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In der metrologi¬ schen Literatur gilt seit J

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Zum Gewicht des Bronzelöwen von Abydos

Von Heineich Chanteaine, Mannheim

Das bronzene Gewichtsstück in Löwengestalt Nr. E. 32625 des Briti¬

schen Museums aus Abydos an den Dardanellen ist wegen seiner Inschrift

und seiner Gewichtsangabe vielfach behandelt worden. In der metrologi¬

schen Literatur gilt seit J. Beandis* ein Aufsatz von de Vogüe als

Erstveröffentlichung*. Seine Deutung auf ein euböisches Talent» wurde

von Beandis durch die auf ein persisches Goldtalent ersetzt. Ihm schloß

sich auch F. Hultsch an*. Anlaß zu dieser Interpretation war neben der

auf Edehnetallwägung weisenden Inschrift die Angabe de VögÜes, das

Stück sei 25,657 kg schwer. Während F. H. Weissbach in dieser Ztschr.

65 (1911), S. 637L gegenüber M. C. Soutzo die Deutung als assyrisches

Gewicht bezweifelte, leitete 0. Viedebantt aus dem Gewicht klein¬

asiatische Münzstandards ab*. In einem 1954 publizierten Lexikonartikel

machte C. F. Lehmann-Haupt unter Verweis auf seine 1938 mit C. J.

Gadd geführte Korrespondenz die erstaunliche Mitteilung, der Löwe

wiege 28 lbs. 2 ozs. = 30,901 kg«. Gadd schloß spätere Veränderimgen

am Gewichtsstück aus und vermutete Verwechslung mit einem anderen

Exemplar. Die neueste Veröffentlichung durch T. C. Mitchell', deren

Kenntnis ich der Güte des Verfassers verdanke, gibt als Ergebnis einer

Neuwägung 70 Ihs. 2 ozs. = 31,808 kg und die schon von Lehmann-

Haupt vertretene Deutung auf eine altbabylonisches Talent (biltu).

Mitchell merkt weitere falsche Gewichtsangaben an, vor allem aber,

daß bereits 1860 F. Calveet, der ursprüngliche Besitzer, das Stück als

68 lbs. 9 ozs. (= 31,099 kg) schwer publiziert hat». Mitchell vermutet

1 Daa Münz-, Maß- und OeuncMsweaen in Vorderaaien bia auf Alexander

den Großen. Berlin 1866, S. 54.

* Notice sur un talent de bronce trouvi ä Abydos. In : Rev. arch. 1862, S. 30ff

» De VoGiJÄ, S. 39.

* Brandis a.O. F. Kultscu : Oriechiache und römische Metrologie^. Berlin 1882, S. 482.

' Diligation en Perse. Memoirs 12. Paris 1911, S. 48 Nr. 249 bzw. Antilce

Gewichtsnormen und Münzfüße. Berlin 1923, S. 46f., vgl. 72.

« In Pauly-Wissowa: Realencyclopädie der classischen Altertumswissen- scliaft. Suppl. 8, 839f. Es muß dort 68 lbs. 2 ozs. heißen.

' The Bronze Lion Weight from Abydos. In: Iran 11 (1973), S. 173fT.

" Bei Mitchell S. 173 sind die Äquivalente für 68 lbs. 8 ozs. bzw. 9 ozs.

jeweils um eine ounce zu hoch angesetzt.

(2)

266 Heinrich Chantraine, Zum Gewicht des Bronzelöwen

als Grund für die Differenz "a miscalculation ofthe metric equivalent of Calvert's figure". Das ist richtig, die Lösung einfach, de VoGüi: hat,

wahrscheinlich durch die inschriftliche Erwähnung von Edelmetall und

die Gewohnheit der Metrologen, nach dem Troy-System zu rechnen,

irregeleitet, Calvebts Angaben auf dieses statt auf das Avoirdupois-

System bezogen». Rechnet man nämlich die 68 lbs. 9 ozs. nach dem Troy-

System mit lb. zu 373,24 g und oz. zu 31,104 g, erhält man 25,65968 kg,

also einen um noch nicht 3 g von dem de Vogübs abweichenden Wert*"

Es muß demnach dringend davor gewarnt werden, Gewichtsangaben

aus der Literatur zu übernehmen, zumal dann, wenn Umrechnung aus

einem anderen System vorliegt oder vermutet werden kann.

» Das für Edelmetall wägungen gebräuchhche Troy-System ist in der

Metrologie fast ausschließlich in Gebrauch gewesen, nicht nur für Münz-

wägungen: So nennt Hultsch in der 1. Auflage seiner Metrologie von 1862

(S. 22) wie auch in der 2. Auflage (S. 24) nur dieses System.

1" Die Diskrepanz zwischen Calvebts Wert und dem Ergebnis der Neu¬

wägung ist nach freimdlicher Mitteilung Mitchells vom 30. 4. 74 nicht

durch spätere Anlagerung oder Konservierung erfolgt. Mitchell vermutet

einen durch Verwendung einer minderwertigen Waage verursachten Wäge¬

fehler. Nachdem aber lt. Lehmann-Haupt a.O. S. 839, 30ff. Gadds Angabe

gleichfalls auf Neuwägung beruht, ist die Frage nicht befriedigend geklärt.

(3)

Die Entdeckung wichtiger Urkunden

für die syrische Mystik: Jöhannän von Däljätä

Von Arthur Vööbus, Chicago ^^

Jöhaiuiän von Däljätä, der mysteriöse Jöhannän Säbä*, zählt zu den

Koryphäen der syrischen Mystik. Die älteren Mystiker, wie Pseudo-

Makarius*, Jöhannän der Einsiedler von Apamea», u.a., waren der Brun¬

nen, aus dem Jöhannän von Däljätä geschöpft hat, und sein literarischer

Nachlaß läßt erkennen, daß er diese Strömung nicht nur weiterleitete,

sondern ihr einen wnklichen Elan verliehen hat. Sein tiefer Einfluß* auf

die spätere Mystik« erstreckte sich sogar auf Gebiete weit außerhalb der

Grenzen des Sjnrertums. Die Übersetzungen seiner Schriften ins Arabi¬

sche, Äthiopische, Griechische und Lateinische legen davon ein klares

Zeugnis ab.

Bisher ist Jöhannän von Däljätä« nur durch eine Doppelsammlung

seiner 25 Abhandlungen und 51 Briefe' bekannt gewesen». Unser syste¬

matisches Suchen» nach neuen Quellenschriften konnte aber neue Ur¬

kunden auftreiben, die nicht nur tieferen Einblick in die Überlieferungs¬

geschichte gewähren, sondern uns auch neue und bisher unbekannte

Schriften schenken.

1 Über diesen Autor, siehe A. Vööbus: Syrische, Kanonessammlungen:

Ein Beitrag zur Quellenkunde. 1: Westsyrische Originalurkunden. 1, B. Lou¬

vain 1970. (Corpus Scriptorum Christianorum Orientahum [CSCO]. Sub¬

sidia. 38.), S. 344ff.

2 Vgl. A. Vööbus :0w the historical importance of the legacy of Pseudo-

Macarius: New observations about its Syriac provenance. Stockholm 1973.

3 Vgl. W. Stbothmann: Johannes von Apamea. Berlin — New York 1972.

* Auch auf dom Gebiet der monastischen Disziplin. Siehe A. Vööbus :

Syrische Verordnungen für die Novizen und ihre handschriftliche Überlieferung.

In: Oriens Christianus 54 (1970), S. lOöff.

^ In dieser Hinsicht besonders einsichtsvoll ist Bar 'Ebräjäs Ketäbä

d-Itlqön, „das Buch der Ethik". Siehe Origorii Barhebraei Ethicon seu mora¬

lia. Ed. P. Bedjan. Parisiis 1898.

« R. Duval: La littdrature syriaque. Paris 1907, S. 228f.

' A. Baümstabk: Oeschichte der syrischen Literatur. Bonn 1922, S. 225f.

8 J. B. Chabot: Littirature syriaque. Paris 1934, S. 106.

" Über diese systematisch ausgeführten Forschungen, siehe A. Vööbus :

Handschriftliche Überlieferung der Memre-Dichtung des Ja'qöb von Serüg.

1—2. Louvain 1973. (CSCO. Subsidia. 39—40.) Vol. 3 im Druck.

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