Winterschlaf,
Winterruhe oder Winterstarre?
Die verschiedenen Überlebensstragien in kalten Zeiten mit mangelndem Nahrungs- angebot.
Winterschlaf, Winterruhe, Winterstarre? Dezember 2021 | © Tier- und Pflanzenpark Fasanerie | Wilfried-Ries-Straße, 65195 Wiesbaden | fasanerie@wiesbaden.de | www.wiesbaden.de/fasanerie
Winterschlaf
Igel, Siebenschläfer, Murmeltiere und Fledermäuse können ihre eigene Körpertemperatur stark senken (teilweise bis auf 4°C) und ihren Herzschlag verlangsamen.
Während dieser Zeit leben die Tiere von ihren Körper- fettreserven. Das Wiederaufwärmen geschieht durch Erhöhung der Stoffwechselaktivität (Thermogenese) und durch heftiges Muskelzittern.
Sind die Körperfettreserven zu gering oder wachen die Tiere bspw. durch Störungen zu häufig auf, kann dies zum Tod führen.
Torpor? Was ist denn das?
Unter diesem biologischen Fachbegriff versteht man den Zustand, den Säugetiere und Vögel eingehen, um Energie zu sparen und damit schwierige und gefährli- che Umweltverhältnisse erfolgreich zu überstehen.
Dazu kann der Energiebedarf um bis zu 99% reduziert werden. Die Tiere können diesen Zustand aktiv aus eigener Kraft beenden.
Forschungsergebnisse zeigen, dass sogar Primaten (z.B. Lemuren auf Madagaskar, Afrika) einen Tages- torpor halten, im Grunde ein „Winterschlaf“ für wenige Stunden oder einen Tag.
Schlaf und Torpor sind dennoch unterschiedliche Zu- stände — im Schlaf verarbeiten wir das Erlebte und das neu Gelernte. Im Torpor dagegen werden alle körperli- chen Funktionsweisen auf ein Minimum herunter- geschraubt.
Winterruhe
Dachs, Bär und Eichhörnchen bspw. halten eine Winterruhe, die dem Winterschlaf sehr ähnelt.
Diese Tiere senken ihre Körpertempe- ratur nur leicht und unterbrechen die Schlafphasen, um Nahrung auf- zunehmen.
Der Bär bildet die Ausnahme, da er als einziges Tier die Win- terruhe ohne Fressen, Trinken, Koten und Urinieren
überlebt. Dabei hilft ihm ein spezieller Stoffwechsel, der die Abfallstoffe des Körpers (Harnstoffe) „recycled“.
Winterstarre
Die Winterstarre, auch als Kältestarre bezeichnet, dient den meisten wechselwarmen Tieren wie z.B. Fröschen, Fischen, Salamander und Insekten zur Überwinterung.
Dabei wird der Stoffwechsel auf das absolute Minimum herabgesetzt und der Körper erstarrt wortwörtlich.
Frösche vergraben sich vor der Über- winterung zum Schutz bspw. im
Waldboden, im Schlamm oder in Mäusegängen; Insekten verstecken sich unter anderem im Holz und in kleinen Ritzen.
Dem Winter entfliehen
Während die Einen spezielle Tricks gegen Kälte und Futtermangel entwickelt haben, ergreifen Andere die Flucht: Zugvögel fliegen im Herbst in südliche Gebiete mit größerem Nahrungsangebot. Je nach Art fliegen sie dazu unterschiedlich lange Strecken.
Zu den „Langziehern“ zählen bspw. Wildgänse, Mauer- segler, Nachtigall, Kraniche und Störche. Die Fasane- rie-Störche sind eine Ausnahme: sie sind flugunfähig an das Leben in der Fasanerie gewöhnt und werden ganzjährig gefüttert.
Im Herbst und im Frühjahr zur Rückkehr, kann man die Formationen von bspw. Kraninchen am Himmel beobachten und die lauten Rufe hören.
Auch manche Schmetterlinge (wie Distelfalter und Admiral) ziehen im Winter nach Süden.
Fotos: Dreamstime
Winter- aktive Tier e in der Fasane rie
Es gibt vieleTiere, dieim Winter aktiv sind.
Mufflons, Rehe, Hirsche, Luchse, WöSchafe undlfe, Wisente, Füchse,
viele Tieremehr.
Diese könnder Fasaneen ganzjährig in rie beobachtet werden.