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Alle wollen in Frieden leben

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Academic year: 2022

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Nr. 2 (64) Allenstein – Olsztyn 24.02.2009

Haus Kopernikus – Infos:

Die Geschäftsstelle ist geöffnet:

Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr.

Mittwoch von 13 bis 16 Uhr. Zimmer 106 Renata Barczewska,

E–Mail: rbarczewska@agdm.pl Die Vorsitzende Krystyna Płocharska, E–Mail: kplocharska@agdm.pl

Das Zentrum für wirtschaftliche Informati- on ist geöffnet:

Montag–Freitag von 9 bis 13 Uhr.

Zimmer 209,

E–Mail: jszymanowska@agdm.pl Die Bibliothek ist geöffnet:

Montag von 11 bis 12 Uhr, Mittwoch von 15 bis 16 Uhr.

Information im Büro www.agdm.pl.

Tel./Fax 0048 89 523 69 90

Konsularsprechtag

Das Deutsche Generalkonsulat

lädt zum

am 21. April 2009

im Haus Kopernikus, ul. Partyzantów 3 in Olsztyn ein.

Die Mitarbeiter des Generalkonsulates stehen Ihnen

am 21. April zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr

für eine persönliche Beratung im konsula- rischen Bereich zur Verfügung.

Bitte informieren Sie sich, wenn Ihnen in Danzig ausgestellter Pass

Tel. 058 340 65 12

bzw. Staatsangehörigkeitsausweis Tel. 058 340 65 13

in Olsztyn ausgehändigt werden soll.

Alle wollen in Frieden leben

Das war der Leitfaden der Gedenkfeier zum 64. Jahrestag der Versenkung der Schiffe: „Wilhelm Gustloff“, „Steuben“ und „Goya“. Die Feierlichkeiten fanden am 30. Januar in Gdingen statt.

Seit elf Jahren wird in Gdingen der größten Schiffskatastrophe der Welt ge- dacht. Im eiskalten Wasser starben zum Ende des Krieges 9400 Menschen, darun- ter ca. 5000 Kinder - so viele Menschenle- ben kostete allein die Tragödie der „Wil- helm Gustloff“.

Diese Veranstaltung wird jährlich durch den Bund der Deutschen Bevölke- rung in Gdingen unter Leitung von Bene- dikt Reschke ausgetragen.

Die Gedächtnisfeier fing mit einem Gottesdienst in der Seemannskirche des heiligen Petrus in Gdingen an. Zu Beginn gaben die Chöre „Vaterhaus“ aus Allenstein und „Stella Maris“ aus Gdingen kleine Konzerte. Die Kirche war voll, es fehlte an Sitzplätzen.

Im Anschluss an den Gedächtnisgottesdienst fuhren die beteiligten zur Uferpro- menade, wo Blumen, Kränze und Lichter an der Ufermauer niedergelegt wurden. Die eindrucksvolle Trauerrede in Deutsch und Polnisch hielt der Generalkonsul Joachim Bleicker. Er sprach über die Schädlichkeit des Krieges, über die Schuldgefühle, die mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden sind. Er betonte, dass Kinder die schlimmsten Erlebnisse ertragen mussten.

Kurze Ansprache hielten Heinrich Kroll - Vorsitzender des VDG in Oppeln und August Graf von Keyserlingk aus München - Vorsitzender der „Ost- und Westpreußen Stiftung in Bayern“.

Aus dem Bericht von Bernard Reschke Red.

Fot. Das Gebet am Seeufer

Fot. Chor Vaterhaus singt an der Uferpromenade

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Deutsche Kinowoche 15.03. - 20.03.2009

15. März, Sonntag

20.00 Uhr, Kulturklub in Mohrungen (ul. Mickiewicza 19), Eintritt: 6 Zl. Film: Meer is nich 16. März, Montag

20:00 Uhr, Kino Awangarda, Eintritt 6 Zl.

Feierliche Eröffnung unter Anwesenheit u.a. eines Vertreters der Stadt Olsztyn

Kurzfilm: Teleportation Hauptfilm: Novemberkind 17. März, Dienstag

18:00 Uhr, MOK (Städtisches Kulturzentrum), Naujack-Haus, Eintritt frei.

Im Gespräch: Michael Schmid-Ospach, Schirmherr der Deutschen Kinowoche

20:00 Uhr, Kino Awangarda, Eintritt 6 Zl.

Kurzfilm: Die vergessene Brigade Hauptfilm: Lenin kam nur bis Lüdenscheid

18. März, Mittwoch

20:00 Uhr, Kino Awangarda, Eintritt 6 Zl.

Kurzfilm: Die neue Zeit Hauptfilm: Der geteilte Himmel 19. März, Donnerstag

20:00 Uhr, Kino Awangarda, Eintritt 6 Zl.

Kurzfilm: Sag mir, wo Du stehst Hauptfilm: Meer is nich 20. März, Freitag

20:00 Uhr, Kino Awangarda, Eintritt 6 Zl.

Kurzfilm: Einheitsmelodie Hauptfilm: Der rote Kakadu 22:30 Uhr, Klub Środowisk Twórczych (Klub der Schaffenden), Eintritt frei.

Ende der Party! – Konzert und Party nach dem Filmfestival Kontakt

Verband der Deutschen Gesellschaften im ehemaligen Ostpreußen Silvia Kribus (ifa)

ul. Partyzantów 3 10-522 Olsztyn tel: 089/523 56 80 kribus@ifa.de

http://www.vdgeo.vdg.pl Stiftung Borussia Jeannine Nowak

ul. Mikołaja Kopernika 10 10-513 Olsztyn

Tel: 089/523 72 93

Jeannine.Nowak.Borussia@home.pl http://www.borussia.pl

Eintrittskartenreservierung Kino Awangarda

Stare Miasto 23 10-026 Olsztyn tel. 089/527 28 27 Eintritt: 6 Zl.

Abo für 5 Filme: 20 Zl.

DIESJÄHRIGE FILME

Novemberkind (2008, Regie: Christian Schwochow)

Die 25-jährige Inga lebt im mecklenburgischen Dorf ihrer Großeltern, bei denen sie auch aufgewachsen ist. Denn als sie ein halbes Jahr alt

war, ist ihre Mutter Anna in der Ostsee ertrunken. Da es ein Grab gibt, zweifelt Inga nicht an dieser Geschichte. An einem kalten Novembertag taucht Robert im Dorf auf:

Der Professor vom Bodensee scheint nicht zufällig in den Norden ge- kommen zu sein. Von ihm erfährt Inga, dass ihre Mutter in den Westen flüchtet ist. Gemeinsam machen sich die beiden auf Spurensuche durch ein blau-graues November-Deutschland. Leben Ingas Eltern noch? Wa- rum haben sie sich nicht bei ihr gemeldet? Im Verlauf ihrer Suche kommt Inga der DDR-Vergangenheit ihrer Familie auf die Spur. Doch auch Robert hat ein Geheimnis...

Meer is nich (2007, Regie: Hagen Keller)

Schulabschluss und was dann? Es ist der letzte Sommer ihrer Schulzeit, und Lena feiert mit ihren Freundinnen Partys und Konzerte. In Prüfun- gen geht sie unvorbereitet oder verschläft sie ganz. Der Sinn des Le- bens?

Den können ihr Eltern, Lehrer und Berufsberater nicht vermitteln. Ge- gen sie lehnt sie sich auf.

Das anfängliche Durcheinander des Selbstfindungsprozesses lässt nicht unbedingt vermuten, dass Lena schließlich den Schulabschluss schafft, sich verliebt und mit ihren Eltern versöhnt; der Film zeigt aber, dass ein Happy End nicht kitschig sein muss.

Lenin kam nur bis Lüdenscheid (2008, Regie: André Schäfer) Der deutsche Philosoph und Drehbuchautor Richard David Precht schil- dert humorvoll und retrospektiv seine Kindheit in der westdeutschen Provinz Solingen.

Seine politisch linksorientierten Eltern repräsentieren die Einstellungen der 68er Generation der BRD: antiautoritäre Erziehung, Adoptivkinder aus Vietnam und Sympathie für den Sozialismus, der allerdings nur das 25 Kilometer entfernt liegende Lüdenscheid erreicht. Der Dokumentar- film erzähltder Perspektive eines Kindes von den Entwicklungen in der BRD zwischen 1964 und 1989: vom Feminismus, dem deutschen Ter- rorismus der Roten Armee Fraktion, der Friedensbewegung der 80er, bis zum Fall der Mauer 1989. Obwohl der Film autobiografisch die Famili- engeschichte Prechts dokumentiert, gibt er ein lebendiges Bild der deut- schen Zeitgeschichte der 70er und 80er Jahre wieder. Die Sichtweise der Linken auf die DDR wird dargestellt und mit dem Mauerfall stellt sich heraus, dass viele westdeutsche Vorstellungen vom Sozialismus nicht stimmten.

Der Rote Kakadu (2006, Regie: Dominik Graf)

Siggi kommt im Frühjahr 1961 nach Dresden, um Bühnenbild zu stu- dieren, und findet einen Job an der Staatsoper. Bald lernt er die Hob- by-Poetin Luise und ihren Ehemann Wolle kennen, einen politischen Querkopf.

Sie werden Freunde und verbringen die Abende im „Roten“. Der mehr- fach preisgekrönte Regisseur Dominik Graf erzählt eine von Politik zerstörte Liebesgeschichte. Es gelingt ihm, mit viel Gespür für diese Epoche das Bild einer Generation zwischen den Stühlen zu skizzieren.

Der geteilte Himmel (1964, Regie: Konrad Wolf)

„Der geteilte Himmel” ist ein Film von Konrad Wolf aus dem Jahre 1964 und stützt sich auf den gleichnamigen Roman von Christa Wolf.

Es handelt sich um eine Liebesgeschichte, die im Rahmen der deutsch- deutschen Teilung spielt.

Rita und Manfred sind ein verliebtes Paar und leben zusammen bei Manfreds Eltern in Halle. Manfred ist Chemiker, Rita arbeitet zuerst in einer Waggonfabrik, nimmt dann ein Studium zur Lehrerin auf. Ihre Liebe wird erst durch unterschiedliche Positionen zur politischen Situa- tion in Deutschland auf die Probe gestellt. Manfred zweifelt an der DDR und scheut das kollektive System, da er beruflich weiterkommen möch- te. Rita hingegen ist bereit, dem Sozialismus zu dienen. Manfred flieht nach West-Berlin und lässt seine Liebe zurück. Rita folgt ihm zwar, hält es im „kalten“ Westen jedoch nicht lange aus.

Der Film zählt zu den wichtigsten Auseinandersetzungen mit der inner- deutschen Teilung.

KINOWOCHE 2009

Fot. Meer is nich

Fot. Der geteilte Himmel

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Neuigkeiten aus Stadt und Region

Ungelöste Streitfrage Kopernikus in ermländischer Version?

Rückkehr in die alte Heimat

Ich musste - wie viele Hunderttausende meiner Landsleute - die Heimat 1945 ver- lassen. Geboren wurde ich in Allenstein, aber leider habe ich keine Erinnerungen an die Stadt, da ich damals noch zu klein war.

Ich selbst kam damals mit einem Transport vom Säuglingsheim Villa Herme- nau mit verwundeten Soldaten in ein Heim nach Mitteldeutschland (Grimma/Sachsen).

Meine Kindheit verbrachte ich bei Pflegeeltern. Durch späte- re Nachforschungen des DRK, habe ich erfahren, dass Mutter und Großvater in Buchwalde gestorben sind: meine Mutter an Typhus, mein Opa wurde von den Russen erschossen. Es hat mich in den 70-er Jahren schon immer in meine Heimatstadt gezogen.

Ich bereiste Allenstein oftmals als Tourist, um persönliche Nachforschungen anzustellen. Irgendwie fühle ich mich mit dieser Stadt verbunden. Ich war sehr oft im Ausland tätig, aber Allenstein lies mich nicht los. Im Jahr 2008 wollte ich nun für immer in meine Heimatstadt Allenstein ziehen. Ich setzte mei- nen Wunsch in die Tat um.

Was ich bis dahin alles erlebt habe, könnte ich noch nach- träglich schildern.

Johannes Kraski Regelmäßig wiederholen sich

Forderungen nach Vermögens- rückgaben seitens jener Familien, die vor Jahren nach Deutschland ausgewandert sind. Ehemalige Besitzer haben auf die polnische Staatsangehörigkeit verzichtet und gleichzeitig - laut polnischem Recht -, alle Rechte auf verlasse- nes Vermögen verloren. Nun for-

dern aber ihre Kinder bzw. Enkelkinder die Rückgabe des Ver- mögens. Polnische Behörden tragen Schuld daran, dass in den 70er Jahren keine neuen Grundbücher eingerichtet worden sind und heutige Besitzer, nichts zu sagen haben. Sie verlieren ihre Bauernhöfe und Häuser.

So war es im Fall von Agnes Trawny, die 1997 nach Deutschland ausgewandert ist, aber zuvor in Narthen, Krs. Or- telsburg gewohnt hat. Laut Gerichtsurteil müssen zwei Familien ihr Haus verlassen und Grundstücke zurückgeben.

Der neueste Fall ist die Familie Kobus aus Groß Seedorf bei Neidenburg. Ein Onkel ist vor Jahren ausgewandert. Seinen Nachlass verlangen nun seine Erben. So lange deutsche und pol- nische Gerichte dieses Problem nicht geregelt haben, wird es den deutsch-polnischen Beziehungen schaden.

R. Reich

Wanderungen unter dem Himmel

Sehr beliebt sind im Planetarium u.a. Wanderungen unter dem Winterhim- mel. Im astronomischen Observatorium sind durch ein Teleskop zahlreiche Ster-

ne, Planeten und den Mond beobachten. Die Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr und sind bei Jugendlichen und Älteren sehr beliebt.

Szar.

Fähige Polen können’s?

Der Erfindergeist der Polen kennt keine Grenzen. Es gab doch vor kurzem eine Losung in Deutschland: Fahr nach Polen, dein Auto wartet dort schon auf dich. Ähnlich rechtswidriges Ver- halten bot auch ein Ehepaar aus Mragowo: Über ein Kabel schloss die Familie ihr Anwesen an einen Fotoradar/

Blitzer an. Dies merkte das Stadtamt, als es nach einem Jahr über 5000 Zloty für Strom bezahlen musste.

Das erfinderische Ehepaar wurde bestraft und muss die Kosten erstatten.

Szar.

Fot. Agnes Trawny www.money.pl

Der Allensteiner Landrat begann eine Werbekampagne für Kopernikus als Bürger vom Ermland. Als Kopernikus-Stadt wird vor allem Thorn

anerkannt, denn dort wurde der berühmte Astronom geboren. Im Ermland verbrachte Kopernikus aber über 40 Jahre, hier sind seine bedeutendsten Werke entstanden. Als Verwalter des Domka- pitels errichtete er in der Allensteiner Burg eine astronomische Tafel, die angeblich auf uns zugekommen ist. Über 30 Dörfer im

Kreis Allenstein verdanken ihm ihr Entstehen. Seine Verdienste für dieses Land sind also enorm.

r.r Fot. Neues Image des ermländischen Kopernikus

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Valentinstag

(am 14. Februar) gilt in einigen Ländern als Tag der Liebenden. Der Name des Tages wird heute zumeist auf die Legende des Bischofs Valentin von Terni zurückgeführt. Der religiöse, in der kirchlichen Liturgie wurzelnde Ursprung des Feiertages besteht darin, dass am 14. Februar in manchen Kirchen die Ankunft Jesu als himmlischer Bräutigam zur Himmlischen Hochzeit gefeiert wurde.

An Popularität gewann der Valentinstag durch den Handel mit Blumen, besonders jedoch durch die umfangreiche Werbung der Floristen. Der Tag wird mit traditionellem Brauch vermischt, ähnlich dem in den 1990er Jahren populär gewordenen und über die USA aus Irland importierten Halloween.

Brauchtum

Die Popularität des Datums im angelsächsischen Bereich beruht auf einem Gedicht des englischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer, „Parlament der Vögel“ (Parlement of Foul(e/y)s), das 1383 vermutlich aus An- lass einer Valentinsfeier am Hof Königs Ri- chard II. fertig gestellt und erstmals öffent- lich vorgetragen wurde. In dem Gedicht von Chaucer wird dargestellt, wie sich die Vögel zu eben diesem Feiertag um die Göttin Natur versammeln, damit ein jeder einen Partner finde.

Seit dem 15. Jahrhundert werden in England Valentinspaa- re gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken.

Die Verbindung mit Blumengeschenken könnte auf die Gattin des Dichters Samuel Pepys zurückgehen, die 1667 mit einem Blumenstrauß auf Pepys’ Liebesbrief reagierte. Von da an wurde die Verbindung von Brief und Blumen in der noblen britischen Gesellschaft nachgeahmt.

Englische Auswanderer nahmen den Valentinsbrauch mit in die „Neue Welt“, die USA – und so kam durch US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg dieser Brauch nach Deutschland; 1950 veranstaltete man in Nürnberg den ersten „Valentinsball“; der Valentinstag wurde offiziell eingeführt. Allgemein bekannt wur- de er durch die dann verstärkt einsetzende Werbung der Floristen und der Süßwarenindustrie.

Es gibt inzwischen unter anderem Va- lentinskonfekt, Valentinskarten und Parfums, doch die wichtigsten Geschenkartikel am Va- lentinstag sind nach wie vor Blumen. Während das Jahr über hauptsächlich Frauen Blumen kaufen, sind es am Valentinstag überwiegend

Männer. Die Preise vor allem für rote Rosen steigen zu diesem Anlass stark an.

In Japan beschenken am 14. Frauen ihre Ehemänner, männ- liche Kollegen, Chefs usw. mit Schokolade. Dafür dürfen sie dann einen Monat später am White Day weiße Schokolade als Gegengeschenk erwarten. Mittlerweile erfreut sich dieser Tag auch in der Volksrepublik China bei jungen, am westlichen Le- bensstil ausgerichteten Chinesen zunehmender Beliebtheit. In Brasilien wird der Valentinstag am 12. Juni gefeiert.

Aber auch in Europa haben sich eigene Traditionen her- ausgebildet. In Italien treffen sich die Liebespaare meist an Brü- cken oder auch Gewässern. Dort sind häufig Vorrichtungen an- gebracht, an denen man z.. ein Fahrrad anschließen kann. Diese werden zweckentfremdet, in dem einfach ein Vorhängeschloss angebracht wird. Auf das Schloss schreiben die Liebenden ihre Initiale, manchmal mit Datum, bei großen Schlössern sieht man sogar aufgeklebte Fotos des Paares. Dieses Schloss wird ange-

schlossen, dann werfen die beiden jeder einen Schlüssel ins Was- ser und wünschen sich dabei etwas. Obwohl die Wünsche danach nicht geäußert werden sollen, wünschen sich die Meisten, die ewige Liebe gefunden zu haben. So sammeln sich immer mehr Schlösser zu dicken Klumpen.

In Finnland wird der Valentinstag als

„Freundschaftstag“ gefeiert, an dem man - meist anonym - denen, die man sympa- thisch findet, Karten schickt oder kleine Geschenke übermittelt. Dieser „Freund- schaftstag“ ist gegenüber dem angelsäch-

sischen oder kontinentaleuropäischen „Valentinstag“ deutlich enterotisiert.

In westslawischen und sorbischen Gebieten Ostdeutschlands fällt in die Zeit um den Valentinstag das Fest der so genannten Vogelhochzeit. Dazu gehört das Volkslied „Die Vogelhochzeit“

(„Ein Vogel wollte Hochzeit halten…“) Legende

Die Tradition des Valentinstags wird heute zumeist auf die Legende von Bischof Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb. Mehrere Orte in Deutschland behaup- ten, die Gebeine als Reliquien zu verwahren, wie zum Beispiel die bayerische Stadt Krumbach, Landkreis Günzburg. Auch in der Kirche Santa Maria in Cosmedin in Rom werden die angeblichen Reliquien ausgestellt.

Valentin war im dritten Jahrhundert nach Christus der Bi- schof der italienischen Stadt Terni (damals Interamna). Er hatte laut dieser Legende einige Verliebte christlich getraut, darunter Soldaten, die nach damaligem kaiserlichen Befehl unverheira- tet bleiben mussten. Zudem hat er der Legende nach den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, haben der Überlieferung nach unter einem guten Stern gestanden. Auf Befehl des Kaisers Claudius II. wurde er am 15.269 wegen seines christlichen Glau- bens enthauptet.

Eine Legende bezieht den Todestag Valentins auf das römi- sche Fest Lupercalia, das auf den 15.Februar fiel. Es war der Fei- ertag der röm. Göttin Juno (gr.: Hera), der Frau des Jupiter (gr.:

Zeus) und Schutzpatronin der Ehe. Junge Mädchen gingen an die- sem hohen Festtag in den Juno-Tempel, um sich ein Liebesorakel für die richtige Partnerwahl zu holen.

Junge Männer aus dem einfachen Volk zogen an diesem Tag Lose, auf denen die Namen der noch ledigen Frauen standen. Die so gelosten Pärchen gingen miteinander aus und manche sollen sich so ineinander verliebt haben. Dieser Volksbrauch galt vielen römischen Aristokraten als unmoralisch. Ehemänner schenkten ihren Frauen an diesem Tag Blumen. So kam es, dass sich dieses ältere römische Brauchtum mit der Geschichte des christlichen Märtyrers mischte und in die spätere Gesellschaft einsickerte.

Die Legende um den Bischof von Terni unterscheidet sich vom späteren Valentin von Rätien (Graubünden). Dieser hat keine Liebenden zusammengebracht, sondern er gilt als Schutzpatron gegen die „fallenden Krankheiten“ wie Epilepsie und Ohnmacht.

Aus wikipedia recherchierte j.sz.

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Du mein Berlin

„Du mein Berlin, du Perle an der Spree, wer dich erst kennt, der sagt dir nicht adieu” - sang Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Liane Augustin. Ihre Interpretation des Vorkriegschlagers „Das ist Berlin”, bekannt vor allem Dank der un- vergesslichen Marlene Dietrich, leistete mir anhaltende Gesellschaft während meiner Septembervorbereitungen zur Reise ins letzte Studienjahr nach Berlin.

Das war nicht meine erste, so lange Reise nach Westen, aber auf- regend vor allem deshalb, weil ich in Berlin fast immer nur auf der Durchreise war, was meine Entde- ckernatur außerordentlich reizte.

Noch neulich war sein Zentrum eine einzige große Baustelle, deren größter Erfolg der Zentralbahnhof ist - der erste Bahnhof, wovon man nicht nur gern abfährt, aber wo man auch gern zurückkehrt und mit Vergnügen darin wartet. Gleich daneben befindet sich der majestätische Sitz des Bundestages, die seit vielen Jahren anerkannte Krönung der Berliner Baukunst, harmonisch, Alt und Neu verbindend.

Nicht nur in der Baukunst! Einerseits laden zahlreiche Muse- en ein, andererseits locken große Mengen an Plakaten, die im- mer wieder neue Kulturereignisse anpreisen, worunter Aus- stellungen und Konzerte die erste Geige spielen. Schon einige Jahre zuvor fällte ich meine Entscheidung, dass ich nach Berlin ziehen werde, um dort so viel Zeit zu verbringen, wie es nur möglich sein wird. Mein Traum ist in Erfüllung gegangen! Ich habe mir ernsthaft vorgenommen, mich selbst weiter zu entwickeln, indem ich jede Woche zumindest ein Museum besuchen werde, am gebührenfreien Tag, (was für einen Studenten ziemlich wichtig ist), aber wahrscheinlich lerne ich während meines Aufenthalts in der Stadt sowieso nicht alle Bestände kennen.

Wenn wir schon bei den Unterhalts- kosten sind, ist Berlin besonders im Ver- gleich zu Bayern, wo man wegen der hohen Preise auf Stelzen in die Läden gehen muss, ziemlich vorteilhaft. Um ein Leis- tungsstipendium zu unterstützen, kann man gewerblich tätig sein, aber nur zur eigenen Genugtuung. Natürlich ist der west-

liche Teil verhältnismäßig teurer, aber der Lebensstandard ist dafür höher. Ostberlin verführt vor al- lem Bewunderer der industriellen Atmosphäre von Nowa Huta bei Krakau. Man würde sich jedoch irren, wenn man behauptete, es gäbe Grund zu Klagen. Im Ge-

genteil - Pluspunkte entschädigen die wenigen Minuspunkte.

Der größte Pluspunkt ist das Milieu selbst - lauter Erasmus- Stipendiaten -, die sehr schnell das gemeinsame Schicksal verbindet, und die Unterschiede zwischen ihnen verwischen sich.

Nachts lähmt und drückt Berlin durch seine ungeheure Größe. Es verändert sich dann aus dem zauberhaften Garten in eine unruhige Bestie mit Millionen glänzender grell-weißer Augen, die laut brummend das Leben der jungen Hauptstadt begleitet. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt hier der wirk- lich musterhafte öffentliche Transport, der erlaubt die Fahr- gäste zu beobachten, wie die Blutkörperchen im Berliner Bären-Organismus.

Ein anderes Tier, das Studen- ten pflichtgemäß in Berlin auch finden müssen, ist das „Schwarze Ferkel“.

Der aufmerksame Sucher wird in ihm noch Spuren der Modernisten und ihrer Lebensgefährtinnen finden. Wer kein Glück hat, sollte sich vorsorglich um eine Begegnung mit Max Raabe und seinem Palastorchester bemühen, also mit der allgemein geschätzten Ni- veaukultur.

Es hat keinen Zweck nachzudenken – es lohnt sich anzu- kommen. Atschö!

WaB Übersetzung: Gerard Cygan

Valentinstaggeschenke

Blumen trösten nicht über Verletzungen.

Pralinen versüßen nicht die Bitterkeit.

Abendessen entschädigen nicht für Einsamkeit.

Lieder übertönen nicht die Stille.

Düfte lassen graue Tage nicht bunt erscheinen.

Karten ersetzen nicht Gespräche.

Liebe lässt sich nicht an einem Tag erleben.

(Damaris)

***************

Ich habe gerade einen Anruf aus dem Himmel erhalten, -

sie suchen ihr süßestes Engelchen auf Erden - aber keine Angst: ich hab dich nicht verraten!

Zum Schmunzeln

Schluchzt die Verliebte: „Und zum Ab- schied schenkte er mir eine rote Rose und flüsterte mir ins Ohr, dass er zurück käme, sobald die Rose verblüht sei!”

„Oh, wie romantisch!”

„Von wegen, die Rose war aus Plastik!”

***************

Um mit einem Mann glücklich zu werden, muss man ihn sehr gut verstehen und ihn ein bißchen lieben.

Um mit einer Frau glücklich zu werden, muss man sie sehr lie- ben und darf gar nicht erst versuchen, sie zu verstehen.

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Włodzimie rz Hellers Abhandlung über die Königsbergerin - Hannah Arendt (1906-1975)

Große Menschen lernt man nicht so schnell kennen, nicht einmal in ihren Umrissen, sondern sie verändern sich wie die Berge am Horizont, wenn wir unseres Weges ziehen.

Aus: „Denken mit Henry David Thoreau. Von Natur und Zivilisation, Einsamkeit und Freundschaft, Wissenschaft und Politik“, Zürich 2008

Selbst der chinesische Philosoph war dermaßen weise, dass er das Individuum für die Grundlage eines Imperiums hielt

Henry David Thoreau, „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“

Auf dem Umschlag des Essaybandes über Mitteleu- ropa von Ti- mothy Garton Ash, der vor knapp zwan- zig Jahren er- schienen ist, wurde die in einem inoffiziellen Prager Verlag erschienene Landkarte von Mitteleuropa abgebildet. Darauf wurden in tschechischer Sprache die sich zwischen der Ostsee und der Adria, dem Erzgebirge und dem Donaudelta erstreckenden mitteleuropäischen Länder verzeichnet. Die Karte zeigt auch die Namen berühmter Persönlichkeiten (sowie ihre Geburts- orte), ohne die die Kultur im 20. Jahrhundert nicht wegzuden- ken ist. In der nordöstlichen Ecke der Landkarte wurden drei Namen angebracht: in der Nähe von Wilna/Vilnius – Czesław Miłosz (1911-2004), bei Kauen/Kaunas – Emanuel Levinas (1906-1995), und in der Umgebung Königsbergs – Hannah Arendt (in tschechischer Fassung „Arendtova“, 1906-1975).

Im Falle von H. Arendt stimmt jedoch die Tatsache nicht ganz, dass die namhafte Philosophin gerade in der Pregel- Stadt das Licht der Welt, und nicht in Hannover, erblickt hat- te, obwohl es viele Quellen gerade so sehen wollen. Wie zum Beispiel der polnische Herausgeber von Arendts „Thinking“

(„Denken“), der in der biografischen Notiz schreibt, dass sie in Königsberg/Królewiec geboren wurde. Die polnische Wikipedia gibt diesbezüglich überraschend Auskunft, dass Arendt in Linden zur Welt kam. Erst die deutsche Ausgabe der Wikipedia enthüllt endgültig die Frage des richtigen Ge- burtsortes, indem sie informiert, dass Linden heute ein Stadt- teil von Hannover ist. Sollten nun die Beziehungen Arendts zu Königsberg eine erdachte Geschichte darstellen? Kaum, denn sie wurde zwar an der Leine geboren, ist aber am Pregel aufgewachsen. Deshalb nannte Arendt bei jeder Gelegenheit Königsberg ihre „Heimatstadt“, was sie auch in einem 1964 von Günter Gauss durchgeführten Interview bekannte. Über die Königsberger Jahre der Denkerin erfahren wir eine Men- ge aus dem 2005 erschienenen Buch von Jürgen Manthey

„Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik“, das eine reine Fundgrube jeglichen Wissens über die Großen dieser Stadt (u. a. Kant, Herder) darstellt, ohne die die Kulturge- schichte der letzten Jahrhunderte nicht wegzudenken ist.

Manthey schreibt über die Eltern der Philosophin: Die Mutter, Martha Arendt, geborene Cohn, sei aus einer wohl-

habenden jüdischen Familie gekommen, der Vater, Paul Arendt, habe an der Albertina studiert und danach eine Stelle als Elektroingenieur in Hannover angenommen. Mit vierzehn Jahren habe sie angefangen, sich für den Princeps philoso- phorum, d. h. Immanuel Kant zu interessieren. Die Lektüre seiner „Kritik der reinen Vernunft“ habe sie bewogen, sich künftig völlig der Philosophie zu verpflichten. Arendts Be- wunderung für Kant lässt auch mit der Zeit nicht um ein Quäntchen nach. In einem Brief an den von ihr verehrten Karl Jaspers (1883-1969) schrieb sie 1957: „Augenblicklich lese ich mit steigender Begeisterung die >Kritik der Urteils- kraft<. Da ist Kants wirkliche politische Philosophie vergra- ben, nicht in der >Kritik der praktischen Vernunft<. […] Ich liebte das Buch immer am meisten von seinen Kritiken…“

(zitiert nach Manthey).

Der Nachlass einer Wahl-Königsbergerin weckt unauf- hörlich großes Interesse auch bei polnischen Wissenschaft- lern. Die Adam-Mickiewicz-Universität zu Posen/Poznań gab neulich die Habilitationsschrift ihres wissenschaftlichen Mitarbeiters Dr. Włodzimierz Heller „Społeczeństwo obywa- telskie i tożsamość jednostki w filozofii Hannah Arendt“

(„Die Bürgergesellschaft und die Identität des Individuums in Hannah Arndts Philosophie”) heraus. Der Verfasser be- ginnt seine Ausführungen mit der Präzisierung des Begriffs

„Bürgergesellschaft” und kommt zu einer geschichtlichen Darstellung dieser Gesellschaftsform. Dann werden von ihm die Auffassungen namhafter Staatstheoretiker: John Lo- cke (1632-1704), David Hume (1711-1776), Adam Smith (1723-1790), Benjamin Constant (1767-1830), G. W. F. He- gel (1770-1831), Alexis de Toqueville (1805-1859), Antonio Gramsci 1891-1937) und Agnes Heller(1929-) dargestellt.

Weiterhin konzentriert sich Włodzimierz Heller auf die Aus- legung des Gedankenguts von Hannah Arendts in Bezug auf solche Erscheinungen wie: die öffentliche Sphäre, der bür- gerliche Ungehorsam und die Wechselbeziehung zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen. Abschließend bespricht der Autor die Identität des Individuums bei Arendt.

Reichlichen Platz widmet Heller in seiner Abhandlung der so genannten jüdischen Frage bei Arendt. Um das Pro- blem zu erörtern, führt die Philosophin einige Beispiele aus der deutschen Kulturgeschichte an und kommt zu der Fest- stellung, dass die meisten bisherigen Assimilationsversuche jüdischer Mitbürger gescheitert sind. Arendt beruft sich dabei auf so markante Persönlichkeiten wie Rahel Varhnagen von Ense (1771-1833), die den berühmten Berliner Salon leite- te, Heinrich Heine (1797-1856), der im Pariser Exil leben musste und stets mit seinem Heimatland haderte („Denk ich

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Herausgeber: Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit Olsztyńskie Stowarzyszenie Mniejszości Niemieckiej, 10–522 Olsztyn, ul. Partyzantów 3, Tel./fax 089 523 69 90, 089 535 39 31, e–mail: kplocharska@agdm.pl. Bankverbindung: BOŚ S.A. O/Olsztyn Konto: 86 1540 1072 2001 5050 7600 0001 Redaktion: Joanna Szymanowska e–mail: jszymanowska@agdm.pl. Mitarbeit: Grzegorz Supady, Monika Kamińska, Ryszard Reich, Gerard Cygan.

Druck: Studio Poligrafii Komputerowej SQL” s.c., 10–684 Olsztyn, ul. Wańkowicza 24, tel./fax 089 542 87 66, 089 542 03 39, e–mail: studio@sql.com.pl Die Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leserbriefe zu bearbeiten und zu kürzen./Redakcja zastrzega sobie prawo adiustacji i skracania nadesłanych materiałów i listów.

Die Allensteiner Nachrichten werden gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Inneres und Administration Warschau und des Deutschen Generalkonsulats Danzig.

an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf ge- bracht“) oder Franz Kafka (1883-1924), der als Außenseiter in Prag sein kümmerliches Leben fristete. Arendt bezeichnet sie als „bewusste Parias“, die sich durch Ehre, Würde und uneigennützige Intelligenz auszeichneten.

In diesem Zusammenhang fällt mir der bekannte Aus- spruch von Marcel Reich-Ranicki ein, der auf die Frage von Günter Grass, welcher Nationalität er eigentlich sei, ant- wortete: „Ich bin ein halber Pole, ein halber Deutscher und ein ganzer Jude“. Darüber hinaus ist auch die Tatsache zu berücksichtigen, dass der von Arendt so verehrte Immanuel Kant sowohl in seinen Werken, als auch ganz privat, eine an- tisemitische Neigung aufwies. Im Artikel „Nicht immer wa- ren deutsche Philosophen Juden wohl gesinnt. Bücher über judenfeindliche Tendenzen der Aufklärung“ (http://www.

ursulahomann.de), verfolgt die Wissenschaftlerin Ursula Homann die neulich erschienenen Beiträge zu dieser heiklen Angelegenheit. Sie schreibt:

Kant charakterisierte das Judentum als „Nation der Be- trüger“ und sagte Juden „Wuchergeist“ nach. Zudem behaup- tete er, dass sie reicher seien als Angehörige anderer Nati- onen und das Vertrauen missbrauchten, das ihnen der Staat schenkt, „unter dem sie Schutz finden“. Den jüdischen Glau- ben hielt er für Aberglauben. Doch habe Kant […] nicht den geringsten Versuch gemacht, seine Ansichten zu begründen.

Er sei auf dem Niveau des bloßen Klischees geblieben.

Im Nachwort seiner Abhandlung fasst Heller die Idee der Bürgergesellschaft bei Hannah Arendt zusammen. Da- raus möchte ich in meiner Übersetzung einen folgenden Aus- schnitt zitieren, der für die Nachvollziehung einer modernen Staatsauffassung ausschlaggebend zu sein scheint:

Im politischen Bereich heutiger Gesellschaften im Wes- ten Europas machen sich eine Rückkehr und eine erneu- te Auflebung der Bürgergesellschaft deutlich bemerk- bar. Diese Frage ergibt sich nicht nur aus dem jetzigen, regen Interesse an ethnischen Problemen oder der Lage kultureller oder sexueller Minderheiten und vieler ande- rer, sondern auch aus den Konflikten, die infolge eines Zusammenschlusses solcher Bereiche wie: Haushalt, Arbeitsmarkt, sozialer Staat entstanden waren. In den Ländern von Mittelosteuropa, also auch in Polen, hat diese Problematik die Form einer Frage nach Charakter, Kapazität und Grenzen eines öffentlichen Bereichs so- wie der Bürgerschaft im Rahmen eines Rechtsstaates. In ihren konkreten Lösungen zeigt sich diese Tendenz auch im Zutritt zum Bereich öffentlichen Lebens und eines dauerhaften Funktionierens bestimmter gesellschaftli- cher Erscheinungen, wie es zum Beispiel die Auftritte bestimmter Arbeitsgruppen (Bergleute, Krankenschwes- tern etc.) bzw. zahlreiche Kontroversen über die Aner- kennung sexueller Minderheiten darstellen. (Heller, S.

198-199)

Dr. Grzegorz Supady

1. März (1. Fastensonntag): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf – 15 Uhr Heilsberg Katharinenkloster 6. März (Kreuzwegandacht): – 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 8. März (2. Fastensonntag): –15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 13. März (Kreuzwegandacht) – 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 15. März (3. Fastensonntag): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf – 14 Uhr Bischofsburg – 17 Rößel

20. März (Kreuzwegandacht):– 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 22. März (4. Fastensonntag): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf 25. März (Verkündigung des Herrn): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf 27. März (Kreuzwegandacht): – 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 29. März (5. Fastensonntag): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf 3. April (Kreuzwegandacht): – 15 Uhr Allenstein Herz-Jesu-Kirche 5. April (Palmsonntag): – 10 Uhr Allenstein-Jomendorf – 15 Uhr Heilsberg Katharinenkloster

Lieber Herr Lobert

Die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit wünscht

Ihnen zu Ihrem

90. Geburtstag

alles Liebe und Gute sowie weiterhin

gute Gesundheit und Zufriedenheit

Katholische Gottesdienste

im März

(8)

In der Bischofskir- che wollten wir die Eucharistie feiern.

Da dort gerade eine Probe vor einem Konzert stattfand, sollten wir in die Krypta gehen. Die schwüle Luft und die frühere Krank- heit führten dazu, dass zwei unserer Teilnehmerinnen, eine nach der ande- ren plötzlich ohn-

mächtig auf dem Fußboden lagen. Schnell wurde der Rettungsdienst geholt. Ein großes Problem war dabei die Unkenntnis der Sprache, denn in unserer Gruppe sprach nur Frau Joanna italienisch. Zum Glück konnte man sich im Krankenhaus auch auf Englisch verständigen. Nach gründlichen Untersuchungen der Erkrankten konnten wir weiter fahren, denn es war nichts Ernsthaftes, dennoch kostete es uns alle eine Menge Stress. Rosenheim erreichten wir am späten Abend.

j.sz

Wallfahrt der Ermländer nach Italien Teil 8

Abenteuerlicher Heimweg

Bevor wir die Ewige Stadt verlassen haben, standen auf unserer Agenda noch einige Punkte. Wir besuchten noch die wunderschöne Kirche Santa Maria Maggiore. Sie ist eine der vier Patriarchalbasiliken Roms und eine der sieben Pilgerkirchen. Sie befindet sich im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls. Der Sage nach, sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August dem römischen Kaufmann

Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehen werde, wenn der Madonna zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet wer- de, wo am nächs- ten Morgen Schnee liegen werde. Das Ehepaar begab sich darauf hin zu Liberi-

us, welcher denselben Traum hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels weiß von Schnee gefärbt gewesen. Deshalb trägt diese Kirche bis heute auch den Namen Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee). Die Basilika ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms.

Bösartige Erreger

Endlich machten wir uns auf den Rückweg. Unser Problem und die große Sorge bestanden darin, dass wir nur einen Fahrer hatten.

Seit mehreren Tagen herrschte in unserer Pilgergruppe ein Virus.

Die Kranken litten an hohem Fieber und Husten, viele blieben für ein oder zwei Tage im Pil- gerhaus, um Kräfte zu sammeln.

Leider erkrankte auch unser Fah- rer, und trotz aufmerksamer Pfle- ge der Palotinenschwestern fühl- te er sich noch nicht wohl. Zum Glück sollten wir in Italien noch einmal übernachten.

Längerer Aufenthalt in Trient Für den letzten Tag in Italien war noch ein kurzer Aufenthalt in Trient geplant.

Laut Legende ist Trient schon seit dem 1. Jahrhundert Bi- schofssitz; als erster Bischof ist jedoch im Jahr 381 Abundatius als Teilnehmer einer Synode in Aquileia nachweisbar. Seit 952 gehörte das Bistum zum Heili- gen Römischen Reich. Patron der Erzdiözese ist der Märty- rerbischof Vigilius von Trient, Bischofskirche ist der 1145 ge- weihte Dom St. Vigilius (Catte- drale San Vigilio).

Fot. Santa Maria Maggiore Fot. Reliquien der Krippe

Fot. Wunderschöne Landschaften in Südtirol Fot. Platz in Trient

Fot. Bischofskirche in Trient

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