ALTUN-QIR, DER BEGRIFF DES TOTENLANDES, BEI DEN TÜRKEN
DES VI.-VIII. JAHRHUNDERTS*
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j von E. Esin, Istanbul
I Frühere Forscher hatten schon bemerkt, daß Begriffe, verwandt mit Legenden
I des taoistischen himmlischen Berges, der zugleich, wie im Falle des T'ai-shan, als
I Totenland gesehen wurde, auch bei den innerasiatischen Nomaden verbreitet waren.
« Man hatte in dieser Hinsicht die Ikonographie der im Qarghaliq gefundenen Krone
I und die Sage des Roten Totenberges der „Wu-huan" erwähnt. Die „Wu-huan" hat
f Clauson als Türkische Oghuzen identifiziert.
i Neue Auslegungen der kök-türkischen Inschriften und die Entzifferung einer
1 Khutuq-ula-Inschrift erlauben jetzt anzunehmen, daß einige türkische Stämme
i auch solche Begriffe hatten, die mit den Namen ,Ahun-qir" (Goldenes Land oder
I Berg) und „Altun suüa yi?" ausgedrückt wurden.
I In diesem Referat wird versucht, die Ikonographie der Kunstwerke, die in türki-
i schen Gräbern der VI.—VIII. Jahrhunderte gefunden wurden, auf Grund dieser
I Meinungen zu interpretieren.
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• Der vollständige Text erscheint entweder im Journal of Türkisch Studies (Harvard) oder im Intemational Journy of Turkish Studies (Wisconsin).
xx. Deutscher Orientalistentag 1977 in Erlangen
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SINGULAR UND PLURAL IM TÜRKEITÜRKISCHEN
von Manfred Götz, Köln
1. VORBEMERKUNG
Singular und Plural sind grammatische Kategorien. Meine Frage lautet daher:
Welche Funktion haben der Singular und der Plural hn Türkeitürkischen? Ich will
versuchen, in Form dieses zusammenfassenden Berichtes über meinen Vortrag auf
dem XX. Deutschen Orientalistentag in Erlangen hierauf eine Antwort zu geben.
Das Methodologische und die Einzelergebnisse meiner Untersuchungen sollen in
einem später erscheinenden Aufsatz anhand eines repräsentativen Belegmaterials dargestellt werden.
2. DER SINGULAR
2.1 Definition und Distribution
Der Singular ist mit Ausnahme der Personalpronomina und Possessivsuffixe, die
besonders singularische und pluralische Einzelmorpheme aufweisen, die Form des
Nomens ohne das Pluralsuffix -ler-j-lar-. Diese Definition gilt ebenfalls für die mit
■ler-l-lar- kombinierbaren Verbformen. Für die Distribution der Kategorie Singular auf der syntaktischen Ebene des Türkeitürkischen beschränke ich mich zweckmäßi¬
gerweise auf die Substantive. Substantive im Singular kommen vor in den Positio¬
nen Subjekt, Objekt, Adverbiale, ModifUcator und Prädikativ (S, O, A, M, P).
Beispiele:
OSlum bütün glin kitap okuyor „Mein Sohn liest den ganzen Tag" (S, A, M). Oilum bü¬
tün gün bu kitabi okuyor „Mein Sohn liest den ganzen Tag dieses Buch (S, A, O im i hali). Türküm „Ich bin Türke (P).
Im Verhältnis zum Plural steht der Singular im Türkeitürkischen in kontrastiver
Distribution mit Ausnahme der Position (M), wo der Plural nicht vorkommt (kom¬
plementäre Distribution).
2.2 Die Einzelbedeutungen des Singulars
Ein Substantiv hn Singular ist aufgrund seines Kontextes und/oder seiner Sprech¬
situation entweder 1) Gattungsbegriff oder 2) Individualbegriff.
Beispiele:
Tersanede gemi yapihr ve tamir edilir „Auf einer/der Werft/auf Werften werden Schiffe gebaut und repariert".
,Tenane' und .gemi' sind in diesem Kontext Gattungsbegriffe.
Gemi bu tersanede yapilmi^ ve tamir edilmi^tir „Das (genannte) Schiff wurde auf dieser Werft gebaut und repariert".
XX. Deutscher OrientaMstentag 1977 in Erlangen
