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OPUS 4 | Selbstständigkeit mit MoSeS

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(1)

Selbstständigkeit mit MoSeS –

Schulen im Modellvorhaben

Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS)

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Steinstraße 104-106

14480 Potsdam Tel.: 0331 - 866 - 3523

E-Mail: poststelle@mbjs.brandenburg.de

B IL D U N G

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MoSeS –

Selbstständigkeit

von Schulen

im Land Brandenburg

(3)

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Schule der Zukunft braucht mehr Selbstständigkeit !

Warum brauchen wir mehr Selbststän- digkeit von Schulen? Ganz einfach:

Weil die Qualität von Schule nachweis- lich dort besser wird, wo selbstständi- ger und eigenverantwortlicher organi- siert, geleitet und kontrolliert wird. Viele internationale Vorbilder für diese Form der Qualitätsentwicklung ließen sich nennen, und auch national machen sich mehrere Bundesländer auf die- sen Weg.

Insbesondere nach den großen inter- nationalen Leistungsvergleichstests wie TIMMS und PISA werden zwei zentrale Parameter im schulischen Bereich in der „Autonomie“ und der

„Wirkungskontrolle“ gesehen. Selbst- ständigkeit ist wichtig, um die Qualität und Effizienz von Schule zu erhöhen.

Eine selbstständige Schule wird sich zudem mehr als selbst verwaltete Ein- heit wahrnehmen, was erheblich zur Identifizierung mit der Schule durch die Schulleitung, die Lehrerschaft, die Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulträger beiträgt. Dies ist wichtig, weil die öffentliche Rechenschaftsab- legung von schulischer Qualität in den

kommenden Jahren weiter vorange- trieben werden wird. Die Mittel dazu sind zentrale Prüfungen, Vergleichs- arbeiten, Lernstandsmessungen und die Teilnahme an internationalen Leis- tungsvergleichsstudien wie PISA und IGLU.

Mit unserem Modellvorhaben „MoSeS“

im Land Brandenburg haben wir uns wie der biblische Namensgeber auf den Weg zu neuen Ufern gemacht. Wir wollen die Wirkungen einer erweiter- ten Eigenverantwortlichkeit und Selbst- ständigkeit der Schulen auf die Bil- dungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler untersuchen und steigern.

Dabei sollen die Schulen über die Belange ihres Schulalltags selbst ent- scheiden können – einmal über inhalt- liche Zielstellungen, die durch das Brandenburgische Schulgesetz ohne- hin bereits für alle Schulen ermöglicht werden:

Wie und womit soll der Unterricht gestaltet werden?

Welches ist die beste Organisation für die geplanten pädagogischen Absich- ten?

Können den Schülerinnen und Schü- lern über die Kernschulzeit hinaus wei- Auflage:

1. Auflage, Dezember 2004, 1.500 Exemplare

Herausgeber:

Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS), Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Steinstraße 104 – 106

14480 Potsdam Internet:

www.brandenburg.de/land/mbjs E-Mail:

poststelle@mbjs.brandenburg.de Bildungsserver:

www.bildung-brandenburg.de Satz:

Oberstufenzentrum 1 Cottbus Druck:

Druckerei Schiemenz GmbH Cottbus

Diese Broschüre wurde gemeinsam mit Auszubildenden der Klasse GtA03, zweites Lehrjahr der Berufsausbildung zur Gestaltungstechnischen Assisten- tentin/zum Gestaltungstechnischen Assistenten des OSZ 1 in Cottbus und ihrem Lehrer, Herrn Pötschke, erarbei- tet. Das MBJS bedankt sich für die gute Zusammenarbeit.

Impressum Vorwort

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Vorwort

6 Struktur der Steuerung des Modellvorhabens – Zielverein- barung mit den Schulen 8 Ziele des Modellvorhabens 11 Inhalte des Modellvorhabens

– Zielvereinbarung mit den Schulen

14 Die wissenschaftliche Beglei- tung von MoSeS durch das Institut für Internationnale Pä- dagogische Forschungen – DIPF

18 Kompetenzen der Schulleite- rinnen und Schulleiter 20 Reflexionen auf MoSeS –

Sicht einer Schulleiterin 22 Reflexionen auf MoSeS –

Sicht des Schulrats Peuleke 24 Reflexionen auf MoSeS –

Sicht des Schulrats Dr. Rei- nert

26 Reflexionen auf MoSeS – Sicht der Schulrätin Dorn 28 Reflexionen auf MoSeS –

Sicht eines Schulträgers 30 Schulen im MoSeS-Modellvor-

haben – 2. Gesamtschule Senftenberg

32 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Montessori-Gesamt- schule Potsdam

34 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Oberstufenzentrum 1 Cottbus

37 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Helmholtz-Gymnasi- um Potsdam

39 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Kaufmännisches Oberstufenzentrum Cottbus 41 Schulen im MoSeS-Modellvor-

haben – Ludwig-Leichardt- Gymnasium Cottbus

43 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – OSZ II Potsdam Wirt- schaft und Verwaltung 45 Schulen im MoSeS-Modellvor-

haben – Goethe-Realschule Eberswalde

47 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Voltaireschule Potsdam

49 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – OSZ „Gebrüder Reichstein“ Brandenburg 51 Schulen im MoSeS-Modellvor-

haben – von Saldern-Gymna- sium Brandenburg

53 Schulen im MoSeS-Modellvor- haben – Grundschule Schwär- zesee Eberswalde

tere Bildungsangebote gemacht wer- den?

Ein wesentliches Element dieses Modellvorhabens ist das eigenverant- wortliche Personal- und Ressourcen- management. Den Schulen wird es entsprechend dem schulischen Profil ermöglicht, bedarfs- und zeitgerecht Lehrer einzustellen. Mit eigenen Per- sonalmittel- und Sachmittelbudgets können diese Schulen Verträge mit außerschulischen Partnern abschlie- ßen, um das schulische Leben vielfäl- tiger zu gestalten und die Bewirtschaf- tung ihrer Schule in Absprache mit dem Schulträger selbst zu organisieren.

Die Geschichte des alttestamentari- schen Moses ist Leitbild für unser Modellvorhaben. Allerdings wollen wir die Schulen nicht 40 Jahre durch die Wüste führen, sondern mit den gesam- melten Erfahrungen rasch zu einer Ausweitung der Selbstständigkeit von Schulen kommen. Gute Erfahrungen mit MoSeS werden im Verlauf und nach Beendigung des Modellvorha- bens auf alle Schulen unseres Lan- des übertragen, die das wollen.

Ich verzeichne zu meiner großen Freu- de schon jetzt ein reges Interesse an diesem bedeutenden Modellvorhaben für die brandenburgischen Schulen.

Deshalb wird mein Ministerium laufend die interessierte Öffentlichkeit über den Fortgang des Projekts informieren.

Holger Rupprecht,

Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg

Inhalt

(5)

Referate des MBJS und des LISUM zusammenarbeiten. Somit ist ein unmittelbarer Kontakt zwischen den MoSeS-Schulen, den Schulverwal- tungsämtern und den staatlichen Schulämtern gegeben. Die Steue- rungsgruppe im MBJS tagt monatlich, berät und koordiniert das Modellvor- haben.

Ein Beirat, der sich aus Bediensteten der Landesregierung, Mitgliedern von Verbänden und Kammern des Landes Brandenburgs zusammensetzt und in dem Prof. Tillmann (UNI Bielefeld) den Vorsitz übernommen hat, begleitet und beeinflusst die Ausgestaltung des Modellvorhabens.

Durch das Deutsche Institut für Inter- nationale Pädagogische Forschungen DIPFwird das Modellvorhaben MoSeS wissenschaftlich begleitet und evalu- iert.

In einer ersten Phase wird an den MoSeS-Schulen die schulische Aus- gangssituation durch eine entspre- chende Abfrage erfasst. Die Ergebnis- se werden sowohl den Schulen als auch der Steuerungsgruppe zur Ver- fügung gestellt und können dann zu einer internen Steuerung der Prozes- se in den MoSeS-Schulen genutzt wer- den.

In einer zweiten Phase nach etwa zwei Jahren werden die MoSeS-Schulen

erneut evaluiert. Die neuen Daten wer- den mit denen der Ausgangserhebung verglichen und gedeutet. Sie wirken nun als Steuerungsgrößen erneut in den Prozess zurück. Gleichzeitig aber werden verallgemeinerungswürdige und übertragbare Erkenntnisse ge- wonnen, die später allen brandenbur- gischen Schulen zugute kommen wer- den. Der Erfolg des Modellvorhabens wird an einem Bündel von Indikatoren bewertet. Dabei geht es nicht um sol- che in der Art von Schülertests als viel- mehr um Erfahrungen, die systemati- siert und für die Nutzung durch alle Schulen des Landes aufbereitet wer- den.

In Berlin gibt es ein ähnliches Modell- vorhaben: „eigenständige Schule“ – MES. Die Koordinationen beider Pro- jekte befinden sich in gegenseitigem Informationsaustausch. Dadurch ist es möglich, Ergebnisse beider Modellvor- haben zu vergleichen und aus ähnli- chen Problemlagen zu lernen.

Dem Organigramm ist zu entnehmen, wie die Gremien zusammenwirken, um den MoSeS-Schulen die Rahmenbe- dingungen zu schaffen, damit sich die positiven Wirkungen von MoSeS ent- falten können.

Da es sich um ein Modellvorhaben handelt, sind zunächst nur Schulen dreier Schulamtsregionen mit den ent- sprechenden Schulträgern(grau un- terlegt) für MoSeS ausgewählt wor- den.

Die Aufgaben und Probleme, die sich aus dem Modellvorhaben ergeben,

werden direkt in den Regionen durch Schulräte der entsprechenden regio- nalen staatlichen Schulämter koordi- niert. Gleichzeitig sind diese Schulrä- te Mitglieder der Steuerungsgruppe des MBJS, in der zudem in das Modell- vorhaben involvierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen

Struktur der Steuerung des Modellvorhabens

Stadt Cottbus Ludwig-Leichardt-Gymnasium

Oberstufenzentrum I Bau- und Baunebenberufe,

Mediengestaltung Kaufmännisches Oberstufenzentrum

Stadt Senftenberg 2. Gesamtschule

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung DIPF

Herr Prof. Avenarius Steuerungsgruppe des MBJS

Projektkoordination

Beirat

Landesregierung: StK, MI, MdF Kommunen: LKT, StGB Gewerkschaften: GEW, DBB Kammern: IHK, HK, Landesschulbeirat

Regionalkoordination Staatliches Schulamt

Eberswalde Schulrätin Frau Dorn

Regionalkoordination Staatliches Schulamt

Cottbus Schulrat Herr Dr. Reinert Regionalkoordination

Staatliches Schulamt Brandenburg Schulrat Herr Quella

Regionalkoordinationen Staatliche Schulämter

Frankfurt Perleberg Wünsdorf

MeS Berlin

Stadt Eberswalde Goethe-Realschule Schwärzesee-Grundschule

Stadt Potsdam Helmholtz-Gymnasium Voltaire-Gesamtschule Montessori-Gesamtschule

Oberstufenzentrum II für Wirtschaft und Verwaltung

Stadt Brandenburg Von Saldern-Gymnasium

Oberstufenzentrum

„Gebr. Reichstein“

Metall-Elektrotechnik, Bau-Baunebenberufe

Erweiterung des MoSeS-Modellvorhabens

um weitere Schulen im Schuljahr 2005/2006

Minister für Bildung, Jugend und Sport

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3. eine Darstellung der vorgesehenen internen Evaluation der zu erpro- benden Maßnahmen;

4. die Bereitschaft, neue Formen des Zusammenwirkens von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zu entwickeln;

5. die Bereitschaft zur Kooperation mit außerschulischen Partnern;

6. die Zustimmung der Schulkonferenz zur Teilnahme am Modellvorhaben;

7. die Zustimmung des Schulträgers zur Teilnahme am Modellvorhaben.

Die an dem Modellvorhaben teilneh- menden Schulen arbeiten in einem Netzwerk zusammen und beziehen außerschulische Partner, insbesonde- re Kammern, Berufsverbände und Be- triebe sowie Partner aus den Berei- chen Jugendhilfe und Sport ein. Ein wesentlicher Aspekt ist die Unterstüt- zung durch Schulträger und Schulbe- hörden einschließlich deren nachge- ordneten Einrichtungen. Deswegen wurden die Zielvereinbarungen zwi- schen dem Ministerium, staatlichen Schulamt, Schulträger und den teilneh- menden Schulen sowie Kooperations- vereinbarungen zwischen den teilneh- menden Schulen und außerschuli-

schen Partnern geschlossen. Die Schulen sollen auch Bildungs- und Er- ziehungsvereinbarungen mit Eltern sowie mit Schülerinnen und Schülern schließen.

Das Brandenburgische Schulgesetz schafft den rechtlichen Gestaltungs- raum für dieses Vorhaben. Gemäß § 7 Abs. 1 bestimmen die Schulen im Rah- men der Rechts- und Verwaltungsvor- schriften ihre pädagogische, didakti- sche, fachliche und organisatorische Tätigkeit selbst. § 7 Abs. 2 gibt den Schulen auf, ihre pädagogischen Ziele und Schwerpunkte festzulegen. Die Schulen müssen durch interne Eva- luation regelmäßig das Erreichen die- ser Ziele und Schwerpunkte überprü- fen und an den durch die Schulbehör- den veranlassten externen Evaluatio- nen teilnehmen. Die Schulträger sol- len gemäß § 7 Abs. 4 den Schulen Ent- scheidungsbefugnisse über die Ver- wendung von Sachmitteln, die staatli- chen Schulämter gemäß § 7 Abs. 5 über die Verwendung von Personal- mitteln einräumen. Bei der Einstellung, Umsetzung und Versetzung von Lehr- kräften sind die Schulen gemäß § 67 Abs. 1 zu hören. Einzelne Aufgaben der oder des Dienstvorgesetzten wer- den gemäß § 71 Abs. 3 durch Verwal- tungsvorschriften auf Schulleiterinnen oder Schulleiter übertragen.

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg hat das Modellvorhaben „Stärkung der Selbstständigkeit von Schulen“ initiiert, weil es Belege dafür gibt, dass eine selbstständigere Schule flexibler auf sich verändernde Bedingungen des Lehr- und Lernumfeldes reagieren kann. Es beinhaltet vor allem die Rück- nahme der Außensteuerung (Input- Steuerung) der Schulen u. a. durch Rücknahme von Genehmigungsvor- behalten und die Verlagerung von Ent- scheidungskompetenzen auf die Schulleitung, während gleichzeitig die Output-Kontrolle in Bezug auf die Effi- zienz des Schulmanagements und die pädagogische Wirksamkeit verstärkt wird. Zugleich sollen Formen für das Zusammenwirken von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern entwickelt und erprobt werden.

Konkret sollen die teilnehmenden Schulen erproben, wie über erweiter- te Entscheidungsbefugnisse der Schu- len die Qualität der schulischen Arbeit verbessert werden kann und dadurch insbesondere die Attraktivität der Schule als Lern- und Lebensort für die Schülerinnen und Schüler und die Ein- bindung ins Gemeinwesen gesteigert werden können.

Dieses soll in folgenden vier Teilberei- chen erfolgen:

1. personalrechtliche Befugnisse, 2. Personalmittel und Sachmittel, 3. wirtschaftliche Tätigkeit

und Drittmittel, 4. Schulverfassung.

Die Zahl der teilnehmenden Schulen ist zu Beginn des Schuljahres 2003/04 auf zwölf begrenzt worden. Es neh- men vier Oberstufenzentren, drei Gym- nasien, drei Gesamtschulen, eine Re- alschule und eine Grundschule aus insgesamt drei Schulamtsbezirken teil.

Im Schuljahr 2005/2006 sollen weite- re Schulen des Landes aus den ande- ren drei Schulamtsbezirken in das Mo- dellvorhaben aufgenommen werden.

Die Schulen mussten bestimmte Voraussetzungen erfüllen und sich ei- nem Auswahlverfahren stellen. Wich- tige Kriterien für die Teilnahme waren:

1. ein Schulprogramm, das klare Aus- sagen zur Profilierung der Schule und zum pädagogischen Konzept der Arbeit in der Schule enthält und die Erprobung erweiterter Entschei- dungsbefugnisse umfasst;

2. eine Darstellung der Teilbereiche, in denen die Schule eine Stärkung ihrer Selbstständigkeit anstrebt;

Ziele des Modellvorhabens

(7)

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat mit allen teilnehmenden Schulen eine auf die Bedingungen der jeweiligen Schule abgestimmte Ziel- vereinbarung abgeschlossen. In die- ser wurden der Rahmen und die spe- zifischen Inhalte des Vorhabens für die jeweilige Schule beschrieben. Nach- stehend werden aus dem Muster für Zielvereinbarung die überwiegend übereinstimmenden Handlungsfelder und Bedingungen genannt, deren Ver- einbarung in der jeweiligen Zielverein- barung für alle Schulen angestrebt wird:

Personalrechtliche Befugnisse Die Schule entscheidet im Rahmen der Verwaltungsvorschriften zur Dienstvor- gesetztenaufgaben-Übertragung über die Besetzung freier und besetzbarer Stellen und über den Abschluss befris- teter Arbeitsverträge. Sie entscheidet ferner im Rahmen der ihr zur Verfü- gung gestellten Personalmittel über Verträge zur Durchführung schulinter- ner Fortbildungsmaßnahmen und bei der Heranziehung von Sachkundigen.

Die Übernahme von Lehrkräften, die sich im Personalüberhang befinden, erfolgt im Einvernehmen zwischen dem staatlichen Schulamt und der Schule. Kann das Einvernehmen nicht hergestellt werden, entscheidet das

Ministerium. Entsprechendes gilt für Versetzungen und Umsetzungen von Lehrkräften aus der und in die Schu- le.

Die Schule entscheidet im Rahmen der Verwaltungsvorschriften zur Dienstvor- gesetztenaufgaben-Übertragung über Ermahnungen, Abmahnungen und Kündigungen bei Lehrkräften und sonstigem pädagogischem Personal und bearbeitet Dienstaufsichtsbe- schwerden über das Verhalten von Lehrkräften und sonstigem pädagogi- schem Personal.

Die Schule erteilt im Rahmen der Ver- waltungsvorschriften zur Dienstvorge- setztenaufgaben-Übertragung Arbeits- zeugnisse für Lehrkräfte und sonsti- ges pädagogisches Personal.

Die Schule erprobt in Zusammenar- beit mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ein neues Arbeits- zeitmodell.

Die Schule wird an Entscheidungen des Schulträgers über Arbeitsverhält- nisse des sonstigen Personals der Schule möglichst weit gehend betei- ligt.

Sachmittel und Personalmittel Die Haushaltsmittel des Schulträgers für Lehr- und Lernmittel, Bücherei, Ge- schäftsbedarf, Inventarunterhaltung, Anschaffungen im Vermögenshaus- Die Gesamtverantwortung für das Mo-

dellvorhaben hat eine Steuerungs- gruppe beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport übernommen. Die- ser Steuerungsgruppe gehören Ver- treterinnen und Vertreter des Ministe- riums für Bildung, Jugend und Sport, der mit der Fortbildung beauftragten Einrichtung, der beteiligten staatlichen Schulämter, der beteiligten Schulträ- ger und je eine Vertreterin oder ein Ver- treter der teilnehmenden Oberstufen- zentren und allgemein bildenden Schu- len an. Persönlichkeiten der Verbände, der Kammern und der Landesregie- rung haben sich in einem Beirat kons- tituiert, um das Modellvorhaben bera- tend zu begleiten.

Die teilnehmenden Schulen erhalten einen Teil der für das jeweilige Schul- jahr zugewiesenen Personalressour- cen als Mittel mit der Befugnis zur ei- genständigen Verwendung. Damit ist für die Schulen ein betriebswirtschaft- liches Erprobungsfeld geschaffen wor- den.

Inhalte des Modellvorhabens –

Zielvereinbarung mit den Schulen

(8)

Der Schulträger bevollmächtigt die Schule zur Ausstellung von Spenden- bescheinigungen bei Spenden, soweit sie Aufgaben des Schulträgers betref- fen.

Der Schulträger bevollmächtigt die Schule zur Antragstellung für und zur Inanspruchnahme von Fördermitteln, soweit sie sich auf die Finanzierung von Aufgaben des Schulträgers bezie- hen. Dabei wird die Frage von Folge- kosten im Einvernehmen mit dem Schulträger geklärt.

Das staatliche Schulamt bevollmäch- tigt die Schule zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen bei Spen- den, soweit sie Aufgaben des Landes betreffen.

Das staatliche Schulamt bevollmäch- tigt die Schule zur Antragstellung für und zur Inanspruchnahme von Förder- mitteln, soweit sie sich auf die Finan- zierung von Landesaufgaben bezie- hen. Dabei wird die Frage von Folge- kosten im Einvernehmen mit dem staatlichen Schulamt geklärt.

Schulverfassung

Die Mitwirkungsrechte können gemäß

§ 96 des Brandenburgischen Schulge- setzes auf Antrag in abweichender Form wahrgenommen werden.

Die Schule schließt mit den Schülerin- nen und Schülern sowie den Eltern

minderjähriger Schülerinnen und Schüler Bildungs- und Erziehungsver- einbarungen ab. Das Ministerium stellt eine Mustervereinbarung zur Verfü- gung.

Evaluation

Die Schule evaluiert fortlaufend die Wahrnehmung erweiterter Entschei- dungsbefugnisse. Sie fasst diese Er- gebnisse jährlich in einem Bericht zusammen.

Die Schule ist bereit, an der externen Evaluation des Modellvorhabens teil- zunehmen.

halt sowie Einnahmen von dritter Seite, soweit sie Aufgaben des Schulträgers betreffen, werden in einem Budget zu- sammengefasst und durch die Schu- le bewirtschaftet. Soweit der Schulträ- ger bei Beschaffungen höhere Rabat- te erwirtschaften kann als die Schule, erfolgt die Bewirtschaftung beim Schulträger.

Die Entscheidung über Haushaltsmit- tel des Schulträgers für kleine Bauun- terhaltungen, Energiekosten und Rei- nigung trifft der Schulträger im Einver- nehmen mit der Schule. Die Bewirt- schaftung erfolgt durch den Schulträ- ger. Der Schulträger kann die Befug- nis zur Bewirtschaftung auf die Schu- le übertragen.

Die Entscheidung über die Verwen- dung von Haushaltsmitteln des Lan- des für die Vergütung befristet teilzeit- beschäftigter Lehrkräfte, Vertretungen, Fortbildung und Reisekosten sowie Einnahmen von dritter Seite, soweit sie Aufgaben des Landes betreffen, trifft die Schule im Rahmen verfügbarer Mit- tel in dem für die Schule gebildeten Unterkonto des Einzelplans 05 des Landeshaushalts. Diese Mittel stehen insbesondere für Honorarkräfte zur Verfügung, die für sonstige schulische Angebote und Aufsichten und in be- gründeten Ausnahmefällen für die Ge- währleistung des Unterrichts einge-

setzt werden können. Die Haushalts- mittel werden vom staatlichen Schul- amt bewirtschaftet.

Minderausgaben von Haushaltsmitteln des Landes im Personalbudget der Schule können gemäß Haushaltsge- setz für Ausgaben im Verwaltungs- haushalt verwendet werden. Es gelten die allgemeinen haushaltswirtschaftli- chen Schranken.

Für die Schule wird ein gemeinsames Budget aus den für die Schule verfüg- baren Haushaltsmitteln des Schulträ- gers und des Landes gebildet, sobald die dafür notwendigen rechtlichen Grundlagen geschaffen wurden. Die Mittel sind gegenseitig deckungsfähig und übertragbar.

Wirtschaftliche Tätigkeit und Drittmittel

Der Schulträger soll die Schule zum Abschluss von Verträgen über die Durchführung von Fort- und Weiterbil- dungsmaßnahmen, den Verkauf und Vertrieb von Bildungs-, Beratungs- und Serviceleistungen, die Vermietung von Ressourcen sowie Serviceleistungen für Dritte und den Verkauf und Vertrieb von Produkten durch die Schule bevoll- mächtigen. Die Schule klärt insoweit die Unbedenklichkeit im Verhältnis zu konkurrierenden Anbietern.

(9)

den Schulen mit dem Schulträger, dem staatlichen Schulamt und dem Minis- terium abgeschlossen wurden.

Die wissenschaftliche Begleitung glie- dert sich in die Ausgangsanalyse (De- zember 2003 bis Mai 2004), die pro- zessbegleitende Evaluation und Bera- tung (Dezember 2003 bis November 2005) sowie die abschließende Eva- luation (März bis November 2005).

Wesentliche Bestandteile des Projekt- designs sind empirische Erhebungen an den beteiligten Schulen. Eine erste Erhebung (Ausgangsanalyse) wurde im Februar/März 2004 durchgeführt, die zweite Erhebung (zugleich die „Ab- schlussevaluation“) ist für das Früh- jahr 2005 vorgesehen.

Ausgangsanalyse

Die Ausgangsanalyse dient der diffe- renzierten Erfassung der Ausgangs- bedingungen des Modellvorhabens in den am Modellvorhaben beteiligten Schulen. Auf dieser Plattform können als Grundlage die tatsächlichen Ent- wicklungen und Veränderungen im Verlauf des Modellvorhabens an den Schulen erfasst werden. Die Analyse umfasst die Auswertung von Doku- menten (u.a. die Schulprogramme, die Bewerbungsunterlagen der Schulen

sowie die Zielvereinbarungen), the- menzentrierte Interviews bzw. Gesprä- che mit Schulleitungen bzw. Steue- rungsgruppen der Schulen sowie eine schriftliche (teil)standardisierte Erhe- bung an den beteiligten Schulen.

Für die schriftliche Ausgangserhebung wurden folgende Instrumente entwi- ckelt und eingesetzt:

• ein Schulleiterfragebogen für die Schulleiter und deren Stellvertreter, in größeren Schulen und OSZ auch für die Abteilungsleiter;

• ein Lehrerfragebogen für eine Leh- rerstichprobe von ca. 35 bis 40 Per- sonen unter Einschluss der Mitglie- der der schulischen Steuerungsgrup- pe sowie der Lehrkräfte der befrag- ten Schülerinnen und Schüler;

• ein Schülerfragebogen für eine Schü- lerstichprobe von ca. 120 Personen an allgemein bildenden Schulen, schwerpunktmäßig für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8, an OSZ mit dem Schwerpunkt der Schülerinnen und Schüler von Klassen mindestens zweijähriger Bil- dungsgänge;

• ein Fragebogen für maximal zehn außerschulische Partner, darunter Repräsentanten des staatlichen Schulamts, des Schulträgers, der Schulelternvertretung sowie von Im Herbst 2003 erhielt das Deutsche

Institut für Internationale Pädagogi- sche Forschung (DIPF) den Auftrag, MoSeS für zunächst zwei Jahre wis- senschaftlich zu begleiten. Es soll un- tersucht werden, wie über erweiterte Entscheidungsbefugnisse der Schu- len die Qualität der schulischen Arbeit verbessert werden kann und dadurch insbesondere die Attraktivität der Schule als Lern- und Lebensort sowie ihre Einbindung ins Gemeinwesen ge- steigert werden können.

Die wissenschaftliche Begleitung von MoSeS wird von einem Projektteam der Arbeitseinheit „Finanzierung und Steuerung des Bildungswesens“ des DIPF durchgeführt.1Sie erfolgt in Ab- stimmung mit der wissenschaftlichen Begleitung zum „Modellvorhaben ei- genverantwortliche Schule“ (MeS) im Land Berlin, die ebenfalls vom DIPF durchgeführt wird.

Die nachfolgende Darstellung der wis- senschaftlichen Begleitung stützt sich im Wesentlichen auf das Leistungsan- gebot des DIPF vom Oktober 2004.2

Aufgaben und Ziele der wissen- schaftlichen Begleitung

Bei der wissenschaftlichen Begleitung von MoSeS geht es vor allem darum zu untersuchen, inwieweit die am

Modellvorhaben beteiligten Schulen erweiterte Entscheidungsspielräume nutzen, die Erfahrungen im Umgang mit der neuen Steuerung in den vier Teilbereichen des Modellvorhabens (personalrechtliche Befugnisse, Perso- nalmittel und Sachmittel, wirtschaftli- che Tätigkeit und Drittmittel, Schulver- fassung) zu systematisieren, die Ver- änderungen der Schulqualität an den Schulen zu ermitteln und die Wirkun- gen neuer Steuerungsinstrumente em- pirisch zu überprüfen.

Die wissenschaftliche Begleitung hält zudem für alle Beteiligten, dem Minis- terium mit seiner Steuerungsgruppe über die staatlichen Schulämter, Schul- träger, Einzelschulen bis hin zu den Lehrerinnen und Lehrern sowie Schü- lerinnen und Schülern, ein Beratungs- angebot bereit.

Anlage der wissenschaftlichen Begleitung

Im Vordergrund der wissenschaftlichen Begleitung steht die prozessbegleiten- de externe Evaluation des Modellvor- habens. Basis der wissenschaftlichen Begleitung sind zunächst theoretische Ansätze aus der aktuellen Diskussion zu Schulautonomie und Schulqualität.

Eine weitere wichtige Grundlage bil- den die Zielvereinbarungen, die von

Die wissenschaftliche Begleitung von

MoSeS durch das Institut für Internationale Pädagogische Forschungen – DIPF

Dr. Wendelin Sroka

(10)

pe des Modellvorhabens dargestellt.

Dieser Bericht wird ausschließlich ano- nymisierte und aggregierte Daten ent- halten. Er wird sich auf Informationen über die Ausgangssituation der Schu- len in den vier Teilbereichen des Mo- dellvorhabens und über die Erwar- tungshaltungen der Beteiligten sowie auf Informationen zur Steuerung des Modellvorhabens konzentrieren.

Abschlussevaluation

Ziel der Abschlussevaluation ist es, empirisch fundierte Aussagen über Veränderungen an den Schulen („Um- setzungs-“ bzw. „Nutzungsgrad“ neuer Steuerungsinstrumente, Entwicklun- gen hinsichtlich schulischer Qualität) zu treffen. Auf dieser Grundlage ist auch eine erste Bewertung der neu er- probten Steuerungsinstrumente mög- lich. Schließlich sollen das Gesamt- vorhaben und die Übertragbarkeit der Maßnahmen auf das brandenburgi- sche Schulwesen aus wissenschaftli- cher Perspektive beurteilt werden. Im Einzelnen werden bei der Abschluss- evaluation folgende Wirkungsbereiche untersucht:

• der Umfang der Nutzung der größe- ren Spielräume für die Selbstständig- keit durch die Schulen,

• die Auswirkungen auf Schulorganisa- tion sowie Schulqualität, insbeson-

dere hinsichtlich des Schulklimas, der Schulzufriedenheit, der Schüler-Leh- rer-Beziehung, des Umgangs mit in- terner Evaluation,

• die Bewertung dieser Veränderun- gen durch die an der Schule Beteilig- ten.

Grundlegend für diesen Untersu- chungsteil ist der Rückgriff auf teil- standardisierte schriftliche Erhebun- gen an den Schulen.

Die Ergebnisse der Evaluation werden in einem Abschlussbericht festgehal- ten, in dem auch Empfehlungen für den Fortgang des Modellvorhabens und einer Über tragbarkeit auf das brandenburgische Schulwesen insge- samt formuliert werden.

1Mitglieder des Projektteams sind: Prof.

Dr. Hermann Avenarius, Leiter der Arbeits- einheit Finanzierung und Steuerung des Bildungswesens (DIPF Frankfurt am Main), Dr. habil. Hans Döbert (DIPF Ber- lin), Dr. Wendelin Sroka (DIPF Berlin). Das Projektteam wird bei der Durchführung empirischer Untersuchungen durch wei- teres wissenschaftliches Personal sowie durch studentische Hilfskräfte unterstützt.

2Hermann Avenarius/Hans Döbert: Wis- senschaftliche Begleitung des Modellvor- habens „Stärkung der Selbstständigkeit von Schulen“ im Land Brandenburg. Leis- tungsangebot des DIPF vom 8. Oktober 2003

schulspezifischen Kooperationspart- nern der Schule.

Zu dieser Bestandsaufnahme der teil- nehmenden Schulen einschließlich der besonderen Kontextbedingungen ge- hören die Situation und die Erfahrun- gen bezüglich der Schwerpunkte von MoSeS vor und seit Beginn des Mo- dellvorhabens, der Informationsstand über das Modellvorhaben und vorhan- dene Qualifikationsprofile der Akteu- re, der Einfluss zentraler bildungspo- litischer Entwicklungen und weitere schulspezifische Rahmenbedingun- gen oder Besonderheiten der beteilig- ten Schulen. Einen weiteren Schwer- punkt der Ausgangserhebung bildet das Thema „Schulqualität“. Die Qua- litätskriterien beziehen sich vor allem auf das Schulklima, die Schulzufrie- denheit, die Lehrer-Schüler-Beziehun- gen und den Umgang mit interner Eva- luation. Die detaillierte Erfassung der Ausgangslage wird im weiteren Ver- lauf der wissenschaftlichen Begleitung als Grundlage für die Einschätzung der veränderten organisatorischen Steue- rung der jeweiligen Schule herange- zogen. Die Ausgangserhebung wird sowohl schulbezogen als auch bezo- gen auf die Gesamtheit der am Modell- vorhaben beteiligten Schulen ausge- wertet.

Prozessbegleitende Evaluation und Beratung, Zwischenbericht Im Rahmen der prozessbegleitenden Evaluation und Beratung erhalten die Schulen das Angebot einer Rückmel- dung von Ergebnissen der schulbezo- genen Auswertung. Schwerpunkte der in den Einzelschulen vorgestellten und diskutierten Ergebnisse sind:

• allgemeine Befunde, darunter solche zu den Bedingungen an der Schule, zur Unterrichtsgestaltung, zu den Merkmalen guter Schulen und zur Ausprägung dieser Merkmale an der eigenen Schule;

• ausgewählte Befunde zu den Schwerpunktbereichen des Modell- vorhabens sowie zu schulspezifi- schen Zielen und Maßnahmen, wie sie in den Zielvereinbarungen fest- gelegt wurden.

Ferner wird den Schulen ein Daten- satz mit Ergebnissen der schulbezo- genen Auswertung zur Verfügung gestellt. Die Schulen können diese Daten sowohl schulintern nutzen als auch zur Beratung mit externen Part- nern, etwa zur Feststellung von Unter- stützungsbedarf, heranziehen. Auf Wunsch berät das DIPF die beteilig- ten Schulen bei der Dateninterpretati- on. Wesentliche Ergebnisse der Aus- gangserhebung werden in einem Zwi- schenbericht an die Steuerungsgrup-

(11)

die zuständigen Schulrätinnen und Schulräte haben die Schulleiterinnen und Schulleiter im Zweifelsfall eine Unterstützung, die sie vor unzulässi- gen Entscheidungen bewahrt.

Daher gibt es bisher auch keine wirk- lich ernst zu nehmenden Anhaltspunk- te, die die Befürchtung rechtfertigen, die Schulleiterinnen und Schulleiter seien mit der Wahrnehmung der erwei- terten Befugnisse überfordert oder gar unnötig belastet. Vielmehr wird in An- betracht der spürbaren Zufriedenheit aller Beteiligten deutlich, dass MoSeS in die richtige Richtung weist und die Hoffnung berechtigt ist, dass sich dies auch in messbaren Qualitätsergebnis- sen zeigt.

Ein wesentlicher Bestandteil der Stär- kung der Selbstständigkeit der Schu- len ist die Übertragung von so genann- ten Dienstvorgesetztenaufgaben auf die Schulen. Bereits die Übertragung einiger weniger Dienstvorgesetzten- aufgaben auf alle Schulleiterinnen und Schulleiter der öffentlichen Schulen zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 stieß bei den Gewerkschaften und Berufsverbänden auf große Skepsis.

Umso größer war die Skepsis bei der erweiterten dienstrechtlichen Aufga- benübertragung im Rahmen von MoSeS. Dabei bezweifelte niemand, dass sich der Verwaltungsaufwand durch die Übertragung der Aufgaben minimieren lasse und aufgrund der Sachnähe Entscheidungen getroffen werden, die im Kollegenkreis besser nachzuvollziehen und dem Gegen- stand oftmals angemessener sind als die Entscheidungen, die aus der Dis- tanz des staatlichen Schulamtes he- raus getroffen werden. Die Gründe für die Skepsis waren recht unterschied- lich und begründeten sich oftmals aus der persönlichen oder verbandsmäßi- gen Interessenlage. Allen Kritikern und Skeptikern gemein war aber wohl das Bedenken, ob die Schulleiterinnen und Schulleiter in der Lage sein werden, den damit verbundenen, zum Teil rechtlich schwierigen und formalisier-

ten Verwaltungsaufwand zu bewälti- gen.

Die Erfahrungen nach einem Jahr MoSeS belegen, dass die Schulleite- rinnen und Schulleiter auch die zusätz- liche Übertragung der Befugnisse als wichtigen Bestandteil ihrer Aufgabe als Gesamtverantwortliche einer Schule erkennen und es sogar für selbstver- ständlich erachten, auch diese Aufga- ben im Interesse ihrer Schule zu be- wältigen. Dabei darf man natürlich nicht verkennen, dass in Umsetzung der neuen Aufgaben zunächst sehr viel mehr Arbeit den Schulleiterinnen und Schulleitern wegen der Einarbeitung in die neue Materie abverlangt wurde.

Selbstverantwortlich Verträge abzu- schließen, war in der Vergangenheit kein Alltagsgeschäft der Schulleiterin- nen und Schulleiter. Dennoch sind sie den Anforderungen gerecht geworden und haben es ersichtlich geschafft, das Schulleben an ihrer Schule stärker zu gestalten und zu beleben. Sicherlich war und ist auch der Prozess des for- malisierten Dialogs mit den jeweiligen Lehrerräten oftmals beschwerlich, doch auch hier hat sich der Eindruck verfestigt, dass im Interesse der Schu- le die Auseinandersetzung immer konstruktiv geführt wurde. Durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen staatlichen Schulämter und

Kompetenzen

der Schulleiterinnen und Schulleiter

Anne Jürgens – Referentin im MBJS, Referat 22

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kräften nach schulspezifischen Krite- rien ist erfolgreich, und der selbststän- dige Umgang mit finanziellen Ressour- cen stellt dort, wo er bereits möglich ist, eine große Erleichterung dar. Und auch die Etablierung des Modellvor- habens in der Schulgemeinschaft ist ein kommunikativer Prozess. Erstaun- lich schnell haben viele begriffen, wo- rum es bei „MoSeS“ geht, und biswei- len führt die Diskussion darüber zu net- ten Bonmots: „ Moses, der wusste, was er wollte!“

Wir wollen die Effizienz und die Qua- lität der Arbeitsbedingungen in unse- ren Schulen steigern. Dabei sind wir uns bewusst, dass dies nicht ohne pro- fessionelle Mittel erreicht werden kann.

Die Ausgangsbefragung durch das Team der wissenschaftlichen Beglei- ter hat allen Beteiligten einen guten Überblick über die wesentlichen Schwerpunkte guter Bildungs- und Erziehungsarbeit gegeben. In der aus- führlichen und an verschiedene Ziel- gruppen gerichteten Befragung wurde deutlich, dass ein gutes Schulklima offensichtlich als Grundlage für eine erhöhte Selbstständigkeit angesehen wird. Wir sind gespannt auf die Ergeb- nisse.

Die anvisierten und bereits erfolgten Fortbildungen für Schulleitungsmitglie- der und Lehrerräte sind viel verspre-

chend oder haben bereits neue Stan- dards gesetzt.

Interessant wäre ein Vorgriff in die Zukunft: Kann es in 10 Jahren über- haupt noch eine Schule geben, die nicht in die Selbstständigkeit entlas- sen wurde?

Ausdauer, Kreativität und der gekonn- te Umgang mit eigenen Fehlern und äußeren Anfeindungen sind schon immer mit dem Namen „MoSeS“ ver- knüpft gewesen. Wir sind sicher, dass es auch diesmal damit seine Bewandt- nis hat.

Hohes Schulethos, eigene Schulkul- tur, gute Kommunikation und Zusam- menarbeit, professionelle Leitung mit einer Vision, Fähigkeit zur Selbstent- wicklung und Selbstbeurteilung, Leis- tungsorientierung, eine eigene Ord- nung und Disziplin … – es ist nur fol- gerichtig, komplexen, lernenden Sys- temen eine entsprechende Selbststän- digkeit und Eigenverantwortung zuzu- gestehen. Vor Ort können Entschei- dungen effizient und sinnvoll im Gesamtzusammenhang und ohne große Reibungsverluste getroffen wer- den.

Neben der weltweiten Tendenz, Schu- len mehr Eigenverantwortung zu ge- ben, ist die Verlagerung von der Input- zur Outputorientierung die natürliche Begleiterscheinung. „Wir haben viel mehr Freiheit und viel mehr Verantwor- tung!“, so die Aussage einer schwedi- schen Schulleiterin. Die Pflicht zur Rechenschaftslegung, zur internen und externen Evaluation, zum Quali- tätsmanagement und zum Erreichen von außen gesetzter Standards wird durch erhöhte Entscheidungskompe- tenzen um ein Vielfaches gesteigert.

Seit Beginn des Modellvorhabens haben wir in unseren Schulen einiges auf den Weg gebracht und uns dabei in völlig neuen Arbeitszusammenhän- gen geübt. Die Einstellung von Lehr-

Reflexionen auf MoSeS – Sicht einer Schulleiterin

Ulrike Kegler, Schulleiterin der Montessori-Gesamtschule Potsdam

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übernehmen. Die dabei aufgetretenen Komplikationen sind überwindbar.

Es zeichnet sich bereits im ersten Jahr des Modellvorhabens ab, dass schu- lische Verwaltungsvorgänge schneller sowie für Beteiligte und Betroffene transparenter ablaufen.

3. Schulischer Aspekt

Unter dienstrechtlichem Aspekt wurde in den der Schulleiterin/dem Schullei- ter gegebenen Kompetenzen auch an der Schule zunächst eine Erweiterung ihres/seines Führungsanspruches ge- sehen und befürchtet. Durch die Betei- ligungsstrukturen, insbesondere durch die Einbindung des Lehrerrates in per- sonelle und der Schulkonferenz in haushalterische Entscheidungen, wer-

den Organisations- und Schulentwick- lungsprozesse mit mehr Einsicht in Hintergründe und Notwendigkeiten wahrgenommen und mit mehr Eigen- verantwortung und höherer Motivati- on ausgeführt. Identifikation, auch Stolz auf das durch eigene Mitwirkung Erreichte entwickeln sich bei den Lehr- kräften.

Sehr gut ist von allen Beteiligten die Bewirtschaftung von Haushaltsmitteln zur Einbindung von außerschulischen Experten und zur Gestaltung von zu- sätzlichen, den Unterricht ergänzen- den Projekten bewertet worden. Aller- dings sind dabei die Schulen aus dem Abwägungsprozess über die Herkunft der Mittel herausgenommen. Es würde der Intention des Modellvorhabens näher kommen, wenn die Schulen aus ihrer Stellenzuweisung selbst zu einem festzulegenden Prozentsatz Mittel kapitalisieren könnten.

Der Zugriff auf Sachmittel stellt sich aufgrund unterschiedlicher Positionen der Schulträger differenziert dar. Zu fordern ist ein gemeinsames Budget von Sach- und Personalmitteln, zu dem die Schule unter Beachtung haushalts- rechtlicher Bestimmungen ein volles Zugriffsrecht hat.

1. Bildungspolitischer Aspekt

„Selbstständigkeit von Schule“ ist ein Terminus, der fest in den bildungspo- litischen Vorstellungen des Landes Brandenburg verankert ist. Der darin implizierte Inhalt wird als eine unab- dingbare Voraussetzung für die Ent- wicklung der Schulen gesehen.

Wenn dies gilt, müssen Parlament und Regierung des Landes Rahmenbedin- gungen schaffen, die den Schulen mehr Verantwortung und Eigenstän- digkeit in ihren Entscheidungen ein- räumen. Erste Schritte in dieser Rich- tung wie z. B. § 7 des Brandenburgi- schen Schulgesetzes, Bestimmungen zur Erweiterung der Aufgaben der Schulleiterinnen und Schulleiter als Dienstvorgesetzte der Lehrkräfte an der Schule, das Modellvorhaben zur Stärkung der Selbstständigkeit von Schulen (‘MoSeS’) eröffneten den Schulen Wege zu einer mehr selbst- bestimmten Entwicklung.

Das Modellvorhaben „MoSeS“ bietet den Schulen eine konkrete Chance, politische Entscheidungsträger und Verantwortliche in der staatlichen und kommunalen Verwaltung von der Not- wendigkeit und Machbarkeit eines zunehmend mehr selbst gesteuerten und verantworteten Entwicklungspro- zesses zu überzeugen. Das Modell- vorhaben sollte ausgeweitet und er-

folgsorientiert weiter wissenschaftlich begleitet werden. Nach Ablauf sind die gewonnenen Erfahrungen zu verallge- meinern.

2. Aspekt der Zusammenarbeit von Schule und Schule

Das Staatliche Schulamt Brandenburg a. d. H. hat sich frühzeitig und im Be- wusstsein der Konsequenzen bereits in die Vorbereitung der Schulen auf die Teilnahme am Modellvorhaben „Stär- kung der Selbstständigkeit von Schu- len“ eingebracht. Das verlangte die Bereitschaft, einerseits Entschei- dungskompetenzen an die Schulen abzugeben und andererseits für die Schulen eine Dienstleisterfunktion zu

Reflexionen auf MoSeS – Sicht des Schulrats Peuleke

Staatliches Schulamt Brandenburg an der Havel

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Sicher wäre so etwas auch ohne MoSeS möglich gewesen, war es aber nicht – Verantwortung verändert Han- deln!

Durch die Übertragung von Entschei- dungskompetenzen vom staatlichen Schulamt auf die Schulen fällt bei mir Verwaltungsarbeit weg, und ich gewin- ne Zeit für Beratung und Aufsicht. Die Vereinfachung des Einstellungsverfah- rens bei Krankheitsvertretung führt zu einer Verkürzung des Verfahrens um ca. zwei Wochen und vermindert somit Unterrichtsausfall oder Mehrbelastung von Vertretungslehrern in Mangelfä- chern. Diese ersten Ergebnisse las- sen hoffen.

Es zeigen sich aber auch neue Prob- leme:

Der Mehraufwand, der den Schulen entsteht, wird zum Teil durch zusätzli- che Modellmittel gedeckt. Besonders wächst auch die Belastung der Schul- sachbearbeiterinnen, die keine Lan- desbediensteten sind.

Die größere Verantwortung der Schu- le zwingt zur Überprüfung des Füh- rungsstils und der Führungskompe- tenz der Schulleitung. Hier sind Beglei- tung und Fortbildung sowie die Ent- wicklung eines Qualitätssicherungs- systems notwendig.

Unklarheiten und Grenzen hinsichtlich bestehender haushaltsrechtlicher

Sachverhalte wie beispielsweise die Zusammenführung von kommunalen und Landesmitteln oder mögliche Grenzen und Gefahren der eigenwirt- schaftlichen Tätigkeit von Schulen müssen dringend geklärt werden.

Die Abgabe von Verantwortung tut dem einen weh, dem anderen gut. Den Schulen tat es bisher gut.

Das Ziel von Modellversuchen an Schulen ist es zu überprüfen, ob Ver- änderungen der Bedingungen erwar- tete Ergebnisse bringen. Je nach Standpunkt stellen sich Erwartungen und Ergebnisse verschieden dar.

Als Schulrat erwarte ich von den

„MoSeS-Schulen“, dass durch mehr Selbstständigkeit von Schulen langfristig die Qualität von Schule ver- bessert und die Arbeit effizienter wird.

Was wurde in einem Jahr erreicht?

Vieles ist noch nicht messbar, einiges aber sichtbar:

Echte Übertragung von Verantwortung verändert Menschen – setzt Energien frei.

Die Quantität und Qualität der Ideen von Schulen nahmen sprunghaft zu.

Sie reichten von Projekten, Arbeitsge- meinschaften über unkonventionelle Problemlösungen bis zur Verbesse- rung der materiellen Situation der Schulen. Ein Teil davon ist bereits rea- lisiert worden.

Die Motivation der Führungskräfte der Schule stieg.

Entscheidungen werden besonnener und unter Einbeziehung mehrerer kompetenter Personen getroffen. Neue Beratungsstrukturen sind im Entste- hen, plötzlich werden u. a. Personal- und Finanzausschüsse als beratende

Gremien gebildet, in denen nicht nur interessierte Schulvertreter, sondern auch Außenstehende wie beispiels- weise Vertreter von Unternehmen, der Gewerkschaft und von Sparkassen be- ratend tätig werden.

Lehrerräte haken nicht nur Zustim- mung ab, sondern fragen nach.

Reflexionen auf MoSeS – Sicht des Schulrats Dr. Reinert

Staatliches Schulamt Cottbus

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ger. Von daher gibt es Einschränkun- gen (z.B. vorerst begrenzte Möglich- keiten der Einstellung von Lehrkräf- ten), die nicht im Interesse des Modell- vorhabens liegen.

Für die Zukunft jedoch bin ich zuver- sichtlich, dass wie in einigen anderen europäischen Ländern die Schulleite- rinnen und Schulleiter erfolgreich eine erweiterte Verantwortung tragen kön- nen.

Vor einem Jahr benannte das MBJS aufgrund der eingereichten Konzep- tionen Schulen für die Teilnahme am Modellvorhaben „Stärkung der Selbst- ständigkeit von Schulen“. Im Bereich des Staatlichen Schulamtes Eberswal- de sind dies eine Grund- und eine Realschule.

Als zuständige Schulrätin für eine die- ser Schulen übernahm ich die Beglei- tung und den Vorsitz der regionalen Koordinierungsgruppe. Im Verlauf mei- ner schulaufsichtlichen Tätigkeit habe ich einige Projekte und Versuche begleitet, jedoch keine von so heraus- ragender Bedeutung – ein schulform- übergreifendes Modellprojekt unter Einbeziehung verschiedener Vertrags- partner. Von daher gab es unterschied- liche Befindlichkeiten und Vorbehalte, auch innerhalb des Staatlichen Schul- amtes.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, und die Arbeit mit beiden „MoSeS-Schul- leitern“ hat mich in meiner Auffassung bestärkt, dass ein größerer Entschei- dungsspielraum für Schulleiterinnen und Schulleiter in personeller und finanzieller Hinsicht zur Steigerung der Qualität der schulischen Arbeit führt.

Durch mehr Eigenverantwortung und weniger Eingriffe von außen entstehen Selbstbewusstsein, Motivation und Verantwortungsbewusstsein. Schullei-

tung und Lehrkräfte identifizieren sich stärker mit ihrer Bildungseinrichtung.

Dies hat unmittelbaren Einfluss auf das Engagement, die Bereitschaft zur eigenen Qualifikation, das Interesse zur Schaffung eines leistungsfördern- den Schulklimas und zum Erreichen einer hohen Akzeptanz in der Öffent- lichkeit. So beobachtete ich eine hohe Motivation, beinahe Ungeduld an bei- den „MoSeS-Schulen“.

Als Schulrätin bin ich bereit, Verant- wortung abzugeben und mehr Eigen- verantwortung zuzulassen. Da Schul- leiter und Schulaufsicht dadurch eine veränderte Rolle erhalten, finde ich es wichtig und gut, dass im Rahmen des Modellvorhabens gemeinsame Fort- bildungen vorgesehen sind und auch schon stattgefunden haben.

Der Erfolg des Vorhabens ist von Rah- menbedingungen abhängig. Günstig wird sich erweisen, dass ausgewähl- te Schulleiterinnen und Schulleiter Selbstständigkeit ausprobieren, dass parallel Fortbildung angeboten wird, dass weit gehend durch das MBJS gesetzliche Absicherung erfolgt ist, dass wissenschaftliche Begleitung organisiert worden ist und ein Begleit- system existiert. Problematisch sind die personellen Bedingungen an den Schulen des Landes Brandenburg und die finanzielle Situation der Schulträ-

Reflexionen auf MoSeS – Sicht der Schulrätin Dorn

Staatliches Schulamt Eberswalde

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für diese beiden Schulen einen eige- nen Unterabschnitt mit extra Haus- haltsstellen zu schaffen.

Als weitaus problematischer erwies sich das Herauslösen der Haushalts- stellen aus anderen Ämtern. Seit 01. 01. 2004 ist das Zentrale Gebäu- de- und Liegenschaftsmanagement ein Eigenbetrieb und bewirtschaftet die Haushaltsstellen für Miete, Strom, Gas, Wasser, Reinigung, Reparaturen und Bau. Doch auch hier ist nach anfäng- lichen Schwierigkeiten eine Lösung für die Miete und die Betriebskosten ge- funden und aus dem Haupt- und Per- sonalamt sind lediglich die Kosten für die Telefongebühren herausgelöst wor- den.

Zurzeit nicht befriedigend ist aufgrund der angespannten Haushaltssituation die zwar grundsätzlich zugelassene, aber tatsächlich nicht mögliche Über- tragbarkeit der eingesparten Mittel in das nächste Jahr. Hilfreich wären hier grundsätzliche Regelungen des Innen- ministeriums zur Modifizierung des Haushaltsrechtes für alle an MoSeS beteiligten Städte und Gemeinden.

Mit den Schulen findet ein ständiger Erfahrungsaustausch statt. Nach Ab- lauf eines Jahres hat man überprüft, wie die Schulen gewirtschaftet haben, wo Fortbildungs- und Qualifizierungs- bedarf besteht und ob die für MoSeS

zusätzlich bereitgestellten Sekretärin- nenstunden ausreichen.

Die vom Schulverwaltungsamt erarbei- teten Richtlinien werden an die aktu- ellen Gegebenheiten angepasst und Erweiterungen neu geprüft.

Denkbar wäre auch die Prüfung der Budgetierung für weitere Schulen.

Ausgangspunkt zur Beteiligung der Stadt Brandenburg an dem Modellvor- haben zur Förderung der Selbststän- digkeit von Schulen war der Wunsch des Oberstufenzentrums „Gebrüder Reichstein“ und des „von Saldern- Gymnasiums“ auf Erweiterung der Entscheidungsbefugnisse hinsichtlich des Einsatzes der Personal- und Sach- mittel zur Verbesserung der Unter- richtsorganisation und -gestaltung.

Nach der Tagung im Juni 2003 im LISUM, auf der auch der 1. Beigeord- nete der Stadt Senftenberg über die schon erfolgreiche Budgetierung Senf- tenberger Schulen sprach, war klar, dieses Modellvorhaben macht Sinn und sollte unbedingt unterstützt wer- den.

Es wurde geprüft, welche der in der Mustervereinbarung genannten Mög- lichkeiten aus der Sicht der Stadt über- haupt realisierbar sind.

Vorteilhaft war hier, dass alle Schulen in der Stadt Brandenburg bereits seit dem Jahr 1994 über ein eigenes Bud- get für die Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln verfügten. Dieses Budget, um alle weiteren Haushaltsstellen zu erweitern, die durch das Schulverwal- tungsamt bewirtschaftet werden, berei- tete keine großen Schwierigkeiten.

Hier waren nur überzeugende Gesprä- che mit der Kämmerei notwendig, um

Reflexionen auf MoSeS – Sicht eines Schulträgers

Ines Wolter-Bergemann, Sachbearbeiterin Schulen im Amt für Schule und Sport der Stadt Brandenburg a. d. Havel

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Jahrgangsstufen aus den Einzelfä- chern Chemie, Physik und Biologie zusammen. Ebenso wird die räumli- che Trennung von Erweiterungs- und Grundkursen ausgesetzt, um eine Heterogenität der Klassen trotz vorhe- riger Einteilung zu erreichen und das Lernklima positiv zu beeinflussen. Die fachliche und pädagogische Arbeit wird regelmäßig reflektiert und koordi- niert, sodass die Teams sich selbst, den Schülerinnen und Schülern und auch den Eltern eine Heimat mit Ver- trauen und Zuwendung bieten können.

Das gemeinsame Ziel aller Teammit- glieder ist es, jede Schülerin und jeden Schüler zum bestmöglichen Abschluss zu führen und die persönliche Entwick- lung jedes Einzelnen optimal zu för- dern.

An unserer Schule werden Kinder ent- sprechend ihren persönlichen Stärken und Schwächen gefördert und gefor- dert. Dazu bieten wir in Kleinstgrup- pen ein Verhaltenstraining zur Erhö- hung des Selbstwertgefühls und zum Abbau von Schwächen an.

Die 2. Gesamtschule Senftenberg ar- beitet seit dem Jahr 1996 reformpäda- gogisch und entwickelte das Senften- berger TKM - Modell.

Seit der Teilnahme am Modellversuch MoSeS wurde die Unterrichtsqualität in einigen Bereichen verbessert. So

sind beispielsweise Honorarkräfte ein- gestellt worden, die während und außerhalb der Unterrichtszeit mit Schülerinnen und Schülern in Arbeits- gemeinschaften, der Konfliktlotsenaus- bildung und Förderstunden tätig sind.

Auch die Lehrkräftefortbildung erfuhr durch außerschulische Fachkräfte neue Impulse. Der in dieser Zeit ge- gründete Schulförderverein half uns bei der Beschaffung von Drittmitteln.

Angespornt durch diese Erfolge hoff- ten wir, bei der durch das MBJS und Landespolitiker gewünschten Selbst- ständigkeit Vorreiter zu sein. MoSeS erfordert viel selbstständige Arbeit durch Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer der Schulgemeinde. Wir wün- schen uns, dass die durch MoSeS angeregte Selbstständigkeit von Schu- len in der Praxis bestehen kann.

Schultyp: Gesamtschule

Anzahl Schüler: 399

Anzahl Lehrkräfte: 36

Region: Stadt Senftenberg Staatl. Schulamt: Cottbus Anschrift: Kellermannstr. 2A 01968 Senftenberg www.Gs2.senftenberg.bei.t- online.de

Telefon: 035 73/36 37 70 GS2.Senftenberg@t-online.de

Die 2. Gesamtschule Senftenberg ver- steht sich als eine integrative Schule für Kinder mit psychischen Störungen oder Körperbehinderungen.

Unsere Schule befindet sich im Süden des Landes Brandenburg, im Land- kreis Oberspreewald-Lausitz. Derzeit arbeiten 36 Lehrkräfte gemeinsam mit 399 Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern. Im Schuljahr 2003/2004 lernten 22 behinderte Schülerinnen und Schüler an unserer Schule. Dafür wurde diese von Oktober 1997 bis August 1999 umfassend rekonstruiert.

Eine behindertengerecht ausgestatte- te Turnhalle und sanitäre Anlagen sowie ein Fahrstuhl ermöglichen die Integration behinderter Kinder. So wird im kommenden Schuljahr ein Klassen- raum mit schallisolierender Auslegwa- re ausgestattet, um einem hörgeschä-

digten Kind ein gleichberechtigtes Ler- nen zu ermöglichen.

Wir bemühen uns um die Anerkennung als Schule mit besonderer Prägung, um den gemeinsamen Unterricht von Behinderten und nicht Behinderten optimal durchführen zu können . So sind wir eine Schule, in der unse- re Schülerinnen und Schüler Teamfä- higkeit und soziales Lernen entwickeln können. Wir unterrichten nach dem Team-Kleingruppen-Modell (TKM) mit Wochenplanarbeit im gemeinsamen Unterricht in der Sekundarstufe l.

Die Teams bilden demokratisch orga- nisierte Gruppen von Lehrkräften mit unterschiedlichen Fächern, unter- schiedlichen sozialen und methodi- schen Kompetenzen. Sie begleiten eine feste Schülergruppe auf Jahr- gangsbasis. Wenige Lehrerinnen und Lehrer können in den Jahrgangsstu- fen 7 und 8 bis 77% des Unterrichts erteilen. Damit ändern sich für die Schülerinnen und Schüler relativ sel- ten die Bezugspersonen. Durch den Einsatz von zwei Lehrkräften in den Jahrgangsstufen 7 und 8, die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Natur- wissenschaften und L-E-R betreffend, reduziert sich der Unterrichtsausfall merklich. Den Anforderungen der heu- tigen Zeit entsprechend setzt sich das Fach Naturwissenschaften in diesen

Schulen im MoSeS-Modellvorhaben –

2. Gesamtschule Senftenberg

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gemäßer und verantwortungsvoller Qualitätsentwicklung in der Schule ist.

Seit der Teilnahme im Modellversuch MoSeS wurden eine Lehrerin für Fran- zösisch und ein Informatikfachmann eingestellt. Die Unterrichtsqualität in diesen Bereichen und das Wahlange- bot haben sich damit deutlich verbes- sert. Die eingestellten Honorarkräfte, sämtlich außerschulische Experten, haben allein bis heute erstaunliche Prozesse in Gang gesetzt. Es wurden vielfältigste internationale Kontakte und Austauschprogramme initiiert: Die Schülerinnen und Schüler bauen eige- ne Kanus, mit denen zukünftig Exkur- sionsfahrten unternommen werden sollen, eine Künstlerin führt in vielen Lerngruppen unterrichtsbegleitende Projekte durch, Theaterfachleute begleiten die Schule in diesem fach-

übergreifenden Bereich und Mutter- sprachler bereichern den Sprachun- terricht.

Die Zusammenarbeit von Schulleitung und Lehrerrat hat sich im Rahmen des Modellversuchs erwartungsgemäß intensiviert.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt besteht eine hohe Identifikation mit MoSeS, Vorteile werden für alle erlebbar und Visionen denkbar. Insbesondere die noch ausstehende finanzielle Unab- hängigkeit durch eine Budgetierung wird für die nächste Zukunft auch in unserer Schule gewünscht. Eine Über- tragbarkeit der versuchsrelevanten Inhalte auf brandenburgische Schu- len erscheint uns schon jetzt umsetz- bar und wünschenswert.

Schultyp:

Gesamtschule/Ganztagsschule

Anzahl Schüler: 430

Anzahl Lehrkräfte: 35

Schulträger: Stadt Potsdam Staatl. Schulamt: Brandenburg Anschrift: Schlüterstraße 2 – 4 14471 Potsdam www.montessori-gesamtschule.de Telefon: 03 31/289 80 60 mail@montessori-gesamtschule- potsdam.de

Die Montessori-Gesamtschule Pots- dam (Jahrgangsstufen 1- 10) versteht sich als Reformschule moderner Prä- gung.

Seit fast fünf Jahren ist die Schule Schulversuchsschule des Landes Brandenburg und wird von Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitäten Potsdam und Biele- feld bei ihren Reformvorhaben beglei- tet und evaluiert. Kern des Schulver- suchs sind die Erprobung verbaler Beurteilungen von den Jahrgangsstu- fen 1 bis 8, verschiedene Formen der Leistungsdokumentation und der Unterricht in altersgemischten Grup- pen. Aktuell arbeiten 40 Lehrkräfte, 430 Schülerinnen und Schüler und die entsprechende Anzahl von Eltern an der Schule zusammen.

Die Schulinnen- und außenräume wur- den zu einem attraktiven Lernumfeld für Mädchen und Jungen von 6 bis 16 Jahren umgestaltet. Fast alle Arbeits- räume sind mit Montessori-Materialien ausgestattet. Im November 2002 erhielt die Montessori-Schule einen ersten Preis beim Wettbewerb innova- tiver Schulen des Landes Branden- burg.

Das pädagogische Profil hat sich unter den staatlich und schulgesetzlich vor- gegebenen Bedingungen entwickelt.

Personelle und finanzielle Fragen mussten immer in enger Absprache mit der Schulbehörde und dem Schul- träger geklärt werden. Obwohl diese Zusammenarbeit meist verständnisvoll und produktiv verlaufen ist, war der Wunsch nach größerer Unabhängig- keit in diesen Bereichen stets evident und der Grund für die spontane Bewer- bung im Modellvorhaben „Selbststän- dige Schule“. Besonders auch die pädagogischen Reisen der letzten neun Jahre von großen Teilen des Kol- legiums (Kassel, Bielefeld, Wertingen, Wiesbaden, Niederlande, Österreich, Kanada und Finnland), in denen es u.a. um die Selbstständigkeit von Schulen ging, haben uns in der Über- zeugung bestärkt, dass eine starke Eigenverantwortlichkeit unabdingbare Voraussetzung für die Etablierung zeit-

Schulen im MoSeS-Modellvorhaben –

Montessori-Gesamtschule Potsdam

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Arbeit verbessert werden kann. Da- durch soll insbesondere die Attraktivi- tät der Schule als Lern- und Lebens- ort für die Schülerinnen und Schüler, als Ort beruflicher Tätigkeit für die Lehrkräfte, als Ort der Mitarbeit von Eltern gesteigert und die Einbindung in das gesellschaftliche Umfeld ge- stärkt werden.“

Welche Vorteile kann EUCH MoSeS bieten?

Auszug:

·Zusatzqualifikationen mit Zertifizie- rung für besonders Interessierte, z. B.

in Fremdsprachen, CAD ... Weitere sind zu entwickeln.

·Neue Bildungsgänge entsprechend veränderter marktwirtschaftlicher Er- fordernisse für moderne sichere Ar- beitsplätze, z. B. GtA, MeG, Kosmeti- ker, Gebäudereiniger.

·Schulsozialarbeit: Schüler sollen für Mitschüler da sein! Siehe Gemeinwe- senarbeit im Schulclub. – Ein Besuch lohnt sich.

·Alle leisten einen Beitrag zur Verschö- nerung und Werterhaltung am OSZ – siehe malermäßige Instandhaltungs- arbeiten, einfache Reparaturen, Flie- senlegearbeiten ...

Zitat: „Leute, die vorwärtskommen in dieser Welt, das sind Leute, die auf- brechen, die suchen nach den Verhält-

nissen, die sie brauchen, und wenn sie die nicht finden, dann schaffen sie sie.“

(George Bernhard 1856 – 1950) Was hat Moses schon bewegt?

Durch Aushänge, Auslegen der MoSeS-Bewerbungsmappe sowie durch die Vorstellung des Modellvor- habens in den schulischen Gremien, im Schülerclub und in der regionalen Presse ist das Gesamtinteresse sicht- bar gestiegen.

Ergänzungsmodule zur Ausbildung wie der Lehrgang Laden- und Messe- bau für gestaltungstechnische Assis- tenten oder das Projekt „Herstellen von Medienprodukten“ für Mediengestal- ter haben die Ausbildungsqualität er- höht.

Gespannt sind alle auf das Ergebnis der Ausgangsevaluation der wissen- schaftlichen Begleitung des Modellvor- habens.

Der Besuch der Studenten der Verwal- tungsakademie Berlin stimmt uns opti- mistisch, in Zukunft unsere Projekte wie z. B. die Gestaltung eines Bau- zauns im Auftrag des Carl Thiem Kli- nikums Cottbus im Sinne wirtschaftli- cher Tätigkeit zur Drittmittelerwirt- schaftung besser und rechtssicher ver- markten zu können.

Schultyp:

Gewerblich-technisches Ober- stufenzentrum

Anzahl Schüler: 2768

Anzahl Lehrkräfte: 121 Schulträger: Stadt Cottbus Staatl. Schulamt: Cottbus Anschrift: Sielower Straße 10 03044 Cottbus www.osz1-cottbus.de

Telefon: 03 55/224 30

osz1cottbus@t-online.de

Das OSZ I Cottbus befindet sich in einem im Jahr 1952 errichteten Schul- gebäude einer ehemaligen Ingenieur- schule für Bauwesen. Nach einer Rekonstruktion und Erweiterung stellt sich das OSZ heute in einer gelunge- nen Verbindung von altem und neuem dar. Der Altbau bleibt weit gehend ein Solitär und wird zum Gebäude des all- gemein bildenden Unterrichts und der Verwaltung. Im Neubau sind Unter- richtslabore und Fachkabinette sowie die Cafeteria untergebracht. Die unter- richtstechnische Ausstattung ermög- licht umfangreiche unterrichtsbeglei- tende Lehrerdemonstrations- und Schülerexperimente.

Ca. 2600 Schülerinnen und Schüler werden von 123 Lehrkräften in sechs Abteilungen an drei Schulstandorten

in Cottbus im Profil „Bauen - Gestal- ten - Dienstleisten“ unterrichtet.

Warum haben wir uns für MoSeS beworben?

Ein Auszug aus einem Aufruf an der Schülerwandzeitung in der Bewer- bungszeit gibt einen Einblick über unsere Motivation für eine Bewerbung:

„WIR SIND DAS OSZ I – WIR WOL- LEN ’SELBSTSTÄNDIG‘ WERDEN“

Wir wollen als zukünftiges „Unterneh- men – Schule“ die Zusammenarbeit mit allen Lehrern, Auszubildenden, Fachschülern, Gymnasiasten, Schü- lerclubmitgliedern, Schulsozialarbei- tenden, technischen Angestellten, Eltern, Firmen ...

Wir wollen die Selbstständigkeit ge- meinsam erreichen.

Wir haben uns 2003 als MoSeS- Schu- le beworben – mit Erfolg.

MoSeS – das ist ein Modellprojekt für die Stärkung der Selbstständigkeit an Schulen.

Wir wollen also in der Schule Entschei- dungen für die Schule selbst treffen nach dem Vorbild privatrechtlicher Unternehmen.

Zielstellung des Modellversuchs

„Es soll erprobt werden, wie über erweiterte Entscheidungsbefugnisse der Schule die Qualität der schulischen

Schulen im MoSeS-Modellvorhaben –

Oberstufenzentrum 1 Cottbus

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Schultyp: Gymnasium mit natur- wissenschaftlicher Ausrichtung

Anzahl Schüler: 840

Anzahl Lehrkräfte: 60

Schulträger: Stadt Potsdam Staatl. Schulamt: Brandenburg Anschrift: Kurfürstenstr. 53 14464 Potsdam www.helmholtzschule.de

Telefon: 03 31/201 37 90 helmholtzschule@t-online.de

Die Europaschule Hermann-von- Helmholtz bemüht sich darum, Bewah- renswertes zu erhalten und Innovati- ves aufzunehmen. Die Schule sieht sich dem Ziel der Erziehung zu Tole- ranz, Leistungsbereitschaft und Inter- nationalität verpflichtet. Dieses Ziel bewegte uns dazu, Europaschule und Mitglied im Verein MINT – EC zu wer- den, dessen Mitgliedsschulen Exzel- lenz-Center für M(athematik), I(nfor- matik), N(aturwissenschaften) und T(echnik) werden sollen, um für den August 2005 den ersten Kurs Medien und Kommunikation (MuK) vorzube- reiten. Die Schule bemüht sich darum, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern eine breite, bilinguale Aus- bildung zu vermitteln.

Die Schule ist in so hohem Maße von Veränderungen gekennzeichnet. Da-

rum muss sie auch das Instrumenta- rium erhalten, diese sinnvoll zu gestal- ten. Deshalb bewarb sich die Schule um die Teilnahme am Modellvorhaben MoSeS. Wir hoffen, durch eine erhöh- te Selbstständigkeit die Identifikation von Schülern, Eltern und Lehrkräften mit ihrer Schule zu erhöhen, die Unter- richtsqualität zu steigern und immer mehr Verantwortung auf viele Schul- tern zu verlagern. Der Modellversuch kann dazu beitragen, die Zukunft in die eigene Hand zu nehmen. In der Schu- le sollen sich alle wohlfühlen. Im Mo- dellvorhaben erhalten Lehrerrat, Eltern und Schüler erweiterte Mitwirkungs- möglichkeiten. Im Finanzausschuss und in den schulischen Gremien wer- den MoSeS-Vorhaben diskutiert, El- ternbriefe informieren umfassend.

Aus Sicht der Schule ist es notwendig, gerade personelle Entscheidungen schulnah zu treffen, um diese realitäts- gerechter und auf die konkreten Be- dürfnisse der Schule abzielend zu fäl- len. Wir glauben, auch damit eine Ver- besserung der schulischen Unter- richtsqualität zu erreichen, da die Schule spezielle Lehrkräfte etwa im bilingualen Bereich benötigt. Unsere Lehrkräfte sollen sich – wie in der Ver- gangenheit – für ihre Schule und ihre Schüler engagieren. Wir brauchen (neue) Lehrkräfte, die die im Schulpro- Klasse GtA03

Durch die Übertragung von Teilbud- gets und deren Verwendung in De- ckungskreisen konnten wir Großkun- denverträge abschließen und damit erhebliche Kaufrabatte auch bei Klein- artikeln erzielen.

Durch die Entbindung von möglichen Haushaltssperren hat eine gezieltere und abteilungsbezogene Mittelverwen- dung begonnen.

Zur besseren Steuerung dieser Pro- zesse hat die Schulkonferenz einen Finanzausschuss etabliert.

Der Schülerclub ist in ein trinationales Projekt „Clubnet“ eingetreten.

Durch den Anspruch von MoSeS hat die Arbeit an der Einführung von Lern- feldern z. B. bei der Beschulung von Malern und Lackierern zu einer Ver- besserung der Teamarbeit und der Unterrichtsqualität geführt.

Damit im Zusammenhang steht auch eine Umstrukturierung der Fachkonfe- renzarbeit, um flexibler auf Verände- rung des Ausbildungsmarktes und der Profilentwicklung bei rückläufigen Schülerzahlen reagieren zu können.

Was möchten wir über MoSeS noch alles erreichen und wovon träumen wir?

·Stärkung unserer speziellen Möglich- keiten, über auftragsbezogene und nachhaltig werteschaffende Schulpro- jekte Drittmittel zu erwirtschaften, ohne dabei in Konkurrenz zu unseren Ausbildungsbetrieben zu geraten.

·Ziel ist es, mit klaren rechtlichen Rege- lungen und in voller Akzeptanz der zuständigen Kammern Projekte zur Erhöhung der Ausbildungsqualität durchführen zu können;

·eine noch stärkere Einbeziehung aller am schulischen Leben Beteiligten für mehr Identitätsbezug zur Schule und zu der dafür zu leistenden Arbeit, die Vorgabe eines Jahresbudgets für die Betriebskosten, um eine echte Spar- motivation im schulischen Interesse zu erlangen,

·Wir träumen von einer besseren Fi- nanzausstattung und einer Verlage- rung der Verantwortung hin zur Schu- le.

Schulen im MoSeS-Modellvorhaben –

Helmholtz-Gymnasium Potsdam

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Schultyp: Kaufmännisches Oberstufenzentrum

Anzahl Schüler: 2741

Anzahl Lehrkräfte: 96

Schulträger: Stadt Cottbus Staatl. Schulamt: Cottbus Anschrift: Sandower Straße 19 035522537 Cottbus www.mitglied.tripod.de./KOSZ/

Telefon: 03 55/225 37

kosz-cb@t-online.de

Am Kaufmännischen OSZ Cottbus werden im Bereich Wirtschaft und Ver- waltung ca. 2.750 Schüler und Auszu- bildende von 98 Lehrern in 23 Beru- fen der Berufsschule, Berufsfachschu- le und Fachoberschule an drei Stand- orten in fünf Abteilungen ausgebildet.

Seit mehreren Jahren ist das Kaufmän- nische OSZ im Modellversuch SESUS (Selbstständigkeit von Schulen und Schulaufsicht) des Landes Branden- burg und in der Arbeitsgemeinschaft

„Selbstständigkeit von Schulen der Stadt Cottbus“ aktiv beteiligt. Im Mit- telpunkt all dieser Modellversuche steht die Selbstständigkeit von Schu- le. Ein Ergebnis und gleichzeitig Kern- stück dieser Entwicklung ist das Schul- programm mit den Säulen Qualität von Unterricht, Schule als Lebensraum, Schule als Dienstleister und Schule als

Kooperationspartner. Daraus ist ein Evaluationskonzept über Befragun- gen, Hospitationen, Prüfungsauswer- tungen und Mitarbeitergesprächen ent- standen. Aber auch ein weit verzweig- tes Geflecht von Kooperationen mit dem Umfeld hat sich entwickelt. Zu nennen sind hier der Förderverein, der Sponsorenring, das Netzwerk mit all- gemein bildenden Schulen, aber auch die Schulpartnerschaften. Zunehmen- de Bedeutung haben in diesen Pha- sen alle Mitwirkungsgremien erhalten, insbesondere aber die Schulkonfe- renz. So war es nur eine logische Kon- sequenz, dass sich das Kaufmänni- sche OSZ ebenfalls für eine Teilnah- me am Modellversuch MoSeS bewirbt.

Schon nach der kurzen Laufzeit des Modellversuchs MoSeS zeigen sich für Lehrer und Schüler sehr positive Ent- wicklungen. Der Schulleiter konnte erste eigene Personaleinstellungen unter Mitwirkung der Schulkonferenz und des Lehrerrates in Zusammenar- beit mit dem staatlichen Schulamt vor- nehmen. Werkverträge und Honorar- vereinbarungen mit Experten aus der Praxis wurden geschlossen und sorg- ten so einerseits für eine Qualitätsver- besserung der Ausbildung, anderer- seits boten sie aber auch die Chance des Erwerbes von Zusatzqualifikatio- nen. Eine immer wichtigere Rolle gramm festgelegten Ziele als ihre Ziele

anerkennen und die Schule auch als persönliche Chance begreifen. Die im Förderprogramm Mathematik-Natur- wissenschaften ausgewiesenen Ange- bote für unsere Schülerinnen und Schüler bedürfen für ihre Umsetzung der Mitarbeit aller; nur wer sich zur Eu- ropaschule bekennt, kann Schüler für das Jugendparlament oder die Mitar- beit in der Europa-AG begeistern.

Wir begrüßen die Kapitalisierung von Personalstellen-Teilen, die MoSeS mit sich bringt, um Fachleute aus der Pra- xis, der Wissenschaft und den Küns- ten an die Schule holen zu können. Mit ihrer Hilfe konnte im Schuljahr 2003/2004 die Schule einen Entwick- lungssprung machen. Es konnten Schülern zusätzliche außerunterricht- liche Angebote unterbreitet werden, z. B. eine Japan-Woche zum interkul- turellen Gedankenaustausch, eine Ver- anstaltung als Beitrag zur musischen Erziehung (Musik aus den Anden) und die Förderung der Naturwissenschaf- ten (Wissenschafts- und MINTtage).

Die enge Verzahnung mit der Univer- sität Potsdam und die Kooperations- verträge mit DaimlerChryslerServices und der DB-Tochter Stinnes-Schenker sowie die Zusammenarbeit mit der Urania, dem Treffpunkt Freizeit, helfen der Schule in der Vertiefung ihres Pro-

fils. Die Kooperation mit dem Geofor- schungszentrum, dem Astrophysikali- schen Institut, den Max-Planck- und Fraunhoferinstituten dient gleicherma- ßen der Studienorientierung und der Werbung für die Naturwissenschaften.

Schulen im MoSeS-Modellvorhaben –

Kaufmännisches

Oberstufenzentrum Cottbus

Referenzen

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