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Die Tausend ist bald erreicht

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Zeitung der Lebenshilfe Herford

Ausgabe 1/2007

Die Tausend ist bald erreicht

Die Lebenshilfe Herford bietet Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne geistige Behinderung

Klaus ist geistig behindert. Wenn er morgens sein Wohnheim der Le- benshilfe verlässt, fährt er mit dem Bus in den Füllenbruch-Betrieb. Hier steht er in einem arbeitnehmerähn- lichen Beschäftigungsverhältnis wie weitere 590 Menschen mit geistiger, körperlicher oder psychischer Be- hinderung, die in den Herforder Werkstätten der Lebenshilfe arbei- ten. Sie arbeiten in den Werkstät- ten Füllenbruch-Betrieb, Heidsiek und Industrieservice Radewig in Herford und im Industrieservice Kö- nigstraße in Löhne. Ein kleiner Teil arbeitet in einer Außenarbeitsgrup- pe in Herford-Eickum.

Als Partner der heimischen In- dustrie werden in den Herforder Werkstätten Lohnaufträge für Un- ternehmen aus unterschiedlichen Branchen ausgeführt. Nimmt die In- dustriemontage den größten Be- reich ein, so werden auch Holz-, Metall- und Gartenarbeiten in nicht unerheblichem Umfang realisiert.

Die Rehabilitation und die Inte- gration behinderter Menschen, die wegen Art oder Schwere der Behin- derung nicht oder noch nicht wie- der auf dem allgemeinen Arbeits- markt tätig sein können, ist der ge- sellschaftliche Auftrag der Herfor- der Werkstätten gGmbH.

Darüber hinaus betreiben die Herforder Werkstätten mit der Me-

tallservice Vlotho gGmbH einen In- tegrationsbetrieb, in dem behinder- te und nicht behinderte Menschen arbeiten. An dem Integrationsbe- trieb Catering & mehr, der unter an- derem das Mittagessen für die Werkstätten liefert, sind die Herfor- der Werkstätten zu 50 % beteiligt.

169 Menschen mit geistiger Be- hinderung wohnen wie Klaus in den fünf Wohnheimen und sechs Außenwohngruppen der Lebenshil- fe Wohnen gGmbH Herford und der Lebenshilfe Finkenbusch gGmbH in Herford, Hiddenhausen und Bad Salzuflen. Mehr als 30 Menschen

werden ambulant in ihren eigenen Wohnungen unterstützt.

Die Abteilungen Frühförderung, Familienunterstützender Dienst, Freizeit und Bildung und Sport, die Beratungsstelle in der Herforder In- nenstadt und der Integrationsfach- dienst, der Schwerbehinderte auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ver- mittelt, runden das Angebot der Le- benshilfe ab.

Klaus lebt in einem Wohnheim und arbeitet in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) der Lebenshilfe. An beiden Orten er- hält er die Begleitung, die er benötigt, um sein Leben zu gestal- ten. Er sowie alle anderen hier be- treuten Menschen erhält Assistenz durch 347 Mitarbeiter aus unter- schiedlichen Berufsgruppen, die zur- zeit im Angestelltenverhältnis für die Lebenshilfe Kreisvereinigung Herford und ihre Gesellschaften tätig sind – vom Handwerker bis zum Heilerziehungspfleger, von der Ver- waltungsfachkraft bis zum Pädago- gen, von der Hauswirtschaftskraft bis zum Ingenieur. Zusätzlich sind 16 Zivildienstleistende für Menschen mit Behinderung im Einsatz.

Insgesamt bietet die Lebenshilfe zurzeit Arbeit und Beschäftigung für 938 Menschen.

Deren Zahl nimmt ständig zu. Die 1000 ist bald erreicht.

Verdrängen – Verschieben – Vergessen?

Lebensunwert – zerstörte Leben: Ausstellung in der Gedenkstätte Zellentrakt verlängert

Lebensunwert – zerstörte Leben ist der Titel einer Ausstellung des Bundes der Euthanasie-Geschä- digten, die in der Gedenkstätte Zellentrakt im Rathaus Herford s t a t t f i n -

det.

Die Aus- s t e l l u n g hat das K u r a t o r i -

um Erinnern, Forschen und Gedenken um Mate- rialien und Fallschilde- rungen aus dem Raum Herford er- gänzt. Die Opfer, aber auch die Täter und sons- tigen Beteilig- ten werden erst- mals in einer Ausstellung in Herford benannt.

Trotz der histori- schen Erfahrungen sind der Umgang mit geistig oder körperlich be-

hinderten Menschen, Euthanasie und Sterbehilfe heute wieder aktu- elle Themen in der Öffentlichkeit.

Diese Diskussion wird auch in den Begleitveranstaltungen zu dieser Ausstellung geführt.

In einem ö k u m e n i - schen Got- tesdienst in der Kirche St. Johannis stand das Thema „le- bensunwert – lebens- wert“ im Mittel- punkt. Pfarrer Dr. Olaf Rein- muth hielt eine sehr beein- druckende, be- wegende Pre- digt. (Der Pre- digttext liegt der Lebenshilfe Herford vor und wird Interessierten gerne zur Verfügung gestellt.)

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Gymnasiums zeigten ein- drucksvoll in einer szenischen Ge- staltung die menschenverachtende Befragungssituation der NS-Voll- strecker der Erbgesundheitsgeset- ze und deren Opfer.

Die geistig behinderten Musiker der Füllenbruch-Combo der Le-

Pfarrer Reinmuth und Rasch im Kreise des Veeh-Harfen-Ensembles.

benshilfe bereichern die Veran- staltungen mit ihrer Musik und ließen fühlen, dass jedem Men- schen eine Würde zukommt, ob hilfsbedürftig oder selbstständig.

Einfach so, weil die Menschen mit Behinderung dazu gehören und ein großer Teil der Gesell- schaft sind.

Impressum

Herausgeber: Lebenshilfe Herford, Ackerstraße 31, 32051 Herford Redaktion: Anke Vogel, vogel@lebenshilfe-herford.de Telefon: 05221 / 9153-175 Presserechtlich verantwortlich:

Volker Oberschachtsiek, Geschäftsführer Auflage: 10 000 Exemplare

Beraten – Begegnen – Informieren

Martina Große Halbuer leitet die Beratungsstelle

Die Beratungsstelle der Lebenshil- fe Herford hat ein neues Gesicht: Die Diplom-Pädagogin informiert über die Angebote der Lebenshilfe, hilft bei Anträgen und unterstützt Men- schen mit Behinderungen und deren Angehörige bei großen Lebenskrisen und kleinen Alltagsproblemen. Inter- essierte, die sich über die Arbeit der Lebenshilfe informieren möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.

Martina Große Halbuer arbeitet seit vielen Jahren in der Behinder- tenhilfe: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und möchte die Be- ratungsstelle als festen Treffpunkt für behinderte und nicht behinderte Menschen im Stadtleben Herfords etablieren. Nur wenn wir Menschen mit Behinderungen und ihre An- gehörigen mit aller Kraft unterstüt- zen und ihnen eine Stimme geben, kann Integration gelingen.“

Öffnungszeiten der Beratungs- stelle Lebenshilfe e. V. in der Triben- straße 12 in 32052 Herford: mon- tags, dienstags, freitags von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr und nach Ver- einbarung. Tel.: 05221/ 28 17 35, E-Mail: beratungsstelle@lebenshilfe- herford.de

Mehr als nur Arbeit: Menschen mit Behinderung erledigen Aufträge für die heimische Wirtschaft. Insgesamt bietet die Lebenshilfe Arbeit für 938 Menschen.

Themen

NRW

Landtagspräsidentin Regina van Dinther unterstützt wie viele pro- minente Botschafter die Lebenshil- fe NRW. Engagement zahlt sich aus.

Seite 2 Rom

Einmal den Papst live sehen, zum Anfassen nah dran sein. 52 Men- schen mit und ohne Behinde- rung reisten nach

Rom zur Audienz bei Papst Bene-

dikt XVI.

Reportage finden Sie auf Seite 3

NRW

Engagement zahlt sich aus – werden Sie Partner der Lebens-

hilfe. Seite 4

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