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Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim: Verleihung an Terézia Mora am Sonnabend, 30. Juni 2018

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„Roswitha-Preis“ der Stadt Bad Gandersheim:

Verleihung an Terézia Mora am Sonnabend, 30. Juni 2018

Verleihungsansprache von Bürgermeisterin Franziska Schwarz

im Kaisersaal Bad Gandersheim - Es gilt das gesprochene Wort -

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie alle sehr herzlich hier im historischen Kaisersaal der ehemals reichsfreien Abtei Gandersheim zu einem besonderen, feierlichen Anlass - der Verleihung des Roswitha-Literaturpreises 2018.

Mein besonderer Willkommensgruß gilt an erster Stelle unserem heutigen Eh- rengast, der „Roswitha-Preisträgerin 2018“

Frau Terézia Mora.

Frau Mora, wir sind hoch erfreut und fühlen uns sehr geehrt, dass Sie heute un- seren „Roswitha-Preis“, den ältesten jährlich vergebenen deutschen Frauen- Literaturpreis, persönlich entgegen nehmen. Herzlich willkommen in unserer schönen Stadt!

Ich begrüße auch sehr herzlich Herrn Christoph Schröder, Autor, Literaturkriti- ker aus Frankfurt am Main und Mitglied unserer Literaturpreis-Jury. Ihnen dan- ke ich herzlich dafür, dass Sie sich bereit erklärt haben, die Laudatio auf unsere diesjährige Preisträgerin zu halten.

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Ich freue mich sehr auf Ihre Worte.

Aus dem Kreis unserer Ehrengäste begrüße ich zu allererst unseren Ministerprä- sidenten Stephan Weil. Es ist uns natürlich eine besondere Ehre, den Nieder- sächsischen Regierungschef in Bad Gandersheim begrüßen zu können. Sie sind nicht zum ersten Mal hier, lieber Herr Ministerpräsident. Aber Sie nehmen zum ersten Mal an der Verleihung unseres traditionsreichen Literaturpreises im Ge- denken an die erste deutsche Dichterin Roswitha teil. Und – kein Zufall – diese Verleihung findet im Rahmen des 60. Jubiläums der Gandersheimer Domfest- spiele statt. Dazu später mehr!

Namentlich begrüße ich weiterhin

- den Europaabgeordneten Bernd Lange

- aus dem Deutschen Bundestag Dr. Roy Kühne, - den Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz

- die Staatssekretäre Heiger Scholz und Frank Doods

- unsere Landrätin Astrid Klinkert-Kittel die Bürgermeister der benachbar- ten Kommunen, darunter Bernd Beushausen aus Alfeld

- Begrüßen darf ich heute mit großer Freude auch die folgenden Ehrengäste:

o den früheren Bundestagsabgeordneten Helmut Sauer o die ehemalige Nds. Ministerin Christina Bührmann o den Ehrenlandrat des LKr Nom, Axel Endlein

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- Als weitere Gäste begrüße ich:

o die Mitglieder des Rates der Stadt Bad Gandersheim

o den Intendanten der Gandersheimer Domfestspiele, Achim Lenz sowie den kaufm. Geschäftsführer Stefan Mittwoch

o Herrn Karsten Rösel vom Luchterhand-Verlag,

o den Vorsitzenden der Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, Joachim Stünkel sowie den Geschäftsführer Harald Rode o unseren ehrenamtlichen „Roswitha-Preis-Jury-Sekretär“ Stefan

Winzinger

o die Vertreter der Medien … und last but not least

o die Sponsoren, ohne die diese Preisverleihung nicht möglich wäre:

Herrn Dieter Brinkmann, Bankdirektor der Volksbank, Herrn Thorsten Prieß, Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Kliniken Bad Gandersheim und Herrn Ralph Montag von der Avacon AG.

Die Liste der Ehrengäste könnte ich hier ohne Weiteres fortführen, aber dann kämen wir vor der Vorstellung des „Jedermann“ nicht mehr zur Preisverlei- hung.!

Herzlich danken möchte ich an dieser Stelle dem Trio Insolito unter Leitung von Ursel Schardinel.

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Liebe Gäste, seien Sie alle sehr herzlich willkommen!

Wir befinden uns zu diesem besonderen Anlass hier im historischen Kaisersaal der früheren Abtei. Diese Räume ließ die Fürstäbtissin Elisabeth Ernestine An- tonie von Sachsen-Meiningen – eine einflussreiche, starke Frau - während ihrer langen Regentschaft in der Barockzeit um 1732 wahrhaft fürstlich ausstatten.

Dies war der Festsaal der fürstlichen Hofhaltung, geschmückt mit Gemälden fürstlicher Persönlichkeiten, die in Beziehung zum Stift Gandersheim standen, vor allem Kaiser Karls VI. Nach ihm trägt der Saal seinen Namen. Über uns schaut das Auge Gottes auf uns herab, umgeben von den zwölf Monatszeichen- Heute befindet sich dieses Gebäude im Eigentum des Landes Niedersachsen und beherbergt die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Geschäftsbereich Gandersheim). Der Kaisersaal wird nur zu besonderen Anläs- sen genutzt – so wie heute. Er kann auch im Rahmen von Stadtführungen be- sichtigt werden, und es lohnt unbedingt, sich einmal im Detail über die Einzel- heiten zu informieren. Manch einem Gandersheimer Bürger ist dieses Schatz- kästchen bis heute nicht bekannt…

Den Roswitha-Literaturpreis gibt es seit 45 Jahren. Es ist der älteste Literatur- preis, der jährlich ausschließlich an schreibende Frauen vergeben wird.

Die Idee dazu hatte Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann. Er hat anlässlich seines Besuchs der 15. Gandersheimer Domfestspiele die Stadt zur Stiftung dieses Literaturpreises ermutigt, um die Erinnerung an die schreibende

Gandersheimer Stiftsdame „Roswitha“ wachzuhalten und eine Autorin unserer

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Tage für ihr herausragendes literarisches Schaffen zu würdigen.

Ein weiterer Bundespräsident - Roman Herzog – auch er war ebenso wie die Bundespräsidenten Walter Scheel, Karl Carstens, Richard von Weizsäcker und Johannes Rau in unserer Stadt – hat einmal die Liste unserer Preisträgerinnen ein „Who is who der weiblichen Literaturgeschichte“ genannt. Sie finden darin große Namen, wie zum Beispiel Marie-Luise Kaschnitz, Hilde Domin, Ilse Aichinger, Elfriede Jelinek, Luise Rinser, Rose Ausländer, Friederike Mayrö- cker, Sarah Kirsch, Ulla Hahn, Herta Müller, Carola Stern, Ruth Klüger, Corne- lia Funke, Nora Bossong und zuletzt Petra Morsbach.

Die Verleihung des Roswitha-Preises findet in der Regel Anfang November statt. Es war nämlich der Legende nach an Allerheiligen im Jahr 852, als dem sächsischen Herzog Liudolf und seiner Frau Oda, im nahegelegenen Brunshau- sen eine Vision erschien, die zur Gründung des Stiftes Gandersheim führte.

Diese Legende wurde von der Stiftsdame Roswitha etwa achtzig Jahre später aufgeschrieben.

Heute haben wir die Literaturpreis-Verleihung allerdings in den Sommer ver- legt, anlässlich des 60. Jubiläums unserer Gandersheimer Domfestspiele. Ich freue mich, dass Sie, liebe Frau Mora, sich heute Abend gemeinsam mit Minis- terpräsident Weil den „Jedermann“ vor der schönen Kulisse der Stiftskirche an- sehen werden. Das Theater unter freiem Himmel prägt mit all seinem Flair unse- re kleine Stadt jedes Jahr auf`s Neue. Wir sind sehr stolz darauf, als Roswitha- Stadt die Literatur und das Theater alljährlich würdigen zu können. Aber, offen

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gesagt, wir können es insbesondere aus zwei Gründen: Das sind die anerkannt hohe Qualität des Literaturpreises wie auch der Theaterinszenierungen unter In- tendant Achim Lenz. Und es sind die notwendigen finanziellen Unterstützungen von Förderern und Sponsoren. Ihnen danke ich auch an dieser Stelle sehr herz- lich.

Bevor wir nun zur Verleihung des Roswitha-Literaturpreises kommen, darf ich nun zunächst unseren Ministerpräsidenten Stephan Weil um ein Grußwort bitten.

Verleihung des Roswitha-Literaturpreises

Meine Damen und Herren,

Bad Gandersheim bekennt sich von jeher zu „Roswitha“, die im 10. Jahrhundert im „Stift Gandersheim“, einer Bildungsstätte für adlige Frauen, lebte und wirkte.

Sie war die Persönlichkeit des Mittelalters, die als die erste deutsche Dichterin in die Geschichte eingegangen ist.

Unsere Stadt bekennt sich vielfältig zu „Roswitha“. Wir sind „frauenORT“ Nie- dersachsens, wir benennen unser Gymnasium, eine Straße und zwei Denkmäler

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in Erinnerung an diese starke Frau des Mittelalters. Seit einigen Jahren gibt es einen Roswitha-Kunstpreis als Anerkennung für künstlerische Leistungen von Schülerinnen und Schüler unserer Stadt. Die Gandersheimer Domfestspiele, seit den 50er Jahren ein Markenzeichen unserer Stadt und das größte Freilichttheater Norddeutschlands, wurden einst anlässlich der Dramen Roswithas ins Leben ge- rufen.

Wir verleihen schon seit 1973 einen Literaturpreis in Verbindung mit ihrem Namen: den „Roswitha-Preis“, der heute an Sie, verehrte Frau Mora, für das Jahr 2018 vergeben wird.

Einstimmig wurden Sie von unserer Jury als „Preisträgerin 2018“ auserkoren und werden heute mit dem traditionsreichen „Roswitha-Preis“ ausgezeichnet.

Gestatten Sie mir, dass ich kurz auf Ihren Lebenslauf eingehe und versuche, Ih- re Persönlichkeit damit unseren Gästen etwas näher zu bringen.

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron/Ungarn geboren. Sie wuchs in einer Fami- lie, die zur deutschen Minderheit gehört, zweisprachig ungarisch und deutsch auf. 1990 nahm sie an der Humboldt-Universität Berlin ein Studium der Hungarologie und der Theaterwissenschaft auf. An der Deutschen Film- und Fernsehakademie wurde sie zur Drehbuchautorin ausgebildet. Seit 1998 ist Terézia Mora als freie Autorin tätig. Ihre Werke schreibt sie in deutscher Spra- che. 2015 wurde sie von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zum Mitglied gewählt.

Der Roswitha-Preis wird laut Satzung an eine deutschsprachige Autorin aus dem

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europäischen Kulturraum verliehen. Ihre deutsch-ungarischen Wurzeln geben diesem grenzüberschreitenden Gedanken der Kultur eine besondere Bedeutung.

Gerade in dieser Zeit, in der in Teilen Europas eine – aus meiner Sicht – unsäg- lich rückschrittliche Tendenz zur aggressiven Abgrenzung und Ich-Bezogenheit bis zur Versagung humanitärer Hilfe wächst, ist es so wichtig, den Gedanken gemeinsamer Kultur im weitesten Sinne über Grenzen hinweg hochzuhalten.

Schließlich wird in der Literatur aller Nationen menschliches Leid und mensch- liches Glück geschildert .

Ich freue mich auch deshalb sehr, dass gerade Sie, liebe Frau Mora, heute mit dem Roswithapreis gewürdigt werden.

Von Ihren Romanen „Das Ungeheuer“, für den Sie den Deutsch Buchpreis er- halten haben, und „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ habe ich mich – sehr bereitwillig und gern - gefangen nehmen lassen. Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen heute dafür auch persönlich Danke sagen darf.

Verehrte Frau Mora,

unsere Literaturpreis-Jury stellt in großer Einmütigkeit Ihre Preiswürdigkeit für Ihr literarisches Schaffen fest. In der Begründung der Jury für die Preisverlei- hung heißt es u.a.: „Mit erzählerischer Wucht und formal raffiniert erzählt Terézia Mora in ihren Büchern von vermeintlicher Nähe, tatsächlicher Fremd- heit und der Selbsterkenntnis in die eigenen Unzulänglichkeiten. So erbar-

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mungslos, hart und rigoros der Blick auf ihre Figuren manchmal erscheinen mag, so deutlich zeichnet sich dahinter als Kehrseite dieser Genauigkeit die tiefe Humanität ihres Schreibens ab..“

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Jury-Mitgliedern für ihre engagierte Ar- beit, mit der sie seit Jahren den Roswitha-Literaturpreis begleiten.

Es sind dies:

der Kritiker Prof. Dr. Martin Lütke,

die Autorin und „Roswitha-Preisträgerin 2002“ Katja Lange-Müller, die NDR-Kulturredakteurin Margarete von Schwarzkopf,

der Autor und Literaturkritiker Christoph Schröder und unsere Vorjahres-Preisträgerin Petra Morsbach.

Verehrte Frau Mora,

ich darf Sie nun nach vorn bitten, um Sie mit dem „Roswitha-Preis 2018“ der Stadt Bad Gandersheim auszeichnen zu dürfen.

Dazu verlese ich den Text der Verleihungs-Urkunde:

Urkunde

über die Verleihung des Literaturpreises der Stadt Bad Gandersheim zum

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Gedenken an die erste deutsche Dichterin Roswitha von Gandersheim (um 930 – um 980).

Der Rat der Stadt Bad Gandersheim verleiht hiermit Frau

Terézia Mora

„…in Würdigung ihrer Romane und Erzählungen, die Ausschnitte von Wirk- lichkeit einfangen und diese in kunstvoller Weise zu sprachlich herausragender Literatur transzendieren.

“ den

Roswitha-Preis 2018 Bad Gandersheim, 30. Juni 2018

Schlusswort:

- Unsere Preisträgerin Frau Mora steht im Anschluss noch kurz für das Sig- nieren ihrer Bücher zur Verfügung. Ich weise gern auf den Büchertisch

neben dem Kaisersaal hin.

- Darüber hinaus haben wir Frau Mora zu einem weiteren Besuch in Bad Gandersheim in den Wintermonaten eingeladen, um aus ihrem Werk zu lesen. Dies wäre dann auch für unsere Schülerinnen und Schüler, die sich

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jetzt schon in den Ferien befinden, eine Gelegenheit, Terézia Mora per- sönlich kennenzulernen. Wir freuen uns sehr, wenn dieser Besuch zustan-

de kommt und werden rechtzeitig darüber informieren.

- Und nun lade ich Sie zu Erfrischungen und einem kleinen Imbiss in den Irmgart-Benesch-Kulturhof draußen ein.

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