Validierung eines einzeitigen Messverfahrens zur Bestimmung des Maximalen Laktat Steady States
beim Schwimmen
Christian Bächle, Gernot Hering
Einleitung
Eine effektive Trainings- und Wettkampf- steuerung setzt präzise Angaben zur Be- lastungsdosierung voraus. Leistungstests zur Erfassung der aeroben Ausdauer sollten daher exakt und reproduzierbar Auskunft über die Leistungsfähigkeit eines Athleten geben. Nur so können Anpassungsprozesse optimiert werden, die sich ihn besseren Wettkampf- leistungen zeigen.
In diesem Zusammenhang hat sich die Bestimmung des Maximalen Laktatgleich- gewichts (Maxlass) bewährt (Heck et al. 1985;
Hering et al. 2001, 2003,2007).
Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Validierung eines einzeitigen Verfahrens zur Bestimmung des Maxlass beim Schwimmen (ILS-Test) durch einen zweiten Dauerversuch an der vorher bestimmten Schwimmge- schwindigkeit.
(Wörrlein Hering, 2011)
Ergebnisse
Im ILS- Test konnte für jeden Probanden das Maxlass bestimmt werden. Die Abweichungen der Leistung im Dauertest waren äußerst gering. Sie betrug im Mittel aller Probanden bei Maxlass im Test- zu Testvergleich 0,005m/s (range: -0,010 - 0,025 m/s).
Diskussion
Die geringe Abweichung der Leistung im Test- zu Testvergleich verbunden mit der Schwellenbe- stätigung im Dauertest belegen eine sehr hohe Reproduzierbarkeit und Validität des ILS- Tests.
Mit Hilfe der hier vorgestellten Methode kann die aktuelle aerobe Leistungsfähigkeit von Schwim- mern exakt bestimmt werden. Dies bietet die Grundlage für eine ökonomische und sinnvolle Trainingsanpassung.
Der Vorteil dieses Trainingsparadigmas soll in weiteren Studien überprüft werden.
Literatur:
Heck, H., Hess, G. & Mader, A. (1985). Vergleichende Untersuchung zu verschiedenen Laktat Schwellenkonzepten, Heft 1. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, (2), 19-25.
Hering, G., Schmidt, V., Bohlken, K., Egner, S. & Honold, F. (2001). Validität und Reproduzierbarkeit eines neuen Testverfahrens zur Bestimmung des maximalen Laktatgleichgewichts auf dem Laufband. 37. Deutscher Kongress für Sportmedizin und Prävention. Rothenburg a. d. Fulda.
Hering, G., Schmidt, V., Bohlken, K., Egner, S., Honold, F., Banzhaf, S. & Riehle, H. (2003). Ein einzeitiger Test zur Bestimmung des maximalen Laktat-Steady-States (MAXLASS) während Laufband- und Fahrradergometerbelastung. München: Symposium der DVS-Sektion Trainingswissenschaft.
Wörrlein, M. (2011). Funktionsbeschreibung und Vermarktungspotential eines neuen Trainingsverfahrens für Schwimmer. Unveröffentlichte (Bachelor-) Arbeit, Fachhochschule Ingolstadt, in Zusammenarbeit mit Thumm, P., Universität Konstanz.
Methode
12 geübte Triathleten und Schwimmer im Alter von 19-31 Jahren führten zwei Leistungstests durch. Innerhalb von wenigen Tagen wurde zunächst das Maxlass mittels des ILS- Tests (Hering, G. et al. 2001a) für jeden Schwimmer ermittelt. Im anschließenden Dauertest schwammen die Probanden bei der zuvor be- stimmten Maxlass-Geschwindigkeit. Diese wurde durch ein computergesteuertes Lichtband am Beckengrund vorgegeben.
Vergleich v_ILS / v_WK
0,930 1,255 1,200 1,415 1,085 1,140 1,170 0,990 1,085 1,325 0,945 1,120
0,930 1,250 1,200 1,410 1,080 1,140 1,170 0,990 1,080 1,300 0,950 1,130
0,500 0,700 0,900 1,100 1,300 1,500
AKr CSt DHi FVi PTh RBe SSc BGr DBu JWa PVo SMa Proband
v [m/S]
v_ILS [m/s] v_WK [m/s]
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