jeder Soldat der Wehrmacht in seinem Soldbuch mit sich.

Hervorhebungen im Original

1. Der deutsche Soldat kämpft ritterlich für den Sieg seines Volkes. Grausamkeiten und nutzlose Zerstörungen sind seiner unwürdig.

[…]

3. Es darf kein Gegner getötet werden, der sich ergibt, auch nicht der Freischärler [= Par- tisan] und der Spion. Diese erhalten ihre gerechte Strafe durch die Gerichte.

4. Kriegsgefangene dürfen nicht misshandelt oder beleidigt werden. Waffen, Pläne und Auf- zeichnungen sind abzunehmen. Von ihrer Habe darf sonst nichts weggenommen werden.

[…]

6. Das Rote Kreuz ist unverletzlich. Verwundete Gegner sind menschlich zu behandeln.

Sanitätspersonal und Feldgeistliche dürfen in ihrer ärztlichen bzw. seelsorgerischen Tätigkeit nicht gehindert werden.

7. Die Zivilbevölkerung ist unverletzlich. Der Soldat darf nicht plündern oder mutwillig zer- stören. Geschichtliche Denkmäler und Gebäude, die dem Gottesdienst, der Kunst, Wissen- schaft oder der Wohltätigkeit dienen, sind besonders zu achten. Natural- und Dienstleistungen von der Bevölkerung dürfen nur auf Befehl von Vorgesetzten gegen Entschädigung bean- sprucht werden. […]

Aus: ZEIT-Punkte 3/1995

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