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KHK: Weniger kardiovaskuläre Kompli- kationen unter hochdosiertem Statin

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Academic year: 2022

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Seit einigen Monaten wird darüber disku- tiert, ob es womöglich von Vorteil sein könnte, Patienten mit koronarer Herz- krankheit (KHK) eine hochdosierte Statin- therapie zu verschreiben. Erste Hinweise darauf haben Studien mit Atorvastatin in einer Tagesdosis von 80 mg ergeben. Ver- folgt man die Diskussionen, so drängt sich zuweilen der Eindruck auf, man könne das LDL gar nicht weit genug senken. Was aber bedeutet es klinisch, wenn Patienten mit stabiler KHK auf LDL-Werte unter 100 mg/ l eingestellt werden? Zumindest der erste Blick auf die Treating to New Targets (TNT)- Studie, die vergangene Woche im «New England Journal of Medicine» (www. nejm.

org) online publiziert wurde, lässt einen deutlichen Nutzen erkennen. An der Stu- die nahmen 10 000 Patienten mit stabiler KHK und einem LDL unter 130 mg/dl teil.

Die eine Gruppe erhielt 10 mg Atorvasta- tin pro Tag, die andere die Hochdosis von 80 mg pro Tag. Nach knapp 5 Jahren war das LDL-Cholesterin unter 10 mg Atorva- statin auf durchschnittlich 100 mg/dl ge- senkt worden, unter der aggressiven The- rapie fiel der Wert auf 77 mg/dl ab. Die Auswertungen zeigen nun, dass in der Hochdosis-Gruppe tatsächlich kardiovas- kuläre Ereignisse und Todesfälle um 22 Pro- zent seltener auftraten als in der Ver- gleichsgruppe. Allerdings hält die Studie auch ein irritierendes Ergebnis bereit: Die Gesamtsterblichkeit war in beiden Thera- piegruppen gleich. Die genauen Zahlen lesen sich wie folgt: Von 1000 Patienten, die 10 mg Atorvastatin eingenommen hatten, waren insgesamt 56 Patienten gestorben, 31 davon an einer nichtkardio- vaskulären Ursache, die restlichen 25 an

einer Herzkrankheit. Unter den mit Hoch- dosis versorgten Patienten starben 57 von 1000 Patienten. Zwar waren hier 6 Pa- tienten weniger an einer kardiovaskulären Erkrankung verstorben, dafür aber 7 Pa- tienten zusätzlich an einer anderen Krank- heit. Die erhöhte nichtkardiale Sterblich- keit könnte nach Ansicht des Kardiologen Bertrand Pitt zwar «Zufall sein, ist aber Grund zur Besorgnis». Er hält es daher für erforderlich, die Sicherheit der Therapie weiter zu prüfen. Es sei verfrüht, KHK-Pa- tienten allgemein die aggressive Therapie zu empfehlen. Sicher scheint, dass nur eine Minderheit der Patienten von der Hoch- dosis einen zusätzlichen Nutzen erfährt.

Um welche Patienten es sich dabei han- delt, lässt sich derzeit noch nicht sagen.● U.B

.

KHK: Weniger kardiovaskuläre Kompli- kationen unter hochdosiertem Statin

NEJM-Studie zeigt andererseits, dass die Gesamtsterblichkeit nicht verringert wird

Bestimmte Merkmale der Atherosklerose scheinen stärker vererbbar zu sein als an- dere. Das zeigt eine Gemeinschaftsstudie der Universitäten Regensburg, Lübeck und Wisconsin (USA), die in der aktuellen Aus- gabe von «Circulation» (2005; 111: 855–

862) veröffentlicht wurde. Die Forscher hatten die Herzkatheterfilme von 882 Ge- schwistern aus 401 Familien mit koronarer Herzerkrankung unter die Lupe genommen.

In den Familien hatte der Indexpatient einen Herzinfarkt vor dem 60. Lebensjahr erlitten und mindestens ein Geschwister wies eine schwere koronare Herzkrankheit auf. Die Forscher analysierten dann, in welchem Ausmass verschiedene Aspekte der koronaren Herzerkrankheit einer ge- netischen Steuerung unterliegen. Hierzu gehören vor allem die Schwere der Erkran-

kung, die Verteilung der Stenosen und das Vorhandensein von Arteriosklerose.

Anschliessend wurden Berechnungen zum Vererbungsgrad mit der Varianzkompo- nenten-Analyse durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass etwa das Alter beim Erstereignis eine erhebliche Erblichkeit aufwies. Nach Adjustierung für Alter und Geschlecht wurden starke genetische Einflüsse für ursprungsnah gelegene Koronarstenosen, besonders im linken Hauptstamm, sowie für das Vorhandensein von koronaren Plaques und für Koronardilatationen ermittelt. Stenosen der kleineren Gefäss- abschnitte, das Muster der koronaren Blutversorgung oder die Anzahl der er- krankten Gefässe wurden weit weniger von genetischen Faktoren beeinflusst.

«Wir sollten uns angewöhnen, nicht nur

den Patienten selbst, sondern auch seine Familie zu betrachten. Weist ein Patient also ein bestimmtes Befallsmuster der ko- ronaren Herzerkrankung auf, zum Beispiel eine schwere Stenose des Hauptstamms, so kann durch einfache Screening-Unter- suchungen das Risiko seiner Angehörigen, ebenfalls erkrankt zu sein, recht gut abge- schätzt werden. Und vor allem kann dann noch rechtzeitig reagiert werden. Das wäre dann eine Art Familien-basierte Präven- tion», meint Professor Christian Hengs- tenberg, Kardiologie aus Regensburg und einer der Studienautoren. ● U.B.

Herzinfarkt

Genfaktoren steuern Arteriosklerose

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