Hauptstr aße Baumber g Gutacht er v e rfahr en Stadt Monheim am R hein
Entwurf: Leinfelder Ingenieure GmbH, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 ⁄ 375 3280, E-mail: tiefbau@leinfelder-ingenieure.de www. leinfelder-ingenieure.de / ISR Stadt + Raum GmbH & Co. KG, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 / 5662090, E-mail: mail@isr-haan.de www.isr-haan.de Die älteste Schule in Baumberg In dem Haus am linken Rand des Bildes wurden seit Ende des 17. Jahrhunderts die Baumberger Kinder unterrichtet. Es war das ers- te Schulgebäude in Baumberg. In der Aufnahme von 1952 ist im Hintergrund die Kirche St. Dionysius zu erkennen.Konzept Die Hauptstraße im Ortsteil Baumberg der Stadt Monheim am Rhein ist aus historischer Sicht eine bedeutende Ver- kehrsachse, an der die Siedlungsentwicklung der Ortschaft Baumberg keimte. Längs der Hauptstraße, welche im Norden Düsseldorf und im Süden Monheim und Leverkusen sowie im Osten Solingen anbindet, hat sich das Stra- ßendorf Baumberg gebildet. Historisch bedeutsame Zeugnisse der Siedlungsentwicklung fallen heute kaum, wenn überhaupt nur auf dem zweiten Blick ins Auge. Dabei kann Baumberg auf eine nicht unbedeutende Geschichte zu- rückblicken, welche sich noch heute an einzelnen Spuren in der Hauptstraße ablesen lässt. Die Spuren der Geschich- te sollen im Rahmen der Umgestaltung und Neugestaltung der Hauptstraße beleuchtet werden und eine tragfähige Grundlage des Entwurfsansatzes zur Umgestaltung der Hauptstraße darstellen. Rückblickend lag die Bedeutung der Hauptstraße nicht nur in ihrer Verkehrsfunktion, sie war auch ein Ort des Handels und der Gastronomie. Bedingt durch die Nähe zum Rhein und den Rheinauen war Baumberg ein beliebtes Ausfl ugs- ziel. Aus Solingen steuerten Busse Baumberg an, bis 1952 fuhr eine Straßenbahnlinie bis zur Endhaltestelle Rheini- scher Hof auf der Hauptstraße. Die Besucher fl anierten entlang der Hauptstraße und gelangten über die Deichstraße oder die Wannestraße / Klappertorstraße zum Rhein. Dabei suchten die Gäste in Baumberg die lokalen Wirtschaften und Gaststätten auf. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang der Rheinische Hof und die Alte Post – jeweils auf der Hauptstraße – als auch die Rheinterrassen an der Klappertorstraße. Durch die Frequenz an Besuchern und die Bedeutung Baumbergs als Ausfl ugsziel fl orierte die Wirtschaft und die Hauptstraße stellte sich als belebte Straße im Zentrum Baumbergs dar. Bei der Umgestaltung der Hauptstraße soll der Blick auf die Historie gelegt werden, die sich in der Neugestaltung wiederfi nden und ablesen lassen soll. Ziel ist es, die ehemalige Bedeutung der Hauptstraße wiederaufl eben zu las- sen. Gastronomie, Handel und Dienstleistung sollen gestärkt und die Hauptstraße soll belebt werden. Die Lagegunst der Hauptstraße, insbesondere die Nähe zum Rhein und die daraus ableitbaren Freizeitpotentiale sowie die Identität des Ortes sollen hervorgehoben werden. Der Straßenbauentwurf greift oben genannte Zielansätze auf, in dem die ehemalige Wegebeziehung und Flanierstra- ße zum Rhein wieder inszeniert wird und historisch bedeutsamen Orte in der Hauptstraße markiert werden sollen. Der Besucher wird bereits im Kreuzungsbereich Berghausener Straße / Hauptstraße auf die Hauptstraße aufmerksam gemacht. Von hier aus wird der Blick auf eine alte Straßenbahn gelenkt, welche skulptural den Dorfplatz akzentuiert. So erlebt der Betrachter einen prägnanten Auftakt am Anfang der Hauptstraße. Hier wird die Verbindung zu der ehemaligen Straßenbahnlinie und somit der Bedeutung der Hauptstraße und Baumbergs hergestellt. Hier wird der Besucher außerdem über eine Schautafel auf die Verbindung zum Rhein und die dahin führenden historisch relevan- ten Trittsteine hingewiesen und informiert. Auf dem Weiteren Verlauf der Hauptstraße werden an den betreff enden Orten Informationsstelen aufgestellt, die auf die Besonderheit des jeweiligen Ortes / Gebäudes hinweisen. Die Hauptstraße wird in ihrem Verlauf gegliedert. Am Eingang sowie am Ende des Einrichtungsverkehrs wird jeweils ein Baumtor positioniert. Silber-Linden sollen diese Tore bilden, welche den Straßenquerschnitt am Anfang und am Ende räumlich einengen und dem Nutzer und Betrachter die Straßenführung und den Wechsel zwischen dem Ein- und Zweirichtungsverkehrs verdeutlichen. Dieser erscheint insbesondere im Knotenpunkt Hauptstraße / Schwanenstraße / Thomasstraße bedeutsam. Durch die Führung und die Verengung der Fahrbahn am Ende des Einrichtungsverkehrs in Kombination mit der Positio- nierung des Baumtors wird dem Kfz-Nutzer, welcher nach Osten steuert, verdeutlicht, die Einfahrt in die Hauptstra- ße in dieser Richtung untersagt ist. So wird der Kfz-Nutzer durch die Geometrie des Knotenpunktes automatisch in Richtung Schwanenstraße geleitet. Im Kreuzungsbereich Hauptstraße / Deichstraße / Humboldtstraße werden ebenfalls Bäume positioniert, welche den Knotenpunkt markieren und auf die Nebenstraßen hinweisen. So werden Bäume bewusst nur an bestimmten und relevanten Orten auf der Hauptstraße vorgesehen, um diese Standorte und den ansonsten schmalen und linearen Straßenquerschnitt zu betonen. Rückblickend war in der Vergangenheit die Hauptstraße kaum begrünt. Dieser historische Ansatz der „steinernen Stadt“ wird somit auch auf die Neugesteltung der Hauptstraße übertragen. Die Fahrbahn der Hauptstraße soll zwischen den Borden in ihrem Querschnitt eine durchgängige Breite von ca. 6,0 m aufweisen. Dabei entfallen im Einrichtungsverkehr 4,0 m auf die eigentliche Fahrbahn und 2,0 m auf einen Parkstrei- fen, welcher abmarkiert auf der Fahrbahn aufgebracht ist. Die Seite des Parkstreifens soll dabei im Verlauf der Haupt- straße wechseln. Insgesamt können gemäß dem vorliegenden Entwurf insgesamt 60 öff entliche Kfz-Stellplätze auf der Hauptstraße und der zur Mischverkehrsfl äche umgestalteten Deichstraße integriert werden. Dies entspricht der bisherigen Anzahl öff entlicher Stellplätze. Die Fahrbahn soll den Anforderungen des Straßenbaulastträgers entspre- chend funktional als Asphaltdecke ausgestaltet sein. An relevanten Übergangspunkten oder an Baumtoren wird die Fahrbahn auf bis zu 4,0 m verschmälert. Fußgängerüberwege ermöglichen hier eine sichere Überquerung die Stra- ße. Radfahrer sollen die Hauptstraße in beide Richtungen befahren können. Das Radfahren wird dabei im Bereich des Einrichtungsverkehrs auch entgegen der Fahrrichtung zugelassen. Insgesamt soll gemäß dem Leitbild der Stadt Monheim, das Fahrradfahren forciert und gefördert werden. So ist beabsichtigt, dass an den relevanten Kreuzungs- und Knotenpunkten an der Hauptstraße auch Fahrradabstellanlagen angeboten werden. Der Knotenpunkt Hauptstraße / Humboldtstraße / Leienstraße soll neben der durchgängigen Fahrbahn der Haupt- straße aufgepfl astert werden. So wird dieser Kreuzungsbereich in der Fläche betont, und die durchgängige Fahrbahn der Hauptstraße gemäß Ihrer Funktion gestärkt. Die südlich einmündende Deichstraße kann im Kontext der Umge- staltung der Hauptstraße ebenfalls planerisch eingebunden werden. Hier wird vorgeschlagen eine Mischverkehrsfl ä- che auszubilden. Die Straße sollte somit zukünftig aufgepfl astert werden, die Stellplätze auf der Straße optimiert und eine Begrünung integriert werden, so dass die Wegebeziehung zum Rhein attraktiviert wird. Gestalterisch werden für die Neugestaltung der Hauptstraße auch Materialien zum Einsatz kommen, die Zitate der historischen Landesstraße beinhalten. So sollen Naturstein- und Betonsteinmaterialien kombiniert werden und sich an die ehemalige Gestaltung der Gehwege anlehnen. Die Fahrbahn soll dabei gegenüber dem Gehweg durch einen Basaltbordstein abgegrenzt werden. Der Gehweg wird zur Fahrbahn durch eine dreizeilige Basaltpfl asterzeile einge- fasst. Die Lauffl äche des Gehwegs soll durch großformatiges Betonsteinpfl aster in einem Format von ca. 30 / 60 cm ausgebildet werden. So wird ein bequemes und auch für mobilitätseingeschränkte Personen müheloses Passieren des Gehweges ermöglicht werden. Die verbleibende den Häusern bzw. Grundstücken zugewandte Fläche soll eben- falls mit Basaltpfl aster ausgepfl astert werden. Die Gesamtbreite des Gehwegs beträgt durchgehend mindestens 2 m. An relevanten Kreuzungspunkten im Verlauf der Hauptstraße sollen sog. „Linsen“ positioniert werden. Diese Linsen dienen den Fußgängern als Leitelemente, die ein diagonales Überqueren der Straße verhindern, und bilden darü- ber hinaus wiedererkennbare gestalterische und nutzbare Elemente entlang der Hauptstraße. Sie können dabei bei- spielsweise als begrünte Baumscheiben, ggf. mit integrierter Sitzmöglichkeit und Beleuchtung ausgebildet werden. Vorstellbar ist auch die Errichtung eines Holzdecks sowie die Kombination verschiedener Funktionen.
Bäckerei Busch Im Jahr 2003 verleiht Bürgermeister Dr. Thomas Dünchheim die Auszeichnung „Monheimer Merkur“ dem Preisträger Johannes Busch (69), Senior-Chef der Bäckerei Busch GmbH. Das Unterneh- men wurde 1903 von Heinrich Busch (geboren 1869 in Baum- berg) an der Hauptstraße 24 gegründet – dort befi ndet sich bis heute eine Filiale. Rheinischer Hof / Endstation Straßenbahn Der Rheinische Hof ist eine der ältesten Gaststätten in Baumberg. Die Jugendstil-Elemente im Giebel deuten darauf hin, dass das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. In diesem Hof fanden zahlreiche Bürgerversammlungen statt. Vor der Gast- stätte Rheinischer Hof befand sich von 1912 bis 1952 die Endhal- testelle der Straßenbahn nach Baumberg. Straßenbahn 1952 wurde der Ursprungszustand wiederhergestellt und die Endstation aus der engen Ortsdurchfahrt zur Kirche zurückver- legt. Die Fahrt von Monheim nach Baumberg dauerte nur wenige Minuten über folgende Haltestellen: Kirchstraße – Shellwerk – Am Kielsgraben – Baumberg, Friedhof – Baumberg, Endstelle. Auf der Hauptstraße begegneten sich unterhalb der Kirche St. Diony- sius, wie hier im Bild vom Oktober 1955, die Buslinie 62 Richtung Benrath – Holthausen und die Straßenbahn nach Monheim. Die letzte Tram verkehrte am 16. November 1962. Alte Post Die Ursprünge der Gaststätte an der Hauptstraße 42 lassen sich im Stadtarchiv bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfol- gen. Nicht die „Rheinterrassen“, sondern die „Post“: Mit dieser Kar- te warb um 1904 der Baumberger Wirt Johann Heinrich Stock für seinen Gasthof an der Hauptstraße mit „Gartenanlagen, Kegel- bahn und Saal mit Pianino“. Das alte Gebäude, dessen Festsaal im ersten Stock Schauplatz un- zähliger Veranstaltungen gewesen war, wurde abgerissen. An sei- ne Stelle trat ein Neubau, in dem 1984 wiederum eine Gaststätte eröff net wurde. Im Namen „Alte Post“ lebt die Tradition fort.
LeitelementSitzelementeBankGräser BaumscheibeHolzdeckHolzelementWasserelement Hans Schweizer Der Künstler, Bildhauer, Maler und Zeichner, der seit 1954 in Baumberg gelebt und gearbeitet hat, fand Inspiration und Mo- tive in der Baumberger Aue. Für die abstrakte Seite von Schwei- zers Werk steht die Edelstahl-Skulptur „Dynamische Bündelung“ (Sparkassen - Filiale an der Hauptstraße , 1998). Schweizer schuf unter anderem das Relief „Baumberger Konturen“ und das Mosaik mit dem Stadtwappen im Ratssaal (1990).
Bäckerei Durst Die älteste Schule in Baumberg Bäckerei BuschRheinischer Hof / Endstation StraßenbahnAlte Post Alte Materialien Künstler Hans Schweizer
Rhein
Rhein Konzept Hauptstraße Konzept Infostelen Piktogramm Studie „Linsen“ Beispiele Materialien Beispiele Bäume Beispiele Pfl anzen
Hauptstr aße Baumber g Gutacht er v e rfahr en Stadt Monheim am R hein
Entwurf: Leinfelder Ingenieure GmbH, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 ⁄ 375 3280, E-mail: tiefbau@leinfelder-ingenieure.de www. leinfelder-ingenieure.de / ISR Stadt + Raum GmbH & Co. KG, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 / 5662090, E-mail: mail@isr-haan.de www.isr-haan.deAlte P
ost 1904
Duftgräser Kantstein Basalt
BankNatursteinpfl aster Basalt 9/11 dunkelgrau Holzdeck h=45 cm
Baumtor Silber-Linde „Brabant“
Parken
Asphalt Zum Schwan
Fahrradständer
Außengastronomie Außengastronomie
Betonsteinplatten 30/60 sand/beige Betonsteinplatten 30/60 sand/beige Betonsteinplatten 30/60 sand/beige Betonsteinplatten 30/60 sand/beige Betonsteinplatten 30/60 sand/beige
Betonsteinplatten 30/60 sand/beige
Bank
Schwanenstr aße
Thomasstr aße
Sitzen unterm Baum
Spree-Eiche
Betonsteinpfl aster 10/20 sand/beige
Betonsteinpfl aster 10/20 sand/beige Betonsteinpfl aster 10/20 sand/beige Betonsteinpfl aster 10/20 sand/beige
Hauptstraße
4,00 4,00
4,00 2,00 3,96
2,00 8,10
Natursteinpfl aster 9/11 dunkelgrau
Asphalt
Infostele
Deichstr aße
Fahrradständer
Außengastronomie Sitzen unterm Baum Lederhülsen- baum Mischverkehrsfl äche Betonsteinpfl aster 10/20 sand/beige
Duftnessel Duftstauden
Alte Post Hauptstraße
6,00
4,00 2.60
2,00 3.40
HauptstraßeHauptstraße Bäckerei Durst Multifunktionsfl äche
Cafe ParkenParken
Schwanenstr aße
Thomasstr aße
Kreuzstr aße
Cafe
Duftgräser Holzdeck
Sitzen unterm Baum Kunstwerk Hans Schweizer
Infostele Bushaltestelle
Bushaltestelle Infostele Lageplan M 1:250
Detail Hauptstraße / Deichstraße M 1:100Detail Hauptstraße / Schwanenstraße M 1:100
Hauptstr aße Baumber g Gutacht er v e rfahr en Stadt Monheim am R hein
Entwurf: Leinfelder Ingenieure GmbH, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 ⁄ 375 3280, E-mail: tiefbau@leinfelder-ingenieure.de www. leinfelder-ingenieure.de / ISR Stadt + Raum GmbH & Co. KG, Zur Pumpstation 1, 42781 Haan, Tel: 02129 / 5662090, E-mail: mail@isr-haan.de www.isr-haan.de Humboldtstraße
Fröbelstr
aße Hauptstraße
Deichstr aße Hauptstr
aße Von-K
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InfosteleBushaltestelle
Straßenbahn Bäckerei Busch
Rheinischer Hof
Alte Post
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Infostele InfosteleInfostele
Sitzen unterm Baum Duftstauden
Cafe
Perspektive Torsituation / StraßenbahnPerspektive Hauptstraße / SchwanenstraßePerspektive Alte PostPerspektive Torsituation Hauptstraße / Schwanenstraße Lageplan M 1:250